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Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

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Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

umsetzen und begleiten. Bundesweit beteiligen<br />

sich insgesamt 13 dieser regionalen Demenznetzwerke<br />

an der Studie, darunter die<br />

oben genannten fünf Initiativen aus Berlin und<br />

Brandenburg.<br />

Die dritte Gruppe an Beteiligten sind die eigentlichen<br />

Hauptakteure im Versorgungsgeschehen,<br />

nämlich die Menschen mit Demenz<br />

und ihre Angehörigen. Ich möchte deshalb<br />

auch noch einmal ganz besonders in dieser<br />

Gruppe da<strong>für</strong> werben, sich an der Studie zu<br />

beteiligen. Menschen mit demenziellen Erkrankungen<br />

oder ihre Angehörigen aus den<br />

Bezirken Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Pankow<br />

oder Charlottenburg-Wilmersdorf, die Interesse<br />

haben, uns ihre Erfahrungen mitzuteilen,<br />

sind ganz herzlich eingeladen, mit uns<br />

oder den Netzwerkpartnern Kontakt aufzunehmen.<br />

Ohne das Wissen um Erfahrungen der direkt<br />

Betroffenen und ihrer Schilderung von unterstützenden<br />

oder hemmenden Faktoren in<br />

der alltäglichen Versorgungsrealität kann<br />

letztendlich das Ziel der Studie – nämlich eine<br />

direkt an den Bedürfnissen der Betroffenen<br />

orientierten Versorgung sicherzustellen – nicht<br />

gelingen.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Untersucht werden Netzwerke aus<br />

ganz unterschiedlichen Regionen, aus städtischen<br />

und ländlichen Gebieten – auch das<br />

Spektrum der Akteure ist jeweils heterogen.<br />

Was sind die Vorteile dieses Vorgehens bzw.<br />

Studiendesigns?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Die Heterogenität<br />

der teilnehmenden Netzwerke ist eine große<br />

Stärke der Studie und letztlich auch ein Abbild<br />

der Versorgungsrealität. Neben dem regionalen<br />

Bezug bestehen Unterschiede der Netzwerke<br />

vor allem darin, ob sie von professionellen<br />

Kräften oder vorwiegend ehrenamtlich geführt<br />

werden. Auch sind die Ziele der Netzwerke<br />

unterschiedlich. Ärztliche Netzwerke beispielsweise<br />

fokussieren eher auf eine Verbesserung<br />

der medizinischen Versorgung während<br />

andere Netzwerke stärker auf die soziale<br />

Inklusion und Entlastung der Nutzer/innen abzielen.<br />

Die komplexen Forschungsziele sind<br />

nur mit Hilfe einer heterogenen und ausreichend<br />

großen Menge von Netzwerken und in<br />

einem Verbund von etablierten und dem Versorgungssystem<br />

nahen Forschungseinrichtungen<br />

zu realisieren. Nur so kann es zu praxisnahen<br />

und passgenauen Empfehlungen kommen,<br />

die über das einzelne Demenznetzwerk<br />

und seine regionalen Besonderheiten hinaus<br />

Gültigkeit haben können. Dieses komplexe<br />

Vorgehen setzt große Motivation und hohes<br />

Engagement aller Beteiligten voraus. Ich<br />

möchte deshalb die Gelegenheit nutzen, den<br />

Netzwerken bzw. den dort tätigen Personen<br />

unseren großen Dank <strong>für</strong> ihren tatkräftigen<br />

Einsatz auszusprechen.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Wie schätzen Sie perspektivisch<br />

den Nutzen des DemNet Projektes ein und inwiefern<br />

kann die Praxis von den Ergebnissen<br />

profitieren?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Die Ergebnisse<br />

des Studienvorhabens dienen sowohl dem<br />

Neuaufbau wirksamer Demenznetzwerke als<br />

auch der Qualitätssteigerung vorhandener<br />

Netzwerke. Es werden Ergebnisse vermittelt<br />

und Kompetenzen geschaffen, die über die<br />

Projektlaufzeit hinaus abgerufen werden können.<br />

Dazu sollen die Ergebnisse, die in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Forschungspartnern<br />

und Demenznetzwerken erarbeitet werden, allen<br />

relevanten Akteuren zur Verfügung gestellt<br />

und auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden. Ein modular aufgebautes<br />

Handbuch „Werkzeugkasten Demenz“ soll<br />

zum Abschluss der Studie praktische Hilfestellungen<br />

zum Aufbau, Implementieren und Verbessern<br />

von Demenznetzwerken geben.<br />

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen<br />

in der Kommune erfolgreich zu unterstützen:<br />

Diese komplexe Aufgabe kann nur gemeinsam<br />

mit Betroffenen, professionellen und ehrenamtlichen<br />

Akteuren der Versorgungspraxis sowie<br />

Wissenschaftler/innen gelöst werden. Insofern<br />

wird mit dem Projekt DemNet-D aus unserer<br />

Sicht ein wegweisender Ansatz beschritten,<br />

wo<strong>für</strong> wir dem Bundesgesundheitsministerium<br />

als Förderer ganz besonders danken.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch!<br />

Die Fragen stellte Rike Hertwig<br />

Einen Einblick in die Pankower Befragung<br />

von demenzerkrankten Menschen und Angehörigen<br />

im Rahmen des Projektes Dem-<br />

Net-D finden Sie im Artikel auf S. 11 in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Es war einmal… Märchen und Demenz<br />

Projekt des Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Märchenkultur nutzt Märchen zur Betreuung von Demenzpatient/innen<br />

Märchen sind eines der ältesten Kulturgüter<br />

unserer Zivilisation. Für Kinder sind sie die erste<br />

Berührung mit Literatur und Erwachsene erinnern<br />

sich zeitlebens an sie. Das Projekt „Es<br />

war einmal… Märchen und Demenz“ greift diesen<br />

Aspekt auf und nutzt Märchen, um einen<br />

Zugang zum Langzeitgedächtnis von Demenzpatient/innen<br />

zu schaffen. Das kreativ-therapeutische<br />

Pflegekonzept wurde von Märchenland<br />

– Deutsches Zentrum <strong>für</strong> Märchenkultur<br />

initiiert und startete im September 2012. In<br />

mehreren Pflegeeinrichtungen wurden bisher<br />

insgesamt 70 Erzählstunden <strong>für</strong> Demenzkranke<br />

angeboten. Pflegekräfte nehmen das Projekt<br />

positiv auf und berichten, dass die Patient/innen<br />

Märchentexte mitsprechen und dadurch<br />

eine Entspannung gerade unruhiger Patient/innen<br />

eingetreten ist. Die Pilotphase des<br />

Projekts, das von der Senatsverwaltung <strong>für</strong><br />

Gesundheit und Soziales gefördert wurde, endete<br />

im März <strong>2013</strong> mit einer offenen Märchenstunde,<br />

bei der auch Gesundheitssenator Mario<br />

Czaja zu Gast war. Die Ergebnisse werden<br />

im Rahmen des Demografiekongresses am 4.<br />

und 5. September <strong>2013</strong> präsentiert.<br />

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