Dezember 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund
Dezember 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund
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Die Nationalparkverwaltung informiert<br />
Informationstafeln im Nationalpark – nur ein Service für Urlauber?<br />
Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist einer<br />
von 14 exklusiven Naturlandschaften Deutschlands,<br />
die diesen maximalen Schutz genießen.<br />
Alle Nationalparke haben als wichtigstes Ziel<br />
den Schutz der gesamten Naturausstattung.<br />
Gleich danach dienen Nationalparke per<br />
Gesetz dazu, Besuchern, Gästen sowie der<br />
einheimischen Bevölkerung Erholung, Inspiration<br />
und Naturerleben zu ermöglichen. Wie<br />
sollte man Menschen sonst für den Schutz<br />
der Natur begeistern, wenn man sie nicht die<br />
Natur erleben ließe.<br />
Deshalb ist es nicht nur unsere Pflicht, sondern<br />
auch unsere Überzeugung: Uns als<br />
Nationalparkverwaltung ist jeder Besucher<br />
im Nationalpark Sächsische Schweiz willkommen!<br />
Schon allein aufgrund langjähriger<br />
touristischer Traditionen und über 2,7 Millionen<br />
Besuchern jährlich ist dies für unseren<br />
Nationalpark eine besondere Aufgabe mit<br />
besonderen, teilweise komplizierten Kompromisslösungen.<br />
Besucher im Nationalpark Sächsische Schweiz<br />
sind eingeladen:<br />
– Das Gebiet auf allen Wegen (außerhalb<br />
der Kernzonen) zu betreten. In der Kernzone<br />
dürfen hingegen nur die gekennzeichneten<br />
Wege und Pfade benutzt werden.<br />
Insgesamt stehen im Nationalpark über<br />
400 km markierte Wanderwege zur Verfügung!<br />
Das sind über 4 km Wegstrecke pro<br />
Quadratkilometer Nationalparkfläche!<br />
– Zum Bergwandern auf knapp 10 km sondermarkierter<br />
Bergpfade.<br />
– Auf speziell ausgewiesenen Radrouten Fahrrad<br />
zu fahren. Dafür stehen den Radfreunden<br />
über 50 km Radrouten zur Verfügung.<br />
– Bergsteigen nach den sächsischen Kletterregeln<br />
durchzuführen. 755 genehmigte<br />
Kletterfelsen mit ca. 14.000 Kletteraufstiegen<br />
gibt es in unserem Nationalpark!<br />
– Zusätzlich zum Netz der gekennzeichneten<br />
Wanderwege existiert ein über 200 km<br />
langes Wegenetz an sondermarkierten<br />
Zugängen zu diesen Kletterfelsen.<br />
Das sind nun nur die wesentlichsten Angebote,<br />
um Naturerleben im Nationalpark zu<br />
ermöglichen. Behauptungen, dass die Nationalparkverwaltung<br />
Besucher, Wanderer,<br />
Kletterer aus dem Gebiet „herausschützen“<br />
möchte, gehen an diesen Fakten vorbei.<br />
Dies sind die Ergebnisse der Wegekonzeption<br />
des Nationalparks. Die Nationalparkverwaltung<br />
hat sie vor über 10 Jahren mit den<br />
sächsischen Wander- und Bergsportverbänden,<br />
dem Tourismusverband, den Anliegergemeinden,<br />
den anerkannten Naturschutzverbänden<br />
und der Forstverwaltung erarbeitet<br />
und einstimmig beschlossen. Änderungen<br />
oder aktuelle Entwicklungen am Netz der<br />
gekennzeichneten Wege werden nur nach<br />
Abstimmung mit diesen Interessenvertretern<br />
vorgenommen. Die Nationalparkverwaltung<br />
handelt also nicht willkürlich oder nach ihren<br />
„eigenen Interessen“.<br />
Dennoch bleibt es schwierig, die Belange<br />
der Waldpflege, des Prozessschutzes („Natur<br />
Natur sein lassen“) auf über der Hälfte<br />
der Nationalparkfläche, des Arten- und<br />
Biotopschutzes mit den Belangen der Besucher<br />
zu verbinden. Um auch dauerhaft<br />
unsere einzigartige Fels-Wald-Landschaft zu<br />
erleben und sie für zukünftige Generationen<br />
zu bewahren, sind demzufolge Regelungen<br />
erforderlich, deren Beachtung und Einhaltung<br />
für die Naturausstattung, aber auch für das<br />
Naturerleben von existenzieller Bedeutung ist.<br />
Angesichts der oben aufgeführten Möglichkeiten<br />
gibt es durch diese Regelungen auch<br />
keine einschneidenden Einschränkungen für<br />
den Besucher des Schutzgebietes.<br />
Die Mitarbeiter der Nationalparkwacht müssen<br />
aber tagtäglich und besonders an hochfrequentierten<br />
Wochenenden gegenteilige<br />
Feststellungen machen. Parken auf Wiesen<br />
oder Waldeinfahrten, Radeln wo eben nur ein<br />
Weg ist, ohne sich vorher kundig zu machen,<br />
ob dies dort auf der gesamten Wegstrecke<br />
überhaupt möglich ist, oder Boofen, wo nur<br />
in den Landkarten eine Höhle eingezeichnet<br />
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