Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken
spannungsfähigkeit, so dass eine mögliche
Pflegebedürftigkeit später eintritt und der Unterstützungsbedarf
minimiert werden kann.
Das Programm werde von Betroffenen und Angehörigen
gut angenommen, freut sich Harald
Roller vom Verein Menschen in Bewegung e.V.
Mittlerweile würden in 25 Einrichtungen in Berlin
Sportkurse für Demenzpatient/innen angeboten,
so Roller. Der Vorsitzende des Vereins
ist selbst Fach-Übungsleiter für Orthopädie,
Innere Organe und Geistige Behinderung und
hat das Konzept entwickelt. Sportangebote für
Demenzkranke gebe es in Berlin zwar viele,
eine Spezialisierung auf Patient/innen mit
schwerem Krankheitsgrad sei allerdings selten,
so Roller. Eine enge Zusammenarbeit finde
dabei vor allem mit der Caritas und den Vitanas
Senioren Centren Berlin statt. Die Reha-Angebote
werden mittlerweile regelmäßig von den
Patient/innen genutzt und entlasten dadurch
Pflegepersonal und Angehörige.
Ärztlich verordnet, ist die Teilnahme am Rehabilitationssport
kostenlos und findet direkt in
Senioreneinrichtungen statt. Bei entsprechender
Diagnose verschreibt der Haus- oder Facharzt
die Teilnahme für einen Zeitraum von 18
Monaten. Ein offener Zugang für Senior/innen,
die nicht direkt in einer der Einrichtungen untergebracht
sind, sei ausdrücklich erwünscht,
so Roller. Das Projekt „Menschen in Bewegung“
belegte 2012 den vierten Platz beim
Wettbewerb „Sterne des Sports“, der gemeinsam
durch den Landessportbund Berlin und
der Berliner Volksbank ausgerichtet wurde.
Jennifer Dirks
Fachtag zum Thema Demenz
Für die Initiative „Demenzfreundlich! Treptow-Köpenick“ ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Demenz im Alltag und in der Gesellschaft –
Geht es mich etwas an und was bietet die Initiative?
Unter dieser Fragestellung fand am 15.
Mai 2013 eine moderierte Gesprächsrunde
statt, deren Teilnehmer/innen aus den unterschiedlichsten
Verantwortungsbereichen kamen.
So diskutierten Fachleute aus dem pflegerischen
Bereich, aus der stationären Betreuung
und aus der Verwaltung des Bezirkes mit Vertreter/innen
mittelständischer Unternehmen,
dem Bundesverband der mittelständischen
Wirtschaft, Beschäftigten der Polizei, der Feuerwehr,
aus Banken sowie von Wohnungsunternehmen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Herrn
Oliver Igel, den Bürgermeister des Bezirkes
Treptow-Köpenick, der mit seinen einführenden
Worten die bisherige Arbeit der Initiative
würdigte und die Bedeutung dieser Arbeit unter
dem Gesichtspunkt der demografischen
Entwicklung im Bezirk Treptow-Köpenick unterstrichen
hat.
Das Ziel der Veranstaltung war es, die verschiedenen
Berufsgruppen auf das Thema Demenz
aufmerksam zu machen, Verantwortliche
zu sensibilisieren und deutlich zu machen,
dass die zukünftigen Probleme nur im aktiven
Miteinander bewältigt werden können.
Die Angebote der Initiative, Schulungen in den
verschiedenen Bereichen durchzuführen, fanden
großes Interesse.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde referierte
ein Rechtsanwalt zum Thema „Demenz im Alltag
– Fragen zum Haftungsrecht“. Die Nachfrage
der Zuhörer/innen war ein Zeugnis dafür,
dass das Thema Demenz mit all seinen Facetten
bereits viele der Anwesenden bewegt.
Der Fachtag wurde beendet mit der Vorführung
des Spielfilmes „Reise in die Dunkelheit“. In
diesem Spielfilm wurde die Krankheit M. Alzheimer
thematisiert und die Herausforderungen
im Alltag, denen sich ein Ehepaar stellen
muss, dargestellt.
Abschließend kann eingeschätzt werden, dass
der Fachtag 2013 ein voller Erfolg war. Es liegen
bereits erste Anmeldungen für Schulungsveranstaltungen
von einem großen Wohnungsunternehmen
vor.
Sybille Schliemann
Weitere Informationen und Kontakte finden Sie
online unter www.demenzfreundlich-tk.de.
Von verschwundenen Handtaschen
Lesungen, Filmvorführungen, Bilder- und Fotoausstellungen zum Thema Demenz
12
Im September startet in der Volkshochschule
(VHS) Treptow-Köpenick sowie in den KIEZ-
KLUBs des Bezirkes eine Veranstaltungsreihe
rund um das Thema Demenz.
Den Startschuss gibt am 23. September um
16.00 Uhr eine Lesung mit Bilderausstellung
unter dem Titel „Ich will Freiheit beim Malen“
in der VHS. In dem zugrundeliegenden Buch
schildert die Herausgeberin und Mitautorin Else-Natalie
Warns den Weg, den sie mit ihrem
Mann Eberhard durch die Demenz gegangen
ist. Diese Zeit war geprägt von der künstlerischen
Tätigkeit ihres erkrankten Mannes. Bald
ersetzten die Bilder verlorengegangene Wege
der Kommunikation und ermöglichten Verständigung
auf einer ganz neuen Ebene. Neben der
Schilderung dieser Erlebnisse und Erfahrungen
geht es in dem Buch um die Möglichkeiten des
selbstbestimmten und authentischen Lebens
in der Demenz.
Weitere Veranstaltungen aus der Reihe sind
zum Beispiel die Filmvorführung „Der Tag, der
in der Handtasche verschwand“ im Oktober,
die Lesung „Abschied von meinem Vater“ im
November oder die Fotoausstellung „Wenn
plötzlich Puzzleteile fehlen..“, die im Januar
2014 eröffnet wird.
Termine in der VHS finden Sie unter:
www.berlin.de/vhs-treptow-koepenick
Die Veranstaltungen in den Kiezclubs starten
ab Oktober. Veranstaltungshinweise der Kiezclubs
finden Sie über die jeweiligen Webseiten
der Clubs unter:
www.berlin.de/ba-treptow-koepenick
Initiiert wurde die Reihe von der Initiative „Demenzfreundlich!
Treptow-Köpenick“ in Kooperation
mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick von
Berlin und der Alzheimer Gesellschaft Berlin.