Dezember 2013 - Sächsischer Bergsteigerbund
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Bergradeln in den Alpen<br />
hinaufführten, standen etwa 100 Zuschauer<br />
und feuerten uns lautstark an. Das half<br />
allen, den Pass zu erklimmen und sich am<br />
großen Plakat mit einer historischen Aufnahme<br />
gegenseitig zu fotografieren.<br />
Nach einer heißen Zitrone mit viel, viel Zucker<br />
ging es dann von 2.241 m Höhe runter<br />
nach Arabba (1.600 m). Alles was man mithatte,<br />
wurde für jede der vier Abfahrten angezogen,<br />
denn bei 4 Grad kühlt man sonst<br />
zu stark aus. Man durchquerte ein Stück den<br />
Ort und wurde wieder angefeuert auf dem<br />
Weg zum Pass Campolongo mit 1.850 m.<br />
Auch nur 274 Höhenmeter können mittels<br />
Kehren verdammt lang werden. Wer es bis<br />
zum vorletzten Pass geschafft hatte, der wollte<br />
nun auch die ganze Runde packen!<br />
Nun ging es hinab auf 1.520 m nach Corvara,<br />
wo es erstaunlich mild und endlich<br />
ein wenig sonnig war. Jetzt hatte ich das<br />
autofreie Zeitfenster überschritten, es wurden<br />
etliche Räder auf Autos platziert, und<br />
erschöpfte Radler wie auch ich gönnten sich<br />
eine Ruhepause. Meine Riegel waren verbraucht,<br />
und der letzte Schluck lief die Kehle<br />
hinab.<br />
Dann wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert,<br />
und der Anstieg zum Grödner Joch<br />
(2.134 m) begann. Schier unendlich zog die<br />
Passstraße hinauf, flankiert links durch den<br />
Sellastock, der hier ganz nah an die Straße<br />
heranreicht, und rechts vom Gran Cir mit<br />
2.592 m. Hier musste ich oft absteigen, da<br />
meine letzten „Körner“ aufgebraucht waren.<br />
Nach fast zwei Stunden war dann endlich<br />
der höchste Punkt der Passstraße erreicht,<br />
fast 600 Höhenmeter waren überwunden.<br />
Einfach glücklich, Adrenalin pur – die letzten<br />
Kilometer ging es nur noch bergab!<br />
Am Quartier zeigte der Tacho exakt 60 km<br />
an; Gesamtzeit 8,5 h; 2.140 m Anstiege<br />
bewältigt!<br />
Ich hab's geschafft! Aber mein armer Ar...!<br />
Jürgen Butze<br />
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