Praktikum: Strukturen der Metalle und Salze - Aulis
Praktikum: Strukturen der Metalle und Salze - Aulis
Praktikum: Strukturen der Metalle und Salze - Aulis
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<strong>Praktikum</strong>:<br />
<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Metalle</strong> <strong>und</strong> <strong>Salze</strong><br />
Material: 100 Kugeln d = 30 mm, 50 Kugeln d = 12 mm, dreieckiger Holzrahmen (a = 15 cm),<br />
quadratischer Holzrahmen (a = 15 cm), Knetmasse, Klebstoff, zwei gleichseitige Kugeldreiecke<br />
(jeweils aus sechs Kugeln mit d = 30 mm), Gewindestange (l = 12 cm) <strong>und</strong> passende Muttern<br />
Zellstoffkugeln des Durchmessers 30 mm <strong>der</strong> Firma Faita kosten pro 1000 Stück etwa DM 60:<br />
Faita, Postfach 1146, 83402 Mitterfelden, Tel. 08654 485548, Fax: 08645 57247.<br />
<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Metalle</strong>. Um den Aufbau von Metallkristallen aus kleinsten Teilchen mit<br />
Strukturmodellen zu beschreiben, eignen sich Kugelpackungen (1 Metall-Teilchen ≡ 1 Kugel):<br />
M 1.1: Füllen Sie den dreieckigen Holzrahmen dicht mit einer Schicht Kugeln im<br />
Dreiecksmuster. Packen Sie möglichst viele Kugelschichten darauf. Zeichnen Sie die<br />
Kugelschichten auf.<br />
M 1.2: Unter <strong>der</strong> Koordinationszahl versteht man die Zahl <strong>der</strong> Kugeln, die eine Kugel im<br />
Inneren <strong>der</strong> Packung berühren. Ermitteln Sie die Koordinationszahl in <strong>der</strong> dichtesten<br />
Kugelpackung! Zeichnen Sie drei Kugelschichten so auf, dass diese Zahl erkennbar ist.<br />
M 1.3: Es sind zwei Arten dichtester Kugelpackungen mit <strong>der</strong> Koordinationszahl 12 möglich:<br />
a) in <strong>der</strong> Schichtenfolge ABCABC....., b) in <strong>der</strong> Schichtenfolge ABAB..... Bauen Sie sie auf !<br />
Zeichnen Sie die Kugelschichten mit Dreiecksmuster so auf, dass (a) <strong>und</strong> (b) deutlich werden.<br />
Definition: Eine Schichtenfolge ABCA... liegt vor, wenn die 4. Schicht Kugeln mit <strong>der</strong> 1. Schicht<br />
bei senkrechter Draufsicht deckungsgleich ist. Die Schichtenfolge ABA... liegt vor, wenn bereits<br />
die 3. Schicht Kugeln mit <strong>der</strong> 1. Schicht deckungsgleich ist (es sind immer die dicht gepackten<br />
Schichten im Dreiecksmuster gemeint!).<br />
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Information: In <strong>der</strong> ABCA-Kugelpackung<br />
ist als Elementarkörper ein würfelförmiger<br />
Ausschnitt zu finden. Deshalb wird diese<br />
Packung auch kubisch dichteste Kugelpackung<br />
(cubus: Würfel) genannt.<br />
M 1.4: Zeichnen Sie neben die abgebildete<br />
Packung das Raumgitter, indem Sie anstelle<br />
<strong>der</strong> Kugeln nur die Mittelpunkte <strong>der</strong> Kugeln<br />
angeben <strong>und</strong> diese Punkte verbinden.<br />
M 1.5: Stellen Sie den abgebildeten Elementarwürfel mit Hilfe <strong>der</strong> beiden Kugeldreiecke,<br />
zweier durchbohrter Kugeln <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gewindestange her. Versuchen Sie, ihn in die kubisch<br />
dichteste Packung (M 6.1) einzubauen. Zeichnen Sie zwei Möglichkeiten für den Bau des<br />
Würfels auf:<br />
a) Verknüpfung von Schichten im Dreiecksmuster b) von Schichten im Quadratmuster.<br />
M 1.6: Nehmen Sie den quadratischen Holzrahmen, stellen Sie die kubisch dichteste Packung<br />
ausgehend vom Quadratmuster her <strong>und</strong> bauen Sie den Elementarwürfel hinein. Stellen Sie die<br />
Koordinationszahl fest. Zeichnen Sie Kugelschichten so auf, dass diese Zahl zu erkennen ist.<br />
Information: Den Aufbau von Metallkristallen aus kleinsten Teilchen zeigen folgende Modelle:<br />
1. die hexagonal dichteste Kugelpackung mit den Schichtenfolge ABA: sie stellt dar, in welcher<br />
Weise Kristalle von Magnesium, Zink, u.a. aus ihren kleinsten Teilchen aufgebaut sind. Man sagt<br />
auch, sie bilden Kristalle hexagonaler Symmetrie o<strong>der</strong> Kristalle des Mg-Typs.<br />
2. die kubisch dichteste Kugelpackung mit <strong>der</strong> Schichtenfolge ABCA: sie stellt dar, in welcher<br />
Weise Kristalle von Kupfer, Silber, Gold, u.a. aus ihren Teilchen aufgebaut sind. Man sagt auch,<br />
sie bilden Kristalle kubischer Symmetrie o<strong>der</strong> Kristalle des Cu-Typs. Der Elementarwürfel<br />
weist in jedem Flächenzentrum eine Kugel auf, er wird deshalb kubisch flächenzentriert genannt.<br />
3. Der letztgenannte Name soll den Unterschied zur<br />
kubisch raumzentrierten Kugelpackung herausstellen:<br />
Sie ist keine dichteste Packung mehr, die Koordinationszahl<br />
beträgt 8. Metallkristalle des Wolframs <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Alkalimetalle realisieren diese Struktur: W-Typ.<br />
M 1.7: Zeichnen Sie neben die Packung das Gitter.<br />
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<strong>Strukturen</strong> <strong>der</strong> <strong>Salze</strong>. Der Aufbau vieler Metallkristalle läßt sich modellmäßig durch Pakkungen<br />
von Kugeln einer Sorte darstellen, <strong>der</strong> Aufbau von Salzkristallen durch Packungen von<br />
mindestens Kugeln zweier Sorten. Im Folgenden werden zunächst Modelle für den Aufbau des<br />
Natriumchlorid-Kristalls (Kochsalz) gebaut, am Schluß die dreier an<strong>der</strong>er <strong>Salze</strong>.<br />
M 1.8: Die Na + -Ionen des Natriumchlorids seien durch Kugeln mit d = 12 mm, die Cl - -Ionen<br />
durch Kugeln mit d = 30 mm repräsentiert. Stellen Sie mit Hilfe des Dreiecksrahmens eine<br />
möglichst dichte Kugelpackung mit beiden Kugelsorten her. Zeichnen Sie die Kugelschichten<br />
auf.<br />
M 1.9: Ermitteln Sie die Koordinationszahlen für beide Kugelarten! Zeichnen Sie<br />
Kugelschichten so auf, dass die Koordinationszahlen für beide Kugelarten erkennbar sind.<br />
M 1.10: In <strong>der</strong> dichtesten Kugelpackung gibt es zwei verschieden große Arten von Lücken.<br />
Stellen Sie die Zahl <strong>der</strong> Kugeln fest, die die Lücken formen, <strong>und</strong> zeichnen Sie für beiden<br />
Lückenarten die lückenbildenden Kugeln auf (perspektivisch o<strong>der</strong> in Form <strong>der</strong> Kugelschichten).<br />
a) große Lücke: b) kleine Lücke:<br />
Information: In dichtesten Kugelpackungen sind zwei unterschiedliche Lückenarten zu finden:<br />
1. Die großen Lücken werden von 6 Kugeln in Oktae<strong>der</strong>anordnung geformt: Oktae<strong>der</strong>lücken (OL)<br />
2. Die kleinen Lücken werden v. 4 Kugeln in Tetrae<strong>der</strong>anordnung geformt:Tetrae<strong>der</strong>lücken (TL)<br />
In dichtesten Kugelpackungen sind Kugeln, OL <strong>und</strong> TL im Zahlenverhältnis 1 : 1 : 2 vorhanden.<br />
Der Aufbau des Kochsalzkristalls aus kleinsten Teilchen kann deshalb so beschrieben werden:<br />
Die Cl - -Ionen bilden die kubisch dichteste Packung, alle Oktae<strong>der</strong>lücken sind durch die kleineren<br />
Na + -Ionen besetzt. Die Koordination ist 6/6, das Zahlenverhältnis <strong>der</strong> Ionen lautet 1 : 1.<br />
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Wie erklärt sich die Würfelform <strong>der</strong> Kochsalzkristalle ?<br />
M 1.11: Bauen Sie den Elementarwürfel mit<br />
Kugeldreiecken <strong>und</strong> Gewindestange, füllen Sie<br />
die Oktae<strong>der</strong>lücken mit kleineren Kugeln.<br />
a) Vervollständigen Sie die Modellzeichnung.<br />
b) Zeichnen Sie daneben das Raumgitter auf.<br />
M 1.12: Stellen Sie die kubisch dichteste Packung mit Hilfe des Quadratrahmens <strong>und</strong> bei<strong>der</strong><br />
Kugelsorten her. Zeichnen Sie die Schichtenfolge auf.<br />
M 1.13: Überzeugen Sie sich davon, dass sich <strong>der</strong> Elementarwürfel sowohl in die Kugelpackung<br />
ausgehend vom Dreiecksmuster (M 6.8) als auch in die ausgehend vom Quadratmuster (M 6.12)<br />
einbauen lässt. Welche Lage nimmt er ein ? Zeichnen Sie den Elementarwürfel mit Hilfe von<br />
a) Kugelschichten im Dreiecksmuster, b) Kugelschichten im Quadratmuster.<br />
M 1.14: Ein Modell für die Aluminiumoxid-Struktur:<br />
a) Kleben Sie 3 Schichten von je 15 Kugeln zusammen (Bild).<br />
b) Heften Sie nach angegebenem Muster jeweils 10 kleine<br />
Kugeln darauf. c) Legen Sie die drei Schichten so aufeinan<strong>der</strong>,<br />
dass die Schichtenfolge ABA lautet. Achten Sie darauf, dass die<br />
Koordinationszahl kleiner Kugeln 6, die großer Kugeln 4 lautet.<br />
Information: Im Aluminiumoxid bilden die O 2- -Ionen eine<br />
hexagonal dichteste Packung, die Oktae<strong>der</strong>lücken sind nur zu 2/3<br />
mit Al 3+ -Ionen besetzt. Die Koordination lautet 6/4, das Zahlenverhältnis<br />
<strong>der</strong> Ionen 2 : 3 - {(Al 3+ ) 2 (O 2- ) 3 } bzw. Al 2 O 3 .<br />
M 1.15: Formen Sie aus Knetmasse einige kleine Kugeln, die in<br />
die Tetrae<strong>der</strong>lücken großer Kugeln passen. Bauen Sie mit großen<br />
<strong>und</strong> kleinen Kugeln den entsprechenden Elementarwürfel<br />
a) für die Zinkblende-Struktur, b) für die Lithiumoxid-Struktur.<br />
Information: Zinkblende lässt sich beschreiben als kubisch<br />
dichteste Packung von S 2- -Ionen, <strong>der</strong>en Tetrae<strong>der</strong>lücken zur<br />
Hälfte mit Zn 2+ -Ionen besetzt sind. Die Koordination lautet 4/4,<br />
die Formel für die Elementarzelle {(Zn 2+ ) 4 (S 2- ) 4 }.<br />
Lithiumoxid lässt sich beschreiben als kubisch dichteste Packung<br />
von O 2- -Ionen, <strong>der</strong>en Tetrae<strong>der</strong>lücken vollständig mit Li + -<br />
Ionen besetzt sind. Die Koordination lautet 8/4, die Formel für die<br />
Elementarzelle {(Li + ) 8 (O 2- ) 4 }, die Summenformel Li 2 O.<br />
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Lösungen <strong>und</strong> Zeichnungen zu den Aufgaben<br />
M 1.1: Füllen Sie den dreieckigen Holzrahmen dicht mit einer Schicht Kugeln im<br />
Dreiecksmuster. Packen Sie möglichst viele Kugelschichten darauf. Zeichnen Sie die<br />
Kugelschichten auf.<br />
M 1.2: Unter <strong>der</strong> Koordinationszahl versteht man die Zahl <strong>der</strong> Kugeln, die eine Kugel im<br />
Inneren <strong>der</strong> Packung berühren. Ermitteln Sie die Koordinationszahl in <strong>der</strong> dichtesten<br />
Kugelpackung! Zeichnen Sie drei Kugelschichten so auf, dass diese Zahl erkennbar ist.<br />
M 1.3: Es sind zwei Arten dichtester Kugelpackungen mit <strong>der</strong> Koordinationszahl 12 möglich:<br />
a) in <strong>der</strong> Schichtenfolge ABCABC....., b) in <strong>der</strong> Schichtenfolge ABAB..... Bauen Sie sie auf !<br />
Zeichnen Sie die Kugelschichten mit Dreiecksmuster so auf, dass (a) <strong>und</strong> (b) deutlich werden.<br />
M 1.4: Zeichnen Sie neben die abgebildete<br />
Packung das Raumgitter, indem Sie anstelle<br />
<strong>der</strong> Kugeln nur die Mittelpunkte <strong>der</strong> Kugeln<br />
angeben <strong>und</strong> diese Punkte verbinden.<br />
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M 1.5: Zeichnen Sie zwei Möglichkeiten für den Bau des Elementarwürfels auf:<br />
a) Verknüpfung von Schichten im Dreiecksmuster b) von Schichten im Quadratmuster.<br />
M 1.6: Nehmen Sie den quadratischen Holzrahmen, stellen Sie die kubisch dichteste Packung<br />
ausgehend vom Quadratmuster her <strong>und</strong> bauen Sie den Elementarwürfel hinein. Stellen Sie die<br />
Koordinationszahl fest. Zeichnen Sie Kugelschichten so auf, dass diese Zahl zu erkennen ist.<br />
M 1.7: Zeichnen Sie neben die Packung das Gitter.<br />
M 1.8: Die Na + -Ionen des Natriumchlorids seien durch Kugeln mit d = 12 mm, die Cl - -Ionen<br />
durch Kugeln mit d = 30 mm repräsentiert. Stellen Sie mit Hilfe des Dreiecksrahmens eine<br />
möglichst dichte Kugelpackung mit beiden Kugelsorten her. Zeichnen Sie die Kugelschichten<br />
auf.<br />
M 1.9: Ermitteln Sie die Koordinationszahlen für beide Kugelarten! Zeichnen Sie<br />
Kugelschichten so auf, dass die Koordinationszahlen für beide Kugelarten erkennbar sind.<br />
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M 1.10: In <strong>der</strong> dichtesten Kugelpackung gibt es zwei verschieden große Arten von Lücken.<br />
Stellen Sie die Zahl <strong>der</strong> Kugeln fest, die die Lücken formen, <strong>und</strong> zeichnen Sie für beiden<br />
Lückenarten die lückenbildenden Kugeln auf (perspektivisch o<strong>der</strong> in Form <strong>der</strong> Kugelschichten).<br />
a) große Lücke: b) kleine Lücke:<br />
M 1.11: Bauen Sie den Elementarwürfel mit<br />
Kugeldreiecken <strong>und</strong> Gewindestange, füllen Sie<br />
die Oktae<strong>der</strong>lücken mit kleineren Kugeln.<br />
a) Vervollständigen Sie die Modellzeichnung.<br />
b) Zeichnen Sie daneben das Raumgitter auf.<br />
M 1.12: Stellen Sie die kubisch dichteste Packung mit Hilfe des Quadratrahmens <strong>und</strong> bei<strong>der</strong><br />
Kugelsorten her. Zeichnen Sie die Schichtenfolge auf.<br />
M 1.13: Überzeugen Sie sich davon, dass sich Elementarwürfel sowohl in die Kugelpackung<br />
ausgehend vom Dreiecksmuster (M 6.8) als auch in die ausgehend vom Quadratmuster (M 6.12)<br />
einbauen lassen. Welche Lage nehmen sie ein? Zeichnen Sie den Elementarwürfel mit Hilfe von<br />
a) Kugelschichten im Dreiecksmuster, b) Kugelschichten im Quadratmuster.<br />
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