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FEEDING THE PLANET, ENERGY FOR LIFE - architekturwettbewerb

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EXPO2015 :ÖSTERREICH<br />

EINFÜHRUNG<br />

Geschichte der Weltausstellungen<br />

Die Idee einer internationalen Ausstellung entstand im 19. Jahrhundert in Frankreich.<br />

Elf französische Industrieausstellungen legten mit ihrer Verbindung von Industrieschau<br />

und Volksfest den Grundstein zu den späteren Weltausstellungen – allerdings fehlte noch<br />

die internationale Beteiligung. England schließlich, das Mutterland der industriellen<br />

Revolu tion, tat den entscheidenden Schritt:<br />

Die erste internationale Weltausstellung in London setzte 1851 Maßstäbe, die nur schwer<br />

zu übertreffen waren. Der berühmte Glaskristallpalast des Architekten Joseph Paxton<br />

bot in einem lichtdurchfluteten, hallenartigen Gewächshaus Darbietungen der Produkte<br />

nahezu aller Nationen. Als Revanche für London initiierte Paris 1855 eine „Exposition<br />

Universelle“, bei der nicht wie in London, die Maschinen- und Grundstoffindustrie, sondern<br />

Konsumgüter und die Luxusindustrie mit ihren Seidenstoffen und Spitzen das Bild prägten.<br />

Bei dem Versuch, die erste Londoner Weltausstellung zu übertreffen, verschätzten sich die<br />

Organisatoren der folgenden Ausstellung 1862 in London gründlich. In einem wegen seiner<br />

gewaltigen Dimensionen als monströs und hässlich kritisierten Ausstellungspalast wurden<br />

zwar mehr Exponate aus mehr Teilnehmerstaaten gezeigt, doch die herausragenden Produkte<br />

und innovativen Entwicklungen konnten in der Masse kaum angemessen präsentiert<br />

werden.<br />

Es folgten weitere Ausstellungen 1867 in Paris, 1873 in Wien (Wahrzeichen, die später<br />

abgebrannte Rotunde und nicht wie oft fälschlich angenommen das Riesenrad), 1876 in<br />

Philadelphia bis schließlich Paris wieder bei seiner Weltausstellung von 1889 mit dem<br />

Eiffelturm ein bis heute unvergleichliches Zeichen der Ingenieurkunst aufbot.<br />

Über Chicago (1893) mit einem Riesenrummelplatz wieder nach Paris (1900) mit Kulissen<br />

und architektonischen Kopien aus Pappmaschee und Gips, und St. Luis (1904), nach<br />

Barcelona (1929), dessen hochmoderner deutscher Pavillon von Ludwig Mies von der Rohe<br />

heute noch bewundert werden kann.<br />

Mit der Weltausstellung von Chicago (1933) wurde die Themenausstellung geboren, die<br />

dann folgende Schau in Paris (1937) war vor allem durch die Architektur der vorherrschenden<br />

Diktaturen geprägt, zugleich setzte das dort ausgestellte Protestbild Guernica von<br />

Picasso den klassizistischen Imponiergesten moderne Akzente entgegen.<br />

Es folgten New York (1939) als eine Demonstration der Mächtigkeit der Firmen, Brüssel<br />

(1958) mit dem Atomium, dem Symbol des atomaren Zeitalters und Wahrzeichen der EXPO.<br />

In eng aufeinander folgenden Weltausstellungen konkurrierten Seattle (1962) mit wissenschaftlichen<br />

Beiträgen und Forschungen zum amerikanischen way of life und New York<br />

(1964) mit eher kommerziell orientierten Imageshows amerikanischer Firmen.<br />

Die Weltausstellung 1967 in Montreal zog – u.a. mit der Acrylglas-Kuppel von Buckminster<br />

Fuller und der experimentellen Wohnsiedlung (Habitat 67) von Moshe Safdie aus stapelbaren<br />

vorgefertigten Betonwohnboxen – die bis dahin meisten Besucher an.<br />

Für die erste asiatische Ausstellung 1970 in Osaka entwarf Kenzo Tange das 300 m lange<br />

Raumtragwerk und ein vielschichtiges Beförderungssystem für das EXPO-Gelände, der<br />

Avantgarde-Komponist Karlheinz Stockhausen bot zeitgenössische und klassische Werke<br />

im deutschen Pavillon. Die danach zahlreich gescheiterten Weltausstellungsprojekte schienen<br />

diesem Genre das Ende zu bereiten.<br />

1992 setzte Sevilla die Weltausstellung konsequent als Mittel der Stadt- und Regionalentwicklung<br />

und zur Ausbildung eines neuen Verkehrssystems ein. Anlass war das 500-jährige<br />

Jubiläum der Entdeckung Amerikas. Die altstadtnahe Insel „La Catuja“, von der Columbus<br />

zu seiner Reise zur Entdeckung Amerikas aufgebrochen war, bot das ideale Ausstellungsgelände.

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