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Untitled - Babylon Kino

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DIRECTOR’S NOTE<br />

Ich hatte schon lange die Idee ein Komiker-Duo zu erschaffen, das eine sehr ernste und<br />

autoritäre Figur mit einem unkonventionellen Partner zusammenbringt. Im Theater gibt es<br />

schon sehr viele dieser gegensätzlichen Paare: Sganarelle und Don Juan nach Molière,<br />

Harlekin und Florindo nach Carlo Goldoni und natürlich auch im <strong>Kino</strong>, VERLIEBT IN<br />

SCHARFE KURVEN („Il sorpasso“, 1962), MIDNIGHT RUN – 5 TAGE BIS MITTERNACHT<br />

(1988) oder DER HORNOCHSE UND SEIN ZUGPFERD („Le Chèvre“, 1981).<br />

Außerdem wollte ich eine ganz klassische französische Komödie schreiben, die mit starken,<br />

streitlustigen Charakteren arbeitet. Der Humor sollte sich aus Situationskomik und ganz<br />

alltäglichen Missverständnissen entwickeln. Mir fehlte nur noch der richtige Schauplatz für<br />

das Aufeinandertreffen der Filmfiguren. Ich stellte mir einen Film vor, der von den einfachen<br />

Arbeitern in Paris erzählt. Er sollte in den Vororten, aber auch in den vornehmen Stadtteilen<br />

spielen. Auf der Suche nach dem passenden Ort entdeckte ich, dass schon lange kein<br />

Goumet-Restaurant als Hauptkulisse für eine französische Komödie verwendet worden war.<br />

Ich erinnere mich mit großem Vergnügen an Filme wie SCHARFE KURVEN FÜR MADAME<br />

(„Le grand restaurant“,1966) oder BRUST ODER KEULE („L'aile ou la cuisse“, 1976). Also<br />

verbrachte ich einige Zeit in den Küchen diverser Spitzenklasse-Restaurants, traf mich mit<br />

Chefköchen wie Alain Passard, Alain Ducasse und Pierre Gagnaire und habe viele Bücher zum<br />

Thema gelesen. Bei meinen Recherchen entdeckte ich ein hartes, fast schon militärisches<br />

Milieu, das total hierarchisch organisiert ist, aber trotzdem schillernde Persönlichkeiten fast<br />

magisch anzieht.<br />

Schließlich ging ich mit meinem Co-Autoren Olivier Dazat daran, eine Geschichte zu<br />

konstruieren, die den Protagonisten genügend Raum lässt und für die Zuschauer attraktiv ist.<br />

Dabei wurde mir erst so richtig bewusst, dass in unserer modernen Gesellschaft die Esskultur<br />

zu den Themen zählt, die die Menschen am meisten interessieren. Deshalb entschied ich<br />

mich, in meinem Film drei ganz unterschiedliche Ansätze an die moderne Küche<br />

gegenüberzustellen. Aus dieser Idee entwickelten wir dann auch die drei Hauptfiguren:<br />

Alexandre ist Frankreichs bester Chefkoch. Seine Gerichte sind traditionell und er arbeitet nur<br />

mit den allerbesten Zutaten. Nach zwanzig Jahren an der Spitze, stets davon besessen nur<br />

beste Qualität abzuliefern, befindet er sich jetzt in einer Sackgasse. Er hat vergessen, was es<br />

heißt gut zu leben und zweifelt an seiner Arbeit.<br />

Stanislas Matter stammt aus einer Industriellenfamilie und wurde gerade von seinem Vater<br />

zum Chef einer Nahrungsmittel-Gruppe ernannt. Er hat es sehr eilig, sich als ganz scharfer,<br />

aufgeweckter Geschäftsführer zu profilieren. Er will, dass Alexandre sein Restaurant auf eine<br />

moderne, schnelle – kurz gesagt chemische – Küche umstellt, damit er seine Rezepte<br />

KOCHEN IST CHEFSACHE<br />

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