F O R U M B A C H A K A D E M IE - Internationale Bachakademie ...

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III<br />

2013<br />

SONDERAUSGABE ZUM<br />

MUSIKFESTUT TGART 2013<br />

›NEUG<strong>IE</strong>R‹<br />

FORUMBACHAKADEM<strong>IE</strong>


Inhalt<br />

. »BIT TE MEHR LEUCHTKRAFT!« . HANS-CHRISTOPH RADEMANN IM PORTRÄT 2<br />

. »DANKBAR FÜR DAS ZURÜCKL<strong>IE</strong>GENDE UND NEUG<strong>IE</strong>RIG, W<strong>IE</strong> ALLES WERDEN WIRD« .<br />

GERNOT REHRL IM GESPRÄCH MIT PROF. BERTHOLD LEIBINGER 4<br />

. V<strong>IE</strong>R SICHTEN AUF BACH 6<br />

. BACH DURCH D<strong>IE</strong> BRAHMS-BRILLE 8<br />

. A CAPPELLA . STIMMEN PUR 10<br />

. MUSIK ALS MITEINANDER . D<strong>IE</strong> PIANISTEN HERBERT SCHUCH UND IGOR LEVIT 12<br />

. »BEFLÜGELN UND BEGEISTERN« .<br />

DAS MUSIKFESTUT TGART ERHÄLT W<strong>IE</strong>DER EINE SOMMERAKADEM<strong>IE</strong> 14<br />

. BACH IN UHLBACH . D<strong>IE</strong> KONZERTE ZUM WEIN VERFÜHREN ZUM DOPPELTEN GENUSS 16<br />

. NEUG<strong>IE</strong>R AUF DEN NEUEN TAG . SONNENAUFGANGSKONZERTE IN DER BERGER KIRCHE 18<br />

. RED BULL FLYING BACH . CHRISTOPH HAGEL ÜBER BACH UND BREAKDANCE 20<br />

. STUT TGARTER IST, WER H<strong>IE</strong>R WOHNT .<br />

DAS MUSIKFEST EXTRA: TÜRKEI VERBINDET D<strong>IE</strong> KULTUREN VON OST UND WEST 22<br />

. »QUALITÄT SETZT SICH DURCH« . EIN GESPRÄCH MIT KIRSTEN BAUS 24<br />

. DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK 26<br />

. DANK 28<br />

. KARTEN UND ALLGEMEINE INFORMATION 29<br />

IMPRESSUM<br />

AKADEM<strong>IE</strong>LEITER . Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . REDAKTION .<br />

Dr. Michael Gassmann . Caroline Lazarou . TEXTE . Dr. Michael Gassmann . Caroline Lazarou .<br />

Prof. Hans-Christoph Rademann . Red Bull GmbH . Gernot Rehrl . Marcus Stäbler .<br />

Werner Stiefele . Philipp Unger . Dr. Christoph Vratz . TITELFOTO . Holger Schneider .<br />

GESTALTUNG . vjp . DRUCK . Druckhaus Main-Echo, Aschaffenburg . AUFLAGE 15.000 .<br />

REDAKTIONSSCHLUSS . 15. Juli 2013 . Änderungen vorbehalten


NEUG<strong>IE</strong>R‹<br />

Verehrtes Publikum,<br />

liebe Freunde des MUSIKFESTUAGART,<br />

Neugier — das ist das Thema des<br />

MUSIKFESTUAGART 2013 unter der<br />

SchirmherrschaI des Stu:garter<br />

Oberbürgermeisters Fritz Kuhn.<br />

Ja — wir wollen Sie neugierig machen<br />

auf unser Programm, auf die vielen<br />

internationalen Künstler, auf unsere<br />

Konzepte und auf uns — die beiden<br />

»Neuen«. Auch wir sind neugierig<br />

auf Sie, verehrtes Publikum, auf diese<br />

Stadt und ihre Vielfalt und auf die<br />

Resonanz unserer Arbeit. Neugier<br />

erzeugt produktive Spannung und ist<br />

Nährboden für Kreativität.<br />

Neugier ist auch eine Form der GERNOT REHRL<br />

Kommunikation und Grundlage von<br />

Gemeinschaften. Wer neugierig ist,<br />

widmet sich dem Anderen. Wir möchten Sie ermuntern, mit<br />

uns in einen Dialog zu treten. Die <strong>Bachakademie</strong> ist ein Ort<br />

der Begegnung und des Austauschs. Seien Sie herzlich eingeladen,<br />

mit uns gemeinsam das Bewährte zu bewahren und<br />

das Neue zu entdecken und zu gestalten. Ihr Besuch beim<br />

MUSIKFESTUAGART vom 22. August bis 8. September ist<br />

dafür ein schöner Anfang.<br />

Dass zu Beginn des MUSIKFESTUAGART 2013 die Amtsübergabe<br />

von Helmuth Rilling an Hans-Christoph<br />

Rademann in Anwesenheit unseres Bundespräsidenten Joachim<br />

Gauck geschehen wird, zeigt eindrucksvoll, welch<br />

großartiges Lebenswerk hier geschaffen wurde. Die <strong>Internationale</strong><br />

<strong>Bachakademie</strong> Stuttgart ist ein wertvolles Kulturgut<br />

unseres Landes.<br />

Das MUSIKFESTUAGART ist ein Auftakt, der hineinführt in<br />

Aufgaben, Vorhaben und Visionen, die wir gemeinsam mit<br />

unserem wunderbaren Team entwickelt haben. Die Vorfreude<br />

darauf möchten wir mit dieser Musikfest-Sonderausgabe<br />

schüren. Sie enthält spannende Hintergrundberichte und<br />

Interviews, die Sie neugierig machen sollen auf einen Sommer<br />

voller musikalischer Highlights.<br />

Seien Sie herzlich willkommen<br />

beim MUSIKFESTUAGART 2013!<br />

Gernot Rehrl<br />

Intendant<br />

. MUSIKFESTUT TGART . 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE<br />

FOTO HOLGER SCHNEIDER


»Bi:e mehr<br />

LeuchtkraI!«<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN IM PORTRÄT<br />

. VON MARCUS STÄBLER<br />

Leonard Bernstein hat manchmal nur mit den<br />

Augenlidern dirigiert. Andere versuchen es mit<br />

LuIsprüngen und HüIschwüngen. Aber die<br />

meisten Dirigenten verlassen sich doch auf ihre<br />

Arme und Hände. So wie Hans-Christoph Rade -<br />

mann. Er nu;t vor allem seine feingliedrigen Finger<br />

als flexible Stellschrauben, um den Klang zu<br />

justieren. Das funktioniert auch unter erschwerten<br />

Bedingungen — wie Mi:e Juni, als Tief<br />

»Manni« Deutschland fest im Schwi;kasten hat.<br />

Die Hi;e bru;elt auch im Gemeindesaal der<br />

Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde in Berlin-<br />

Friedenau uner bi:lich und schwül. Da reagieren<br />

viele Instrumente empfind lich. Auch die<br />

menschliche Stimme. Selbst die pro fes sionellen<br />

Sänger des RIAS Kammerchores wirken in der<br />

Probe mit der Brahms-Mote:e »Warum ist das<br />

Licht gegeben« ein bisschen ma:.<br />

»Ich höre Ihre Müdigkeit in den Vokalen«,<br />

sagt Rademann, »da brauchen wir bitte mehr<br />

Leuchtkraft!« Beim nächsten Durchgang dreht<br />

er ganz leicht an den Stellschrauben:<br />

Rade mann — im schwarzen T-Shirt und Jeans —<br />

nimmt beim Dirigieren Daumen und Zeigefinger<br />

zusammen, als wolle er eine Saite zupfen, und<br />

spreizt dazu die drei anderen Finger leicht nach<br />

oben. Diese Spannung überträgt sich sofort in<br />

den Klang, als würden die Fingerspi;en mehr<br />

Obertöne hervorki;eln. Faszinierend.<br />

FOTO FRANK CENDELIN<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

2


Immer wieder nu;t er diese Wechselwirkung<br />

zwischen Körper- und Klangsprache, etwa wenn<br />

er mit weit ausschwingenden Bewegungen der<br />

Arme ein dichtes Legato formt oder wie ein<br />

Skulpteur ganz unterschiedliche Akkorde modelliert.<br />

Am Schluss der Mote:e scheint er mit den<br />

Fingerkuppen ein imaginäres Wattebäuschchen<br />

zu betasten — und bekommt einen entsprechend<br />

flauschiges D-Dur (»Bässe, nicht drücken beim<br />

tiefen D!«); den majestätischen Akkord auf dem<br />

Wort »Erbarmen« am Ende des dri:en Sa;es<br />

umarmt und trägt er wie eine mächtige Glocke.<br />

Nur wenige Chordirigenten inspirieren ihre<br />

Sänger mit einem so ausgefeilten und face:enreichen<br />

Repertoire an Bildern wie Rademann.<br />

Das ist jedoch keine Show, sondern steht immer<br />

im Dienst der Sache. »Zu den Worten, die ich<br />

am häufigsten in der Probe gebrauche, gehören<br />

Klarheit und Deutlichkeit. Ich möchte die Strukturen<br />

der Werke hörbar machen — seien es nun<br />

die sauberen Tonablösungen, die Sprache oder die<br />

dynamischen Verläufe. Dazu muss man die entsprechenden<br />

Gesten finden und manchmal auch<br />

übertreiben.«<br />

Das klingt zunächst vielleicht ein bisschen nüch -<br />

tern — aber Rademanns Interpretationen und<br />

seine Körpersprache verbinden analytische Sorgfalt<br />

mit einer gesunden Portion Spontaneität<br />

und Herz. »Ich mache mir natürlich schon viele<br />

Gedanken darüber, was ich zeige. Aber letztendlich<br />

reizt mich auch das spielerische Element sehr.<br />

Zu einem bestimmten Prozentsatz besteht Musik<br />

immer auch aus Intuition. Wir müssen versuchen,<br />

Verstand und Gefühl in Einklang zu bringen«, sagt<br />

der Dirigent, dessen Vokalfarben unverkennbar<br />

seine sächsische HerkunI verraten.<br />

Hans-Christoph Rademann stammt aus Schwarzenberg<br />

im Erzgebirge, wo er in der Kantorei<br />

unter Leitung seines Vaters schon früh die<br />

ersten musikalischen Erfahrungen sammelte. Mit<br />

zehn Jahren wurde er Mitglied des Dresdner<br />

Kreuzchores, bereits mit zwanzig, während des<br />

Studiums, gründete er den Dresdner Kammerchor,<br />

den er zu einem international renommierten<br />

Ensemble machte.<br />

1999 wurde er Direktor des NDR Chores in<br />

Hamburg — seine erste feste Stelle bei einem<br />

Vollzeitensemble. »Das waren für mich schon ganz<br />

entscheidende Lehrjahre. Dort habe ich die Rundheit<br />

des Klanges sehr schätzen gelernt, die ein<br />

professioneller Chor erreichen kann«, verrät Rademann<br />

mit diesem typischen, leisen Leuchten in<br />

den Augen, das sich eher auf den zweiten Blick<br />

oDenbart.<br />

Zur Saison 2007/2008 übernahm der zweifache<br />

Familienvater die Leitung des RIAS Kammerchores,<br />

mit dem er nicht nur in der Alten —<br />

etwa bei den Bach-Mote:en — sondern auch<br />

in der Neuen Musik für Furore sorgte. Die jüng -<br />

ste Aufnahme mit Werken von Wolfgang Rihm<br />

erntete begeisterte Rezensionen und wichtige<br />

Auszeichnungen.<br />

Im Sommer tri: Rademann, Jahrgang 1965, die<br />

Nachfolge von Helmuth Rilling an. Er schä;t<br />

die Arbeit seines Vorgängers sehr und spricht<br />

mit dem größten Respekt von Rillings Verdiensten;<br />

die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart<br />

ist für ihn eine »geniale Erfindung«.<br />

Gleichwohl bringt der neue künstlerische Leiter<br />

selbstverständlich seine eigenen Vorstellungen<br />

mit nach Stu:gart. »Ich sehe das wie eine Art<br />

Leuchtturm, der vor über 30 Jahren erbaut wurde<br />

und nun einen neuen Anstrich braucht, damit die<br />

Akzeptanz auch in Zukunft auf dem gleichen Level<br />

bleibt. Das ist eine spannende kreative Aufgabe.«<br />

Einen Kahlschlag hat Rademann — in dessen<br />

eher sachlichem Ton mitunter sein hintergründiger<br />

Humor aufbli;t — dabei überhaupt nicht<br />

im Sinn. »Das Leistungsvermögen der Sänger in<br />

der Gächinger Kantorei Stuttgart ist sehr hoch,<br />

ich bin gespannt, was da noch für Entwicklungsmöglichkeiten<br />

schlummern. Ich komme ja doch<br />

aus der Historischen Aufführungspraxis, und das<br />

prägt natürlich mein Klangideal.«<br />

Rademanns Ziel ist das höchstmögliche künstlerische<br />

Niveau. »Was ich an Baden-Württemberg<br />

sehr mag, ist die große Ernsthaftigkeit, mit der sich<br />

die Menschen für Kultur interessieren. Da können<br />

die anderen Bundesländer viel lernen. Stuttgart ist<br />

für mich ganz klar die Chorhauptstadt Deutschlands,<br />

mit einer einmaligen Qualitätsdichte. Es ist<br />

unsre Aufgabe, in dieser starken Konkurrenz zu<br />

bestehen.«<br />

3 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


»Dankbar für das Zurückliegende<br />

Lieber Herr Professor Leibinger, als lang -<br />

jähriger Vorstandsvorsi;ender der StiIung<br />

<strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart, die das<br />

MUSIKFESTUAGART ausrichtet, sind Sie ein sehr<br />

treuer Wegbegleiter dieser Institution. Welche<br />

Bedeutung hat Bach und seine Musik für Sie?<br />

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Die Freude<br />

am Schönen ist ein zutiefst menschliches<br />

Bedürfnis. Die Musik erfüllt dieses in besonderer<br />

Weise. Und für mich gilt dies für die Musik von<br />

Johann Sebastian Bach allemal.<br />

Welche Entwicklung wünschen Sie sich für die<br />

ZukunI der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />

Stu:gart und des Musikfests?<br />

Die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart hat<br />

eine große Tradition. Diese gilt es zu erhalten,<br />

aber gleichzeitig weiterzuentwickeln. Ein Verharren<br />

im Bisherigen genügt nirgends. Man muss<br />

wachen Sinns das Neue suchen. In Deutschland<br />

gibt es zahllose Musikfeste. Unser Musikfest<br />

muss eine eigene, unverwechselbare Note<br />

finden. Eine, die unserer Tradition gerecht wird<br />

und die Neues und Unerwartetes hinzufügt. Wir<br />

wollen nicht sprunghaI von Jahr zu Jahr mit neuen<br />

Ideen auIreten. Hans-Christoph Rademann<br />

wird, seiner geistigen Richtschnur folgend, ein<br />

Musikfest mit einem einmaligen, besonderen<br />

Charakter entwickeln. Ich bin sicher, dass dies<br />

gemeinsam mit Ihnen gelingen wird.<br />

Welche Gedanken und Gefühle begleiten Sie,<br />

wenn die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart<br />

und das MUSIKFESTUAGART erstmals ohne den<br />

Gründer und langjährigen Akademieleiter Helmuth<br />

Rilling sta:findet?<br />

Das diesjährige Musikfest ist natürlich durch<br />

eine große Veränderung geprägt. Es gab über<br />

Jahrzehnte durchaus eine Identität zwischen der<br />

<strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart und all<br />

ihrem Wirken, und Helmuth Rilling, dem Spiritus<br />

Rector dieser Institution. Jetzt beginnt eine neue<br />

Ära mit Hans-Christoph Rademann. Und natürlich<br />

bin ich dankbar für das Zurückliegende und<br />

neugierig, wie alles werden wird.<br />

Die privaten Spenden und das Sponsoring<br />

tragen zu knapp einem Dri:el der Einnahmen<br />

der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart bei.<br />

Dies ist für eine Kulturinstitution ein außergewöhnlich<br />

hoher Anteil. Wie erklären Sie sich dieses<br />

große Engagement für die <strong>Bachakademie</strong> und<br />

das Musikfest?<br />

Die <strong>Bachakademie</strong> hat immer großartige Musik<br />

gemacht. Die private Unterstü;ung der <strong>Internationale</strong>n<br />

<strong>Bachakademie</strong> Stu:gart in den<br />

25 Jahren meiner Vorstandstätigkeit war immer<br />

außergewöhnlich. Man kann es auch so ausdrücken:<br />

Vieles, was verwirklicht wurde, wäre<br />

ohne Spenden nicht möglich gewesen. Bei der<br />

Nachfolge für Helmuth Rilling hat es Irritationen<br />

gegeben. So etwas fördert die Spendenbereitschaft<br />

nicht. Beim 80. Geburtstag von Helmuth<br />

Rilling wurde vieles richtiggestellt. Ich bin überzeugt,<br />

dass Hans-Christoph Rademann schnell<br />

das Vertrauen der bisherigen Begleiter gewinnen<br />

wird. Dies macht mich zuversichtlich, dass uns<br />

die Förderer treu bleiben und dass wir auch neue<br />

hinzugewinnen.<br />

Welche Konzerte des MUSIKFESTUAGART werden<br />

Sie auf keinen Fall verpassen?<br />

Das EröDnungskonzert mit Daniel Barenboim<br />

und dem West-Eastern Divan Orchestra am<br />

22. August und das Konzert am 24. August,<br />

in dem Helmuth Rilling und Hans-Christoph<br />

Rademann je eine Bach-Kantate dirigieren<br />

werden. Dieser Abend markiert sozusagen die<br />

oKzielle Stabübergabe.<br />

4


und neugierig, wie alles werden wird«<br />

. GERNOT REHRL IM GESPRÄCH MIT PROF. BERTHOLD LEIBINGER<br />

Berthold Leibinger, geboren 1930<br />

in Stu:gart, wurde 1966 GeschäIsführender<br />

GesellschaIer der<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG.<br />

Er machte in den darauDolgenden<br />

Jahrzehnten sein Unternehmen<br />

zum Weltmarktführer.<br />

Als Mäzen se;t er sich seit den<br />

Anfängen beispielhaI für die<br />

<strong>Bachakademie</strong> ein. Seit 1989<br />

bekleidet Berthold Leibinger das<br />

Amt des Vorstandsvorsi;enden<br />

der StiIung der <strong>Internationale</strong>n<br />

<strong>Bachakademie</strong> Stu:gart.<br />

FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />

GERNOT REHRL UND PROF. BERTHOLD LEIBINGER<br />

5 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Vier Sichten auf Bach<br />

. JOS VAN IMMERSEEL, VÁCLAV LUKS, HANS-CHRISTOPH RADEMANN UND JOS VAN<br />

JOS VAN IMMERSEEL<br />

VÁCLAV LUKS<br />

FOTO ALEX VANHEE<br />

FOTO LUDEK SOJKA<br />

FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />

Bachs Stärken?<br />

In der Vokalmusik: eine perfekte<br />

Beherrschung rhetorischer Prinzipien.<br />

Farbig, plastisch, auf den Punkt. In<br />

der Instrumentalmusik: Alle ADekte<br />

werden grandios beschrieben. Die<br />

Schwierig keiten im Kontrapunkt beherrscht<br />

Bach mühelos oder überwindet<br />

sie mit brutaler Kraft.<br />

Bachs Schwächen?<br />

Bachs Musik besi;t oI zu komplexe<br />

Strukturen. Weil Bach alle Verzierungen<br />

notiert hat, hat der ausführende<br />

Musiker nicht mehr viel Spielraum.<br />

OI sind die Kompositionen zu schwierig,<br />

um sie zu spielen und anzuhören.<br />

Viele Kompositionen sind wegen<br />

mancher Pleonasmen zu lang. Wenn<br />

er »französische« Musik komponiert<br />

(zum Beispiel in den Suiten), ist sie<br />

so »voll« und kompliziert, dass sie<br />

nicht mehr »französisch« ist (aber<br />

sie kann dennoch schön sein).<br />

Bachs BotschaI heute?<br />

Um Schönheit genießen zu können,<br />

braucht man Zeit und Mühe.<br />

Bachs Stärken?<br />

Bei Bach ist jede Stimme, jede Note perfekte Musik.<br />

Selbst wenn man etwa im Gloria der h-Moll-Messe nur<br />

die Bratschen-Stimme mit dem Bass spielen lässt, funktioniert<br />

es dennoch. Etwas anderes, was mich bei Bach<br />

beeindruckt, ist die unglaubliche Tradition und Geschichte<br />

der Pflege seiner Musik — vor allem in Deutschland.<br />

Bachs Schwächen?<br />

Die oben genannten Punkte können ebenso leicht zum<br />

Nachteil werden. Beim Hören Bachscher Musik ist es<br />

unmöglich, all die perfekten Details seiner Musik zugleich<br />

wahrzunehmen. Durch ihre Komplexität gewinnt die Musik<br />

eine absolute Schönheit, die man beim Lesen der Partitur<br />

noch besser wertschätzen kann als beim Zuhören. Ich<br />

habe dann den Eindruck, Bach brauchte gar keine Interpreten,<br />

er brauchte keine lebendige AuDührung. Auch die<br />

erwähnte Bach-Tradition hat ihre Scha:enseiten: Es ist<br />

sehr schwer, mit frischen Ohren und ohne durch die von<br />

der Tradition beeinflusste Hörerwartung Bachsche Musik<br />

zu spielen und zu hören. Es gibt schon sehr viel Ballast<br />

in der Interpretationstradition, es wird viel zu oI ohne<br />

nachzudenken gesagt »so und so wird es gemacht«, und<br />

es werden zu wenig Fragen gestellt.<br />

Bachs BotschaI heute?<br />

In der heutigen Zeit kann es gar nicht genug<br />

»absolute Schönheit« geben.<br />

Tipp: Auf historischem Instrumentarium<br />

interpretieren Jos van Immerseel und<br />

Kollegen Kammermusik des Komponisten,<br />

der Bach bearbeitete: Johannes Brahms.<br />

Am 5. 9. im Neuen Schloss.<br />

Tipp: Václav Luks und sein fabelhaftes Collegium 1704 spielen am 27. 8. mit böhmischer Verve<br />

Musik des Böhmen Zelenka in der Markuskirche: Miserere und Missa omnium sanctorum.<br />

6


VELDHOVEN: V<strong>IE</strong>R NAMHAFTE DIRIGENTEN INTERPRET<strong>IE</strong>REN KANTATEN JOHANN SEBASTIAN BACHS.<br />

. MICHAEL GASSMANN HAT DEN V<strong>IE</strong>REN DREI KURZE FRAGEN ZU BACH GESTELLT.<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

JOS VAN VELDHOVEN<br />

FOTO ANNA VAN KOOIJ<br />

Bachs Stärken?<br />

Bachs Kompositionen sind Kunstwerke mit einer<br />

enormen Fülle an Tiefenstruktur, die diese<br />

Werke zu etwas Besonderem macht. Bachs<br />

Musik besi;t so starke »objektive« Strukturen,<br />

dass die Subjektivität des Interpreten eine<br />

geringere Rolle spielt als bei anderen Komponisten.<br />

Es gelingt ihm durch seine Musik, Verstand<br />

und Gefühl ausgezeichnet auszubalancieren.<br />

Die Wirkung Bachscher Musik ordnet<br />

uns und lässt uns innerlich ruhiger werden.<br />

Bachs Schwächen?<br />

Bach nimmt manchmal kaum Rücksicht auf die<br />

klangliche Umse;ung seiner komplexen musikalischen<br />

Strukturen. Das macht eine klanglich<br />

hervorragende Interpretation seiner Musik<br />

immer wieder zu einer großen, aber auch<br />

reizvollen Herausforderung. Das Entschlüsseln<br />

seiner BotschaIen kann überfordern.<br />

Bachs BotschaI heute?<br />

Man soll Go: als absolute Instanz vertrauen,<br />

ihn wahrnehmen und respektieren. Bachs<br />

Musik fordert uns heraus, sie hat nichts von<br />

ihrer Aktualität eingebüßt, wenn man sie verstehen<br />

lernt. Die Musik von Johann Sebastian<br />

Bach ist genau das, was ich unter Seelennahrung<br />

verstehe, sie stärkt ihren Hörer.<br />

Bachs Stärken?<br />

Bach gelingt es — sogar heu;u -<br />

tage —, in uns den Sinn für<br />

Schönheit, Trost, Harmonie, Gnade,<br />

Stärke, GemeinschaI, Glauben<br />

und Optimismus zu wecken.<br />

Bachs Schwächen?<br />

Wenn man seiner Musik zu oI lauscht,<br />

besteht die Gefahr, für den Rest<br />

seines Lebens süchtig zu werden.<br />

Bachs BotschaI heute?<br />

Bachs Musik organisiert das Chaos, in<br />

dem wir leben. Zusammen mit vielen<br />

anderen Künstlern der Vergangenheit<br />

und Gegenwart füttert und nährt er<br />

die Seele unserer Welt. Es ist nicht<br />

leicht, seine BotschaI zu verstehen.<br />

Sie steht nicht in Großbuchstaben an<br />

der Tür. Es ist eine Suche, ein Abenteuer<br />

und eine Anstrengung, Bachs<br />

Botschaft zu entschlüsseln. Aber mit<br />

ein wenig Hilfe durch gute Musiker<br />

findet jeder Liebhaber der Bachschen<br />

Musik seinen Scha;, verborgen in<br />

der Seele der Welt, verborgen in<br />

unseren eigenen Seelen.<br />

Tipp: Jos van Veldhoven widmet sich am 29. 8. in der Markuskirche dem<br />

Hohelied der Liebe — mit Werken von Komponisten, die Bach besonders<br />

verehrte: Böhm, Johann Christoph Bach und Buxtehude.<br />

SICHTEN AUF BACH<br />

STIFTSKIRCHE . JEWEILS 13:00<br />

MI 28. AUGUST 2013<br />

COLLEGIUM VOCALE 1704 .<br />

COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS<br />

FR 30. AUGUST 2013<br />

JOHANNET TE ZOMER . WOLFRAM<br />

LAT TKE . STEPHAN MACLEOD . DE<br />

NEDERLANDSE BACHVERENIGING .<br />

JOS VAN VELDHOVEN<br />

MO 2. SEPTEMBER 2013<br />

CHRISTINA LANDSHAMER .<br />

ANKE VONDUNG . BENJAMIN<br />

BRUNS . ANDREAS WOLF .<br />

GÄCHINGER KANTOREI &<br />

BACH-COLLEGIUM STUT TGART .<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

FR 6. SEPTEMBER 2013<br />

SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN . BENJAMIN<br />

GLAUBITZ . TOBIAS BERNDT .<br />

DRESDNER KAMMERCHOR .<br />

ANIMA ETERNA BRUGGE .<br />

JOS VAN IMMERSEEL<br />

7 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Bach durch die<br />

JOHANNES BRAHMS BEARBEITETE BACHSCHE<br />

Wenn man dem Klang der Musikgeschichte<br />

lauscht, entdeckt man in<br />

ihm zwei Tonspuren mit der Musik<br />

Johann Sebastian Bachs: die eine<br />

stammt von ihm selbst, die andere<br />

von unzähligen Komponisten und<br />

Arrangeuren, die Bachs Werke bearbeitet,<br />

für ihre Zwecke eingerichtet,<br />

gelegentlich auch verwurstet<br />

haben. Das ist das Faszinierende<br />

an Bachs Musik: dass sie nicht nur<br />

in ihrer originalen Form die Zeiten<br />

überdauert, sondern auch unendlich<br />

viel mit sich machen lässt und dabei<br />

nie verliert.<br />

Unter den Einrichtern und Bearbeitern<br />

Bachs verdient Johannes<br />

Brahms einen Ehrenplatz. In Detmold<br />

und Wien dirigierte er Kantaten seines<br />

großen Vorgängers (den er auch<br />

als solchen verehrte) und adaptierte<br />

diese für die chorischen und orchestralen<br />

KräIe seiner Zeit: mal kaum<br />

merklich, mal durchgreifend mit dem<br />

Mut zur partiellen Neukomposition,<br />

indem er neu instrumentierte und<br />

Stimmen hinzuschrieb.<br />

Die an der Universität Kiel angesiedelte<br />

Johannes Brahms Gesamtausgabe<br />

widmet den von Brahms durchgreifend<br />

bearbeiteten Bach-Kantaten<br />

einen eigenen Band, der von Robert<br />

Pascall herausgegeben wird. Und<br />

die <strong>Internationale</strong> <strong>Bachakademie</strong><br />

JOHANN SEBASTIAN BACH<br />

ÖLGEMÄLDE VON ELIAS GOT TLOB HAUSSMANN, 1748<br />

8


Brahms-Brille<br />

KANTATEN FÜR EIGENE AUFFÜHRUNGEN.<br />

JOHANNES BRAHMS<br />

FOTOGRAF<strong>IE</strong>, UM 1880<br />

D<strong>IE</strong> V<strong>IE</strong>R DURCHGREIFENDSTEN<br />

BEARBEITUNGEN ERKLINGEN NUN<br />

ERSTMALS SEIT BRAHMS’ TOD<br />

IM MUSIKFESTUTTGART —<br />

EINE KLEINE SENSATION<br />

. VON MICHAEL GASSMANN<br />

Stu:gart bringt nun diese Kantaten<br />

— in Zusammenarbeit mit der Gesamtausgabe<br />

und der GesellschaI<br />

der Musikfreunde in Wien — erstmals<br />

seit Brahms’ eigenen AuDührungen<br />

wieder zum Klingen: als einmalige<br />

StudienauDührungen im Rahmen des<br />

MUSIKFESTUTTGART 2013.<br />

Die Bearbeitungen der Kantaten<br />

4, 34 und 50 waren der Forschung<br />

bekannt; sie werden vom Dresdner<br />

Kammerchor und Anima Eterna<br />

Brugge unter Leitung von Jos van<br />

Immerseel am 6. September aufgeführt.<br />

Die Brahms-Fassung der Kantate<br />

21 aber, die Hans-Christoph<br />

Rademann mit Gächinger Kantorei<br />

und Bach-Collegium Stu:gart am<br />

2. September zum Gehör bringt,<br />

kannte niemand, bis Robert Pascall<br />

sie durch Zufall im Dezember 2012<br />

in den Notenbeständen der Wiener<br />

Singakademie entdeckte. Es ist eine<br />

besonders wohltönende Bearbeitung:<br />

In zwei Nummern komponiert<br />

Brahms einen subtil ausgearbeiteten<br />

Satz für Streichquarte: beziehungsweise<br />

Streichquinte: hinzu. So kann<br />

es klingen, wenn zwei Komponisten<br />

Zwiesprache halten!<br />

Ein Symposium (5. 9.) und eine kleine<br />

Ausstellung (5. / 6. 9.) im Fruchtkasten<br />

ergänzen dieses internationale<br />

Bach-Brahms-Projekt.<br />

BACH UND BR AHMS<br />

KONZERTE<br />

STIFTSKIRCHE . JEWEILS 13:00<br />

MO 2. SEPTEMBER 2013<br />

CHRISTINA LANDSHAMER .<br />

ANKE VONDUNG . BENJAMIN<br />

BRUNS . ANDREAS WOLF .<br />

GÄCHINGER KANTOREI &<br />

BACH-COLLEGIUM STUT TGART .<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

FR 6. SEPTEMBER 2013<br />

SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN . BENJAMIN<br />

GLAUBITZ . TOBIAS BERNDT .<br />

DRESDNER KAMMERCHOR .<br />

ANIMA ETERNA BRUGGE .<br />

JOS VAN IMMERSEEL<br />

.<br />

AUSSTELLUNG<br />

»AUS BRAHMS’ WERKSTAT T«<br />

DO 5. SEPTEMBER &<br />

FR 6. SEPTEMBER 2013<br />

FRUCHTKASTEN . 10:00 – 18:00<br />

.<br />

SYMPOSIUM<br />

»BRAHMS UND BACH«<br />

DO 5. SEPTEMBER 2013<br />

FRUCHTKASTEN . 15:00 – 18:00<br />

9 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


A CAPPELLA . Stimmen Pur<br />

. VON PHILIPP UNGER<br />

»<br />

Da wo man singt, da lass Dich ruhig<br />

nieder […] Bösewichter haben keine<br />

Lieder.« Als Johann Go:fried<br />

Seume zwischen 1801 und 1807<br />

zwei große Reisen durch weite<br />

Teile Europas unternahm, begegneten<br />

ihm an den vielen Plä;en<br />

und Orten, die er besuchte, eine<br />

Vielzahl von Liedern, Volksweisen<br />

und Melodien. Er erkannte in jenen<br />

Momenten die besondere Bedeutung<br />

gemeinsamen Singens,<br />

welche er mit den einführend<br />

genannten Worten in seinem Ge -<br />

dicht Die Gesänge von 1804 fest -<br />

zuhalten versuchte. Wie schnell<br />

können doch bisher Fremde zusammenfinden<br />

und über Sprach -<br />

barrieren hinweg, ganz ohne<br />

wei tere Hilfsmittel und Instrumente<br />

miteinander musizieren.<br />

Auch Martin Luther maß einige<br />

Jahrhunderte zuvor der Musik<br />

und dem Choral die höchste<br />

Bedeutung für das Seelenheil<br />

des Menschen zu, weil sie »den<br />

Teufeln zuwider und unerträglich<br />

FOTO GURI DAHL<br />

NORDIC VOICES<br />

10


sei« und »solches vermag, was nur die Theologie<br />

sonst verschafft, nämlich die Ruhe und ein fröhliches<br />

Gemüte«.<br />

Kurzum — Singen verbindet Menschen miteinander;<br />

sie bringt in ihnen Frohsinn und Lebenslust<br />

hervor. Und so ist es kaum verwunderlich, dass<br />

spätestens mit dem Erstarken des Bürgertums<br />

seit Ende des 18. Jahrhunderts und der Befreiung<br />

aus den bis dato gültigen ständischen und religiösen<br />

Konventionen die sogenannte Singbewegung<br />

ihren Anfang nahm und sich auf Grundlage<br />

dieses gemeinschaIsstärkenden Charakters der<br />

Vokalmusik eine rege Chortradition entwickeln<br />

konnte. Unzählige Gesangsgruppen, Singvereinigungen<br />

und -akademien, Lehrer- und Kammerchöre<br />

haben sich seit dieser Zeit gegründet. Und<br />

selbst in den Kirchen begann man Ende des 19.<br />

Jahrhunderts, neue Kantoreien und Kirchenchöre<br />

im Gewand einer bürgerlichen SinggemeinschaI<br />

zu gründen. Allein im Deutschen Chorverband<br />

oder im Chorverband der deutschen evangelischen<br />

Kirche sind heute jeweils ca. 20.000 Chöre<br />

organisiert. Allen gemeinsam ist die intensive<br />

Pflege der Vokalmusik, des A-cappella-Gesangs.<br />

In diesem ganz eigenen musikalischen Genre<br />

haben sich über die Jahrhunderte hinweg vielfältige<br />

Vertonungen angesammelt, in Mi:eleuropa<br />

zunächst durch den Choral stark an den go:esdienstlichen<br />

Gebrauch, die Liturgie und damit<br />

auch an den Ort Kirche gebunden, mit der einsetzenden<br />

Säkularisierung aber auch immer<br />

mehr davon losgelöst. Beginnend also bei den<br />

Mote:en, Hymnen und Messen von Guillaume<br />

Du Fay, Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da<br />

Palestrina, William Byrd oder Claudio Monteverdi,<br />

weiter über solch markante und wegweisende<br />

Kompositionen wie Johann Sebastian Bachs<br />

Mote:en oder jene großartigen mehrstimmigen<br />

Liedvertonungen von Mendelssohn, Brahms und<br />

Reger bis hin zur Moderne, wo sich Werke wie<br />

Olivier Messiaens Cinq Rechants, Alfred Schni:-<br />

kes Bußverse oder auch György Ligetis Lux aeterna<br />

bzw. seine Nonsense Madrigals finden.<br />

Verwunderlich ist jedoch, dass im modernen<br />

Musikbetrieb der Konzerthäuser und Konzertveranstalter<br />

diese Musik bisher wenig Berücksichtigung<br />

gefunden hat, sodass (bis auf die vielen<br />

Ausführenden selbst) allgemein wenig Kenntnis<br />

über die Vielfalt und die musikalischen Schä;e<br />

des Genres in der breiten ÖDentlichkeit vorherrscht.<br />

Eine Antwort darauf ist sicherlich die<br />

oftmals laienhafte Musizierpraxis vieler Chöre<br />

und SinggemeinschaIen. Es geht ihnen nicht in<br />

erster Linie um das Ergebnis des Singens, also<br />

das Konzert, sondern um den Prozess des Singens<br />

— das Singen selbst.<br />

Doch ein neuer Trend zeichnet sich ab, der mittelbar<br />

mit der immer stärker werdenden Hinwendung<br />

zu Authentizität und historisch informierter<br />

AuDührungspraxis seit etwa Anfang der 80er Jahre<br />

des vergangenen Jahrhunderts in Verbindung<br />

gebracht werden kann. So lässt sich beobach ten,<br />

wie sich in den vergangenen Jahren immer mehr<br />

spezialisierte, professionelle Vokal ensembles<br />

grün deten, ja sogar ganze Festivals und Kurse<br />

sich dem Thema A-cappella-Gesang und Vokalmusik<br />

widmen und dieses Genre auf eine bisher<br />

nicht gekannten Qualitätsstufe bringen.<br />

Die Reihe A CAPPELLA — im Rahmen des<br />

MUSIKFESTUTTGART nimmt diese Entwicklung<br />

auf und möchte in den kommenden Jahren die<br />

Vielseitigkeit und das gesamte Spektrum der<br />

A-cappella-Musik präsentieren. In diesem ersten<br />

Jahrgang gilt das Interesse den solistisch<br />

bese;en Vokalgruppen. Eingeladen sind die<br />

Grandseigneure des Hilliard Ensembles, das<br />

sich in den letzten 40 Jahren einen unverwechselbaren<br />

Ruf erworben hat und sich nach wie<br />

vor zu den weltbesten Vokalgruppen zählen<br />

darf. Die Herren werden unter dem Titel »Morimur«<br />

zusammen mit der Sopranistin Monika<br />

Mauch und der Geigerin Muriel Cantoreggi<br />

verschiedene Choräle und die Partita d-Moll<br />

BWV 1004 von Johann Sebastian Bach zur Auf -<br />

führung bringen. Desweiteren sind zu Gast die<br />

norwegische Gruppe Nordic Voices, die in ihrem<br />

Programm die starke Ausdruckskraft<br />

moderner skandinavischer<br />

Kompositionen mit Werken von<br />

Carlo Gesualdo und Cristóbal<br />

de Morales korrespondieren lassen,<br />

sowie Voces8, die nicht nur<br />

das »klassische« A-cappella-<br />

Repertoire pflegen, sondern bei<br />

denen sich neben einer Mote:e<br />

von Praetorius oder Bach auch<br />

schon einmal ein Arrangement<br />

eines Titels von Nat »King« Cole<br />

oder Al Jolson einfindet.<br />

A CAPPELLA<br />

. JEWEILS 22:00<br />

MO 26. AUGUST 2013<br />

THEATERHAUS<br />

VOCES8<br />

DO 5. SEPTEMBER 2013<br />

DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />

NORDIC VOICES<br />

FR 6. SEPTEMBER 2013<br />

DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />

THE HILLIARD ENSEMBLE<br />

11 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Musik als Miteinander<br />

. VON CHRISTOPH VRATZ<br />

D<strong>IE</strong> PIANISTEN HERBERT SCHUCH UND IGOR LEVIT<br />

HERBERT SCHUCH<br />

S<br />

ie tragen eine Mischung aus Unbekümmertheit und ErnsthaIigkeit vor sich her, als<br />

sei dies das Markenzeichen ihrer Generation. Beide haben jahrelang beim selben<br />

Lehrer Unterricht gehabt, wenn auch an verschiedenen Orten: Herbert Schuch<br />

studierte in Salzburg, Igor Levit in Hannover. Sie wissen um die Bedeutung, im<br />

rechten Moment auch mal »Nein« zu sagen, und beide haben um den üblichen<br />

Virtuosenklimbim bislang erfolgreich einen Bogen geschlagen. Schließlich: Beide<br />

haben ihre Jugend nicht in Deutschland verbracht. Schuch wuchs die ersten Jahre<br />

in Rumänien auf, Levit stammt aus Nischni Nowgorod, dem ehemaligen Gorki,<br />

wo schon Balakirew, Ginsburg, Vladimir Ashkenazy und zuletzt Daniil Trifonow her<br />

stammen — ein musikalisch fruchtbarer Boden also. Levit ha:e noch nicht einmal<br />

das Examen in der Tasche, als eine der großen deutschen Tageszeitungen ihn zu<br />

einem »der großen Pianisten dieses Jahrhunderts« ausrief. Dass Levits Bekanntheit<br />

sich noch auf einem für ihn erträglichem Level bewegt, ist wohl der Tatsache geschuldet,<br />

dass er bislang noch keine CD veröDentlicht hat: »Ich möchte warten, bis<br />

ich den richtigen Partner finde«, lautete lange Zeit seine Devise. Das hat sich nun<br />

geändert, im Herbst erscheint sein erstes Doppelalbum: mit den späten Sonaten<br />

von Ludwig van Beethoven. Als gäb’s nichts Einfacheres zum Einstieg …<br />

FOTO FELIX BROEDE<br />

12


Diese Pla:en-Debüt-Hürde hat Herbert Schuch<br />

längst genommen, als er 2005 auf einem viel<br />

beachteten Solo-Album Schumann und Ravel<br />

paarte. Auch das kein Mainstream. Man muss<br />

sich nur seine weiteren Programme anschauen,<br />

um zu merken, dass Schuch eine genaue Vorstellung<br />

von seinem Metier besi;t: Heinz Holliger<br />

neben Skrjabin, Lachenmann neben Schubert.<br />

»Je schwieriger es ist, den Charakter einer Musik zu<br />

treffen, desto interessanter ist die Musik«, gibt er<br />

zu. »Aber mit den Klavierkonzerten Mozarts oder<br />

Beethovens Sonaten wird man nie fertig« — eine<br />

Aussage, die Igor Levit sicher sofort unterschreiben<br />

würde. Eine seiner Repertoire-Säulen waren<br />

schon früh, mit nicht einmal 20 Jahren, Beethovens<br />

monströse Diabelli-Variationen: »Anfangs<br />

kannte ich nicht einmal die richtige Reihenfolge der<br />

Variationen. Ich saß in einer Bibliothek, umgeben<br />

von losen Kopien von 33 Veränderungen über einen<br />

Walzer! Meine Augen machten Freudentänze.« Levit<br />

ist ein Rastloser, der sich selbst als »kommunikationssüchtig«<br />

beschreibt, immer auf der Suche<br />

nach Neuem, nach Ent deckungen. »Wie soll man<br />

über etwas nachdenken können, wenn man nicht<br />

auch mit jemandem darüber kommuniziert? Robert<br />

Schumann sagte: ›Mach keine halben Sachen.‹ Ich<br />

habe dieselbe Verantwortung der Musik gegenüber,<br />

wenn ich mit ihr kommuniziere und mich von<br />

ihr leiten lasse — und den Menschen gegenüber,<br />

denen ich diese Musik nahebringe.«<br />

KLAV<strong>IE</strong>R ABENDE<br />

L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />

. JEWEILS 19:00<br />

MI 28. AUGUST 2013<br />

HERBERT SCHUCH<br />

MI 4. SEPTEMBER 2013<br />

IGOR LEVIT<br />

Einen ähnlichen Input-Appetit verspürt auch<br />

Herbert Schuch, der Vielseitigkeit für eines<br />

seiner obersten Gebote hält: »Als Pianist bin<br />

ich gern Chamäleon und versuche, dem Clown,<br />

Philosophen und Magier in mir Nahrung zu<br />

geben.« Bezeichnend für ihn ist, wie gern<br />

er mit vier Bläser-Freunden, allesamt ARD-<br />

Musikwe:bewerb-Gewinner, auf Tournee geht.<br />

Zwar ist das Repertoire klein, zwar hat jeder seinen<br />

eigenen Terminkalender, doch wenn sie sich<br />

als Quinte: treDen, merkt man sofort ihre Gelöstheit,<br />

ihre Begeisterung. Musik entsteht eben<br />

nicht nur im Kopf, sondern auch im Miteinander.<br />

Auch das hat Schuch mit Levit gemeinsam.<br />

Schließlich eint beide Pianisten, dass sie nicht<br />

von eifrig rotierenden PR-Maschinen nach oben<br />

gespült wurden, sondern sich ihren Weg allein<br />

durch stetige Qualitäts-Nachweise an ihrem<br />

Instrument gebahnt haben.<br />

FOTO FELIX BROEDE<br />

IGOR LEVIT<br />

13 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


FOTO HOLGER SCHNEIDER<br />

FOTO F. DEINATS<br />

Z<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

KASPARS PUTNI ,NŠ<br />

»Beflügeln und begeistern«<br />

DAS MUSIKFESTUTTGART<br />

weimal hatte ich als Student das Glück, an den<br />

Sommerakademien der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />

Stu:gart teilnehmen zu können: einmal<br />

vor und einmal nach der Wende. Die intensive<br />

Studienatmosphäre zog mich damals in<br />

ihren Bann, und so möchte ich nun in der Rolle<br />

des neuen Akademieleiters künftig selbst Musiker<br />

wie Zuhörer beflügeln und begeistern. Vom<br />

23. bis 30. August wird es deshalb wieder eine<br />

Sommerakademie im Rahmen des Musikfests<br />

geben; sie wird fortan ein fester Bestandteil der<br />

Musikfeste werden.<br />

Jungen Dirigenten bieten wir 2013<br />

erstklassige Möglichkeiten, mit<br />

Meistern ihres Fachs zusammenzuarbeiten.<br />

Sie können mit den<br />

international renommierten Ensembles<br />

der <strong>Bachakademie</strong> fast<br />

über die gesamte Kursdauer Werke<br />

einstudieren.<br />

Im Meisterkurs, der in Zusammenarbeit<br />

mit dem Dirigentenforum<br />

des Deutschen Musikrats<br />

sta:fin det, steht ihnen<br />

mit Kaspars Putni ,nš und mir ein<br />

Team zur Verfügung, das ebenso<br />

für die historisch-informierte<br />

AuDüh rungspraxis steht wie für<br />

die neuere und neueste Musik. In<br />

den Mi:elpunkt der Dirigierkurse<br />

stellen wir Fragen der Schlagtechnik:<br />

Wie kommuniziere ich<br />

am besten mit den Musikern?<br />

Welche klanglichen Auswirkungen<br />

hat das Dirigat auf das Ensemble?<br />

Mit Georg Friedrich<br />

Händels Dixit Dominus bieten<br />

wir den Studierenden eine seiner faszinierendsten<br />

Kompositionen: Wie auch viele Frühwerke<br />

anderer Kompositionen sprüht dieses Werk vor<br />

Energie und Experimentierfreude. Diese Partitur<br />

dürIe sicherlich ganz nach dem Geschmack der<br />

jungen Dirigenten sein.<br />

Johann Sebastian Bachs<br />

Magnificat zählt gewiss<br />

zu seinen abwechslungsreichsten<br />

Werken. Die<br />

verschiedenartigen Sä;e<br />

erfordern diDerenzierte<br />

Ge staltung und ermöglichen<br />

ein großes interpretatorisches<br />

Spektrum<br />

— eine lohnende Aufgabe<br />

für jeden Meisterkursteilnehmer.<br />

Und mit<br />

Arnold Schönbergs Friede<br />

auf Erden haben wir<br />

eines der anspruchsvollsten<br />

Glanzstücke der<br />

A-cappella-Literatur ins<br />

diesjährige Repertoire<br />

aufgenommen. Hier müssen<br />

sich die Nachwuchsdirigenten<br />

mit einer komplexen,<br />

klang lich hoch differenzierten<br />

Partitur auseinander<br />

set zen. Die dy na -<br />

mische Bandbreite —<br />

vom Pianissimo bis zum<br />

gewaltigen Fortissimo —,<br />

ist ebenso zu bewältigen<br />

wie eine Fülle von<br />

schwie rigen Akkordverbindungen,<br />

die das Gehör<br />

fordern.<br />

In den Gesangskursen<br />

möchten wir nicht nur die Partien aus dem<br />

Magnificat und dem Dixit Dominus einstudieren,<br />

sondern vor allem den Ensemblegesang<br />

fördern. Zum heutigen Sängerberuf<br />

gehört, neben besonderen stimmlichen Qualitäten,<br />

auch eine enorme Vielseitigkeit in allen<br />

Genres. Diese kann man hervorragend im Quarte:gesang<br />

einüben. Glücklicherweise stehen<br />

uns mit Christiane Iven, Gerhild Romberger<br />

CHRISTIANE IVEN<br />

GERHILD ROMBERGER<br />

OLAF BÄR<br />

FOTO CHRISTINE SCHNEIDER<br />

FOTO CHRISTINE SCHNEIDER<br />

FOTO MAT THIAS CREUTZIGER<br />

14


ERHÄLT W<strong>IE</strong>DER EINE SOMMERAKADEM<strong>IE</strong><br />

. VON HANS-CHRISTOPH RADEMANN<br />

und Olaf Bär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />

als Dozenten in der Sommerakademie zur Verfügung.<br />

FOTO PETER WIT T<br />

FOTO JOHANNES RIT TER<br />

MIDORI SEILER<br />

CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER<br />

Für die historischinformierte,<br />

instrumentale<br />

AuDührungspraxis<br />

haben wir mit der Geigerin<br />

Midori Seiler<br />

und dem Cembalisten<br />

Christian Rieger führende<br />

Vertreter dieser<br />

Interpretationsrichtung<br />

gewinnen können. Ihre<br />

große Abenteuerlust<br />

schä;e ich ebenso<br />

sehr wie ihre hingebungsvolle,<br />

einfühlsame<br />

Art zu musizieren.<br />

Mit diesen Wesenszügen<br />

sind sie zweifelsohne<br />

die idealen<br />

Dozenten, um mit jungen<br />

Interpreten Bachs<br />

Werk und dessen Ausdrucksformen<br />

gemeinsam<br />

zu erforschen.<br />

Auf das Fest der Sommerakademie<br />

am 30. 8.<br />

im Theaterhaus freue ich mich ganz besonders. In<br />

verschiedenen Sälen können Sie, unser verehrtes<br />

Publikum, die Resultate der Meisterkurse erleben.<br />

Hier werden Sie bestimmt viele junge Talente entdecken,<br />

die, gemeinsam mit der Gächinger Kantorei<br />

und dem Bach-Collegium Stu:gart, Meisterwerke<br />

von Händel bis Schönberg auDühren werden.<br />

SOMMER AK ADEM<strong>IE</strong><br />

VOM 23. BIS 30. AUGUST 2013<br />

MEISTERKURSE IN DER STAATLICHEN<br />

HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND<br />

DARSTELLENDE KUNST STUT TGART<br />

MIT<br />

HANS-CHRISTOPH RADEMANN .<br />

KASPARS PUTNI ,NŠ . CHRISTIANE IVEN .<br />

GERHILD ROMBERGER . OLAF BÄR .<br />

MIDORI SEILER . CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER<br />

MUSIKTHEATER NACH CAVAL<strong>IE</strong>RIS<br />

»RAPPRESENTATIONE DI ANIMA ET DI CORPO«<br />

6. & 8. OKTOBER · 20 UHR<br />

LEONHARDSKIRCHE<br />

KARTENVORVERKAUF: Telefon 0711.212 46 21 · vorverkauf@mh-stuttgart.de<br />

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URBANSTR. 25<br />

70182 STUTTGART<br />

WWW.MH-STUTTGART.DE<br />

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FR 30. AUGUST 2013<br />

THEATERHAUS . 19:00<br />

FEST DER SOMMERAKADEM<strong>IE</strong><br />

15 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Bach in Uhlbach<br />

D<strong>IE</strong> KONZERTE ZUM WEIN VERFÜHREN ZUM DOPPELTEN GENUSS<br />

. VON CAROLINE LAZAROU<br />

FOTO T. N<strong>IE</strong>DERMÜLER<br />

SPARK — D<strong>IE</strong> KLASSISCHE BAND<br />

FOTO REMIGIUS KON<strong>IE</strong>TZNY<br />

16


»V<br />

FOTO FELIX BROEDE<br />

VALENTIN RADUTIU<br />

ergeblich klopft, wer<br />

ohne Wein ist, an der<br />

Musen Pforte.« Schon<br />

Aristoteles wusste, dass<br />

guter Wein alle Sinne<br />

beflügelt und zu manchem<br />

kreativen Einfall<br />

führt. Wusste er auch,<br />

dass Musik den Genuss<br />

des köstlichen RebensaIs<br />

vervollkommnet?<br />

Wir wissen es! Nicht nur<br />

Speis und Trank, sondern<br />

auch Musik und<br />

Wein bilden ein inniges Pärchen, das zu unseren schönsten<br />

Sinnes erlebnissen führt. Deshalb haben wir in Zusammenarbeit<br />

mit Stu:gart Marketing ein besonderes Veranstaltungskonzept<br />

ins Leben gerufen, das wir unter dem Titel<br />

»Konzerte zum Wein« im Rahmen des MUSIKFESTUTTGART<br />

erstmalig vorstellen. Es ist ein Wandelkonzert für alle Sinne,<br />

besonders aber für Gaumen und Ohr: Um 19, 20 und um 21<br />

Uhr werden von den Weinfachleuten des Weinbaumuseums<br />

und des Collegium Wirtemberg in der Kelter, dem Weinbaumuseum<br />

Stu:gart und der Andreaskirche Uhlbach erlesene<br />

Tropfen der Region vorgestellt, die während der folgenden<br />

Konzerte verkostet werden können. Jedes Konzertprogramm<br />

wird dreimal wiederholt, so dass ein jeder alle Programme<br />

hören und alle Weine schmecken kann.<br />

Der Cellist Valentin Radutiu wird in Begleitung von Per<br />

Rundberg (Klavier) im Weinbaumuseum Stu:gart Werke<br />

von Sergej Rachmaninow, Frangiz Ali-Zadeh und Sulkhan<br />

Tsintsadze zum Besten geben. Der Echo-Klassik-Preisträger<br />

2010 und unumstri:ene Star auf der Mandoline, Avi Avital,<br />

präsentiert sein Programm rund um das Thema Bach:<br />

»[Seine] Musik ist voller Geheimnisse. Egal, wie lange man sie<br />

schon spielt, immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Wenn<br />

man ein anderes Instrument einsetzt, kann man die Zeitlosigkeit<br />

dieser Musik auf ganz neue Weise erleben.« In der dritten<br />

Spielstä:e des Abends, der Andreaskirche, werden die<br />

Senkrechtstarter der internationalen Klassikszene für absoluten<br />

Hörgenuss sorgen: Das junge Ensemble »Spark — die<br />

Klassische Band« kombiniert klassische Meister mit zeitgenössischer<br />

Avantgarde. Gemeinsam präsentieren sie eine<br />

leidenschaIliche Musik, die viele Empfindungen weckt.<br />

FOTO UWE ARENS<br />

AVI AVITAL<br />

KONZERTE ZUM WEIN<br />

FR 23. AUGUST 2013 . 19:00<br />

I. WEINBAUMUSEUM STUT TGART<br />

VALENTIN RADUTIU<br />

PER RUNDBERG<br />

II. KELTER UHLBACH DES<br />

COLLEGIUM WIRTEMBERG<br />

AVI AVITAL<br />

III. ANDREASKIRCHE UHLBACH<br />

SPARK – D<strong>IE</strong> KLASSISCHE BAND<br />

17 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


A<br />

ls wir das erste Mal, im Jahr 2009, ein Sonnenaufgangskonzert veranstalteten,<br />

suchten wir uns dafür die malerisch über dem Neckar thronende<br />

Berger Kirche aus. Während der Chor des armenischen Geghard-Klosters<br />

Gesänge aus der Morgenliturgie seiner Kirche anstimmte, ging hinter den<br />

Chor fenstern tat sächlich die Sonne auf; ein bewegendes Erlebnis! Seitdem<br />

spielt dieses Go:eshaus eine wichtige Rolle in den Planungen des<br />

MUSIKFESTUAGART — auch wegen der herrlichen Ost-Terrasse hinter der<br />

Kirche mit Blick auf das Neckartal, die sich zum Frühstücken bestens eignet.<br />

NICOLAS ALTSTAEDT<br />

D<strong>IE</strong> SONNEN<br />

Dass die Tradition der Sonnenaufgangskonzerte in einem Festival,<br />

das sich der Neugier verschrieben hat, fortgese;t wird, versteht<br />

sich fast von selbst: Denn für Neugierige ist die Morgendämmerung<br />

die schönste Zeit überhaupt: Alles ist offen, und der Tag ist<br />

jung. Alles ist oDen: Das gilt diesmal auch für die drei Konzerte<br />

morgens um 7 Uhr. Sie sind das Experimentierfeld des Musikfests.<br />

Im »John Dowland Concept« (24. 8.), das Sarah Sun (Gesang),<br />

Werner Ma;ke (Barock cello), Friedemann Wu:ke (Gitarre)<br />

und Jochen Feucht (Saxophon) entwickelt haben, wird die Musik<br />

des großen elisabethanischen Lautenisten zur Inspiration<br />

für Improvisation. In<br />

der »Barocklounge« NADJA ZW<strong>IE</strong>NER<br />

(31. 8.) trifft die barocke<br />

Violine Nadja<br />

Zwieners auf die<br />

Live-Elektronik Johannes<br />

Malfa:is.<br />

Und im letzten<br />

Konzert am 7. 9. begegnen<br />

sich Nicolas<br />

Altstaedt am Cello<br />

und Per Arne Glorvigen<br />

am Bandoneon<br />

zur Neuinterpretation<br />

von Bach und<br />

Kagel.<br />

FOTO AGENTUR<br />

WERNER MATZKE<br />

Alle Konzerte finden<br />

in der Berger<br />

Kirche statt. Anschließend<br />

wird auf<br />

der Neckarterrasse<br />

ein Frühstück angeboten.<br />

FOTO AGENTUR<br />

18


Neugier auf den neuen Tag<br />

. VON MICHAEL GASSMANN<br />

AUFGANGSKONZERTE IN DER BERGER KIRCHE SIND DAS EXPERIMENT<strong>IE</strong>RFELD DES MUSIKFESTUTTGART<br />

SONNENAUFGANG<br />

BERGER KIRCHE . JEWEILS 7:00<br />

SA 24. AUGUST 2013<br />

THE JOHN DOWLAND CONCEPT<br />

FOTO MARCO BORGGREVE<br />

SA 31. AUGUST 2013<br />

BAROCKLOUNGE<br />

SA 7. SEPTEMBER 2013<br />

NICOLAS ALTSTAEDT .<br />

PER ARNE GLORVIGEN<br />

ANSCHL<strong>IE</strong>SSEND<br />

FRÜHSTÜCKSANGEBOT<br />

19 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Red Bull Flying Bach …<br />

. CHRISTOPH HAGEL, KÜNSTLERISCHER LEITER DER PRODUKTION<br />

»RED BULL FLYING BACH«, ÜBER BACH UND BREAKDANCE<br />

FLYING STEPS<br />

FOTO EY THOR ÁRNASON RED BULL CONTENT POOL<br />

Herr Hagel, wie entstand die Idee, Bach und<br />

Breakdance zusammenzubringen?<br />

Als ich die Flying Steps 2009 kennenlernte und<br />

sah, welche grandiosen Tänzer sie sind, wollte<br />

ich unbedingt ein Projekt mit ihnen produzieren.<br />

Umgekehrt hatten sie den großen Traum, ein eigenes<br />

Stück mit klassischer Musik auf die Bühne<br />

zu bringen. Nur zu welcher Musik? Ich habe mir<br />

angeschaut, wie ihre Bewegungen funktionieren,<br />

und erkannt, dass Bachs Wohltemperiertes Klavier<br />

am besten zu ihnen passt: weil sie so scharf,<br />

so konkret, so cool tanzen können, wie Bach<br />

Stimmen gegeneinander se;t.<br />

Sie sehen Gemeinsamkeiten zwischen dem<br />

Wohltemperierten Klavier und Breakdance?
<br />

Es gibt da eine VerwandtschaI: Lässt sich doch<br />

der kontrapunktische Rhythmus von Bachs<br />

Fugen wunderbar mit diesem Tanz darstellen,<br />

besser als mit klassischem Balle:. Breakdance<br />

und Bach gestalten — einmal visuell und<br />

einmal akustisch — die Zeit auf ähnliche Weise.<br />

War es nicht schwierig, die beiden Welten<br />

zu sammenzubringen?
<br />

Einerseits trafen verschiedene Vokabulare aufeinander:<br />

Hier Cema, Kontrapunkt, Zwischenspiel,<br />

Modulation. Dort Powermoves, Headspins,<br />

Freezes. Die größten Schwierigkeiten bereiteten<br />

uns jedoch die langsamen Fugen ohne scharfen<br />

Rhythmus.<br />

Mussten Sie Bach vom Sockel der Hochkultur<br />

herunterholen?
<br />

Wir wollten Bach nichts von seiner Heiligkeit<br />

nehmen. Aber in den besten Momenten bekommt<br />

seine Musik durch die Interpretation der<br />

Breakdancer eine ganz erfrischende Fröhlich keit.<br />

Die Energie der Tänzer strahlt auf Bachs Fugen<br />

zurück.<br />

Wie sah die Zusammenarbeit mit den vierfachen<br />

Breakdance-Weltmeistern aus?
<br />

Meine Aufgabe bei Red Bull Flying Bach war<br />

es, die Musik analytisch zu erklären: den Tän -<br />

zern verständlich zu machen, wie kunstvoll und<br />

20


RED BULL FLYING BACH<br />

L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL<br />

SO 1. SEPTEMBER 2013 . 22:00<br />

MO 2. SEPTEMBER 2013 . 19:00<br />

FLYING STEPS<br />

… Das Wohltemperierte Klavier<br />

raKniert Bach komponiert hat. Aus der Choreographie<br />

des Stücks hingegen habe ich mich<br />

herausgehalten. Schließlich sollte es ihr Bach<br />

werden, den sie mit ihrer Art zu denken, ihren eigenen<br />

Bewegungen umsetzen — und das haben<br />

sie geschaDt.<br />

Was ist Ihnen bei Ihren Inszenierungen besonders<br />

wichtig?<br />

Meine Projekte zielen immer auf die Integration<br />

heutiger Lebensgefühle in Werken der Hochkultur.<br />

Allerdings ha:e ich zuvor noch nie mit einer<br />

Breakdance-Gruppe gearbeitet. Daraus habe<br />

ich einiges gelernt: Vor allem bewundere ich<br />

die direkte und energiegeladene Art der Flying<br />

Steps, wie sie die Musik von Bach angenommen<br />

haben. Le;tlich möchte ich mit Red Bull Flying<br />

Bach zeigen, dass Bach vitale Musik ist und Hip-<br />

Hop große Kunst sein kann.<br />

Alle Hallen der Europatour 2011 und Welttour<br />

2012 /2013 waren in kürzester Zeit ausverkauI.<br />

Wie haben die Zuschauer auf den Aufprall der<br />

beiden Kulturen reagiert?<br />

Die Reaktion der Zuschauer war unglaublich. Sowohl<br />

die älteren Klassik-Liebhaber als auch die<br />

jungen Hip-Hop-Fans, die noch nie ein Bach-<br />

Konzert besucht ha:en — jeder war fasziniert<br />

davon, wie gut die beiden Welten zusammenpassen.<br />

Einige meiner Kollegen, darunter Dirigenten<br />

und Musiker, wunderten sich, dass es<br />

uns gelungen ist, Bach in das moderne Umfeld<br />

zu bringen, ohne die künstlerische Tiefe zu<br />

verlieren.<br />

Zusammen mit den Flying Steps wurden Sie mit<br />

dem »ECHO Klassik Sonderpreis« ausgezeichnet.<br />

Ha:en Sie mit dem Preis gerechnet?<br />

Nein, auf keinen Fall! Um ehrlich zu sein, denke<br />

ich überhaupt nicht in diesen Kategorien. Aber<br />

ich war sehr glücklich, besonders für die Flying<br />

Steps.<br />

© Red Bull GmbH, 2012<br />

21 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Stu:garter ist, wer hier wohnt<br />

DAS MUSIKFEST EXTRA:<br />

»<br />

Integration ist nicht nur Sache des Kopfes, Integration<br />

ist auch Sache des Herzens. Integration<br />

hat viel mit Emotionen zu tun, mit Erwartungen,<br />

Hoffnungen, Ängsten, mit Kultur, Lebensstil, Essen,<br />

Glauben und auch mit Musik. Musik funktioniert<br />

über Grenzen hinweg. Musik inspiriert. Musik fördert<br />

zwischenmenschliche Begegnungen. Deshalb<br />

freue ich mich, als Schirmherrin das »Musikfest<br />

extra: Türkei« begleiten zu dürfen. Liebe, Schmerz<br />

und Glauben sind Themen, die in deutschen und<br />

türkischen Volksliedern, Tänzen und Vokalstücken<br />

ihren Ausdruck finden. Die Frage, die ein mehrjähriges<br />

interreligiöses Projekt der <strong>Internationale</strong>n<br />

<strong>Bachakademie</strong> Stuttgart aufwirft, ist spannend:<br />

«<br />

»Wie klingt, was du glaubst?« Lassen Sie es uns<br />

gemeinsam herausfinden! Ich wünsche dem<br />

Programm viel Erfolg und den Besuchern<br />

bereichernde Stunden.<br />

BILKAY ÖNEY<br />

Ministerin für Integration Baden-Württemberg<br />

D<br />

a will man freundlich sein, und bietet einem orien -<br />

tierungslos auf den Streckenplan der S-Bahn blickenden,<br />

dunkelhäutigen Mann freundlich »May<br />

I help you« an, erhält als Antwort »Worom schwätzet<br />

Sia mit mir Englisch?« und merkt: Vor einem<br />

steht ein Schwabe.<br />

Menschen aus rund 180 Nationen leben in<br />

Stu:gart. Von 586.000 Stu:gartern stammen<br />

rund 28 Prozent aus dem Ausland, und 56<br />

Prozent der Kinder und Jugendliche haben das,<br />

was ein aktuelles Modewort »Migrationshintergrund«<br />

nennt, weil die Großeltern oder Ur -<br />

groß eltern mütterlicher- oder väterlicherseits<br />

zugewandert sind.<br />

Dieses Wort kann im Subtext zweierlei meinen:<br />

Geringe Deutschkenntnisse oder das Leben nach<br />

Normen, die nicht dem liberalen Grundkonsens<br />

entsprechen, den sich die mi:eleuropäischen<br />

GesellschaIen seit den 1960ern erkämpI haben.<br />

Aber ist diese ethische Diskussion tatsächlich<br />

an Ethnien gebunden? Nein, denn die Vorstellungen<br />

der Konservativen sind sich weltweit so<br />

ähnlich wie der Gegenpol der Weltoffenen und<br />

Liberalen.<br />

Stu:garter ist, wer hier wohnt — schon die Oberbürgermeister<br />

Manfred Rommel und Dr. Wolfgang<br />

Schuster haben sich in dieser Frage eindeutig<br />

positioniert. Einst Fremdes ist längst in den Alltag<br />

aller übergegangen — die Paprika in den 1950ern,<br />

der Knoblauch in den 1960ern, die Novelle Cuisine<br />

in den 1970ern. Die Popmusik führt schon seit<br />

Jahrzehnten Congas, Tablas, Bağlama, Nay oder<br />

Sitar in »Ethno-Pop« und Weltmusik zusammen,<br />

und im klassischen Bereich gibt es ständige interkulturelle<br />

Begegnungen: Maurice Ravels Bolero,<br />

Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps oder West<br />

Meets East von Ravi Shankar und Yehudi Menuhin.<br />

Daneben bestehen Versuche, das Tradierte zu<br />

überliefern und erhalten.<br />

BILKAY ÖNEY FOTO MINISTERIUM FÜR INTEGRATION IN BADEN-WÜRT TEMBERG FOTO ÖZGÜR KÖKALAN<br />

Zafer Gündoğdu spürt im Musikfest Extra: Türkei<br />

den türkischen Volksliedern nach — mit Gesang<br />

und der Bağlama, einem türkischen Saiteninstrument,<br />

während das Chorkonzert der türkischen<br />

22


TÜRKEI VERBINDET D<strong>IE</strong> KULTUREN VON OST UND WEST<br />

. VON WERNER ST<strong>IE</strong>FELE,<br />

LEITER KULTURAMT-KULTURVERMIT TLUNG<br />

DER STADT STUT TGART<br />

FOTO ELLEN SCHMAUSS<br />

MURAT COŞKUN<br />

MUSIKFEST EXTR A<br />

KENAN IŞIK<br />

Vokalgruppe »Eastern Ensemble« und Gächinger Kantorei Stu:gart der Suche nach Gemeinsamkeiten<br />

von christlicher Chorliteratur und der türkischen Sufi-Musik gewidmet<br />

ist: Just jene Dualität der künstlerischen Verarbeitung regionaler Traditionen. Und zum<br />

Abschluss lädt ein Familienfest unter dem Titel »märchenhaI — verzaubernd« ein, türkische<br />

Volksmusik und traditionelle Tänze zu entdecken, an Workshops teilzunehmen und<br />

zu erfahren, welche Klangwelten die verschiedenen Religionen hervorgebracht haben.<br />

Auch »Trimum« wird beim Musikfest Extra: Türkei vertreten sein. Das mehrjährige interreligiöse<br />

Projekt der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart startete 2012 mit der<br />

Frage »Wie klingt, was du glaubst?«. Die daraus entstandene Wanderausstellung der<br />

Fotokünstlerin Jane Dunker porträtiert zahlreiche Stu:garter Kinder, Jugendliche und<br />

Erwachsene mit ihren persönlichen »Glaubensklängen« und wird bei allen Veranstaltungen<br />

beim Türkei-Wochenende zu sehen sein. Darüber hinaus bietet »Trimum« einen<br />

Chorworkshop mit Halil Ibrahim Yüksel an, der als einer der erfahrensten Experten für<br />

klassisch-türkische Musik gilt.<br />

SA 14. SEPTEMBER 2013<br />

14:00 . INTERNATIONALE<br />

BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />

CHORWORKSHOP<br />

MIT HALIL IBRAHIM YÜKSEL<br />

19:00 . MUSIKHOCHSCHULE<br />

STUT TGART<br />

SPUREN SUCHEND —<br />

TÜRKISCHE VOLKSL<strong>IE</strong>DER UND IHRE<br />

GESCHICHTEN: ZAFER GÜNDOĞDU<br />

20:30 . MUSIKHOCHSCHULE<br />

STUT TGART<br />

GEHEIMNISVOLL-SAKRAL:<br />

CHORKONZERT<br />

EASTERN ENSEMBLE . ÇİĞDEM<br />

YARKIN . GÄCHINGER KANTOREI<br />

STUT TGART . MADDALENA ERNST .<br />

KENAN IŞIK<br />

Eintritt Doppelveranstaltung<br />

(Konzerte um 19:00 und 20:30) . 16 €<br />

Sich kennen lernen, miteinander arbeiten, feiern und zusammen sein: Das ist tatsächliche<br />

»Teilhabe«. Den dunkelhäutigen Schwäbisch-Sprecher aus der S-Bahn braucht<br />

man wahrscheinlich nicht zu integrieren — so breit, wie sein Dialekt war, gehört er zur<br />

Schwäbischen Community.<br />

Mit freundlicher Unterstützung der<br />

SO 15. SEPTEMBER<br />

14:00 . KULTURHAUS ARENA<br />

FAMIL<strong>IE</strong>NFEST<br />

Ein buntes und verzauberndes Familienfest<br />

lädt ein zur Entdeckung der vielfältigen<br />

türkischen Kultur. Mit Musik, Tanz<br />

und vielen Angeboten zum Zuhören,<br />

Zuschauen und Mitmachen.<br />

Eintritt: Erwachsene . 8 € .<br />

Kinder haben freien Eintritt<br />

23 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


KIRSTEN BAUS 24<br />

. EIN GESPRÄCH MIT KIRSTEN


»Qualität setzt sich durch«<br />

. DAS GESPRÄCH FÜHRTE CAROLINE LAZAROU<br />

BAUS, DER VORSITZENDEN DES FÖRDERKREISES DER INTERNATIONALEN BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />

Frau Baus, Sie gehören seit 2005 dem Vorstand<br />

des Förderkreises der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong><br />

Stu:gart an. Wie sehen Sie die Entwicklung<br />

des Förderkreises?<br />

Wir stehen mi:en in einem Generationswechsel.<br />

Zeiten des Umbruchs sind immer spannend. Die<br />

Akademie zu gründen, erforderte Mut, Hans-<br />

Christoph Rademann und Gernot Rehrl brauchen<br />

ihn ebenfalls. Und wir als Förderkreis tun<br />

das Unsere, denn wir verfügen über einen soliden<br />

Sockel engagierter und musikbegeisterter<br />

Mitglieder. Auf dieses Fundament können wir<br />

bauen.<br />

Welche Ziele verfolgt der Förderkreis in den<br />

nächsten Jahren?<br />

Wir wollen die Arbeit Hans-Christoph Rademanns<br />

und Gernot Rehrls so gut unterstü;en,<br />

wie es uns möglich ist. Wir — unsere Mitglieder,<br />

meine Kollegen im Vorstand des Förderkreises<br />

und ich — sind begeistert, was das neue Gespann<br />

an der Spi;e der Akademie plant. Das ist<br />

die ZukunI, die wir wollen. Wie Hans-Christoph<br />

Rademann musiziert, wie seine Konzerte das<br />

Publikum packen, das ist einfach großartig.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass es in Stu:-<br />

gart so viele Kulturinstitutionen gibt, die über<br />

Freundes- und Förderkreise verfügen: Würden<br />

Sie sagen, es ist es schwieriger geworden, neue<br />

Mitglieder zu werben, weil die Konkurrenz inzwischen<br />

so groß ist?<br />

Sicher. Die private Förderung wird umso wichtiger,<br />

je knapper die Mi:el der öDentlichen Kassen<br />

werden. Wächst die Zahl der Förderkreise<br />

und -vereine, nimmt die Konkurrenz um die<br />

kultur interessierten Bürger zu, die Institutionen<br />

durch finanzielles und persönliches Engagement<br />

unterstü;en.<br />

Vor diesem Hintergrund: Was wird man in Zukunft<br />

tun müssen, um neue Mitglieder zu werben<br />

oder bestehende Mitglieder zu halten?<br />

Jedenfalls kein Überbietungswettbewerb, was<br />

Lautstärke oder Selbstdarstellung angeht. Es<br />

wird entscheidend auf die Arbeit der Akademie<br />

ankommen. Und wenn ich erlebe, wie enthusiastisch<br />

die Konzerte Hans-Christoph Rademanns<br />

vom Publikum aufgenommen werden, ist mir<br />

darum nicht bange. Qualität setzt sich durch.<br />

Wie werben Sie für den Förderkreis und welche<br />

Resonanz erfahren Sie dabei?<br />

In erster Linie sind es natürlich die Konzerte<br />

mit den Ensembles der Akademie, das<br />

MUSIKFESTUTTGART, die Sommerakademien, die<br />

Tourneen, auf die es ankommt. Der Förderkreis<br />

ist natürlich auch selbst aktiv: Wir haben unseren<br />

Auftritt überarbeitet — das heißt die Broschüren<br />

und das Internet-Portal —, wir bieten<br />

Innovationen wie die Familienmitgliedschaft und<br />

motivieren unsere Mitglieder, neue Mitglieder zu<br />

werben. In diesem Punkt verfügen wir jetzt über<br />

die denkbar beste Unterstützung durch unser<br />

frischgebackenes Ehrenmitglied Helmuth Rilling.<br />

Auf was dürfen sich Mitglieder in naher Zukunft<br />

besonders freuen?<br />

Zuerst auf das Musikfest im August und<br />

September! Auf das gemeinsame Konzert von<br />

Helmuth Rilling und Hans-Christoph Rademann<br />

unter dem Titel »Stabwechsel« in Gegenwart<br />

von Herrn Bundespräsident Gauck, auf Daniel<br />

Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra,<br />

auf das ganze superbe Programm des<br />

Festes. Und dann natürlich auf das Konzertprogramm<br />

der neuen Saison.<br />

FOTO JÜRGEN HARTMANN<br />

Kirsten Baus, geboren 1963 in Mülheim an der Ruhr, ist Rechtsanwältin und lebt seit 2002 in Stuttgart. Die Gründerin und Leiterin<br />

des Instituts für Familien strategie in Stuttgart berät namhafte Unternehmerfamilien bei der Nachfolge und dem Aufbau einer »Family<br />

Governance«. Die Autorin des Buches Die Familienstrategie ist Dozentin an der Zeppelin University, Friedrichshafen.<br />

Seit 2005 gehört Kirsten Baus dem Vorstand des Förderkreises der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart an.<br />

25 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Das<br />

im Überblick<br />

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19:00 1 ERÖFFNUNGSKONZERT . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />

WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTRA . DAN<strong>IE</strong>L BARENBOIM LEITUNG<br />

19:00 2 KONZERTE ZUM WEIN . WANDELKONZERT<br />

I . WEINBAUMUSEUM STUT TGART . VALENTIN RADUTIU VIOLONCELLO . PER RUNDBERG KLAV<strong>IE</strong>R<br />

II . KELTER UHLBACH DES COLLEGIUM WIRTEMBERG . AVI AVITAL MANDOLINE<br />

III . ANDREASKIRCHE UHLBACH . SPARK<br />

7:00 3 SONNENAUFGANG I . BERGER KIRCHE . THE JOHN DOWLAND CONCEPT<br />

19:00 4 STABWECHSEL . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />

In Anwesenheit des Bundespräsidenten JOACHIM GAUCK<br />

HANNA-ELISABETH MÜLLER SOPRAN . ANKE VONDUNG ALT . DAN<strong>IE</strong>L BEHLE TENOR . MICHAEL NAGY BASS .<br />

GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HELMUTH RILLING & HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />

10:00 5 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST I . STIFTSKIRCHE<br />

17:00 6 MUSIKFEST-CAFÉ . FRUCHTKASTEN . DAS QUARTET T DER KRITIKER<br />

19:00 7 ANTRIT TSKONZERT . STIFTSKIRCHE<br />

ELIZABETH WAT TS SOPRAN . DAVID ALLSOPP ALTUS . LOTHAR ODINIUS TENOR . PHILIPP KAVEN BASS .<br />

GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />

19:00 8 JUGENDORCHESTER . THEATERHAUS . T1<br />

PETER VON W<strong>IE</strong>NHARDT KLAV<strong>IE</strong>R . INTERNATIONAL REGIONS SYMPHONY ORCHESTRA . CHRISTIAN LORENZ LEITUNG<br />

22:00 9 A CAPPELLA I . THEATERHAUS . T2<br />

VOCES8<br />

12:00 10 FÜHRUNG I . LANDESMUSEUM WÜRT TEMBERG<br />

CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />

19:00 11 ALLERHEILIGENMESSE . MARKUSKIRCHE<br />

COLLEGIUM VOCALE 1704 . COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS LEITUNG<br />

22:00 12 SHADES OF BACH . WAGENHALLEN<br />

DAN<strong>IE</strong>L SCHNYDER SAXOPHON . GREGOR HÜBNER VIOLINE . URI CAINE KLAV<strong>IE</strong>R<br />

13:00 13 SICHTEN AUF BACH I . STIFTSKIRCHE<br />

COLLEGIUM VOCALE 1704 . COLLEGIUM 1704 . VÁCLAV LUKS LEITUNG<br />

19:00 14 KLAV<strong>IE</strong>RABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />

HERBERT SCHUCH KLAV<strong>IE</strong>R<br />

22:00 15 DOZENTENKONZERT . JOHANNESKIRCHE<br />

MIDORI SEILER VIOLINE . CHRISTIAN R<strong>IE</strong>GER CEMBALO<br />

12:00 16 FÜHRUNG II . LANDESMUSEUM WÜRT TEMBERG<br />

CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />

19:00 17 DAS L<strong>IE</strong>D DER L<strong>IE</strong>DER . MARKUSKIRCHE<br />

DE NEDERLANDSE BACHVERENIGING . JOS VAN VELDHOVEN LEITUNG<br />

13:00 18 SICHTEN AUF BACH II . STIFTSKIRCHE<br />

JOHANNET TE ZOMER SOPRAN . WOLFRAM LAT TKE TENOR . STEPHAN MACLEOD BASS .<br />

DE NEDERLANDSE BACHVERENIGING . JOS VAN VELDHOVEN LEITUNG<br />

15:00 19 MUSIKFEST-CAFÉ . FRUCHTKASTEN . SWR2 CLUSTER . LIVE VOM MUSIKFESTUT TGART<br />

MIDORI SEILER . JOS VAN VELDHOVEN . HANS-CHRISTOPH RADEMANN . GERNOT REHRL<br />

19:00 20 FEST DER SOMMERAKADEM<strong>IE</strong> . THEATERHAUS . T1 . T2 . T3<br />

ABSOLVENTEN DER MEISTERKURSE . GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART<br />

7:00 21 SONNENAUFGANG II . BERGER KIRCHE . BAROCKLOUNGE<br />

NADJA ZW<strong>IE</strong>NER BAROCKVIOLINE . JOHANNES MALFAT TI LIVE-ELEKTRONIK<br />

19:00 22 THE BAT TLE OF BACH . THEATERHAUS . T2 . PETER SADLO QUINTET T . ELBTONALPERCUSSION<br />

10:00 23 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST II . STADTKIRCHE BAD CANNSTAT T<br />

19:00 24 L<strong>IE</strong>DERABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />

MARLIS PETERSEN SOPRAN . JENDRIK SPRINGER KLAV<strong>IE</strong>R<br />

22:00 25 RED BULL FLYING BACH . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL . FLYING STEPS BREAKDANCE<br />

96 . 76 . 58 . 40 . 24 €<br />

64 €<br />

16 €<br />

96 . 76 . 58 . 40 . 24 €<br />

KEINE ABENDKASSE<br />

EINTRIT T FREI<br />

EINTRIT T FREI<br />

64 . 52 . 40 . 30 . 20 €<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

24 €<br />

16 € (AUSVERKAUFT)<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

24 €<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

16 € (AUSVERKAUFT)<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />

EINTRIT T FREI<br />

24 €<br />

16 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

EINTRIT T FREI<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

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www.musikfest.de . 0711 61 921 61<br />

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13:00 26 SICHTEN AUF BACH III . STIFTSKIRCHE<br />

CHRISTINA LANDSHAMER SOPRAN . ANKE VONDUNG ALT . BENJAMIN BRUNS TENOR . ANDREAS WOLF BASS .<br />

GÄCHINGER KANTOREI & BACH-COLLEGIUM STUT TGART . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG<br />

19:00 27 RED BULL FLYING BACH . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL . FLYING STEPS BREAKDANCE<br />

22:00 28 SOLOABEND . JOHANNESKIRCHE . CAROLIN WIDMANN VIOLINE<br />

12:00 29 FÜHRUNG III . STAATSGALER<strong>IE</strong> STUT TGART<br />

CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />

19:00 30 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 .<br />

TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI . Premiere<br />

19:00 31 KLAV<strong>IE</strong>RABEND . L<strong>IE</strong>DERHALLE . MOZART-SAAL<br />

IGOR LEVIT KLAV<strong>IE</strong>R<br />

19:00 32 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />

22:00 33 BACH TANZT TANGO . NEUES SCHLOSS . WEISSER SAAL<br />

ARTEMIS QUARTET T<br />

12:00 34 FÜHRUNG IV . STAATSGALER<strong>IE</strong><br />

CATHARINA V. WIT TIG M. A. FÜHRUNG . RUDOLF GUCKELSBERGER SPRECHER<br />

15:00 35 SYMPOSIUM »BRAHMS UND BACH« . FRUCHTKASTEN<br />

19:00 36 BRAHMS PUR . NEUES SCHLOSS . WEISSER SAAL<br />

MIDORI SEILER VIOLINE . MARC DUPÈRE VIOLONCELLO . NICOLA BOUD KLAV<strong>IE</strong>R .<br />

CLAIRE CHEVALL<strong>IE</strong>R KLAV<strong>IE</strong>R . JOS VAN IMMERSEEL KLAV<strong>IE</strong>R<br />

19:00 37 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />

22:00 38 A CAPPELLA II DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />

NORDIC VOICES<br />

5. & 6. SEPTEMBER . 10:00 – 18:00 . AUSSTELLUNG: AUS BRAHMS’ WERKSTAT T . FRUCHTKASTEN<br />

13:00 39 SICHTEN AUF BACH IV . STIFTSKIRCHE<br />

SOPH<strong>IE</strong> HARMSEN ALT . BENJAMIN GLAUBITZ TENOR . TOBIAS BERNDT BASS . DRESDNER KAMMERCHOR .<br />

ANIMA ETERNA BRUGGE . JOS VAN IMMERSEEL LEITUNG<br />

19:00 40 KAMMERKONZERT . AUGUSTINUM KILLESBERG . THEATERSAAL<br />

BLÄSER DES BACH-COLLEGIUMS STUT TGART . ALEXANDRA NEUMANN KLAV<strong>IE</strong>R<br />

19:00 41 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />

22:00 42 A CAPPELLA III . DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />

MUR<strong>IE</strong>L CANTOREGGI VIOLINE . THE HILLIARD ENSEMBLE<br />

7:00 43 SONNENAUFGANG III . BERGER KIRCHE<br />

NICOLAS ALTSTAEDT VIOLONCELLO . PER ARNE GLORVIGEN BANDONEON<br />

19:00 44 EIN FESTE BURG . L<strong>IE</strong>DERHALLE . BEETHOVEN-SAAL<br />

SHUNSKE SATO VIOLINE . CONCERTO KÖLN . KENT NAGANO LEITUNG<br />

19:00 45 TANZTHEATER . THEATERHAUS . T3 . TANZ(LAB)ORATORIUM II . TANZTHEATER KATJA ERDMANN-RAJSKI<br />

10:00 46 MUSIKFEST-GOT TESD<strong>IE</strong>NST III . DOMKIRCHE ST. EBERHARD<br />

14:30 47 MUSIKFEST OPEN . LUTHERKIRCHE . L<strong>IE</strong>BFRAUENKIRCHE . UFFKIRCHE BAD CANNSTAT T<br />

19:00 48 ABSCHLUSSKONZERT . SAKRAL MODERN I . L<strong>IE</strong>DERHALLE . HEGEL-SAAL<br />

CHRISTIANE IVEN SOPRAN . IRIS VERMILLION ALT . LOTHAR ODINIUS TENOR . GILLES CACHEMAILLES<br />

BARITON . ANDREAS SCHEIBNER BASS . GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART . RADIO-SINFON<strong>IE</strong>ORCHESTER<br />

STUT TGART DES SWR . HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG .<br />

IM GESPRÄCH: BISCHOF PROF. DR. WOLFGANG HUBER . GENERAL RICHARD ROSSMANITH<br />

49 MUSIKFEST EXTRA . TÜRKEI<br />

14:00 CHORWORKSHOP . SAAL DER INTERNATIONALEN BACHAKADEM<strong>IE</strong> STUT TGART<br />

19:00 SPUREND SUCHEND . KONZERTSAAL DER MUSIKHOCHSCHULE STUT TGART<br />

ZAFER GÜNDOĞDU GESANG UND BAGLAMA<br />

20:30 GEHEIMNISVOLL-SAKRAL: CHORKONZERT . EASTERN ENSEMBLE . ÇIĞDEM YARKIN LEITUNG .<br />

GÄCHINGER KANTOREI STUT TGART . MADDALENA ERNST LEITUNG . KENAN IȘIK REZITATION<br />

14:00 50 MUSIKFEST EXTRA . TÜRKEI . KULTURHAUS ARENA<br />

MÄRCHENHAFT-VERZAUBERND: EIN FAMIL<strong>IE</strong>NFEST<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

16 € (AUSVERKAUFT)<br />

24 €<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

24 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

16 € (AUSVERKAUFT)<br />

EINTRIT T FREI<br />

52 . 42 . 32 . 24 . 18 €<br />

24 €<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

EINTRIT T FREI<br />

32 . 26 . 20 . 16 €<br />

REIHE: 100 . 80 . 64 €<br />

24 €<br />

24 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

16 €<br />

64 . 52 . 40 . 30 . 20 €<br />

24 €<br />

EINTRIT T FREI<br />

24 €<br />

42 . 34 . 26 . 20 . 16 €<br />

EINTRIT T FREI<br />

DOPPELVERANSTALTUNG<br />

19:00 & 20:30<br />

16 €<br />

ERWACHSENE . 8 €<br />

KINDER . FRE<strong>IE</strong>R EINTRIT T


Herzlichen Dank!<br />

Die Arbeit der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stu:gart ist nur durch die Identifikation und großzügige<br />

Unterstü;ung zahlreicher Sponsoren und Partner möglich. Wir danken Ihnen allen sehr herzlich und<br />

freuen uns auf gemeinsame musika lische Erlebnisse!<br />

ZUWENDUNGSGEBER<br />

SPONSOREN & PARTNER<br />

®<br />

D<strong>IE</strong>TER VON HOLTZBRINCK STIFTUNG GMBH<br />

K L E T T G R U P P E<br />

MED<strong>IE</strong>NPARTNER<br />

IN STUT TGART ÜBER UKW 87,9 MHZ<br />

DIGITAL UND ÜBER LIVESTREAM W W W.DRADIO.DE ZU EMPFANGEN<br />

ORGANISATIONSPARTNER & VERANSTALTUNGSPARTNER<br />

Hotel<br />

Royal<br />

STIFTS<br />

MUSIK<br />

28


Karten & Allgemeine Informationen<br />

KARTENVERKAUF<br />

0711 61 921 61 . MO – FR 8:30 – 20:00 UHR . SA 9:00 – 16:00 UHR<br />

W W W.MUSIKFEST.DE . W W W.BACHAKADEM<strong>IE</strong>.DE<br />

Kartenverkauf bei der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />

JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />

MO – FR . 10:00 – 13:00 UND 14:00 – 17:00 UHR<br />

Während des Musikfests . 8:30 – 17:00 UHR<br />

Und bei allen Easy Ticket Service Vorverkaufsstellen.<br />

MUSIKFESTPASS<br />

Mit dem Musikfestpass können Sie für alle Konzerte Plätze in der je nach Verfügbarkeit besten<br />

Kategorie erwerben, bezahlen aber den Preis der niedrigsten Kategorie.<br />

Der Musikfestpass berechtigt zum Besuch der Meisterkurse für Dirigieren, Gesang und Violine/<br />

Cembalo während der Sommerakademie sowie von Konzert Nr. 20 »Fest der Sommerakademie«.<br />

Der Musikfestpass kostet 140 € und ist direkt bei der <strong>Bachakademie</strong> erhältlich.<br />

Er gilt als Fahrkarte im gesamten VVS-Gebiet während des Musikfestes und ist nicht übertragbar.<br />

VERANSTALTER<br />

Eine Veranstaltung der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />

Johann-Sebastian-Bach-Platz . www.musikfest.de . musikfest@bachakdemie.de . 0711 61 921 0<br />

SCHIRMHERR DES MUSIKFESTUT TGART . Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart<br />

VORSITZENDER DES VORSTANDES . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger . SCHATZMEISTER .<br />

Dr. Peter M. Haid . VORSITZENDER DES KURATORIUMS . Dr. Manfred Gentz . AKADEM<strong>IE</strong>LEITER<br />

. Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . KAUFMÄNNISCHER LEITER Peter Greulich . CHEFDRAMATURG / WISSENSCHAFTLICHER LEITER . Dr. Michael Gassmann .<br />

ONLINE-REDAKTION / FORUM . Holger Schneider . PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /<br />

MARKETING . Caroline Lazarou . KÜNSTLERISCHES BETR<strong>IE</strong>BSBÜRO . Susanne Timmer Elisabeth Janku Rita Rupp . Stefan Weiler . Dieter Bernhardt . KURSPLANUNG .<br />

Christa Richter . MUSIKVERMIT TLUNG . Katharina Gerhard . NOTENBIBLIOTHEK Philipp<br />

Unger . BIBLIOTHEK / GREM<strong>IE</strong>NARBEIT . Jutta Schneider . SEKRETARIAT . Veronica Oltmann<br />

. ABONNEMENT- & KARTENSERVICE . Dagmar Kölle . KARTEN- & BESUCHERSERVICE . Michaela<br />

Schnaufer . FÖRDERKREIS . Rosemarie Trautmann . BUCHHALTUNG . Brigitte Mehwald-Schlosser .<br />

HAUSMEISTER . Michael Papavergos<br />

Das MUSIKFESTUTTGART dankt den zahlreichen Helferinnen und Helfern: Nicole Becker . Tobias Becker<br />

. Arabella Bretschneider . Lorenz Degel . Marlena Eckelmann . Rosa Elßer . Jakob Empacher .<br />

Eugen Jedig . Linda Jungbauer . Sophia Luz . Christian Maile . Janis Münchrath . Ali Obeid .<br />

Alex Papavergou . Elisabeth Reda . Theresa Reich . Elisabeth Rothweiler . Joan Scheffel . Felix<br />

Schmid . Aglaja Schwarz . Raphaela Schwarz . Reiner Thiemann . Jannick Werner . Nena Wunder<br />

. Charlotte Zech . Phil Zumbruch<br />

29 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Karten & Allgemeine Informationen<br />

KARTENVERKAUF<br />

0711 61 921 61 . MO – FR 8:30 – 20:00 UHR . SA 9:00 – 16:00 UHR<br />

W W W.MUSIKFEST.DE . W W W.BACHAKADEM<strong>IE</strong>.DE<br />

Kartenverkauf bei der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />

JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />

MO – FR . 10:00 – 13:00 UND 14:00 – 17:00 UHR<br />

Während des Musikfests . 8:30 – 17:00 UHR<br />

Und bei allen Easy Ticket Service Vorverkaufsstellen.<br />

MUSIKFESTPASS<br />

Mit dem Musikfestpass können Sie für alle Konzerte Plätze in der je nach Verfügbarkeit besten<br />

Kategorie erwerben, bezahlen aber den Preis der niedrigsten Kategorie.<br />

Der Musikfestpass berechtigt zum Besuch der Meisterkurse für Dirigieren, Gesang und Violine/<br />

Cembalo während der Sommerakademie sowie von Konzert Nr. 20 »Fest der Sommerakademie«.<br />

Der Musikfestpass kostet 140 € und ist direkt bei der <strong>Bachakademie</strong> erhältlich.<br />

Er gilt als Fahrkarte im gesamten VVS-Gebiet während des Musikfestes und ist nicht übertragbar.<br />

VERANSTALTER<br />

Eine Veranstaltung der <strong>Internationale</strong>n <strong>Bachakademie</strong> Stuttgart<br />

Johann-Sebastian-Bach-Platz . www.musikfest.de . musikfest@bachakdemie.de . 0711 61 921 0<br />

SCHIRMHERR DES MUSIKFESTUT TGART . Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart<br />

VORSITZENDER DES VORSTANDES . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger . SCHATZMEISTER .<br />

Dr. Peter M. Haid . VORSITZENDER DES KURATORIUMS . Dr. Manfred Gentz . AKADEM<strong>IE</strong>LEITER<br />

. Prof. Hans-Christoph Rademann . INTENDANT . Gernot Rehrl . KAUFMÄNNISCHER LEITER Peter Greulich . CHEFDRAMATURG / WISSENSCHAFTLICHER LEITER . Dr. Michael Gassmann .<br />

ONLINE-REDAKTION / FORUM . Holger Schneider . PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /<br />

MARKETING . Caroline Lazarou . KÜNSTLERISCHES BETR<strong>IE</strong>BSBÜRO . Susanne Timmer Elisabeth Janku Rita Rupp . Stefan Weiler . Dieter Bernhardt . KURSPLANUNG .<br />

Christa Richter . MUSIKVERMIT TLUNG . Katharina Gerhard . NOTENBIBLIOTHEK Philipp<br />

Unger . BIBLIOTHEK / GREM<strong>IE</strong>NARBEIT . Jutta Schneider . SEKRETARIAT . Veronica Oltmann<br />

. ABONNEMENT- & KARTENSERVICE . Dagmar Kölle . KARTEN- & BESUCHERSERVICE . Michaela<br />

Schnaufer . FÖRDERKREIS . Rosemarie Trautmann . BUCHHALTUNG . Brigitte Mehwald-Schlosser .<br />

HAUSMEISTER . Michael Papavergos<br />

Das MUSIKFESTUTTGART dankt den zahlreichen Helferinnen und Helfern: Nicole Becker . Tobias Becker<br />

. Arabella Bretschneider . Lorenz Degel . Marlena Eckelmann . Rosa Elßer . Jakob Empacher .<br />

Eugen Jedig . Linda Jungbauer . Sophia Luz . Christian Maile . Janis Münchrath . Ali Obeid .<br />

Alex Papavergou . Elisabeth Reda . Theresa Reich . Elisabeth Rothweiler . Joan Scheffel . Felix<br />

Schmid . Aglaja Schwarz . Raphaela Schwarz . Reiner Thiemann . Jannick Werner . Nena Wunder<br />

. Charlotte Zech . Phil Zumbruch<br />

29 . MUSIKFESTUT TGART 2013 . W W W.MUSIKFEST.DE


Das Fest – 50 Jahre „Jugend musiziert“.<br />

Von Schülern und Meistern<br />

15. – 18.08.2013, Konzerthaus Berlin<br />

Tickethotline: 030 – 84 10 89 09<br />

Wann ist ein Geldinstitut<br />

gut für Deutschland?<br />

Wenn es auch für junge Talente<br />

ein verlässlicher Partner ist.<br />

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„Jugend musiziert“ wird 50. Als Förderer der ersten Stunde feiert die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

gemeinsam mit „Jugend musiziert“ dessen 50jährige Erfolgsgeschichte. „Das Fest – 50 Jahre Jugend<br />

musiziert. Von Schülern und Meistern“ präsentiert vier Konzerte, bei denen Stars der klassischen Musik,<br />

die ihre Karrieren einst selbst bei dem Wettbewerb begannen, gemeinsam mit jungen Preisträgern<br />

auftreten. Auch die international renommierte Bratschistin Tabea Zimmermann begann ihre Karriere<br />

bei „Jugend musiziert“. www.jugend-musiziert.org<br />

Sparkassen. Gut für Deutschland.<br />

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JOHANN-SEBASTIAN-BACH-PLATZ . 70178 STUT TGART<br />

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