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Beteiligungsbericht Geschäftsjahr 2012 - Bad Homburg

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Ein gutes Geschäftsergebnis setzt sich, wie bereits beschrieben, aus mehreren Faktoren zusammen.<br />

Bei einem mittelständischen Dienstleister wie dem Betriebshof mit seinen vielen kleinen Sparten<br />

und unterschiedlichsten Aufgaben kann der Betrieb aber auch nur so gut wie seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sein. Diese müssen sich mit den Unternehmenszielen weitestgehend identifizieren<br />

und bereit sein, trotz der vermeintlich beeinflussenden Zugehörigkeit zum öffentlichen<br />

Dienst Leistungen zu erbringen, die wettbewerbsfähig sind. Als Anreiz können, gerade wegen der<br />

tariflichen Gebundenheit im öffentlichen Dienst, keine zusätzlichen monetären Entgeltsteigerungen<br />

in Frage kommen. So gilt es für einen kommunalen Eigenbetrieb die Arbeitszufriedenheit durch<br />

andere Maßnahmen wie Verbesserung der Arbeitssicherheit, flexible Arbeitszeitgestaltung, Eingehen<br />

auf individuelle Probleme bis hin zum günstigen Jobticket zu steigern. Dass dies beim Betriebshof<br />

überwiegend gelingt, zeigt unter anderem die vergleichsweise geringe Krankenquote von<br />

ca. 5,5%.<br />

Was kommt im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2013 auf den Betriebshof zu?<br />

Die politischen Gremien hatten dem Betriebshof zum 01. Januar <strong>2012</strong> die Verantwortung für die<br />

Friedhofsverwaltung und die sechs Friedhofsimmobilien übertragen. Die Integration ist in <strong>2012</strong> erfolgreich<br />

gestartet worden. Jetzt warten jedoch weitere Aufgaben, um diesen Bereich so schlagkräftig<br />

und bürgerfreundlich wie möglich auszurichten. Allerdings muss der Betriebshof hierbei mit bestimmten<br />

Vorgaben zurechtkommen, die dieses Ziel nicht gerade erleichtern. So wurden auf politischen<br />

Wunsch vier neue Bestattungsarten, alle für Urnenbeisetzungen, eingeführt, die die wirtschaftliche<br />

Situation im Bestattungsbereich zumindest nicht voranbringen, ja eher noch verschlechtern.<br />

Gerade diese neuen Bestattungsarten zielen auf pflegeleichte kleine Gräber, die eine direkte<br />

Weitergabe der Fixkosten von, inzwischen teilweise zu groß dimensionierten, Friedhofsanlagen<br />

unmöglich machen.<br />

Ein weiteres Hemmnis in der Weiterentwicklung dieses Bereiches stellt die politische Entscheidungszuständigkeit<br />

in Bezug auf geänderte Gebührenstrukturen dar. Was betriebswirtschaftlich<br />

sinnvoll und realitätsnotwendig ist, muss noch lange nicht politisch opportun sein. Das hat der Betriebshof<br />

bereits Ende <strong>2012</strong> erfahren können. Die unterschiedlichen Gebühren werden dennoch in<br />

2013 so kalkuliert werden, dass sie juristischer und rechnungshofspezifischer Überprüfung standhalten.<br />

Als Konsequenz der fehlenden politischen Bereitschaft wird dementsprechend die städtische<br />

Kostenbeteiligung als „grünpolitischer Faktor“ in der Kalkulation unverhältnismäßig hoch angesetzt<br />

werden und der städtische Haushalt permanent einen erheblichen Ausgleichsbetrag für den<br />

Verlust einplanen müssen.<br />

Auf den Friedhöfen zeichnen sich Sanierungs- und Investitionsprojekte ab, die bereits seit längerem<br />

bekannt waren, aber nicht angegangen wurden. Es wird für die Zukunft unbedingt erforderlich sein,<br />

„politisch motivierte“ Vorhaben wie zum Beispiel Sanierung einer kompletten Trauerhalle von den<br />

notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen beispielsweise beim Wegebau wirtschaftlich getrennt zu<br />

halten. Damit wird eine Vermischung der Finanzierung aus Gebührenerlösen und solchen Sonderinvestitionen,<br />

die ausschließlich aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren wären, vermieden.<br />

Die Abfallgebühren werden, nach der in 2011 erfolgten Anhebung, in 2013 die zweckgebundene<br />

Rücklage weiter anheben. Dennoch wird der Abfallbereich nicht ohne eventuelle Veränderungen<br />

auskommen können.<br />

So steht vermutlich in 2013 eine Entscheidung des Landgerichts in der Klage des Betriebshofs gegen<br />

den Hochtaunuskreis gegen die unseres Erachtens überhöhten Verbrennungsgebühren für<br />

Haus- und Sperrmüll an. Dieses Urteil könnte richtungsweisend entweder für eine Neukalkulation<br />

dieser Gebühren sein oder die Rhein Main Abfall GmbH in der Weitergabe aller möglichen Kostenarten<br />

an die Gebührenzahler bestätigen.<br />

Zusätzlich sollte in 2013 die politische Entscheidung zur Einführung einer Biotonne fallen, die nach<br />

dem neuen Abfallgesetz bis zum 01.01.2015 bundesweit flächendeckend einzuführen ist. Hier wird<br />

der Betriebshof praktikable und sinnvolle Vorschläge erarbeiten in der Hoffnung, dafür dann politische<br />

Mehrheiten zu finden.<br />

20.4 Beteiligungsmanagement Seite 34 von 162

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