00 schneider im wendekreis der eidechse - Babylon Kino
00 schneider im wendekreis der eidechse - Babylon Kino
00 schneider im wendekreis der eidechse - Babylon Kino
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präsentiert<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER<br />
IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
Ein Film von und mit<br />
Helge Schnei<strong>der</strong><br />
mit<br />
Rocko Schamoni, Tyree Glenn jr., Peter Thoms u.v.a.<br />
<strong>Kino</strong>start: 10. Oktober 2013<br />
PRESSEHEFT
PRESSEBETREUUNG:<br />
HÜTTERSEN Presse & Promotion<br />
Ilona Hüttersen<br />
Zentnerstr. 19<br />
80798 München<br />
Tel: 089 / 34 02-39 29<br />
Fax: 089 / 34 02-39 31<br />
Mobil: 0172 / 8213 409<br />
E-Mail: huettersen@online.de<br />
VERTRIEB:<br />
Central Film Verleih GmbH<br />
Keithstr. 2-4<br />
10787 Berlin<br />
Tel: 030 / 214922-<strong>00</strong><br />
MATERIAL / INFORMATIONEN:<br />
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Download bereitgestellt.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
2
INHALTSVERZEICHNIS<br />
BESETZUNG & STAB<br />
KURZINHALT & PRESSENOTIZ<br />
INTERVIEWS<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> - Regie, Drehbuch, Darsteller<br />
Rocko Schamoni - Darsteller<br />
Ulf Israel - Produzent<br />
BIOGRAFIEN / BESETZUNG<br />
Rocko Schamoni<br />
Tyree Glenn, jr.<br />
Peter Thoms<br />
Willy Ketzer<br />
Ira Coleman<br />
Pete York<br />
Salvatore Bonarrigo<br />
BIOGRAFIEN / STAB<br />
Helge Schnei<strong>der</strong><br />
Ulf Israel<br />
Bodo Oesterling<br />
Andrea Schumacher<br />
Volker 'Voxi' Bärenklau<br />
Andrea Kessler<br />
Ute Paffendorf<br />
Bernd Hackmann<br />
Horst Allert<br />
Delia Mündelein<br />
Steffen Müller<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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BESETZUNG<br />
<strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> HELGE SCHNEIDER<br />
Tante Tyree<br />
TYREE GLENN JR.<br />
Eidechse<br />
ROCKO SCHAMONI<br />
Elli Hartmann<br />
PETER THOMS<br />
Staubsaugervertreter WILLY KETZER<br />
Sittenstrolch<br />
RUDI OLBRICHT<br />
Agent Cole<br />
IRA COLEMAN<br />
Der Chief<br />
SALVATORE BONARRIGO<br />
Agent Smith<br />
PETE YORK<br />
STAB<br />
Regie<br />
Co-Regie & Schnitt<br />
Buch<br />
Mitarbeit Buch<br />
Kameramann<br />
Szenenbild<br />
Kostümbild<br />
Maskenbild<br />
Ton<br />
Produktionsleitung<br />
Herstellungsleitung<br />
Produzent<br />
Koproduzent<br />
Executive Producer<br />
HELGE SCHNEIDER<br />
ANDREA SCHUMACHER<br />
HELGE SCHNEIDER, ANDREA SCHUMACHER<br />
PETE YORK, BODO ÖSTERLING,<br />
VOXI BÄRENKLAU<br />
ANDREA KESSLER<br />
UTE PAFFENDORF, ELENA WEGNER<br />
HORST ALLERT, DELIA MÜNDELEIN<br />
BERND HACKMANN<br />
STEFFEN MÜLLER<br />
STEFAAN SCHIEDER<br />
ULF ISRAEL<br />
MANFRED WENZEL<br />
HELGE SASSE<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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KURZINHALT<br />
Kommissar <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> (HELGE SCHNEIDER) ermittelt wie<strong>der</strong> in einer Welt voller Verbrecher<br />
und Übeltäter! Er wurde nicht als Kommissar geboren, er musste diesen Beruf erst erlernen!<br />
Vor ihm, an dem die Zeit nicht spurlos vorbei gezogen ist, liegen große Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />
Er schreibt an seinen Memoiren, hat Besuch von <strong>der</strong> Tante aus Amerika und muss knifflige<br />
Kr<strong>im</strong>inalfälle lösen. Eben hat <strong>der</strong> Kommissar Schnei<strong>der</strong> noch einen hinterhältigen Sittenstrolch<br />
hinter Gitter gebracht, da erschüttert eine ganze Serie von Missetaten den beschaulichen Ort:<br />
ein Tabakladen wird überfallen, auf einem Bauernhof ist ein Huhn spurlos verschwunden und<br />
sexuelle Übergriffe auf unbescholtene Bürgerinnen greifen um sich.<br />
Kommissar <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> hat bald eine Ahnung, wer <strong>der</strong> Täter sein könnte: Der Kettenraucher<br />
Jean-Claude Pillemann (ROCKO SCHAMONI), wegen seiner reptilienhaften Bewegungen auch<br />
DIE EIDECHSE genannt! Der Intelligenzverbrecher gilt wegen seiner ätzenden Spucke als<br />
gemeingefährlich.<br />
Unbeirrbar verfolgt <strong>der</strong> Kommissar seine Ermittlungen. Mordanschläge und Zahnschmerzen<br />
können ihm dabei nichts anhaben. Er zieht alle Register polizeilicher Ermittlungsarbeit, um<br />
DIE EIDECHSE dingfest zu machen…<br />
Am Ende erweist sich wie<strong>der</strong>: Verbrechen lohnt sich nicht und Rauchen schadet <strong>der</strong><br />
Gesundheit!<br />
PRESSENOTIZ<br />
Endlich! Helge Schnei<strong>der</strong> ermittelt wie<strong>der</strong> als Kommissar <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> in einer Welt<br />
voller Verbrecher und Übeltäter! Unterstützt bei dieser kr<strong>im</strong>inalistischen Arbeit wird<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> von Rocko Schamoni, Tyree Glenn jr., Ira Colemann und vielen weiteren<br />
Freunden und Kollegen aus dem Helge Schnei<strong>der</strong>-Universum.<br />
Die Ermittlungen, sprich: die Dreharbeiten unter Helge Schnei<strong>der</strong>s Regie fanden vom 15.<br />
Oktober bis Mitte November 2012 in und um Mülhe<strong>im</strong> an <strong>der</strong> Ruhr sowie in Almeria, Spanien,<br />
statt.<br />
Das abendfüllende Spielabenteuer mit dem beliebten Kommissar <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> ist eine<br />
Senator Film Produktion von Ulf Israel in Co-Produktion mit panda plus, Manfred Wenzel,<br />
und mit freundlicher Unterstützung <strong>der</strong> Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen,<br />
HessenInvestFilm und dem Deutschen Filmför<strong>der</strong>fonds.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
5
INTERVIEWS<br />
Interview mit Regisseur Helge Schnei<strong>der</strong><br />
Helge Schnei<strong>der</strong> ist gerade zum Interview ins 'Perfetto' in <strong>der</strong> Mülhe<strong>im</strong>er Fußgängerzone<br />
gekommen. Er verkündet, er habe zehn Minuten, dann müsse er weiter. Mit unseren<br />
Kaffeespezialitäten vor uns, sitzen wir draußen. Die 76-jährige Frau Helling kommt vorbei,<br />
erkennt Helge und sagt Hallo. Dann beginnt sie, uns von den Metallplatten zu erzählen, die<br />
bei ihr eingesetzt wurden, um die osteoporosegeschädigten Knochen zu stabilisieren.<br />
„Niemals aufgeben“, gibt sie uns noch mit auf den Weg, als sie weiter zieht. Das Interview<br />
kann beginnen…<br />
Was für ein Typ ist Kommissar <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong>?<br />
Roy Schnei<strong>der</strong> weiß übrigens nicht, dass er von seinen Kollegen <strong>00</strong> genannt wird. Die spielen<br />
damit auf einen Film an, den es mal gegeben hat: <strong>00</strong> SCHNEIDER - JAGD AUF NIHIL BAXTER.<br />
Das ist so ein alberner Film, <strong>der</strong> aufgrund seiner Figur gedreht wurde. Da reagiert er ziemlich<br />
allergisch drauf, denn er ist ja ein echt harter Typ, einer <strong>der</strong> Härtesten, um genau zu sein. Er<br />
macht aber alles ohne Waffe, wie die ganze Polize<strong>im</strong>annschaft auch. Außer dem Chief, <strong>der</strong><br />
hat eine Waffe, aber die ist nie geladen. Roy Schnei<strong>der</strong> macht alles mit Handkantenschlägen –<br />
wie Eddie Constantine: „Eddie krault nur kesse Katzen“, das ist das Vorbild von Roy Schnei<strong>der</strong>.<br />
Und natürlich verweist auch die Namensähnlichkeit zu Roy Schei<strong>der</strong>, Hauptdarsteller in DER<br />
WEISSE HAI, darauf, dass er ein ganz Großer ist.<br />
Wie hart er ist, merkt man sofort, wenn man einen Blick ins Drehbuch wirft: er fährt rasant<br />
Auto, fasst die Verbrecher gnadenlos mit harter Hand an…<br />
In <strong>der</strong> Welt von Roy Schnei<strong>der</strong> werden schon die kleinsten Vergehen unglaublich streng<br />
geahndet. Ein ‚lebenslänglich‘ nur für eine paar geklaute Zigaretten ist nicht auszuschließen.<br />
Roy Schnei<strong>der</strong> ist ja ein militanter Nichtraucher, <strong>der</strong> sich mit dem Gequalme <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en<br />
herum ärgern muss. Er wirft sogar Zigaretten weg, von denen seine Kollegen gehofft hatten,<br />
sie zu bekommen. Da können sie aber nichts gegen machen, denn mit Roy Schnei<strong>der</strong> legt<br />
sich keiner gerne an.<br />
Sprechen wir eigentlich über einen Raucher-Bashing-Film?<br />
Neeeiiin! Er wird auch nicht von <strong>der</strong> Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
unterstützt.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Was für ein Genre ist <strong>00</strong> SCHNEIDER (AT)? Harter Actionfilm, Kr<strong>im</strong>i, Komödie?<br />
Ich würde mal sagen, harter Actionfilm <strong>im</strong> Sinne von Film Noir, aber auch <strong>der</strong><br />
Gerechtigkeitsliga o<strong>der</strong> Clint „Make-my-Day-Punk“ Eastwood. Alles natürlich sehr überzogen<br />
und so brutal, dass es schon wie<strong>der</strong> albern ist, extrem albern.<br />
Wie wurde das Drehbuch entwickelt? Es gibt <strong>im</strong> Grunde ja nur eine Handlungsvorgabe mit<br />
Platzhalterdialogen.<br />
Im Januar 2012 haben wir in Spanien begonnen, das Buch zu schreiben. Dann haben wir es<br />
ungefähr 50 Mal umgeschrieben. Dann ging es an die Finanzierung und dann haben wir es<br />
für die För<strong>der</strong>ung von Spanien nach Deutschland verlegt. Da war ich <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> gesagt hat,<br />
dann drehen wir in Mülhe<strong>im</strong>, Duisburg und Essen, denn diese Gegend ist symptomatisch für<br />
das Land Nordrhein-Westfalen. Wir wollten hierher in das Herz von NRW; Kohleabbau, Eisen,<br />
Hütten und Stahl. Aber das ist alles weg. Verkauft nach China. Dort beginnt jetzt, was hier vor<br />
150 Jahren angefangen wurde.<br />
Wir nutzen übrigens Originalschauplätze und Fantasieorte, wie die Wohnung des<br />
Kommissars. Das Ganze spielt in Frankreich in Rillieux-la-Pape Principale, das ist eine<br />
Trabantenstadt von Lyon. Die Franzosen haben ja früh angefangen, ihre Städte auszulagern<br />
und große Einkaufszentren zu bauen. Die Deutschen haben mit den Malls auf dem Land erst<br />
20 Jahre später angefangen. Wenn man hier in Mülhe<strong>im</strong> durch die Stadt geht, wun<strong>der</strong>t man<br />
sich, dass ein mutiger Türke einen Obst- und Gemüseladen aufgemacht hat, denn das ist so<br />
ziemlich <strong>der</strong> einzige Laden mit Naturalien hier in <strong>der</strong> Stadt. Der Rest sind Handyläden, ein<br />
Friseur vielleicht, Nagelstudios, Brillenläden und Apotheken – mehr gibt es nicht. In dieser<br />
Welt leben wir. In dem extremen Polizeistaat, in dem Roy Schnei<strong>der</strong> <strong>der</strong> Held ist, bringt schon<br />
<strong>der</strong> kleinste Missgriff – wie die Taten des Sittenstrolchs – die gesamte Struktur durcheinan<strong>der</strong>.<br />
Wie wird man Schauspieler bei Helge Schnei<strong>der</strong>?<br />
Ich suche die Leute – es sind alle Amateure – danach aus, wie sie am besten zu den Rollen<br />
passen. Der Sittenstrolch war sofort klar, dass musste Rudi Olbricht sein. Im wirklichen Leben<br />
ist er zwar kein Sittenstrolch, aber er sieht so aus und spielt Bass. Es ist auch schwierig mit<br />
echten Schauspielern zu arbeiten. Die haben <strong>im</strong>mer Angst, dass am Ende etwas heraus<br />
kommt, was nicht zu ihnen passt und sie dann keine Rolle mehr in einem an<strong>der</strong>en Film<br />
bekommen. Die wollen zwar <strong>im</strong>mer mitspielen, aber wenn es ernst wird, machen sie meist<br />
einen Rückzieher. Darauf lasse ich mich nicht mehr ein. Keine Exper<strong>im</strong>ente mehr. Mit mir zu<br />
arbeiten, heißt auch Vertrauen zu haben, dass <strong>der</strong> Film ordentlich wird. Ich habe den Film ja<br />
<strong>im</strong> Kopf und kann auch ohne ein bis ins Detail ausgeklüngeltes Drehbuch <strong>im</strong>mer alles genau<br />
auseinan<strong>der</strong>klamüsern.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Als Regisseur muss mir natürlich die Möglichkeit gegeben werden, spontan am Drehort etwas<br />
<strong>im</strong> Skript zu verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> einen neuen Schauspieler einzubringen. Dafür brauche ich halt<br />
ein starkes Vertrauen.<br />
Wie werden die Szenen am Set mit den Schauspielern gestaltet?<br />
Ich richte mich nach den Begebenheiten des Augenblicks. Die Stärke dieser Amateure ist das,<br />
was sie mitbringen und das nutze ich direkt während des Drehs. Das macht auch den Film<br />
aus. Ich bin <strong>der</strong> Einzige, <strong>der</strong> da ein wenig rausknallt, weil ich eine Rolle spiele. Das gilt auch<br />
für Rocko Schamoni, <strong>der</strong> die Eidechse spielt. Er spielt eine extreme Rolle mit seinem Gebiss,<br />
den Haaren und dem Bart und überhaupt ist die ganze Figur so hingerichtet, wie er sich<br />
normal gar nicht bewegen würde. Ansonsten sind alle Typen typgerecht eingesetzt. Man<br />
kann sie so abfilmen.<br />
Wie funktioniert es be<strong>im</strong> Improvisieren, wenn du selber spielst und von hinten nicht<br />
kontrollieren kannst?<br />
Das ist kein Problem. Ich habe eine gute Regieassistentin, die Schumi, und einen guten<br />
Kameramann, den Voxi Bärenklau. Die an<strong>der</strong>en sind Vertrauensempfänger von denen, aber<br />
auch von mir. Man darf aber alles nicht so to<strong>der</strong>nst nehmen. Auch nicht sich selbst. Es ist alles<br />
nur ein Spiel, deswegen heißt es ja auch Spielfilm.<br />
Wenn man <strong>im</strong>provisiert und spontan ist, kann man das nicht wie<strong>der</strong>holen. Die Kamera muss da<br />
mitlaufen...<br />
… Wir verbrauchen in <strong>der</strong> Tat sehr viel Filmmaterial...<br />
… schon mal dran gedacht digital zu drehen?<br />
Ja, aber das ist Nichts. Das sieht nicht aus wie Film.<br />
Wie viel Takes brauchst du <strong>im</strong> Schnitt?<br />
In den ersten Tagen hatte ich gehofft, es werden drei bis fünf. Dann sind wir aber bei etwa<br />
zehn angekommen. Aber das ist auch nötig. Ich muss auch Szenen mit Löchern weiter spielen<br />
lassen, damit <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> spielt doch noch einen Höhepunkt hat, den ich später dann<br />
verwende. Daher achte ich darauf, dass zwischen den Aufnahmen nicht so viel gestört wird.<br />
Manchmal lasse ich drei, vier Mal wie<strong>der</strong>holen ohne die Klappe schlagen zu lassen.<br />
(Betty, Helges Sekretärin, kommt und setzt sich zu uns.)<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Helge: Betty! Ich wollte gerade zu dir kommen! Das ist meine Sekretärin. (stellt uns vor) zu<br />
mir: Ich muss jetzt runter zum Set; zu Betty: kommst du mit?<br />
Eine letzte Frage noch: was unterscheidet den Humor des Ruhrgebiets vom Rest <strong>der</strong> Republik?<br />
Hier ist man ober-cool, woan<strong>der</strong>s ist man nur cool. Man ist hier viel gewohnt. Humor hat<br />
auch mit Vertrauen zu tun, mal loszulassen, einfach mal gehen zu lassen. Das ist schon schön.<br />
Ich lebe gerne hier. Ruhrgebiet ist echt gut.<br />
Deswegen ist Mülhe<strong>im</strong> auch eine so großartige Kulisse für den Film!<br />
Mülhe<strong>im</strong> ist sowieso gut. Hier habe ich gelernt! - Okay, wir gehen rüber – Tschüss!<br />
(springt auf, Handschlag, winken und er ist mit Betty <strong>im</strong> Gespräch vertieft in<br />
Sekundenschnelle weg. Ich bin kaum dazu gekommen, noch selbst Tschüss zu sagen.)<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Interview mit Rocko Schamoni<br />
Wie schafft man es, eine Rolle in einem Helge Schnei<strong>der</strong>-Film zu bekommen?<br />
Dafür kann man aktiv gar nichts tun. Das obliegt alleine Helge. Wir kennen uns seit 1989 und<br />
ich hatte schon bei JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM mitgemacht. Damals<br />
hatte er mich einfach gefragt, weil er ja sowieso <strong>im</strong>mer seine Kumpel einsetzt. Das hat wohl<br />
ganz gut funktioniert, sonst hätte er mich nicht wie<strong>der</strong> gefragt.<br />
Du hast dann gesagt: „Gerne, aber was soll ich eigentlich machen?“<br />
Nein. Es war schon konkret für diese Rolle. Ich habe auch das Drehbuch bekommen, aber<br />
daran wird sich ja nicht gehalten.<br />
Wie konntest du dich dann auf die Rolle vorbereiten?<br />
Alles was damit zu tun hat, ist letztendlich komplett vergebens, weil Helge das ein wenig so<br />
macht wie Fellini. Fellini hat seinen Akteuren Sachen vorgesagt und die mussten das dann<br />
nachsprechen während sie gleichzeitig die Regieanweisungen ausführen mussten. Häufig<br />
waren das nur Zahlen. Gleichzeitig stand er hinter <strong>der</strong> Kamera und hat ihnen gezeigt, wo sie<br />
hinschauen sollten. Erst in <strong>der</strong> Nachsynchronisation hat er ihnen dann Texte in den Mund<br />
gelegt, von denen er vorher gar nicht wusste, wie sie klingen sollten. Bei Helge ist es ähnlich.<br />
Du hast einen Text, von dem du glaubst, ihn sagen zu dürfen, aber es gibt ihn gar nicht, weil<br />
er dir bei jedem Take eine neue Idee in den Mund legt. Das ist nicht ganz einfach, weil man<br />
sich in <strong>der</strong> Tat nicht wirklich vorbereiten kann.<br />
Wie würdest du die Eidechse, deine Rolle, charakterisieren?<br />
Das kann ich nicht, sie wird ja jeden Tag geän<strong>der</strong>t. Ich weiß nicht was sie ist und wohin sie<br />
geht. Das än<strong>der</strong>t sich jede Minute. Ursprünglich habe ich gedacht, dass die Eidechse so ein<br />
fieser selbstherrlicher, übertriebener Ganove ist. Dann hat mir Helge gesagt, dass er doof und<br />
dumm ist. Am Tag darauf sollte er ein großkotziger „Schlagertyp“ sein, <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer lächelt.<br />
Und jetzt bin ich <strong>im</strong>mer nur am fauchen. Ich darf gar nichts mehr sagen, nur noch fauchen.<br />
Die Eidechse ist ein total zersplittertes Wesen, das sich aus den Fantasiebrocken von Helge<br />
zusammen setzt. Ich kann das nicht einsortieren. Ich mache einfach, was er sagt. Ich bin ein<br />
willfähriger Soldat <strong>der</strong> Kunst. Das bin ich <strong>im</strong>mer, wenn ich nicht die eigene, son<strong>der</strong>n die Kunst<br />
an<strong>der</strong>er ausführe. An<strong>der</strong>e nennen das eine „professionelle Einstellung“ für mich ist das<br />
hingebungsvolles Soldatentum.<br />
Helge und du seid beide Musiker. Wird sich das <strong>im</strong> Soundtrack wi<strong>der</strong>spiegeln?<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Das glaube ich nicht. Unsere Musik ist zu unterschiedlich. Helge ist Jazzer, ich komme aus<br />
dem Pop-Bereich und ursprünglich ja vom Punk. Ich glaube auch nicht, dass wir was<br />
zusammen machen werden. Helge ist von genialen Musikern umgeben und die spielen auf<br />
hohem Niveau und das befriedigt ihn sehr. Ich hingegen komme aus <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> einfachen<br />
Popakkorde, auch wenn ich inzwischen weitaus mehr kann. Das sind einfach unterschiedliche<br />
Spielfel<strong>der</strong>.<br />
Wenn du <strong>der</strong> ‚Dorfpunk‘ bist, was ist dann Helge Schnei<strong>der</strong>?<br />
Der Provinzkasper, denn Mühlhe<strong>im</strong> ist keine große Stadt. Klingt aber despektierlich, o<strong>der</strong>? Ich<br />
bin ja auch nicht <strong>der</strong> Dorfpunk. Mir war klar, dass ich diesen Titel weg haben würde, wenn<br />
mein Buch so heißt, aber <strong>der</strong> Verlag ist meinem Wunsch nach einem an<strong>der</strong>en Titel nicht<br />
nachgekommen. Vielleicht Provinzkasper auf Weltniveau? Ich hab noch `ne gute Idee: Helge<br />
ist eine Jahrzehntfigur! Hahaha, nicht Jahrhun<strong>der</strong>tfigur, son<strong>der</strong>n Jahrzehntfigur.<br />
Den ‚Dorfpunk‘ hier wie<strong>der</strong> raus zu holen, ist ja wohl auch was, was du nicht mehr hören<br />
kannst?<br />
So schl<strong>im</strong>m ist es nicht. Ich habe das Buch geschrieben, es hat sich mehr als 2<strong>00</strong>.<strong>00</strong>0 Mal<br />
verkauft, es wurde verfilmt und die Menschen haben sich darüber gefreut. Es ist eigentlich<br />
etwas Positives und dazu stehe ich auch.<br />
Als was siehst du dich? Als Entertainer, denn du schreibst, machst Musik, schauspielerst?<br />
Entertainer trifft es. Ich bin definitiv kein Comedian - den Begriff finde ich sowieso scheußlich<br />
- denn ich bin ja sowohl <strong>im</strong> komischen wie <strong>im</strong> ernsten Bereich zu finden. Meine Bücher etwa<br />
sind oft von Depression und dem Versuch geprägt, Depression mit Humor klein zu<br />
bekommen. Und irgendwo zwischen Kunst und Popmusik, Filmerei und Schreiben sehe ich<br />
mich dann als Entertainer. Ich langweile mich auch wahnsinnig schnell. Deswegen muss ich<br />
<strong>im</strong>mer springen und kann nicht zwe<strong>im</strong>al das gleiche Sujet hintereinan<strong>der</strong> bedienen. Nach<br />
einem Buch etwa muss ich etwas an<strong>der</strong>es machen, damit sich mein Kopf weiter drehen kann.<br />
Was macht einen guten Entertainer aus?<br />
Das ist jetzt die schwierigste Frage! Aber es gibt nur eine klare Antwort: ein guter Entertainer<br />
muss die Leute so unterhalten, dass sie sich für diesen Moment, für den sie sich an ihn<br />
übergeben, selbst vergessen können. Sie sollen mit ein paar frischen, tollen Gedanken aus so<br />
einem Abend raus gehen o<strong>der</strong> zumindest doch mit einem Kick, bei dem man sich denkt:<br />
Mann, <strong>der</strong> Typ ben<strong>im</strong>mt sich auf eine Art, die mir gefällt, die mich reizt auszubrechen aus <strong>der</strong><br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
5
Bahn. So einen Funken mitzugeben, ist etwas Wun<strong>der</strong>volles, aber in erster Linie bist du da,<br />
um die Leute sich selbst und die Welt für einen Moment vergessen zu lassen, indem du sie<br />
unterhältst und mitn<strong>im</strong>mst in ein Reich, zu dem nur du selbst den Schlüssel besitzt.<br />
Wie sehr liegt dir Improvisation?<br />
Das ist eigentlich mein Lieblingsbereich. Bei Studio Braun, das Konglomerat, das ich mit Heinz<br />
Strunk und Jacques Palminger habe, arbeiten wir auch viel mit Improvisation. Improvisation<br />
ist <strong>im</strong>mer meine Stärke gewesen, auch be<strong>im</strong> Umgang mit ‚problematischen‘ Situationen.<br />
Wenn das Publikum dich herausfor<strong>der</strong>n will etwa; wenn Betrunkene nur stören wollen. Darauf<br />
warte ich inzwischen sogar. Bei auswendig gelernten Sachen bin ich viel schwächer. Und da<br />
Helge ohnehin <strong>im</strong>mer frei <strong>im</strong>provisiert, geht das pr<strong>im</strong>a.<br />
Wird die Drehzeit einzelner Szenen durch die Improvisationen länger als sonst?<br />
Zumindest nicht so lang wie bei Michael Haneke, <strong>der</strong> ja 80 Mal wie<strong>der</strong>holen lässt - habe ich<br />
zumindest gehört. Soweit ich es mitbekommen habe, waren es bei Helge max<strong>im</strong>al zehn<br />
Wie<strong>der</strong>holungen. Oft genug reichen aber auch drei o<strong>der</strong> vier. Ausschlaggebend ist das<br />
Befriedigungsgefühl, dass da was dabei gewesen ist. Und bei Helge ist jede Wie<strong>der</strong>holung<br />
an<strong>der</strong>s. Bei Haneke ist sie nur in Nuancen an<strong>der</strong>s und erst okay, wenn sie in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />
wie<strong>der</strong> gibt, was Haneke geplant hatte. Helge will eher unterschiedliche Variationen. Wenn<br />
man jedes Mal etwas zum ersten Mal macht, ist <strong>im</strong>mer irgendwann etwas dabei, das auch<br />
glaubhaft ist.<br />
Wenn man schon mal die Gelegenheit hat und einen Experten fragen kann: ist Punk nun<br />
wirklich tot?<br />
Das kann ich eindeutig beantworten: Punk ist 1977 gestorben und ist seitdem auch tot<br />
geblieben. Was danach kam, ist okay. Wenn ein 16-jähriger <strong>im</strong> Dorf sagt, er sei Punk, dann ist<br />
das auch so. Für ihn ist das ein Werkzeug, das er benutzen darf. Aber das Phänomen, von<br />
dem wir reden, entstand 1975, hatte seine Blüte 1976 und verstarb <strong>im</strong> Jahr darauf mit dem<br />
Ausverkauf dieser Bewegung und den Verän<strong>der</strong>ungen, denen sie unterworfen war. Dadurch<br />
gibt es jetzt zwei Arten von Punk: den toten von damals und den individuellen, den Leute mit<br />
sich herumschleppen, weil sie ihn zum Leben brauchen.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Interview mit Produzent Ulf Israel<br />
Warum hat es so lange gedauert bis es wie<strong>der</strong> einen Helge Schnei<strong>der</strong>-Film gibt?<br />
Ja, das hat wirklich lange gedauert. In den vergangenen Jahren hat Helge sich jedoch sehr auf<br />
an<strong>der</strong>e Aspekte seiner Kreativität konzentriert. Er ist viel getourt, hat Musik gemacht und<br />
auch geschrieben. Es brauchte einfach seine Zeit, bis Helge den Kopf wie<strong>der</strong> frei hatte für<br />
einen neuen Film. Dazu ist ja auch ein neuer Ansatz nötig, um sich nicht zu wie<strong>der</strong>holen.<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> ist für uns nach wie vor einer <strong>der</strong> kreativsten Künstler Deutschlands. Er hat<br />
eine ganz eigene Handschrift und eine beson<strong>der</strong>e Form von Humor. Helge ist ein Künstler,<br />
<strong>der</strong> sich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> neu erfindet und nie das macht, was man von ihm erwartet.<br />
Und dann, völlig unerwartet, kam ein Anruf o<strong>der</strong> Buch per E-Mail?<br />
Genau, mehr o<strong>der</strong> weniger unerwartet. Wir hatten ihm zwar öfter signalisiert, dass wir daran<br />
interessiert sind, wie<strong>der</strong> einen Film mit ihm zu machen, doch er hat sich damit Zeit gelassen.<br />
Anfang des letzten Jahres rief er an und da war es dann soweit. Wir haben uns sehr darüber<br />
gefreut, dass er diesen Film wie<strong>der</strong> gemeinsam mit Senator drehen wollte und nach den<br />
ersten kreativen Treffen begann Helge mit <strong>der</strong> Drehbucharbeit.<br />
Wie sieht <strong>der</strong> Entwicklungsprozess eines Helge Schnei<strong>der</strong>-Films aus?<br />
Man spricht mit ihm grundsätzlich über Ideen, weniger über konkrete Ausgestaltungen,<br />
komplexe Drehbuchstrukturen o<strong>der</strong> Sequenzen. Die Geschichte wird innovativ und kreativ<br />
weiterentwickelt. Während dieses Prozesses entwickeln sich Figuren, sie entstehen o<strong>der</strong><br />
verschwinden wie<strong>der</strong>. Am Ende kann man die Essenz <strong>der</strong> Ideen tatsächlich auf dem Papier<br />
lesen, wobei sich Helge Schnei<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer die Freiheit vorbehält, am Set zu <strong>im</strong>provisieren und<br />
Dinge auszubauen o<strong>der</strong> einzustampfen. Aber diese Spontaneität macht ihn und seine Kunst<br />
aus. Nichtsdestotrotz hält er sich an die vorher besprochene Grundidee. Bei <strong>00</strong> SCHNEIDER<br />
ist es so, dass <strong>der</strong> Film eine Form linearer Geschichte haben wird – natürlich <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Helge Schnei<strong>der</strong>-Kosmos‘.<br />
Kann man als Produzent bei Helge Schnei<strong>der</strong> genauso kreativ Einfluss üben wie bei an<strong>der</strong>en<br />
Filmprojekten?<br />
Jein. Es ist eine freie Form <strong>der</strong> Zusammenarbeit. Es geht um die Diskussion von Ideen und um<br />
prinzipielle Entscheidungen und Festlegungen. Aber man kann in <strong>der</strong> Tat nicht, wie bei<br />
an<strong>der</strong>en Filmen, bis ins Detail hinein wirken. Bei Helge Schnei<strong>der</strong> ist es nun mal ein<br />
dynamischer Prozess. Hier geht es viel um St<strong>im</strong>mungen und Figuren. Als Produzent sehe ich<br />
meine Aufgabe darin, ihm den Freiraum zu schaffen, den er für seine Arbeit braucht.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Wie ist die Figur von <strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> angelegt?<br />
Man kennt sie aus TEXAS - DOC SNYDER HÄLT DIE WELT IN ATEM und <strong>00</strong> SCHNEIDER – JAGD<br />
AUF NIHIL BAXTER und verschiedenen Romanen. Hier erfährt sie eine Neuinterpretation, die<br />
nicht nur mit den 18 Jahren seit NIHIL BAXTER zu tun hat, son<strong>der</strong>n auch mit den<br />
Verän<strong>der</strong>ungen, <strong>der</strong> die Welt seitdem unterworfen war, und <strong>der</strong> zunehmenden Weisheit <strong>der</strong><br />
Beteiligten. Ich finde es sehr interessant, wie er es schafft, die Figur neu zu interpretieren, und<br />
ich glaube, dass wir sehr von dieser Neuinterpretation seines Humors überrascht sein werden.<br />
Sagen wir mal so: '<strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong> ist zurück, aber die Zeit ist auch an IHM nicht spurlos vorbei<br />
gegangen.'<br />
Wie ist es als Produzent mit Helge Schnei<strong>der</strong> zu arbeiten? Muss man sich nicht ständig Sorgen<br />
machen, dass Drehzeit und Budget überzogen werden?<br />
Der Gedanke liegt nahe, weil man schon denken kann, dass seine Spontaneität Auswirkungen<br />
hat, die den Produzenten den Schlaf rauben. Ich habe mir vor Drehbeginn auch Gedanken<br />
gemacht, aber letztendlich war noch keine meiner Produktionen so entspannt wie diese. Das<br />
liegt daran, dass Helge Schnei<strong>der</strong> be<strong>im</strong> Improvisieren den festgelegten Rahmen nicht verlässt.<br />
Er ist ein beeindruckend disziplinierter Regisseur, <strong>der</strong> genau weiß, was er will. Er verfolgt ein<br />
klares Ziel und arbeitet konzentriert darauf hin. Ganz wichtig ist für ihn, dass er von einem<br />
Team umgeben ist, das ihn schon sehr lange kennt und dem es daher leicht fällt, sich schnell<br />
auf Än<strong>der</strong>ungen einzustellen.<br />
Kann ein Helge Schnei<strong>der</strong>-Film über die normalen Strukturen finanziert werden?<br />
Ja und Nein. Interessanterweise sind alle Helge Schnei<strong>der</strong>-Filme auf die gleiche Art und Weise<br />
finanziert worden. Bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung sind wir auf das Vertrauen <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Entscheidungsträger in Helge Schnei<strong>der</strong> angewiesen. Auf Verständnis in seinen Humor und<br />
seine Leistungen als Künstler. Immerhin verkauft er jährlich bis zu 2<strong>00</strong>.<strong>00</strong>0 Live-Tickets. Er hat<br />
ein Publikum, das nachwächst. Die Filmstiftung NRW hat uns sehr unterstützt und das<br />
Vertrauen, das wir dort gefunden haben, haben wir auch bei HessenInvest erfahren. Hinzu<br />
kommt mittlerweile noch <strong>der</strong> DFFF als automatischer För<strong>der</strong>er. Was nicht geht, ist die<br />
Beteiligung eines Fernsehsen<strong>der</strong>s. Das liegt allein schon an Helges spontaner Art zu arbeiten.<br />
Das ist nicht kompatibel mit Sen<strong>der</strong>strukturen, wo alles durch Gremien gehen muss.<br />
Schlussendlich heißt dies, dass alle Helge Schnei<strong>der</strong>-Filme mit einem sehr mo<strong>der</strong>aten Budget<br />
hergestellt werden.<br />
Zu Helge Schnei<strong>der</strong>-Filmen gehören auch die unverwechselbaren Requisiten. Ist es schwierig sie<br />
zu finden?<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
8
Manche Sachen werden gekauft, oft helfen Zufall und Glück. Aber Helge hat auch Leute um<br />
sich herum, die seinen Stil verstehen und dadurch in <strong>der</strong> Lage sind, seine Vision umzusetzen.<br />
Und natürlich wird auch mal in die Runde gefragt, ob man nicht <strong>im</strong> Keller o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Oma<br />
<strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer nachsehen kann. Wir haben eine sehr detailreiche Ausstattung und es macht<br />
großen Spaß, diese Welten zu kreieren. Auch Helge Schnei<strong>der</strong> steuert einige Sachen bei, wie<br />
z.B. die Autos, die <strong>der</strong> Kommissar fährt - ebenso den Filmhund Zorro. Und <strong>der</strong> folgt Herrchen<br />
be<strong>im</strong> Dreh aufs Wort.<br />
Große Freude macht bei Helge Schnei<strong>der</strong>-Filmen auch <strong>im</strong>mer die Besetzung aus<br />
handverlesenen Typen...<br />
Mit den meisten Darstellern hat Helge bereits oft in den Bereichen Film und Musik<br />
zusammengearbeitet. Er sucht seine Besetzungen ja auch <strong>im</strong>mer nach Typ aus. Nicht nur<br />
optisch, son<strong>der</strong>n auch <strong>im</strong> Habitus. Bei Rocko Schamoni fällt das genauso auf wie bei den<br />
kleinsten Nebenrollen. Der Schlagzeuger Pete York etwa, mit dem Helge auf Tour war, hat<br />
eine kleine Rolle, die er mit höchster Monty Python-Kunst ausfüllt. O<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jazzbassist Ira<br />
Coleman, <strong>der</strong> den Special Agent Cole spielt. Helge und er haben vor etwa 25 Jahren<br />
miteinan<strong>der</strong> Musik gemacht. Dann ging Coleman in die USA. Irgendwann rief er Freunde in<br />
Deutschland an, die ihm erzählten, ‚<strong>der</strong> Helge hat Karriere gemacht‘. Und dieses Jahr war<br />
Coleman mit Helge auf Tour und nun spielt er eine Rolle in <strong>00</strong> SCHNEIDER (AT). Auch so<br />
kommt schon mal eine Besetzung zustande. Und Helge selbst wird natürlich kleine Rollen<br />
wie<strong>der</strong> selbst übernehmen.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
9
BIOGRAFIEN / BESETZUNG<br />
Rocko Schamoni – Eidechse<br />
Rocko Schamoni wurde 1966 in Lütjenburg in Schleswig Holstein geboren. Er ist Entertainer,<br />
Musiker, Autor und Schauspieler, <strong>der</strong> eine eingeschworene Fangemeinde um sich geschart<br />
hat. Durch seine Jugen<strong>der</strong>innerungen „Dorfpunks“, die 2<strong>00</strong>9 von Lars Jessen verfilmt wurden,<br />
wurde er einem breiteren Publikum bekannt.<br />
Zuvor hatte sich <strong>der</strong> Post-Punk-Entertainer als Musiker, Clubbetreiber und Autor <strong>im</strong><br />
Hamburger Subkulturkreisen bereits einen Namen gemacht. Sein Musikstil, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> frühen<br />
Phase Elemente des Punkrock, Rockmusik und Jazz beinhaltet, wurde oft als deutscher Post-<br />
Punk bezeichnet. 1981 und 1982 war Rocko Schamoni Mitglied <strong>der</strong> Fun-Punk Band Warhead.<br />
Schamoni schreibt nicht nur eigene Songs son<strong>der</strong>n auch Musik für Theaterproduktionen, wie<br />
für Oscar Wildes „Bunbury“ am Wiener Burgtheater.<br />
Vor „Dorfpunks“ veröffentlichte Schamoni den Roman „Risiko des Ruhms“. Die letzte<br />
Veröffentlichung ist „Tag <strong>der</strong> geschlossenen Tür“, in <strong>der</strong> Schamonis Held Michael Sonntag<br />
sich als Frührentner behaupten muss.<br />
Rocko Schamoni tritt auch als Schauspieler auf, etwa in Klaus Lemkes DIE RATTE ALS<br />
POLIZIST, in AM TAG ALS BOBBY EWING STARB aber auch in Theaterstücken. Gemeinsam mit<br />
Heinz Strunk (Autor von Fleisch ist mein Gemüse) und Jacques Palminger ist er Teil des<br />
Unterhaltungs-Ensemble Studio Braun. Zu den Produktionen <strong>der</strong> Truppe gehören die<br />
Operette „Phönix - Wem gehört das Licht“, die auf dem Roman „Fleisch ist mein Gemüse“<br />
basiert. Schamoni war hier als Komponist, Musiker, Schauspieler und Ko-Regisseur beteiligt.<br />
Weitere Produktionen mit Studio Braun sind „Dorfpunks“ und „Rust – Ein deutscher Messias“.<br />
Ab 8. November läuft <strong>im</strong> <strong>Kino</strong> FRAKTUS, eine Mockumentary über die Band, die den Techno<br />
erfunden hat. Rocko Schamoni ist hier Ko-Autor und spielt einen <strong>der</strong> drei Fraktus-Musiker.<br />
Neben Helge Schnei<strong>der</strong> hat er bereits 2<strong>00</strong>4 in JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN<br />
WURM gespielt.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Tyree Glenn jr. - Tante Tyree<br />
Der Saxophonist, Sänger, Komponist und Entertainer ist seit seiner Kindheit mit <strong>der</strong> Musik<br />
und dem Showgeschäft vertraut, war doch sein Vater, Tyree Glenn sen., <strong>der</strong> legendäre<br />
Posaunist von Louis Armstrong und Duke Ellington.<br />
Seine langjährige Erfahrung am New Yorker Broadway, Konzerttourneen, Radio- und<br />
Fernsehshows in Italien, Portugal und Deutschland machten ihn zu einem brillanten Musiker,<br />
Entertainer und Komponist, <strong>der</strong> es versteht, jedes Publikum zu unterhalten und anzuheizen.<br />
Tyree Glenn jr. ist, wie ein Pressekritiker vor einiger Zeit schrieb, „wie ein Waldbrand auf<br />
hoher See ...!“ Tyree und seine Band fesseln das Publikum mit einem vielseitigen Repertoire:<br />
Rhythm & Blues, Soul, Funk und Jazz.<br />
Das Programm umfasst schwarze Musik von Stevie Won<strong>der</strong>, James Brown und Otis Redding,<br />
aber auch Jazz Standards (von Ellington: "Satin Doll" and "Take the A Train" bis Errol Garner’s<br />
"Misty") und Blues. Schwarze Rhythmik und vor allem die Show stehen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund aller<br />
Konzerte. Daneben überrascht er mit gelungenen Eigenkompositionen und launigen bis<br />
frechen Texten.<br />
Peter Thoms - Elli Hartmann<br />
Peter Thomas wurde 1940 in Eutin geboren. Er ist Schlagzeuger und Schauspieler. Thoms war<br />
ursprünglich Lehrer, verließ diesen Beruf jedoch wegen unüberbrückbarer Schwierigkeiten. Er<br />
bezeichnet diesen Schritt als das Beste für sich und die Schüler. Stattdessen begann er als<br />
Schlagzeuger mit verschiedenen Bands aufzutreten. In den 1990er Jahren erreichte er als<br />
Mitglied <strong>der</strong> Band „Hardcore“ (Buddy Casino am Klavier und Farfisa-Orgel und Peter Thoms<br />
am Schlagzeug) von Helge Schnei<strong>der</strong> nationale Bekanntheit. Er übernahm hier die Rolle des<br />
von Schnei<strong>der</strong> ständig verjuxten Opas, dessen Alter zwischen 60 und 120 schwankend<br />
angegeben wurde und dem das Spottlied „My Name is Peter, I'm Old“ gewidmet wurde.<br />
Durch sein lebendiges, phantasievolles Schlagzeugspiel, <strong>im</strong>provisierte Tanzeinlagen sowie<br />
durch den Song „Ein Leben ohne Trauschein“ wurde er schnell neben Schnei<strong>der</strong> zum<br />
he<strong>im</strong>lichen Star <strong>der</strong> Show. Mit <strong>der</strong> Band tourte Thoms viele Jahre durch ganz Deutschland<br />
und trat <strong>im</strong> Fernsehen, z. B. in „Wetten, dass..?“, auf. Auf mehreren Alben von Helge Schnei<strong>der</strong><br />
trug Thoms durch sein Spiel zu einem akustisch basierten Jazz-Sound bei.<br />
Thoms wirkte in allen vier <strong>Kino</strong>filmen von Schnei<strong>der</strong> mit. Er präsentierte sich, teilweise in<br />
Frauen-Rollen, als authentischer Schauspieler mit leichtem Hang zur Travestie. Die wichtigste<br />
Rolle hatte er in dem Film TEXAS - DOC SNYDER HÄLT DIE WELT IN ATEM, in dem er als<br />
Nasenmann den Gegenspieler zur Hauptrolle darstellte.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Heute tritt Thoms regelmäßig mit „Dat Kaiser Trio“, gemeinsam mit Peter Rübsam<br />
(Multiinstrumentalist) und Rudi Kontra (Tuba) in Düsseldorf auf. Zur Zeit ist Peter Thoms in<br />
dem Quintett Monk's Trumpf und dem Trio "The Happy Gangstas" aktiv, und widmet sich<br />
dort den Kompositionen von Thelonious Monk. Zusammen mit Rainald Schückens<br />
(Bassklarinette) und Reinhard Glö<strong>der</strong> (Kontrabass).<br />
Willy Ketzer - Staubsaugervertreter<br />
Der in Köln lebende Drummer und Bandlea<strong>der</strong> hat seine Karriere in den Studios und auf<br />
Tourneen mit Klaus Doldingers Band „Passport“ begonnen. Danach spielte er in allen<br />
namhaften Big Bands wie denen von Peter Herbolzhe<strong>im</strong>er, Max Greger o<strong>der</strong> Hugo Strasser. Er<br />
ist seit fast 30 Jahren <strong>der</strong> Schlagzeuger des Jazz-Altmeisters Paul Kuhn und arbeitet noch<br />
<strong>im</strong>mer eng und sehr gerne mit ihm zusammen. 1991 gründete Ketzer die Willy Ketzer Big<br />
Band.<br />
Als Studiomusiker und Drummer begleitete er auf Tourneen in den USA und Europa<br />
Weltstars wie Tom Jones, Jerry Lewi, Barry Manilow, Liza Minnelli, José Carreras, Andrea<br />
Bocelli, Karel Gott, Deborah Sasson, Gilbert Becaud, Charles Aznavour, Peter Alexan<strong>der</strong> und<br />
viele mehr. Seine Lieblingsmusik, <strong>der</strong> Jazz, brachte ihn mit internationalen Größen wie Eugen<br />
Cicero, Monty Alexan<strong>der</strong>, Toots Thielemanns, Slide Hampton, Dusco Goykovich, Johnny<br />
Griffin, Larry Coryell, Till Brönner u.a. zusammen.<br />
Mehrfach wurde Willy Ketzer zum besten Big Band-Schlagzeuger Deutschlands gewählt. Eine<br />
Verpflichtung, die er als Bandlea<strong>der</strong> seiner verschiedenen Formationen umsetzt.<br />
Mit seiner Big Band swingt er bei hochkarätigen Veranstaltungen und auf den großen<br />
Pressebällen. Zu den Highlights zählt er die jährlichen Big Band Jazz-Konzerte in <strong>der</strong> Kölner<br />
Philharmonie mit Paul Kuhn. Nicht zu vergessen, die unzähligen Galas Künstlerbegleitungen<br />
und die großen Shows u.a. in <strong>der</strong> Kölnarena für seinen He<strong>im</strong>atsen<strong>der</strong>, den Westdeutschen<br />
Rundfunk (organisiert von <strong>der</strong> Gastspieldirektion Bauer-Hofner).<br />
Ira Coleman - Agent Cole<br />
Ira Coleman wurde in Stockholm, Schweden, geboren. Er wuchs in Südfrankreich und<br />
Deutschland auf, wo er 14 Jahre lang lebte. Ira Coleman studierte Kontrabass an <strong>der</strong> Kölner<br />
"Hochschule für Musik" und begann anschließend ein Studium in den USA am Berklee<br />
College of Music in Boston.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Jahre hat Ira mit so bekannten Figuren wie Cab Calloway, Freddie Hubbard,<br />
Betty Carter, Branford Marsalis, Herbie Hancock, Wayne Shorter, Jessye Norman und Sting<br />
gearbeitet. Als musikalischer Leiter betreute er von 2<strong>00</strong>2 und 2<strong>00</strong>9 die Band <strong>der</strong> Sängerin Dee<br />
Dee Bridgewater.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
12
Er spielte bei Konzerten und Plattenaufnahmen mit den Opernsängerinnen Barbara Hendricks<br />
und Jessye Norman. 2<strong>00</strong>9 trat Ira Coleman <strong>der</strong> Band von Sting bei, um das Album "If On A<br />
Winter's Night..." einzuspielen. 2010 und 2011 war Ira Coleman mit Sting und dem Royal<br />
Philharmonic Concert Orchestra auf „Symphonicity“-Welttournee, um Sting und Hits dessen<br />
früheren Band 'The Police' in neuer Form zu präsentieren. Seit Frühjahr 2012 tourt er mit <strong>der</strong><br />
Band von Helge Schnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> einst auch sein "Mentor" J<strong>im</strong>my Woode angehörte.<br />
Pete York - Agent Smith<br />
Pete York wurde 1942 in Middlesbrough, England, geboren. 1950 fing er an, auf einer<br />
Spielzeug-Trommel und den Kochtöpfen seiner Mutter die Jazz-Musik <strong>im</strong> Radio zu begleiten.<br />
Nach <strong>der</strong> Schule, dort hatte er das Trommeln leidlich gelernt, ging er nach Birmingham und<br />
engagierte sich in <strong>der</strong> dortigen Musikszene. Dort spielte er neben Jazz auch Blues und R & B<br />
mit Spencer Davis, Steve und Muff. Die erste Plattenveröffentlichung <strong>der</strong> „Spencer Davis<br />
Group“ 1964 wurde nicht nur von <strong>der</strong> Kritik, son<strong>der</strong>n auch vom Publikum begeistert<br />
aufgenommen. Fünf Titel <strong>der</strong> Platte wurden Nummer 1-Hits in Großbritannien.<br />
1969 verließ Pete die „Spencer Davis Group“, mit <strong>der</strong> er nach ihrer Neugründung 1974 auf<br />
Tour gehen sollte, um mit Eddie Hardin das Duo „Hardin & York“ zu gründen. Pete York<br />
spielte <strong>im</strong> Laufe seiner Karriere mit Musikern wie Jon Lord, Miller An<strong>der</strong>son, Ian Paice, Keef<br />
Hartley, Roy Dyke, Keith Moon, Klaus Doldinger, Alexis Korner o<strong>der</strong> Chris Barber.<br />
2<strong>00</strong>2 spielte Pete York mit Helge Schnei<strong>der</strong> und J<strong>im</strong>my Woode ein ausverkauftes Konzert in<br />
Starnberg. 2<strong>00</strong>4 folgte JAZZCLUB - DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM, in dem das Trio<br />
eine zentrale Rolle spielte. Von 2<strong>00</strong>6 bis 2<strong>00</strong>8 sowie <strong>der</strong>zeitig tourte und tourt York erneut<br />
mit Helge Schnei<strong>der</strong> durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.<br />
Salvatore Bonarrigo – Der Chief<br />
Salvatore Bonarrigo ist Gastrom und arbeitet in <strong>der</strong> Mülhe<strong>im</strong>er Pizzeria „Carmelo“. Er und<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> kennen sich seit über zwanzig Jahren. Bonarrigo ist neben <strong>00</strong> SCHNEIDER<br />
(AT) noch 1995 in <strong>00</strong> SCHNEIDER – JAGD AUF NIHIL BAXTER aufgetreten.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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BIOGRAFIEN / STAB<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> – Regie, Drehbuch, Darsteller „<strong>00</strong> Schnei<strong>der</strong>“<br />
Helge wurde 1955 in Mülhe<strong>im</strong> an <strong>der</strong> Ruhr geboren. Er ist Komiker, Komponist, Musiker,<br />
Entertainer, Buchautor, Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Musikclown, Zeichner. Als<br />
Fünfjähriger begann er Klavier und mit zwölf Jahren Cello zu spielen. Dann wollte er Clown<br />
werden, auf <strong>der</strong> Bühne stehen und Musik machen. Schule war nichts für ihn. Also brach er die<br />
und später das Klavierstudium am Duisburger Konservatorium ab.<br />
Lieber spielte er Jazz und an<strong>der</strong>e Musik mit windigen Typen. Wenn es nichts zu tun gab,<br />
stand er bei Eduscho, trank Kaffee und beobachtete die Leute. Das waren seine Lehrjahre. Er<br />
machte dies und das und vor allem viel Musik. Entwe<strong>der</strong> mit eigenen Bandprojekten o<strong>der</strong> als<br />
Studiomusiker. Er spielte in Filmen von Christoph Schlingensief und übernahm 1986 die<br />
Titelrolle in JOHNNY FLASH von Werner Nekes. Außerdem war er von 1985 bis 1991 Ko-<br />
Mo<strong>der</strong>ator <strong>der</strong> Fernseh-Musik-Sendung „Off-Show“ des WDR.<br />
Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre wird Helges einmaliger Show-Mix aus Musik und Quatsch zum<br />
Gehe<strong>im</strong>tipp auf den Bühnen, erst <strong>im</strong> Ruhrgebiet, später überall, wo deutsch gesprochen wird.<br />
Die Hallen werden grösser und Helges Auftritte sind fast <strong>im</strong>mer ausverkauft.<br />
Seitdem geht Helge jedes Jahr mindestens einmal mit verschiedenen Besetzungen auf<br />
Tournee.<br />
Am 11. November 1993 startet sein erster eigener <strong>Kino</strong>film TEXAS – DOC SNYDER HÄLT DIE<br />
WELT IN ATEM. Dieser wird zum erfolgreichsten deutschen Film des Jahres 1993 und macht<br />
Helge über Nacht zum Superstar.<br />
Die <strong>im</strong> Film enthaltenen Songs erscheinen am 24. November 1993 auf dem Album „Es gibt<br />
Reis, Baby“, für das Helge seine erste Goldene Schallplatte erhält.<br />
Am 6. Januar 1994 wird die Single „Katzeklo“ veröffentlich und wird nicht zuletzt dank Helges<br />
grandiosem „Wetten, dass ..?“-Auftritt am 12. März 1994 zum Super-Hit.<br />
1995 folgte <strong>00</strong> SCHNEIDER – JAGD AUF NIHIL BAXTER. 1997 kam PRAXIS DR. HASENBEIN in<br />
die <strong>Kino</strong>s und 2<strong>00</strong>4 JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM.<br />
Helge Schnei<strong>der</strong> beherrscht zahlreiche Instrumente und ist ein virtuoser Musiker, was er in<br />
den verschiedensten Konstellationen und auf zahlreichen Tourneen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> unter<br />
Beweis stellte und stellt. 2<strong>00</strong>8 wurde er vom Bundesverband Klavier als „Klavierspieler des<br />
Jahres“ ausgezeichnet.,<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Ulf Israel – Produzent<br />
Ulf Israel leitete fünf Jahre die 3L Filmproduktion und war in dieser Zeit u.a. für Produktionen<br />
wie den weltweiten Arthouse-Hit 2 TAGE PARIS („2 Days in Paris“, 2<strong>00</strong>7) verantwortlich. Zuvor<br />
arbeitete er u.a. als freier Produzent und war in den Jahren 1998 bis 2<strong>00</strong>2 am Aufbau <strong>der</strong> X<br />
Filme Creative Pool GmbH und <strong>der</strong> X Verleih AG als Referent <strong>der</strong> Geschäftsführung nachhaltig<br />
beteiligt.<br />
Seit Anfang 2010 leitet Ulf Israel gemeinsam mit Helge Sasse die Produktionsarme <strong>der</strong><br />
Senator Film in Berlin, München und Köln. Für die Senator Film Köln produzierte Ulf Israel die<br />
internationale Produktion 2 TAGE NEW YORK („2 Days in New York“) und bereitet <strong>der</strong>zeit das<br />
Drama THE DANISH GIRL vor sowie EIN ATEM von Christian Zübert o<strong>der</strong> auch das Projekt DIE<br />
RÄUBER unter <strong>der</strong> Regie von Christoph Gampl. Weitere internationale und nationale<br />
Produktionen sind in Arbeit.<br />
Andrea Schumacher – Co-Autorin, Co-Regie, Cutterin<br />
Andrea Schumacher in Essen an <strong>der</strong> Ruhr geborene Filmemacherin blickt auf eine<br />
jahrzehntelange Erfahrung in <strong>der</strong> Film- und Medienwelt zurück, in <strong>der</strong> sie durch die<br />
Zusammenarbeit und den Austausch mit namhaften Filmemachern und Künstlern wie Werner<br />
Nekes o<strong>der</strong> Adolf Winkelmann, Peter Wilke, Helge Schnei<strong>der</strong> und Christoph Schlingensief<br />
beeinflusst und geprägt wurde. Die Wahlberlinerin hat für Filme, TV-Dokumentationen,<br />
Werbung und Theater Konzepte entwickelt, Drehbücher geschrieben, Regie geführt, gedreht<br />
und geschnitten. Sie kombiniert die Berufung zur Co-Autorin, Regieassistentin und Cutterin,<br />
um spannende Feature-Film-Projekte voranzutreiben. Seit 1993 arbeitet das Multitalent<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> mit Helge Schnei<strong>der</strong> zusammen. Dazu gehören die Helge Schnei<strong>der</strong> Buch-,<br />
Film- und Bühnenprojekte wie u. a. „Mendy - das Wusical“, JAZZCLUB - DER FRÜHE VOGEL<br />
FÄNGT DEN WURM o<strong>der</strong> aktuell <strong>00</strong> SCHNEIDER (AT), bei dem sie als Co-Autorin und Co-<br />
Regisseurin agierte, um dann <strong>im</strong> Schnei<strong>der</strong>aum wie<strong>der</strong> zu Hause zu sein.<br />
Sie ist dem Ruhrgebiet von Natur aus mit Herz und Seele verbunden. Mit Adolf Winkelmann<br />
hat sie die zeitgenössische Dokumentation Filmschätze aus Dortmund montiert, die innovativ<br />
aus Filmmaterialien durch Crowdsourcing entstand. Während ihrer langjährigen Filmtätigkeit<br />
hat sie es geschafft, Kunst zu machen und dennoch ihrem klaren Konzept <strong>der</strong> Unterhaltung<br />
treu zu bleiben. In Kürze wird sie wie<strong>der</strong> an einem neuen Projekt mit Schnei<strong>der</strong> arbeiten<br />
können, das Thema ist noch gehe<strong>im</strong>!<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Bodo Oesterling - Mitarbeit Drehbuch<br />
Bodo Oesterling war von 1984 bis 86 Bassist <strong>der</strong> Hiltruper Pogo-Band „Sodbrennen“, dann<br />
bei „Baal“ (1989-91) und anschließend bei den „Six Micks“ (1991).<br />
Im September 1992 eröffnete Bodo Oesterling den Rock'n'Roll-Supermarkt Imperator in <strong>der</strong><br />
Jüdefel<strong>der</strong> Straße in Münster, in dem mehr Waren verschenkt als verkauft wurden. Im Odeon<br />
jobbte er als Aufbauhelfer und war Mit-Erfin<strong>der</strong> plus Veranstalter <strong>der</strong> legendären Bad Taste-<br />
Parties. Heute ist Bodo Oesterling Mitglied des Ensembles von Helge Schnei<strong>der</strong> und seit 1994<br />
fester Bestandteil von Schnei<strong>der</strong>s Bühnenshow. 1998 spielte er in Helge Schnei<strong>der</strong>s <strong>Kino</strong>film<br />
PRAXIS DR. HASENBEIN mit.<br />
Volker 'Voxi' Bärenklau - Kameramann<br />
Voxi Bärenklau studierte von 1982 bis 1989 Film bei Werner Nekes und Helmut Herbst an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und schloss dort 1990 als Diplom-Designer<br />
mit Schwerpunkt Film ab. Bereits seit 1987 gehörte er bis zu dessen Tod <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
zum engsten künstlerischen Mitarbeiterstab von Christoph Schlingensief und übernahm 1989<br />
seine erste eigenständige Kameraarbeit für dessen erste Episode <strong>der</strong> Deutschlandtrilogie<br />
„Die letzte Stunde <strong>im</strong> Führerbunker“.<br />
Weiterhin arbeitet Voxi Bärenklau als Kameramann und Lichtdesigner mit Helge Schnei<strong>der</strong><br />
(JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM, <strong>00</strong> SCHNEIDER - JAGD AUF NIHIL<br />
BAXTER) o<strong>der</strong> Adolf Winkelmann zusammen. Zusätzlich hat er seit 2<strong>00</strong>6 unzählige Folgen<br />
diverser TV-Serien und TV-Filme, sowie viele Kurzfilme gedreht.<br />
Seine Tätigkeiten als Lichtdesigner führten ihn seit 1996 neben dem Medium des Films, wo<br />
er mit Kameraleuten wie David Slama THIEF LORD – HERR DER DIEBE, Florian und Michael<br />
Ballhaus (INVESTIGATING SEX), David Novell (HIGHWAY TO HELL) o<strong>der</strong> Bill Butler (JOE &<br />
MAX) international zusammenarbeitete, auch an renommierte europäische Theater- und<br />
Opernhäuser. Auf „Bambiland“ am Wiener Burgtheater und „Atta Bambi Pornoland“ am<br />
Schauspielhaus Zürich folgte <strong>im</strong> Jahr 2<strong>00</strong>4 Schlingensiefs legendäre „Parsifal“-Oper am<br />
Festspielhaus Bayreuth. In <strong>der</strong> Position als Oberbeleuchter/Gaffer war er auch an Martin<br />
Scorseses Film GANGS OF NEW YORK sowie an diversen weiteren internationalen <strong>Kino</strong>- und<br />
TV-Produktionen beteiligt.<br />
Als Stipendiat <strong>im</strong> Bereich Bildende Kunst an <strong>der</strong> Akademie Schloss Solitude erhält Voxi<br />
Bärenklau 1991 seine erste Einzelausstellung <strong>im</strong> Kunstverein Aachen. 2<strong>00</strong>2 wurde er als Co-<br />
Produzent zusammen mit Richard Lehun (Regie) mit dem Deutschen Filmpreis für den<br />
Kurzfilm FETISCH ausgezeichnet. Zusammen mit dem Schweizer Künstler Raoul Marek<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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gründete er 2<strong>00</strong>3 das Institut für Synästhesie und Medien (ISM Berlin), dessen<br />
Schwerpunktarbeit Vorträge und Seminare zum Phänomen <strong>der</strong> Synästhesie und ihre<br />
beispielhaften Anwendungsbereiche in Kunst und Medien beinhaltet. Für ZDF und ARD<br />
drehte er als verantwortlicher Kameramann seit 2<strong>00</strong>8 über 50 Folgen TV-Serien und diverse<br />
TV-Filme. Seit 2<strong>00</strong>7 lehrt Voxi Bärenklau Digitalfilm an <strong>der</strong> FH Dortmund <strong>im</strong> Fachbereich<br />
Design und war von 2<strong>00</strong>8 bis 2010 als künstlerischer Mitarbeiter und Kameramann am<br />
Aufbau des Instituts für Bewegtbildmedien am Dortmun<strong>der</strong> „U“ unter <strong>der</strong> Leitung von Adolf<br />
Winkelmann beteiligt. Im Frühjahr 2011 war er als künstlerischer Berater be<strong>im</strong> Einrichten und<br />
Aufbau des Deutschen Pavillons mit Arbeiten von Christoph Schlingensief auf <strong>der</strong><br />
Kunstbiennale in Venedig beteiligt und gewann damit den Goldenen Löwen.<br />
Andrea Kessler - Szenenbild<br />
Noch während des Studiums als Kommunikationsdesignerin begann Andrea Kessler 1993 <strong>im</strong><br />
Art Department als Innen- und Außenrequisiteurin und Malerin zu arbeiten. 1994 wirkte sie<br />
als Innenrequisiteurin bei <strong>00</strong> SCHNEIDER - JAGD AUF NIHIL BAXTER mit, ebenso 1996 bei<br />
PRAXIS DR. HASENBEIN. 1997 entwarf sie das Set für "Wurstfachverkäuferin". 1998 folgte das<br />
erste Szenenbild für einen Spielfilm ABSOLUTE GIGANTEN von Sebastian Schipper, 2<strong>00</strong>1<br />
erhielt sie für DAS EXPERIMENT gemeinsam mit Uli Hanisch die "Lola" für das beste<br />
Szenenbild. Seitdem arbeitet sie abwechselnd als Szenenbildnerin (HARDCOVER, RUHM) o<strong>der</strong><br />
als Innenrequisiteurin bei deutschen und internationalen Produktionen wie Tom Tykwers DAS<br />
PARFUM, THE INTERNATIONAL, CLOUD ATLAS, David Cronenbergs, A DANGEROUS METHOD<br />
o<strong>der</strong> Philipp Stölzls DER MEDICUS.<br />
Ute Paffendorf - Kostüme<br />
Ute Paffendorf absolvierte ein Studium <strong>im</strong> Fachbereich Kostümbild und sammelte<br />
anschließend als Stipendiatin in Paris praktische Erfahrungen. Seit Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre ist<br />
sie als freischaffende Kostümbildnerin für <strong>Kino</strong> und Fernsehen tätig. Sie entwarf die Kostüme<br />
für so unterschiedliche Filme wie die Helge-Schnei<strong>der</strong>-Komödien TEXAS - DOC SNYDER HÄLT<br />
DIE WELT IN ATEM (1993) o<strong>der</strong> JAZZCLUB - DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM (2<strong>00</strong>4),<br />
Sven Taddickens romantisches Drama EMMAS GLÜCK (2<strong>00</strong>6), Ulla Wagners Nachkriegsdrama<br />
DIE ENTDECKUNG DER CURRYWURST (2<strong>00</strong>8) und Bettina Oberlis historischen Kr<strong>im</strong>inalfilm<br />
TANNÖD (2<strong>00</strong>9). Für ihre Kostüme zu <strong>der</strong> satirischen, kurz vor dem 2. Weltkrieg in Moskau<br />
spielenden Komödie HOTEL LUX von Lean<strong>der</strong> Haußmann wurde Paffendorf 2012 für den<br />
Deutschen Filmpreis nominiert.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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Bernd Hackmann – Ton<br />
Bernd Hackmann wurde 1963 in Duisburg geboren und wuchs in Mülhe<strong>im</strong>-Ruhr auf. Er<br />
studierte BWL und VWL mit Abschluss Diplom-Ökonom. Während des Studiums jobbte er in<br />
<strong>der</strong> kleinen Filmproduktionsfirma "Filmwerk" als Produktionsassistent, Tonassistent,<br />
Aufnahmeleiter, Regieassistent und Produktionsleiter und drehte dort eigene Kurzfilme. Sein<br />
Kurzfilm "Die Operation" hatte 2<strong>00</strong>1 Premiere auf dem Slamdance Filmfestival Köln und<br />
gewann den "Preis <strong>der</strong> Redaktion" des TV-Magazin „shortcuts“. Danach konzentrierte er sich<br />
auf seine Arbeit als Tonmeister und begann in seiner drehfreien Zeit Spielfilm-Drehbücher zu<br />
schreiben.<br />
Horst Allert – Maske<br />
Horst Allert erfuhr seine Ausbildung zum Maskenbildner an <strong>der</strong> Oper und dem<br />
Schauspielhaus in Köln. Von dort ging er zum NDR nach Hamburg. Seit 1973 arbeitet er als<br />
Freiberufler. Sein erster <strong>Kino</strong>film als Maskenbildner war <strong>der</strong> Helge Schnei<strong>der</strong>-Film TEXAS -<br />
DOC SNYDER HÄLT DIE WELT IN ATEM 1993.<br />
Delia Mündelein – Maske<br />
Delia Mündlein ist ausgebildete Friseurmeisterin. Außerdem ist sie Hairstylistin für<br />
Werbefotografie und Maskenbildnerin. Seit 1988 ist sie freiberuflich als Maskenbildnerin für<br />
Film- und Fernsehproduktionen tätig.<br />
Steffen Müller – Produktionsleitung<br />
Steffen Müller wurde 1976 in Göppingen geboren und wuchs in Kuchen (beides Baden-<br />
Württemberg) auf. Nach absolviertem Zivildienst begann er 1998 in Köln seine Tätigkeit in<br />
<strong>der</strong> Filmbranche als Aufnahmeleiter. Parallel dazu durchlief er eine Ausbildung zum<br />
Kaufmann für audiovisuelle Medien und studierte anschließend Medienwirtschaft mit den<br />
Schwerpunkten Design und Marketing (Diplom) an <strong>der</strong> Fachhochschule für Wirtschaft und<br />
Medien in Köln. Seit 2<strong>00</strong>4 ist er als 1. Aufnahmeleiter tätig, seit 2011 auch als<br />
Produktionsleiter.<br />
<strong>00</strong> SCHNEIDER – IM WENDEKREIS DER EIDECHSE<br />
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