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Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

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Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

2<br />

Initiativen und<br />

Unterstützung in Berlin<br />

Was macht Demenznetzwerke erfolgreich?<br />

Interview mit Prof. Karin Wolf-Ostermann<br />

In den letzten Jahren haben sich bundesweit<br />

regionale Kooperationen und Netzwerke entwickelt,<br />

die sich <strong>für</strong> Menschen mit Demenz engagieren<br />

und lokale Unterstützungsstrukturen<br />

aufbauen. Anliegen dieser Zusammenschlüsse<br />

ist es unter anderem, die Öffentlichkeit über<br />

die Erkrankung zu informieren, durch bedarfsorientierte<br />

Zusammenarbeit von Professionellen<br />

die gesundheitliche Versorgung von Betroffenen<br />

zu verbessern oder auch Akteure in den<br />

Nachbarschaften zu sensibilisieren.<br />

Was solche Netzwerke erfolgreich macht und<br />

welche Wirkungen diese auf Patient/innen<br />

oder Angehörige haben, untersucht seit April<br />

2012 “DemNet-D“ – eine interdisziplinäre Evaluationsstudie<br />

von Demenznetzwerken in<br />

Deutschland. Das Projekt ist u.a. an der Alice<br />

Salomon Hochschule (ASH) Berlin angesiedelt<br />

und wird mit einer Laufzeit von drei Jahren im<br />

Rahmen des „Programms Zukunftswerkstatt<br />

Demenz“ durchgeführt. In Berlin sind vier Netzwerke<br />

daran beteiligt: Demenzfreundliche<br />

Kommune Lichtenberg, Demenzfreundlich!<br />

Treptow-Köpenick, Qualitätsverbund Netzwerk<br />

im Alter Pankow e.V. ,“Unsere Kommune ist<br />

demenzfreundlich“ Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

sowie als fünftes Netzwerk in Brandenburg<br />

das Demenznetzwerk des Landkreises<br />

Teltow-Fläming.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> sprach mit Projektleiterin Prof.<br />

Dr. Karin Wolf-Ostermann von der ASH über die<br />

Ziele des Projektes und Perspektiven <strong>für</strong> die<br />

Praxis.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Im Mittelpunkt der Evaluation stehen<br />

die Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> Netzwerke sowie<br />

Wirkungen auf Nutzer/innen. Welche Anliegen<br />

verbinden Sie damit und was genau ist das Ziel<br />

der Studie?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Wir alle wissen,<br />

dass die Zahl von Menschen mit Demenz in<br />

Deutschland kontinuierlich steigt. Die Frage<br />

nach einer qualitativ guten und an den Bedürfnissen<br />

der Betroffenen orientierten Versorgung<br />

wird immer wichtiger. Die Studie Dem-<br />

Net-D soll dazu beitragen, evidenz-basierte<br />

und praxisrelevante Hilfestellungen <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Demenz und ihre Angehörigen zu<br />

identifizieren, um eine passgenaue Versorgung<br />

und Unterstützung in der Kommune sicherstellen<br />

zu können.<br />

Um die teilnehmenden Demenznetzwerke zu<br />

vergleichen und erfolgreiche Kriterien <strong>für</strong> eine<br />

solche passgenaue Versorgung zu identifizieren,<br />

sollen in dem Projekt folgende Bereiche<br />

analysiert werden:<br />

n Welche Angebote werden von den Menschen<br />

mit Demenz und ihren Angehörigen<br />

genutzt?<br />

n Wie gestaltet sich das Leben mit Demenz<br />

bzw. mit einem an Demenz erkrankten Menschen<br />

und in welchen unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

ist weitere Unterstützung<br />

notwendig?<br />

n Wie wirken sich unterschiedliche Arten der<br />

Netzwerke auf die Menschen mit Demenz<br />

und ihre Angehörigen aus?<br />

n Wie und warum arbeiten die Demenznetze<br />

erfolgreich?<br />

Wir in Berlin beschäftigen uns hauptverantwortlich<br />

mit der Frage, wie sich unterschiedliche<br />

Arten der Netzwerke auf die Menschen mit<br />

Demenz auswirken. Dabei geht es primär um<br />

die Beschreibung der medizinischen, pflegerischen<br />

und sozialen Versorgungssituation der<br />

von einem Netzwerk betreuten Menschen mit<br />

Demenz sowie potentielle Veränderungen über<br />

einen längeren Zeitraum. Hierdurch werden<br />

Analysen und Aussagen ermöglicht, wie es vernetzten<br />

Versorgungsstrukturen gelingt, eine<br />

effiziente, an den Bedürfnissen der Betroffenen<br />

orientierte Versorgung anzubieten.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Welche Akteure sind an der Studie<br />

beteiligt und wie ist die Kooperation aufgebaut?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: In der Studie haben<br />

wir es mit drei wichtigen Gruppen von Beteiligten<br />

zu tun, die ich in umgekehrter Reihenfolge<br />

ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die Verbesserung der<br />

Versorgung von Menschen mit Demenz in den<br />

Kommunen nennen möchte:<br />

Zum einen die wissenschaftlichen Partner, die<br />

die Studie durchführen und ihre wissenschaftliche<br />

Expertise aus Versorgungsforschung,<br />

Netzwerkanalyse, Versorgungsepidemiologie,<br />

Pflegewissenschaft, Allgemeinmedizin, Psychiatrie,<br />

Psychologie, Sozialwissenschaften, Statistik<br />

und Gesundheitssystemforschung einbringen.<br />

Zu den Partnern gehören neben der<br />

Alice Salomon Hochschule Berlin das Deutsche<br />

Zentrum <strong>für</strong> Neurodegenerative Erkrankungen<br />

(DZNE) mit den beiden Standorten Rostock/<br />

Greifswald und Witten sowie das Institut <strong>für</strong><br />

angewandte Sozialforschung der Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg in Stuttgart. Die<br />

Zusammenarbeit der Forschungspartner wird<br />

aus Greifswald koordiniert.<br />

Dann haben wir die Gruppe der regionalen Demenznetzwerke,<br />

die vor Ort die Versorgung

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