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LEBEN MIT BEHINDERUNG - Berliner Zeitung

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❖<br />

<strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong><br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

EINE VERLAGSBEILAGE DER BERLINER ZEITUNG<br />

Mit Judo zu mehr<br />

Selbstsicherheit<br />

Dank Partnerbörse<br />

zur großen Liebe<br />

Vorden Augen des<br />

Theaterpublikums<br />

GETTY IMAGES/NICHOLAS RJABOW


2 I <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE<br />

HindernisparcoursHochschule<br />

Studenten mit Behinderung müssen während des Studiums mit allerhand Barrieren kämpfen, erhalten aber auch viel Unterstützung<br />

Schon der Weg indas Seminargebäude<br />

der Humboldt-<br />

Universität in der Dorotheenstraße<br />

in Mitte hat es für<br />

Katrin Dinges in sich. Hier ein paar<br />

Stühle, die ein Café mitten auf dem<br />

Gehweg platziert hat, dort ein<br />

falsch geparktes Auto oder eine gefährliche<br />

Kreuzung. „Mein Uniweg<br />

ist ein Zickzackkurs mit ständigen<br />

Ausweichmanövern“, sagt sie. Die<br />

Umgebungsgeräusche helfen ihr<br />

bei der Orientierung nur bedingt<br />

weiter,weil auch ihr Gehör starkbeschädigt<br />

ist.<br />

Dass sowohl der Seh- als auch<br />

der Hörsinn dermaßen beeinträchtigt<br />

sind, liegt an dem Alström-Syndrom,<br />

das man bei der 27-Jährigen<br />

diagnostiziert hat. Das ist eine<br />

chronische und bislang selten erkannte<br />

Stoffwechselkrankheit.<br />

Weltweit sind um die 800 Fälle bekannt,<br />

die reale Zahl könnte aber<br />

noch viel höher sein.<br />

Schon als sie auf die Welt kam,<br />

hatte Katrin nur eine Sehkraft von<br />

cirka fünf Prozent. Seit der neunten<br />

Klasse bezeichnet sie sich selbst<br />

als blind. Seitdem sie 16 ist,<br />

braucht sie ein Hörgerät. Ohne das<br />

geht es heute gar nicht mehr. Und<br />

selbst wenn das Gerät eingesetzt<br />

ist, kann sie vieles nur sehr schwer<br />

verstehen. „Blind oder schwerhörig<br />

zu sein, ist schon kompliziert.<br />

Wenn aber beides zusammenkommt,<br />

ist das richtig schwierig.“<br />

Das alles hat sie allerdings<br />

nicht davon abgehalten, ihren Weg<br />

zu gehen und ihre Karriere voranzutreiben.<br />

Dazu zählt das Studium in<br />

den FächernDeutsche Literatur sowie<br />

Europäische Ethnologie. „Es<br />

gibt natürlich Probleme, und das<br />

mindertauch den Elan, aber ich will<br />

das auf jeden Fall durchziehen“,<br />

sagt sie.<br />

Plötzlich ins Krankenhaus<br />

Die Regelstudienzeit ist eine Kategorie,<br />

die für sie nicht existiert. Inzwischen<br />

ist sie seit acht Jahren<br />

eingeschrieben. Wann ein Abschluss<br />

absehbar ist, steht noch in<br />

den Sternen. „Das kann in zwei<br />

oder in fünf Jahren sein.“ Das<br />

hängt vor allem auch davon ab, wie<br />

sich ihre Krankheit entwickelt. „Es<br />

kann sein, dass ich ohne Vorwarnung<br />

ins Krankenhaus muss.“ Wie<br />

nicht selten in jüngerer Zeit. Wegen<br />

der Klinikaufenthalte und aller damit<br />

verbundenen Herausforderungen,<br />

um Leben und Studium zu organisieren,<br />

hat sie insgesamt drei<br />

Jahre verloren. Und auch dann,<br />

wenn es nicht akut ist, ist sie gezwungen,<br />

auf die Signale ihres Körpers<br />

genau zu achten. „Ich bin natürlich<br />

nicht besonders belastbar.<br />

H I L F E B E I B E H I N D E R U N G<br />

Freie Universität:<br />

Für Blinde und Sehbehinderte gibt es viel Studienmaterial<br />

in Braille, Tastgrafik und Großdruck, als Textdatei<br />

oder Tondokument.<br />

Die Bibliothek verfügt über zwei Arbeitsplätze mit<br />

sehbehinderten- und blindengerechter Computerausstattung<br />

und hat eine verlängerte Leihfrist.<br />

Hörbehinderte können Gebärdendolmetscher<br />

beantragen.<br />

Chronisch Krankehaben gleiche Möglichkeiten der<br />

Unterstützung (das gilt für alle Hochschulen).<br />

Weitgehend barrierefrei sind die Einrichtungen der<br />

FU. Bei Bedarf können technische Anpassungen vorgenommen<br />

werden.<br />

Technische Universität:<br />

Umfassende studienbegleitende Beratung wie an allen<br />

Hochschulen, außerdem eine studentische Beratung<br />

in deutscher Gebärdensprache.<br />

GETTY IMAGES/BLEND IMAGES<br />

Menschen mit Behinderung haben selbstverständlich Zugang zu den <strong>Berliner</strong> Universitäten und Hochschulen.<br />

Weitgehend rollstuhlgerecht ist die Hälfte aller Gebäude,<br />

pro Etage gibt es einen Sonderarbeitsplatz.<br />

In einigen Hörsälen findet man Mikroport-Anlagen<br />

und reservierte Plätze.<br />

Die Bibliothek bietet eine verlängerte Leihfrist.<br />

Humboldt-Universität:<br />

Für Behinderte sind Parkplätze reserviert.<br />

Tastbare Routenpläne mit großen, schwarzen Buchstaben<br />

und auch in Brailleschrift dienen der Orientierung.<br />

Computer verfügen über Braillezeilen und Brailledrucker<br />

für Sehbehinderte.<br />

Mikroport-Anlagen gibt es für Hörbehinderte.<br />

Barrierefreie Aufzüge sind mit Ansage und Brailleschrift<br />

ausgestattet.<br />

Gebärdendolmetscher werden kostenfrei nach Beantragung<br />

bereitgestellt.<br />

Die Bibliothek bietet verlängerte Leihfristen sowie<br />

Extra-Arbeitsplätze.<br />

Es kann schon sein, dass ich pro<br />

Semester nur zwei bis drei Veranstaltungen<br />

wahrnehmen kann.“<br />

Nicht alle Professoren haben<br />

Verständnis für die besonderen<br />

Umstände von Katrin. Sie hat das<br />

Gefühl, dass ihr mancher Stein in<br />

den Weg gelegt wurde. „Es gab<br />

eine Professorin, die hielt mich einfach<br />

für faul. So hat sie das auch<br />

den Offiziellen erzählt.“ Weshalb<br />

es nicht selten Probleme mit der<br />

Anerkennung bestimmter Leistungen<br />

gab.<br />

Schwieriger Zugang zur Lektüre<br />

Doch es ist nicht nur dieser gravierende<br />

Einzelfall, weshalb das Studieren<br />

mit gewissen Hindernissen<br />

verbunden ist. Mal sind Skripte für<br />

sie nicht zugänglich, weil sie nur<br />

handschriftlich vorliegen. Ein anderes<br />

Mal versteht sie das Gesagte<br />

nicht, „weil viele Leute denken,<br />

dass ein Blinder automatisch auch<br />

gut hören muss“. Manchmal ist es<br />

auch einfach der Hall in Besprechungsräumen<br />

oder in den Fluren,<br />

sodass sie einem Gespräch<br />

manchmal nur schwer folgen kann.<br />

Auch mit der Literatur ist das so<br />

eine Sache. Bücher gibt es zwar<br />

mittlerweile in Brailleschrift, sodass<br />

sie auch für Menschen mit<br />

Sehbehinderung lesbar sind. Doch<br />

bei vielen Werken muss Katrin sich<br />

selbst darum kümmern, dass sie<br />

Zugang zur Lektüre bekommt. Mal<br />

hilft eine Online-Datenbank weiter,<br />

mal muss aber auch Seite für Seite<br />

eingelesen werden, damit der<br />

Scanner die Texte umwandeln<br />

kann. „Bis ich soweit bin, sind die<br />

Kommilitonen schon längst fertig.“<br />

Ins Seminar mit dem Mikrofon<br />

Nachdem anfangs mancher mit ihrer<br />

Situation überfordertwar,spürt<br />

sie inzwischen aber auch viel Verständnis.<br />

Das fängt in den Seminaren an.<br />

Dortist es inzwischen üblich, dass<br />

jeder durch ein Mikrofon spricht,<br />

das Signale an ihr Hörgerät sendet.<br />

„Das sorgt auch dafür,dass immer<br />

nur einer spricht. Das ist sehr hilfreich.“<br />

Und auch wasdie Räumlichkeiten<br />

angeht, sei man auf einem<br />

guten Weg. Die Tasten im Universitäts-Aufzug<br />

sind inzwischen mit<br />

Punktschrift versehen. Zudem informiert<br />

eine Stimme mit entsprechender<br />

Lautstärke über den<br />

Standort. Auch ist das Seminargebäude<br />

relativ klar aufgebaut,<br />

was die Orientierung erleichtert.<br />

Nur, umden richtigen Raum zu finden,<br />

dort ist Unterstützung nötig.<br />

Das allerdings ist ein kleineres<br />

Problem. „Die Leute sind wirklich<br />

hilfsbereit.“ (pae.)


DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> I 3<br />

Wenn der Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt nicht klappt<br />

Isländische Sozialarbeiter kamen nach Berlin, um das Leben in einer Werkstatt kennenzulernen<br />

Werkstätten für behinderte<br />

Menschen sind in die Diskussion<br />

geraten. Befürworter<br />

meinen, sie bieten einen<br />

Rahmen, eine Tagesstruktur für<br />

Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung<br />

keine Chance auf dem<br />

ersten Arbeitsmarkt hätten. Die<br />

Gegner sind der Ansicht, dass eine<br />

Werkstatt eine überholte Form der<br />

Betreuung behinderter Menschen<br />

sei. Den goldenen Mittelweg meinen<br />

diejenigen gefunden zu haben,<br />

die für eine Öffnung der Werkstatt<br />

sind.<br />

In die Lankwitzer Werkstätten<br />

kommen oft Besucher. Imvergangenen<br />

Jahr war eine polnische Delegation<br />

zu Gast, zuvor hatte sich<br />

der kroatische Botschafter über<br />

das Angebot informiert. Nun meldeten<br />

sich Sozialarbeiter aus Reykjavik<br />

zu einem Besuch an. „Sie<br />

haben im Internet nach einer Werkstatt<br />

in Berlin gesucht, in der sie Erfahrungen<br />

für ihre Arbeit sammeln<br />

können, und sind auf die Lankwitzer<br />

Werkstätten gestoßen“, berich-<br />

Menschen mit Behinderung sollen gleichermaßen am Berufsleben und am Alltag teilhaben können.<br />

tet Stephan Kersten, der Verantwortliche<br />

für Kommunikation und<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Rund 850 Werkstättenmitarbeiter<br />

arbeiten zum Beispiel in der<br />

Schmuckherstellung, der Fahrradwerkstatt,<br />

der Druckerei oder beim<br />

Recycling elektronischer Teile.<br />

23 solche Berufsfelder gibt es.<br />

Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter<br />

sind psychisch beeinträchtigt. Die<br />

Lankwitzer Werkstätten haben<br />

zehn Standorte in Berlin und seit<br />

vergangenem Jahr einen in Teltow.<br />

Die Sozialarbeiter aus Reykjavik<br />

besuchten die Werkstatt in der<br />

Wilhelmsaue. Auch dort arbeiten<br />

im Druckbereich überwiegend<br />

REUTERS<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.<br />

Zum Beispiel Karina<br />

Schneider (Name geändert).<br />

Die zierliche junge Frau steht an einer<br />

Maschine, die Druckbögen<br />

auswirft, die auf Stapel sortiert<br />

werden müssen. Man sieht Karina<br />

die Beeinträchtigung nicht an. Das<br />

macht es ihr möglicherweise dop-<br />

pelt so schwer. Von Statur zierlich,<br />

packt sie beherzt die Stapel an und<br />

schiebt sie auf den nächsten<br />

Tisch. Kein Außenstehender würde<br />

erkennen, dass sie eines besonderen<br />

Schutzes bedarf. Und dennoch:<br />

Fünf Mal hat sie bereits den Anlauf<br />

auf den ersten Arbeitsmarkt unternommen,<br />

fünf Mal ist sie wieder in<br />

die Werkstatt zurückgekehrt. Der<br />

Druck dortwar einfach zu groß, ihre<br />

Beeinträchtigung spielte in der<br />

Wahrnehmung der Kollegen keine<br />

Rolle. Jetzt ist sie endgültig in der<br />

„Wilhelmsaue“ angekommen und<br />

möchte auch nicht mehr weg. „Ich<br />

fühle mich hier wohl und genieße<br />

meine Erfolge.“<br />

Die Sozialarbeiter aus Reykjavik<br />

haben ähnliche Erfahrungen in<br />

Island gemacht. Aber dort sind<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

in solch einer Größe unvorstellbar.<br />

In kleinen Einrichtungen<br />

beschäftigen sie sich mehr mit der<br />

Betreuung. Darum können sie zu<br />

Hause sehr gut von den <strong>Berliner</strong><br />

Erfahrungen profitieren. (sis.)<br />

Zurück in Arbeit trotz<br />

gesundheitlicher Einschränkungen<br />

www.bfw-berlin-brandenburg.de<br />

Das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V. ist ein<br />

modernes und zukunftsorientiertes Kompetenzzentrum für<br />

berufliche Rehabilitation und Integration. Wir qualifizieren<br />

Erwachsene, die aus gesundheitlichen (körperlichen und/oder<br />

psychischen) Gründen ihren Beruf oder ihre bisherige Tätigkeit<br />

nicht mehr ausüben können.<br />

Standort Berlin<br />

Berufsförderungswerk<br />

Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Epiphanienweg 1<br />

14059 Berlin-Charlottenburg<br />

Telefon 030 30399-0<br />

Schon längst garantiert rein fachliches Knowhow keinen<br />

Arbeitsplatz mehr. Deshalb arbeiten wir nach einem ganzheitlichen<br />

Ansatz, indem Fachkompetenz, Schlüsselkompetenzen<br />

und Gesundheitskompetenz gleichwertige Bedeutung haben.<br />

Ziel dieser beruflichen Neuorientierung ist die dauerhafte Eingliederung<br />

in den Arbeitsmarkt.<br />

Standort Mühlenbeck<br />

Berufsförderungswerk<br />

Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Kastanienallee 25<br />

16567 Mühlenbeck<br />

Telefon 033056 86-0<br />

Sie sind interessiert? Dann besuchen Sie unsere Offene<br />

Sprechstunde oder rufen Sie uns an!<br />

Offene Sprechstunden<br />

Standort Berlin: montags 13 bis 15 Uhr<br />

Standort Mühlenbeck: dienstags 10 bis 12 Uhr<br />

BTZ Berlin: montags 13 bis 15 Uhr<br />

BTZ |Berufliches<br />

Trainingszentrum Berlin<br />

Berufsförderungswerk<br />

Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Elsenstraße 87-96<br />

12435 Berlin-Treptow<br />

Telefon 030 30399-701


4 I <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE<br />

Siegen durch Nachgeben<br />

Judo hat eine therapeutische Wirkung auf Menschen mit Behinderung.Esführtzumehr Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein<br />

Hamdy Mohamed hat einen<br />

sehr vollen Kalender, erweckt<br />

aber keinen gehetzten<br />

Eindruck. Er strahlt Ruhe aus,<br />

ist ein liebenswürdiger Herr mittleren<br />

Alters und sehr engagiert.<br />

Hamdy hat eine Mission zu erfüllen:<br />

Er möchte, dass behinderte<br />

und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche<br />

gemeinsam Sport treiben.<br />

Was den Schulpolitikern bei<br />

der inklusiven Schulbildung reichlich<br />

Probleme beschert, ist in seinem<br />

Klub längst Alltag.<br />

Vielleicht liegen die Wurzeln für<br />

seine Gelassenheit in seinem<br />

Sport. Der in Alexandria geborene<br />

Hamdy ist seit seiner Jugend ein erfolgreicher<br />

Judoka. Die japanische<br />

Kampfsportart Judo entstand Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts und bedeutet<br />

so viel wie sanfter, flexibler<br />

Weg. Durch Nachgeben soll der<br />

Sieg herbeigeführtund durch einen<br />

minimalen Einsatz an Mitteln eine<br />

maximale Wirkung erzielt werden.<br />

Streben nach Wissen<br />

In den 1970er-Jahren erkannten<br />

Sportpädagogen die therapeutische<br />

Wirkung dieses Sports auf<br />

Menschen mit Behinderung. Die<br />

Leistungsfähigkeit steigt, Aggressionen<br />

werden abgebaut und ein<br />

regelkonformes Verhalten wird trainiert.<br />

Judo führt zumehr Selbstsicherheit<br />

und Selbstbewusstsein.<br />

Aus diesen Erkenntnissen heraus<br />

entstand das G-Judo, das „gehandicapte<br />

Judo“. Besonders stark<br />

entwickelte sich diese Sparte in<br />

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.<br />

Hamdy Mohamed fand<br />

das faszinierend. Er wohnte auf der<br />

Im Judo wird unter anderem regelkonformes Verhalten trainiert.<br />

GETTY IMAGES/HEMERA<br />

Insel Juist und baute dort eine<br />

Gruppe mit 60 behinderten Kindern<br />

auf. Als er 2008 zurück nach<br />

Berlin kam, wollte er hier etwas<br />

Ähnliches etablieren. Er erwarb die<br />

Lizenz zum Training mit behinderten<br />

Menschen, fand einen Verein,<br />

der es ihm ermöglichte, eine Abteilung<br />

G-Judo aufzubauen, und begann<br />

seine Arbeit. Als der Verein<br />

die Zusammenarbeit beendete,<br />

überlegte er nicht lange und gründete<br />

einen eigenen, den Judo-Club<br />

„Ken Shiki“. Das bedeutet: „Streben<br />

nach Wissen“. Das Vereinslogo<br />

ist eine auf dem Kopf stehende<br />

Eule. Hamdys Schüler<br />

meinen, er sei diese Eule.<br />

Inzwischen trainieren rund<br />

100 Kinder und Jugendliche bei<br />

„Ken Shiki“, zwei Drittel von ihnen<br />

sind behindert. „Am schwersten<br />

haben es Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung“, hat Hamdy<br />

erfahren. Sie bedürfen seiner<br />

besonderen Aufmerksamkeit. Deshalb<br />

ist auch im Vorstand des Vereins<br />

ein behinderter Jugendlicher<br />

vertreten.<br />

Toleranz und Verständnis<br />

„Ein Schneider nimmt ein Stück<br />

Stoff und schneidet es ganz individuell<br />

so zu, dass es passt“, erläutert<br />

Hamdy Mohamed seine Trainingsmethode.<br />

„Genau so muss<br />

man im Training mit behinderten<br />

Jugendlichen umgehen.“<br />

Das Prinzip funktioniert, die<br />

Sportler seines Klubs sind sehr erfolgreich:<br />

Bei der Internationalen<br />

Deutschen Meisterschaft 2011<br />

holten sie vier Gold- und zwei Silbermedaillen.<br />

Diese Erfolge sind<br />

aber nur das eine. Natürlich strebt<br />

jeder Sportler nach dem Platz auf<br />

dem Treppchen. Dafür trainiert er,<br />

führtden Körper an seine Grenzen,<br />

opfert seine Freizeit. Hat man<br />

Erfolg, schüttet der Körper Endorphine<br />

in großen Mengen aus. Dieses<br />

Glücksgefühl ist unbeschreiblich.<br />

Hamdy Mohamed weiß das,<br />

war erdoch selbst Afrikameister,<br />

Fünfter bei den Weltmeisterschaften<br />

2009 und 2011 sowie Fünfter<br />

bei den Europameisterschaften<br />

2009 in Venedig.<br />

Es geht ihm aber vielmehr um<br />

das Miteinander im Klub. Jedes<br />

Jahr im Trainingslager in Teplice in<br />

Tschechien teilen sich ein behinderter<br />

und ein nichtbehinderter Jugendlicher<br />

ein Zimmer. Bisher gab<br />

es nie Probleme „Neben den sportlichen<br />

Leistungen müssen die Jugendlichen<br />

Toleranz und Verständnis<br />

im Umgang miteinander<br />

lernen“, erklärtHamdy.<br />

Um Sympathisanten und Sponsoren<br />

für seinen Klub zu finden,<br />

läuft er treppauf, treppab. Für dieses<br />

Engagement war ervor Jahren<br />

sogar schon beim Bundespräsidenten<br />

eingeladen. Seine größte<br />

Auszeichnung hat er aber von einem<br />

seiner Sportler erhalten: Als<br />

im vergangenen Jahr in den<br />

Arcaden an der Wilmersdorfer<br />

Straße der Wettbewerb „Wer ist<br />

mein Held?“ lief, schlug ihn ganz<br />

spontan der elfjährige Moritz Becker<br />

vor.Unter den vielen Vorschlägen<br />

wurde Hamdy als Sieger gewählt<br />

und bekam eine Urkunde.<br />

„Diese Urkunde ist für mich der<br />

schönste Lohn für meine Arbeit“,<br />

erklärtder Trainer stolz. (sis.)<br />

Kontakt:<br />

Angebote für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Das UNIONHILFSWERK bietet in Berlin mit rund 2.500 Mitarbeitern zahlreiche<br />

Beratungsangebote, Beschäftigung und Betreuung für Menschen<br />

mit Behinderungen und psychischer Erkrankung sowie Angebote der<br />

beruflichen Rehabilitation. Mit unseren stadtweiten Angeboten unterstützen<br />

wir unsereKlienten nach ihren individuellen Bedürfnissen.<br />

• (Übergangs-) Wohnheime<br />

• Wohngemeinschaften sowie BEW<br />

• Kontakt- und Beratungsstellen<br />

• Beschäftigungstagesstätten<br />

• Zuverdienstwerkstatt<br />

www.unionhilfswerk.de/behinderung<br />

Wir sind für Sie da<br />

Sonderpädagogische<br />

Zusatzqualifikation<br />

für Ausbilder (w/m) in der „Ausbildung<br />

für behinderte Menschen mit<br />

Förderbedarf“,§117 Abs. 1, SGB III,<br />

§66BBiG/§42m HwO<br />

-ab07.10.2013, Vollzeit (320 h)<br />

-ab28.10.2013, Teilzeit (320 h)<br />

-gerne mit Bildungsgutschein!<br />

Tel.: 030 /48522357(Fr.Gothe)<br />

fortbildung@bildungsmarkt.de<br />

www.weiterbildung-bildungsmarkt.de<br />

Schutzschirm<br />

für Kinder<br />

www.tdh.de<br />

Vielfalt, Erfahrung,<br />

Veränderung<br />

Wir fördern die soziale und<br />

berufliche Integration behinderter<br />

und sozial benachteiligter<br />

Menschen durch Beratung,<br />

Betreuung, Beschäftigung und<br />

Arbeit im Verbund von Projekten<br />

und Firmen.<br />

WIB –Weißenseer<br />

Integrationsbetriebe GmbH<br />

Geschäftsstelle<br />

Tassostr. 17<br />

13086 Berlin<br />

Telefon 030 -4799110<br />

Fax 030 -47991132<br />

info@wib-verbund.de<br />

www.wib-verbund.de


DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> I 5<br />

Chronisch Krankeund Behinderte fühlen sich oft allein, denn die meisten Verwandten und Freunde gehen tagsüber arbeiten.<br />

Man kann nicht davonlaufen!<br />

Multiple-Sklerose-Patienten fühlen sich oft missverstanden, weil man die Krankheit nicht sieht<br />

GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO<br />

Keine Krankheit gibt so viele<br />

Rätsel auf wie Multiple<br />

Sklerose (MS). Für Betroffene<br />

ist es wie ein unumkehrbarer<br />

Pfad. Das weiß auch Uschi Bökesch,<br />

47 Jahre alt, seit zehn Jahren<br />

MS-Patientin. „Es passieren<br />

Sachen, die mir komplett neu sind:<br />

dass man plötzlich nicht mehr sehen<br />

und nicht mehr laufen kann,<br />

dass man die Hand nicht mehr<br />

spürt, dass aus dem Kribbeln in<br />

der Hand eine ausgeprägte Spastik<br />

wird.“<br />

Sie beschreibt die Symptome<br />

ihrer Krankheit, als ob sie den Wetterbericht<br />

verliest. „Abenteuer MS<br />

sage ich nur. Jeder Schub hat wieder<br />

neue Überraschungen parat.“<br />

Es begann, als sie 37 Jahre alt war.<br />

Eines Tages sah sie alles doppelt.<br />

Es folgten mehrere Untersuchungen<br />

und schließlich die erschreckende<br />

Diagnose: Multiple Sklerose!<br />

Der weitere Weg war<br />

vorgezeichnet: Basistherapie –<br />

Chemotherapie –Reha –Rente.<br />

„Man sieht nicht, dass meine<br />

Hand jahrelang spastisch war, und<br />

ich sie nicht benutzen konnte. Ich<br />

kann heute nicht mehr kochen und<br />

nicht mehr schreiben. Ich glaube,<br />

das ist der Grund dafür, warum<br />

man diese Krankheit so schlecht<br />

kommunizieren kann“, resümiert<br />

sie.<br />

Uschi Bökesch war früher ein<br />

sehr kreativer Mensch. Mit 16 Jahren<br />

begann sie, Schlagzeug zu<br />

spielen und warspäter in verschiedenen<br />

Bands. Sie unterrichtete<br />

Studenten und schrieb Testberichte<br />

für eine Fachzeitschrift.<br />

„2004 war ich noch in Peking auf<br />

der Bühne und Popstar, 2007 war<br />

ich in Rente.“ Die Krankheit hat ihr<br />

Leben komplett verändert.<br />

Zunächst benutzte sie einen<br />

Stock, dann einen Rollstuhl, jetzt<br />

steht ein Scooter in ihrer Wohnung.<br />

„Der fährt offiziell 16 Stundenkilometer,ich<br />

schaffe aber 18 damit“,<br />

erklärtsie mit einem Zwinkern. Sie<br />

braucht ihn, wenn sie in den Südblock,<br />

einem Lokal am Kottbusser<br />

Tor, zum Abhängen fährt. Dort hat<br />

sie sich mit sechs anderen Betroffenen<br />

zum Verein Quergehandicaped<br />

zusammengeschlossen.<br />

Die Truppe im Südblock ist ein<br />

wichtiger sozialer Kontakt, denn<br />

Uschi Bökesch ist ein kommunikativer<br />

Typ. „Leider sind alle meine<br />

Bekannten berufstätig, und man<br />

ist ziemlich allein“, erzählt sie. Gegen<br />

ihre Nervenschmerzen raucht<br />

sie Gras, gegen die Einsamkeit hilft<br />

das nicht. „Da kriegst du nur einen<br />

Kiffkater.“ Das Cannabis bekommt<br />

sie ganz offiziell in der Apotheke.<br />

Dafür hat sie eine ordentliche Genehmigung<br />

von der Bundesopiumstelle<br />

in Bonn.<br />

Es gab Zeiten, da hatte sie das<br />

Gefühl, die MS wird in den Medien<br />

total verharmlost. Sie las zum Beispiel<br />

die Schlagzeile: Ein Mädchen<br />

tanzt ihrer MS davon. „Ja toll! Kann<br />

sie es heute noch?“ Oder der Marathonläufer,<br />

der seiner MS davonläuft.<br />

„Man will immer nur sehen,<br />

wasdie Leute können. Es ist genau<br />

umgekehrt: Was können wir nicht!<br />

Und darüber wird wenig gesprochen.“<br />

(sis)<br />

D I E<br />

Multiple Sklerose (MS) ist<br />

eine chronische Entzündungserkrankung<br />

des zentralen<br />

Nervensystems. Gehirnund<br />

Rückenmarksind mit Nervenfasernverbunden,<br />

die elektrische<br />

Impulse weiterleiten.<br />

Diese Leiter werden durch eine<br />

Isolierschicht, das Myelin, geschützt,<br />

ähnlich wie Draht durch<br />

eine Plastikummantelung.Durch<br />

die Entzündung erwärmen sich<br />

die Nervenfasern, die Isolierschicht<br />

beginnt zu schmelzen,<br />

bis im schlechtesten Fall nichts<br />

mehr davon übrig bleibt.<br />

Die Entzündungen kommen<br />

zustande, weil Abwehrzellen<br />

falsch programmiertwerden:<br />

Anstatt eindringende<br />

Krankheitserreger zu attackieren,<br />

greifen sie das Myelin<br />

und myelinbasische Eiweiße<br />

an.<br />

K R A N K H E I T<br />

In Deutschland leiden rund<br />

120 000 Menschen an dieser<br />

Entzündung des Zentralen Nervensystems,<br />

die häufig zwischen<br />

dem 20. und 40. Lebensjahr,<br />

aber auch nach dem 50. Lebensjahr<br />

auftritt. Jedes Jahr erkranken<br />

etwa5000 bis 6000 Menschen<br />

neu, überwiegend Frauen.<br />

Vererbbar ist Multiple Sklerose<br />

nicht, wohl aber besteht eine genetische<br />

Disposition.<br />

Die Krankheit Multiple<br />

Sklerose ist noch nicht heilbar.<br />

Eine Reihe von Wirkstoffen können<br />

die Symptome aber<br />

lindern. Rückgängig machen<br />

lässt sich die Zersetzung der<br />

Nervenfasernnicht. Einzelne<br />

Erscheinungsformen lassen sich<br />

vergleichsweise gut behandeln.<br />

Man spricht in diesen Fällen von<br />

symptomatischer Therapie.


6 I <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE<br />

„Es ist moralische Pflicht, immerfortzuklatschen“<br />

Dramaturg Marcel Bugiel über Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit behinderten Schauspielern<br />

Beim diesjährigen <strong>Berliner</strong><br />

Theatertreffen wurde besonders<br />

kontrovers über<br />

das Stück „Disabled Theater“ diskutiert.<br />

Hier stehen geistig behinderte<br />

Menschen auf der Bühne −<br />

was bei vielen Zuschauern nach<br />

wie vor Irritationen auslöst. Marcel<br />

Bugiel hat als Dramaturg an der<br />

Produktion mitgewirkt.<br />

HerrBugiel, wassind die Herausforderungen,<br />

wenn Menschen mit<br />

geistiger Behinderung Theater spielen?<br />

„Hochkultur“ und geistige Behinderung<br />

–das passt für die meisten<br />

Zuschauer erstmal nicht zusammen.<br />

Es gab zwar immer schon<br />

behinderte Figuren in der Theatergeschichte,<br />

aber dass Behinderte<br />

als Schauspieler selbst auf der<br />

Bühne stehen, gibt es streng genommen<br />

erst seit den 70er-Jahren.<br />

Da muss man auch heute noch<br />

gegen Vorurteile ankämpfen.<br />

Angesichts des „Disabled Theater“<br />

warimmer wieder derVorwurf zu hören,<br />

dass es hier nicht um Schauspielkunst<br />

sondern um die bloße<br />

Präsentation dieser Menschen<br />

gehe. Wassagen Sie dazu?<br />

Es ist wirklich so, dass sich<br />

90 Prozent aller Diskussionen nur<br />

um eine Frage drehen: Darf man<br />

das, darf man das nicht? Ist das<br />

eine Freakshow? Ist es okay, da<br />

auch wirklich hinzugucken?<br />

Und die Antwortdarauf lautet wie?<br />

Ja, natürlich ist das okay, da hinzugucken.<br />

Deswegen sind diese<br />

Erst seit den 70er-Jahren stehen Behinderte als Schauspieler auf der Bühne.<br />

DPA<br />

Leute doch Schauspieler geworden:<br />

um angesehen zu werden bei dem,<br />

wassie auf der Bühne tun.<br />

Warum haben die Zuschauer dann<br />

solche Schwierigkeiten damit?<br />

Weil Menschen mit Behinderung<br />

in der Öffentlichkeit nach wie<br />

vor kaum zu sehen sind. Und wenn,<br />

dann wurde uns als Kind beigebracht:<br />

Da guckt man nicht hin.<br />

Wer den Anblick behinderter Menschen<br />

gewöhnt ist, reagiertalso anders,<br />

meinen Sie?<br />

Ja natürlich. Die Heftigkeit vieler<br />

Reaktionen erklärtsich für mich<br />

zum großen Teil mit Unerfahrenheit<br />

und dementsprechender Unsicherheit.<br />

Die entlädt sich<br />

dann in Szenenapplaus<br />

an völlig unsinnigen<br />

Stellen, für absolute<br />

Nichtigkeiten.<br />

Andere Zuschauer<br />

haben das Gefühl, es<br />

ist ihre moralische<br />

Pflicht, immerfort zu<br />

klatschen, um die<br />

behinderten Schauspieler<br />

zu motivieren.<br />

Das sind Formen<br />

positiver Diskriminierung,aus<br />

purer<br />

Überforderung.Das Besondere bei<br />

„Disabled Theater“ ist auch, dass<br />

hier viele Zuschauer kommen, die<br />

nicht behinderte Schauspieler,<br />

sonderninerster Linie die neue Arbeit<br />

des Choreografen Jérôme Bel<br />

sehen wollten. Auf die Begegnung<br />

mit behinderten Menschen sind<br />

sie völlig unvorbereitet.<br />

Ablehnende Reaktionen gibt es<br />

doch sicher auch?<br />

Bei den Try-outs von „Disabled<br />

Theater“ im Vorfeld gab es heftige<br />

Auseinandersetzungen, nicht zuletzt<br />

mit den Eltern, sodass wir mit insgesamt<br />

schwierigen Aufführungen und<br />

Buhrufen gerechnet hatten. Das ist<br />

überhaupt nicht eingetreten. Vielleicht,<br />

weil niemand Behinderte auf<br />

der Bühne verletzten möchte. Das<br />

gilt übrigens auch für Kritiker.Kaum<br />

jemandtrautsich,eineschlechteKritik<br />

zu schreiben. Niemand möchte<br />

als behindertenunfreundlich gelten.<br />

Was muss man als Regisseur von<br />

Projekten mit geistig Behinderten<br />

mitbringen?<br />

Wenn ich als Regisseur<br />

erst richtig<br />

auflebe,wennnichtalles<br />

reibungslos nach<br />

Konzept läuft, und<br />

wenn ich akzeptiere,<br />

dass mir Widerstände<br />

und Unmöglichkeiten<br />

vielleicht den viel interessanteren<br />

Weg<br />

weisen können, dann<br />

ist die Wahrscheinlichkeit<br />

hoch, dass ich<br />

in der Arbeit mit diesen<br />

Menschen, die<br />

nicht der herrschenden Schauspieler-Normalität<br />

entsprechen, sehr<br />

glücklichwerdenkann.Wennichkonkrete<br />

Vorstellungen habe und Leute<br />

suche, die die einfach für mich umsetzen,<br />

dann wird das mit ihnen vermutlich<br />

eher schwierig.<br />

BENEDIKT PAETZHOLDT<br />

Dramaturg Marcel Bugiel<br />

Interview: Benedikt Paetzholdt<br />

Markelstraße 24a<br />

12163 Berlin<br />

Tel.: (030) 700 96 23-0<br />

Fax: (030) 700 96 23-16<br />

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Mit der Vorstellung<br />

des<br />

Aufrufes „Inklusionspreis 2013“<br />

informiere ich Sie über die diesjährige<br />

Auslobung des <strong>Berliner</strong><br />

Landespreises, der seit 2003 für<br />

die vorbildliche Ausbildung oder<br />

Beschäftigung schwerbehinderter<br />

Menschen vergeben wird.<br />

Der Inklusionspreis (ehemals Integrationspreis)<br />

wird in den Kategorien<br />

Kleinunternehmen, mittelständische<br />

Unternehmen und<br />

Großunternehmen ausgelobt -dotiert<br />

mit jeweils 10.000 €.<br />

Erst Ihr Engagement bewirkt<br />

die gleichberechtigte Teilhabe<br />

schwerbehinderter Menschen am<br />

Arbeitsleben. Deshalb ist dies auch<br />

ein Arbeitgeber-Preis, mit dem wir<br />

Ihre guten Erfahrungen, die zum<br />

Nachahmen anregen, würdigen.<br />

Unserem Ziel, mehr schwerbehinderte<br />

Menschen beruflich zu integrieren<br />

und ihre Arbeitsplätze möglichst<br />

dauerhaft zu sichern, sind<br />

wir in den vergangenen Jahren ein<br />

Stück näher gekommen. Diese positive<br />

Entwicklung verdanken wir<br />

in erster Linie Ihrer Überzeugung,<br />

dass auch Menschen mit Behinderung<br />

Leistungsträger im Unternehmen<br />

sind.<br />

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die öffentliche Anerkennung für<br />

die bereits geleistete berufliche<br />

Teilhabe schwerbehinderter Menschen<br />

und bewerben Sie sich um<br />

den Inklusionspreis 2013!<br />

Ulf Meyer-Golling<br />

Leiter des Integrationsamtes im<br />

Landesamt für Gesundheit und<br />

Soziales<br />

lnklusionspreis 2013<br />

Berlin sucht die behindertenfreundlichen Unternehmen des Jahres!<br />

Das Land Berlin vergibt den lnklusionspreis<br />

an <strong>Berliner</strong> Arbeitgeber,<br />

die schwerbehinderte Menschen<br />

vorbildlich ausbilden oder beschäftigen.<br />

Der lnklusionspreis wird in drei<br />

Kategorien ausgelobt:<br />

Kleinunternehmen<br />

Mittelständische<br />

Unternehmen<br />

Großunternehmen<br />

Private sowie öffentliche Unternehmen<br />

jeder Größe und aller Wirtschaftsbereiche sind herzlich<br />

eingeladen, am Wettbewerb teilzunehmen. Bitte haben Sie Verständnis<br />

dafür, dass anerkannte Integrationsunternehmen nicht<br />

berücksichtigt werden können.<br />

Die Preisträger werden von einer Jury ausgewählt, in der neben<br />

dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung und der<br />

öffentlichen Verwaltung auch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände<br />

sowie Behindertenorganisationen vertreten sind.<br />

Die Gewinner sind berechtigt, mit dem Logo des<br />

lnklusionspreises 2013 über drei Jahre in ihrer<br />

Geschäftspost zu werben und erhalten jeweils:<br />

•Eine Geldprämie in Höhe von 10.000 Euro<br />

•Eine Skulptur –symbolisiert die inklusive Teilhabe von schwerbehinderten<br />

Menschen am Arbeitsleben<br />

•Eine Urkunde –überreicht vom Senator für Gesundheit und<br />

Soziales und dem Präsidenten des Landesamtes für Gesundheit<br />

und Soziales<br />

•Eine Werbe-Broschüre „Gewinner des lnklusionspreises 2013“ –<br />

für Kunden und Geschäftspartner<br />

Ein weiteres Unternehmen, das sich in der Beschäftigung<br />

schwerbehinderter Menschen besonders verdient gemacht<br />

hat, kann mit dem Sonderpreis ausgezeichnet werden.<br />

Die Auszeichnung mit dem lnklusionspreis 2013 erfolgt im Rahmen<br />

eines Festaktes am 11. Dezember 2013 im Roten Rathaus −<br />

Wappensaal.<br />

Zögern Sie nicht –wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Näheres im Internet: http://www.berlin.de/lageso/arbeit/inklusionspreis/index.html<br />

Bewerbungsschluss: 15.09.2013<br />

Ihre Bewerbung senden Sie bitte an:<br />

Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />

Integrationsamt<br />

II C15–Frau Stanko<br />

Turmstraße 21, Haus A<br />

10559 Berlin<br />

Postfach 310929 ·10639 Berlin ·Weitere Informationen im Internet:<br />

www.lageso.berlin.de –Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Nelli Stanko –IIC15–V.i.S.d.P.: Silvia Kostner -ZPress


8 I <strong>LEBEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>BEHINDERUNG</strong> DIENSTAG, 18. JUNI 2013 I VERLAGSBEILAGE<br />

Marianne und Karl-Heinz haben die Liebe gefunden und planen ein Leben zu zweit.<br />

Vermittlung zum großen Glück<br />

Die Einrichtung „Traumpaar“ der Lebenshilfe Berlin unterstützt Menschen mit Behinderung bei der Partnersuche<br />

Inmattem Silber glänzt der Ring<br />

am Finger von Marianne. „Love<br />

steht da drauf, auf beiden Seiten“,<br />

sagt sie und schmiegt sich an<br />

die Brust von Freund Karl-Heinz.<br />

Der schaut kurz verlegen und setzt<br />

dann ein zufriedenes Lächeln auf.<br />

„Ich habe sie sehr lieb, sie hat<br />

mich sehr lieb. Deshalb habe ich<br />

den gekauft.“ An seinem Finger<br />

steckt dasselbe Modell. „Wir sind<br />

jetzt verlobt“, verkündet er stolz.<br />

Die Liebe von Marianne Skrzypinski<br />

und Karl-Heinz Richter,<br />

beide 56, ist noch frisch. Seit vier<br />

Monaten kennen sich die beiden.<br />

Das ist ein Grund, warum sie so<br />

glücklich sind. Doch das allein ist<br />

es nicht: Beide eint das Gefühl,<br />

endlich angekommen zu sein, jemanden<br />

gefunden zu haben, der<br />

es ernst meint, der die Bedürfnisse<br />

des anderen nachvollziehen<br />

kann. Geholfen hat ihnen „Traumpaar“,<br />

die Partnervermittlung der<br />

Lebenshilfe Berlin. Menschen mit<br />

geistiger,psychischer oder körperlicher<br />

Beeinträchtigung sollen bei<br />

der Suche nach dem richtigen<br />

Mann oder der richtigen Frau unterstützt<br />

werden.<br />

DAS PLATZWUNDER VON RENAULT<br />

Unser Angebotspreis:<br />

nur 14.530,– €*<br />

Marianne und Karl-Heinz haben<br />

beide eine Lernbehinderung, inunterschiedlicher<br />

Ausprägung. Umihren<br />

Alltag zu organisieren, brauchen<br />

sie Unterstützung.Auch die Partnersuche<br />

machte Schwierigkeiten. Auf<br />

dem „freien Markt“ oder im Internet<br />

die große Liebe zu finden, das hatte<br />

nicht so recht funktioniert. Martina<br />

Sasse, die Leiterin der Partnervermittlung,<br />

weiß auch warum. „Menschen<br />

mit Behinderung sind hier oft<br />

einfach überfordert.“<br />

Erstes Date<br />

In „Traumpaar“ haben sie dann<br />

Hilfe gefunden. „Jeder will Liebe<br />

ausleben und Sexualität haben“,<br />

sagt Sasse. „Für Menschen mit Behinderung<br />

gibt es wenige Plattformen,<br />

sich kennenzulernen. Eine<br />

solche wollen wir bieten.“ Am Anfang<br />

stand dann eine Art Vorstellungsgespräch.<br />

Die Kunden sollen<br />

hier frei über ihr Leben plaudern<br />

und Wünsche äußern, wie der Partner<br />

so sein sollte. Und natürlich<br />

nicht zu vergessen: welche Haarund<br />

Augenfarbe sie bevorzugen.<br />

Marianne hatte genaue Vorstellungen,<br />

wie sie sich ihren Traummann<br />

Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts 9,7 außerorts 6,5, kombiniert 7,7 ; CO²-Emmissionen kombiniert:<br />

180g/km (Werte nach EU-Normmessverfahren). Abb. zeigt Sonderausstattung. *inklusive 650 € für Überführung<br />

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L I E B E<br />

Die Schatzkiste in Hamburg<br />

wardie erste Partnervermittlung<br />

in Deutschland überhaupt.<br />

Vor15Jahren rief der Psychologe<br />

und Sexualberater Bernd<br />

Zemella die lange Zeit einmalige<br />

Einrichtung ins Leben.<br />

Die Nachfrage sei damals riesig<br />

gewesen, sagt Zemella. Und<br />

sie ist es auch heute noch. Die<br />

Motive allerdings sind unterschiedlich.<br />

Während viele Männer<br />

den Wunsch äußerten,<br />

überhaupt mal eine Freundin zu<br />

haben, seien die Frauen eher<br />

auf der Suche nach dem richtigen<br />

Mann an ihrer Seite.<br />

Das Projekt hat sich über die<br />

Jahre über ganz Deutschland<br />

ausgebreitet. Inzwischen gibt<br />

es um die 40 Schatzkisten.<br />

In Berlin gibt es derzeit keinen<br />

Ableger.Das warschon mal anders.<br />

Zemella sieht das Hauptproblem<br />

darin, dass es schwierig<br />

ist, passende Träger zu<br />

finden, die sich auf das Projekt<br />

einlassen.<br />

Das Modell der Schatzkiste beruht<br />

auf unabhängigen Vermittlern.<br />

Diese können auf die Logistik<br />

und Erfahrung der<br />

Schatzkiste in Hamburg zurückgreifen,<br />

kümmernsich aber<br />

selbstständig um ihre Kunden.<br />

Einsicht in die Daten haben nur<br />

die Vermittler,das soll Missbrauch<br />

verhindern.<br />

BENEDIKT PAETZHOLDT<br />

so ausmalt: „Treu, lieb, ehrlich und<br />

hilfsbereit muss er sein. Und nett<br />

anzuschauen.“ Karl-Heinz ging es<br />

bescheidener an. „Ich habe da mal<br />

durchgeklingelt und gefragt, ob sie<br />

jemanden für mich haben.“<br />

Alles Weitere lag an Frau<br />

Sasse. Sorgfältig durchforstete sie<br />

die Karteien ihrer insgesamt rund<br />

500 Kunden. Bis der Richtige dabei<br />

ist, kann das manchmal auch<br />

Jahre dauern. „Die Vorstellungen<br />

sind oft doch sehr unterschiedlich“,<br />

sagt sie. „Wir haben leider<br />

auch ein großes Ungleichgewicht<br />

zwischen den Geschlechtern.“ 80<br />

Prozent der Kunden sind Männer,<br />

20 Prozent Frauen. Bei Marianne<br />

und Karl-Heinz ging alles ein bisschen<br />

schneller. Schon sechs Wochen<br />

nachdem sich Marianne im<br />

Februar vorgestellt hatte, waren<br />

beide zum ersten Date verabredet<br />

− das warimMärz.<br />

Mit einem romantischen Candlelight-Dinner<br />

hatte das allerdings<br />

wenig zu tun. Sie trafen sich in den<br />

Räumen der Lebenshilfe, gemeinsam<br />

mit den jeweiligen Betreuern,<br />

so ist das hier üblich. „Wir müssen<br />

ja schon sehen, ob das funktionieren<br />

kann“, sagt Sasse.<br />

Ganz nebenbei kann das auch<br />

helfen, die Aufregung ein bisschen<br />

zu mindern. In Mariannes Fall hat<br />

das aber nichts geholfen. „Ich war<br />

total flatterig,habe am ganzen Körper<br />

gezittert.“ Und auch Karl-Heinz<br />

gibt zu: „Ich hatte schon ganz<br />

schön Herzklopfen.“<br />

Das Beschnuppern lief dann<br />

so, wie es sich beide vorgestellt<br />

hatten. „Er war genau der, den ich<br />

mir wünschte. Er ist meine Traumbeute“,<br />

schwärmt Marianne. Worüber<br />

sie sich unterhalten haben, daran<br />

können sich beide nicht mehr<br />

recht erinnern. Zu aufwühlend waren<br />

die Umstände. „Ich war auf jeden<br />

Fall gleich einverstanden“,<br />

sagt Karl-Heinz.<br />

Die beiden sind seitdem ein<br />

Paar. Für Martina Sasse ist die Arbeit<br />

beendet. „Wir helfen am Anfang.<br />

Danach liegt es an den Leuten<br />

selbst.“ Nur wenn die Kunden<br />

das ausdrücklich wünschen, steht<br />

sie als Beraterin zur Seite.<br />

Froh über jede Minute<br />

Bislang haben die beiden dieses<br />

Angebot nicht in Anspruch genommen.<br />

Sie sind froh über jede Minute,<br />

die sie ohne Betreuer zu zweit<br />

genießen können. Weil beide in getrennten<br />

Wohnungen leben und<br />

Karl-Heinz als Parkarbeiter im Zoo<br />

tätig ist, sehen sie sich meistens<br />

nur am Wochenende. Dann ist es<br />

aber umso schöner.Zusammen unternehmen<br />

sie gerne Ausflüge. Marianne<br />

genießt es, ihren Liebsten<br />

zu betüteln, ihm seine Leibspeisen<br />

wie Buletten und Kartoffelsalat zuzubereiten.<br />

Und er lässt sich gern<br />

verwöhnen. „Ich habe schon gar<br />

keinen Hunger mehr, wenn ich alleine<br />

essen muss.“<br />

Wenn alles gut läuft, muss er<br />

das bald auch nicht mehr oft. Anfang<br />

des kommenden Jahres<br />

möchten sie zusammenziehen,<br />

erst mal probeweise. „Wir müssen<br />

ja schauen, ob wir uns auch verstehen“,<br />

sagt Karl-Heinz. Seine Freundin<br />

hat da weniger Bedenken.<br />

„Ach, was soll da schon schiefgehen.<br />

Wir sind doch verlobt.“ (pae.)

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