Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...
Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...
Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />
Beratung, Hilfe und Betreuung <strong>für</strong> Angehörige und Demenzkranke<br />
Unterstützungsangebote der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.<br />
Etwa 50.000 Personen in Berlin sind von mittelschweren<br />
und schweren demenziellen Erkrankungen<br />
betroffen. Die meisten von ihnen werden<br />
zu Hause von Angehörigen versorgt, die<br />
damit nach wie vor die Hauptlast der Pflege<br />
und Betreuung tragen.<br />
Um die Situation der Erkrankten sowie ihrer<br />
Angehörigen zu verbessern, wurde 1989 die<br />
Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. (AGB) gegründet.<br />
Gründungsmitglieder waren vor allem<br />
engagierte pflegende Angehörige sowie Fachleute.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe – dies ist seither Ziel<br />
und Auftrag der AGB.<br />
Die AGB klärt auf, informiert, schult und berät<br />
bezirksübergreifend. Ihre Angebote richten<br />
sich an pflegende Angehörige, (Früh-)Betroffene,<br />
Fachleute und Interessierte. Der zentrale<br />
Selbsthilfegedanke findet sich sowohl in der<br />
Initiierung und Begleitung von offenen Gruppen<br />
<strong>für</strong> Angehörige als auch in regelmäßigen<br />
Angehörigenschulungen wieder. Für die Betroffenen<br />
und Angehörigen ist es darüber hinaus<br />
hilfreich, wenn Menschen in Nachbarschaften,<br />
Stadtteilen und Öffentlichkeit über das<br />
Krankheitsbild informiert sind. Deshalb ist es<br />
der AGB ein wichtiges Anliegen, den Wissensstand<br />
der Bevölkerung mit berlinweit themenbezogenen<br />
Veranstaltungen und Informationsmaterialien<br />
zu verbessern.<br />
Angehörigen-Selbsthilfegruppen und<br />
psychosoziale Beratung<br />
Offene Angehörigen-Selbsthilfegruppen können<br />
helfen, Probleme gemeinsam zu lösen.<br />
Pflegende Angehörige unterstützen sich gegenseitig<br />
aufgrund eigener Erfahrungen, tauschen<br />
sich aus und bestärken sich, mit der belastenden<br />
Pflegesituation umzugehen. Der Besuch<br />
einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe ist<br />
ein Schritt, etwas <strong>für</strong> sich selbst zu tun und der<br />
sozialen Isolation durch den Pflegealltag entgegen<br />
zu wirken. Insgesamt bietet die Alzheimer-Gesellschaft<br />
Berlin e.V. zehn offene Angehörigen-Selbsthilfegruppen<br />
in verschiedenen<br />
Berliner Bezirken an. Auch speziell <strong>für</strong> Angehörige<br />
von Menschen mit einer frontotemporalen<br />
Demenz gibt es ein zusätzliches überregionales<br />
Gruppentreffen. Die Teilnahme an den<br />
Gruppen ist kostenlos.<br />
Darüber hinaus kann in der Geschäftsstelle der<br />
AGB nach vorheriger Terminabsprache auch<br />
eine neutrale, anonyme und kostenlose psychosoziale<br />
Beratung vereinbart werden.<br />
„Ein paar Stunden Zeit <strong>für</strong> mich“ –<br />
Entlastungsangebote <strong>für</strong> Angehörige<br />
Um Angehörigen von Demenzkranken zeitweise<br />
Raum und Zeit <strong>für</strong> Erledigungen oder etwas<br />
„pflegefreie“ Zeit <strong>für</strong> sich selbst zu ermöglichen,<br />
gibt es die Betreuungsbörse, ein seit<br />
2004 anerkanntes niedrigschwelliges Betreuungs-<br />
und Entlastungsangebot.<br />
Ein- bis zweimal in der Woche besuchen von<br />
der AGB geschulte Ehrenamtliche die Betroffenen<br />
<strong>für</strong> drei bis fünf Stunden in der häuslichen<br />
Umgebung. Dabei werden die Demenzerkrankten<br />
kontinuierlich durch dieselben Ehrenamtlichen<br />
besucht und betreut. Sie gehen mit ihnen<br />
gemeinsam Beschäftigungen nach, wie beispielsweise<br />
Bewegungsübungen, kleinen Unternehmungen<br />
außer Haus aber auch gemeinsames<br />
Musikhören oder Singen, Spazierengehen<br />
oder Gespräche über die guten alten Zeiten.<br />
Wohlbefinden und die verbliebenen Fähigkeiten<br />
der Betroffenen sollen dabei gefördert und<br />
ein wenig zur zeitlichen und psychischen Entlastung<br />
der pflegenden Angehörigen beigetragen<br />
werden. Inzwischen engagieren sich <strong>für</strong><br />
die Betreuungsbörse durchschnittlich 35 ehrenamtliche<br />
Helferinnen und Helfer.<br />
Ein weiteres Angebot der AGB sind die psychosozialen<br />
Treffpunkte <strong>für</strong> Menschen mit Gedächtnisstörungen.<br />
An einem Nachmittag pro<br />
Woche treffen sich die Teilnehmenden <strong>für</strong> vier<br />
Stunden zu Erfahrungsaustausch und gemeinsamen<br />
Unternehmungen. Nach dem gemeinsamen<br />
Kaffeetrinken werden je nach Wünschen<br />
und Interesse etwa Museen und Ausstellungen<br />
besucht oder Spaziergänge in Berlin unternommen.<br />
Begleitet werden die Nachmittage<br />
von zwei geschulten Ehrenamtlichen. Parallel<br />
zur Treffpunktgruppe trifft sich einmal monatlich<br />
die Angehörigengruppe unter fachlicher<br />
Begleitung. Auch hier stehen der Erfahrungsaustausch<br />
und die gegenseitige Unterstützung<br />
an erster Stelle.<br />
Tanzen tut gut<br />
Selbstwertgefühl und Wohlbefinden von Menschen<br />
mit Demenz stärken – dies ist Anliegen<br />
der Tanzcafés, die von der AGB in vier Bezirken<br />
betrieben werden. Hier können die Teilnehmenden<br />
neue Kontakte knüpfen und Freude<br />
am Tanzen und Singen zu entdecken. Angehörige<br />
sollen entlastet und bei Bedarf beraten<br />
werden.<br />
Jeweils einmal im Monat treffen sich Demenzkranke,<br />
Angehörige, Senior/innen und Ehrenamtliche.<br />
Ein Alleinunterhalter spielt altbekannte<br />
Tanzmusik und das begleitende Pflegepersonal<br />
sowie die ehrenamtlichen Helfer/innen<br />
fordern die Demenzkranken aktiv zum<br />
Tanz auf. Entspannung und Spaß stehen an<br />
erster Stelle. Mit diesem Angebot leistet die<br />
AGB darüber hinaus zusammen mit den jeweiligen<br />
Kooperationspartnern einen Beitrag zu<br />
einer aktiven Nachbarschaft.<br />
Informationen zu allen genannten und weiteren<br />
Angeboten erhalten Sie direkt bei der<br />
Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.,<br />
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin<br />
Tel.: (030) 89 09 43 57<br />
(Di 14 – 18 Uhr, Mi + Do 10 – 15 Uhr)<br />
Mail: info@alzheimer-berlin.de;<br />
Internet: www.alzheimer-berlin.de<br />
Christa Matter, Geschäftsführerin<br />
Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V.<br />
Save the date! Fachtagung der AGB e.V. zum Welt-Alzheimertag<br />
Am 20. September <strong>2013</strong> veranstaltet die Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. traditionell eine<br />
Fachtagung <strong>für</strong> Angehörige und Freund/innen von Demenzerkrankten, beruflich Pflegende,<br />
ehrenamtlich Engagierte und interessierte Bürger/innen. Die Tagung ist ein Beitrag zum Welt-<br />
Alzheimertag am 21. September <strong>2013</strong>, der auf die Situation Demenzkranker und ihrer pflegenden<br />
Angehörigen aufmerksam machen soll.<br />
Am 23. September <strong>2013</strong> findet um 15 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein ökumenischer<br />
Gottesdienst <strong>für</strong> pflegende Angehörige, Pflegekräfte, ehrenamtlich Engagierte sowie<br />
Demenzerkrankte statt.<br />
Informationen über info@alzheimer-berlin.de<br />
4