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Aus Vielfalt eigene Stärken entwickeln - bei der ...

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B E R I C H T Z U R S O Z I A L E N L AG E 2 012<br />

41<br />

AU S G E WÄ H LT E E RG E B N I S S E D E S E R S T E N B I L D U NGSBERICHTSBANDS<br />

Zugleich gehen Schülerinnen und Schüler aus Ortsteilen<br />

<strong>der</strong> Gruppe A<br />

❚ deutlich seltener in Bildungsgänge an berufsbildende<br />

Schulen, die zu einer Hochschulzugangsberechtigung<br />

führen,<br />

❚ seltener eine Berufsausbildung ein<br />

❚ und deutlich häufiger in den Übergangsbereich über<br />

als Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz in<br />

einem <strong>der</strong> Ortsteile <strong>der</strong> Gruppe B.<br />

Auch am Übergang in den berufsbildenden<br />

Bereich legen die Daten die Vermutung nahe, dass<br />

das soziale Umfeld einen stärkeren Einfluss auf die<br />

Bildungskarrieren hat als die Migrationstatsache.<br />

Erreichte Abschlüsse<br />

In Tabelle 2 ist die Verteilung <strong>der</strong> insgesamt 8.994<br />

Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2009 aus<br />

einer berufsbildenden Schule im Land Bremen am<br />

Ende einer <strong>Aus</strong>bildung entlassen wurden, auf die<br />

oben beschriebenen Sektoren beruflicher Bildung<br />

dargestellt. Während in <strong>der</strong> Stadt Bremen etwa<br />

62 Prozent <strong>der</strong> Schulentlassenen erfolgreich eine<br />

Tabelle 2: Verteilung <strong>der</strong> aus öffentlichen berufsbildenden<br />

Schulen entlassenen Schülerinnen und<br />

Schüler nach Sektoren beruflicher Bildung (2009)<br />

Sektor I: Berufsausbildung<br />

Sektor II: Übergangsbereich<br />

Sektor III: Erwerb einer<br />

Hochschulzugangsberechtigung<br />

keinen Abschluss erreicht /<br />

Bildungsziel nicht erreicht<br />

Stadt<br />

Bremen<br />

62,3%<br />

15,5%<br />

14,6%<br />

7,5%<br />

Quelle: Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit<br />

55,5%<br />

22,6%<br />

11,4%<br />

10,5%<br />

Land<br />

Bremen<br />

60,9%<br />

17,0%<br />

14,0%<br />

8,1%<br />

Berufsausbildung und rund 15 Prozent in berufsbildenden<br />

Schulen einen Bildungsgang beenden, in<br />

dem <strong>der</strong> Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung<br />

möglich ist, sind dies in Bremerhaven etwa<br />

56 Prozent beziehungsweise 11 Prozent. Hinzu<br />

kommen in Bremen gut 16 Prozent und in Bremerhaven<br />

etwa 23 Prozent von Schülerinnen und<br />

Schülern, die einen Bildungsgang aus dem Übergangsbereich<br />

erfolgreich abschließen. 7,5 Prozent<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler in Bremen und 10,5<br />

Prozent in Bremerhaven, die einen Bildungsgang<br />

im berufsbildenden Bereich beenden, erreichen die<br />

<strong>Aus</strong>bildungsziele nicht.<br />

Da in etlichen beruflichen Bildungsgängen eine<br />

zusätzliche Qualifikation erworben werden kann,<br />

wird in <strong>der</strong> folgenden Tabelle dargestellt, zu welchen<br />

Anteilen die erfolgreichen Absolventinnen<br />

und Absolventen einen zusätzlichen allgemeinbildenden<br />

Abschluss erreichen. Da<strong>bei</strong> ist zu beachten,<br />

dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil von Schülerinnen<br />

und Schülern im Sektor III (Erwerb <strong>der</strong><br />

Hochschulzugangsberechtigung) noch nicht die<br />

volle Fachhochschulreife, son<strong>der</strong>n nur den schulischen<br />

Teil davon erwirbt, <strong>der</strong> jedoch noch keine<br />

Hochschulzugangsberechtigung darstellt. Der<br />

Anteil an erworbenen Abschlüssen mit Hochschulzugangsberechtigung<br />

ist daher etwas geringer als<br />

<strong>der</strong> Anteil an Schulentlassenen aus dem Sektor III.<br />

Der Blick in die Daten von Tabelle 3 macht deutlich,<br />

dass – wie in Hamburg auch – etwa 20 Prozent<br />

<strong>der</strong> Absolventinnen und Absolventen Bremer<br />

und Bremerhavener berufsbilden<strong>der</strong> Schulen einen<br />

zusätzlichen allgemeinbildenden Abschluss erwerben.<br />

Dies ist ein geringerer Anteil als im bundesdeutschen<br />

Durchschnitt und vermutlich auf die<br />

Zentrumsfunktion <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Städte Bremen und<br />

Bremerhaven für das Umland im dualen Bereich<br />

zurückzuführen. Dort steht die Berufsausbildung<br />

im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Zugleich fällt auf, dass Schülerinnen und<br />

Schülern in Bremerhaven etwa gleich oft eine Berufsbildungsreife<br />

(6,4 Prozent <strong>der</strong> Absolventinnen<br />

und Absolventen), einen mittleren Schulabschluss<br />

(7,5 Prozent) und eine Hochschulzugangsberechtigung<br />

(6,9 Prozent) als zusätzlichen Abschluss<br />

erwerben. In <strong>der</strong> Stadt Bremen hingegen dominieren<br />

höher qualifizierende Bildungsgänge: Nur<br />

3,1 Prozent <strong>der</strong> Absolventinnen und Absolventen<br />

erwerben eine Berufsbildungsreife, 6,2 Prozent<br />

einen mittleren Schulabschluss und 11 Prozent<br />

Tabelle 3: Verteilung <strong>der</strong> Absolventinnen und Absolventen/Abgängerinnen<br />

und Abgänger aus berufsbildenden Schulen nach zusätzlich erworbenen<br />

allgemeinbildenden Abschlüssen (2009)<br />

Berufsbildungsreife<br />

mittlerer Schulabschluss<br />

Hochschulzugangsberechtigung<br />

kein zusätzlicher<br />

allgemeinbilden<strong>der</strong> Abschluss<br />

Stadt<br />

Bremen<br />

3,1 %<br />

6,2 %<br />

11,0 %<br />

79,8 %<br />

6,4 %<br />

7,5 %<br />

6,9 %<br />

79,2%<br />

Quelle: Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit<br />

Land<br />

Bremen<br />

3,7 %<br />

6,5 %<br />

10,2 %<br />

79,7 %<br />

zusätzlich eine Hochschulzugangsberechtigung.<br />

Dieser Unterschied zwischen den <strong>bei</strong>den Kommunen<br />

könnte darauf zurückzuführen sein, dass die<br />

Quote <strong>der</strong> Abgängerinnen und Abgänger ohne<br />

Berufsbildungsreife aus den allgemeinbildenden<br />

Schulen in Bremerhaven deutlich höher ist als in<br />

<strong>der</strong> Stadt Bremen und daher <strong>der</strong> Erwerb dieser<br />

Grundqualifikation in Schulen des berufsbildenden<br />

Bereichs in <strong>der</strong> Seestadt häufiger nachgeholt<br />

wird als in <strong>der</strong> Stadt Bremen.<br />

Auffällig ist ferner, dass im bundesdeutschen<br />

Durchschnitt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er, die im berufsbildenden<br />

Bereich eine Hochschulzugangsberechtigung<br />

erwerben, höher ist als in Bremen, was sich auch<br />

über einen Bezug zur altersgleichen Bevölkerung<br />

deutlich bestätigt. Hier ergibt sich für Bremen<br />

ein Wert von 13,1 Prozent gegenüber 18,7 Prozent<br />

im bundesdeutschen Durchschnitt.<br />

Bei Analysen aus geschlechtsspezifischer Perspektive<br />

zeigte sich ferner, dass Frauen in den<br />

berufsbildenden Schulen unterrepräsentiert sind,<br />

hier aber innerhalb <strong>der</strong> Bildungsgänge, die zur<br />

Hochschulzugangsberechtigung führen, stärker<br />

vertreten sind als Männer. Dieses Ungleichgewicht<br />

zeigte sich auch <strong>bei</strong> den Analysen zu den Übergängen<br />

und korrespondiert mit den besseren Bildungsabschlüssen,<br />

die Mädchen in den allgemeinbildenden<br />

Schulen erreichen. Eine Analyse <strong>der</strong><br />

Abschlusszahlen im berufsbildenden Bereich legt<br />

zudem die Vermutung nahe, dass Frauen insgesamt<br />

ein wenig erfolgreicher eine Berufsausbildung<br />

und auch Maßnahmen des Übergangsbereichs<br />

absolvieren als Männer. Sie sind zudem in<br />

einem vergleichsweise geringen Umfang in <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong>jenigen vertreten, die das Bildungsziel<br />

Berlin<br />

4,0 %<br />

5,6 %<br />

13,8 %<br />

76,6 %<br />

Hamburg<br />

1,9 %<br />

7,0 %<br />

8,5 %<br />

82,5%<br />

Bremerhaven<br />

Bremerhaven<br />

Deutschland<br />

3,0 %<br />

7,8 %<br />

14,7 %<br />

74,5 %<br />

nicht erreicht haben. Auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong><br />

zusätzlich erworbenen allgemeinbildenden<br />

Abschlüsse sind ähnlich positive Ergebnisse für die<br />

Frauen zu verzeichnen.<br />

Die für den allgemeinbildenden Bereich skizzierten<br />

Befunde zu <strong>Aus</strong>wirkungen <strong>der</strong> Segregation<br />

innerhalb <strong>der</strong> Stadt auf die erreichten Abschlüsse<br />

gelten auch für den berufsbildenden Bereich: Schülerinnen<br />

und Schüler aus Ortsteilen <strong>der</strong> Gruppe A<br />

❚ verlassen häufiger die berufsbildende Schule<br />

ohne den angestrebten Abschluss,<br />

❚ erwerben zwar insgesamt häufiger an<br />

berufsbildenden Schulen (zusätzlich) einen<br />

allgemeinbildenden Abschluss, hier aber<br />

eher im Bereich niedrigerer Qualifikationen,<br />

als Schülerinnen und Schüler aus Ortsteilen <strong>der</strong><br />

Gruppe B.

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