29.12.2013 Aufrufe

Österreich - Baker & McKenzie

Österreich - Baker & McKenzie

Österreich - Baker & McKenzie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Österreich</strong> international<br />

Wie verläuft eine Bilderbuchkarriere in <strong>Österreich</strong>?<br />

Schneller Uni-Abschluss mit hervorragenden Noten,<br />

Auslandsstudium und LL.M.-Titel. Perfektes Englisch,<br />

noch bevor der Absolvent die Kanzlei betritt, und Einsätze<br />

in internationalen Büros sowie bei Mandanten.<br />

Promotion summa cum laude, Partner mit 32, Rainmaker<br />

mit 37.<br />

Die Ähnlichkeiten mit dem Karriereweg eines deutschen<br />

Juristen sind allerdings nur oberflächlich. Hier<br />

wie dort sind Sprachkenntnisse und juristische Qualität<br />

unabdingbar, soweit stimmen die Anforderungen<br />

überein. Auch ein ausländischer LL.M.-Titel oder eine<br />

Promotion kommen bei allen Arbeitgebern gut an.<br />

Doch die österreichischen Nachwuchsanwälte müssen<br />

sich nicht durch zwei schwierige Staatsprüfungen<br />

quälen, deren Noten in Deutschland bekanntlich über<br />

den direkten Zugang zu einer Top-Karriere entscheiden.<br />

Sie schließen ihr Jurastudium in der Regel mit<br />

einem universitären Diplom ab, dem Magister iuris<br />

(Mag. iur.).<br />

Lange Zeit war die Note dieses Abschlusses für die<br />

Berufschancen zweitrangig: Die Vergleichbarkeit von<br />

Abschlüssen verschiedener Universitäten, ja selbst von<br />

zwei verschiedenen Prüfern ein und derselben Universität<br />

war nicht gegeben. Kanzleien achteten deshalb<br />

eher auf ein schnelles Studium und zogen Bewerber<br />

vor, die die Regelstudiendauer von acht Semestern eingehalten<br />

oder sogar unterschritten hatten. Mittler-<br />

weile wird die Abschlussnote im Bewerbungsverfahren<br />

höher gewichtet, bleibt aber ein Kriterium unter mehreren.<br />

„Für uns sind nicht alleine Noten entscheidend“,<br />

stellt Dr. Stefan Riegler fest, der bei <strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong> in<br />

Wien für Neueinstellungen zuständig ist. „Uns interessieren<br />

solche Kandidaten, die rasch studiert und auch<br />

neben dem Studium Engagement gezeigt haben, zum<br />

Beispiel während Praktika oder grenzüberschreitender<br />

Aktivitäten. Außerdem muss der Kandidat zu unserer<br />

Kanzlei passen.“<br />

Fünf Jahre Ausbildung<br />

Nach dem sogenannten Magisterium dauert das „Referendariat“<br />

im Nachbarland satte 60 Monate, bevor sich<br />

ein österreichischer Jurist bei der Anwaltskammer eintragen<br />

lassen kann (→Einschnitte). In dieser Phase der<br />

Rechtsanwaltsanwärterschaft heißen die zukünftigen<br />

Anwälte traditionell Konzipienten. Sie verbringen nicht<br />

die vollen fünf Jahre in einer Kanzlei. Zu ihrer Ausbildung<br />

gehören nämlich auch das sogenannte Gerichtsjahr<br />

mit Stationen bei verschiedenen Gerichten sowie<br />

praktische Tätigkeiten in Behörden. Wer in dieser Zeit<br />

eine Dissertation schreibt, kann sich ein halbes Jahr für<br />

diese wissenschaftliche Tätigkeit anrechnen lassen.<br />

Da das Jurastudium in <strong>Österreich</strong> kürzer ist, kommt<br />

die wissenschaftliche Beschäftigung mit Rechtsfragen<br />

etwas weniger zur Geltung als hierzulande. Für Absolventen,<br />

die bei einer Wiener Kanzlei an die Tür klopfen,<br />

Einschnitte<br />

So können Musterkarrieren in Deutschland und <strong>Österreich</strong> verlaufen, ohne Zeiten<br />

für Auslandsaufenthalte (LL.M.) oder Dissertationen. Während für die Deutschen<br />

die beiden Staatsprüfungen das entscheidende Ereignis darstellen, müssen sich die<br />

<strong>Österreich</strong>er in der fünfjährigen Konzipienten-Phase praktisch bewähren.<br />

Dauer/Jahre<br />

Auffällig: Zu Beginn ihres Referendariats sind deutsche Absolventen besser ausgebildet<br />

und älter als <strong>Österreich</strong>er zu Beginn der Anwärterschaft zum Rechtsanwalt.<br />

Andererseits haben österreichische Associates zum Berufseinstieg mehr Erfahrung als<br />

gleichaltrige deutsche Associates.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Mag. iur.<br />

Anwaltsprüfung<br />

A / Matura Student Konzipient Associate<br />

Staatsexamen<br />

I<br />

Staatsexamen<br />

II<br />

D / Abitur Student Referendar<br />

Associate<br />

Alter 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />

Karrieremagazin für junge Juristen azur 01 13 85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!