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Warmumformstähle -Usibor® - ArcelorMittal

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Automotive Worldwide<br />

<strong>Warmumformstähle</strong> -<strong>Usibor®</strong><br />

Auszug aus dem Europäischen Produktangebot -Ausgabe<br />

Bitte beachten Sie, dass die in diesem Katalog gemachten Angaben sich fortlaufend weiterentwickeln.<br />

Wir ersuchen Sie deshalb, bei jeder Bestellung mit unseren Verkaufsteams Rücksprache zu nehmen,<br />

um aktuell und bedarfsgerecht beraten zu werden. Sie können uns ebenfalls per Email unter volgender<br />

Adresse erreichen automotive.request@arcelormittal.com.


<strong>Warmumformstähle</strong> -<strong>Usibor®</strong><br />

Höchstfeste Stähle<br />

Adresse erreichen automotive.request@arcelormittal.com.<br />

Beschreibung<br />

Die Güten <strong>Usibor®</strong> 1500 und 22MnB5 sind Stähle, die nach Warmumformung für Struktur und Sicherheitsbauteile in Fahrzeugen eingesetzt<br />

werden.<br />

Die mechanischen Kennwerte an den Fertigteilen sind extrem hoch, was ein Gewichtseinsparpotential von ca. 30 bis 50% im Vergleich zu<br />

herkömmlichen kaltumgeformten Stahlgüten ermöglicht.<br />

Wesentlichen Vorteile von <strong>Usibor®</strong> 1500 und 22MnB5:<br />

Komplexe Geometrien herstellbar, da beim direkten Prozess die Umformung im austenitischen Bereich und beim indirekten Prozess die<br />

Umformung vor der Wärmebehandlung im noch weichen Zustand ausgeführt wird. Die sehr gute Warmumformbarkeit ermöglicht auch,<br />

Stahllösungen anzubieten, die mehrere Funktionnen integrieren (Entfallen von Verstärkungen und von Füge-Operationen);<br />

Keine Rückfederung;<br />

Homogene mechanische Eigenschaften am Fertigteil;<br />

Außergewöhnlich hohe Crash-und Dauerfestigkeit (<strong>Usibor®</strong> 1500), mit hohem Gewichteinsparungspotential.<br />

<strong>ArcelorMittal</strong> war der erste Stahlhersteller, der einen vorbeschichteten Stahl für die Warmumformung angeboten hat: <strong>Usibor®</strong> 1500-AS mit<br />

einer Schmelztauchbeschichtung aus Aluminium und Silizium.<br />

Weitere Vorteile von <strong>Usibor®</strong> 1500-AS (im Vergleich zum 22MnB5):<br />

Vereinfachung des Herstellungsprozesses und Kostenreduzierung: Strahloperation nach der Wärmebehandlung entfällt, da keine<br />

Zunderbildung, keine besondere Schutzgasatmosphäre in den Austenitisierungsöfen;<br />

Ausgezeichnete temporäre Korrosionsbeständigkeit nach der Warmumformung, so dass ein Beölen der Teile vor dem Zusammenbau<br />

nicht erforderlich ist;<br />

Keine Entkohlung;<br />

Ausgezeichnete Beständigkeit gegen Durchrostung, heutige Anwendung in Trocken-und Nassbereichen des Fahrzeugs (Schweller zum<br />

Beispiel);<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-GI feuerverzinkt "Zn" (nur für den indirekten Prozess) und <strong>Usibor®</strong> 1500-GA galvannealed "ZnFe" (für den direkten und<br />

indirekten Prozess) ergänzen jetzt das Beschichtungsangebot.<br />

<strong>ArcelorMittal</strong> hat sein Lieferprogramm für die <strong>Warmumformstähle</strong> durch den Ductibor® 500 ergänzt. Dieser Werkstoff ist als<br />

lasergeschweisste Platine (Laser Welded Blanks -LWB) in Kombination mit <strong>Usibor®</strong> 1500 im Angebot, um warmumgeformte Teile mit lokal<br />

höherer Duktilität als <strong>Usibor®</strong> 1500 zu fertigen. Diese Lösung entspricht den Bedarfsanforderungen, die Verformung von besonderen<br />

Bauteilbereichen des Fahrzeugs während eines Crashs sehr genau zu kontrollieren (Beispiel B-Säulenverstärkung) und so das<br />

Einsatzspektrum von warmumgeformten Stählen auf Energieaufnehmende Bauteile zu erweitern (Beispiel eines Längsträgers).<br />

Zwei Sicherheitsdatenblätter sind verfügbar:<br />

für den Werkstoff im Anlieferzustand und,<br />

für das Produkt nach der Wärmebehandlung.<br />

Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind nicht erforderlich.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Die Werkstoffe <strong>Usibor®</strong> 1500 und 22MnB5 sind besonders gut geeignet für Fahrzeugteile, die eine sehr gute Crashfestigkeit erfordern.<br />

Die typischen Anwendungen sind:<br />

Stoßfängerquerträger vorn/hinten;<br />

Türaufprallträger;<br />

A-Säulenverstärkung;<br />

B-Säulenerstärkung;<br />

Bodenverstärkungen;<br />

Tunnelverstärkung;<br />

Stirnwandquerträger;<br />

2


Stirnwandquerträger;<br />

Dachquerträger.<br />

B-Säulenverstärkung (Dicke: 1,85 mm)<br />

Stoßfängerträger (Dicke: 2,3 mm)<br />

Türaufprallverstärkung (Dicke: 1 mm)<br />

A-Säulenverstärkung (Dicke: 1,2 mm)<br />

Die möglichen Einsatzbereiche von lasergeschweissten Platinen <strong>Usibor®</strong> 1500 -Ductibor® 500 sind:<br />

Längsträger vorn (vorn, mitte und Verlängerung hinten unter dem Boden);<br />

Längsträger hinten;<br />

3


Längsträger hinten;<br />

B-Säule Verstärkung (oberer Bereich in <strong>Usibor®</strong> 1500, unterer Bereich in Ductibor® 500).<br />

Anwendungsbeispiele von lasergeschweissten Platinen<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 -Ductibor® 500<br />

<strong>ArcelorMittal</strong> verfügt über umfassendes Datenmaterial zu den Umform-und Einsatzeigenschaften von <strong>Warmumformstähle</strong>n. Zur frühzeitigen<br />

Einbeziehung dieser Werkstoffe in neue Konzepte können unsere Experten projektspezifische Untersuchungen ausgehend von der<br />

Modellierung oder auch einer Potentialanalyse durchführen.<br />

Technische Merkmale<br />

Mechanische Eigenschaften<br />

Im Anlieferzustand vor der Warmumformung (zur Information)<br />

R e<br />

(MPa)<br />

R m<br />

(MPa)<br />

A (%)<br />

L 0<br />

= 80 mm<br />

e < 3 mm<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 350 -550 500 -700 ≥ 10<br />

22MnB5 320 -550 500 -700 ≥ 10<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

Typische Werte* nach fachgerechter Warmumformung (zur Information)<br />

R e<br />

(MPa)<br />

R m<br />

(MPa)<br />

A (%)<br />

L 0<br />

= 80 mm<br />

e < 3 mm<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 1100 1500 6<br />

22MnB5 1100 1500 6<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

* Wärmebehandlung bei 880°C -930°C während 5 -10 Minuten, anschließend Abschreckung im wassergekühlten Werkzeug<br />

(Abkühlgeschwindigkeit > 50°C/Sekunde).<br />

Chemische Zusammensetzung (%)<br />

C Mn Si<br />

Max Max Max<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 0.25 1.4 0.35<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 0.25 1.4 0.35<br />

22MnB5 0.25 1.4 0.35<br />

22MnB5 0.25 1.4 0.35<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

Verfügbare Beschichtungen<br />

4


Verfügbare Beschichtungen<br />

Unbeschichtet Galvannealed Extragal® Aluminised<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 X X X<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500<br />

22MnB5 X X<br />

22MnB5<br />

X<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

Die Mikrostruktur des <strong>Usibor®</strong> 1500 und 22MnB5 vor der Wärmebehandlung besteht aus einem ferritischen-perlitischen Gefüge.<br />

Mikrostruktur von <strong>Usibor®</strong> 1500 vor der Wärmebehandlung<br />

(Anlieferzustand)<br />

Die Beschichtung von <strong>Usibor®</strong> 1500-AS im Anlieferzustand besteht aus einer legierten Fe-Al-Si Interdiffusionsschicht und einer Aluminium-<br />

Silizium Schicht.<br />

Schliffbild von <strong>Usibor®</strong> 1500-AS vor der Warmumformung<br />

5


Nach der Wärmebehandlung und Abschreckung ist das Gefüge 100% Martensitisch.<br />

Martensitisches Gefüge von <strong>Usibor®</strong> 1500 nach der<br />

Warmumformung (Beispiel : Austenitisierung 5 Minuten bei<br />

900°C; danach Abschreckung im Wasser oder im<br />

Presswerkszeug). Rasterelektronenmikroskop.<br />

Die AlSi Beschichtung von <strong>Usibor®</strong> 1500-AS hat sich im Ofen umgewandelt (Interdiffusions-und Erstarrungsreaktionen), was zu der Bildung<br />

von haftenden und schutzenden unterschiedlichen intermetallischen AlSiFe Schichten führt.<br />

Struktur der Beschichtung nach der Warmumformung<br />

(Auflichtmikroskop)<br />

Wärmebehandlung<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-AS und <strong>Usibor®</strong> 1500-GA sind für den direkten Warmumformprozess entwickelt worden : Austenitisierung der Platinen in<br />

Öfen, Umformen der heissen Platinen in der Presse mit anschließender martensitische Aushärtung im wassergekühlten Umformwerkzeug.<br />

Die Umformung erfolgt "warm". Wir raten von einer Kaltvorverformung des <strong>Usibor®</strong> 1500-AS ab. <strong>Usibor®</strong> 1500-GI ist mit dem direkten<br />

Warmumformungsprozess nicht kompatibel. Warmumgeformte Bauteile aus <strong>Usibor®</strong> 1500-AS zeigen keine Mikrorisse im Grundwerkstoff.<br />

Ausführliche Daten und weitere Empfehlungen zur Warmumformung des Werkstoffs <strong>Usibor®</strong> 1500 sind auf Anfrage erhältlich.<br />

Direktes Verfahren Indirektes Verfahren Strahlen erforderlich<br />

22MnB5 X X Yes<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-AS X No<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-GI X Yes<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-GA X X Yes or No<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

Direktes Verfahren<br />

Indirektes Verfahren<br />

Strahlen erforderlich<br />

6


Die Güten Usibor ® 1500-GI, Usibor ® 1500-GA und 22MnB5 weisen eine gute Kaltumformbarkeit auf, und können somit im indirekten<br />

Prozess verarbeitet werden.<br />

Direkter Warmumformprozess für <strong>Usibor®</strong> 1500-AlSi,<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500-GA und 22MnB5<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Nach der Warmumformung und Abkühlung können die Bauteile aus <strong>Usibor®</strong> 1500-AS direkt, ohne Strahloperation, lackiert werden. Die hohe<br />

Oberflächenrauheit der Beschichtung auf <strong>Usibor®</strong> 1500-AS Fertigteilen gewährleistet eine ausgezeichnete Haftung der KTL-Lackierung<br />

obwohl keine Phosphathaftung gegeben ist. Phosphatierungsbäder brauchen nicht modifiziert zu werden, und Verunreinigungen treten nicht<br />

auf.<br />

Bauteile aus <strong>Usibor®</strong> 1500-GI müssen gereinigt werden (durch Strahlen), um eine gute Lackhaftung und Schweissbarkeit zu gewährleisten.<br />

Bauteile aus <strong>Usibor®</strong> 1500-GA müssen je nach Kundenanforderung bezüglich Schweissbarkeit und Lackierbarkeit ebenfalls gereinigt<br />

werden.<br />

Bauteile aus 22MnB5 werden immer gestrahlt, um den Zunder an der Oberlfäche zu beseitigen damit eine gute Lackierbarkeit gewährleistet<br />

ist.<br />

Schweissbarkeit<br />

Der Werkstoff <strong>Usibor®</strong> 1500 verfügt über ausgezeichnete Punktschweißeignung sowohl bei 50 als auch bei 1000Hz. Dies gilt sowohl für<br />

homogene Schweißverbindungen (Bleche desselben Stahlwerkstoffes) als auch für heterogene Schweißverbindungen (unterschiedliche<br />

Stahlwerkstoffe).<br />

Die gemessenen Schweissbereiche sind groß und die mechanische Festigkeit der Verbindungen (Kopf-und Scherzug) entspricht den<br />

Anforderungen der Automobilhersteller und Normen. Im Verhältnis zu anderen Metallbeschichtungen sind die Elektrodenstandzeiten dank<br />

der nach dem Warmumformen vorliegenden Beschichtungslegierung außergewöhnlich hoch (mehrere Tausend Schweißpunkte ohne<br />

Leistungsbeeinträchtigung). MAG-und MIG-, sowie alle klassischen Schweißverfahren als auch Löten können problemlos angewendet<br />

werden.<br />

<strong>ArcelorMittal</strong> verfügt über umfangreiche Erfahrung mit dem Punkt-und Lichtbogenschweißen dieser Stähle und bietet hinsichtlich der<br />

Einstellung der Schweißparameter technische Unterstützung an.<br />

Die Schweißbarkeit des Werkstoffes 22MnB5 ist mit der anderer Kohlenstoffstähle mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung<br />

vergleichbar.<br />

Homogene Schweißverbindung (Usibor ® + Usibor ® )<br />

Heterogene Schweißverbindung (Usibor ® und<br />

Multiphasenstahl in dreifacher Dicke)<br />

7


MAG-Schweißverbindung<br />

Dauerfestigkeit<br />

Die Dauerfestigkeit kann als Ermüdungsgrenze (ausgedrückt in maximaler Spannung) definiert werden.<br />

Die Güte <strong>Usibor®</strong> 1500 verfügt über eine ausgezeichnete Dauerfestigkeit selbst gegenüber unbeschichteten <strong>Warmumformstähle</strong>n, deren<br />

Ermüdungseigenschaften durch die Randentkohlung beeinträchtigt werden.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Bruchgrenzwerte in MPa nach 2 Millionen Zyklen bei schwingender einachsiger Zugbeanspruchung mit<br />

R = 0,1 und R = -1.<br />

σ D<br />

A 2.10 6 zyklen (MPa)<br />

R=0,1<br />

σ D<br />

A 2.10 6 zyklen (MPa)<br />

R=-1<br />

<strong>Usibor®</strong> 1500 727 475<br />

22MnB5* 617 305<br />

Warmgewalzt<br />

Kaltgewalzt<br />

* ca. 30 Mikrometer Entkohlungstiefe an der Oberfläche nach Warmumformung.<br />

Crashfestigkeit<br />

Die Stahlwerkstoffe <strong>Usibor®</strong> 1500 und 22MnB5 kommen in Sicherheitsbauteilen zum Einsatz. Das außergewöhnlich gute Crashverhalten<br />

und der hohe Eindringwiderstand dieser beiden Werkstoffe können anhand umfangreicher Daten belegt werden.<br />

Diese Werkstoffe ermöglichen Gewichtseinsparpotentiale von 30 bis 50% gegenüber konventionellen Stahlgüten bei vergleichbarer<br />

Leistung.<br />

Das nachstehende Beispiel zeigt die Ergebnisse eines dynamischen Dreipunktbiegeversuchs bei 29 km/h und 10 kJ Energieeintrag. Ermittelt<br />

wurde das maximale Energieaufnahmevermögen an einem Prüfkörper mit einem Querschnitt in Omegaform und einer Dicke von 1,5 mm.<br />

Diese Prüfergebnisse ilustrieren die hohe Crashfestigkeit warmumformgehärteter Stähle im Vergleich zu konventionelleren Stahlsorten.<br />

Geometrie des Prüfkörpers im dynamischen<br />

Dreipunktbiegeversuch<br />

8


Messwerte der maximalen Krafteinleitung im dynamischen<br />

Dreipunktbiegeversuch bei 29 km/h (10 kJ)<br />

(Probedicke: 1,5 mm)<br />

Dreipunktbiegeprobe vor und nach dem Crashtest<br />

© <strong>ArcelorMittal</strong> | Letzte Änderung: 07-05-2013<br />

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