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Aus Vielfalt eigene Stärken entwickeln - bei der ...

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28<br />

B E R I C H T Z U R S O Z I A L E N L AG E 2 012<br />

29<br />

AU S G E WÄ H LT E E RG E B N I S S E D E S E R S T E N B I L D U NGSBERICHTSBANDS<br />

Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> öffentlichen allgemeinbildenden Schulen nach Anteil<br />

von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshinweis, Schuljahr 2009/10<br />

35<br />

30<br />

Stadt Bremen FÖZ<br />

Stadt Bremen SI / II<br />

Anzahl <strong>der</strong> Schulen<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Stadt Bremen P<br />

Bremerhaven FÖZ<br />

Bremerhaven SI / II<br />

Bremerhaven P<br />

Abb. 3: Zahl <strong>der</strong> öffentlichen allgemeinbildenden Schulen nach Anzahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Schule erfassten Muttersprachen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler, Schuljahr 2009/10<br />

5<br />

Stadt Bremen<br />

Zahl <strong>der</strong> Schulen<br />

Bremerhaven<br />

6 Vgl. Autorenteam Bildungsberichterstattung<br />

Bremen<br />

und Bremerhaven (2012),<br />

S. 28.<br />

0<br />

unter 10 % 10–20 % 20–30 % 30–40 % 40–50 % 50–60 % 60–70 % 70–80 % 80–90 % über 90 %<br />

Anteil an Schülerinnen und Schüler mit Migrationshinweis an <strong>der</strong> Schule<br />

Quelle: Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit<br />

besuchten die Gymnasiale Oberstufe. Die Zahl <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler wird ausgehend von<br />

2009 bis zum Jahr 2020 in <strong>der</strong> Stadt Bremen<br />

um etwa 11 Prozent zurückgehen. In Bremerhaven<br />

sinken die Schülerzahlen voraussichtlich um<br />

17 Prozent.<br />

Bremen ist ein Bundesland mit einem im bundesweiten<br />

Vergleich hohen Anteil an Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern mit Migrationshintergrund<br />

(knapp 28 Prozent). Diese sind im Land Bremen im<br />

Durchschnitt deutlich jünger als die Bevölkerung<br />

ohne Migrationshintergrund. Und sie stellen im<br />

Land Bremen knapp die Hälfte, in <strong>der</strong> Stadt Bremen<br />

mittlerweile mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

unter sechs Jahren – und hier auch mit steigen<strong>der</strong><br />

Tendenz.<br />

Wie in <strong>der</strong> Bevölkerung auch sind Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund in Bremens<br />

Bildungseinrichtungen des Elementarbereichs<br />

und in <strong>der</strong> Schule keine Beson<strong>der</strong>heit mehr:<br />

Der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit<br />

Migrationshintergrund ist im Land Bremen im Vergleich<br />

mit den an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n einer <strong>der</strong><br />

höchsten und ähnlich hoch wie in Berlin und<br />

Hamburg.<br />

Da<strong>bei</strong> ist – analog zu den Bevölkerungsdaten –<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den unteren Jahrgängen <strong>der</strong> Anteil<br />

von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshinweis im Land Bremen<br />

tendenziell höher als in den höheren Jahrgängen.<br />

In <strong>der</strong> Stadt Bremen liegt ihr Anteil in den<br />

unteren Klassen <strong>bei</strong> etwa 36 Prozent (mit nach<br />

2009 wie<strong>der</strong> leichten Anstiegen), in Bremerhaven<br />

steigt er an: Je niedriger die Klassenstufe, desto<br />

größer ist hier die Zahl <strong>der</strong> Migrantinnen und<br />

Migranten. In <strong>der</strong> ersten Klasse lag <strong>der</strong> Anteil dort<br />

<strong>bei</strong> 45 Prozent.<br />

Allerdings unterscheiden sich die Schulen im<br />

Land Bremen bezüglich ihres Anteils von Migrantinnen<br />

und Migranten in <strong>der</strong> Schülerschaft und<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Herkunftslän<strong>der</strong> sehr deutlich voneinan<strong>der</strong>,<br />

wo<strong>bei</strong> die Unterschiede zwischen den Schulen<br />

in Bremen größer ausfallen als in Bremerhaven:<br />

6 In <strong>der</strong> Stadt Bremen gibt es 39 Schulen, in<br />

denen <strong>der</strong> Anteil von Schülerinnen und Schülern<br />

mit Migrationshinweis unter 20 Prozent liegt, in<br />

Bremerhaven eine. Zugleich gibt es in <strong>der</strong> Stadt<br />

Bremen 18 Standorte mit Anteilen oberhalb von 60<br />

Prozent, in Bremerhaven sind es drei.<br />

In den Schulen im Land Bremen ist zugleich<br />

eine <strong>Vielfalt</strong> von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher<br />

Herkunft anzutreffen, die sehr unterschiedliche<br />

Muttersprachen sprechen. In <strong>der</strong> Stadtgemeinde<br />

Bremen geben in öffentlichen Schulen<br />

etwa 37 Prozent <strong>der</strong> Migrantinnen und Migranten<br />

Türkisch als ihre Muttersprache an, 15 Prozent Russisch<br />

und 7 Prozent Arabisch. Weitere häufig von<br />

Migrantinnen und Migranten genannte Muttersprachen<br />

sind hier Deutsch (5,6 Prozent), Polnisch<br />

(5,2 Prozent) und Kurdisch (3,9 Prozent). In Bremerhaven<br />

haben 26 Prozent <strong>der</strong> Migrantinnen und<br />

Migranten Russisch, 25 Prozent Türkisch und 18<br />

Prozent Deutsch als Muttersprache angegeben.<br />

Außerdem werden relativ häufig noch Polnisch<br />

(6,4 Prozent) und Portugiesisch (3,5 Prozent)<br />

genannt.<br />

Die Schulen im Land Bremen unterscheiden<br />

sich nun nicht nur bezüglich des Anteils von Schülerinnen<br />

und Schülern mit Migrationshinweis,<br />

son<strong>der</strong>n auch bezüglich <strong>der</strong> Muttersprachen, die<br />

von Schülerinnen und Schülern des Standorts<br />

gesprochen werden, sehr deutlich. An einigen<br />

wenigen Schulen sind nur bis zu fünf Muttersprachen<br />

vertreten. Demgegenüber stehen in <strong>der</strong> Stadtgemeinde<br />

Bremen etwa ein Viertel <strong>der</strong> Schulen<br />

und in Bremerhaven etwa ein Sechstel <strong>der</strong> Schulen,<br />

an denen mehr als 15 Muttersprachen am Standort<br />

vertreten sind.<br />

36<br />

56<br />

Quelle: Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit<br />

Bildungskarrieren von Schülerinnen<br />

und Schülern mit Migrationshintergrund<br />

Vergleicht man die zentralen Kennzahlen für Schülerinnen<br />

und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund<br />

für das Schuljahr 2009/10, ist lei<strong>der</strong><br />

festzuhalten, dass die Kennzahlen für Migrantinnen<br />

und Migranten in nahezu allen untersuchten<br />

Bildungsbereichen ungünstiger ausfallen als für<br />

Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund.<br />

7 Im Vergleich zu den Schülerinnen und<br />

Schülern ohne Migrationshinweis war in <strong>der</strong> Gruppe<br />

<strong>der</strong> Migrantinnen und Migranten <strong>der</strong> Anteil von<br />

❚ Kin<strong>der</strong>n in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen niedriger,<br />

❚ Früheinschulungen niedriger,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern, die am Ende<br />

<strong>der</strong> vierten Jahrgangsstufe das sogenannte<br />

Leistungskriterium erfüllen (Leistungen<br />

in Mathematik und Deutsch oberhalb <strong>der</strong><br />

Regelstandards), niedriger,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern mit verzögerter<br />

Schullaufbahn in Klasse 5 höher,<br />

8<br />

43<br />

bis zu 5 Muttersprachen<br />

6 bis 10 Muttersprachen<br />

11 bis 15 Muttersprachen<br />

mehr als 15 Muttersprachen<br />

Zahl <strong>der</strong> Schulen<br />

5<br />

17<br />

1<br />

11<br />

❚ Übergängerinnen und Übergängern<br />

zum Gymnasium niedriger,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern am<br />

Gymnasium in Klasse 8 niedriger,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern in För<strong>der</strong>zentren<br />

in Klasse 8 höher,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern mit verzögerter<br />

Schullaufbahn in Klasse 9 höher,<br />

❚ Schulartwechslern vom Gymnasium<br />

in eine an<strong>der</strong>e Schulart höher,<br />

❚ Schülerinnen und Schülern, die am Ende<br />

<strong>der</strong> Sekundarstufe I keinen Schulabschluss<br />

erreichen, höher,<br />

❚ Übergängerinnen und Übergängern in<br />

die Gymnasiale Oberstufe aus <strong>der</strong><br />

Sekundarstufe I niedriger.<br />

7 Vgl. Autorenteam Bildungsberichterstattung<br />

Bremen<br />

und Bremerhaven (2012),<br />

S. 34.

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