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Ausgabe 2_2013 (PDF-Datei 630 KB) - Fachstelle für Prävention ...

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GESUNDHEITSFÖRDERUNG AKTUELL – NEWSLETTER DER<br />

Sonderausgabe Schwerpunkt Demenz<br />

• Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

• Aktivitäten in den Bezirken<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2 · <strong>2013</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial<br />

Kommunen, Pflege- und Versorgungseinrichtungen<br />

stehen vor der Herausforderung,<br />

sich auf eine steigende Zahl Demenzerkrankter<br />

einzustellen. Die Deutsche Alzheimergesellschaft<br />

geht davon aus, dass sich<br />

die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 in<br />

Deutschland von 1.4 Mio. auf etwa 3 Mio.<br />

Menschen mehr als verdoppelt.<br />

Doch nicht nur medizinisches und pflegerisches<br />

Personal, sondern auch Polizei, Friseur/innen,<br />

Verkäufer/innen, Fußpfleger/<br />

innen oder Menschen in der Nachbarschaft<br />

sollten über das Krankheitsbild informiert<br />

sein und helfen können, wenn ein älterer<br />

Mensch sich plötzlich verändert, vergesslich<br />

wird oder den Weg zurück nach Hause nicht<br />

findet.<br />

Um rechtzeitig auf diese Herausforderungen<br />

vorbereitet zu sein, haben sich in vielen Berliner<br />

Bezirken Initiativen und Netzwerke entwickelt,<br />

die Aktivitäten bündeln, Schnittstellen<br />

zwischen Nachbarschaft, Gesundheitsversorgung<br />

und Pflege besser miteinander<br />

verzahnen, Fachpersonal qualifizieren und<br />

die Öffentlichkeit stärker sensibilisieren. Einige<br />

Bezirke haben derzeit die Möglichkeit,<br />

im Rahmen des Bundesprojektes „Zukunftswerkstatt<br />

Demenz“ Aktivitäten und Netzwerke<br />

zu stärken. Entwickelt haben sich auch<br />

vielfältige und kreative Ansätze, die Menschen<br />

mit Demenz und ihren Angehörigen<br />

soziale Teilhabe ermöglichen. Das Spektrum<br />

reicht von Kunst, Film und Fotografie hin zu<br />

Spaziergängen und Sportangeboten.<br />

Die Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe von<br />

älteren Menschen mit Demenz und ihren<br />

Angehörigen ist ein zentraler Bestandteil im<br />

Gesundheitszielprozess der Landesgesundheitskonferenz<br />

„Selbstständigkeit und Lebensqualität<br />

im Alter erhalten“. Die Strategien<br />

zur Zielerreichung wurden gemeinsam<br />

mit vielen Beteiligten aus Land und Bezirken<br />

entwickelt und werden vor Ort mit hohem<br />

Engagement umgesetzt. Einige der demenzfreundlichen<br />

Initiativen der Bezirke haben in<br />

den letzten Wochen einen Überblick über<br />

ihre Aktivitäten erstellt, um zu prüfen, wo sie<br />

bei der Umsetzung der Gesundheitsziele<br />

stehen. Wir möchten Ihnen mit diesem<br />

Newsletter beispielhaft einige Aktivitäten<br />

aus diesem Reichtum vorstellen.<br />

Auch bezirksübergreifende Projekte finden<br />

Sie in diesem Schwerpunktnewsletter. So<br />

beschäftigt sich etwa das bundesweite Projekt<br />

DemNet-D mit der Frage, was Demenznetzwerke<br />

erfolgreich macht und wie Erfolgsfaktoren<br />

übertragen werden können.<br />

Professorin Karin Wolf-Ostermann von der<br />

ASH berichtet darüber im Interview. Sie finden<br />

auch einen Überblick zu Angeboten in<br />

Berlin <strong>für</strong> pflegende Angehörige.<br />

Die demenzfreundlichen Initiativen werden<br />

in den kommenden Monaten ihren bezirksübergreifenden<br />

Austausch fortsetzen und<br />

intensivieren. Dabei steht auch im Fokus,<br />

wie die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> diese Aktivitäten<br />

verbessert werden können. Die Landesgesundheitskonferenz<br />

wird diesen Prozess<br />

weiter unterstützen und gute Beispiele<br />

und Aktivitäten sichtbar machen sowie das<br />

begleitende Monitoring zum Zielprozess<br />

weiterentwickeln. Die <strong>Fachstelle</strong> lädt Sie<br />

herzlich ein, sich mit Ideen, Fragen und Hinweisen<br />

einzubringen.<br />

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre<br />

und einen angenehmen Sommer.<br />

Stefan Pospiech<br />

und das Team der <strong>Fachstelle</strong><br />

Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

Interview DemNet-D: Was macht<br />

Demenznetzwerke erfolgreich? . . . . . . . . . 2<br />

Es war einmal… Märchen und Demenz . . . . 3<br />

Angebote der Alzheimer-Gesellschaft<br />

Berlin e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Galeriebesuche <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Ausblick: Woche der pflegenden<br />

Angehörigen <strong>2013</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Veranstaltungsbericht: Hilfenetze <strong>für</strong><br />

Angehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Interview Masterstudiengang<br />

Demenz: Die gesamte Gesellschaft<br />

mitnehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Aktivitäten in den Bezirken<br />

Schutzräume <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Kunsttherapeutisches Projekt<br />

in Marzahn-Hellersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Spaziergangsgruppen in<br />

Lichtenberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Gesundheitsziele <strong>für</strong> Menschen mit Demenz<br />

in Pankow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Erfahrungen aus der Evaluationsstudie<br />

von Demenznetzwerken in Pankow. . . . . . 11<br />

Rehasport <strong>für</strong> Demenzerkrankte . . . . . . . . 11<br />

Fachtag zum Thema Demenz in<br />

Treptow-Köpenick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Lesungen, Filmvorführungen, Bilder<br />

und Fotoausstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Leben mit Demenz – Nachbarschaft als<br />

Anker in Tempelhof-Schöneberg . . . . . . . . 13<br />

Termine & Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . 14


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

2<br />

Initiativen und<br />

Unterstützung in Berlin<br />

Was macht Demenznetzwerke erfolgreich?<br />

Interview mit Prof. Karin Wolf-Ostermann<br />

In den letzten Jahren haben sich bundesweit<br />

regionale Kooperationen und Netzwerke entwickelt,<br />

die sich <strong>für</strong> Menschen mit Demenz engagieren<br />

und lokale Unterstützungsstrukturen<br />

aufbauen. Anliegen dieser Zusammenschlüsse<br />

ist es unter anderem, die Öffentlichkeit über<br />

die Erkrankung zu informieren, durch bedarfsorientierte<br />

Zusammenarbeit von Professionellen<br />

die gesundheitliche Versorgung von Betroffenen<br />

zu verbessern oder auch Akteure in den<br />

Nachbarschaften zu sensibilisieren.<br />

Was solche Netzwerke erfolgreich macht und<br />

welche Wirkungen diese auf Patient/innen<br />

oder Angehörige haben, untersucht seit April<br />

2012 “DemNet-D“ – eine interdisziplinäre Evaluationsstudie<br />

von Demenznetzwerken in<br />

Deutschland. Das Projekt ist u.a. an der Alice<br />

Salomon Hochschule (ASH) Berlin angesiedelt<br />

und wird mit einer Laufzeit von drei Jahren im<br />

Rahmen des „Programms Zukunftswerkstatt<br />

Demenz“ durchgeführt. In Berlin sind vier Netzwerke<br />

daran beteiligt: Demenzfreundliche<br />

Kommune Lichtenberg, Demenzfreundlich!<br />

Treptow-Köpenick, Qualitätsverbund Netzwerk<br />

im Alter Pankow e.V. ,“Unsere Kommune ist<br />

demenzfreundlich“ Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

sowie als fünftes Netzwerk in Brandenburg<br />

das Demenznetzwerk des Landkreises<br />

Teltow-Fläming.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> sprach mit Projektleiterin Prof.<br />

Dr. Karin Wolf-Ostermann von der ASH über die<br />

Ziele des Projektes und Perspektiven <strong>für</strong> die<br />

Praxis.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Im Mittelpunkt der Evaluation stehen<br />

die Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> Netzwerke sowie<br />

Wirkungen auf Nutzer/innen. Welche Anliegen<br />

verbinden Sie damit und was genau ist das Ziel<br />

der Studie?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Wir alle wissen,<br />

dass die Zahl von Menschen mit Demenz in<br />

Deutschland kontinuierlich steigt. Die Frage<br />

nach einer qualitativ guten und an den Bedürfnissen<br />

der Betroffenen orientierten Versorgung<br />

wird immer wichtiger. Die Studie Dem-<br />

Net-D soll dazu beitragen, evidenz-basierte<br />

und praxisrelevante Hilfestellungen <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Demenz und ihre Angehörigen zu<br />

identifizieren, um eine passgenaue Versorgung<br />

und Unterstützung in der Kommune sicherstellen<br />

zu können.<br />

Um die teilnehmenden Demenznetzwerke zu<br />

vergleichen und erfolgreiche Kriterien <strong>für</strong> eine<br />

solche passgenaue Versorgung zu identifizieren,<br />

sollen in dem Projekt folgende Bereiche<br />

analysiert werden:<br />

n Welche Angebote werden von den Menschen<br />

mit Demenz und ihren Angehörigen<br />

genutzt?<br />

n Wie gestaltet sich das Leben mit Demenz<br />

bzw. mit einem an Demenz erkrankten Menschen<br />

und in welchen unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

ist weitere Unterstützung<br />

notwendig?<br />

n Wie wirken sich unterschiedliche Arten der<br />

Netzwerke auf die Menschen mit Demenz<br />

und ihre Angehörigen aus?<br />

n Wie und warum arbeiten die Demenznetze<br />

erfolgreich?<br />

Wir in Berlin beschäftigen uns hauptverantwortlich<br />

mit der Frage, wie sich unterschiedliche<br />

Arten der Netzwerke auf die Menschen mit<br />

Demenz auswirken. Dabei geht es primär um<br />

die Beschreibung der medizinischen, pflegerischen<br />

und sozialen Versorgungssituation der<br />

von einem Netzwerk betreuten Menschen mit<br />

Demenz sowie potentielle Veränderungen über<br />

einen längeren Zeitraum. Hierdurch werden<br />

Analysen und Aussagen ermöglicht, wie es vernetzten<br />

Versorgungsstrukturen gelingt, eine<br />

effiziente, an den Bedürfnissen der Betroffenen<br />

orientierte Versorgung anzubieten.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Welche Akteure sind an der Studie<br />

beteiligt und wie ist die Kooperation aufgebaut?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: In der Studie haben<br />

wir es mit drei wichtigen Gruppen von Beteiligten<br />

zu tun, die ich in umgekehrter Reihenfolge<br />

ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die Verbesserung der<br />

Versorgung von Menschen mit Demenz in den<br />

Kommunen nennen möchte:<br />

Zum einen die wissenschaftlichen Partner, die<br />

die Studie durchführen und ihre wissenschaftliche<br />

Expertise aus Versorgungsforschung,<br />

Netzwerkanalyse, Versorgungsepidemiologie,<br />

Pflegewissenschaft, Allgemeinmedizin, Psychiatrie,<br />

Psychologie, Sozialwissenschaften, Statistik<br />

und Gesundheitssystemforschung einbringen.<br />

Zu den Partnern gehören neben der<br />

Alice Salomon Hochschule Berlin das Deutsche<br />

Zentrum <strong>für</strong> Neurodegenerative Erkrankungen<br />

(DZNE) mit den beiden Standorten Rostock/<br />

Greifswald und Witten sowie das Institut <strong>für</strong><br />

angewandte Sozialforschung der Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg in Stuttgart. Die<br />

Zusammenarbeit der Forschungspartner wird<br />

aus Greifswald koordiniert.<br />

Dann haben wir die Gruppe der regionalen Demenznetzwerke,<br />

die vor Ort die Versorgung


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

umsetzen und begleiten. Bundesweit beteiligen<br />

sich insgesamt 13 dieser regionalen Demenznetzwerke<br />

an der Studie, darunter die<br />

oben genannten fünf Initiativen aus Berlin und<br />

Brandenburg.<br />

Die dritte Gruppe an Beteiligten sind die eigentlichen<br />

Hauptakteure im Versorgungsgeschehen,<br />

nämlich die Menschen mit Demenz<br />

und ihre Angehörigen. Ich möchte deshalb<br />

auch noch einmal ganz besonders in dieser<br />

Gruppe da<strong>für</strong> werben, sich an der Studie zu<br />

beteiligen. Menschen mit demenziellen Erkrankungen<br />

oder ihre Angehörigen aus den<br />

Bezirken Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Pankow<br />

oder Charlottenburg-Wilmersdorf, die Interesse<br />

haben, uns ihre Erfahrungen mitzuteilen,<br />

sind ganz herzlich eingeladen, mit uns<br />

oder den Netzwerkpartnern Kontakt aufzunehmen.<br />

Ohne das Wissen um Erfahrungen der direkt<br />

Betroffenen und ihrer Schilderung von unterstützenden<br />

oder hemmenden Faktoren in<br />

der alltäglichen Versorgungsrealität kann<br />

letztendlich das Ziel der Studie – nämlich eine<br />

direkt an den Bedürfnissen der Betroffenen<br />

orientierten Versorgung sicherzustellen – nicht<br />

gelingen.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Untersucht werden Netzwerke aus<br />

ganz unterschiedlichen Regionen, aus städtischen<br />

und ländlichen Gebieten – auch das<br />

Spektrum der Akteure ist jeweils heterogen.<br />

Was sind die Vorteile dieses Vorgehens bzw.<br />

Studiendesigns?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Die Heterogenität<br />

der teilnehmenden Netzwerke ist eine große<br />

Stärke der Studie und letztlich auch ein Abbild<br />

der Versorgungsrealität. Neben dem regionalen<br />

Bezug bestehen Unterschiede der Netzwerke<br />

vor allem darin, ob sie von professionellen<br />

Kräften oder vorwiegend ehrenamtlich geführt<br />

werden. Auch sind die Ziele der Netzwerke<br />

unterschiedlich. Ärztliche Netzwerke beispielsweise<br />

fokussieren eher auf eine Verbesserung<br />

der medizinischen Versorgung während<br />

andere Netzwerke stärker auf die soziale<br />

Inklusion und Entlastung der Nutzer/innen abzielen.<br />

Die komplexen Forschungsziele sind<br />

nur mit Hilfe einer heterogenen und ausreichend<br />

großen Menge von Netzwerken und in<br />

einem Verbund von etablierten und dem Versorgungssystem<br />

nahen Forschungseinrichtungen<br />

zu realisieren. Nur so kann es zu praxisnahen<br />

und passgenauen Empfehlungen kommen,<br />

die über das einzelne Demenznetzwerk<br />

und seine regionalen Besonderheiten hinaus<br />

Gültigkeit haben können. Dieses komplexe<br />

Vorgehen setzt große Motivation und hohes<br />

Engagement aller Beteiligten voraus. Ich<br />

möchte deshalb die Gelegenheit nutzen, den<br />

Netzwerken bzw. den dort tätigen Personen<br />

unseren großen Dank <strong>für</strong> ihren tatkräftigen<br />

Einsatz auszusprechen.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Wie schätzen Sie perspektivisch<br />

den Nutzen des DemNet Projektes ein und inwiefern<br />

kann die Praxis von den Ergebnissen<br />

profitieren?<br />

Prof. Karin Wolf-Ostermann: Die Ergebnisse<br />

des Studienvorhabens dienen sowohl dem<br />

Neuaufbau wirksamer Demenznetzwerke als<br />

auch der Qualitätssteigerung vorhandener<br />

Netzwerke. Es werden Ergebnisse vermittelt<br />

und Kompetenzen geschaffen, die über die<br />

Projektlaufzeit hinaus abgerufen werden können.<br />

Dazu sollen die Ergebnisse, die in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Forschungspartnern<br />

und Demenznetzwerken erarbeitet werden, allen<br />

relevanten Akteuren zur Verfügung gestellt<br />

und auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden. Ein modular aufgebautes<br />

Handbuch „Werkzeugkasten Demenz“ soll<br />

zum Abschluss der Studie praktische Hilfestellungen<br />

zum Aufbau, Implementieren und Verbessern<br />

von Demenznetzwerken geben.<br />

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen<br />

in der Kommune erfolgreich zu unterstützen:<br />

Diese komplexe Aufgabe kann nur gemeinsam<br />

mit Betroffenen, professionellen und ehrenamtlichen<br />

Akteuren der Versorgungspraxis sowie<br />

Wissenschaftler/innen gelöst werden. Insofern<br />

wird mit dem Projekt DemNet-D aus unserer<br />

Sicht ein wegweisender Ansatz beschritten,<br />

wo<strong>für</strong> wir dem Bundesgesundheitsministerium<br />

als Förderer ganz besonders danken.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch!<br />

Die Fragen stellte Rike Hertwig<br />

Einen Einblick in die Pankower Befragung<br />

von demenzerkrankten Menschen und Angehörigen<br />

im Rahmen des Projektes Dem-<br />

Net-D finden Sie im Artikel auf S. 11 in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Es war einmal… Märchen und Demenz<br />

Projekt des Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Märchenkultur nutzt Märchen zur Betreuung von Demenzpatient/innen<br />

Märchen sind eines der ältesten Kulturgüter<br />

unserer Zivilisation. Für Kinder sind sie die erste<br />

Berührung mit Literatur und Erwachsene erinnern<br />

sich zeitlebens an sie. Das Projekt „Es<br />

war einmal… Märchen und Demenz“ greift diesen<br />

Aspekt auf und nutzt Märchen, um einen<br />

Zugang zum Langzeitgedächtnis von Demenzpatient/innen<br />

zu schaffen. Das kreativ-therapeutische<br />

Pflegekonzept wurde von Märchenland<br />

– Deutsches Zentrum <strong>für</strong> Märchenkultur<br />

initiiert und startete im September 2012. In<br />

mehreren Pflegeeinrichtungen wurden bisher<br />

insgesamt 70 Erzählstunden <strong>für</strong> Demenzkranke<br />

angeboten. Pflegekräfte nehmen das Projekt<br />

positiv auf und berichten, dass die Patient/innen<br />

Märchentexte mitsprechen und dadurch<br />

eine Entspannung gerade unruhiger Patient/innen<br />

eingetreten ist. Die Pilotphase des<br />

Projekts, das von der Senatsverwaltung <strong>für</strong><br />

Gesundheit und Soziales gefördert wurde, endete<br />

im März <strong>2013</strong> mit einer offenen Märchenstunde,<br />

bei der auch Gesundheitssenator Mario<br />

Czaja zu Gast war. Die Ergebnisse werden<br />

im Rahmen des Demografiekongresses am 4.<br />

und 5. September <strong>2013</strong> präsentiert.<br />

3


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

Beratung, Hilfe und Betreuung <strong>für</strong> Angehörige und Demenzkranke<br />

Unterstützungsangebote der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.<br />

Etwa 50.000 Personen in Berlin sind von mittelschweren<br />

und schweren demenziellen Erkrankungen<br />

betroffen. Die meisten von ihnen werden<br />

zu Hause von Angehörigen versorgt, die<br />

damit nach wie vor die Hauptlast der Pflege<br />

und Betreuung tragen.<br />

Um die Situation der Erkrankten sowie ihrer<br />

Angehörigen zu verbessern, wurde 1989 die<br />

Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. (AGB) gegründet.<br />

Gründungsmitglieder waren vor allem<br />

engagierte pflegende Angehörige sowie Fachleute.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe – dies ist seither Ziel<br />

und Auftrag der AGB.<br />

Die AGB klärt auf, informiert, schult und berät<br />

bezirksübergreifend. Ihre Angebote richten<br />

sich an pflegende Angehörige, (Früh-)Betroffene,<br />

Fachleute und Interessierte. Der zentrale<br />

Selbsthilfegedanke findet sich sowohl in der<br />

Initiierung und Begleitung von offenen Gruppen<br />

<strong>für</strong> Angehörige als auch in regelmäßigen<br />

Angehörigenschulungen wieder. Für die Betroffenen<br />

und Angehörigen ist es darüber hinaus<br />

hilfreich, wenn Menschen in Nachbarschaften,<br />

Stadtteilen und Öffentlichkeit über das<br />

Krankheitsbild informiert sind. Deshalb ist es<br />

der AGB ein wichtiges Anliegen, den Wissensstand<br />

der Bevölkerung mit berlinweit themenbezogenen<br />

Veranstaltungen und Informationsmaterialien<br />

zu verbessern.<br />

Angehörigen-Selbsthilfegruppen und<br />

psychosoziale Beratung<br />

Offene Angehörigen-Selbsthilfegruppen können<br />

helfen, Probleme gemeinsam zu lösen.<br />

Pflegende Angehörige unterstützen sich gegenseitig<br />

aufgrund eigener Erfahrungen, tauschen<br />

sich aus und bestärken sich, mit der belastenden<br />

Pflegesituation umzugehen. Der Besuch<br />

einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe ist<br />

ein Schritt, etwas <strong>für</strong> sich selbst zu tun und der<br />

sozialen Isolation durch den Pflegealltag entgegen<br />

zu wirken. Insgesamt bietet die Alzheimer-Gesellschaft<br />

Berlin e.V. zehn offene Angehörigen-Selbsthilfegruppen<br />

in verschiedenen<br />

Berliner Bezirken an. Auch speziell <strong>für</strong> Angehörige<br />

von Menschen mit einer frontotemporalen<br />

Demenz gibt es ein zusätzliches überregionales<br />

Gruppentreffen. Die Teilnahme an den<br />

Gruppen ist kostenlos.<br />

Darüber hinaus kann in der Geschäftsstelle der<br />

AGB nach vorheriger Terminabsprache auch<br />

eine neutrale, anonyme und kostenlose psychosoziale<br />

Beratung vereinbart werden.<br />

„Ein paar Stunden Zeit <strong>für</strong> mich“ –<br />

Entlastungsangebote <strong>für</strong> Angehörige<br />

Um Angehörigen von Demenzkranken zeitweise<br />

Raum und Zeit <strong>für</strong> Erledigungen oder etwas<br />

„pflegefreie“ Zeit <strong>für</strong> sich selbst zu ermöglichen,<br />

gibt es die Betreuungsbörse, ein seit<br />

2004 anerkanntes niedrigschwelliges Betreuungs-<br />

und Entlastungsangebot.<br />

Ein- bis zweimal in der Woche besuchen von<br />

der AGB geschulte Ehrenamtliche die Betroffenen<br />

<strong>für</strong> drei bis fünf Stunden in der häuslichen<br />

Umgebung. Dabei werden die Demenzerkrankten<br />

kontinuierlich durch dieselben Ehrenamtlichen<br />

besucht und betreut. Sie gehen mit ihnen<br />

gemeinsam Beschäftigungen nach, wie beispielsweise<br />

Bewegungsübungen, kleinen Unternehmungen<br />

außer Haus aber auch gemeinsames<br />

Musikhören oder Singen, Spazierengehen<br />

oder Gespräche über die guten alten Zeiten.<br />

Wohlbefinden und die verbliebenen Fähigkeiten<br />

der Betroffenen sollen dabei gefördert und<br />

ein wenig zur zeitlichen und psychischen Entlastung<br />

der pflegenden Angehörigen beigetragen<br />

werden. Inzwischen engagieren sich <strong>für</strong><br />

die Betreuungsbörse durchschnittlich 35 ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer.<br />

Ein weiteres Angebot der AGB sind die psychosozialen<br />

Treffpunkte <strong>für</strong> Menschen mit Gedächtnisstörungen.<br />

An einem Nachmittag pro<br />

Woche treffen sich die Teilnehmenden <strong>für</strong> vier<br />

Stunden zu Erfahrungsaustausch und gemeinsamen<br />

Unternehmungen. Nach dem gemeinsamen<br />

Kaffeetrinken werden je nach Wünschen<br />

und Interesse etwa Museen und Ausstellungen<br />

besucht oder Spaziergänge in Berlin unternommen.<br />

Begleitet werden die Nachmittage<br />

von zwei geschulten Ehrenamtlichen. Parallel<br />

zur Treffpunktgruppe trifft sich einmal monatlich<br />

die Angehörigengruppe unter fachlicher<br />

Begleitung. Auch hier stehen der Erfahrungsaustausch<br />

und die gegenseitige Unterstützung<br />

an erster Stelle.<br />

Tanzen tut gut<br />

Selbstwertgefühl und Wohlbefinden von Menschen<br />

mit Demenz stärken – dies ist Anliegen<br />

der Tanzcafés, die von der AGB in vier Bezirken<br />

betrieben werden. Hier können die Teilnehmenden<br />

neue Kontakte knüpfen und Freude<br />

am Tanzen und Singen zu entdecken. Angehörige<br />

sollen entlastet und bei Bedarf beraten<br />

werden.<br />

Jeweils einmal im Monat treffen sich Demenzkranke,<br />

Angehörige, Senior/innen und Ehrenamtliche.<br />

Ein Alleinunterhalter spielt altbekannte<br />

Tanzmusik und das begleitende Pflegepersonal<br />

sowie die ehrenamtlichen Helfer/innen<br />

fordern die Demenzkranken aktiv zum<br />

Tanz auf. Entspannung und Spaß stehen an<br />

erster Stelle. Mit diesem Angebot leistet die<br />

AGB darüber hinaus zusammen mit den jeweiligen<br />

Kooperationspartnern einen Beitrag zu<br />

einer aktiven Nachbarschaft.<br />

Informationen zu allen genannten und weiteren<br />

Angeboten erhalten Sie direkt bei der<br />

Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.,<br />

Friedrichstraße 236, 10969 Berlin<br />

Tel.: (030) 89 09 43 57<br />

(Di 14 – 18 Uhr, Mi + Do 10 – 15 Uhr)<br />

Mail: info@alzheimer-berlin.de;<br />

Internet: www.alzheimer-berlin.de<br />

Christa Matter, Geschäftsführerin<br />

Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V.<br />

Save the date! Fachtagung der AGB e.V. zum Welt-Alzheimertag<br />

Am 20. September <strong>2013</strong> veranstaltet die Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. traditionell eine<br />

Fachtagung <strong>für</strong> Angehörige und Freund/innen von Demenzerkrankten, beruflich Pflegende,<br />

ehrenamtlich Engagierte und interessierte Bürger/innen. Die Tagung ist ein Beitrag zum Welt-<br />

Alzheimertag am 21. September <strong>2013</strong>, der auf die Situation Demenzkranker und ihrer pflegenden<br />

Angehörigen aufmerksam machen soll.<br />

Am 23. September <strong>2013</strong> findet um 15 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein ökumenischer<br />

Gottesdienst <strong>für</strong> pflegende Angehörige, Pflegekräfte, ehrenamtlich Engagierte sowie<br />

Demenzerkrankte statt.<br />

Informationen über info@alzheimer-berlin.de<br />

4


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

Gemäldegalerie bietet „Augenblicke im Museum“ <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Demenz<br />

Angebot in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.<br />

Die Berliner Gemäldegalerie bietet seit dem<br />

Welt-Alzheimertag 2012 regelmäßig Führungen<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen<br />

an. Demenzerkrankten soll damit ein<br />

Stück Teilhabe am kulturellen Leben ermöglicht<br />

werden. Auch habe sich gezeigt, dass<br />

mittels Kunst positive Erinnerungen und Emotionen<br />

geweckt werden können – etwa bei der<br />

Betrachtung von Landschaftsbildern oder Motiven<br />

zu Gefühlen oder Genuss. Von Kunstpädagog/innen<br />

werden <strong>für</strong> die gemeinsamen<br />

Rundgänge ausgewählte Themen oder Motive<br />

aufbereitet. In Gruppen von bis zu zwölf Personen<br />

(einschließlich maximal sechs Betreuungspersonen)<br />

werden die Führungen durchgeführt.<br />

Die Rundgänge sind dabei in Durchführung<br />

und Ablauf an die Bedürfnisse der Demenzkranken<br />

angepasst.<br />

In den kommenden Monaten finden Führungen<br />

zu folgenden Themen statt:<br />

16.07. Berühmte Bilder<br />

20.08. Engel<br />

17.09. Tischlein deck’ Dich!<br />

Das Angebot richtet sich an Betroffene und ihre<br />

Angehörigen oder Betreuer/innen. Das Museum<br />

empfängt seine Gäste mit Kaffee und Keksen,<br />

damit sich die Teilnehmenden zunächst<br />

mit der neuen Umgebung vertraut machen<br />

können.<br />

Die Gebühr <strong>für</strong> eine Führung beträgt fünf Euro<br />

pro Person. Für je eine Begleitperson sind der<br />

Eintritt und die Führungsgebühr frei. Da die<br />

Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Anmeldung<br />

zu den Führungen gebeten.<br />

Information Kulturforum:<br />

Tel.: (030) 266 42 30 40.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.smb.museum/smb oder<br />

www.alzheimer-berlin.de<br />

Beginn einer Tradition <strong>für</strong> mehr Wertschätzung pflegender Angehöriger<br />

Zweite Berliner „Woche der pflegenden Angehörigen“ vom 23. bis 29. September <strong>2013</strong><br />

Die im vergangenen Herbst erstmalig stattgefundene<br />

„Woche der pflegenden Angehörigen“<br />

in Berlin zeigte den hohen Bedarf und das starke<br />

Bedürfnis, die pflegenden Angehörigen auf<br />

verschiedenen Ebenen deutlich mehr zu unterstützen.<br />

Die erfolgreiche Premiere gab Anlass,<br />

die „Woche der pflegenden Angehörigen“ ein<br />

zweites Mal durchzuführen. Auch in diesem<br />

Jahr wird die Veranstaltungswoche im Rathaus<br />

Schöneberg eröffnet. Grußworte sowie der Beitrag<br />

einer im vergangenen Jahr geehrten pflegenden<br />

Angehörigen leiten über zur diesjährigen<br />

Verleihung der Ehrennadel „Berliner Pflegebär“.<br />

Zehn pflegende Angehörige aus verschiedenen<br />

Pflegesituationen werden stellvertretend<br />

<strong>für</strong> alle Berliner pflegenden Angehörigen<br />

<strong>für</strong> ihr wertvolles Engagement in der häuslichen<br />

Pflege ausgezeichnet. Auf dem anschließenden<br />

„Markt der Möglichkeiten“ können<br />

sich die Besucher/innen zu verschiedenen<br />

Themenbereichen informieren und beraten lassen<br />

oder einfach nur miteinander ins Gespräch<br />

kommen. Der Dienstagnachmittag verspricht<br />

mit der Kinovorführung des lebensbejahenden<br />

Films „Best Exotic Marigold Hotel“ anrührend<br />

und erheiternd zu werden und am Mittwoch<br />

bieten zwei parallel stattfindende Dampferfahrten<br />

die Möglichkeit in angenehmem Ambiente<br />

entspannt „dahin zu gleiten“. Am frühen<br />

Donnerstagabend wird es dann im Café Keese<br />

ausgelassen: Bei Tanz und Musik ist man eingeladen,<br />

den Alltag <strong>für</strong> eine Weile hinter sich<br />

zu lassen. Und auch die kulturelle Abendveranstaltung<br />

am Freitag mit einer Lesung der Berliner<br />

Schauspielerin Brigitte Grothum und der<br />

musikalischen Untermalung durch das Oriel<br />

Quartett soll als Balsam <strong>für</strong> die Seele dienen.<br />

Alle Veranstaltungen bieten zudem die Gelegenheit,<br />

sich von professionellen Berater/innen<br />

der Berliner Pflegestützpunkte und der<br />

Kontaktstellen PflegeEngagement direkt Informationen<br />

und Unterstützung zu holen.<br />

Aufgrund der hohen und positiven Resonanz<br />

des vergangenen Jahres wird das diesjährige<br />

Programm nun um zwei Veranstaltungstage verlängert.<br />

Im Verlauf des Samstags finden in mehreren<br />

Bezirken verschiedene Veranstaltungen<br />

statt – von „Bezirksrundfahrten“ über Informations-<br />

und „Wohlfühlveranstaltungen“ bis hin<br />

zur Bildausstellung von Menschen mit Demenz.<br />

Am Sonntag findet die „Woche der pflegenden<br />

Angehörigen <strong>2013</strong>“ schließlich ihren besinnlichen<br />

Ausklang in einem ökumenischen Gottesdienst<br />

in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche<br />

und einem daran anschließenden, geführten<br />

Besuch der Şehitlik-Moschee.<br />

Bei Bedarf werden die pflegenden Angehörigen<br />

im Zeitraum der Veranstaltungen sehr gerne<br />

dabei unterstützt, eine Betreuung <strong>für</strong> ihre Angehörigen<br />

zu organisieren. Die Kooperationspartner/innen<br />

und Akteure aus dem Bereich der<br />

häuslichen Pflege sind herzlich aufgerufen, die<br />

pflegenden Angehörigen aus ihrem beruflichen<br />

Kontext auf diese Woche aufmerksam zu machen<br />

und sie zur Teilnahme zu ermuntern.<br />

Nähere Informationen zur „Woche der pflegenden<br />

Angehörigen“ finden Sie auf der Webseite<br />

www.woche-der-pflegenden-angehoerigen.<br />

de. Sehr gerne können Sie der Veranstaltung<br />

auch auf Twitter folgen (https://twitter.com/<br />

Woche_pflegAng) oder auf Facebook vorbeischauen<br />

(https://www.facebook.com/<br />

WocheDerPflegendenAngehoerigen).<br />

Olivia Baier<br />

5


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

Angehörige brauchen Entlastung – Hilfenetze rund um das Thema Demenz<br />

Veranstaltung des Kompetenzzentrums Pflegeunterstützung<br />

Pflegeunterstützung will in erster Linie da<strong>für</strong><br />

Sorge tragen, dass Menschen mit einem Bedarf<br />

an Betreuung und Beaufsichtigung so lange<br />

wie möglich in ihrem gewohnten Lebensräumen<br />

bleiben können.<br />

Familien sollen mit Entlastungsangeboten und<br />

Pflegeleistungen gestärkt werden, den Pflegealltag<br />

in der Häuslichkeit zu bewältigen. Ein<br />

solches Konzept setzt in erster Linie auf Angehörige.<br />

Im Mittelpunkt steht eines der Schwerpunktthemen<br />

der Versorgung alter Menschen:<br />

Demenz. Eine Vielzahl von Trägern und Vereinen<br />

bietet deswegen gerade <strong>für</strong> diese Zielgruppe<br />

und ihre Angehörigen Hilfen an. Rechtliche<br />

Grundlage hier<strong>für</strong> stellen die zusätzlichen Betreuungsleistungen<br />

und die Entlastungsmöglichkeiten<br />

niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />

und der Kontaktstellen Pflegeengagement<br />

nach SGB XI, §45b, c und d dar.<br />

Am 27. Mai <strong>2013</strong> stand daher in den Räumlichkeiten<br />

des Kompetenzzentrums Pflegeunterstützung<br />

(SEKIS) die Entlastung Angehöriger<br />

rund um das Thema Demenz im Mittelpunkt.<br />

Vertreter erfahrener Träger wie die Alzheimer-<br />

Angehörigen-Initiative gGmbH und die Lichtenberger-Betreuungs-Dienste<br />

gGmbH berichteten<br />

über ihre Entlastungsangebote und erläuterten,<br />

wie eine Zusammenarbeit und Weiterentwicklung<br />

gemeinsam gestaltet werden<br />

kann.<br />

Anschließend diskutierten Fachkräfte, Ehrenamtliche<br />

und pflegende Angehörige ihre Erfahrungen<br />

mit den Entlastungsangeboten. Deutlich<br />

wurde, dass nach wie vor Informationsdefizite<br />

zu Entlastungsangeboten sowie deren<br />

Möglichkeiten und Grenzen vorherrschen. So<br />

sei häufig nicht bekannt, was sich hinter der<br />

Bewilligung zusätzlicher Betreuungsleistungen<br />

verberge und wo diese zu finden seien. Ein<br />

besonderes Problem stelle die mangelnde Verfügbarkeit<br />

und zeitliche Flexibilität von Fahrdiensten<br />

dar.<br />

Betroffene und Ehrenamtliche konnten im Rahmen<br />

des Gesprächs einen Abgleich der Erwartungen<br />

und Unterstützungsmöglichkeiten vornehmen.<br />

Besonders positiv wurde hervorgehoben,<br />

dass sich Ehrenamtliche Zeit <strong>für</strong> die Betroffenen<br />

nähmen.<br />

Stefanie Emmert-Olschar, MScN,<br />

Projektkoordinatorin Kompetenzzentrum<br />

Pflegeunterstützung bei SEKIS<br />

Informationen zum Kompetenzzentrum: www.<br />

sekis-berlin.de/kompetenzzentrum.724.0.html<br />

7. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit ab 10. Oktober <strong>2013</strong><br />

Pünktlich zum Welttag <strong>für</strong> Seelische Gesundheit<br />

am 10. Oktober <strong>2013</strong> startet die 7. Berliner<br />

Woche der seelischen Gesundheit. Elf Tage<br />

lang steht die seelische Gesundheit im Alter<br />

im Fokus. Mit zahlreichen Veranstaltungen<br />

in allen Bezirken der Hauptstadt bietet die<br />

Aktionswoche ein umfassendes Programm<br />

und richtet sich sowohl an Interessierte als<br />

auch an Fachpublikum und Betroffene.<br />

Die Berliner Woche der seelischen Gesundheit<br />

ist eine Initiative des Aktionsbündnisses<br />

Seelische Gesundheit und wird unterstützt<br />

durch die Senatsverwaltung <strong>für</strong> Gesundheit<br />

und Soziales. Bundesweit organisieren über<br />

30 Städte und Regionen Aktionen zum Welttag<br />

der Seelischen Gesundheit. Für Interessierte<br />

besteht noch die Möglichkeit, sich mit<br />

einer Veranstaltung an der Aktionswoche zu<br />

beteiligen. Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter:<br />

aktionswoche.seelischegesundheit.net/berlin<br />

„Die gesamte Gesellschaft mitnehmen und informieren“<br />

Interview mit Prof. Christel Bienstein zum neuen Masterstudiengang „Multiprofessionelle Versorgung von<br />

Menschen mit Demenz und ihrer Familie“<br />

6<br />

Die Versorgung von Menschen mit Demenz<br />

und ihren Angehörigen zu verbessern und dabei<br />

alle relevanten Berufsgruppen einbeziehen<br />

– dies ist der Anspruch eines neuen Studienganges<br />

an der Universität Witten/Herdecke,<br />

der 2012 gestartet ist. Im Interview stellt Professorin<br />

Christel Bienstein, Leiterin des Departments<br />

<strong>für</strong> Pflegewissenschaft, den neuen Studiengang<br />

und seine Ziele vor.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Wie ist die Idee <strong>für</strong> den Studiengang<br />

entstanden und auf welchen Bedarf wurde<br />

damit reagiert?<br />

Christel Bienstein: Vor mehr als fünf Jahren<br />

haben wir die Initiativen im Bereich Demenz<br />

betrachtet und festgestellt, dass die meisten<br />

Professionen jeweils <strong>für</strong> sich innerhalb der eigenen<br />

Grenzen arbeiten: Ärzteschaft, Pflegende,<br />

Sozialarbeiter/innen, Ehremamtliche oder<br />

Wohnungsberatungen. Keine Klammer verband<br />

diese Berufsgruppen. Daraufhin haben<br />

wir uns nach Möglichkeiten umgeschaut, auf<br />

dieses Problem zu reagieren. Nach internationaler<br />

Recherche haben wir in England zwei<br />

Studiengänge gefunden, die sich mit der Fragestellung<br />

systematisch beschäftigen – mehr<br />

Studiengänge dazu gab es nicht. Wir haben<br />

festgestellt, dass diese Studiengänge zwar<br />

multiprofessionell angelegt sind, jedoch fast<br />

ausschließlich von Pflegenden genutzt wurden.<br />

Das wollten wir anders machen. Wir woll-


Schwerpunkt Demenz – Initiativen und Unterstützung in Berlin<br />

ten unbedingt alle Berufsgruppen einbeziehen,<br />

die mit demenzerkrankten Menschen zu tun<br />

haben. Dazu gehören neben medizinischen<br />

und pflegerischen Berufen auch Architekt/innen,<br />

Sozialarbeiter/innen, Städteplaner/innen,<br />

Mitarbeiter/innen der Sozialämter, der<br />

Pflegekassen, der Krankenkassen, Psycholog/innen<br />

und viele mehr.<br />

Mit einer multiprofessionellen Expert/innengruppe<br />

haben wir schließlich angefangen, Inhalte<br />

<strong>für</strong> den Studiengang zu sammeln.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Was können die Teilnehmenden<br />

fachlich aus dem Studium mitnehmen?<br />

Christel Bienstein: Wir haben die Themen analog<br />

zum Rahmenkonzept der WHO entwickelt.<br />

Diese hat fünf Ebenen definiert, auf welchen<br />

Versorgungsleistungen erbracht werden müssen.<br />

Dies ist gleichzeitig die didaktische Linie<br />

des Studienganges. Beginnend beim Individuum<br />

reicht sie über Familie, Gemeinden und<br />

Kommunen hin zu gesellschaftlichen Akteuren<br />

bis in den politischen Bereich.<br />

Wir fangen also bei den Betroffenen an: Wann<br />

merken sie, dass sich bei ihnen etwas verändert<br />

und wie geht es ihnen damit? Was ist das<br />

<strong>für</strong> ein Krankheitsbild, welche Verläufe gibt es,<br />

welche Hilfen?<br />

Auf der nächsten Ebene schauen wir uns an,<br />

was dies <strong>für</strong> Familie, Freund/innen und Umgebung<br />

des von Demenz Betroffenen bedeutet.<br />

Auf der kommunalen Ebene betrachten wir,<br />

welche Beratungsangebote und Netzwerke es<br />

gibt. Hier sind wichtige Fragestellungen, ob etwa<br />

Apotheken, Ärzteschaft, Friseur/innen oder<br />

Lebensmittelhändler/innen über die Krankheit<br />

informiert sind, wie bauliche Strukturen vor Ort<br />

gestaltet sind oder ob Angebote angemessen<br />

barrierefrei sind, damit Menschen mit Demenz<br />

lange zu Hause bleiben können.<br />

Dann gehen wir im nächsten Schritt auf die<br />

Ebene der gesellschaftlichen und professionellen<br />

Akteure und schauen, wie sich das z.B. <strong>für</strong><br />

Krankenkassen, Pflegekräfte und Wohlfahrtsverbände<br />

darstellt. Wie müssen diese Bereiche<br />

aufgestellt werden, welche Angebote müssen<br />

entwickelt werden? Hier kommt auch der juristische<br />

Bereich ins Spiel: Welche Rechte haben<br />

Menschen mit Demenz und welchen Anspruch<br />

auf Unterstützung? Wie können Versorgungsmöglichkeiten<br />

positiv beeinflusst werden?<br />

Nicht zuletzt beschäftigen wir uns mit der Politik:<br />

Welche Initiativen und Positionierungen<br />

gibt es, wie müssen Gesetzesvorhaben miteinander<br />

vernetzt werden und wie kann auf Gesetzgebungsverfahren<br />

eingewirkt werden?<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Wie sieht der Studienalltag aus?<br />

Christel Bienstein: Wir haben den Studiengang<br />

berufsbegleitend <strong>für</strong> Vollzeitbeschäftigte<br />

konzipiert und auf drei Jahre angelegt. Die<br />

Robert Bosch Stiftung vergibt zudem einige<br />

Stipendien <strong>für</strong> den Studiengang.<br />

Es gibt Studienphasen zum Selbstlernen, Onlinevorlesungen<br />

und Wochenendseminare, damit<br />

die Studierenden in den Austausch kommen.<br />

Derzeit werden Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit dem Bezirk Spandau ausgelotet. Wenn<br />

sich im nächsten Jahrgang ausreichend Teilnehmende<br />

aus Berlin an dem Studienangebot<br />

beteiligen, dann werden Teile der Präsenzphasen<br />

ab dem nächsten Wintersemester in Berlin<br />

durchgeführt.<br />

Die Studierenden können schon während des<br />

Studiums Multiprofessionalität hautnah erleben.<br />

Wir vergeben gezielt Aufgaben an gemischte<br />

Teams wie etwa die Architektin und<br />

den Sozialarbeiter, den Pflegewissenschaftler<br />

und die Juristin zur gemeinsamen Bearbeitung.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Was genau sind die Ziele des Studienganges<br />

– wie soll er „wirken“ und welche<br />

Berufsperspektiven ergeben sich daraus <strong>für</strong><br />

Absolvent/innen?<br />

Christel Bienstein: Die Absolvent/innen sollen<br />

das Handwerkszeug erhalten, künftig in ihrem<br />

Berufsalltag die Situation von Menschen mit<br />

Demenz und ihren Angehorigen lebenswert zu<br />

gestalten – auf allen Ebenen. Das kann keine<br />

Profession alleine. Und es muss viel Öffentlichkeitsarbeit<br />

gemacht werden.<br />

Diplom-Pädagog/innen etwa können in Schulen<br />

über das Thema Demenz informieren oder<br />

Abendveranstaltungen anbieten. Wir brauchen<br />

in den Sozialämtern Personen, die sich um das<br />

Thema kümmern und beispielsweise Demenznetzwerke<br />

aufbauen. Wir brauchen auch Journalist/innen,<br />

die Demenz öffentlich thematisieren.<br />

Ziel ist es, die gesamte Gesellschaft mitzunehmen<br />

und zu informieren.<br />

Für Friseur/innen planen wir derzeit ein kleines<br />

Faltblatt, damit Veränderungen im Verhalten<br />

besser wahrgenommen werden und sie wissen,<br />

wohin man sich wenden kann. Denn bei<br />

einem Friseurbesuch sprechen viele Menschen<br />

über sich oder die Nachbarschaft und über<br />

Veränderungen und so wissen Friseur/innen<br />

viel über die Gesundheit der Menschen.<br />

Oder etwa Handwerker/innen, die Wohnungen<br />

umbauen und wie sie mit Demenzerkrankten in<br />

Kontakt kommen. Oder die Verkäufer/innen an<br />

der Supermarktkasse, die Verwirrungen bei<br />

Menschen wahrnehmen. All diese Berufsgruppen<br />

müssen gut informiert sein über die Krankheit<br />

und über Hilfsmöglichkeiten.<br />

Es ist im Grunde eine gesellschaftliche Zielsetzung,<br />

wie wir mit Menschen mit Demenz umgehen<br />

und wie jede Profession Einfluss nehmen<br />

kann. Die teilnehmenden Berufsgruppen sollen<br />

gewissermaßen hinterher ihren Job besser<br />

machen. Für die Berufsperspektive heißt das<br />

grundsätzlich, dass die Leute in ihrem Job bleiben<br />

und diesen weiterentwickeln. Wir haben<br />

auch einen Diplom-Mathematiker dabei, der<br />

Produkte <strong>für</strong> die Pflegeversicherer entwickelt.<br />

Er möchte nun maßgeschneiderte Produkte<br />

entwickeln, die die Versorgung im Falle auftretender<br />

Demenz absichern.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Gibt es Berufsfelder, in denen Sie<br />

besondere Herausforderungen sehen?<br />

Christel Bienstein: Besonders große Herausforderungen<br />

sehe ich bei den Kommunen. Ich<br />

habe den Eindruck, dass diese noch nicht mit<br />

den Entwicklungen Schritt halten. Wenn etwa<br />

jemand früher ins Altersheim kommt als notwendig,<br />

dann kostet das die Kommunen viel<br />

Geld, insbesondere wenn Sozialhilfe erforderlich<br />

wird. Hier kann gezielte Unterstützung ein<br />

längeres Wohnen im Kiez ermöglichen.<br />

Weiterhin muss die Bereitschaft zur Früherkennung<br />

größer werden. Das schaffen wir nur<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit. Wir müssen Scham<br />

bei Betroffenen und Angehörigen verringern,<br />

damit sie sich frühzeitig Unterstützung holen.<br />

Vor Herausforderungen stehen auch die Krankenhäuser.<br />

Deshalb müssen Ärzteschaft und<br />

Pflegekräfte gut geschult sein. Aber auch die<br />

niedergelassenen Ärzt/innen brauchen entsprechendes<br />

Wissen, denn sie haben häufig<br />

Probleme. Demenz zu diagnostizieren oder<br />

sind gehemmt, dies den Betroffenen mitzuteilen.<br />

Auch im baulichen Bereich ist hohe Fachkompetenz<br />

bei Architekt/innen gefragt. Dort steht<br />

leider noch zu oft Ästhetik vor Funktionalität.<br />

Für Planungen im Kontext Demenz müssen oft<br />

weitere Faktoren wie mögliche Unterstützung<br />

durch Pflegepersonal oder Ehrenamtsressourcen<br />

einbezogen werden.<br />

<strong>Fachstelle</strong>: Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

Die Fragen stellte Rike Hertwig<br />

Weitere Informationen zu Bewerbung,<br />

Aufnahmeverfahren, Kosten, Stipendien<br />

und Terminen sind zu erhalten unter<br />

www.uni-wh.de/gesundheit/<br />

multiprofessioneller-master-of-arts-demenz<br />

7


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

Aktivitäten in den Bezirken<br />

Zuflucht im Dschungel der Großstadt<br />

Schutzräume <strong>für</strong> Menschen mit Demenz<br />

Orientierungslos und ohne Erinnerung an<br />

die eigene Identität mitten in Berlin – <strong>für</strong><br />

Menschen mit beginnender Demenz und<br />

deren Angehörige ist das ein alptraumhafter<br />

Zustand. Innere Unruhe oder dringende Besorgungen<br />

sind Anlässe <strong>für</strong> Menschen mit Demenz,<br />

sich dem Straßenverkehr auszusetzen.<br />

Freundliche Mitbürger/innen bitten dann die<br />

Polizei, sich um Menschen zu kümmern, die<br />

orientierungslos sind und deren Identität ungeklärt<br />

ist, wozu der Name der Person und/<br />

oder eine Anschrift gehören. In den meisten<br />

Fällen kann die Polizei schnell und unkompliziert<br />

helfen. Wo es länger dauert, sorgt ein Angebot<br />

in drei Bezirken Berlins da<strong>für</strong>, dass Menschen<br />

mit Demenz kostenlos bedarfsgerecht<br />

versorgt werden – in den sogenannten „Schutzräumen“.<br />

Diese Schutzräume basieren auf einer Vereinbarung<br />

zwischen der zuständigen Polizeidirektion,<br />

den Bezirksämtern und stationären Pflegeheimen,<br />

die Mitglieder in den Gerontopsychiatrischen<br />

Verbünden der Bezirke sind. Nach<br />

einem Anruf der Polizeibeamten wird die Person<br />

mit Demenz übergangsweise im Heim aufgenommen<br />

und solange versorgt, bis die Polizei<br />

die notwendigen Informationen hat, um die<br />

Person zuordnen zu können. Zwischenzeitlich<br />

kümmert sich das Heim nicht nur um Essen und<br />

Trinken, sondern, sofern ersichtlich, auch um<br />

den pflegerischen und medizinischen Bedarf.<br />

Die Mitarbeiter/innen des Heims melden sich<br />

ihrerseits bei der Polizei, wenn die Person ihre<br />

Orientierung gefunden hat oder anderweitige<br />

Hinweise gefunden wurden. Diesen Service<br />

bieten die beteiligten Trägerorganisationen<br />

der Polizei kostenlos an. Die Schutzraumanbieter<br />

führen auf Anfrage auch Schulungen <strong>für</strong> die<br />

jeweiligen Polizeiabschnitte in Sachen Demenz<br />

durch.<br />

Bislang sind die Schutzräume in den Bezirken<br />

Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und<br />

Tempelhof-Schöneberg eingerichtet, weitere<br />

Bezirke sollen folgen. Zentraler Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> orientierungslose ältere Menschen ist<br />

weiterhin die Polizei unter Tel. 110. Für Angehörige<br />

und Organisationen, die sich Sorgen um<br />

ihre Menschen mit Demenz machen, dürfte das<br />

Wissen um die Schutzräume beruhigend wirken.<br />

Mortimer Graf zu Eulenburg,<br />

Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer Verbund<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf e.V.<br />

Momente bewahren – Menschen mit Demenz malen<br />

Kunsttherapeutisch begleitetes Projekt & Wanderausstellung in Marzahn-Hellersdorf<br />

Der Interessenverbund Gesundheit im Alter gestaltet<br />

seit Februar dieses Jahres ein Projekt<br />

mit dem Titel „Momente bewahren – Menschen<br />

mit Demenz malen“. Demenzerkrankte<br />

erhalten dabei die Möglichkeit, mit kunsttherapeutischer<br />

Begleitung Bilder zu malen und zu<br />

gestalten.<br />

kommenden Monaten als Teil einer ständig<br />

wachsenden Wanderausstellung im Bezirk<br />

Marzahn-Hellersdorf in verschiedenen öffentlichen<br />

Ausstellungsorten zu sehen sein. Die jeweiligen<br />

Ausstellungseröffnungen werden<br />

durch Vorträge, Lesungen oder Filmvorführungen<br />

zum Thema ergänzt.<br />

8<br />

Dazu sind Kunstgruppen an verschiedenen Orten<br />

im Bezirk tätig. Ziel ist es, den nachbarschaftlichen<br />

Gedanken zu fördern und das Verständnis<br />

<strong>für</strong> demenziell erkrankte Menschen<br />

und ihre pflegenden Angehörigen zu stärken.<br />

Einige der entstehenden Werke werden in den<br />

Die Krankheit Demenz soll damit angesprochen,<br />

enttabuisiert und ins Bewusstsein gerückt<br />

werden. Begleitende Gesprächsmöglichkeiten<br />

sollen helfen, Ängste im Umgang mit<br />

Demenz zu überwinden und einen toleranten<br />

Umgang mit der Krankheit und betroffenen<br />

Menschen fördern. Demenziell erkrankte Menschen,<br />

die häufig von sozialer Isolation betrof-


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

fen sind, sollen mit diesem Projekt die Gelegenheit<br />

bekommen, ihrem Denken und Fühlen<br />

mit dem Pinsel in der Hand selbst Ausdruck zu<br />

verleihen.<br />

Erste Station der Wanderausstellung war das<br />

Kino „Die Kiste“, wo am 4. Juni <strong>2013</strong> die Auftaktveranstaltung<br />

stattgefunden hat. Dort war<br />

die Ausstellung bis zum Freitag, den 28. Juni<br />

<strong>2013</strong> zu sehen. Nächste Station ist das Seniorenzentrum<br />

POLIMAR, wo <strong>für</strong> Dienstag, den 2.<br />

Juli <strong>2013</strong> die Vernissage geplant ist.<br />

Mit der Kunsttherapeutin Christiane Rach sprachen<br />

Andrea Didszun und Sabrina Grunwald<br />

vom Pflegestützpunkt Marzahn-Hellersdorf<br />

über das Projekt.<br />

Frage: Was machen Sie in dem Projekt „Momente<br />

bewahren – Menschen mit Demenz malen“?<br />

Christiane Rach: In betreuten Angeboten<br />

können Menschen mit Demenz mit künstlerischen<br />

Mitteln, mit Farben, Pinsel, Schwamm<br />

und/oder Bleistift und unter Anwendung verschiedener<br />

künstlerischer Techniken ihre eigene<br />

kreative Ausdruckskraft erkunden. Menschen<br />

mit Demenz malen, drucken, spachteln<br />

– gestalten so Eigenes und Gemeinsames. Kreatives<br />

Gestalten beinhaltet ja die Möglichkeit,<br />

sich von einer funktionell ausgerichteten Tätigkeit<br />

zu lösen und einen Raum der Phantasie zu<br />

betreten.<br />

Auf diesem Wege lassen sich oft spielerisch<br />

neue Ausdrucksformen finden und alte wiederfinden.<br />

Es ist die Freude am Tun, die Intensität<br />

der Begegnung.<br />

Einen Teil der Werke zeigen wir in einer Wanderausstellung<br />

im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />

Wir haben unser Projekt „Momente bewahren“<br />

genannt. Wenn Sie durch die Ausstellung gehen,<br />

werden Sie diese Momente finden können:<br />

einen konkreten Ort, ein Gefühl oder auch<br />

der kreative Moment des Ausdruckes selbst,<br />

der hier im Mittelpunkt steht. Kreative Ausdruckskraft<br />

geht Menschen mit Demenz nicht<br />

verloren. Vielmehr entwickeln sich neue Ausdrucksformen.<br />

Frage: Was ist das Besondere an der Arbeit mit<br />

Menschen, die an einer Demenz leiden?<br />

Christiane Rach: Es sind sehr viele Aspekte,<br />

welche in der Regel durch das konkrete Erkrankungsbild<br />

bestimmt werden. Innerhalb dieses<br />

Projektes liegt mein Augenmerk zunächst auf<br />

den erkennbaren Einschränkungen, welche<br />

durch die Demenz hervorgerufen oder verstärkt<br />

werden, aber insbesondere auch auf den<br />

vorhandenen Fähigkeiten und Vorlieben. Letztlich<br />

wird das Angebot <strong>für</strong> den Einzelnen und<br />

die Gruppe hierdurch bestimmt. Dies bezieht<br />

sich nicht nur auf das Material, sondern beispielsweise<br />

auch darauf, ob in oder <strong>für</strong> die<br />

Gruppe ein Thema entwickelt werden kann,<br />

dessen Umsetzung dann gemeinschaftlich erfolgt.<br />

Insbesondere Einschränkungen des<br />

Kurzzeitgedächtnisses lassen dies immer weniger<br />

zu. Viele Menschen mit Demenz malen<br />

zunehmend spontan, quasi aus dem Moment<br />

heraus und weniger an Vorgaben, Vorbildern<br />

oder möglichen Hilfestellungen orientiert und<br />

es kommt vor, dass der so Gestaltende mit<br />

dem vorhandenen Material ganz eigene kreative<br />

Wege geht. Auch dies bedarf der Unterstützung,<br />

nur unter einem völlig anderen Vorzeichen.<br />

Der Interessenverbund Gesundheit im Alter<br />

ist Teil des „Netzwerks im Alter“, das zwei<br />

weitere Interessenverbünde zu den Themen<br />

Wohnen und Aktiv im Alter beinhaltet.<br />

In den letzten Jahren widmet sich das Netzwerk<br />

verstärkt dem Thema Demenz. Weitere<br />

Informationen zum Netzwerk finden Sie<br />

hier:<br />

www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/<br />

verwaltung/gesundheit/netzalter.html<br />

Unterwegs in Lichtenberg<br />

Spaziergangsgruppen <strong>für</strong> Menschen mit und ohne Demenz<br />

Anfang 2012 schlossen der Demenzfreundliche<br />

Kommune Lichtenberg e.V., die LBD-Lichtenberger<br />

BetreuungsDienste gGmbH und der Sozial-<br />

und Pflegestützpunkt Biloba eine Kooperation<br />

zur Entwicklung eines neuen Bewegungs-<br />

und Begegnungsangebotes <strong>für</strong> Menschen<br />

mit und ohne Demenz. Es entstand ein<br />

Konzept, in dem die Stärkung der Lebensqualität<br />

und des Wohlbefindens, die Aktivierung der<br />

Selbständigkeit sowie der körperlichen und<br />

geistigen Beweglichkeit, die Förderung eines<br />

aktiven Lebensstils in einer sozialen Gemeinschaft<br />

und die Ermöglichung gesellschaftlicher<br />

Teilhabe als zentrale Anliegen formuliert sind.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist<br />

die Einbindung von interessierten Teilnehmende<br />

und ehrenamtlich Tätigen in die Planung,<br />

Organisation und Durchführung der entstehenden<br />

Spaziergangsgruppe. Die Spaziergänge<br />

werden regelmäßig dokumentiert.<br />

Im März 2012 startete die erste Gruppe im<br />

Stadtteil Fennpfuhl. Seither treffen sich die<br />

Spaziergänger/innen jeden dritten Montag im<br />

Monat um 14.30 Uhr vor der Bibliothek am Anton-Saefkow-Platz.<br />

Nach der Begrüßung sowie<br />

einer leichten Gymnastik zum „Aufwärmen“<br />

geht es auf eine etwa 30-45 minütige Runde<br />

durch den Fennpfuhlpark. Der Spaziergang<br />

schließt mit einem Besuch des Cafés Sonnenstrahl<br />

im Haus der Generationen ab. Bei Kaffee<br />

und Kuchen ist Zeit <strong>für</strong> Gespräche zu unterschiedlichen<br />

Themen, <strong>für</strong> gemeinsame Spiele<br />

und Vieles mehr.<br />

Ende 2012 wurde mit dem Lichtenberger Begegnungszentrum<br />

(LiBeZem) ein neuer Kooperationspartner<br />

hinzugewonnen, sodass im Februar<br />

<strong>2013</strong> die zweite Spaziergangsgruppe im<br />

9


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

Stadtteil Friedrichsfelde-Nord ins Leben gerufen<br />

werden konnte. Diese Gruppe trifft sich jeden<br />

zweiten Montag im Monat von 14.30-17.00<br />

Uhr zum Spazierengehen am Rosenfelder Ring<br />

48 bei einem Aktiv-Parcours. Nach der Begrüßung<br />

werden die Teilnehmenden zunächst an<br />

den Geräten des Parcours’ aktiv und machen<br />

dann einen Rundgang durch den kleinen Park.<br />

Der Spaziergang schließt mit einem Besuch<br />

des LiBeZem, wo die Spaziergänger/innen mit<br />

Kaffe und Kuchen begrüßt werden. Auch hier<br />

ist dann Zeit <strong>für</strong> Gespräche zu unterschiedlichen<br />

Themen, <strong>für</strong> gemeinsame Spiele und Vieles<br />

mehr.<br />

Die Teilnahme an den Spaziergängen ist jeweils<br />

kostenlos. Die Kosten <strong>für</strong> den Cafébesuch<br />

tragen die Teilnehmenden selbst.<br />

Seit März 2012 gibt es zudem zweimal jährlich<br />

im Frühjahr und im Herbst einen gemeinsamen<br />

Spaziergang samt Picknick im Tierpark Friedrichsfelde.<br />

Die Teilnehmenden können den<br />

Tierpark zu einem vergünstigten Eintrittspreis<br />

betreten und <strong>für</strong> einen geringen Betrag an dem<br />

Picknick teilnehmen.<br />

Weitere Informationen zur Gruppe am Fennpfuhl<br />

erhalten Sie über Bernadette Theobald,<br />

Tel.: (030) 98 60 19 99-16;<br />

E-Mail: theobald@lbd-info.de<br />

Ansprechpartnerin <strong>für</strong> die Gruppe in Friedrichsfelde-Nord<br />

ist Jennifer Friedrichs,<br />

Tel.: (030) 51 06 11 26,<br />

E-Mail: soziales@biloba-pflege.de<br />

Ansprechpartner<br />

Demenzfreundliche Kommune<br />

Lichtenberg e.V.:<br />

Robert Stephan<br />

Tel.: (030) 98 31 763-24,<br />

Mobil: (030) 385 269 76<br />

E-Mail: robert.stephan@volkssolidaritaet.de<br />

Gesundheitsziele <strong>für</strong> Menschen mit Demenz<br />

Konferenzbericht aus Pankow<br />

Im Bezirksamt Pankow fand am 21. November<br />

2012 die 1. Gesundheits- und Pflegefachkonferenz<br />

Demenz statt. Ziel der Konferenz war, alle<br />

aktiven Akteure im Bezirk an einen Tisch zu<br />

bringen und hier Ziele <strong>für</strong> den Bezirk mit seinen<br />

derzeit rund 380.000 Einwohner/innen miteinander<br />

zu verabreden.<br />

An der Konferenz nahmen die Bezirksstadträtin<br />

<strong>für</strong> Gesundheit und Soziales, der Fachbereich<br />

Gesundheit und Soziales, die Alzheimer Gesellschaft<br />

Berlin e.V., beide Pflegestützpunkte,<br />

die Kontaktstelle PflegeEngagement, die Haltestelle<br />

Diakonie, das St. Joseph Krankenhaus<br />

Weißensee und – als Initiator und Moderator –<br />

der Qualitätsverbund Netzwerk im Alter Pankow<br />

e.V. (QVNIA e.V.) teil.<br />

Im Rahmen der Konferenz wurde die Gesundheits-<br />

und Pflegefachkonferenz Demenz als<br />

Standard verabschiedet; sie soll jetzt jedes<br />

Jahr im Herbst stattfinden. Des Weiteren wurden<br />

Zahlen, Daten und Fakten zu den Inzidenzen<br />

und Prävalenzen in Pankow vorgestellt und<br />

Sozialräume identifiziert, in denen besonders<br />

viele Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen<br />

leben. Hier können dann bestimmte Maßnahmen<br />

und Angebote zuerst realisiert werden.<br />

Aus dem Qualitätszirkel Demenz, der<br />

sechs Mal im Jahr stattfindet, wurde zu bestehenden<br />

Versorgungslücken und -defiziten berichtet.<br />

Insgesamt wurden dann fünf Gesundheitsziele<br />

<strong>für</strong> eine bessere regionale Versorgung<br />

und Beratung von Menschen mit Demenz miteinander<br />

abgestimmt:<br />

1. Es soll Transparenz geschaffen werden über<br />

die Angebotsstrukturen und Initiativen in<br />

Berlin und die bestehende Vernetzung.<br />

2. Den Angehörigen von Menschen mit Demenz<br />

stehen Beratungs- und Entlastungsangebote<br />

zur Verfügung.<br />

3. Die Bürger/innen Pankows sind über das<br />

Krankheitsbild Demenz und die besonderen<br />

Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und<br />

deren Angehörigen informiert.<br />

4. Die Kompetenzen von Mitarbeiter/innen der<br />

Gesundheitsberufe im Umgang mit Demenzerkrankten<br />

sind gestärkt.<br />

5. Die Prozesse der Diagnose und Behandlung<br />

der Demenz sind verbessert.<br />

Mit der Zielfokussierung wurde gleichzeitig erfasst,<br />

wer in welchen Zielbereichen bereits Angebote<br />

macht. Es wurde aber auch deutlich,<br />

dass keiner der Beteiligten über Ressourcen<br />

verfügt, Zusätzliches umzusetzen. Insofern<br />

wird sich in der Zielerreichung das umsetzen,<br />

welches alle Beteiligten gleichzeitig in der täglichen<br />

Arbeit oder Betreuungstätigkeit unterstützt.<br />

Der Bericht wird voraussichtlich im Juni<br />

<strong>2013</strong> veröffentlicht werden.<br />

Gabriela Seibt-Lucius,<br />

Qualitätsverbund Netzwerk im Alter<br />

Pankow e.V<br />

Aktionstag: Bewegtes Alter in<br />

Pankow – seelische Gesundheit<br />

im Alter<br />

Am 16. Oktober <strong>2013</strong> werden von 14 bis<br />

21 Uhr in der Brotfabrik am Caligariplatz,<br />

13086 Berlin, Kultur und Informationen<br />

zum Thema Alter in Pankow geboten: Workshops,<br />

Tanz, Kino, Vortrag, Kunst, Musik<br />

und Informationsfilme. Eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich.<br />

(Eine Aktion im Rahmen der „Woche der<br />

seelischen Gesundheit“ siehe Terminhinweis<br />

S. 6).<br />

10


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

Erfahrungen aus der Evaluationsstudie von Demenznetzwerken<br />

(DemNet-D) in Pankow<br />

Befragung von Menschen mit Demenz und Angehörigen<br />

Die Teilnahme des Qualitätsverbunds Netzwerk<br />

im Alter Pankow e.V. (QVNIA e.V.) an der<br />

multizentrischen, interdisziplinären Evaluationsstudie<br />

von Demenznetzwerken in Deutschland<br />

(DemNet-D) ist erfolgreich angelaufen (zu<br />

DemNet-D siehe Interview S. 2). Ziel des Projektes<br />

ist es, Demenznetzwerke zu evaluieren<br />

und die vernetzte Versorgung von Menschen<br />

mit Demenz zu verbessern, indem vernetzte<br />

Angebote passgenauer auf die Bedürfnisse der<br />

Menschen ausgerichtet werden. Dazu werden<br />

im Rahmen des Vorhabens Befragungen mit<br />

Betroffenen und Angehörigen durchgeführt.<br />

Seit Beginn des Befragungszeitraumes am 1.<br />

Januar <strong>2013</strong> konnten in Pankow insgesamt 40<br />

Interviews geführt werden. Das kontinuierliche<br />

Engagement der Mitgliedseinrichtungen und<br />

deren Mitarbeiter/innen, das Interesse der<br />

Pankower Bürger/innen <strong>für</strong> die Befragung anzuregen,<br />

ist die Basis dieses positiven Studienverlaufs.<br />

Der größte Teil der befragten Bürger/innen mit<br />

Demenz lebte im eigenen Haushalt und erhielt<br />

durch verschiedene Mitglieder des QVNIA e.V.<br />

sowie anderen externen Pflegeeinrichtungen<br />

Unterstützung im Alltag. Ein kleiner Teil konnte<br />

auch in Wohngemeinschaften interviewt werden.<br />

Insgesamt zeigten alle Angehörigen ein<br />

hohes Maß an Krankheitsverständnis sowie an<br />

Familie und Berufstätigkeit orientierte Bewältigungsstrategien.<br />

Die Menschen mit Demenz<br />

betonten die Hilfe aus dem eigenen Familiensystem<br />

mehrfach, die das selbstständige Wohnen<br />

erst möglich machen würde. Dennoch gaben<br />

10 von 40 Bezugspersonen an, die hohe<br />

Belastung im Alltag bald nicht mehr tragen zu<br />

können. Es zeichnete sich in diesen Gesprächen<br />

ab, dass externe Hilfsangebote bisher<br />

nicht oder nur selten angenommen wurden.<br />

Die Angst vor der Veränderung und das Bedürfnis<br />

nach Unabhängigkeit wurden als Gründe<br />

da<strong>für</strong> angegeben. Mit Hilfe des QVNIA-Informationsleitfadens<br />

Demenz erhielten die Angehörigen<br />

einen Überblick über aktuelle Beratungsund<br />

Hilfsangebote.<br />

Alle Interviewpaare reagierten offen auf die<br />

Fragen aus der DemNet-Studie und begrüßten<br />

die Initiative des Bundesministeriums <strong>für</strong> Gesundheit.<br />

Der QVNIA e.V. darf <strong>für</strong> den zweiten<br />

Befragungszeitraum ab dem 1. Januar 2014 auf<br />

alle Befragten zurückkommen und wird ein gesichertes<br />

Follow up in die Evaluationsstudie<br />

von Demenznetzwerken in Deutschland (Dem-<br />

Net-D) einbringen können.<br />

Nadja Klemm<br />

Koordination der DemNet-D Studie<br />

<strong>für</strong> den Qualitätsverbunds Netzwerk im Alter<br />

Pankow e.V.<br />

Im Kontext des Modellvorhabens DemNet-D in<br />

Pankow steht auch die Entwicklung und Abstimmung<br />

der regionalen Gesundheitsziele <strong>für</strong><br />

Menschen mit Demenz und deren Angehörigen<br />

über die Etablierung einer Gesundheits- und<br />

Pflegefachkonferenz (siehe Artikel 10).<br />

Weitere Informationen zum Modellvorhaben in<br />

dem Bezirk erhalten Sie unter:<br />

www.qvnia.de/?m=32&n=96<br />

oder persönlich bei<br />

Katja Dierich<br />

Geschäftsführung des QVNIA e.V.,<br />

Projektleitung DemNetD<br />

E-Mail: kontakt@qvnia.de,<br />

Tel.: (030) 474 88 770<br />

Fit mit Demenz<br />

„Menschen in Bewegung“ bietet als einziger Verein in Berlin ärztlich verordneten Rehabilitationssport <strong>für</strong><br />

Demenzkranke an.<br />

Regelmäßig Sport zu machen, gestaltet sich<br />

<strong>für</strong> demenziell Erkrankte häufig schwierig. Das<br />

Angebot von Sportvereinen zu nutzen, ist oft<br />

nicht möglich und mit zu vielen Barrieren verbunden.<br />

Der Verein „Menschen in Bewegung“<br />

greift diese Problematik auf und bringt den<br />

Sport direkt in die Einrichtungen <strong>für</strong> Senior/innen.<br />

Geleitet durch geschultes Personal, werden<br />

dort in kleinen Gruppen Übungen durchgeführt,<br />

die sich am Krankheitsgrad orientieren.<br />

Für leicht bis mittelschwer erkrankte Patient/<br />

innen werden gymnastische Übungen angeboten,<br />

die in erster Linie die Bewegungsfähigkeit<br />

fördern und im Alltag sicher machen sollen. Für<br />

schwer demenziell Erkrankte liegt der Fokus<br />

hingegen auf Aktivierungsübungen, die die<br />

Hand-Augen-Koordination stärken und somit<br />

die Gehirnaktivität anregen. Ziele sind die Förderung<br />

der sozialen Teilhabe in der Gruppe,<br />

aber auch die Verbesserung der Körperwahrnehmung,<br />

des Gleichgewichts sowie der Ent-<br />

11


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

spannungsfähigkeit, so dass eine mögliche<br />

Pflegebedürftigkeit später eintritt und der Unterstützungsbedarf<br />

minimiert werden kann.<br />

Das Programm werde von Betroffenen und Angehörigen<br />

gut angenommen, freut sich Harald<br />

Roller vom Verein Menschen in Bewegung e.V.<br />

Mittlerweile würden in 25 Einrichtungen in Berlin<br />

Sportkurse <strong>für</strong> Demenzpatient/innen angeboten,<br />

so Roller. Der Vorsitzende des Vereins<br />

ist selbst Fach-Übungsleiter <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

Innere Organe und Geistige Behinderung und<br />

hat das Konzept entwickelt. Sportangebote <strong>für</strong><br />

Demenzkranke gebe es in Berlin zwar viele,<br />

eine Spezialisierung auf Patient/innen mit<br />

schwerem Krankheitsgrad sei allerdings selten,<br />

so Roller. Eine enge Zusammenarbeit finde<br />

dabei vor allem mit der Caritas und den Vitanas<br />

Senioren Centren Berlin statt. Die Reha-Angebote<br />

werden mittlerweile regelmäßig von den<br />

Patient/innen genutzt und entlasten dadurch<br />

Pflegepersonal und Angehörige.<br />

Ärztlich verordnet, ist die Teilnahme am Rehabilitationssport<br />

kostenlos und findet direkt in<br />

Senioreneinrichtungen statt. Bei entsprechender<br />

Diagnose verschreibt der Haus- oder Facharzt<br />

die Teilnahme <strong>für</strong> einen Zeitraum von 18<br />

Monaten. Ein offener Zugang <strong>für</strong> Senior/innen,<br />

die nicht direkt in einer der Einrichtungen untergebracht<br />

sind, sei ausdrücklich erwünscht,<br />

so Roller. Das Projekt „Menschen in Bewegung“<br />

belegte 2012 den vierten Platz beim<br />

Wettbewerb „Sterne des Sports“, der gemeinsam<br />

durch den Landessportbund Berlin und<br />

der Berliner Volksbank ausgerichtet wurde.<br />

Jennifer Dirks<br />

Fachtag zum Thema Demenz<br />

Für die Initiative „Demenzfreundlich! Treptow-Köpenick“ ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung<br />

Demenz im Alltag und in der Gesellschaft –<br />

Geht es mich etwas an und was bietet die Initiative?<br />

Unter dieser Fragestellung fand am 15.<br />

Mai <strong>2013</strong> eine moderierte Gesprächsrunde<br />

statt, deren Teilnehmer/innen aus den unterschiedlichsten<br />

Verantwortungsbereichen kamen.<br />

So diskutierten Fachleute aus dem pflegerischen<br />

Bereich, aus der stationären Betreuung<br />

und aus der Verwaltung des Bezirkes mit Vertreter/innen<br />

mittelständischer Unternehmen,<br />

dem Bundesverband der mittelständischen<br />

Wirtschaft, Beschäftigten der Polizei, der Feuerwehr,<br />

aus Banken sowie von Wohnungsunternehmen.<br />

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Herrn<br />

Oliver Igel, den Bürgermeister des Bezirkes<br />

Treptow-Köpenick, der mit seinen einführenden<br />

Worten die bisherige Arbeit der Initiative<br />

würdigte und die Bedeutung dieser Arbeit unter<br />

dem Gesichtspunkt der demografischen<br />

Entwicklung im Bezirk Treptow-Köpenick unterstrichen<br />

hat.<br />

Das Ziel der Veranstaltung war es, die verschiedenen<br />

Berufsgruppen auf das Thema Demenz<br />

aufmerksam zu machen, Verantwortliche<br />

zu sensibilisieren und deutlich zu machen,<br />

dass die zukünftigen Probleme nur im aktiven<br />

Miteinander bewältigt werden können.<br />

Die Angebote der Initiative, Schulungen in den<br />

verschiedenen Bereichen durchzuführen, fanden<br />

großes Interesse.<br />

Im Anschluss an die Gesprächsrunde referierte<br />

ein Rechtsanwalt zum Thema „Demenz im Alltag<br />

– Fragen zum Haftungsrecht“. Die Nachfrage<br />

der Zuhörer/innen war ein Zeugnis da<strong>für</strong>,<br />

dass das Thema Demenz mit all seinen Facetten<br />

bereits viele der Anwesenden bewegt.<br />

Der Fachtag wurde beendet mit der Vorführung<br />

des Spielfilmes „Reise in die Dunkelheit“. In<br />

diesem Spielfilm wurde die Krankheit M. Alzheimer<br />

thematisiert und die Herausforderungen<br />

im Alltag, denen sich ein Ehepaar stellen<br />

muss, dargestellt.<br />

Abschließend kann eingeschätzt werden, dass<br />

der Fachtag <strong>2013</strong> ein voller Erfolg war. Es liegen<br />

bereits erste Anmeldungen <strong>für</strong> Schulungsveranstaltungen<br />

von einem großen Wohnungsunternehmen<br />

vor.<br />

Sybille Schliemann<br />

Weitere Informationen und Kontakte finden Sie<br />

online unter www.demenzfreundlich-tk.de.<br />

Von verschwundenen Handtaschen<br />

Lesungen, Filmvorführungen, Bilder- und Fotoausstellungen zum Thema Demenz<br />

12<br />

Im September startet in der Volkshochschule<br />

(VHS) Treptow-Köpenick sowie in den KIEZ-<br />

KLUBs des Bezirkes eine Veranstaltungsreihe<br />

rund um das Thema Demenz.<br />

Den Startschuss gibt am 23. September um<br />

16.00 Uhr eine Lesung mit Bilderausstellung<br />

unter dem Titel „Ich will Freiheit beim Malen“<br />

in der VHS. In dem zugrundeliegenden Buch<br />

schildert die Herausgeberin und Mitautorin Else-Natalie<br />

Warns den Weg, den sie mit ihrem<br />

Mann Eberhard durch die Demenz gegangen<br />

ist. Diese Zeit war geprägt von der künstlerischen<br />

Tätigkeit ihres erkrankten Mannes. Bald<br />

ersetzten die Bilder verlorengegangene Wege<br />

der Kommunikation und ermöglichten Verständigung<br />

auf einer ganz neuen Ebene. Neben der<br />

Schilderung dieser Erlebnisse und Erfahrungen<br />

geht es in dem Buch um die Möglichkeiten des<br />

selbstbestimmten und authentischen Lebens<br />

in der Demenz.<br />

Weitere Veranstaltungen aus der Reihe sind<br />

zum Beispiel die Filmvorführung „Der Tag, der<br />

in der Handtasche verschwand“ im Oktober,<br />

die Lesung „Abschied von meinem Vater“ im<br />

November oder die Fotoausstellung „Wenn<br />

plötzlich Puzzleteile fehlen..“, die im Januar<br />

2014 eröffnet wird.<br />

Termine in der VHS finden Sie unter:<br />

www.berlin.de/vhs-treptow-koepenick<br />

Die Veranstaltungen in den Kiezclubs starten<br />

ab Oktober. Veranstaltungshinweise der Kiezclubs<br />

finden Sie über die jeweiligen Webseiten<br />

der Clubs unter:<br />

www.berlin.de/ba-treptow-koepenick<br />

Initiiert wurde die Reihe von der Initiative „Demenzfreundlich!<br />

Treptow-Köpenick“ in Kooperation<br />

mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick von<br />

Berlin und der Alzheimer Gesellschaft Berlin.


Schwerpunkt Demenz – Aktivitäten in den Bezirken<br />

Leben mit Demenz – Nachbarschaft als Anker<br />

Auftaktveranstaltung im Rathaus Schöneberg informierte über das Projekt zur Betreuung von<br />

Demenzpatient/innen mit kiezbezogenem Ansatz<br />

Das Leben mit einer Demenzerkrankung <strong>für</strong><br />

Betroffene und Angehörige im Kiez erleichtern!<br />

Das ist das zentrale Anliegen des Projekts „Leben<br />

mit Demenz – Nachbarschaft als Anker“,<br />

mit dem sich die Gerontopsychiatrisch-Geriatrischen<br />

Verbünde Tempelhof und Schöneberg<br />

seit 2012 beschäftigen. Sowohl Angehörige<br />

und Nachbar/innen als auch Pflegepersonal<br />

werden dabei gleichermaßen bei Pflege und<br />

Betreuung mit einbezogen.<br />

Dazu fand am 4. Juni <strong>2013</strong> die Auftaktveranstaltung<br />

im Rathaus Schöneberg statt, die Interessierten<br />

die Möglichkeit bot, sich in Vorträgen<br />

und Workshops von Expert/innen aus dem<br />

Pflegebereich intensiv über Demenz und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

zu informieren. Neben<br />

allgemeinen Fragestellungen zum Thema<br />

Demenz, wie etwa Schwierigkeiten und Herausforderungen<br />

bei der Pflege demenzkranker<br />

Angehöriger oder der ambulanten Behandlung<br />

von Demenzpatienten, wurden auch konkrete<br />

Projekte vorgestellt, die den kiezbezogenen<br />

Ansatz aufgreifen. So zum Beispiel die „Schutzräume<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Demenz“. Bürger/innen,<br />

die im Bezirk orientierungslos angetroffen<br />

werden und offensichtlich an Demenz erkrankt<br />

sind, werden durch die Polizei in am Projekt<br />

beteiligte Pflegeeinrichtungen gebracht. Dort<br />

können sie angemessen versorgt werden, bis<br />

Identität bzw. Wohnort ermittelt und weitere<br />

Hilfen organisiert sind (siehe auch Artikel S. 8).<br />

Auch das Kieznester-Projekt <strong>für</strong> Menschen mit<br />

geringem Pflege- und Hilfebedarf hat sich vorgestellt.<br />

Nach dem Prinzip gelebter Nachbarschaft<br />

öffnen die Gastgeber/innen ihre Türen<br />

und laden ein bis vier Gäste zu sich nach Hause<br />

ein. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Betreuungspersonen<br />

wird zusammen gekocht und<br />

gegessen. Die Gäste werden dabei je nach ihren<br />

Fähigkeiten mit in die Aktivitäten einbezogen.<br />

Die Gerontopsychiatrisch-Geriatrischen Verbünde<br />

in Tempelhof und Schöneberg haben<br />

sich <strong>für</strong> die nächsten Jahre (bis 2016) das Thema<br />

Demenz und Kommune zum Schwerpunkt<br />

gewählt. Der kiezbezogene Ansatz zielt darauf<br />

ab, die Bedeutung von Nachbarschaft zu stärken.<br />

Das bedeutet in der Praxis zum Beispiel<br />

Übernahme von Verantwortung <strong>für</strong> demenziell<br />

Erkrankte im eigenen Wohnhaus und Kiez, bürgerschaftliches<br />

Engagement und Ehrenamt<br />

und die Gestaltung eines generationenübergreifenden<br />

Zusammenlebens.<br />

13


Termine<br />

Termine<br />

Vernissage Wanderausstellung<br />

Momente bewahren – Menschen mit<br />

Demenz malen<br />

Datum: Di, 2. Juli <strong>2013</strong><br />

Veranstalter: Netzwerk im Alter Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Ort: Seniorenzentrum POLIMAR / monatlich<br />

wechselnde Ausstellungsorte<br />

www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/<br />

aktuelles/presse/<br />

archiv/<strong>2013</strong>0417.1055.383552.html<br />

Galerieführungen <strong>für</strong> Demenzerkrankte<br />

Augenblicke im Museum<br />

Datum:<br />

Di, 16. Juli <strong>2013</strong> – Berühmte Bilder<br />

Di, 20. August <strong>2013</strong> – Engel<br />

Di, 17. September <strong>2013</strong> – Tischlein deck’ Dich!<br />

Veranstalter: Kulturforum, Alzheimer Gesellschaft<br />

Berlin e.V.<br />

Ort: Kulturforum<br />

www.smb.museum/smb<br />

Vortragsveranstaltung<br />

Männermedizin – auch Männer werden älter<br />

Datum: Do, 1. August <strong>2013</strong>, 18.00 Uhr<br />

Veranstalter: Vivantes Netzwerk <strong>für</strong> Gesundheit<br />

GmbH<br />

Ort: Vivantes Klinikum im Friedrichshain<br />

www.gesundheitsstadt-berlin.de/<br />

veranstaltungen/artikel/maennermedizinauch-maenner-werden-aelter-1647<br />

Demografiekongress<br />

Zukunftsforum Langes Leben <strong>2013</strong><br />

Datum: Mi, 4. – Do, 5. September <strong>2013</strong><br />

Veranstalter: Gesundheitsstadt Berlin GmbH<br />

Ort: Hotel InterContinental Berlin<br />

www.der-demografiekongress.de<br />

Arbeitskreistreffen<br />

Altern und Gesundheit<br />

Datum: Mo, 9. September <strong>2013</strong>, 15.00-17.00 Uhr<br />

Veranstalter: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.<br />

Ort: Geschäftsstelle von Gesundheit Berlin-<br />

Brandeburg<br />

www.gesundheitbb.de<br />

Fachtagung<br />

Fachtagung zum Welt-Alzheimertag<br />

Datum: Fr, 20. September <strong>2013</strong><br />

Veranstalter: Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V.<br />

www.alzheimer-berlin.de<br />

Auftakt Veranstaltungsreihe<br />

zum Thema Demenz<br />

Lesung mit Bilderausstellung<br />

„Ich will Freiheit beim Malen“<br />

Datum: Mo, 23. September, 16.00-18.00 Uhr<br />

Ort: Haus der Vhs in Baumschulenweg und<br />

Kiezclubs Treptow-Köpenick<br />

www.berlin.de/vhs-treptow-koepenick/?m0=1<br />

&m1=2&m2=15&sectid=6&cat=246<br />

Aktionswoche<br />

2. Woche der pflegenden Angehörigen<br />

Datum: Mo, 23. bis So, 29. September <strong>2013</strong><br />

Veranstalter: <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> pflegende Angehörige<br />

Ort: Eröffnungsveranstaltung im Rathaus<br />

Schöneberg, verschiedene Orte<br />

www.woche-der-pflegenden-angehoerigen.de<br />

Weltseniorentag<br />

Aktionstag Bewegung<br />

Datum: Di, 1. Oktober <strong>2013</strong><br />

Ort: Treptow-Köpenick, verschiedene Orte<br />

www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/<br />

organisationseinheiten/planuleit/<br />

geszielprozess.php<br />

Aktionstag<br />

Bewegtes Alter in Pankow – seelische<br />

Gesundheit im Alter<br />

(Aktion im Rahmen der „Woche der seelischen<br />

Gesundheit“)<br />

Datum: 16. Oktober <strong>2013</strong> , 14.00-21.00 Uhr<br />

Ort: Brotfabrik am Caligariplatz, 13086 Berlin<br />

http://aktionswoche.seelischegesundheit.net/<br />

berlin<br />

Aktionswoche<br />

7. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit<br />

Datum: Do, 10. bis So, 20. Oktober <strong>2013</strong><br />

Veranstalter: Aktionsbündnis Seelische<br />

Gesundheit<br />

Ort: Berlin, verschiedene Orte<br />

http://aktionswoche.seelischegesundheit.net/<br />

berlin<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> wird von der Senatsverwaltung <strong>für</strong><br />

Gesundheit und Soziales finanziert.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Prävention</strong> und Gesundheitsförderung<br />

im Land Berlin<br />

c/o Gesundheit Berlin-Brandenburg<br />

Friedrichstraße 231 · 10969 Berlin<br />

E-Mail: fachstelle@gesundheitbb.de<br />

Internet: www.berlin.gesundheitfoerdern.de<br />

Redaktion:<br />

Stefan Pospiech (V.i.S.d.P.), Jennifer Dirks,<br />

Rike Hertwig, Alexia Waller<br />

Weitere Autor/innen dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Olivia Baier, Stefanie Emmert-Olschar,<br />

Mortimer Graf zu Eulenburg, Nadja Klemm,<br />

Christa Matter, Gabriela Seibt-Lucius,<br />

Sybille Schliemann<br />

Namentlich gekennzeichnete Beitrage geben<br />

die Meinung der Autor/innen wieder,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion.<br />

Layout:<br />

Connye Wolff, www.connye.com<br />

Bildnachweise:<br />

S. 2 privat<br />

S. 3 Senatsverwaltung Gesundheit<br />

und Soziales<br />

S. 5 Axel Hollmann<br />

S. 6 „Foto Sommerfeld“<br />

S. 8 Netzwerk im Alter Marzahn-Hellersdorf<br />

S. 9 Netzwerk im Alter Marzahn-Hellersdorf<br />

S. 9 Herr Friedo<br />

S. 11 DemNet-D<br />

S. 11 fotolia, Robert Kneschke<br />

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