29.12.2013 Aufrufe

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

fen sind, sollen mit diesem Projekt die Gelegenheit<br />

bekommen, ihrem Denken und Fühlen<br />

mit dem Pinsel in der Hand selbst Ausdruck zu<br />

verleihen.<br />

Erste Station der Wanderausstellung war das<br />

Kino „Die Kiste“, wo am 4. Juni <strong>2013</strong> die Auftaktveranstaltung<br />

stattgefunden hat. Dort war<br />

die Ausstellung bis zum Freitag, den 28. Juni<br />

<strong>2013</strong> zu sehen. Nächste Station ist das Seniorenzentrum<br />

POLIMAR, wo <strong>für</strong> Dienstag, den 2.<br />

Juli <strong>2013</strong> die Vernissage geplant ist.<br />

Mit der Kunsttherapeutin Christiane Rach sprachen<br />

Andrea Didszun und Sabrina Grunwald<br />

vom Pflegestützpunkt Marzahn-Hellersdorf<br />

über das Projekt.<br />

Frage: Was machen Sie in dem Projekt „Momente<br />

bewahren – Menschen mit Demenz malen“?<br />

Christiane Rach: In betreuten Angeboten<br />

können Menschen mit Demenz mit künstlerischen<br />

Mitteln, mit Farben, Pinsel, Schwamm<br />

und/oder Bleistift und unter Anwendung verschiedener<br />

künstlerischer Techniken ihre eigene<br />

kreative Ausdruckskraft erkunden. Menschen<br />

mit Demenz malen, drucken, spachteln<br />

– gestalten so Eigenes und Gemeinsames. Kreatives<br />

Gestalten beinhaltet ja die Möglichkeit,<br />

sich von einer funktionell ausgerichteten Tätigkeit<br />

zu lösen und einen Raum der Phantasie zu<br />

betreten.<br />

Auf diesem Wege lassen sich oft spielerisch<br />

neue Ausdrucksformen finden und alte wiederfinden.<br />

Es ist die Freude am Tun, die Intensität<br />

der Begegnung.<br />

Einen Teil der Werke zeigen wir in einer Wanderausstellung<br />

im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />

Wir haben unser Projekt „Momente bewahren“<br />

genannt. Wenn Sie durch die Ausstellung gehen,<br />

werden Sie diese Momente finden können:<br />

einen konkreten Ort, ein Gefühl oder auch<br />

der kreative Moment des Ausdruckes selbst,<br />

der hier im Mittelpunkt steht. Kreative Ausdruckskraft<br />

geht Menschen mit Demenz nicht<br />

verloren. Vielmehr entwickeln sich neue Ausdrucksformen.<br />

Frage: Was ist das Besondere an der Arbeit mit<br />

Menschen, die an einer Demenz leiden?<br />

Christiane Rach: Es sind sehr viele Aspekte,<br />

welche in der Regel durch das konkrete Erkrankungsbild<br />

bestimmt werden. Innerhalb dieses<br />

Projektes liegt mein Augenmerk zunächst auf<br />

den erkennbaren Einschränkungen, welche<br />

durch die Demenz hervorgerufen oder verstärkt<br />

werden, aber insbesondere auch auf den<br />

vorhandenen Fähigkeiten und Vorlieben. Letztlich<br />

wird das Angebot <strong>für</strong> den Einzelnen und<br />

die Gruppe hierdurch bestimmt. Dies bezieht<br />

sich nicht nur auf das Material, sondern beispielsweise<br />

auch darauf, ob in oder <strong>für</strong> die<br />

Gruppe ein Thema entwickelt werden kann,<br />

dessen Umsetzung dann gemeinschaftlich erfolgt.<br />

Insbesondere Einschränkungen des<br />

Kurzzeitgedächtnisses lassen dies immer weniger<br />

zu. Viele Menschen mit Demenz malen<br />

zunehmend spontan, quasi aus dem Moment<br />

heraus und weniger an Vorgaben, Vorbildern<br />

oder möglichen Hilfestellungen orientiert und<br />

es kommt vor, dass der so Gestaltende mit<br />

dem vorhandenen Material ganz eigene kreative<br />

Wege geht. Auch dies bedarf der Unterstützung,<br />

nur unter einem völlig anderen Vorzeichen.<br />

Der Interessenverbund Gesundheit im Alter<br />

ist Teil des „Netzwerks im Alter“, das zwei<br />

weitere Interessenverbünde zu den Themen<br />

Wohnen und Aktiv im Alter beinhaltet.<br />

In den letzten Jahren widmet sich das Netzwerk<br />

verstärkt dem Thema Demenz. Weitere<br />

Informationen zum Netzwerk finden Sie<br />

hier:<br />

www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/<br />

verwaltung/gesundheit/netzalter.html<br />

Unterwegs in Lichtenberg<br />

Spaziergangsgruppen <strong>für</strong> Menschen mit und ohne Demenz<br />

Anfang 2012 schlossen der Demenzfreundliche<br />

Kommune Lichtenberg e.V., die LBD-Lichtenberger<br />

BetreuungsDienste gGmbH und der Sozial-<br />

und Pflegestützpunkt Biloba eine Kooperation<br />

zur Entwicklung eines neuen Bewegungs-<br />

und Begegnungsangebotes <strong>für</strong> Menschen<br />

mit und ohne Demenz. Es entstand ein<br />

Konzept, in dem die Stärkung der Lebensqualität<br />

und des Wohlbefindens, die Aktivierung der<br />

Selbständigkeit sowie der körperlichen und<br />

geistigen Beweglichkeit, die Förderung eines<br />

aktiven Lebensstils in einer sozialen Gemeinschaft<br />

und die Ermöglichung gesellschaftlicher<br />

Teilhabe als zentrale Anliegen formuliert sind.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist<br />

die Einbindung von interessierten Teilnehmende<br />

und ehrenamtlich Tätigen in die Planung,<br />

Organisation und Durchführung der entstehenden<br />

Spaziergangsgruppe. Die Spaziergänge<br />

werden regelmäßig dokumentiert.<br />

Im März 2012 startete die erste Gruppe im<br />

Stadtteil Fennpfuhl. Seither treffen sich die<br />

Spaziergänger/innen jeden dritten Montag im<br />

Monat um 14.30 Uhr vor der Bibliothek am Anton-Saefkow-Platz.<br />

Nach der Begrüßung sowie<br />

einer leichten Gymnastik zum „Aufwärmen“<br />

geht es auf eine etwa 30-45 minütige Runde<br />

durch den Fennpfuhlpark. Der Spaziergang<br />

schließt mit einem Besuch des Cafés Sonnenstrahl<br />

im Haus der Generationen ab. Bei Kaffee<br />

und Kuchen ist Zeit <strong>für</strong> Gespräche zu unterschiedlichen<br />

Themen, <strong>für</strong> gemeinsame Spiele<br />

und Vieles mehr.<br />

Ende 2012 wurde mit dem Lichtenberger Begegnungszentrum<br />

(LiBeZem) ein neuer Kooperationspartner<br />

hinzugewonnen, sodass im Februar<br />

<strong>2013</strong> die zweite Spaziergangsgruppe im<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!