Magazin Theatertreffen der Jugend 2013 - Berliner Festspiele
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Workshop VII: Fehler für alle!<br />
Das Theater ist ein Ort <strong>der</strong> Urteile. Ständig bewerten wir die Dinge, die wir sehen:<br />
die Inszenierung, die Schauspieler, die Regie, das Bühnenbild, die Musik, und so<br />
weiter. Auch auf diesem Festival wird es sicher oft darum gehen, wem was warum<br />
gefällt und was nicht. Theatermachern ist es anscheinend wichtig, schnell sagen<br />
zu können, ob sie etwas „gut“ o<strong>der</strong> „schlecht“ finden, etwas „richtig“ o<strong>der</strong> „falsch“<br />
ist – bei Vorstellungen, aber auch schon bei den Proben. Hier setzt <strong>der</strong> Workshop<br />
an: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal wahnsinnig schwer fällt,<br />
das Richtige für das eigene Spiel, die Szene, das Stück zu finden, weil man die<br />
ganze Zeit damit beschäftigt ist, bloß nicht das Falsche zu tun – schade, denn ich<br />
glaube, dass einem dadurch einiges entgeht. Oft sind die „Fehler“, <strong>der</strong> Irrtum, das<br />
Unvorhergesehene <strong>der</strong> Ursprung <strong>der</strong> wirklich spannenden Momente. Wie kommen<br />
wir also aus dem Bewerten raus? Und wie in ein wirkliches Ausprobieren, das nicht<br />
zwischen richtig und falsch unterscheidet? Wie können wir uns selbst überraschen?<br />
Ausgehend von Künstlern wie John Cage o<strong>der</strong> Marcel Duchamp, die die Kategorien<br />
von Richtig und Falsch immer wie<strong>der</strong> auf den Kopf gestellt haben, möchte ich<br />
mich gerne mit euch über diese Fragen austauschen – weniger im Reden als im<br />
Tun: Am Beginn des Workshops wird ein Training stehen, das sich mit Rhythmus<br />
und Bewegung im Raum beschäftigt, dann werden wir einzelne Begegnungen mit<br />
und ohne Text improvisieren, um sie dann zu Szenen und am Ende zu einem kleinen<br />
Theaterereignis zu verdichten, bei dem Richtig und Falsch keine Rolle mehr spielen.<br />
Lasst uns Fehler machen!<br />
mit Alexan<strong>der</strong> Riemenschnei<strong>der</strong> – geboren 1981 und aufgewachsen im Rheinland, lebt in Bremen; war zunächst als Musiker in<br />
Deutschland und Nachbarlän<strong>der</strong>n unterwegs; ab 2003 Theatermusiker und Regieassistent am Theater Bonn; dann Regiestudium<br />
in Hamburg; während des Studiums Einladungen zu mehreren europäischen Theaterfestivals, seit 2009 tätig als Theaterregisseur,<br />
u.a. am Schauspielhaus Hamburg und am Deutschen Theater Berlin, in Bonn, Oldenburg und Prag. Seit <strong>der</strong> Spielzeit<br />
2012/13 ist Alexan<strong>der</strong> Riemenschnei<strong>der</strong> als Hausregisseur im Schauspiel am Theater Bremen engagiert.<br />
und Jacob Suske – geboren 1980 bei Graz, arbeitete als Theaterkomponist bereits u.a. am Deutschen Theater Berlin, <strong>der</strong><br />
Schaubühne Berlin, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Dresden, Residenztheater München, Luzerner Theater, Stadttheater<br />
Bern, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, Theaterhaus Jena und mit freien Gruppen wie Faradaycage o<strong>der</strong> Banality Dreams.<br />
Vor Allem mit <strong>der</strong> Regiesseurin Sabine auf <strong>der</strong> Heyde verbindet ihn eine langjährige und intensive Zusammenarbeit. Als Bassist<br />
spielte er unter an<strong>der</strong>em mit Bonaparte, One Shot Orchestra, Lunik o<strong>der</strong> Sophie Hunger, produzierte Bands wie Lily Yellow<br />
o<strong>der</strong> Huck Finn und arbeitete als Dozent an <strong>der</strong> Schauspielschule des Mozarteum Salzburg, <strong>der</strong> ZHdK Zürich und <strong>der</strong> Jazzschule<br />
Luzern. Zurzeit arbeitet er an seinem Soloprojekt „Zachov“.<br />
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