Österreich - Baker & McKenzie
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<strong>Österreich</strong> international<br />
österreichischen Großkanzlei schnell der Aus- und<br />
Fortbildung von Konzipienten an und gehörte noch im<br />
selben Jahr zu den Gründern der Wolf Theiss School of<br />
Finance, einem Ausbildungsprogramm speziell für junge<br />
Juristen mit Fokus auf Bank- und Finanzrecht.<br />
Passgenaue Ausbildung für Osteuropa<br />
„Ich habe bei Linklaters und Clifford Chance sehr gute<br />
Ausbildungsprogramme kennengelernt. Insofern lag<br />
es nah, mich diesem Bereich intensiver zu widmen“, erzählt<br />
Miskolczi. Sie habe während der Jahre aber auch<br />
erkannt, was falsch gelaufen sei. „Londoner Veranstaltungen<br />
sind häufig nicht zielgruppengerecht. Detaillierte<br />
Einheiten zu Structured Finance oder Asset-<br />
Backed Securities waren etwa für die Region Osteuropa<br />
nicht so relevant. Wesentliche Fragen, die Anwälte in<br />
Zentraleuropa beschäftigen, standen jedoch nicht auf<br />
der Tagesordnung.“<br />
Nach positiven Rückmeldungen zur Wolf Theiss<br />
School of Finance wollten auch andere Praxisgruppen<br />
nachziehen und angehenden Anwälten und Partnern<br />
eine passgenaue Ausbildung bieten. So entstand Anfang<br />
2012 die Wolf Theiss School of Excellence. Als Projektleiterin<br />
zeichnet Miskolczi für deren Entwicklung<br />
verantwortlich und brachte Themen wie Betriebswirtschaft,<br />
Transaktionsmanagement oder Business Development<br />
in die Ausbildung ein.<br />
Aus Sicht von Dr. Richard Wolf, Mitglied des Management<br />
Boards von Wolf Theiss, ist der Kanzlei mit der<br />
neuen Ausbildungsschmiede nichts weniger gelungen,<br />
als ein in Anwaltssozietäten in <strong>Österreich</strong> und im zentral-<br />
und südosteuropäischen Raum „einzigartiges Training“.<br />
Und das gerade rechtzeitig. Zwar seien die Mandatsbeziehungen<br />
in <strong>Österreich</strong> und Zentraleuropa noch<br />
Team-Builder: Andrea Miskolczi verantwortet als Projektleiterin bei<br />
Wolf Theiss den Aufbau der Ausbildungsakademie. Rechts Partner<br />
Richard Wolf.<br />
Foto: Wolf Theiss<br />
<strong>Österreich</strong>: Die gröSSten Kanzleien<br />
Rang Kanzlei Anzahl Umsatz<br />
Berufsträger* in Mio. Euro<br />
1 Wolf Theiss 127 53,2<br />
2 Schönherr 104 54,5<br />
3 Dorda Brugger Jordis 82 24,0<br />
4 Binder Grösswang 74 22,1<br />
5 SCWP Schindhelm 63 20,2<br />
6 CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati 63 19,3<br />
7 CMS Reich-Rohrwig Hainz 59 19,5<br />
8 Freshfields Bruckhaus Deringer 57 40,0<br />
9 DLA Piper Weiss-Tessbach 56 20,2<br />
10 Fellner Wratzfeld & Partner 47 15,5<br />
* 2011/2012. Quelle: JUVE Magazin<br />
entspannter als in den USA oder Westeuropa, doch für<br />
ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert.<br />
„Auch wir merken, dass der Zeitdruck viel höher ist als<br />
früher und der finanzielle Druck beträchtlich.“ Früher sei<br />
es möglich gewesen, dass sich Rechtsanwaltsanwärter<br />
während eines Mandats Sachverhalte umfassend erarbeiten<br />
oder Aufsätze schreiben. „Dafür bezahlt heute<br />
kein Klient mehr.“<br />
Für Richard Wolf steht daher fest, dass es nur die<br />
Alternative gab, „Associates abzuschaffen“ oder die<br />
kanzleiinterne Ausbildung zu verbessern. „Unsere Ausbildung<br />
musste schneller, praxisnäher und spezialisierter<br />
werden.“ Zudem habe sie sich nach denselben Standards<br />
über die gesamte Kanzlei zu erstrecken – keine<br />
leichte Aufgabe für die Sozietät, die ab 2013 rund 350<br />
Juristen in 13 Büros in <strong>Österreich</strong> und Zentral- und Osteuropa<br />
beschäftigen wird. „Wenn wir unsere Leistung<br />
weiter verkaufen wollen, brauchen wir eine hochklassige<br />
formalisierte Ausbildung“, so Wolfs Fazit.<br />
„Rasch viel lernen“<br />
Dass die Ausbildung von Konzipienten und Junganwälten<br />
kein Selbstzweck ist und nicht ausschließlich dazu<br />
dient, die Karrieren von Jungjuristen zu beflügeln, weiß<br />
auch Dr. Konrad Gröller. Der für Personalfragen zuständige<br />
Partner im Wiener Büro von Freshfields Bruckhaus<br />
Deringer berichtet ebenfalls von wachsendem Honorardruck.<br />
„Heute wollen Mandanten nicht mehr viele<br />
Neulinge für Wochen in einem Datenraum, sondern<br />
Anwaltsprofis, die wissen, was wesentlich ist, und Lösungen<br />
präsentieren.“ Freshfields habe daher ihr Ausbildungsprogramm<br />
so strukturiert, dass „die Associates<br />
rasch viel lernen“.<br />
Auch Freshfields sieht den Schlüssel zum Erfolg darin,<br />
juristische Ausbildung mit der Verbesserung persönlicher<br />
Skills und dem Heranführen an eine unternehmerische<br />
Sichtweise zu verknüpfen. Während bei<br />
Wolf Theiss die juristisch-technische Weiterbildung an<br />
Karrieremagazin für junge Juristen azur 01 13 89