29.12.2013 Aufrufe

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

Aktivitäten in den Bezirken<br />

Zuflucht im Dschungel der Großstadt<br />

Schutzräume <strong>für</strong> Menschen mit Demenz<br />

Orientierungslos und ohne Erinnerung an<br />

die eigene Identität mitten in Berlin – <strong>für</strong><br />

Menschen mit beginnender Demenz und<br />

deren Angehörige ist das ein alptraumhafter<br />

Zustand. Innere Unruhe oder dringende Besorgungen<br />

sind Anlässe <strong>für</strong> Menschen mit Demenz,<br />

sich dem Straßenverkehr auszusetzen.<br />

Freundliche Mitbürger/innen bitten dann die<br />

Polizei, sich um Menschen zu kümmern, die<br />

orientierungslos sind und deren Identität ungeklärt<br />

ist, wozu der Name der Person und/<br />

oder eine Anschrift gehören. In den meisten<br />

Fällen kann die Polizei schnell und unkompliziert<br />

helfen. Wo es länger dauert, sorgt ein Angebot<br />

in drei Bezirken Berlins da<strong>für</strong>, dass Menschen<br />

mit Demenz kostenlos bedarfsgerecht<br />

versorgt werden – in den sogenannten „Schutzräumen“.<br />

Diese Schutzräume basieren auf einer Vereinbarung<br />

zwischen der zuständigen Polizeidirektion,<br />

den Bezirksämtern und stationären Pflegeheimen,<br />

die Mitglieder in den Gerontopsychiatrischen<br />

Verbünden der Bezirke sind. Nach<br />

einem Anruf der Polizeibeamten wird die Person<br />

mit Demenz übergangsweise im Heim aufgenommen<br />

und solange versorgt, bis die Polizei<br />

die notwendigen Informationen hat, um die<br />

Person zuordnen zu können. Zwischenzeitlich<br />

kümmert sich das Heim nicht nur um Essen und<br />

Trinken, sondern, sofern ersichtlich, auch um<br />

den pflegerischen und medizinischen Bedarf.<br />

Die Mitarbeiter/innen des Heims melden sich<br />

ihrerseits bei der Polizei, wenn die Person ihre<br />

Orientierung gefunden hat oder anderweitige<br />

Hinweise gefunden wurden. Diesen Service<br />

bieten die beteiligten Trägerorganisationen<br />

der Polizei kostenlos an. Die Schutzraumanbieter<br />

führen auf Anfrage auch Schulungen <strong>für</strong> die<br />

jeweiligen Polizeiabschnitte in Sachen Demenz<br />

durch.<br />

Bislang sind die Schutzräume in den Bezirken<br />

Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und<br />

Tempelhof-Schöneberg eingerichtet, weitere<br />

Bezirke sollen folgen. Zentraler Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> orientierungslose ältere Menschen ist<br />

weiterhin die Polizei unter Tel. 110. Für Angehörige<br />

und Organisationen, die sich Sorgen um<br />

ihre Menschen mit Demenz machen, dürfte das<br />

Wissen um die Schutzräume beruhigend wirken.<br />

Mortimer Graf zu Eulenburg,<br />

Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer Verbund<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf e.V.<br />

Momente bewahren – Menschen mit Demenz malen<br />

Kunsttherapeutisch begleitetes Projekt & Wanderausstellung in Marzahn-Hellersdorf<br />

Der Interessenverbund Gesundheit im Alter gestaltet<br />

seit Februar dieses Jahres ein Projekt<br />

mit dem Titel „Momente bewahren – Menschen<br />

mit Demenz malen“. Demenzerkrankte<br />

erhalten dabei die Möglichkeit, mit kunsttherapeutischer<br />

Begleitung Bilder zu malen und zu<br />

gestalten.<br />

kommenden Monaten als Teil einer ständig<br />

wachsenden Wanderausstellung im Bezirk<br />

Marzahn-Hellersdorf in verschiedenen öffentlichen<br />

Ausstellungsorten zu sehen sein. Die jeweiligen<br />

Ausstellungseröffnungen werden<br />

durch Vorträge, Lesungen oder Filmvorführungen<br />

zum Thema ergänzt.<br />

8<br />

Dazu sind Kunstgruppen an verschiedenen Orten<br />

im Bezirk tätig. Ziel ist es, den nachbarschaftlichen<br />

Gedanken zu fördern und das Verständnis<br />

<strong>für</strong> demenziell erkrankte Menschen<br />

und ihre pflegenden Angehörigen zu stärken.<br />

Einige der entstehenden Werke werden in den<br />

Die Krankheit Demenz soll damit angesprochen,<br />

enttabuisiert und ins Bewusstsein gerückt<br />

werden. Begleitende Gesprächsmöglichkeiten<br />

sollen helfen, Ängste im Umgang mit<br />

Demenz zu überwinden und einen toleranten<br />

Umgang mit der Krankheit und betroffenen<br />

Menschen fördern. Demenziell erkrankte Menschen,<br />

die häufig von sozialer Isolation betrof-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!