Magazin Theatertreffen der Jugend 2013 - Berliner Festspiele
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In „99 Prozent“ beschäftigten wir uns<br />
mit Menschen, die jetzt o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
schon ihre Meinung laut<br />
vertraten, aufstanden und zu den Millionen<br />
gehörten, die teils unter Einsatz<br />
ihres Lebens, für Demokratie und Freiheit<br />
protestierten. All diese Menschen<br />
treibt <strong>der</strong> Wunsch nach Verän<strong>der</strong>ung<br />
und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft,<br />
in <strong>der</strong> Geld und Macht nicht einer<br />
Min<strong>der</strong>heit, den „1 Prozent“, zufließen<br />
während sich <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
durch Elend zu kämpfen hat. Wir<br />
setzen uns mit <strong>der</strong> herrschenden Ungerechtigkeit<br />
und mit dem zusehends<br />
schwindenden persönlichen Freiraum<br />
jedes einzelnen auseinan<strong>der</strong>. Wir empören<br />
uns über eine (scheinbar) unsichtbare<br />
Macht, die sich auf die reichsten<br />
und einflussreichsten unserer Welt konzentriert<br />
und die das Weltgeschehen zu<br />
lenken scheint – und das nicht zugunsten<br />
<strong>der</strong> breiten Bevölkerung, son<strong>der</strong>n<br />
um Fragen in Politik und Wirtschaft zu<br />
eigenen Gunsten zu beeinflussen. Und<br />
wir? Wir schauen zu, wie unser wachstumssüchtiges<br />
Wirtschaftssystem weiter<br />
dafür sorgt, dass die Armen arm<br />
bleiben und die Reichen immer reicher<br />
werden. Kriege werden auf den Rücken<br />
<strong>der</strong> Ärmsten ausgetragen und an<strong>der</strong>e<br />
kassieren das Geld für die Waffen, während<br />
die Medien es uns einfach machen<br />
als teilnahmslose Konsumenten auf<br />
dem heimischen Sofa zu enden. Ein<br />
Kreislauf, aus dem wir uns selbst nicht<br />
herausnehmen können.<br />
Doch in vielen Teilen <strong>der</strong> Welt weht <strong>der</strong><br />
Wind <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung, wird <strong>der</strong> Schrei<br />
nach Gerechtigkeit und neuen gesellschaftlichen<br />
Strukturen größer, hörbar,<br />
fassbar. Menschen gehen auf die Straßen,<br />
riskieren blaue Flecken, ihre Freiheit<br />
o<strong>der</strong> ihr Leben, um für das zu kämpfen,<br />
was ihnen wichtig ist.<br />
„99 Prozent“ ist <strong>der</strong> Versuch sich performativ,<br />
mit Elementen aus Tanz und<br />
Videokunst, <strong>der</strong> Frage zu nähern, wie<br />
weit je<strong>der</strong> einzelne von uns gehen würde,<br />
o<strong>der</strong> was uns Revolutionen am an<strong>der</strong>en<br />
Ende <strong>der</strong> Welt überhaupt angehen.<br />
<strong>Theatertreffen</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugend</strong>