Kompetenzorientierte Ausbildung mit Ausbildungsaufgaben - BAK
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<strong>Kompetenzorientierte</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ausbildung</strong>saufgaben<br />
Die Kompetenzorientierung umfasst mehrere Ebenen:<br />
– Auf der Lernerebene müssen Lerner Kompetenzen im Unterricht erwerben.<br />
– Auf der Lehrerebene muss die Lehrkraft kompetenzorientiert unterrichten und muss<br />
unterrichtliche Lernprozesse professionell steuern.<br />
– Auf der <strong>Ausbildung</strong>sebene müssen Ausbilder die Referendare (Lehramtsanwärter)<br />
kompetenzorientiert ausbilden und berufliche Lernprozesse steuern<br />
Wie lernt der Referendar das?<br />
– Sein unterrichtliches Handeln ist ungeteilt, er von Anfang an muss in Vielem gleichzeitig<br />
handeln.<br />
– Er soll möglichst von Anfang an erfolgreich handeln und darf Fehler machen.<br />
– Er erwirbt seine beruflichen Kompetenzen nicht portioniert, sondern auf einander<br />
aufbauend und in der Komplexität gestuft.<br />
– Er erwirbt und zeigt seine Kompetenzen in beruflichen Handlungssituationen und in der<br />
Erstellung auswertbarer Lernprodukte.<br />
Berufliche Kompetenzen werden nicht unterrichtet, sondern in Handlungen und in<br />
beruflichen Anforderungssituationen an didaktischen Inhalten <strong>mit</strong> <strong>Ausbildung</strong>saufgaben<br />
erworben. <strong>Ausbildung</strong>saufgaben sind in einen <strong>Ausbildung</strong>skontext und in ein<br />
<strong>Ausbildung</strong>scurriculum eingebettet. Das <strong>Ausbildung</strong>scurriculum ist nicht thematisch<br />
portioniert (kein Themenplan), sondern kompetenzorientiert nach Anforderungssituationen<br />
gestuft.<br />
Definition einer <strong>Ausbildung</strong>saufgabe<br />
– Eine <strong>Ausbildung</strong>saufgabe ist eine Aufgabe aus dem Lernraum der Referendare zum<br />
Zwecke der beruflichen Kompetenzentwicklung.<br />
Prof. Josef Leisen
– Die <strong>Ausbildung</strong>saufgaben sind an den <strong>Ausbildung</strong>slinien und an der Unterrichtspraxis der<br />
Referendare orientiert.<br />
– Sie können zur Vor- oder Nachbereitung, Begleitung oder Bearbeitung in einer<br />
Fachsitzung bzw. individuellen Bearbeitung eingesetzt werden.<br />
– Sie sind dem <strong>Ausbildung</strong>sstand entsprechend gestuft gestaltet, zunächst im definierten<br />
und engen Bereich und dann zunehmend breiter <strong>mit</strong> höherer Komplexität.<br />
– Es werden immer auswertbare Lernprodukte erstellt, an denen der Kompetenzstand<br />
rückgemeldet werden kann.<br />
Die Anforderungssituationen umfassen fünf <strong>Ausbildung</strong>slinien:<br />
1. Unterricht konzipieren<br />
2. Lernaufgaben für den Unterricht (weiter-)entwickeln<br />
3. Lernprozesse situativ gestalten und moderieren<br />
4. Lernstände diagnostizieren und rückmelden<br />
5. Sich selbst als Lehrkraft entwickeln<br />
Entsprechend dem <strong>Ausbildung</strong>sstand unterscheiden sich die <strong>Ausbildung</strong>saufgaben:<br />
– In den <strong>Ausbildung</strong>saufgaben I wird in einem definierten Bereich in enger Betreuung<br />
analysiert, strukturiert, definiert, charakterisiert, Wissen umgewälzt, ... Die Lernprodukte<br />
sind oft „Schreibtischprodukte“. Die Aufgabenstellungen sind dergestalt, dass der<br />
Referendar nachahmen und adaptieren muss.<br />
– In den <strong>Ausbildung</strong>saufgaben II wird darüber hinaus unter beratender Betreuung<br />
entwickelt, gestaltet und in einem engen Bereich reduzierter Komplexität erprobt. Die<br />
Lernprodukte umfassen zusätzlich eine Evaluation und Selbstreflektion. Die<br />
Aufgabenstellungen sind dergestalt, dass der Referendar adaptieren und entwickeln<br />
muss.<br />
– In den <strong>Ausbildung</strong>saufgaben III wird darüber hinaus unter beobachtender Betreuung in<br />
einem weiten Bereich <strong>mit</strong> der gesamten Komplexität erprobt. Die Lernprodukte umfassen<br />
zusätzlich eine Evaluation und Selbstreflektion. Die Aufgabenstellungen sind dergestalt,<br />
dass der Referendar entwickeln und vernetzen muss.<br />
Prof. Josef Leisen