F O R U M B A C H A K A D E M IE - Internationale Bachakademie ...
F O R U M B A C H A K A D E M IE - Internationale Bachakademie ... F O R U M B A C H A K A D E M IE - Internationale Bachakademie ...
III 2013 SONDERAUSGABE ZUM MUSIKFESTUT TGART 2013 ›NEUGIER‹ FORUMBACHAKADEMIE
- Seite 2 und 3: Inhalt . »BIT TE MEHR LEUCHTKRAFT!
- Seite 4 und 5: »Bi:e mehr LeuchtkraI!« HANS-CHRI
- Seite 6 und 7: »Dankbar für das Zurückliegende
- Seite 8 und 9: Vier Sichten auf Bach . JOS VAN IMM
- Seite 10 und 11: Bach durch die JOHANNES BRAHMS BEAR
- Seite 12 und 13: A CAPPELLA . Stimmen Pur . VON PHIL
- Seite 14 und 15: Musik als Miteinander . VON CHRISTO
- Seite 16 und 17: FOTO HOLGER SCHNEIDER FOTO F. DEINA
- Seite 18 und 19: Bach in Uhlbach DIE KONZERTE ZUM WE
- Seite 20 und 21: A ls wir das erste Mal, im Jahr 200
- Seite 22 und 23: Red Bull Flying Bach … . CHRISTOP
- Seite 24 und 25: Stu:garter ist, wer hier wohnt DAS
- Seite 26 und 27: KIRSTEN BAUS 24 . EIN GESPRÄCH MIT
- Seite 28 und 29: Das im Überblick 22 — 8 23 — 8
- Seite 30 und 31: Herzlichen Dank! Die Arbeit der Int
- Seite 32 und 33: Karten & Allgemeine Informationen K
III<br />
2013<br />
SONDERAUSGABE ZUM<br />
MUSIKFESTUT TGART 2013<br />
›NEUG<strong>IE</strong>R‹<br />
FORUMBACHAKADEM<strong>IE</strong>
Inhalt<br />
. »BIT TE MEHR LEUCHTKRAFT!« . HANS-CHRISTOPH RADEMANN IM PORTRÄT 2<br />
. »DANKBAR FÜR DAS ZURÜCKL<strong>IE</strong>GENDE UND NEUG<strong>IE</strong>RIG, W<strong>IE</strong> ALLES WERDEN WIRD« .<br />
GERNOT REHRL IM GESPRÄCH MIT PROF. BERTHOLD LEIBINGER 4<br />
. V<strong>IE</strong>R SICHTEN AUF BACH 6<br />
. BACH DURCH D<strong>IE</strong> BRAHMS-BRILLE 8<br />
. A CAPPELLA . STIMMEN PUR 10<br />
. MUSIK ALS MITEINANDER . D<strong>IE</strong> PIANISTEN HERBERT SCHUCH UND IGOR LEVIT 12<br />
. »BEFLÜGELN UND BEGEISTERN« .<br />
DAS MUSIKFESTUT TGART ERHÄLT W<strong>IE</strong>DER EINE SOMMERAKADEM<strong>IE</strong> 14<br />
. BACH IN UHLBACH . D<strong>IE</strong> KONZERTE ZUM WEIN VERFÜHREN ZUM DOPPELTEN GENUSS 16<br />
. NEUG<strong>IE</strong>R AUF DEN NEUEN TAG . SONNENAUFGANGSKONZERTE IN DER BERGER KIRCHE 18<br />
. RED BULL FLYING BACH . CHRISTOPH HAGEL ÜBER BACH UND BREAKDANCE 20<br />
. STUT TGARTER IST, WER H<strong>IE</strong>R WOHNT .<br />
DAS MUSIKFEST EXTRA: TÜRKEI VERBINDET D<strong>IE</strong> KULTUREN VON OST UND WEST 22<br />
. »QUALITÄT SETZT SICH DURCH« . EIN GESPRÄCH MIT KIRSTEN BAUS 24<br />
. DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK 26<br />
. DANK 28<br />
. KARTEN UND ALLGEMEINE INFORMATION 29<br />
IMPRESSUM<br />
AKADEM<strong>IE</strong>LEITER . Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . REDAKTION .<br />
Dr. Michael Gassmann . Caroline Lazarou . TEXTE . Dr. Michael Gassmann . Caroline Lazarou .<br />
Prof. Hans-Christoph Rademann . Red Bull GmbH . Gernot Rehrl . Marcus Stäbler .<br />
Werner Stiefele . Philipp Unger . Dr. Christoph Vratz . TITELFOTO . Holger Schneider .<br />
GESTALTUNG . vjp . DRUCK . Druckhaus Main-Echo, Aschaffenburg . AUFLAGE 15.000 .<br />
REDAKTIONSSCHLUSS . 15. Juli 2013 . Änderungen vorbehalten
NEUG<strong>IE</strong>R‹<br />
Verehrtes Publikum,<br />
liebe Freunde des MUSIKFESTUAGART,<br />
Neugier — das ist das Thema des<br />
MUSIKFESTUAGART 2013 unter der<br />
SchirmherrschaI des Stu:garter<br />
Oberbürgermeisters Fritz Kuhn.<br />
Ja — wir wollen Sie neugierig machen<br />
auf unser Programm, auf die vielen<br />
internationalen Künstler, auf unsere<br />
Konzepte und auf uns — die beiden<br />
»Neuen«. Auch wir sind neugierig<br />
auf Sie, verehrtes Publikum, auf diese<br />
Stadt und ihre Vielfalt und auf die<br />
Resonanz unserer Arbeit. Neugier<br />
erzeugt produktive Spannung und ist<br />
Nährboden für Kreativität.<br />
Neugier ist auch eine Form der GERNOT REHRL<br />
Kommunikation und Grundlage von<br />
Gemeinschaften. Wer neugierig ist,<br />
widmet sich dem Anderen. Wir möchten Sie ermuntern, mit<br />
uns in einen Dialog zu treten. Die <strong>Bachakademie</strong> ist ein Ort<br />
der Begegnung und des Austauschs. Seien Sie herzlich eingeladen,<br />
mit uns gemeinsam das Bewährte zu bewahren und<br />
das Neue zu entdecken und zu gestalten. Ihr Besuch beim<br />
MUSIKFESTUAGART vom 22. August bis 8. September ist<br />
dafür ein schöner Anfang.<br />
Dass zu Beginn des MUSIKFESTUAGART 2013 die Amtsübergabe<br />
von Helmuth Rilling an Hans-Christoph<br />
Rademann in Anwesenheit unseres Bundespräsidenten Joachim<br />
Gauck geschehen wird, zeigt eindrucksvoll, welch<br />
großartiges Lebenswerk hier geschaffen wurde. Die <strong>Internationale</strong><br />
<strong>Bachakademie</strong> Stuttgart ist ein wertvolles Kulturgut<br />
unseres Landes.<br />
Das MUSIKFESTUAGART ist ein Auftakt, der hineinführt in<br />
Aufgaben, Vorhaben und Visionen, die wir gemeinsam mit<br />
unserem wunderbaren Team entwickelt haben. Die Vorfreude<br />
darauf möchten wir mit dieser Musikfest-Sonderausgabe<br />
schüren. Sie enthält spannende Hintergrundberichte und<br />
Interviews, die Sie neugierig machen sollen auf einen Sommer<br />
voller musikalischer Highlights.<br />
Seien Sie herzlich willkommen<br />
beim MUSIKFESTUAGART 2013!<br />
Gernot Rehrl<br />
Intendant<br />
. MUSIKFESTUT TGART . 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE<br />
FOTO HOLGER SCHNEIDER
»Bi:e mehr<br />
LeuchtkraI!«<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN IM PORTRÄT<br />
. VON MARCUS STÄBLER<br />
Leonard Bernstein hat manchmal nur mit den<br />
Augenlidern dirigiert. Andere versuchen es mit<br />
LuIsprüngen und HüIschwüngen. Aber die<br />
meisten Dirigenten verlassen sich doch auf ihre<br />
Arme und Hände. So wie Hans-Christoph Rade -<br />
mann. Er nu;t vor allem seine feingliedrigen Finger<br />
als flexible Stellschrauben, um den Klang zu<br />
justieren. Das funktioniert auch unter erschwerten<br />
Bedingungen — wie Mi:e Juni, als Tief<br />
»Manni« Deutschland fest im Schwi;kasten hat.<br />
Die Hi;e bru;elt auch im Gemeindesaal der<br />
Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde in Berlin-<br />
Friedenau uner bi:lich und schwül. Da reagieren<br />
viele Instrumente empfind lich. Auch die<br />
menschliche Stimme. Selbst die pro fes sionellen<br />
Sänger des RIAS Kammerchores wirken in der<br />
Probe mit der Brahms-Mote:e »Warum ist das<br />
Licht gegeben« ein bisschen ma:.<br />
»Ich höre Ihre Müdigkeit in den Vokalen«,<br />
sagt Rademann, »da brauchen wir bitte mehr<br />
Leuchtkraft!« Beim nächsten Durchgang dreht<br />
er ganz leicht an den Stellschrauben:<br />
Rade mann — im schwarzen T-Shirt und Jeans —<br />
nimmt beim Dirigieren Daumen und Zeigefinger<br />
zusammen, als wolle er eine Saite zupfen, und<br />
spreizt dazu die drei anderen Finger leicht nach<br />
oben. Diese Spannung überträgt sich sofort in<br />
den Klang, als würden die Fingerspi;en mehr<br />
Obertöne hervorki;eln. Faszinierend.<br />
FOTO FRANK CENDELIN<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
2
Immer wieder nu;t er diese Wechselwirkung<br />
zwischen Körper- und Klangsprache, etwa wenn<br />
er mit weit ausschwingenden Bewegungen der<br />
Arme ein dichtes Legato formt oder wie ein<br />
Skulpteur ganz unterschiedliche Akkorde modelliert.<br />
Am Schluss der Mote:e scheint er mit den<br />
Fingerkuppen ein imaginäres Wattebäuschchen<br />
zu betasten — und bekommt einen entsprechend<br />
flauschiges D-Dur (»Bässe, nicht drücken beim<br />
tiefen D!«); den majestätischen Akkord auf dem<br />
Wort »Erbarmen« am Ende des dri:en Sa;es<br />
umarmt und trägt er wie eine mächtige Glocke.<br />
Nur wenige Chordirigenten inspirieren ihre<br />
Sänger mit einem so ausgefeilten und face:enreichen<br />
Repertoire an Bildern wie Rademann.<br />
Das ist jedoch keine Show, sondern steht immer<br />
im Dienst der Sache. »Zu den Worten, die ich<br />
am häufigsten in der Probe gebrauche, gehören<br />
Klarheit und Deutlichkeit. Ich möchte die Strukturen<br />
der Werke hörbar machen — seien es nun<br />
die sauberen Tonablösungen, die Sprache oder die<br />
dynamischen Verläufe. Dazu muss man die entsprechenden<br />
Gesten finden und manchmal auch<br />
übertreiben.«<br />
Das klingt zunächst vielleicht ein bisschen nüch -<br />
tern — aber Rademanns Interpretationen und<br />
seine Körpersprache verbinden analytische Sorgfalt<br />
mit einer gesunden Portion Spontaneität<br />
und Herz. »Ich mache mir natürlich schon viele<br />
Gedanken darüber, was ich zeige. Aber letztendlich<br />
reizt mich auch das spielerische Element sehr.<br />
Zu einem bestimmten Prozentsatz besteht Musik<br />
immer auch aus Intuition. Wir müssen versuchen,<br />
Verstand und Gefühl in Einklang zu bringen«, sagt<br />
der Dirigent, dessen Vokalfarben unverkennbar<br />
seine sächsische HerkunI verraten.<br />
Hans-Christoph Rademann stammt aus Schwarzenberg<br />
im Erzgebirge, wo er in der Kantorei<br />
unter Leitung seines Vaters schon früh die<br />
ersten musikalischen Erfahrungen sammelte. Mit<br />
zehn Jahren wurde er Mitglied des Dresdner<br />
Kreuzchores, bereits mit zwanzig, während des<br />
Studiums, gründete er den Dresdner Kammerchor,<br />
den er zu einem international renommierten<br />
Ensemble machte.<br />
1999 wurde er Direktor des NDR Chores in<br />
Hamburg — seine erste feste Stelle bei einem<br />
Vollzeitensemble. »Das waren für mich schon ganz<br />
entscheidende Lehrjahre. Dort habe ich die Rundheit<br />
des Klanges sehr schätzen gelernt, die ein<br />
professioneller Chor erreichen kann«, verrät Rademann<br />
mit diesem typischen, leisen Leuchten in<br />
den Augen, das sich eher auf den zweiten Blick<br />
oDenbart.<br />
Zur Saison 2007/2008 übernahm der zweifache<br />
Familienvater die Leitung des RIAS Kammerchores,<br />
mit dem er nicht nur in der Alten —<br />
etwa bei den Bach-Mote:en — sondern auch<br />
in der Neuen Musik für Furore sorgte. Die jüng -<br />
ste Aufnahme mit Werken von Wolfgang Rihm<br />
erntete begeisterte Rezensionen und wichtige<br />
Auszeichnungen.<br />
Im Sommer tri: Rademann, Jahrgang 1965, die<br />
Nachfolge von Helmuth Rilling an. Er schä;t<br />
die Arbeit seines Vorgängers sehr und spricht<br />
mit dem größten Respekt von Rillings Verdiensten;<br />
die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart<br />
ist für ihn eine »geniale Erfindung«.<br />
Gleichwohl bringt der neue künstlerische Leiter<br />
selbstverständlich seine eigenen Vorstellungen<br />
mit nach Stu:gart. »Ich sehe das wie eine Art<br />
Leuchtturm, der vor über 30 Jahren erbaut wurde<br />
und nun einen neuen Anstrich braucht, damit die<br />
Akzeptanz auch in Zukunft auf dem gleichen Level<br />
bleibt. Das ist eine spannende kreative Aufgabe.«<br />
Einen Kahlschlag hat Rademann — in dessen<br />
eher sachlichem Ton mitunter sein hintergründiger<br />
Humor aufbli;t — dabei überhaupt nicht<br />
im Sinn. »Das Leistungsvermögen der Sänger in<br />
der Gächinger Kantorei Stuttgart ist sehr hoch,<br />
ich bin gespannt, was da noch für Entwicklungsmöglichkeiten<br />
schlummern. Ich komme ja doch<br />
aus der Historischen Aufführungspraxis, und das<br />
prägt natürlich mein Klangideal.«<br />
Rademanns Ziel ist das höchstmögliche künstlerische<br />
Niveau. »Was ich an Baden-Württemberg<br />
sehr mag, ist die große Ernsthaftigkeit, mit der sich<br />
die Menschen für Kultur interessieren. Da können<br />
die anderen Bundesländer viel lernen. Stuttgart ist<br />
für mich ganz klar die Chorhauptstadt Deutschlands,<br />
mit einer einmaligen Qualitätsdichte. Es ist<br />
unsre Aufgabe, in dieser starken Konkurrenz zu<br />
bestehen.«<br />
3 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
»Dankbar für das Zurückliegende<br />
Lieber Herr Professor Leibinger, als lang -<br />
jähriger Vorstandsvorsi;ender der StiIung<br />
<strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart, die das<br />
MUSIKFESTUAGART ausrichtet, sind Sie ein sehr<br />
treuer Wegbegleiter dieser Institution. Welche<br />
Bedeutung hat Bach und seine Musik für Sie?<br />
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Die Freude<br />
am Schönen ist ein zutiefst menschliches<br />
Bedürfnis. Die Musik erfüllt dieses in besonderer<br />
Weise. Und für mich gilt dies für die Musik von<br />
Johann Sebastian Bach allemal.<br />
Welche Entwicklung wünschen Sie sich für die<br />
ZukunI der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />
Stu:gart und des Musikfests?<br />
Die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart hat<br />
eine große Tradition. Diese gilt es zu erhalten,<br />
aber gleichzeitig weiterzuentwickeln. Ein Verharren<br />
im Bisherigen genügt nirgends. Man muss<br />
wachen Sinns das Neue suchen. In Deutschland<br />
gibt es zahllose Musikfeste. Unser Musikfest<br />
muss eine eigene, unverwechselbare Note<br />
finden. Eine, die unserer Tradition gerecht wird<br />
und die Neues und Unerwartetes hinzufügt. Wir<br />
wollen nicht sprunghaI von Jahr zu Jahr mit neuen<br />
Ideen auIreten. Hans-Christoph Rademann<br />
wird, seiner geistigen Richtschnur folgend, ein<br />
Musikfest mit einem einmaligen, besonderen<br />
Charakter entwickeln. Ich bin sicher, dass dies<br />
gemeinsam mit Ihnen gelingen wird.<br />
Welche Gedanken und Gefühle begleiten Sie,<br />
wenn die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart<br />
und das MUSIKFESTUAGART erstmals ohne den<br />
Gründer und langjährigen Akademieleiter Helmuth<br />
Rilling sta:findet?<br />
Das diesjährige Musikfest ist natürlich durch<br />
eine große Veränderung geprägt. Es gab über<br />
Jahrzehnte durchaus eine Identität zwischen der<br />
<strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart und all<br />
ihrem Wirken, und Helmuth Rilling, dem Spiritus<br />
Rector dieser Institution. Jetzt beginnt eine neue<br />
Ära mit Hans-Christoph Rademann. Und natürlich<br />
bin ich dankbar für das Zurückliegende und<br />
neugierig, wie alles werden wird.<br />
Die privaten Spenden und das Sponsoring<br />
tragen zu knapp einem Dri:el der Einnahmen<br />
der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart bei.<br />
Dies ist für eine Kulturinstitution ein außergewöhnlich<br />
hoher Anteil. Wie erklären Sie sich dieses<br />
große Engagement für die <strong>Bachakademie</strong> und<br />
das Musikfest?<br />
Die <strong>Bachakademie</strong> hat immer großartige Musik<br />
gemacht. Die private Unterstü;ung der <strong>Internationale</strong>n<br />
<strong>Bachakademie</strong> Stu:gart in den<br />
25 Jahren meiner Vorstandstätigkeit war immer<br />
außergewöhnlich. Man kann es auch so ausdrücken:<br />
Vieles, was verwirklicht wurde, wäre<br />
ohne Spenden nicht möglich gewesen. Bei der<br />
Nachfolge für Helmuth Rilling hat es Irritationen<br />
gegeben. So etwas fördert die Spendenbereitschaft<br />
nicht. Beim 80. Geburtstag von Helmuth<br />
Rilling wurde vieles richtiggestellt. Ich bin überzeugt,<br />
dass Hans-Christoph Rademann schnell<br />
das Vertrauen der bisherigen Begleiter gewinnen<br />
wird. Dies macht mich zuversichtlich, dass uns<br />
die Förderer treu bleiben und dass wir auch neue<br />
hinzugewinnen.<br />
Welche Konzerte des MUSIKFESTUAGART werden<br />
Sie auf keinen Fall verpassen?<br />
Das EröDnungskonzert mit Daniel Barenboim<br />
und dem West-Eastern Divan Orchestra am<br />
22. August und das Konzert am 24. August,<br />
in dem Helmuth Rilling und Hans-Christoph<br />
Rademann je eine Bach-Kantate dirigieren<br />
werden. Dieser Abend markiert sozusagen die<br />
oKzielle Stabübergabe.<br />
4
und neugierig, wie alles werden wird«<br />
. GERNOT REHRL IM GESPRÄCH MIT PROF. BERTHOLD LEIBINGER<br />
Berthold Leibinger, geboren 1930<br />
in Stu:gart, wurde 1966 GeschäIsführender<br />
GesellschaIer der<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG.<br />
Er machte in den darauDolgenden<br />
Jahrzehnten sein Unternehmen<br />
zum Weltmarktführer.<br />
Als Mäzen se;t er sich seit den<br />
Anfängen beispielhaI für die<br />
<strong>Bachakademie</strong> ein. Seit 1989<br />
bekleidet Berthold Leibinger das<br />
Amt des Vorstandsvorsi;enden<br />
der StiIung der <strong>Internationale</strong>n<br />
<strong>Bachakademie</strong> Stu:gart.<br />
FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />
GERNOT REHRL UND PROF. BERTHOLD LEIBINGER<br />
5 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Vier Sichten auf Bach<br />
. JOS VAN IMMERSEEL, VÁCLAV LUKS, HANS-CHRISTOPH RADEMANN UND JOS VAN<br />
JOS VAN IMMERSEEL<br />
VÁCLAV LUKS<br />
FOTO ALEX VANHEE<br />
FOTO LUDEK SOJKA<br />
FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />
Bachs Stärken?<br />
In der Vokalmusik: eine perfekte<br />
Beherrschung rhetorischer Prinzipien.<br />
Farbig, plastisch, auf den Punkt. In<br />
der Instrumentalmusik: Alle ADekte<br />
werden grandios beschrieben. Die<br />
Schwierig keiten im Kontrapunkt beherrscht<br />
Bach mühelos oder überwindet<br />
sie mit brutaler Kraft.<br />
Bachs Schwächen?<br />
Bachs Musik besi;t oI zu komplexe<br />
Strukturen. Weil Bach alle Verzierungen<br />
notiert hat, hat der ausführende<br />
Musiker nicht mehr viel Spielraum.<br />
OI sind die Kompositionen zu schwierig,<br />
um sie zu spielen und anzuhören.<br />
Viele Kompositionen sind wegen<br />
mancher Pleonasmen zu lang. Wenn<br />
er »französische« Musik komponiert<br />
(zum Beispiel in den Suiten), ist sie<br />
so »voll« und kompliziert, dass sie<br />
nicht mehr »französisch« ist (aber<br />
sie kann dennoch schön sein).<br />
Bachs BotschaI heute?<br />
Um Schönheit genießen zu können,<br />
braucht man Zeit und Mühe.<br />
Bachs Stärken?<br />
Bei Bach ist jede Stimme, jede Note perfekte Musik.<br />
Selbst wenn man etwa im Gloria der h-Moll-Messe nur<br />
die Bratschen-Stimme mit dem Bass spielen lässt, funktioniert<br />
es dennoch. Etwas anderes, was mich bei Bach<br />
beeindruckt, ist die unglaubliche Tradition und Geschichte<br />
der Pflege seiner Musik — vor allem in Deutschland.<br />
Bachs Schwächen?<br />
Die oben genannten Punkte können ebenso leicht zum<br />
Nachteil werden. Beim Hören Bachscher Musik ist es<br />
unmöglich, all die perfekten Details seiner Musik zugleich<br />
wahrzunehmen. Durch ihre Komplexität gewinnt die Musik<br />
eine absolute Schönheit, die man beim Lesen der Partitur<br />
noch besser wertschätzen kann als beim Zuhören. Ich<br />
habe dann den Eindruck, Bach brauchte gar keine Interpreten,<br />
er brauchte keine lebendige AuDührung. Auch die<br />
erwähnte Bach-Tradition hat ihre Scha:enseiten: Es ist<br />
sehr schwer, mit frischen Ohren und ohne durch die von<br />
der Tradition beeinflusste Hörerwartung Bachsche Musik<br />
zu spielen und zu hören. Es gibt schon sehr viel Ballast<br />
in der Interpretationstradition, es wird viel zu oI ohne<br />
nachzudenken gesagt »so und so wird es gemacht«, und<br />
es werden zu wenig Fragen gestellt.<br />
Bachs BotschaI heute?<br />
In der heutigen Zeit kann es gar nicht genug<br />
»absolute Schönheit« geben.<br />
Tipp: Auf historischem Instrumentarium<br />
interpretieren Jos van Immerseel und<br />
Kollegen Kammermusik des Komponisten,<br />
der Bach bearbeitete: Johannes Brahms.<br />
Am 5. 9. im Neuen Schloss.<br />
Tipp: Václav Luks und sein fabelhaftes Collegium 1704 spielen am 27. 8. mit böhmischer Verve<br />
Musik des Böhmen Zelenka in der Markuskirche: Miserere und Missa omnium sanctorum.<br />
6
VELDHOVEN: V<strong>IE</strong>R NAMHAFTE DIRIGENTEN INTERPRET<strong>IE</strong>REN KANTATEN JOHANN SEBASTIAN BACHS.<br />
. MICHAEL GASSMANN HAT DEN V<strong>IE</strong>REN DREI KURZE FRAGEN ZU BACH GESTELLT.<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
JOS VAN VELDHOVEN<br />
FOTO ANNA VAN KOOIJ<br />
Bachs Stärken?<br />
Bachs Kompositionen sind Kunstwerke mit einer<br />
enormen Fülle an Tiefenstruktur, die diese<br />
Werke zu etwas Besonderem macht. Bachs<br />
Musik besi;t so starke »objektive« Strukturen,<br />
dass die Subjektivität des Interpreten eine<br />
geringere Rolle spielt als bei anderen Komponisten.<br />
Es gelingt ihm durch seine Musik, Verstand<br />
und Gefühl ausgezeichnet auszubalancieren.<br />
Die Wirkung Bachscher Musik ordnet<br />
uns und lässt uns innerlich ruhiger werden.<br />
Bachs Schwächen?<br />
Bach nimmt manchmal kaum Rücksicht auf die<br />
klangliche Umse;ung seiner komplexen musikalischen<br />
Strukturen. Das macht eine klanglich<br />
hervorragende Interpretation seiner Musik<br />
immer wieder zu einer großen, aber auch<br />
reizvollen Herausforderung. Das Entschlüsseln<br />
seiner BotschaIen kann überfordern.<br />
Bachs BotschaI heute?<br />
Man soll Go: als absolute Instanz vertrauen,<br />
ihn wahrnehmen und respektieren. Bachs<br />
Musik fordert uns heraus, sie hat nichts von<br />
ihrer Aktualität eingebüßt, wenn man sie verstehen<br />
lernt. Die Musik von Johann Sebastian<br />
Bach ist genau das, was ich unter Seelennahrung<br />
verstehe, sie stärkt ihren Hörer.<br />
Bachs Stärken?<br />
Bach gelingt es — sogar heu;u -<br />
tage —, in uns den Sinn für<br />
Schönheit, Trost, Harmonie, Gnade,<br />
Stärke, GemeinschaI, Glauben<br />
und Optimismus zu wecken.<br />
Bachs Schwächen?<br />
Wenn man seiner Musik zu oI lauscht,<br />
besteht die Gefahr, für den Rest<br />
seines Lebens süchtig zu werden.<br />
Bachs BotschaI heute?<br />
Bachs Musik organisiert das Chaos, in<br />
dem wir leben. Zusammen mit vielen<br />
anderen Künstlern der Vergangenheit<br />
und Gegenwart füttert und nährt er<br />
die Seele unserer Welt. Es ist nicht<br />
leicht, seine BotschaI zu verstehen.<br />
Sie steht nicht in Großbuchstaben an<br />
der Tür. Es ist eine Suche, ein Abenteuer<br />
und eine Anstrengung, Bachs<br />
Botschaft zu entschlüsseln. Aber mit<br />
ein wenig Hilfe durch gute Musiker<br />
findet jeder Liebhaber der Bachschen<br />
Musik seinen Scha;, verborgen in<br />
der Seele der Welt, verborgen in<br />
unseren eigenen Seelen.<br />
Tipp: Jos van Veldhoven widmet sich am 29. 8. in der Markuskirche dem<br />
Hohelied der Liebe — mit Werken von Komponisten, die Bach besonders<br />
verehrte: Böhm, Johann Christoph Bach und Buxtehude.<br />
SICHTEN AUF BACH<br />
STIFTSKIRCHE . JEWEILS 13:00<br />
MI 28. AUGUST 2013<br />
COLLEGIUM VOCALE 1704 .<br />
COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS<br />
FR 30. AUGUST 2013<br />
JOHANNET TE ZOMER . WOLFRAM<br />
LAT TKE . STEPHAN MACLEOD . DE<br />
NEDERLANDSE BACHVERENIGING .<br />
JOS VAN VELDHOVEN<br />
MO 2. SEPTEMBER 2013<br />
CHRISTINA LANDSHAMER .<br />
ANKE VONDUNG . BENJAMIN<br />
BRUNS . ANDREAS WOLF .<br />
GÄCHINGER KANTOREI &<br />
BACH-COLLEGIUM STUT TGART .<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
FR 6. SEPTEMBER 2013<br />
SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN . BENJAMIN<br />
GLAUBITZ . TOBIAS BERNDT .<br />
DRESDNER KAMMERCHOR .<br />
ANIMA ETERNA BRUGGE .<br />
JOS VAN IMMERSEEL<br />
7 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Bach durch die<br />
JOHANNES BRAHMS BEARBEITETE BACHSCHE<br />
Wenn man dem Klang der Musikgeschichte<br />
lauscht, entdeckt man in<br />
ihm zwei Tonspuren mit der Musik<br />
Johann Sebastian Bachs: die eine<br />
stammt von ihm selbst, die andere<br />
von unzähligen Komponisten und<br />
Arrangeuren, die Bachs Werke bearbeitet,<br />
für ihre Zwecke eingerichtet,<br />
gelegentlich auch verwurstet<br />
haben. Das ist das Faszinierende<br />
an Bachs Musik: dass sie nicht nur<br />
in ihrer originalen Form die Zeiten<br />
überdauert, sondern auch unendlich<br />
viel mit sich machen lässt und dabei<br />
nie verliert.<br />
Unter den Einrichtern und Bearbeitern<br />
Bachs verdient Johannes<br />
Brahms einen Ehrenplatz. In Detmold<br />
und Wien dirigierte er Kantaten seines<br />
großen Vorgängers (den er auch<br />
als solchen verehrte) und adaptierte<br />
diese für die chorischen und orchestralen<br />
KräIe seiner Zeit: mal kaum<br />
merklich, mal durchgreifend mit dem<br />
Mut zur partiellen Neukomposition,<br />
indem er neu instrumentierte und<br />
Stimmen hinzuschrieb.<br />
Die an der Universität Kiel angesiedelte<br />
Johannes Brahms Gesamtausgabe<br />
widmet den von Brahms durchgreifend<br />
bearbeiteten Bach-Kantaten<br />
einen eigenen Band, der von Robert<br />
Pascall herausgegeben wird. Und<br />
die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong><br />
JOHANN SEBASTIAN BACH<br />
ÖLGEMÄLDE VON ELIAS GOT TLOB HAUSSMANN, 1748<br />
8
Brahms-Brille<br />
KANTATEN FÜR EIGENE AUFFÜHRUNGEN.<br />
JOHANNES BRAHMS<br />
FOTOGRAF<strong>IE</strong>, UM 1880<br />
D<strong>IE</strong> V<strong>IE</strong>R DURCHGREIFENDSTEN<br />
BEARBEITUNGEN ERKLINGEN NUN<br />
ERSTMALS SEIT BRAHMS’ TOD<br />
IM MUSIKFESTUTTGART —<br />
EINE KLEINE SENSATION<br />
. VON MICHAEL GASSMANN<br />
Stu:gart bringt nun diese Kantaten<br />
— in Zusammenarbeit mit der Gesamtausgabe<br />
und der GesellschaI<br />
der Musikfreunde in Wien — erstmals<br />
seit Brahms’ eigenen AuDührungen<br />
wieder zum Klingen: als einmalige<br />
StudienauDührungen im Rahmen des<br />
MUSIKFESTUTTGART 2013.<br />
Die Bearbeitungen der Kantaten<br />
4, 34 und 50 waren der Forschung<br />
bekannt; sie werden vom Dresdner<br />
Kammerchor und Anima Eterna<br />
Brugge unter Leitung von Jos van<br />
Immerseel am 6. September aufgeführt.<br />
Die Brahms-Fassung der Kantate<br />
21 aber, die Hans-Christoph<br />
Rademann mit Gächinger Kantorei<br />
und Bach-Collegium Stu:gart am<br />
2. September zum Gehör bringt,<br />
kannte niemand, bis Robert Pascall<br />
sie durch Zufall im Dezember 2012<br />
in den Notenbeständen der Wiener<br />
Singakademie entdeckte. Es ist eine<br />
besonders wohltönende Bearbeitung:<br />
In zwei Nummern komponiert<br />
Brahms einen subtil ausgearbeiteten<br />
Satz für Streichquarte: beziehungsweise<br />
Streichquinte: hinzu. So kann<br />
es klingen, wenn zwei Komponisten<br />
Zwiesprache halten!<br />
Ein Symposium (5. 9.) und eine kleine<br />
Ausstellung (5. / 6. 9.) im Fruchtkasten<br />
ergänzen dieses internationale<br />
Bach-Brahms-Projekt.<br />
BACH UND BR AHMS<br />
KONZERTE<br />
STIFTSKIRCHE . JEWEILS 13:00<br />
MO 2. SEPTEMBER 2013<br />
CHRISTINA LANDSHAMER .<br />
ANKE VONDUNG . BENJAMIN<br />
BRUNS . ANDREAS WOLF .<br />
GÄCHINGER KANTOREI &<br />
BACH-COLLEGIUM STUT TGART .<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
FR 6. SEPTEMBER 2013<br />
SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN . BENJAMIN<br />
GLAUBITZ . TOBIAS BERNDT .<br />
DRESDNER KAMMERCHOR .<br />
ANIMA ETERNA BRUGGE .<br />
JOS VAN IMMERSEEL<br />
.<br />
AUSSTELLUNG<br />
»AUS BRAHMS’ WERKSTAT T«<br />
DO 5. SEPTEMBER &<br />
FR 6. SEPTEMBER 2013<br />
FRUCHTKASTEN . 10:00 – 18:00<br />
.<br />
SYMPOSIUM<br />
»BRAHMS UND BACH«<br />
DO 5. SEPTEMBER 2013<br />
FRUCHTKASTEN . 15:00 – 18:00<br />
9 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
A CAPPELLA . Stimmen Pur<br />
. VON PHILIPP UNGER<br />
»<br />
Da wo man singt, da lass Dich ruhig<br />
nieder […] Bösewichter haben keine<br />
Lieder.« Als Johann Go:fried<br />
Seume zwischen 1801 und 1807<br />
zwei große Reisen durch weite<br />
Teile Europas unternahm, begegneten<br />
ihm an den vielen Plä;en<br />
und Orten, die er besuchte, eine<br />
Vielzahl von Liedern, Volksweisen<br />
und Melodien. Er erkannte in jenen<br />
Momenten die besondere Bedeutung<br />
gemeinsamen Singens,<br />
welche er mit den einführend<br />
genannten Worten in seinem Ge -<br />
dicht Die Gesänge von 1804 fest -<br />
zuhalten versuchte. Wie schnell<br />
können doch bisher Fremde zusammenfinden<br />
und über Sprach -<br />
barrieren hinweg, ganz ohne<br />
wei tere Hilfsmittel und Instrumente<br />
miteinander musizieren.<br />
Auch Martin Luther maß einige<br />
Jahrhunderte zuvor der Musik<br />
und dem Choral die höchste<br />
Bedeutung für das Seelenheil<br />
des Menschen zu, weil sie »den<br />
Teufeln zuwider und unerträglich<br />
FOTO GURI DAHL<br />
NORDIC VOICES<br />
10
sei« und »solches vermag, was nur die Theologie<br />
sonst verschafft, nämlich die Ruhe und ein fröhliches<br />
Gemüte«.<br />
Kurzum — Singen verbindet Menschen miteinander;<br />
sie bringt in ihnen Frohsinn und Lebenslust<br />
hervor. Und so ist es kaum verwunderlich, dass<br />
spätestens mit dem Erstarken des Bürgertums<br />
seit Ende des 18. Jahrhunderts und der Befreiung<br />
aus den bis dato gültigen ständischen und religiösen<br />
Konventionen die sogenannte Singbewegung<br />
ihren Anfang nahm und sich auf Grundlage<br />
dieses gemeinschaIsstärkenden Charakters der<br />
Vokalmusik eine rege Chortradition entwickeln<br />
konnte. Unzählige Gesangsgruppen, Singvereinigungen<br />
und -akademien, Lehrer- und Kammerchöre<br />
haben sich seit dieser Zeit gegründet. Und<br />
selbst in den Kirchen begann man Ende des 19.<br />
Jahrhunderts, neue Kantoreien und Kirchenchöre<br />
im Gewand einer bürgerlichen SinggemeinschaI<br />
zu gründen. Allein im Deutschen Chorverband<br />
oder im Chorverband der deutschen evangelischen<br />
Kirche sind heute jeweils ca. 20.000 Chöre<br />
organisiert. Allen gemeinsam ist die intensive<br />
Pflege der Vokalmusik, des A-cappella-Gesangs.<br />
In diesem ganz eigenen musikalischen Genre<br />
haben sich über die Jahrhunderte hinweg vielfältige<br />
Vertonungen angesammelt, in Mi:eleuropa<br />
zunächst durch den Choral stark an den go:esdienstlichen<br />
Gebrauch, die Liturgie und damit<br />
auch an den Ort Kirche gebunden, mit der einsetzenden<br />
Säkularisierung aber auch immer<br />
mehr davon losgelöst. Beginnend also bei den<br />
Mote:en, Hymnen und Messen von Guillaume<br />
Du Fay, Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da<br />
Palestrina, William Byrd oder Claudio Monteverdi,<br />
weiter über solch markante und wegweisende<br />
Kompositionen wie Johann Sebastian Bachs<br />
Mote:en oder jene großartigen mehrstimmigen<br />
Liedvertonungen von Mendelssohn, Brahms und<br />
Reger bis hin zur Moderne, wo sich Werke wie<br />
Olivier Messiaens Cinq Rechants, Alfred Schni:-<br />
kes Bußverse oder auch György Ligetis Lux aeterna<br />
bzw. seine Nonsense Madrigals finden.<br />
Verwunderlich ist jedoch, dass im modernen<br />
Musikbetrieb der Konzerthäuser und Konzertveranstalter<br />
diese Musik bisher wenig Berücksichtigung<br />
gefunden hat, sodass (bis auf die vielen<br />
Ausführenden selbst) allgemein wenig Kenntnis<br />
über die Vielfalt und die musikalischen Schä;e<br />
des Genres in der breiten ÖDentlichkeit vorherrscht.<br />
Eine Antwort darauf ist sicherlich die<br />
oftmals laienhafte Musizierpraxis vieler Chöre<br />
und SinggemeinschaIen. Es geht ihnen nicht in<br />
erster Linie um das Ergebnis des Singens, also<br />
das Konzert, sondern um den Prozess des Singens<br />
— das Singen selbst.<br />
Doch ein neuer Trend zeichnet sich ab, der mittelbar<br />
mit der immer stärker werdenden Hinwendung<br />
zu Authentizität und historisch informierter<br />
AuDührungspraxis seit etwa Anfang der 80er Jahre<br />
des vergangenen Jahrhunderts in Verbindung<br />
gebracht werden kann. So lässt sich beobach ten,<br />
wie sich in den vergangenen Jahren immer mehr<br />
spezialisierte, professionelle Vokal ensembles<br />
grün deten, ja sogar ganze Festivals und Kurse<br />
sich dem Thema A-cappella-Gesang und Vokalmusik<br />
widmen und dieses Genre auf eine bisher<br />
nicht gekannten Qualitätsstufe bringen.<br />
Die Reihe A CAPPELLA — im Rahmen des<br />
MUSIKFESTUTTGART nimmt diese Entwicklung<br />
auf und möchte in den kommenden Jahren die<br />
Vielseitigkeit und das gesamte Spektrum der<br />
A-cappella-Musik präsentieren. In diesem ersten<br />
Jahrgang gilt das Interesse den solistisch<br />
bese;en Vokalgruppen. Eingeladen sind die<br />
Grandseigneure des Hilliard Ensembles, das<br />
sich in den letzten 40 Jahren einen unverwechselbaren<br />
Ruf erworben hat und sich nach wie<br />
vor zu den weltbesten Vokalgruppen zählen<br />
darf. Die Herren werden unter dem Titel »Morimur«<br />
zusammen mit der Sopranistin Monika<br />
Mauch und der Geigerin Muriel Cantoreggi<br />
verschiedene Choräle und die Partita d-Moll<br />
BWV 1004 von Johann Sebastian Bach zur Auf -<br />
führung bringen. Desweiteren sind zu Gast die<br />
norwegische Gruppe Nordic Voices, die in ihrem<br />
Programm die starke Ausdruckskraft<br />
moderner skandinavischer<br />
Kompositionen mit Werken von<br />
Carlo Gesualdo und Cristóbal<br />
de Morales korrespondieren lassen,<br />
sowie Voces8, die nicht nur<br />
das »klassische« A-cappella-<br />
Repertoire pflegen, sondern bei<br />
denen sich neben einer Mote:e<br />
von Praetorius oder Bach auch<br />
schon einmal ein Arrangement<br />
eines Titels von Nat »King« Cole<br />
oder Al Jolson einfindet.<br />
A CAPPELLA<br />
. JEWEILS 22:00<br />
MO 26. AUGUST 2013<br />
THEATERHAUS<br />
VOCES8<br />
DO 5. SEPTEMBER 2013<br />
DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />
NORDIC VOICES<br />
FR 6. SEPTEMBER 2013<br />
DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />
THE HILLIARD ENSEMBLE<br />
11 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Musik als Miteinander<br />
. VON CHRISTOPH VRATZ<br />
D<strong>IE</strong> PIANISTEN HERBERT SCHUCH UND IGOR LEVIT<br />
HERBERT SCHUCH<br />
S<br />
ie tragen eine Mischung aus Unbekümmertheit und ErnsthaIigkeit vor sich her, als<br />
sei dies das Markenzeichen ihrer Generation. Beide haben jahrelang beim selben<br />
Lehrer Unterricht gehabt, wenn auch an verschiedenen Orten: Herbert Schuch<br />
studierte in Salzburg, Igor Levit in Hannover. Sie wissen um die Bedeutung, im<br />
rechten Moment auch mal »Nein« zu sagen, und beide haben um den üblichen<br />
Virtuosenklimbim bislang erfolgreich einen Bogen geschlagen. Schließlich: Beide<br />
haben ihre Jugend nicht in Deutschland verbracht. Schuch wuchs die ersten Jahre<br />
in Rumänien auf, Levit stammt aus Nischni Nowgorod, dem ehemaligen Gorki,<br />
wo schon Balakirew, Ginsburg, Vladimir Ashkenazy und zuletzt Daniil Trifonow her<br />
stammen — ein musikalisch fruchtbarer Boden also. Levit ha:e noch nicht einmal<br />
das Examen in der Tasche, als eine der großen deutschen Tageszeitungen ihn zu<br />
einem »der großen Pianisten dieses Jahrhunderts« ausrief. Dass Levits Bekanntheit<br />
sich noch auf einem für ihn erträglichem Level bewegt, ist wohl der Tatsache geschuldet,<br />
dass er bislang noch keine CD veröDentlicht hat: »Ich möchte warten, bis<br />
ich den richtigen Partner finde«, lautete lange Zeit seine Devise. Das hat sich nun<br />
geändert, im Herbst erscheint sein erstes Doppelalbum: mit den späten Sonaten<br />
von Ludwig van Beethoven. Als gäb’s nichts Einfacheres zum Einstieg …<br />
FOTO FELIX BROEDE<br />
12
Diese Pla:en-Debüt-Hürde hat Herbert Schuch<br />
längst genommen, als er 2005 auf einem viel<br />
beachteten Solo-Album Schumann und Ravel<br />
paarte. Auch das kein Mainstream. Man muss<br />
sich nur seine weiteren Programme anschauen,<br />
um zu merken, dass Schuch eine genaue Vorstellung<br />
von seinem Metier besi;t: Heinz Holliger<br />
neben Skrjabin, Lachenmann neben Schubert.<br />
»Je schwieriger es ist, den Charakter einer Musik zu<br />
treffen, desto interessanter ist die Musik«, gibt er<br />
zu. »Aber mit den Klavierkonzerten Mozarts oder<br />
Beethovens Sonaten wird man nie fertig« — eine<br />
Aussage, die Igor Levit sicher sofort unterschreiben<br />
würde. Eine seiner Repertoire-Säulen waren<br />
schon früh, mit nicht einmal 20 Jahren, Beethovens<br />
monströse Diabelli-Variationen: »Anfangs<br />
kannte ich nicht einmal die richtige Reihenfolge der<br />
Variationen. Ich saß in einer Bibliothek, umgeben<br />
von losen Kopien von 33 Veränderungen über einen<br />
Walzer! Meine Augen machten Freudentänze.« Levit<br />
ist ein Rastloser, der sich selbst als »kommunikationssüchtig«<br />
beschreibt, immer auf der Suche<br />
nach Neuem, nach Ent deckungen. »Wie soll man<br />
über etwas nachdenken können, wenn man nicht<br />
auch mit jemandem darüber kommuniziert? Robert<br />
Schumann sagte: ›Mach keine halben Sachen.‹ Ich<br />
habe dieselbe Verantwortung der Musik gegenüber,<br />
wenn ich mit ihr kommuniziere und mich von<br />
ihr leiten lasse — und den Menschen gegenüber,<br />
denen ich diese Musik nahebringe.«<br />
KLAV<strong>IE</strong>R ABENDE<br />
L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />
. JEWEILS 19:00<br />
MI 28. AUGUST 2013<br />
HERBERT SCHUCH<br />
MI 4. SEPTEMBER 2013<br />
IGOR LEVIT<br />
Einen ähnlichen Input-Appetit verspürt auch<br />
Herbert Schuch, der Vielseitigkeit für eines<br />
seiner obersten Gebote hält: »Als Pianist bin<br />
ich gern Chamäleon und versuche, dem Clown,<br />
Philosophen und Magier in mir Nahrung zu<br />
geben.« Bezeichnend für ihn ist, wie gern<br />
er mit vier Bläser-Freunden, allesamt ARD-<br />
Musikwe:bewerb-Gewinner, auf Tournee geht.<br />
Zwar ist das Repertoire klein, zwar hat jeder seinen<br />
eigenen Terminkalender, doch wenn sie sich<br />
als Quinte: treDen, merkt man sofort ihre Gelöstheit,<br />
ihre Begeisterung. Musik entsteht eben<br />
nicht nur im Kopf, sondern auch im Miteinander.<br />
Auch das hat Schuch mit Levit gemeinsam.<br />
Schließlich eint beide Pianisten, dass sie nicht<br />
von eifrig rotierenden PR-Maschinen nach oben<br />
gespült wurden, sondern sich ihren Weg allein<br />
durch stetige Qualitäts-Nachweise an ihrem<br />
Instrument gebahnt haben.<br />
FOTO FELIX BROEDE<br />
IGOR LEVIT<br />
13 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />
FOTO F. DEINATS<br />
Z<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
KASPARS PUTNI ,NŠ<br />
»Beflügeln und begeistern«<br />
DAS MUSIKFESTUTTGART<br />
weimal hatte ich als Student das Glück, an den<br />
Sommerakademien der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />
Stu:gart teilnehmen zu können: einmal<br />
vor und einmal nach der Wende. Die intensive<br />
Studienatmosphäre zog mich damals in<br />
ihren Bann, und so möchte ich nun in der Rolle<br />
des neuen Akademieleiters künftig selbst Musiker<br />
wie Zuhörer beflügeln und begeistern. Vom<br />
23. bis 30. August wird es deshalb wieder eine<br />
Sommerakademie im Rahmen des Musikfests<br />
geben; sie wird fortan ein fester Bestandteil der<br />
Musikfeste werden.<br />
Jungen Dirigenten bieten wir 2013<br />
erstklassige Möglichkeiten, mit<br />
Meistern ihres Fachs zusammenzuarbeiten.<br />
Sie können mit den<br />
international renommierten Ensembles<br />
der <strong>Bachakademie</strong> fast<br />
über die gesamte Kursdauer Werke<br />
einstudieren.<br />
Im Meisterkurs, der in Zusammenarbeit<br />
mit dem Dirigentenforum<br />
des Deutschen Musikrats<br />
sta:fin det, steht ihnen<br />
mit Kaspars Putni ,nš und mir ein<br />
Team zur Verfügung, das ebenso<br />
für die historisch-informierte<br />
AuDüh rungspraxis steht wie für<br />
die neuere und neueste Musik. In<br />
den Mi:elpunkt der Dirigierkurse<br />
stellen wir Fragen der Schlagtechnik:<br />
Wie kommuniziere ich<br />
am besten mit den Musikern?<br />
Welche klanglichen Auswirkungen<br />
hat das Dirigat auf das Ensemble?<br />
Mit Georg Friedrich<br />
Händels Dixit Dominus bieten<br />
wir den Studierenden eine seiner faszinierendsten<br />
Kompositionen: Wie auch viele Frühwerke<br />
anderer Kompositionen sprüht dieses Werk vor<br />
Energie und Experimentierfreude. Diese Partitur<br />
dürIe sicherlich ganz nach dem Geschmack der<br />
jungen Dirigenten sein.<br />
Johann Sebastian Bachs<br />
Magnificat zählt gewiss<br />
zu seinen abwechslungsreichsten<br />
Werken. Die<br />
verschiedenartigen Sä;e<br />
erfordern diDerenzierte<br />
Ge staltung und ermöglichen<br />
ein großes interpretatorisches<br />
Spektrum<br />
— eine lohnende Aufgabe<br />
für jeden Meisterkursteilnehmer.<br />
Und mit<br />
Arnold Schönbergs Friede<br />
auf Erden haben wir<br />
eines der anspruchsvollsten<br />
Glanzstücke der<br />
A-cappella-Literatur ins<br />
diesjährige Repertoire<br />
aufgenommen. Hier müssen<br />
sich die Nachwuchsdirigenten<br />
mit einer komplexen,<br />
klang lich hoch differenzierten<br />
Partitur auseinander<br />
set zen. Die dy na -<br />
mische Bandbreite —<br />
vom Pianissimo bis zum<br />
gewaltigen Fortissimo —,<br />
ist ebenso zu bewältigen<br />
wie eine Fülle von<br />
schwie rigen Akkordverbindungen,<br />
die das Gehör<br />
fordern.<br />
In den Gesangskursen<br />
möchten wir nicht nur die Partien aus dem<br />
Magnificat und dem Dixit Dominus einstudieren,<br />
sondern vor allem den Ensemblegesang<br />
fördern. Zum heutigen Sängerberuf<br />
gehört, neben besonderen stimmlichen Qualitäten,<br />
auch eine enorme Vielseitigkeit in allen<br />
Genres. Diese kann man hervorragend im Quarte:gesang<br />
einüben. Glücklicherweise stehen<br />
uns mit Christiane Iven, Gerhild Romberger<br />
CHRISTIANE IVEN<br />
GERHILD ROMBERGER<br />
OLAF BÄR<br />
FOTO CHRISTINE SCHNEIDER<br />
FOTO CHRISTINE SCHNEIDER<br />
FOTO MAT THIAS CREUTZIGER<br />
14
ERHÄLT W<strong>IE</strong>DER EINE SOMMERAKADEM<strong>IE</strong><br />
. VON HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />
und Olaf Bär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />
als Dozenten in der Sommerakademie zur Verfügung.<br />
FOTO PETER WIT T<br />
FOTO JOHANNES RIT TER<br />
MIDORI SEILER<br />
CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER<br />
Für die historischinformierte,<br />
instrumentale<br />
AuDührungspraxis<br />
haben wir mit der Geigerin<br />
Midori Seiler<br />
und dem Cembalisten<br />
Christian Rieger führende<br />
Vertreter dieser<br />
Interpretationsrichtung<br />
gewinnen können. Ihre<br />
große Abenteuerlust<br />
schä;e ich ebenso<br />
sehr wie ihre hingebungsvolle,<br />
einfühlsame<br />
Art zu musizieren.<br />
Mit diesen Wesenszügen<br />
sind sie zweifelsohne<br />
die idealen<br />
Dozenten, um mit jungen<br />
Interpreten Bachs<br />
Werk und dessen Ausdrucksformen<br />
gemeinsam<br />
zu erforschen.<br />
Auf das Fest der Sommerakademie<br />
am 30. 8.<br />
im Theaterhaus freue ich mich ganz besonders. In<br />
verschiedenen Sälen können Sie, unser verehrtes<br />
Publikum, die Resultate der Meisterkurse erleben.<br />
Hier werden Sie bestimmt viele junge Talente entdecken,<br />
die, gemeinsam mit der Gächinger Kantorei<br />
und dem Bach-Collegium Stu:gart, Meisterwerke<br />
von Händel bis Schönberg auDühren werden.<br />
SOMMER AK ADEM<strong>IE</strong><br />
VOM 23. BIS 30. AUGUST 2013<br />
MEISTERKURSE IN DER STAATLICHEN<br />
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND<br />
DARSTELLENDE KUNST STUT TGART<br />
MIT<br />
HANS-CHRISTOPH RADEMANN .<br />
KASPARS PUTNI ,NŠ . CHRISTIANE IVEN .<br />
GERHILD ROMBERGER . OLAF BÄR .<br />
MIDORI SEILER . CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER<br />
MUSIKTHEATER NACH CAVAL<strong>IE</strong>RIS<br />
»RAPPRESENTATIONE DI ANIMA ET DI CORPO«<br />
6. & 8. OKTOBER · 20 UHR<br />
LEONHARDSKIRCHE<br />
KARTENVORVERKAUF: Telefon 0711.212 46 21 · vorverkauf@mh-stuttgart.de<br />
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70182 STUTTGART<br />
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FR 30. AUGUST 2013<br />
THEATERHAUS . 19:00<br />
FEST DER SOMMERAKADEM<strong>IE</strong><br />
15 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Bach in Uhlbach<br />
D<strong>IE</strong> KONZERTE ZUM WEIN VERFÜHREN ZUM DOPPELTEN GENUSS<br />
. VON CAROLINE LAZAROU<br />
FOTO T. N<strong>IE</strong>DERMÜLER<br />
SPARK — D<strong>IE</strong> KLASSISCHE BAND<br />
FOTO REMIGIUS KON<strong>IE</strong>TZNY<br />
16
»V<br />
FOTO FELIX BROEDE<br />
VALENTIN RADUTIU<br />
ergeblich klopft, wer<br />
ohne Wein ist, an der<br />
Musen Pforte.« Schon<br />
Aristoteles wusste, dass<br />
guter Wein alle Sinne<br />
beflügelt und zu manchem<br />
kreativen Einfall<br />
führt. Wusste er auch,<br />
dass Musik den Genuss<br />
des köstlichen RebensaIs<br />
vervollkommnet?<br />
Wir wissen es! Nicht nur<br />
Speis und Trank, sondern<br />
auch Musik und<br />
Wein bilden ein inniges Pärchen, das zu unseren schönsten<br />
Sinnes erlebnissen führt. Deshalb haben wir in Zusammenarbeit<br />
mit Stu:gart Marketing ein besonderes Veranstaltungskonzept<br />
ins Leben gerufen, das wir unter dem Titel<br />
»Konzerte zum Wein« im Rahmen des MUSIKFESTUTTGART<br />
erstmalig vorstellen. Es ist ein Wandelkonzert für alle Sinne,<br />
besonders aber für Gaumen und Ohr: Um 19, 20 und um 21<br />
Uhr werden von den Weinfachleuten des Weinbaumuseums<br />
und des Collegium Wirtemberg in der Kelter, dem Weinbaumuseum<br />
Stu:gart und der Andreaskirche Uhlbach erlesene<br />
Tropfen der Region vorgestellt, die während der folgenden<br />
Konzerte verkostet werden können. Jedes Konzertprogramm<br />
wird dreimal wiederholt, so dass ein jeder alle Programme<br />
hören und alle Weine schmecken kann.<br />
Der Cellist Valentin Radutiu wird in Begleitung von Per<br />
Rundberg (Klavier) im Weinbaumuseum Stu:gart Werke<br />
von Sergej Rachmaninow, Frangiz Ali-Zadeh und Sulkhan<br />
Tsintsadze zum Besten geben. Der Echo-Klassik-Preisträger<br />
2010 und unumstri:ene Star auf der Mandoline, Avi Avital,<br />
präsentiert sein Programm rund um das Thema Bach:<br />
»[Seine] Musik ist voller Geheimnisse. Egal, wie lange man sie<br />
schon spielt, immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Wenn<br />
man ein anderes Instrument einsetzt, kann man die Zeitlosigkeit<br />
dieser Musik auf ganz neue Weise erleben.« In der dritten<br />
Spielstä:e des Abends, der Andreaskirche, werden die<br />
Senkrechtstarter der internationalen Klassikszene für absoluten<br />
Hörgenuss sorgen: Das junge Ensemble »Spark — die<br />
Klassische Band« kombiniert klassische Meister mit zeitgenössischer<br />
Avantgarde. Gemeinsam präsentieren sie eine<br />
leidenschaIliche Musik, die viele Empfindungen weckt.<br />
FOTO UWE ARENS<br />
AVI AVITAL<br />
KONZERTE ZUM WEIN<br />
FR 23. AUGUST 2013 . 19:00<br />
I. WEINBAUMUSEUM STUT TGART<br />
VALENTIN RADUTIU<br />
PER RUNDBERG<br />
II. KELTER UHLBACH DES<br />
COLLEGIUM WIRTEMBERG<br />
AVI AVITAL<br />
III. ANDREASKIRCHE UHLBACH<br />
SPARK – D<strong>IE</strong> KLASSISCHE BAND<br />
17 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
A<br />
ls wir das erste Mal, im Jahr 2009, ein Sonnenaufgangskonzert veranstalteten,<br />
suchten wir uns dafür die malerisch über dem Neckar thronende<br />
Berger Kirche aus. Während der Chor des armenischen Geghard-Klosters<br />
Gesänge aus der Morgenliturgie seiner Kirche anstimmte, ging hinter den<br />
Chor fenstern tat sächlich die Sonne auf; ein bewegendes Erlebnis! Seitdem<br />
spielt dieses Go:eshaus eine wichtige Rolle in den Planungen des<br />
MUSIKFESTUAGART — auch wegen der herrlichen Ost-Terrasse hinter der<br />
Kirche mit Blick auf das Neckartal, die sich zum Frühstücken bestens eignet.<br />
NICOLAS ALTSTAEDT<br />
D<strong>IE</strong> SONNEN<br />
Dass die Tradition der Sonnenaufgangskonzerte in einem Festival,<br />
das sich der Neugier verschrieben hat, fortgese;t wird, versteht<br />
sich fast von selbst: Denn für Neugierige ist die Morgendämmerung<br />
die schönste Zeit überhaupt: Alles ist offen, und der Tag ist<br />
jung. Alles ist oDen: Das gilt diesmal auch für die drei Konzerte<br />
morgens um 7 Uhr. Sie sind das Experimentierfeld des Musikfests.<br />
Im »John Dowland Concept« (24. 8.), das Sarah Sun (Gesang),<br />
Werner Ma;ke (Barock cello), Friedemann Wu:ke (Gitarre)<br />
und Jochen Feucht (Saxophon) entwickelt haben, wird die Musik<br />
des großen elisabethanischen Lautenisten zur Inspiration<br />
für Improvisation. In<br />
der »Barocklounge« NADJA ZW<strong>IE</strong>NER<br />
(31. 8.) trifft die barocke<br />
Violine Nadja<br />
Zwieners auf die<br />
Live-Elektronik Johannes<br />
Malfa:is.<br />
Und im letzten<br />
Konzert am 7. 9. begegnen<br />
sich Nicolas<br />
Altstaedt am Cello<br />
und Per Arne Glorvigen<br />
am Bandoneon<br />
zur Neuinterpretation<br />
von Bach und<br />
Kagel.<br />
FOTO AGENTUR<br />
WERNER MATZKE<br />
Alle Konzerte finden<br />
in der Berger<br />
Kirche statt. Anschließend<br />
wird auf<br />
der Neckarterrasse<br />
ein Frühstück angeboten.<br />
FOTO AGENTUR<br />
18
Neugier auf den neuen Tag<br />
. VON MICHAEL GASSMANN<br />
AUFGANGSKONZERTE IN DER BERGER KIRCHE SIND DAS EXPERIMENT<strong>IE</strong>RFELD DES MUSIKFESTUTTGART<br />
SONNENAUFGANG<br />
BERGER KIRCHE . JEWEILS 7:00<br />
SA 24. AUGUST 2013<br />
THE JOHN DOWLAND CONCEPT<br />
FOTO MARCO BORGGREVE<br />
SA 31. AUGUST 2013<br />
BAROCKLOUNGE<br />
SA 7. SEPTEMBER 2013<br />
NICOLAS ALTSTAEDT .<br />
PER ARNE GLORVIGEN<br />
ANSCHL<strong>IE</strong>SSEND<br />
FRÜHSTÜCKSANGEBOT<br />
19 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Red Bull Flying Bach …<br />
. CHRISTOPH HAGEL, KÜNSTLERISCHER LEITER DER PRODUKTION<br />
»RED BULL FLYING BACH«, ÜBER BACH UND BREAKDANCE<br />
FLYING STEPS<br />
FOTO EY THOR ÁRNASON RED BULL CONTENT POOL<br />
Herr Hagel, wie entstand die Idee, Bach und<br />
Breakdance zusammenzubringen?<br />
Als ich die Flying Steps 2009 kennenlernte und<br />
sah, welche grandiosen Tänzer sie sind, wollte<br />
ich unbedingt ein Projekt mit ihnen produzieren.<br />
Umgekehrt hatten sie den großen Traum, ein eigenes<br />
Stück mit klassischer Musik auf die Bühne<br />
zu bringen. Nur zu welcher Musik? Ich habe mir<br />
angeschaut, wie ihre Bewegungen funktionieren,<br />
und erkannt, dass Bachs Wohltemperiertes Klavier<br />
am besten zu ihnen passt: weil sie so scharf,<br />
so konkret, so cool tanzen können, wie Bach<br />
Stimmen gegeneinander se;t.<br />
Sie sehen Gemeinsamkeiten zwischen dem<br />
Wohltemperierten Klavier und Breakdance? <br />
Es gibt da eine VerwandtschaI: Lässt sich doch<br />
der kontrapunktische Rhythmus von Bachs<br />
Fugen wunderbar mit diesem Tanz darstellen,<br />
besser als mit klassischem Balle:. Breakdance<br />
und Bach gestalten — einmal visuell und<br />
einmal akustisch — die Zeit auf ähnliche Weise.<br />
War es nicht schwierig, die beiden Welten<br />
zu sammenzubringen? <br />
Einerseits trafen verschiedene Vokabulare aufeinander:<br />
Hier Cema, Kontrapunkt, Zwischenspiel,<br />
Modulation. Dort Powermoves, Headspins,<br />
Freezes. Die größten Schwierigkeiten bereiteten<br />
uns jedoch die langsamen Fugen ohne scharfen<br />
Rhythmus.<br />
Mussten Sie Bach vom Sockel der Hochkultur<br />
herunterholen? <br />
Wir wollten Bach nichts von seiner Heiligkeit<br />
nehmen. Aber in den besten Momenten bekommt<br />
seine Musik durch die Interpretation der<br />
Breakdancer eine ganz erfrischende Fröhlich keit.<br />
Die Energie der Tänzer strahlt auf Bachs Fugen<br />
zurück.<br />
Wie sah die Zusammenarbeit mit den vierfachen<br />
Breakdance-Weltmeistern aus? <br />
Meine Aufgabe bei Red Bull Flying Bach war<br />
es, die Musik analytisch zu erklären: den Tän -<br />
zern verständlich zu machen, wie kunstvoll und<br />
20
RED BULL FLYING BACH<br />
L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL<br />
SO 1. SEPTEMBER 2013 . 22:00<br />
MO 2. SEPTEMBER 2013 . 19:00<br />
FLYING STEPS<br />
… Das Wohltemperierte Klavier<br />
raKniert Bach komponiert hat. Aus der Choreographie<br />
des Stücks hingegen habe ich mich<br />
herausgehalten. Schließlich sollte es ihr Bach<br />
werden, den sie mit ihrer Art zu denken, ihren eigenen<br />
Bewegungen umsetzen — und das haben<br />
sie geschaDt.<br />
Was ist Ihnen bei Ihren Inszenierungen besonders<br />
wichtig?<br />
Meine Projekte zielen immer auf die Integration<br />
heutiger Lebensgefühle in Werken der Hochkultur.<br />
Allerdings ha:e ich zuvor noch nie mit einer<br />
Breakdance-Gruppe gearbeitet. Daraus habe<br />
ich einiges gelernt: Vor allem bewundere ich<br />
die direkte und energiegeladene Art der Flying<br />
Steps, wie sie die Musik von Bach angenommen<br />
haben. Le;tlich möchte ich mit Red Bull Flying<br />
Bach zeigen, dass Bach vitale Musik ist und Hip-<br />
Hop große Kunst sein kann.<br />
Alle Hallen der Europatour 2011 und Welttour<br />
2012 /2013 waren in kürzester Zeit ausverkauI.<br />
Wie haben die Zuschauer auf den Aufprall der<br />
beiden Kulturen reagiert?<br />
Die Reaktion der Zuschauer war unglaublich. Sowohl<br />
die älteren Klassik-Liebhaber als auch die<br />
jungen Hip-Hop-Fans, die noch nie ein Bach-<br />
Konzert besucht ha:en — jeder war fasziniert<br />
davon, wie gut die beiden Welten zusammenpassen.<br />
Einige meiner Kollegen, darunter Dirigenten<br />
und Musiker, wunderten sich, dass es<br />
uns gelungen ist, Bach in das moderne Umfeld<br />
zu bringen, ohne die künstlerische Tiefe zu<br />
verlieren.<br />
Zusammen mit den Flying Steps wurden Sie mit<br />
dem »ECHO Klassik Sonderpreis« ausgezeichnet.<br />
Ha:en Sie mit dem Preis gerechnet?<br />
Nein, auf keinen Fall! Um ehrlich zu sein, denke<br />
ich überhaupt nicht in diesen Kategorien. Aber<br />
ich war sehr glücklich, besonders für die Flying<br />
Steps.<br />
© Red Bull GmbH, 2012<br />
21 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Stu:garter ist, wer hier wohnt<br />
DAS MUSIKFEST EXTRA:<br />
»<br />
Integration ist nicht nur Sache des Kopfes, Integration<br />
ist auch Sache des Herzens. Integration<br />
hat viel mit Emotionen zu tun, mit Erwartungen,<br />
Hoffnungen, Ängsten, mit Kultur, Lebensstil, Essen,<br />
Glauben und auch mit Musik. Musik funktioniert<br />
über Grenzen hinweg. Musik inspiriert. Musik fördert<br />
zwischenmenschliche Begegnungen. Deshalb<br />
freue ich mich, als Schirmherrin das »Musikfest<br />
extra: Türkei« begleiten zu dürfen. Liebe, Schmerz<br />
und Glauben sind Themen, die in deutschen und<br />
türkischen Volksliedern, Tänzen und Vokalstücken<br />
ihren Ausdruck finden. Die Frage, die ein mehrjähriges<br />
interreligiöses Projekt der <strong>Internationale</strong>n<br />
<strong>Bachakademie</strong> Stuttgart aufwirft, ist spannend:<br />
«<br />
»Wie klingt, was du glaubst?« Lassen Sie es uns<br />
gemeinsam herausfinden! Ich wünsche dem<br />
Programm viel Erfolg und den Besuchern<br />
bereichernde Stunden.<br />
BILKAY ÖNEY<br />
Ministerin für Integration Baden-Württemberg<br />
D<br />
a will man freundlich sein, und bietet einem orien -<br />
tierungslos auf den Streckenplan der S-Bahn blickenden,<br />
dunkelhäutigen Mann freundlich »May<br />
I help you« an, erhält als Antwort »Worom schwätzet<br />
Sia mit mir Englisch?« und merkt: Vor einem<br />
steht ein Schwabe.<br />
Menschen aus rund 180 Nationen leben in<br />
Stu:gart. Von 586.000 Stu:gartern stammen<br />
rund 28 Prozent aus dem Ausland, und 56<br />
Prozent der Kinder und Jugendliche haben das,<br />
was ein aktuelles Modewort »Migrationshintergrund«<br />
nennt, weil die Großeltern oder Ur -<br />
groß eltern mütterlicher- oder väterlicherseits<br />
zugewandert sind.<br />
Dieses Wort kann im Subtext zweierlei meinen:<br />
Geringe Deutschkenntnisse oder das Leben nach<br />
Normen, die nicht dem liberalen Grundkonsens<br />
entsprechen, den sich die mi:eleuropäischen<br />
GesellschaIen seit den 1960ern erkämpI haben.<br />
Aber ist diese ethische Diskussion tatsächlich<br />
an Ethnien gebunden? Nein, denn die Vorstellungen<br />
der Konservativen sind sich weltweit so<br />
ähnlich wie der Gegenpol der Weltoffenen und<br />
Liberalen.<br />
Stu:garter ist, wer hier wohnt — schon die Oberbürgermeister<br />
Manfred Rommel und Dr. Wolfgang<br />
Schuster haben sich in dieser Frage eindeutig<br />
positioniert. Einst Fremdes ist längst in den Alltag<br />
aller übergegangen — die Paprika in den 1950ern,<br />
der Knoblauch in den 1960ern, die Novelle Cuisine<br />
in den 1970ern. Die Popmusik führt schon seit<br />
Jahrzehnten Congas, Tablas, Bağlama, Nay oder<br />
Sitar in »Ethno-Pop« und Weltmusik zusammen,<br />
und im klassischen Bereich gibt es ständige interkulturelle<br />
Begegnungen: Maurice Ravels Bolero,<br />
Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps oder West<br />
Meets East von Ravi Shankar und Yehudi Menuhin.<br />
Daneben bestehen Versuche, das Tradierte zu<br />
überliefern und erhalten.<br />
BILKAY ÖNEY FOTO MINISTERIUM FÜR INTEGRATION IN BADEN-WÜRT TEMBERG FOTO ÖZGÜR KÖKALAN<br />
Zafer Gündoğdu spürt im Musikfest Extra: Türkei<br />
den türkischen Volksliedern nach — mit Gesang<br />
und der Bağlama, einem türkischen Saiteninstrument,<br />
während das Chorkonzert der türkischen<br />
22
TÜRKEI VERBINDET D<strong>IE</strong> KULTUREN VON OST UND WEST<br />
. VON WERNER ST<strong>IE</strong>FELE,<br />
LEITER KULTURAMT-KULTURVERMIT TLUNG<br />
DER STADT STUT TGART<br />
FOTO ELLEN SCHMAUSS<br />
MURAT COŞKUN<br />
MUSIKFEST EXTR A<br />
KENAN IŞIK<br />
Vokalgruppe »Eastern Ensemble« und Gächinger Kantorei Stu:gart der Suche nach Gemeinsamkeiten<br />
von christlicher Chorliteratur und der türkischen Sufi-Musik gewidmet<br />
ist: Just jene Dualität der künstlerischen Verarbeitung regionaler Traditionen. Und zum<br />
Abschluss lädt ein Familienfest unter dem Titel »märchenhaI — verzaubernd« ein, türkische<br />
Volksmusik und traditionelle Tänze zu entdecken, an Workshops teilzunehmen und<br />
zu erfahren, welche Klangwelten die verschiedenen Religionen hervorgebracht haben.<br />
Auch »Trimum« wird beim Musikfest Extra: Türkei vertreten sein. Das mehrjährige interreligiöse<br />
Projekt der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart startete 2012 mit der<br />
Frage »Wie klingt, was du glaubst?«. Die daraus entstandene Wanderausstellung der<br />
Fotokünstlerin Jane Dunker porträtiert zahlreiche Stu:garter Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene mit ihren persönlichen »Glaubensklängen« und wird bei allen Veranstaltungen<br />
beim Türkei-Wochenende zu sehen sein. Darüber hinaus bietet »Trimum« einen<br />
Chorworkshop mit Halil Ibrahim Yüksel an, der als einer der erfahrensten Experten für<br />
klassisch-türkische Musik gilt.<br />
SA 14. SEPTEMBER 2013<br />
14:00 . INTERNATIONALE<br />
BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />
CHORWORKSHOP<br />
MIT HALIL IBRAHIM YÜKSEL<br />
19:00 . MUSIKHOCHSCHULE<br />
STUT TGART<br />
SPUREN SUCHEND —<br />
TÜRKISCHE VOLKSL<strong>IE</strong>DER UND IHRE<br />
GESCHICHTEN: ZAFER GÜNDOĞDU<br />
20:30 . MUSIKHOCHSCHULE<br />
STUT TGART<br />
GEHEIMNISVOLL-SAKRAL:<br />
CHORKONZERT<br />
EASTERN ENSEMBLE . ÇİĞDEM<br />
YARKIN . GÄCHINGER KANTOREI<br />
STUT TGART . MADDALENA ERNST .<br />
KENAN IŞIK<br />
Eintritt Doppelveranstaltung<br />
(Konzerte um 19:00 und 20:30) . 16 €<br />
Sich kennen lernen, miteinander arbeiten, feiern und zusammen sein: Das ist tatsächliche<br />
»Teilhabe«. Den dunkelhäutigen Schwäbisch-Sprecher aus der S-Bahn braucht<br />
man wahrscheinlich nicht zu integrieren — so breit, wie sein Dialekt war, gehört er zur<br />
Schwäbischen Community.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der<br />
SO 15. SEPTEMBER<br />
14:00 . KULTURHAUS ARENA<br />
FAMIL<strong>IE</strong>NFEST<br />
Ein buntes und verzauberndes Familienfest<br />
lädt ein zur Entdeckung der vielfältigen<br />
türkischen Kultur. Mit Musik, Tanz<br />
und vielen Angeboten zum Zuhören,<br />
Zuschauen und Mitmachen.<br />
Eintritt: Erwachsene . 8 € .<br />
Kinder haben freien Eintritt<br />
23 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
KIRSTEN BAUS 24<br />
. EIN GESPRÄCH MIT KIRSTEN
»Qualität setzt sich durch«<br />
. DAS GESPRÄCH FÜHRTE CAROLINE LAZAROU<br />
BAUS, DER VORSITZENDEN DES FÖRDERKREISES DER INTERNATIONALEN BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />
Frau Baus, Sie gehören seit 2005 dem Vorstand<br />
des Förderkreises der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />
Stu:gart an. Wie sehen Sie die Entwicklung<br />
des Förderkreises?<br />
Wir stehen mi:en in einem Generationswechsel.<br />
Zeiten des Umbruchs sind immer spannend. Die<br />
Akademie zu gründen, erforderte Mut, Hans-<br />
Christoph Rademann und Gernot Rehrl brauchen<br />
ihn ebenfalls. Und wir als Förderkreis tun<br />
das Unsere, denn wir verfügen über einen soliden<br />
Sockel engagierter und musikbegeisterter<br />
Mitglieder. Auf dieses Fundament können wir<br />
bauen.<br />
Welche Ziele verfolgt der Förderkreis in den<br />
nächsten Jahren?<br />
Wir wollen die Arbeit Hans-Christoph Rademanns<br />
und Gernot Rehrls so gut unterstü;en,<br />
wie es uns möglich ist. Wir — unsere Mitglieder,<br />
meine Kollegen im Vorstand des Förderkreises<br />
und ich — sind begeistert, was das neue Gespann<br />
an der Spi;e der Akademie plant. Das ist<br />
die ZukunI, die wir wollen. Wie Hans-Christoph<br />
Rademann musiziert, wie seine Konzerte das<br />
Publikum packen, das ist einfach großartig.<br />
In Anbetracht der Tatsache, dass es in Stu:-<br />
gart so viele Kulturinstitutionen gibt, die über<br />
Freundes- und Förderkreise verfügen: Würden<br />
Sie sagen, es ist es schwieriger geworden, neue<br />
Mitglieder zu werben, weil die Konkurrenz inzwischen<br />
so groß ist?<br />
Sicher. Die private Förderung wird umso wichtiger,<br />
je knapper die Mi:el der öDentlichen Kassen<br />
werden. Wächst die Zahl der Förderkreise<br />
und -vereine, nimmt die Konkurrenz um die<br />
kultur interessierten Bürger zu, die Institutionen<br />
durch finanzielles und persönliches Engagement<br />
unterstü;en.<br />
Vor diesem Hintergrund: Was wird man in Zukunft<br />
tun müssen, um neue Mitglieder zu werben<br />
oder bestehende Mitglieder zu halten?<br />
Jedenfalls kein Überbietungswettbewerb, was<br />
Lautstärke oder Selbstdarstellung angeht. Es<br />
wird entscheidend auf die Arbeit der Akademie<br />
ankommen. Und wenn ich erlebe, wie enthusiastisch<br />
die Konzerte Hans-Christoph Rademanns<br />
vom Publikum aufgenommen werden, ist mir<br />
darum nicht bange. Qualität setzt sich durch.<br />
Wie werben Sie für den Förderkreis und welche<br />
Resonanz erfahren Sie dabei?<br />
In erster Linie sind es natürlich die Konzerte<br />
mit den Ensembles der Akademie, das<br />
MUSIKFESTUTTGART, die Sommerakademien, die<br />
Tourneen, auf die es ankommt. Der Förderkreis<br />
ist natürlich auch selbst aktiv: Wir haben unseren<br />
Auftritt überarbeitet — das heißt die Broschüren<br />
und das Internet-Portal —, wir bieten<br />
Innovationen wie die Familienmitgliedschaft und<br />
motivieren unsere Mitglieder, neue Mitglieder zu<br />
werben. In diesem Punkt verfügen wir jetzt über<br />
die denkbar beste Unterstützung durch unser<br />
frischgebackenes Ehrenmitglied Helmuth Rilling.<br />
Auf was dürfen sich Mitglieder in naher Zukunft<br />
besonders freuen?<br />
Zuerst auf das Musikfest im August und<br />
September! Auf das gemeinsame Konzert von<br />
Helmuth Rilling und Hans-Christoph Rademann<br />
unter dem Titel »Stabwechsel« in Gegenwart<br />
von Herrn Bundespräsident Gauck, auf Daniel<br />
Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra,<br />
auf das ganze superbe Programm des<br />
Festes. Und dann natürlich auf das Konzertprogramm<br />
der neuen Saison.<br />
FOTO JÜRGEN HARTMANN<br />
Kirsten Baus, geboren 1963 in Mülheim an der Ruhr, ist Rechtsanwältin und lebt seit 2002 in Stuttgart. Die Gründerin und Leiterin<br />
des Instituts für Familien strategie in Stuttgart berät namhafte Unternehmerfamilien bei der Nachfolge und dem Aufbau einer »Family<br />
Governance«. Die Autorin des Buches Die Familienstrategie ist Dozentin an der Zeppelin University, Friedrichshafen.<br />
Seit 2005 gehört Kirsten Baus dem Vorstand des Förderkreises der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart an.<br />
25 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Das<br />
im Überblick<br />
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19:00 1 ERÖFFNUNGSKONZERT . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />
WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTRA . DAN<strong>IE</strong>L BARENBOIM LEITUNG<br />
19:00 2 KONZERTE ZUM WEIN . WANDELKONZERT<br />
I . WEINBAUMUSEUM STUT TGART . VALENTIN RADUTIU VIOLONCELLO . PER RUNDBERG KLAV<strong>IE</strong>R<br />
II . KELTER UHLBACH DES COLLEGIUM WIRTEMBERG . AVI AVITAL MANDOLINE<br />
III . ANDREASKIRCHE UHLBACH . SPARK<br />
7:00 3 SONNENAUFGANG I . BERGER KIRCHE . THE JOHN DOWLAND CONCEPT<br />
19:00 4 STABWECHSEL . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />
In Anwesenheit des Bundespräsidenten JOACHIM GAUCK<br />
HANNA-ELISABETH MÜLLER SOPRAN . ANKE VONDUNG ALT . DAN<strong>IE</strong>L BEHLE TENOR . MICHAEL NAGY BASS .<br />
GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HELMUTH RILLING & HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />
10:00 5 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST I . STIFTSKIRCHE<br />
17:00 6 MUSIKFEST-CAFÉ . FRUCHTKASTEN . DAS QUARTET T DER KRITIKER<br />
19:00 7 ANTRIT TSKONZERT . STIFTSKIRCHE<br />
ELIZABETH WAT TS SOPRAN . DAVID ALLSOPP ALTUS . LOTHAR ODINIUS TENOR . PHILIPP KAVEN BASS .<br />
GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />
19:00 8 JUGENDORCHESTER . THEATERHAUS . T1<br />
PETER VON W<strong>IE</strong>NHARDT KLAV<strong>IE</strong>R . INTERNATIONAL REGIONS SYMPHONY ORCHESTRA . CHRISTIAN LORENZ LEITUNG<br />
22:00 9 A CAPPELLA I . THEATERHAUS . T2<br />
VOCES8<br />
12:00 10 FÜHRUNG I . LANDESMUSEUM WÜRT TEMBERG<br />
CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />
19:00 11 ALLERHEILIGENMESSE . MARKUSKIRCHE<br />
COLLEGIUM VOCALE 1704 . COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS LEITUNG<br />
22:00 12 SHADES OF BACH . WAGENHALLEN<br />
DAN<strong>IE</strong>L SCHNYDER SAXOPHON . GREGOR HÜBNER VIOLINE . URI CAINE KLAV<strong>IE</strong>R<br />
13:00 13 SICHTEN AUF BACH I . STIFTSKIRCHE<br />
COLLEGIUM VOCALE 1704 . COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS LEITUNG<br />
19:00 14 KLAV<strong>IE</strong>RABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />
HERBERT SCHUCH KLAV<strong>IE</strong>R<br />
22:00 15 DOZENTENKONZERT . JOHANNESKIRCHE<br />
MIDORI SEILER VIOLINE . CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER CEMBALO<br />
12:00 16 FÜHRUNG II . LANDESMUSEUM WÜRT TEMBERG<br />
CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />
19:00 17 DAS L<strong>IE</strong>D DER L<strong>IE</strong>DER . MARKUSKIRCHE<br />
DE NEDERLANDSE BACHVERENIGING . JOS VAN VELDHOVEN LEITUNG<br />
13:00 18 SICHTEN AUF BACH II . STIFTSKIRCHE<br />
JOHANNET TE ZOMER SOPRAN . WOLFRAM LAT TKE TENOR . STEPHAN MACLEOD BASS .<br />
DE NEDERLANDSE BACHVERENIGING . JOS VAN VELDHOVEN LEITUNG<br />
15:00 19 MUSIKFEST-CAFÉ . FRUCHTKASTEN . SWR2 CLUSTER . LIVE VOM MUSIKFESTUT TGART<br />
MIDORI SEILER . JOS VAN VELDHOVEN . HANS-CHRISTOPH RADEMANN . GERNOT REHRL<br />
19:00 20 FEST DER SOMMERAKADEM<strong>IE</strong> . THEATERHAUS . T1 . T2 . T3<br />
ABSOLVENTEN DER MEISTERKURSE . GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART<br />
7:00 21 SONNENAUFGANG II . BERGER KIRCHE . BAROCKLOUNGE<br />
NADJA ZW<strong>IE</strong>NER BAROCKVIOLINE . JOHANNES MALFAT TI LIVE-ELEKTRONIK<br />
19:00 22 THE BAT TLE OF BACH . THEATERHAUS . T2 . PETER SADLO QUINTET T . ELBTONALPERCUSSION<br />
10:00 23 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST II . STADTKIRCHE BAD CANNSTAT T<br />
19:00 24 L<strong>IE</strong>DERABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />
MARLIS PETERSEN SOPRAN . JENDRIK SPRINGER KLAV<strong>IE</strong>R<br />
22:00 25 RED BULL FLYING BACH . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL . FLYING STEPS BREAKDANCE<br />
96 . 76 . 58 . 40 . 24 €<br />
64 €<br />
16 €<br />
96 . 76 . 58 . 40 . 24 €<br />
KEINE ABENDKASSE<br />
EINTRIT T FREI<br />
EINTRIT T FREI<br />
64 . 52 . 40 . 30 . 20 €<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
24 €<br />
16 € (AUSVERKAUFT)<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
24 €<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
16 € (AUSVERKAUFT)<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />
EINTRIT T FREI<br />
24 €<br />
16 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
EINTRIT T FREI<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
26
www.musikfest.de . 0711 61 921 61<br />
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13:00 26 SICHTEN AUF BACH III . STIFTSKIRCHE<br />
CHRISTINA LANDSHAMER SOPRAN . ANKE VONDUNG ALT . BENJAMIN BRUNS TENOR . ANDREAS WOLF BASS .<br />
GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />
19:00 27 RED BULL FLYING BACH . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL . FLYING STEPS BREAKDANCE<br />
22:00 28 SOLOABEND . JOHANNESKIRCHE . CAROLIN WIDMANN VIOLINE<br />
12:00 29 FÜHRUNG III . STAATSGALER<strong>IE</strong> STUT TGART<br />
CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />
19:00 30 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 .<br />
TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI . Premiere<br />
19:00 31 KLAV<strong>IE</strong>RABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />
IGOR LEVIT KLAV<strong>IE</strong>R<br />
19:00 32 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />
22:00 33 BACH TANZT TANGO . NEUES SCHLOSS . WEISSER SAAL<br />
ARTEMIS QUARTET T<br />
12:00 34 FÜHRUNG IV . STAATSGALER<strong>IE</strong><br />
CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />
15:00 35 SYMPOSIUM »BRAHMS UND BACH« . FRUCHTKASTEN<br />
19:00 36 BRAHMS PUR . NEUES SCHLOSS . WEISSER SAAL<br />
MIDORI SEILER VIOLINE . MARC DUPÈRE VIOLONCELLO . NICOLA BOUD KLAV<strong>IE</strong>R .<br />
CLAIRE CHEVALL<strong>IE</strong>R KLAV<strong>IE</strong>R . JOS VAN IMMERSEEL KLAV<strong>IE</strong>R<br />
19:00 37 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />
22:00 38 A CAPPELLA II DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />
NORDIC VOICES<br />
5. & 6. SEPTEMBER . 10:00 – 18:00 . AUSSTELLUNG: AUS BRAHMS’ WERKSTAT T . FRUCHTKASTEN<br />
13:00 39 SICHTEN AUF BACH IV . STIFTSKIRCHE<br />
SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN ALT . BENJAMIN GLAUBITZ TENOR . TOBIAS BERNDT BASS . DRESDNER KAMMERCHOR .<br />
ANIMA ETERNA BRUGGE . JOS VAN IMMERSEEL LEITUNG<br />
19:00 40 KAMMERKONZERT . AUGUSTINUM KILLESBERG . THEATERSAAL<br />
BLÄSER DES BACH-COLLEGIUMS STUT TGART . ALEXANDRA NEUMANN KLAV<strong>IE</strong>R<br />
19:00 41 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />
22:00 42 A CAPPELLA III . DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />
MUR<strong>IE</strong>L CANTOREGGI VIOLINE . THE HILLIARD ENSEMBLE<br />
7:00 43 SONNENAUFGANG III . BERGER KIRCHE<br />
NICOLAS ALTSTAEDT VIOLONCELLO . PER ARNE GLORVIGEN BANDONEON<br />
19:00 44 EIN FESTE BURG . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />
SHUNSKE SATO VIOLINE . CONCERTO KÖLN . KENT NAGANO LEITUNG<br />
19:00 45 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />
10:00 46 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST III . DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />
14:30 47 MUSIKFEST OPEN . LUTHERKIRCHE . L<strong>IE</strong>BFRAUENKIRCHE . UFFKIRCHE BAD CANNSTAT T<br />
19:00 48 ABSCHLUSSKONZERT . SAKRAL MODERN I . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL<br />
CHRISTIANE IVEN SOPRAN . IRIS VERMILLION ALT . LOTHAR ODINIUS TENOR . GILLES CACHEMAILLES<br />
BARITON . ANDREAS SCHEIBNER BASS . GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART . RADIO-SINFON<strong>IE</strong>ORCHESTER<br />
STUT TGART DES SWR . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG .<br />
IM GESPRÄCH: BISCHOF PROF. DR. WOLFGANG HUBER . GENERAL RICHARD ROSSMANITH<br />
49 MUSIKFEST EXTRA . TÜRKEI<br />
14:00 CHORWORKSHOP . SAAL DER INTERNATIONALEN BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />
19:00 SPUREND SUCHEND . KONZERTSAAL DER MUSIKHOCHSCHULE STUT TGART<br />
ZAFER GÜNDOĞDU GESANG UND BAGLAMA<br />
20:30 GEHEIMNISVOLL-SAKRAL: CHORKONZERT . EASTERN ENSEMBLE . ÇIĞDEM YARKIN LEITUNG .<br />
GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART . MADDALENA ERNST LEITUNG . KENAN IȘIK REZITATION<br />
14:00 50 MUSIKFEST EXTRA . TÜRKEI . KULTURHAUS ARENA<br />
MÄRCHENHAFT-VERZAUBERND: EIN FAMIL<strong>IE</strong>NFEST<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
16 € (AUSVERKAUFT)<br />
24 €<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
24 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
16 € (AUSVERKAUFT)<br />
EINTRIT T FREI<br />
52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />
24 €<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
EINTRIT T FREI<br />
32 . 26 . 20 . 16 €<br />
REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />
24 €<br />
24 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
16 €<br />
64 . 52 . 40 . 30 . 20 €<br />
24 €<br />
EINTRIT T FREI<br />
24 €<br />
42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />
EINTRIT T FREI<br />
DOPPELVERANSTALTUNG<br />
19:00 & 20:30<br />
16 €<br />
ERWACHSENE . 8 €<br />
KINDER . FRE<strong>IE</strong>R EINTRIT T
Herzlichen Dank!<br />
Die Arbeit der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart ist nur durch die Identifikation und großzügige<br />
Unterstü;ung zahlreicher Sponsoren und Partner möglich. Wir danken Ihnen allen sehr herzlich und<br />
freuen uns auf gemeinsame musika lische Erlebnisse!<br />
ZUWENDUNGSGEBER<br />
SPONSOREN & PARTNER<br />
®<br />
D<strong>IE</strong>TER VON HOLTZBRINCK STIFTUNG GMBH<br />
K L E T T G R U P P E<br />
MED<strong>IE</strong>NPARTNER<br />
IN STUT TGART ÜBER UKW 87,9 MHZ<br />
DIGITAL UND ÜBER LIVESTREAM W W W.DRADIO.DE ZU EMPFANGEN<br />
ORGANISATIONSPARTNER & VERANSTALTUNGSPARTNER<br />
Hotel<br />
Royal<br />
STIFTS<br />
MUSIK<br />
28
Karten & Allgemeine Informationen<br />
KARTENVERKAUF<br />
0711 61 921 61 . MO – FR 8:30 – 20:00 UHR . SA 9:00 – 16:00 UHR<br />
W W W.MUSIKFEST.DE . W W W.BACHAKADEM<strong>IE</strong>.DE<br />
Kartenverkauf bei der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />
JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />
MO – FR . 10:00 – 13:00 UND 14:00 – 17:00 UHR<br />
Während des Musikfests . 8:30 – 17:00 UHR<br />
Und bei allen Easy Ticket Service Vorverkaufsstellen.<br />
MUSIKFESTPASS<br />
Mit dem Musikfestpass können Sie für alle Konzerte Plätze in der je nach Verfügbarkeit besten<br />
Kategorie erwerben, bezahlen aber den Preis der niedrigsten Kategorie.<br />
Der Musikfestpass berechtigt zum Besuch der Meisterkurse für Dirigieren, Gesang und Violine/<br />
Cembalo während der Sommerakademie sowie von Konzert Nr. 20 »Fest der Sommerakademie«.<br />
Der Musikfestpass kostet 140 € und ist direkt bei der <strong>Bachakademie</strong> erhältlich.<br />
Er gilt als Fahrkarte im gesamten VVS-Gebiet während des Musikfestes und ist nicht übertragbar.<br />
VERANSTALTER<br />
Eine Veranstaltung der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />
Johann-Sebastian-Bach-Platz . www.musikfest.de . musikfest@bachakdemie.de . 0711 61 921 0<br />
SCHIRMHERR DES MUSIKFESTUT TGART . Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart<br />
VORSITZENDER DES VORSTANDES . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger . SCHATZMEISTER .<br />
Dr. Peter M. Haid . VORSITZENDER DES KURATORIUMS . Dr. Manfred Gentz . AKADEM<strong>IE</strong>LEITER<br />
. Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . KAUFMÄNNISCHER LEITER Peter Greulich . CHEFDRAMATURG / WISSENSCHAFTLICHER LEITER . Dr. Michael Gassmann .<br />
ONLINE-REDAKTION / FORUM . Holger Schneider . PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /<br />
MARKETING . Caroline Lazarou . KÜNSTLERISCHES BETR<strong>IE</strong>BSBÜRO . Susanne Timmer Elisabeth Janku Rita Rupp . Stefan Weiler . Dieter Bernhardt . KURSPLANUNG .<br />
Christa Richter . MUSIKVERMIT TLUNG . Katharina Gerhard . NOTENBIBLIOTHEK Philipp<br />
Unger . BIBLIOTHEK / GREM<strong>IE</strong>NARBEIT . Jutta Schneider . SEKRETARIAT . Veronica Oltmann<br />
. ABONNEMENT- & KARTENSERVICE . Dagmar Kölle . KARTEN- & BESUCHERSERVICE . Michaela<br />
Schnaufer . FÖRDERKREIS . Rosemarie Trautmann . BUCHHALTUNG . Brigitte Mehwald-Schlosser .<br />
HAUSMEISTER . Michael Papavergos<br />
Das MUSIKFESTUTTGART dankt den zahlreichen Helferinnen und Helfern: Nicole Becker . Tobias Becker<br />
. Arabella Bretschneider . Lorenz Degel . Marlena Eckelmann . Rosa Elßer . Jakob Empacher .<br />
Eugen Jedig . Linda Jungbauer . Sophia Luz . Christian Maile . Janis Münchrath . Ali Obeid .<br />
Alex Papavergou . Elisabeth Reda . Theresa Reich . Elisabeth Rothweiler . Joan Scheffel . Felix<br />
Schmid . Aglaja Schwarz . Raphaela Schwarz . Reiner Thiemann . Jannick Werner . Nena Wunder<br />
. Charlotte Zech . Phil Zumbruch<br />
29 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Karten & Allgemeine Informationen<br />
KARTENVERKAUF<br />
0711 61 921 61 . MO – FR 8:30 – 20:00 UHR . SA 9:00 – 16:00 UHR<br />
W W W.MUSIKFEST.DE . W W W.BACHAKADEM<strong>IE</strong>.DE<br />
Kartenverkauf bei der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />
JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />
MO – FR . 10:00 – 13:00 UND 14:00 – 17:00 UHR<br />
Während des Musikfests . 8:30 – 17:00 UHR<br />
Und bei allen Easy Ticket Service Vorverkaufsstellen.<br />
MUSIKFESTPASS<br />
Mit dem Musikfestpass können Sie für alle Konzerte Plätze in der je nach Verfügbarkeit besten<br />
Kategorie erwerben, bezahlen aber den Preis der niedrigsten Kategorie.<br />
Der Musikfestpass berechtigt zum Besuch der Meisterkurse für Dirigieren, Gesang und Violine/<br />
Cembalo während der Sommerakademie sowie von Konzert Nr. 20 »Fest der Sommerakademie«.<br />
Der Musikfestpass kostet 140 € und ist direkt bei der <strong>Bachakademie</strong> erhältlich.<br />
Er gilt als Fahrkarte im gesamten VVS-Gebiet während des Musikfestes und ist nicht übertragbar.<br />
VERANSTALTER<br />
Eine Veranstaltung der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />
Johann-Sebastian-Bach-Platz . www.musikfest.de . musikfest@bachakdemie.de . 0711 61 921 0<br />
SCHIRMHERR DES MUSIKFESTUT TGART . Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart<br />
VORSITZENDER DES VORSTANDES . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger . SCHATZMEISTER .<br />
Dr. Peter M. Haid . VORSITZENDER DES KURATORIUMS . Dr. Manfred Gentz . AKADEM<strong>IE</strong>LEITER<br />
. Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . KAUFMÄNNISCHER LEITER Peter Greulich . CHEFDRAMATURG / WISSENSCHAFTLICHER LEITER . Dr. Michael Gassmann .<br />
ONLINE-REDAKTION / FORUM . Holger Schneider . PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /<br />
MARKETING . Caroline Lazarou . KÜNSTLERISCHES BETR<strong>IE</strong>BSBÜRO . Susanne Timmer Elisabeth Janku Rita Rupp . Stefan Weiler . Dieter Bernhardt . KURSPLANUNG .<br />
Christa Richter . MUSIKVERMIT TLUNG . Katharina Gerhard . NOTENBIBLIOTHEK Philipp<br />
Unger . BIBLIOTHEK / GREM<strong>IE</strong>NARBEIT . Jutta Schneider . SEKRETARIAT . Veronica Oltmann<br />
. ABONNEMENT- & KARTENSERVICE . Dagmar Kölle . KARTEN- & BESUCHERSERVICE . Michaela<br />
Schnaufer . FÖRDERKREIS . Rosemarie Trautmann . BUCHHALTUNG . Brigitte Mehwald-Schlosser .<br />
HAUSMEISTER . Michael Papavergos<br />
Das MUSIKFESTUTTGART dankt den zahlreichen Helferinnen und Helfern: Nicole Becker . Tobias Becker<br />
. Arabella Bretschneider . Lorenz Degel . Marlena Eckelmann . Rosa Elßer . Jakob Empacher .<br />
Eugen Jedig . Linda Jungbauer . Sophia Luz . Christian Maile . Janis Münchrath . Ali Obeid .<br />
Alex Papavergou . Elisabeth Reda . Theresa Reich . Elisabeth Rothweiler . Joan Scheffel . Felix<br />
Schmid . Aglaja Schwarz . Raphaela Schwarz . Reiner Thiemann . Jannick Werner . Nena Wunder<br />
. Charlotte Zech . Phil Zumbruch<br />
29 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE
Das Fest – 50 Jahre „Jugend musiziert“.<br />
Von Schülern und Meistern<br />
15. – 18.08.2013, Konzerthaus Berlin<br />
Tickethotline: 030 – 84 10 89 09<br />
Wann ist ein Geldinstitut<br />
gut für Deutschland?<br />
Wenn es auch für junge Talente<br />
ein verlässlicher Partner ist.<br />
<br />
„Jugend musiziert“ wird 50. Als Förderer der ersten Stunde feiert die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
gemeinsam mit „Jugend musiziert“ dessen 50jährige Erfolgsgeschichte. „Das Fest – 50 Jahre Jugend<br />
musiziert. Von Schülern und Meistern“ präsentiert vier Konzerte, bei denen Stars der klassischen Musik,<br />
die ihre Karrieren einst selbst bei dem Wettbewerb begannen, gemeinsam mit jungen Preisträgern<br />
auftreten. Auch die international renommierte Bratschistin Tabea Zimmermann begann ihre Karriere<br />
bei „Jugend musiziert“. www.jugend-musiziert.org<br />
Sparkassen. Gut für Deutschland.<br />
AZ_Jumusi_210x220_4C_RZ_Logo.indd 1 27.06.13 10:47<br />
JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />
POST VERTR<strong>IE</strong>BSSTÜCK DEUTSCHE POST AG . ENTGELT BEZAHLT