29.12.2013 Aufrufe

DA - Österreichische Apothekerkammer

DA - Österreichische Apothekerkammer

DA - Österreichische Apothekerkammer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arzneimittel richtig<br />

einnehmen<br />

Dosieraerosole zur<br />

Inhalationstherapie<br />

Wenn Sie eine<br />

Reise tun ...<br />

Die große<br />

Reiseapotheke<br />

Volkskrankheit<br />

Venenleiden<br />

Krampfadern & Co.<br />

Die passende<br />

© andrey<br />

Verhütung<br />

Darauf sollten Sie achten!<br />

®<br />

ratioDolor r akut<br />

Die schnelle Rettung bei<br />

Schmerzen!<br />

Schnelle Wirkung durch<br />

Lysinat-Effekt<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

11245MAIWS


NEU:<br />

UV 30<br />

MIT BIOSTIMULATOREN<br />

UND UV-SCHUTZ<br />

SCHÜTZT UND BEFEUCHTET<br />

TAGESEMULSION HYDRO-ACTIVE UV 30. UVA- und UVB Filter schützen vor ultravioletten<br />

Strahlen und beugen UV-Lichtbedingter Hautalterung vor. Die hochwirksame Tagespflege bietet<br />

zudem einen Langzeitschutz gegen vorzeitige Hautalterung und vor negativen Umwelteinflüssen.<br />

Sie stimuliert und bewahrt die natürlichen Anti-Ageing Funktionen der Haut. Für Mischhaut und<br />

normale Haut. Erhältlich ab 10. Mai 2013 in Ihrer Apotheke.<br />

www.louis-widmer.at


INHALT MAI 2013<br />

HAUPTARTIKEL<br />

12 Wenn Sie eine Reise tun… …sollten Sie sich gut darauf vorbereiten. Gewisse<br />

Dinge wie Schmerz- oder Durchfallmittel dürfen in keiner Reiseapotheke<br />

fehlen. Die Vorbereitung der Reiseapotheke hängt nicht zuletzt vom Ziel ab. Ihr<br />

Apotheker unterstützt Sie dabei gerne.<br />

14 Das Altern – ein Blick in die Zukunft. Immer mehr Menschen werden immer<br />

älter. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Augenmerk der Forschung<br />

in Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung der letzen Jahre verstärkt<br />

der Thematik aktiven und gesunden Alterns zuwendet.<br />

18 Volkskrankheit Venenleiden. Venenerkrankungen sind sehr häufig vorkommende<br />

Erkrankungen, die im Anfangsstadium oft kaum Beschwerden hervorrufen.<br />

Daher werden sie nicht als Erkrankung wahrgenommen. Es handelt sich jedoch<br />

um ein sich verschlimmerndes Leiden, das mit zunehmendem Alter zu<br />

ernsthaften Problemen führen kann.<br />

22 Beschwerden im Oberbauch. Saures Aufstoßen, Brennen unter dem<br />

Brustbein, Sodbrennen, rasche Sättigung, Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen<br />

– all das sind Beschwerden, die dem Oberbauch zuzuordnen sind.<br />

26 Kontrazeptiva. Frauen, die nicht schwanger werden wollen, können heute<br />

auf drei unterschiedliche Verhütungsmethoden – chemische, mechanische und<br />

hormonelle Methoden – zurückgreifen. Welche von ihnen bei welcher Frau am<br />

geeignetsten ist, hängt von mehreren Faktoren ab.<br />

30 Fersensporn. Wenn bei jedem Schritt die Ferse oder Achillessehne sticht,<br />

das Aufstehen in der Früh schmerzt oder die Fußsohle brennt, dann steckt mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit ein Fersensporn dahinter.<br />

35 Mit Frust fertig werden. Jeder hat mal Frust, aber jeder erlebt ihn unterschiedlich.<br />

Ab und zu mal Ärger und Verdruss ist für gesunde Menschen nicht<br />

schädlich – im Gegensatz zu dauerhaftem Frust.<br />

38 Akne und Neurodermitis. Die Haut ist unser größtes Organ und leider auch<br />

häufig von verschiedenen Erkrankungen betroffen. Akne und Neurodermitis sind<br />

weit verbreitet.<br />

12<br />

Wenn Sie eine<br />

Reise tun…<br />

© Dudarev Mikhail<br />

SERIEN<br />

4 STANDPUNKTE. Arzneimittel richtig einnehmen<br />

5 APORAMA. Depersonalisation ● Erste Hilfe rettet Leben ● Schleichende Erblindung<br />

durch Glaukom ● An Angst gewöhnen ● Raumluftqualität in Schulen ●<br />

Arzneimittel aus dem Internet ● Arzneimittelabgabe an Kinder<br />

9 TIPPS VOM APOTHEKER. Der neue Impfplan für 2013 ● Medikamente<br />

für Suchtkranke ● Hartnäckiger Fußpilz<br />

16 IMPFTAG. 4. NÖ Impftag: Impfen für Senioren<br />

33 RUNDBLICK. Medikamente in der Schwangerschaft ● Alte Apfelsorten –<br />

Apfelgenuss trotz Allergie<br />

34 <strong>DA</strong>-GEWINNSPIEL. Bilderbuchidylle im Tölzer Land<br />

40 RICHTIGE MEDIKAMENTEINNAHME – LEICHT GEMACHT.<br />

Medikamente zur Inhalation: Dosieraerosole<br />

41 RUNDBLICK. Stress lass nach<br />

42 MUTTER UND KIND. Unbeschwerte Schwangerschaft und Geburt ●<br />

Schlechte Schulnoten wegen Heuschnupfen ● Für Baby’s Wohlbefinden: Kuscheln<br />

44 AUF REZEPT. Fortgeschrittener Nierenkrebs ● Die senile Makuladegeneration<br />

44 DIABETES-NEWS. Schwankende Insulinwirkung ● Diabetes Typ 2 in den<br />

Griff bekommen ● Rauchen & Diabetes<br />

30 KOCHREZEPTE. Petersilienschaumsuppe ● Italienisches Butterschnitzel<br />

31 FÜR KIDS. <strong>DA</strong>-Gewinnspiel ● Comic<br />

PROMOTION<br />

8 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />

14 SCHÜSSLER SALZE. Grippale Infekte im Frühjahr.<br />

32 DER DUNGL-TIPP. Zu viel, zu schwer, zu üppig… - einfache Mittel danach.<br />

10 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />

12 IMPRESSUM<br />

14<br />

Das Altern – ein<br />

Blick in die Zukunft<br />

26<br />

Kontrazeptiva<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

3<br />

© Irina Fischer<br />

© vita khorzhevska


STANDPUNKTE<br />

APOTHEKERBERUF, POLITIK & GESUNDHEIT<br />

Arzneimittel<br />

richtig<br />

einnehmen<br />

Ein Sprichwort sagt treffend: Eine Kette ist so stark wie<br />

ihr schwächstes Glied. Es nützen die härtesten Prüfsteine<br />

für eine Zulassung als Arzneimittel bester Qualität<br />

nichts, wenn am Ende das Medikament falsch angewendet<br />

wird. Man muss sich daher im Klaren sein, dass man selbst<br />

einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität seines Arzneimittels<br />

und seines Therapieerfolges ausübt.<br />

Jedoch stellt gerade die korrekte Anwendung das größte Problem<br />

in der Arzneimitteltherapie dar. Die WHO schätzt, dass<br />

jeder zweite Patient Medikamente falsch einnimmt. Die Fehler<br />

können dabei ganz unterschiedlich sein: Medikamente werden<br />

in zu kleinen bzw. zu hohen Dosen oder zu falschen Tageszeiten<br />

eingenommen. Manche Patienten vergessen des Öfteren<br />

auf die Einnahme oder passen sie eigenmächtig dem<br />

aktuellen Befinden an. Häufig treten bereits beim Lesen des<br />

Beipackzettels viele Fragen auf: Was heißt Einnahme einmal,<br />

zweimal oder dreimal am Tag? Welche Abstände sind einzuhalten?<br />

Was bedeutet nüchterne Einnahme?<br />

Fragen Sie Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker zur korrekten<br />

Einnahme Ihrer Medikamente. Sie unterstützen Sie mit ihrem<br />

Wissen und ihrer Erfahrung im Sinne einer guten und erfolgreichen<br />

Arzneimitteltherapie, für die eine korrekte Einnahme<br />

von Arzneimitteln von größter Bedeutung ist.<br />

Die Apothekerinnen und Apotheker sind die Experten für Arzneimittel.<br />

Jede Apothekerin und jeder Apotheker hat sich im<br />

Rahmen des Pharmaziestudiums ein fundiertes Wissen über<br />

die Charakteristika, Herstellung sowie die Wirkung der<br />

Arzneistoffe angeeignet. Aus diesem Grund weisen Österreichs<br />

Apotheker auch eine umfassende Arzneimittelkompetenz<br />

auf. Fragen Sie den Fachmann zur korrekten Einnahme<br />

und Anwendung Ihrer Medikamente.<br />

Ein Tipp zum Schluss:<br />

Wichtig ist, dass Tabletten und Kapseln immer mit »reichlich<br />

Wasser« eingenommen werden. Das Wasser hilft das Medikament<br />

schnell in den Darm zu befördern, wo es seine Wirkung<br />

entfalten kann. Dafür muss mindestens ein Viertel Liter Wasser<br />

getrunken werden. Außerdem werden die Schleimhäute<br />

der Speiseröhre dadurch geschont. Fruchtsäfte, Milch oder<br />

Limonaden eigenen sich nicht für die Einnahme von Medikamenten<br />

und sollten frühestens erst eine halbe Stunde später getrunken<br />

werden.<br />

Mag. pharm. Max Wellan<br />

Präsident der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />

4 <strong>DA</strong> Mai 2013


APORAMA<br />

Aktiv, mobil,<br />

unabhängig!<br />

Proflex<br />

Elektromobile<br />

• Große Auswahl<br />

• Bis zu 15 km/h<br />

schnell<br />

• Günstige<br />

Gebraucht-Mobile<br />

Kostenlose Probefahrt<br />

bei Ihnen zu Hause!<br />

© luxorphoto<br />

Kaum beachtete Erkrankung<br />

Depersonalisation<br />

Depersonalisation ist eine Form von psychischer Störung<br />

und bezeichnet den Verlust beziehungsweise die Veränderung<br />

des natürlichen Persönlichkeitsgefühls. Die Betroffenen<br />

nehmen ihre eigene Person – d. h. ihren Körper, ihr Denken,<br />

ihr Fühlen – und/oder die Personen innerhalb ihrer Umwelt als<br />

verändert, fremd, fern oder unwirklich wahr.<br />

Die sprachliche Mitteilung über ihre Depersonalisations-Symptome<br />

fällt den Betroffenen schwer. Die unangenehmen Veränderungen<br />

der Wahrnehmung werden zwar selbstkritisch beobachtet,<br />

sind aber nur schwer in Worte zu fassen. Die Angst nicht ernstgenommen<br />

zu werden ist groß.<br />

Wichtig ist aber einen Arzt aufzusuchen und eine Diagnose stellen<br />

zu lassen, auch damit die Krankenkassen über die Anzahl an<br />

Erkrankten Bescheid weiß. Wahrscheinlich befindet sich knapp<br />

ein Prozent der Bevölkerung sehr oft in einem Depersonalisations-Zustand,<br />

das entspricht etwa der Anzahl der Menschen, die an<br />

Magersucht oder Epilepsie leiden. Trotzdem wird der Krankheit<br />

kaum Beachtung geschenkt.<br />

Stellen Sie sich folgende Fragen: „Passiert es Ihnen häufiger,<br />

dass Sie die Welt als unwirklich empfinden und sich dann wie abgetrennt<br />

von der Realität erleben?“ „Fühlen Sie sich oft wie ihm<br />

Traum?“ „Haben Sie häufig das Gefühl, dass Ihr Körper nicht zu<br />

Ihnen gehört?“ „Ist Ihnen ein vertrauter Ort zeitweise fremd?“<br />

„Haben Sie das Gefühl, dass das was Sie tun mechanisch ist (essen,<br />

trinken …) ?“<br />

Name<br />

Straße, Hausnummer<br />

GEBÜHRENFREI ANRUFEN:<br />

Proflex<br />

Wannenlifte<br />

• Ohne fremde Hilfe<br />

sicher baden<br />

• Senkt Sie bis auf den<br />

Wannenboden ab<br />

• Passt in praktisch<br />

jede Badewanne<br />

Proflex<br />

Treppenlifte<br />

• Für unterschiedlichste<br />

Treppenformen<br />

geeignet<br />

• Schnelle, saubere<br />

Montage in<br />

wenigen Stunden<br />

• Sicher, bequem<br />

und leise<br />

0800 – 80 80 52<br />

Beratung vor Ort. Kostenlos und unverbindlich.<br />

GRATIS-INFO-BROSCHÜRE ANFORDERN<br />

Elektromobile Treppenlifte Wannenlifte Badewannen mit Tür<br />

<strong>DA</strong>1813<br />

Diese Selbsthilfegruppe informiert:<br />

www.dp-selbsthilfe.webnode.at<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

<br />

5<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Proflex Seniorenprodukte GmbH & Co. KG<br />

Alte Bundesstraße 4A, 5500 Bischofshofen<br />

Tel. 0 64 62-2 10 60, Fax 0 64 62-2 10 60-22<br />

www.proflex.at


APORAMA<br />

© Lisa S.<br />

ÖAMTC & Rotes Kreuz<br />

Erste Hilfe rettet Leben<br />

„Wenn es darum geht, Erste Hilfe leisten zu wollen, sind die<br />

Österreicher Europameister. Wirft man dann jedoch einen Blick<br />

auf das tatsächliche Können, sind sie eher Schlusslicht“, fasst<br />

ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold das Ergebnis einer<br />

europaweiten Studie zusammen.<br />

Je 200 Autofahrer in 14 Ländern wurden durch den ÖAMTC und<br />

seine Euro-Test-Partnerclubs sowie den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften<br />

zum Thema Erste Hilfe in Theorie und Praxis getes -<br />

tet. Das Resultat: In Österreich trauen sich 80 Prozent zu, Hilfe zu<br />

leisten, allerdings nur 15 Prozent wissen, was zu tun ist. Europaweit<br />

liegt der Durchschnitt bei 66 Prozent, wovon 18 Prozent über<br />

das nötige Wissen verfügen. „Eine Erhebung des ÖAMTC zum<br />

Thema Zivilcourage vor zwei Jahren hat zudem gezeigt, dass<br />

diese Unsicherheit dazu führt, dass im Notfall die wenigsten dann<br />

auch wirklich zu Ersthelfern werden“, erinnert Schmerold.<br />

„Je früher Erste Hilfe gelernt wird, umso geringer ist die Angst,<br />

etwas falsch zu machen“, so Michael Opriesnig, stv. Generalsekretär<br />

des <strong>Österreichische</strong>n Roten Kreuzes. „Bereits Kindergartenkinder<br />

und Volksschüler können die wichtigsten Erste-Hilfe-<br />

Maßnahmen lernen und im Ernstfall anwenden. Eine Verankerung<br />

im Lehrplan und verpflichtende Ausbildung für die Lehrkräfte<br />

würde aus allen Kindern in Österreich ausgebildete Ersthelfer<br />

machen.“ Nach einem Unfall beherzt und rasch zu helfen, ist einfach.<br />

„Die drei wichtigsten Aufgaben eines Ersthelfers sind Absichern<br />

der Unglücksstelle, Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten.<br />

Wer 144 wählt, wird bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen unterstützt<br />

und angeleitet bis die professionellen Helfer eintreffen. Das einzige,<br />

was man in der Ersten Hilfe falsch machen kann, ist, nichts zu<br />

tun“, so Opriesnig.<br />

„Sogar in punkto Notruf gibt es einige Unsicherheit unter den heimischen<br />

Autofahrern“, merkt der ÖAMTC-Verbandsdirektor an.<br />

Im Vergleich zu Europa (rund zwei Drittel) hätten in Österreich<br />

sogar knapp 89 Prozent der Befragten daran gedacht, einen solchen<br />

abzusetzen. Befragt nach der nationalen Notrufnummer 144<br />

konnten immerhin drei Viertel der Befragten diese in Österreich<br />

so wichtige Nummer nennen. „Besonders auffällig war jedoch,<br />

dass lediglich sieben Prozent auch die europäische Notrufnummer<br />

112 nennen konnten“, wundert sich Schmerold. „Dabei ist doch<br />

gerade diese Nummer von großer Wichtigkeit, wenn man beispielsweise<br />

motorisiert im Ausland unterwegs ist.“<br />

„Mehr als 70 Prozent der Unfälle passieren in der Freizeit und zu<br />

Hause. Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder Freunde, die<br />

Erste Hilfe brauchen. Erste Hilfe ist nicht schwer, kann aber Leben<br />

retten“, so Univ.-Prof. Dr. Harald Hertz, Ärztlicher Leiter des<br />

AUVA-Unfallkrankenhauses Lorenz Böhler. „Wer seine Erste-<br />

Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischt, kann jederzeit helfen und<br />

fühlt sich dabei auch sicher.“<br />

<br />

80.000 Österreicher betroffen<br />

Schleichende Erblindung durch Glaukom<br />

© Monkey Business Images<br />

Das Glaukom, im Volksmund »Grüner Star« genannt, ist<br />

eine Erkrankung des Sehnervs. Die Krankheit verläuft<br />

schleichend und wird oft erst erkannt, wenn der Sehnerv<br />

irreparabel geschädigt ist. Ein Glaukom bereitet zunächst keine<br />

Symptome und führt schmerzfrei zur langsamen, völligen und<br />

irreversiblen Erblindung. Zunächst kommt es zu einer Einschränkung<br />

des Gesichtsfelds, doch selbst das fällt den Betroffenen<br />

lange nicht auf, da das Gehirn diese Teile bis zu einem<br />

gewissen Grad logisch ergänzt. Jeder Mensch ab 40 sollte deshalb<br />

einmal jährlich zur Glaukomkontrolle beim Augenarzt gehen.<br />

Die Diagnose ist heute in einem sehr frühen Stadium möglich<br />

– dazu werden schmerzfrei u. a. der Augeninnendruck, der<br />

Sehnervkopf und das Gesichtsfeld bestimmt. Rechtzeitig erkannt<br />

und entsprechend behandelt kann die Erkrankung zum<br />

Stillstand gebracht werden.<br />

<br />

6 <strong>DA</strong> Mai 2013


Kürbis<br />

hilft bei<br />

Harnverlust<br />

QUALITÄT AUS IHRER APOTHEKE<br />

Blasenschwäche ist ein sensibles und meist<br />

„heimliches“ Thema: Niemand spricht gerne<br />

darüber. Dabei ist Blasenschwäche ein weit<br />

verbreitetes Problem, von dem fast jede vierte<br />

Frau betroffen ist. Die natürlichen Inhaltsstoffe<br />

der Kürbiskerne haben sich zur Stärkung<br />

der Blasenfunktion und Beckenbodenmuskulatur<br />

bestens bewährt.<br />

Die sogenannte Belastungs- oder Stress-Inkontinenz ist<br />

die häufigste Form von Blasenschwäche bei Frauen. Sie<br />

entsteht durch geschwächte Muskulatur im Blasen- und<br />

Beckenbodenbereich. Gründe dafür können hormonell<br />

bedingte Veränderungen wie die Wechseljahre, aber auch<br />

Schwangerschaft, Mehrfachgeburten oder Übergewicht<br />

sein. Dabei können bereits geringe Anstrengungen wie<br />

Treppensteigen, Husten, Niesen oder Lachen zum unfreiwilligen<br />

Harnverlust führen.<br />

HILFE AUS DER NATUR<br />

In der Volksmedizin hat sich die Kraft der Kürbiskerne<br />

bei Blasenschwäche schon seit Jahrhunderten bestens bewährt!<br />

Die bioaktiven Wirkstoffe befinden sich allerdings<br />

nicht – wie früher vermutet – im Öl der Kerne, sondern in<br />

den fettfreien Anteilen. Das heißt, sie sind in Trockenextrakten<br />

aus Kürbiskernen angereichert.<br />

KÜRBISKERN-SPEZIALEXTRAKT<br />

Dr. Böhm ® Kürbis Tabletten für die Frau setzen auf<br />

die Kraft dieser wertvollen Wirkstoffe: Sie enthalten den<br />

patentierten Spezialextrakt EFLA ® 940 aus hochwertigen<br />

steirischen Kürbiskernen in 20-fach konzentrierter Form.<br />

Wissenschaftliche Studien mit diesem Extrakt zeigen,<br />

dass es bereits nach einigen Wochen zu einer deutlichen<br />

Reduktion der Inkontinenzepisoden und Verbesserung der<br />

Blasenfunktion kommt. Zusätzlich werden die Tabletten<br />

mit wertvollen Soja-Isoflavonen, die zur Steigerung des<br />

Wohlbefindens der Frau beitragen, ergänzt.<br />

Dr. Böhm ® Kürbis Tabletten für die Frau stärken sowohl<br />

die Blasenfunktion als auch die Beckenbodenmuskulatur.<br />

Dadurch wird das Problem gleichsam an der Wurzel<br />

gepackt!<br />

Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.<br />

Für die<br />

sensible<br />

Blase!<br />

Stark bei<br />

Blasenschwäche<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.<br />

Für die Gesundheit von morgen<br />

www.dr-boehm.at


ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />

Arbeitsplatz Apotheke: Spannend, abwechslungsreich und krisensicher<br />

Österreichs Apotheken<br />

suchen junge Talente<br />

Im deutschen Bundesland Thüringen gibt es nur mehr einen einzigen Apotheken-Lehrling. Damit<br />

so etwas in Österreich niemals passiert, starten die heimischen Apotheker jetzt eine Info-Offensive<br />

für mehr Nachwuchs.<br />

Österreich und Deutschland sind in vielerlei Hinsicht<br />

unterschiedlich. Vor allem das Gesundheitswesen<br />

ist bei uns »anders«, viele meinen besser,<br />

organisiert. Zu einem funktionierenden Gesundheits -<br />

wesen gehört ein flächendeckendes Netz an öffentlichen<br />

Apotheken. Und bestes Service. Österreichs Apotheken<br />

haben immer offen! Ein ausgeklügeltes und kostenloses<br />

System an Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten macht<br />

es möglich.<br />

Damit dieses System funktioniert, braucht es ständig<br />

neues und gut ausgebildetes Personal. In einer österrei -<br />

chischen Apotheke arbeiten zum einen angestellte<br />

Apotheker mit abgeschlossenem Studium der Pharmazie<br />

und zum anderen pharmazeutisch-kaufmännische Assis -<br />

tenten, kurz PKA.<br />

Wer drei Jahre in einer Apotheke zur Lehre geht, kann<br />

sich nach bestandener Lehrabschlussprüfung als »PKA«<br />

bezeichnen. Eine Lehre<br />

in der Apotheke hat<br />

viele Vorteile. Sie ist<br />

abwechslungsreich, krisenfest<br />

und gut bezahlt. Die Ausbildung<br />

in der Apotheke ist vor<br />

allem für Maturanten attraktiv:<br />

Für sie verkürzt sich die Lehrzeit<br />

von drei auf zwei Jahre.<br />

Wer mit der Matura in der Tasche<br />

gleich beruflich Fuß fassen<br />

will, den Umgang mit<br />

Menschen liebt und sich obendrein<br />

für Gesundheit interessiert,<br />

sollte sich schon jetzt<br />

Dr. Christian Müller-Uri<br />

Präsident des <strong>Österreichische</strong>n<br />

Apothekerverbandes<br />

über einen Ausbildungsplatz in<br />

der Apotheke informieren.<br />

PKA haben viele wichtige Aufgaben<br />

in einer Apotheke. Sie<br />

unterstützen die Apotheker in der Kundenberatung, managen die<br />

gesamte Warenbewirtschaftung, stellen zum Beispiel Salben und<br />

Teemischungen her und zeigen Kreativität in der Warenpräsentation.<br />

Sie haben außerdem die Möglichkeit, in einer eigenen PKA-<br />

Akademie Fortbildungskurse in Kommunikation, Warenmanagement,<br />

Ernährung und Kosmetikberatung zu besuchen. Alle Informationen<br />

für Berufseinsteiger gibt es unter www.pkainfo.at.<br />

Die Entscheidung über die berufliche Zukunft des eigenen Kindes<br />

ist schwer. Das weiß ich als zweifacher Vater nur zu gut. Als<br />

selbständiger Apotheker kann ich die PKA-Lehre nur empfehlen.<br />

Die Ausbildung ist interessant und abwechslungsreich. Und: die<br />

Berufsaussichten sind sehr gut. Viele Apotheker suchen dringend<br />

pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten.<br />

Die Apotheken sichern Arbeitsplätze<br />

Ein Job in der öffentlichen Apotheke ist krisensicher. Während in<br />

anderen Betrieben Arbeitsplätze abgebaut werden, haben wir in<br />

den letzten fünf Jahren mehr als 1.600 neue Jobs geschaffen!<br />

Mittlerweile sind in Österreichs öffentlichen Apotheken knapp<br />

15.500 Menschen beschäftigt.<br />

Die Ausbildung von Jugendlichen zu pharmazeutisch-kaufmännischen<br />

Assistenten ist uns ein besonderes Anliegen. Im Vorjahr haben<br />

790 öffentliche Apotheken ihre Aufgabe als Lehrbetrieb erfüllt<br />

– so viele wie noch nie! Und auch bei den Lehrlingszahlen<br />

zeigt der Pfeil seit Jahren nach oben. Im Vorjahr haben wir erstmals<br />

1.770 Lehrlinge beschäftigt. Ein Job in der Apotheke hat<br />

eben Zukunft!<br />

Ihr<br />

Dr. Christian Müller-Uri<br />

Präsident des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes<br />

© Franz Neumayr/MMV<br />

8 <strong>DA</strong> Mai 2013


Der neue Impfplan<br />

für 2013<br />

Der neue Impfplan 2013 enthält die staatlich finanzierten<br />

Gratiskinderimpfungen, mit denen sich die Gesellschaft<br />

im Kollektiv gegen Seuchen schützen kann (»Herdenschutz«)<br />

und die individuell sinnvollen Impfungen für bestimmte<br />

Alters- und Risikogruppen, die jeder selbst bezahlen muss. Dazu<br />

gehören auch die Reiseschutzimpfungen. Herausgeber dieses<br />

jährlich aktualisierten Plans ist das Bundesministerium für Gesundheit<br />

gemeinsam mit Experten des nationalen Impfgremiums.<br />

TIPP: Als wichtigste Veränderung ist die Erweiterung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung<br />

für alle Personen bis zum 45. Lebensjahr<br />

zu nennen, die bisher nicht ausreichend geimpft wurden.<br />

Für sie ist die Impfung kostenlos. Bei der Polio-Impfung gilt nun<br />

die Regel, dass sie im Erwachsenenalter alle 10 Jahre und ab<br />

dem 60. Lebensjahr alle 5 Jahre erneuert wird. Eine weitere Änderung<br />

ist bei der Pertussis (Keuchhusten)-Schutzimpfung eingetreten.<br />

Sie wird wegen der weltweit steigenden Zahl von Keuchus -<br />

ten-Fällen nun besonders für Erwachsene empfohlen, außerdem<br />

für nicht immune Schwangere und Verwandte, die mit einem<br />

Neugeborenen engen Kontakt pflegen, wie Geschwister, Tagesmutter<br />

und Großeltern. Letztere können sich damit selbst schützen<br />

und außerdem verhindern, dass sie das Neugeborene durch eine<br />

Erregerübertragung gefährden.<br />

TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Impfstoffe bedürfen besondere Transport- und Lagerbedingungen.<br />

Für jene, die bei Kühlschranktemperatur gelagert werden müssen,<br />

darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Alle anderen können<br />

auch für wenige Stunden außerhalb eines Kühlschranks aufbewahrt<br />

werden. Allerdings soll die Umgebungstemperatur 25 °C<br />

nicht übersteigen, und das direkte Sonnenlicht ist zu meiden. <br />

© Istvan Csak<br />

Ein kleines Dankeschön zum<br />

Muttertag von Eucerin!<br />

Seit mehr als 100 Jahren arbeitet die<br />

Eucerin Hautforschung arbeitet eng mit<br />

hochkarätigen Ärzten zusammen, um<br />

verlässliche und effektive Lösungen im Kampf<br />

gegen die Hautalterung zu garantieren Eucerin<br />

Anti-Age Produkte wirken den Zeichen des<br />

Alterungsprozesses aktiv entgegen. Die Haut<br />

sieht glatt, strahlend und jünger aus. Die<br />

exklusiven Pflegeprodukte mit dezentem Duft<br />

sind nicht nur hochwirksam, sie verwöhnen die<br />

Haut bei jeder Anwendung.<br />

Finden Sie heraus, welches Eucerin Anti-Age<br />

Produkt optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />

ist – Ihre Apotheke berät Sie gerne!<br />

Als kleines Dankeschön von Eucerin an alle<br />

Mütter erhalten Sie beim Kauf eines Eucerin<br />

Anti Age Produktes 2 Ampullen Hyaluron<br />

Serum Konzentrat im Lacktäschchen gratis*!<br />

www.eucerin.at<br />

Exklusiv in Apotheken<br />

*solange der Vorrat reicht<br />

Entgeltliche Einschaltung.<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

9


Ich B meine<br />

Apotheke, weil<br />

die alles für mein<br />

Alter haben – und<br />

dazu noch echt<br />

modernen<br />

Service.<br />

In der Apotheke<br />

werden die wichtigsten<br />

Gesundheitswerte<br />

einfach und rasch<br />

gemessen.


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Medikamente<br />

für Suchtkranke<br />

Vor wenigen Wochen stieg die Innenministerin mit ihrer<br />

Aussage, die Suchtersatzstoffe abschaffen zu wollen,<br />

ins so genannte »Fettnäpfchen«. Sie qualifizierte sich<br />

damit nicht gerade als Expertin in diesem Bereich, zum Beispiel<br />

mit der Aussage, dass nur 5 von 100 Suchtkranken den<br />

Ausstieg schaffen. Denn auch andere Krankheiten haben eine<br />

ähnliche oder noch geringere Heilungsquote als die Suchtkrankheit.<br />

Beispiele sind die Volkskrankheit Bluthochdruck,<br />

der insulinpflichtige Diabetes und v. u. m. Sucht ist eben eine<br />

Krankheit, die (fast) nicht heil- aber sehr wohl behandelbar ist.<br />

Auf welche Stoffe, Alkohol, Zigaretten, Lackverdünnungsmittel<br />

usw. jemand süchtig wird, hängt vom Umfeld und der<br />

Persönlichkeitsstruktur ab. Als Apotheker übernehmen wir<br />

die nicht immer angenehme Aufgabe, die Suchtkranken jeden<br />

Tag mit der benötigten Menge an Ersatzstoffen zu versorgen.<br />

TIPP: Sie haben es wahrscheinlich schon beobachtet: Meist<br />

am Morgen, knapp vor der Öffnung der Apotheken, findet<br />

sich ein Häuflein mehr oder weniger auffälliger Kunden vor<br />

Apotheken ein, die nach dem Einlass ihr Drogenersatzpräparat<br />

bekommen und gleich schlucken müssen. Laut WHO gilt<br />

die Substitutionsbehandlung als effektivste Behandlungsform<br />

bei Opiatabhängigkeit. Menschen in diesem Versorgungsprogramm<br />

sind weniger anfällig, andere Rauschdrogen<br />

zu probieren, sie sind sozial stabilisiert, können einer Arbeit<br />

nachgehen und es fällt – als Pluspunkt für die öffentliche Sicherheit<br />

– die Beschaffungskriminalität weg. Darüber hinaus<br />

wird auch die Gefahr von Infektionen, z. B. HIV, Hepatitis<br />

etc., durch unsaubere Nadeln eingedämmt. Laut letztem Drogenbericht<br />

2011 sind in Österreich 29.500 bis 34.000 Drogenkonsumenten<br />

gezählt worden, von denen 16.782 in einem<br />

Versorgungsprogramm betreut werden. Lassen Sie sich durch<br />

unqualifizierte Äußerungen in den Medien nicht beeinflussen,<br />

sondern vertrauen Sie den Fachmeinungen Ihres Arztes<br />

oder Apothekers.<br />

<br />

© Ocskay Bence<br />

Hartnäckiger Fußpilz<br />

Gewöhnlich schützt sich unsere Haut durch den leicht sauren<br />

ph-Wert und die physiologische Hautflora vor dem<br />

Angriff fremder Pilze und ihren Sporen. Ändern sich die<br />

Bedingungen auf der Hautoberfläche, dann ist eine Fremdbesiedelung<br />

möglich, die Haut verändert dabei ihr Aussehen, und es beginnt<br />

zu jucken. Eine Selbstbehandlung ist nicht bei jeder Form<br />

von Fußpilz erfolgversprechend. Leiden Sie an Juckreiz, Rötung<br />

und Schuppenbildung zwischen den Zehen, dann haben Sie<br />

gute Chancen, den Fußpilz los zu werden. Finden sich jedoch<br />

juckende Bläschen auf der Fußsohle oder breitet sich der Pilz von<br />

den Fußsohlen seitlich aufwärts auf den Fußrücken aus (Mokassin-Mykose)<br />

dann ist es besser, den Arzt zu konsultieren.<br />

TIPP: Zur Selbstbehandlung stehen mehrere Wirkstoffe zur Verfügung.<br />

Eine ältere Gruppe mit Bifonazol, Cotrimazol, Econazol,<br />

Naftifin und Miconazol in Form von Cremes, Sprays und Lösungen<br />

muss verhältnismäßig lange und teilweise mehrmals täglich<br />

angewendet werden, meistens über 3 bis 4 Wochen. Geschieht<br />

das, so ist ihre pilzhemmende Wirkung gut. Kürzere Anwendungszeiten<br />

erlaubt die Weiterentwicklung Terbinafin in Form einer<br />

Creme, die täglich bloß 1 Woche lang aufgetragen wird. Derselbe<br />

Wirkstoff muss, allerdings in einer alkoholhältigen Gelform,<br />

überhaupt nur 1 x aufgetragen werden. Wichtig ist dabei,<br />

die Zwischenräume zwischen den Zehen beider Füße zu behandeln<br />

(verringert die Ansteckungsgefahr) und sich nach der Behandlung<br />

24 Stunden lang nicht die Füße zu waschen. <br />

Unangenehme<br />

Gerüche?<br />

Kein Märchen,<br />

Aschenputtel ...<br />

Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung lesen.<br />

... nur PEDESIN®-N Schuh-Desinfektionsspray<br />

ist die empfohlene Begleittherapie bei Fuß- und Nagelpilz.<br />

Beseitigt Pilze, Sporen und Bakterien aus Schuhen<br />

und damit die Ursache von unangenehmen Gerüchen.<br />

Ohne Duftstoffe, kein Pumpen und sprüht auch kopfüber.<br />

Wirkung durch Testreihen belegt.<br />

Prinzen-Ehrenwort!<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

11


REISEAPOTHEKE<br />

Große Reiseapotheke<br />

Wenn Sie eine<br />

Reise tun …<br />

… sollten Sie sich gut darauf vorbereiten. Gewisse<br />

Dinge wie Schmerz- oder Durchfallmittel<br />

dürfen in keiner Reiseapotheke fehlen. Bestehen<br />

regionale oder individuelle Gesundheitsrisiken,<br />

muss die Reiseapotheke angepasst werden.<br />

Die Vorbereitung der Reiseapotheke hängt<br />

nicht zuletzt vom Ziel ab. Ihr Apotheker unterstützt<br />

Sie dabei gerne.<br />

AUTORIN: CAMILLA BURSTEIN<br />

Reisen ist gesund – es schafft Abwechslung,<br />

aktiviert den Organismus,<br />

stimuliert den Geist. Der Urlaub<br />

zählt zu den schönsten Wochen im<br />

Jahr, aber manches Mal kommt es gerade<br />

dann anders als geplant. Viele Urlauber<br />

werden von Schnupfen, Sonnenbrand<br />

und Durchfall heimgesucht. Die Klimaanlage<br />

ist zu kalt, die Landesküche zu<br />

ungewohnt – für alle Fälle sollte vorgesorgt<br />

sein.<br />

Camilla Burstein<br />

Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt oder Apotheker über Ihre<br />

geplante Reise. Ihr Apotheker wird Sie gerne umfassend beraten<br />

und mit Ihnen Ihre Reiseapotheke zusammenstellen.<br />

Folgendes sollte in keiner Reiseapotheke fehlen:<br />

Pflaster, Verbandszeug, Pinzette<br />

Fieberthermometer<br />

Insektenschutzmittel<br />

Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor)<br />

Mittel gegen Reisekrankheit<br />

Durchfallmittel<br />

Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen<br />

Mittel gegen Schmerzen, Fieber<br />

Mittel gegen Pilzerkrankungen<br />

Wundsalbe<br />

Augen-, Ohren- und Nasentropfen<br />

Breitbandantibiotikum<br />

für Kinder Zäpfchen gegen Fieber<br />

© Dudarev Mikhail<br />

Das brauchen Sie alles nicht? Doch. Allein die Umstellung auf<br />

ungewohnte Kost kann auf die Verdauung schlagen. Durchfall<br />

ist die Folge. Der ständige Gang zur Toilette ist zwar meist<br />

harmlos, schmälert die Urlaubsfreude aber erheblich. Am mediteranen<br />

oder Fern-Reiseziel angekommen sollten Sie Obst<br />

schälen, Wasser nur aus Flaschen trinken und von Eiswürfeln<br />

Abstand nehmen.<br />

12 <strong>DA</strong> Mai 2013


REISEAPOTHEKE<br />

Jeder Reisende sollte sich überlegen, für welche Beschwerden er<br />

besonders anfällig ist. Sind Migräne oder Harnwegsinfekte bekannte<br />

Quälgeister – sorgen Sie entsprechend vor. Reisende,<br />

die Opiate verschrieben bekommen, müssen sich rechtzeitig<br />

über deren Einfuhrbestimmungen informieren.<br />

Nehmen Sie Ihre Medikamente in ausreichender Zahl mit und<br />

teilen Sie diese zwischen Handgepäck und Koffer auf, für den<br />

Fall, dass ein Gepäckstück verloren geht.<br />

Risikoreisen<br />

Bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard und geringer<br />

medizinischer Infrastruktur empfiehlt sich die Erweiterung<br />

der Reiseapotheke um zusätzliche Sanitätsartikel. Vor Risikoreisen<br />

ist ein Besuch des Reisemediziners zur individuellen Risikoabklärung<br />

und gegebenenfalls Verordnung erforderlicher<br />

Schutzimpfungen unerlässlich.<br />

Ergänzend kommt in die große Reiseapotheke:<br />

Salbe/Gel bei Prellungen und Verstauchungen<br />

Elektrolytfertiglösung/Elektrolytpulver zum Flüssigkeitsersatz<br />

Wundpflaster verschiedener Größen<br />

Einmal-Handschuhe<br />

Strips zur Schnittwunden-Behandlung<br />

Dreiecktuch<br />

ggf. Wasserentkeimungsmittel<br />

ggf. Antidot<br />

Außerdem zu beachten:<br />

Brillenträger: Ersatzbrille<br />

Zahnprothesenträger: Haftcreme<br />

Hörgeräteträger: Ersatzbatterien<br />

Diabetiker-Zusatzequipment:<br />

Erforderliche Blutzuckermedikation<br />

Glucagon Injektionslösung zur Behandlung des Hypoglykämischen<br />

Schocks<br />

Blutzuckerteststreifen<br />

Blutzuckermessgerät<br />

Ersatzbatterien für das Messgerät<br />

Diabetikerausweis<br />

Pen (inkl. Ersatzpen) und Pen-Nadeln (plus Bestätigung<br />

des Arztes)<br />

Stichlanzetten<br />

Traubenzucker, Obstsaft<br />

Müsliriegel, etc.<br />

In heißen Ländern: Kühlvorrichtung für Insulin<br />

Allergiker-Zusatzequipment:<br />

Antihistaminika (Tabletten und Gel)<br />

Cortisonpräparate und -ampullen<br />

Allergieausweis<br />

Die Reise beginnt<br />

Fliegen Sie nicht mit leerem Magen, denn dies hilft nicht – wie<br />

fälschlicherweise angenommen – gegen Reisekrankheit, sondern<br />

fördert sie. Außerdem: Trinken Sie genug um den Kreislauf<br />

in Schwung zu halten.<br />

Vorsicht vor Arzneimittel-Kauf im Ausland. Es könnte gefälscht<br />

oder verunreinigt sein. <strong>Österreichische</strong> Reisende dürfen Medikamente,<br />

die sie bereits bei der Ausreise für ihren persönlichen Bedarf<br />

oder den Bedarf ihres Tieres mitgeführt haben, wieder nach<br />

Österreich mitbringen. Im Ausland erstandene Medikamente dürfen<br />

in einer Menge von bis zu drei Einzelhandelspackungen pro<br />

Arzneimittel mitgeführt werden.<br />

Beachten Sie diese Tipps, steht einem entspannten Urlaub nichts<br />

mehr im Wege. Gute Reise!<br />

<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013 13<br />

Die „grüne Salbe“<br />

macht‘s wieder heil<br />

Im Alltag läuft nicht immer alles glatt, gerade Kindern passiert<br />

schon einmal ein kleines Malheur. Selbst harmlose<br />

Schürf- und Kratzwunden<br />

heilen schlechter,<br />

wenn sie an exponierten<br />

Stellen wie Knie oder<br />

Ellenbogen auftreten.<br />

Der Wundschorf trocknet<br />

häufig aus, sodass<br />

die Kruste aufspringt<br />

und eine Eintrittspforte<br />

für Infektionen preisgibt.<br />

Die mit Vitamin A angereicherte<br />

fette Salbengrundlage<br />

von Vitawund<br />

Salbe schützt Wunden<br />

vor dem Austrocknen<br />

und verhindert durch<br />

ein Antiseptikum Infektionen.<br />

Die bewährte<br />

„grüne Salbe“ ist durch<br />

die hautverträgliche Zusammensetzung<br />

in den meisten Fällen auch für Allergiker<br />

geeignet.<br />

Kleine Helden bekommen natürlich in jedem Fall ein buntes<br />

Pflaster aufgeklebt, das ihr überstandenes Abenteuer entsprechend<br />

würdigt.<br />

Vitawund ® Salbe<br />

Desinfiziert und heilt.<br />

Bei oberflächlichen Wunden aller Art mit Infektionsgefahr.<br />

schützt geschädigte Haut vor dem Austrocknen<br />

wirkt antiseptisch<br />

fördert die Wundheilung<br />

Vitawund ®<br />

Grünes Licht für schnelle Heilung.<br />

www.vitawund.at<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

BG.JV.VIT 120102


APORAMA<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Das Altern –<br />

ein Blick<br />

in die Zukunft<br />

Immer mehr Menschen werden immer älter. So<br />

ist es nicht verwunderlich, dass sich das Augenmerk<br />

der Forschung in Zusammenhang mit<br />

der demographischen Entwicklung der letzten<br />

Jahre verstärkt der Thematik aktiven und gesunden<br />

Alterns zuwendet. Durch den Einsatz<br />

von Technik wird auf diesem Gebiet in der Zukunft<br />

eine neue Qualität in verschiedenen<br />

Aspekten des Lebens erreicht werden können.<br />

AUTOREN: MELANIE GAU, M.A.,<br />

UND UNIV.-DOZ. DR. MARTIN KAMPEL<br />

© Irina Fischer<br />

Bereits heute leisten automatische Steuerungen, Funktionen<br />

und Sensoren einen vielfach unterschätzten Anteil an der<br />

Verbesserung der Lebensumstände, man denke zum Beispiel<br />

an Fernsteuerungen, Bewegungsmelder, Handys, automatischen<br />

Licht- und Jalousiebetrieb, Türöffner und vieles mehr.<br />

Heutige Forschungsprojekte entwickeln hier die Produkte der Zukunft<br />

mit dem Ziel den Lebensalltag älterer Personen zu vereinfachen<br />

und ein mobiles, aktives und vor allem sicheres Leben zu ermöglichen.<br />

Dieses Forschungsgebiet heißt »Ambient Assisted<br />

Living« (AAL). Ein Kernthema sind die sog. »Smart homes«, also<br />

»kluge Zuhause«, die es Senioren erlauben mithilfe einer Reihe<br />

fortschrittlicher Elektronik, Sensoren und automatisierten, speziell<br />

ausgestatteten Geräten unabhängig und in ihrer bevorzugten<br />

Umgebung zu leben: In den eigenen vier Wänden!<br />

Ein wesentlicher Faktor für selbständiges Wohnen ist Sicherheit<br />

und die Gewissheit, im Notfall nicht hilflos zu sein. An dieser<br />

Stelle setzt das von der EU mit 1,7 Mio € geförderte Projekt<br />

»fearless« an. Mit einem innovativen Ansatz werden typische<br />

Gefahrenquellen – und damit Verunsicherungen alleinlebender<br />

Betroffener – erkannt und entschärft. So müssen mehr als 100.000<br />

Menschen in Österreich in Krankenhäusern wegen häuslicher<br />

Sturzunfälle behandelt werden, und es sterben geschätzte 1.000<br />

Personen im Alter von über 60 Jahren an den Folgen eines – vielfach<br />

lange unentdeckten – Sturzes im eigenen Zuhause. Eine weitere<br />

Gefahrenquelle sind beispielsweise zu spät erkannte Brände.<br />

14 <strong>DA</strong> Mai 2013


APORAMA<br />

Im Projekt »fearless« werden Techniken entwickelt, die diese Risiken<br />

entdecken und in einer Zentralstelle Alarm geben. Von dort<br />

aus werden dann sofort Hilfemaßnahmen ergriffen und Angehörige,<br />

Vertrauenspersonen oder Pflegedienste verständigt.<br />

Im Zentrum der Entwicklung dieser Technologien steht die ständige<br />

Einbeziehung der Betroffenen und potenziellen Nutzer in alle<br />

Entwicklungs- und Testphasen. So können unerwartete Hemmnisse<br />

erkannt und behoben werden. Das Projekt bündelt die Expertise<br />

interdisziplinärer Forschung (Universitäten), der Entwicklung<br />

(Firmen) und der Nutzer. Letztere sind nicht nur die Betroffenen<br />

selbst und ihre Angehörigen, sondern auch langjährig und<br />

praktisch erfahrene Partner aus dem Bereich der Pflegedienste<br />

wie der Samariterbund Wien und der ambulanten und stationären<br />

klinischen Pflege wie die Universitätsklinik für Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation (AKH Wien).<br />

Im »fearless«-Projekt wird gemeinsam mit dem Computer Vision<br />

Lab der TU-Wien ein verlässliches, vollautomatisches und preislich<br />

erschwingliches Computer Vision-System entwickelt, das älteren<br />

und behinderten Menschen einen unabhängigeren Lebensstil<br />

Mit einem innovativen Ansatz<br />

werden typische Gefahren -<br />

quellen – und damit<br />

Verunsicherungen alleinlebender<br />

Betroffener – erkannt und<br />

entschärft.<br />

und damit mehr Aktivität, Mobilität und Selbstvertrauen ermöglicht.<br />

Es garantiert die Verfügbarkeit von Hilfe, wenn sie wirklich<br />

benötigt wird, beeinflusst aber den Alltag der Betroffenen nicht.<br />

Das geschlossene System fasst viele Funktionen in einer Anwendung<br />

zusammen, die von einer bildbasierten, automatisierten Ereigniserkennung<br />

(Stürze, Brände, u.ä.) bis hin zur Kommunikation<br />

mit mobilen Geräten reicht. Es verwendet modernste 2D- und<br />

3D-Computervisionstechniken mithilfe von Kameras bzw. optischen<br />

Sensoren mit einem breiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.<br />

Außerdem sind sie sehr zuverlässig, 24 Stunden 7 Tage die<br />

Woche einsetzbar und beeinträchtigen den Benutzer nicht. Das ist<br />

ein deutlicher Vorteil zu heutigen Geräten, die von den Betroffenen<br />

mitgetragen und selbst bedient werden müssen, wie z.B. der<br />

sog. Panikbutton oder mit hohen Einschränkungen verbunden<br />

sind wie die Sensormatte. Die Funktionen des Sys tems können jederzeit<br />

aktualisiert oder durch das Hinzufügen von neuen Analyse-Methoden<br />

ergänzt werden ohne die Hardware zu verändern.<br />

Besonderer Fokus wird auch auf die persönliche Privatsphäre gelegt,<br />

indem die Sensordaten zum einen nur anonyme Umrisse<br />

verarbeiten und zum anderen die Daten nur auf Wunsch speichern.<br />

Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn zusammenfassende<br />

Statistiken und Bewegungsmus ter erstellt werden, die wertvollen<br />

Einblick in Verhalten und Gesundheit einer Person gewähren.<br />

Intelligente Systeme sind ein Meilenstein für ein angstfreies, sichereres<br />

Altern in der Zukunft.<br />

Kontakt: Univ. Doz. Dr. Martin Kampel, CogVis GmbH,<br />

Wiedner Hauptstraße 17/3a, A-1040 Wien, kampel@cogvis.at<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

15<br />

Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. BUEPT02132<br />

Anti-Aging für Blase und Prostata.<br />

www.purecaps.at<br />

NICHT VERGESSEN.<br />

Bis zu -3 €<br />

Muttertagsaktion*<br />

Stärkt Gedächtnis und Nerven seit Generationen.<br />

Buer® Lecithin – das traditionell pflanzliche Arzneimittel<br />

mit natürlichem Soja-Lecithin. Zur regelmäßigen Einnahme<br />

oder als Monats-Kur.<br />

www.buerlecithin.at<br />

Nur in Ihrer Apotheke.<br />

* Aktion gültig in allen teilnehmenden Apotheken vom 15. 4. bis zum 11. 5. 2013, -3 € pro 1.000-ml-Flasche,<br />

-2 € pro 500-ml-Flasche und -1 € pro 250-ml-Flasche.<br />

WELLDONE, WERBUNG UND PR.


Schnelle Wirkung durch<br />

Lysinat-Effekt<br />

IMPFTAG<br />

4. Niederösterreichischer Impftag<br />

Impfen für Senioren<br />

© Monkey Business Images<br />

Im März fand bereits zum vierten Mal der niederösterreichische<br />

Impftag, diesmal in Korneuburg, statt. Heuer standen erstmals<br />

Impfungen für die über 50-Jährigen im Vordergrund. Häufig<br />

wird Impfschutz als Kinderthema abgetan, doch auch Erwachsene<br />

und vor allem Senioren sind vor Infektionskrankheiten nicht<br />

gefeit. Das Immunsystem verändert sich altersbedingt. Ab 50 erhöht<br />

sich die Infektanfälligkeit, und die infektionsbedingte Morbidität<br />

und Mortalität nehmen zu. Außerdem haben sich die Freizeitgewohnheiten<br />

und die Lebensumstände von Senioren stark<br />

verändert. Senioren werden heute später Großeltern als früher<br />

und sind durch den Kontakt mit ihren Enkelkindern stets diversen<br />

Viren ausgesetzt. Des Weiteren sind Senioren heutzutage sehr<br />

mobil und reisen viel – auch hier ist das Immunsystem gefordert.<br />

Fast jedes Jahr kommt es in den Herbst- und Wintermonaten zu<br />

einer Influenza-Epidemie, bei der sich 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung<br />

infizieren und viele davon erkranken. Auch Pneumokokken-Infektionen<br />

stellen vor allem für die älter werdende Bevölkerung<br />

eine große, aber häufig unterschätzte Gefahr dar.<br />

„Schutzimpfungen gehören zu den wirksamsten präventiven<br />

Maßnahmen, die in der Medizin zu Verfügung stehen. Krankheiten,<br />

die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie beispielsweise<br />

Masern, können bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate<br />

eliminiert werden,“ so Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner<br />

vom Bundesministerium für Gesundheit.<br />

Trotz der großen Erfolge der Impfprogramme und der guten Verträglichkeit<br />

moderner Impfstoffe sind die Verunsicherung und<br />

Skepsis gegenüber Impfungen stärker denn je. Die Durchimpfungsraten<br />

sind im europäischen Vergleich besorgniserregend<br />

niedrig.<br />

„Wir Apotheker sehen es daher als unsere Aufgabe, das Impfbewusstsein<br />

der Bevölkerung zu stärken. Aus diesem Grund rufen<br />

wir auch gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit,<br />

der Industrie und den Sozialversicherungen Jahr für Jahr zahlreiche<br />

Impfaktionen ins Leben“, so Mag. pharm. Heinz Haberfeld,<br />

Präsident der NÖ <strong>Apothekerkammer</strong>.<br />

Impfaktionen 2013<br />

Meningokokken A-, C-, W135- Y-Konjugatimpfstoff (01.01<br />

bis 30.06.2013)<br />

FSME (01.03. bis 31.07.2013)<br />

Hepatitis (01.04. bis 31.05.2013)<br />

Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Polio) (01.05. bis 30.06.2013)<br />

Auch beim Gesundheitspersonal sind die Durchimpfungsraten<br />

verbesserungswürdig. Das Problem geht bei dieser Zielgruppe<br />

über persönliche Interessen hinaus, da hier vor allem auch der<br />

Schutz der Patienten/Kunden zu bedenken ist.<br />

<br />

Arzneimittel richtig<br />

einnehmen<br />

Dosieraerosole zur<br />

Inhalationstherapie<br />

Wenn Sie eine<br />

Reise tun ...<br />

Die große<br />

Reiseapotheke<br />

Volkskrankheit<br />

Venenleiden<br />

Krampfadern & Co.<br />

Die passende<br />

Verhütung<br />

Darauf sollten Sie achten!<br />

®<br />

ratioDolor r akut<br />

Die schnelle Rettung bei<br />

Schmerzen!<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

11245MAIWS<br />

© andrey<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H., 1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408<br />

53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion:<br />

Camilla Burstein, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Melanie Gau, M.A., Univ.-Doz. Dr. Martin Kampel, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement<br />

(<strong>DA</strong>-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Rolf Leicher, Mag. pharm. Irina Schwabegger, Dr. Thomas Schwingenschlögel, Petra Zacherl<br />

(<strong>DA</strong> Mutter & Kind, <strong>DA</strong> Diabetes- News, <strong>DA</strong> Kids, Kochrezepte). Anzeigen: Alexander Fauland, 0664 33 88 600. Wissenschaftlicher<br />

Fachbeirat: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr.<br />

Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-<br />

Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-<br />

Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel.<br />

01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />

Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />

sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />

gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion über einstimmen muss.<br />

Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche<br />

als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />

16 <strong>DA</strong> Mai 2013


Buchtipps<br />

Der große Trip<br />

Cheryl Strayedi €20,60<br />

2013 Verlag Kailash<br />

ISBN 978-3-424-63024-4<br />

„Die Frau mit dem Loch im Herzen, das war ich“. Gerade<br />

26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl alles verloren<br />

zu haben. Und so trifft sie die folgenreichste<br />

Entscheidung ihres Lebens: Mehr als 1.000 Meilen zu<br />

wandern, durch die Wüsten Kaliforniens, über die eisigen<br />

Höhen der Sierra Nevada, durch die Wälder<br />

Oregons bis zur »Brücke der Götter« im Bundesstaat<br />

Washington. Diese Reise führt sie bis an ihre Grenzen<br />

und darüber hinaus…<br />

gesamte Sortiment der<br />

Buchwelt auch im Online-Shop:<br />

www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern österreichweit<br />

porto- und spesenfrei!<br />

-Das<br />

Keine Mindestbestellmenge.<br />

Quasikristalle<br />

Eva Menasse €20,60<br />

Wann wird es endlich wieder so wie es war?<br />

Joachim Meyerhoff €20,60<br />

2013 Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />

ISBN 978-3-462-04513-0<br />

Sie war ihm vor die Füße gefallen wie Planetenstaub,<br />

und schon war sie ihm lieb und nah, ohne dass er das<br />

Ende dieses Zusammenseins gefürchtet hätte. Das<br />

beste Leben ist das gegenwärtige; aber meistens kommt<br />

einem die Gegenwart blass vor, sodass man fruchtlos<br />

und ermüdend an Vergangenheit und Zukunft herumzupft.<br />

Wenn die Gegenwart jedoch aufglüht, dann sollte<br />

man sich ihr überlassen, dachte Nelson.<br />

2013 Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />

ISBN 978-3-462-04516-1<br />

Joachim Meyerhoff erzählt von einer Welt, die ihresgleichen<br />

sucht. Wie es ist, zwischen Hunderten von körperlich<br />

und geistig Behinderten aufzuwachsen, wenn der<br />

Vater der Psychiatriedirektor ist und das Elternhaus mitten<br />

auf dem Anstaltsgelände liegt.<br />

Ein brüllend komischer und tieftrauriger Roman über<br />

einen Jungen, der am besten schläft, wenn nachts, die<br />

Schreie der Patienten hallen.<br />

Wir leben im Verborgenen<br />

Ceija Stojka €25,60<br />

Der Metzger kommt ins Paradies<br />

Thomas Raab €20,60<br />

2013 Verlag Picus<br />

ISBN 978-3-85452-691-9<br />

Ceija Stojkas bewegende Erinnerungen, die von der<br />

Kindheit als Reisende über die Zeiten der Verfolgung<br />

und in den Konzentrationslagern bis zur Rückkehr und<br />

ihrem Leben als Romni in Österreich reichen, sind nicht<br />

nur ein außergewöhnliches Zeitdokument, sondern auch<br />

ein eindrucksvolles Stück Literatur.<br />

2013 Verlag Droemer<br />

ISBN 978-3-426-19955-8<br />

Jesolo, Caorle, Bibione, egal, das Fegefeuer ist ein Meer<br />

aus Sonnenschirmen und Goldkettchen auf öliger Haut –<br />

zumindest für den Restaurator Willibald Adrian Metzger.<br />

Entführt und seinem Untergang nahe, bekommt er es am<br />

Ufer der Adria mit einer äußerst makabren Ausgrabung zu<br />

tun. Und weil es höchst ungesund ist, vom Liegestuhl aus<br />

Dinge zu beobachten, die einen nichts angehen, wird für<br />

den Metzger und seiner Danjela aus dem Fegefeuer dann<br />

die reinste Hölle.<br />

Über 40 Jahre Erfahrung und Beratung<br />

Spitalgasse 31A, 1090 Wien<br />

Tel: 01/402 35 88-30<br />

Alle Bücher auf<br />

www.buchaktuell.at


VENENLEIDEN<br />

Krampfadern & Co.<br />

Volkskrankheit<br />

Venenleiden<br />

Venenerkrankungen sind sehr häufig vorkommende<br />

Erkrankungen, die im Anfangsstadium<br />

oft kaum Beschwerden hervorrufen. Daher werden<br />

sie nicht als Erkrankung wahrgenommen.<br />

Es handelt sich jedoch um ein sich verschlimmerndes<br />

Leiden, das mit zunehmendem Alter<br />

zu ernsten Problemen führen kann.<br />

Venenleiden stellen meist nicht nur ein kosmetisches, sondern<br />

vielmehr ein gesundheitliches Problem dar. Die Ursachen<br />

für Venenerkrankungen sind meist genetisch bedingt.<br />

Schlechte Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel, Rauchen,<br />

Alkohol etc. können diese aber zusätzlich negativ beeinflussen.<br />

Bereits jede 4. Frau und jeder 5. Mann leiden an einer behandlungsbedürftigen<br />

Venenerkrankung.<br />

Wozu dienen die Venen?<br />

Die Aufgabe der Venen ist es, das Blut in Richtung Herzen zu befördern.<br />

Schließen sich die Venenklappen jedoch nicht mehr, so staut sich<br />

Blut auf und erhöht den Druck in den Beinvenen. Das Blut fließt<br />

dann in die falsche Richtung und es entstehen Rückstau und<br />

Krampfadern sollten immer behandelt werden, da das Leiden sonst bis<br />

zur Ausbildung eines »Ulcus cruris« (offenes Bein) fortschreiten kann!<br />

© fotogren<br />

schlechter Abtransport. Es kommt zu Schweregefühl in weiterer<br />

Folge entstehen Krampfadern (Varizen), knotig erweiterte, oberflächliche<br />

Venen.<br />

Wann muss eine Venenerkrankung behandelt<br />

werden?<br />

Während so genannte Besenreiser – kleine direkt in der Oberhaut<br />

liegende, sichtbare netz- oder fächerförmige Venen – ein rein<br />

kosmetisches Problem sind, die – je nach eigenen Bedürfnissen –<br />

behandelt werden können, aber nicht müssen, handelt es sich bei<br />

18 <strong>DA</strong> Mai 2013


VENENLEIDEN<br />

Krampfadern um ein medizinisches Problem, das einer Behandlung<br />

durch einen spezialisierten Arzt bedarf.<br />

Behandlung von Krampfadern<br />

Krampfadern sollten immer behandelt werden, da das Leiden<br />

sonst bis zur Ausbildung eines »Ulcus cruris« (offenes Bein) fortschreiten<br />

kann!<br />

Generell unterscheidet man bei der Behandlung von Krampfadern<br />

zwischen aktiver Therapie – wie Operation und Verödung –<br />

und konservativer Therapie – wie Kompressionsstrumpf oder<br />

Medikamente. Ob aktiv oder konservativ behandelt wird, hängt<br />

von vielen Faktoren ab.<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, Venen aktiv<br />

zu behandeln:<br />

Venen entfernen durch Operation oder Stripping<br />

Venen verschließen durch endovenöses Verfahren oder Verödungstherapie.<br />

Welche die für Sie richtige Behandlungsmethode ist, entscheidet<br />

Ihr Arzt.<br />

Was Sie gegen Bein-Probleme tun können<br />

Bewegen Sie sich! Indem Sie sich regelmäßig die Beine vertreten,<br />

aktivieren Sie die »Muskelpumpe«, und Ihre Wadenmuskulatur<br />

unterstützt den Rückfluss des venösen Blutes. Fußgymnastik<br />

wie Fußwippen oder Fußkreisen hilft vor allem bei sitzenden Berufen.<br />

Bereits 10 Minuten täglich können helfen. Auch einmal die<br />

Treppe statt den Lift nehmen, ist ein guter Tipp. Radfahren und<br />

Schwimmen sind venenfreundliche Sportarten, die müde Beine<br />

munter machen.<br />

Lagern Sie die Beine hoch! Die Beine während Pausen höher<br />

als das Herz zu lagern, unterstützt den Rückfluss venösen Blutes.<br />

Trennen Sie sich von ein paar Kilos! Übergewicht macht Beinprobleme<br />

oft noch schlimmer.<br />

Sorgen Sie für bequeme Kleidung: vermeiden Sie zu eng anliegende,<br />

abschnürende Kleidung und tragen Sie keine Stöckelschuhe.<br />

Wechselduschen fördert die Durchblutung.<br />

Leben Sie fruchtig! Speziell schwarze und rote Früchte wie<br />

Beeren und Ribiseln sowie Gemüse wie Rotkraut und Kirschparadeiser<br />

sind reich an Flavonoiden, die den Kreislauf unterstützen<br />

und poröse Venenwände abdichten.<br />

Trinken Sie viel Wasser, vor allem an heißen Tagen!<br />

Vermeiden Sie Hitze, halten Sie Ihre Beine kühl! Zu viel Sonne,<br />

Sauna-Besuche und heiße Bäder schaden den Beinen.<br />

Trocknen Sie nicht aus! Bestimmte Kosmetika wie z.B. Frisch-<br />

Gels oder Bein-Sprays verhindern das Austrocknen Ihrer Haut,<br />

das vor allem in warmen, trockenen, zentral beheizten Räumen<br />

vorkommt. Durch eine Beinmassage mit einer entsprechendem<br />

Creme oder einem Gel wird zusätzlich die Durchblutung in den<br />

Beinen angeregt. Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne!<br />

Lassen Sie sich von der Natur helfen. Natürliche Wirkstoffe wie<br />

der Extrakt aus rotem Weinlaub oder aus Rosskastanie sowie Buchweizentee<br />

oder Mäusecloruextrakt nehmen die Schwellung, lindern<br />

den Schmerz, hemmen die Entzündung und festigen Gefäßwände.<br />

pz <br />

DERMATOLOGISCHE<br />

PFLEGE MIT UV-SCHUTZ<br />

ABGESTIMMT AUF DIE BEDÜRFNISSE IHRER HAUT<br />

www.louis-widmer.at<br />

Ab 8. Mai 2013 erhältlich.<br />

GRATIS ZU JEDER<br />

TAGESPFLEGE:<br />

CREME NUTRITIVE<br />

10ml, IM WERT<br />

VON € 4,10,–<br />

Erhältlich in Ihrer Apotheke,<br />

solange der Vorrat reicht.<br />

* unverb. Richtpreis inkl MwSt.


Zell<br />

Biochemie nach Dr. Schüßler<br />

Natürlich mehr Wirkung!<br />

UNTERSTÜTZT<br />

NATÜRLICHE<br />

ABWEHRKRÄFTE<br />

Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte wie z.B.:<br />

bei grippalen Infekten,<br />

auch zur Vorbeugung (Prophylaxe)<br />

Rezeptfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />

Grippale Infekte<br />

im Frühjahr<br />

– mit Schüßler Salzen<br />

wirksam vorbeugen<br />

Im Frühjahr treten häufig grippale Infekte auf.<br />

Die Sehnsucht nach der warmen Sonne verleiten<br />

dazu, viel zu früh auf leichte Kleidung umzusteigen.<br />

Der Immunhaushalt wird jetzt besonders beansprucht. Sind<br />

die Abwehrkräfte geschwächt, dann gilt es leider sehr oft:<br />

„Nach der Grippe ist zugleich vor der nächsten Grippe.“<br />

Mit gestärkten Abwehrkräften kann grippalen Infekten wirksam<br />

vorgebeugt werden.<br />

Zell Immuferin Adler Pharma hilft<br />

bei grippalen Infekten<br />

Die neue Schüßler-Kombination Zell Immuferin Adler Pharma<br />

besteht aus 6 verschiedenen Schüßler Salzen.<br />

Es wird zur Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte wie z. B.<br />

bei grippalen Infekten, auch zur Vorbeugung (Prophylaxe) eingesetzt.<br />

Bereits im Anfangsstadium eines grippalen Infektes kann Zell<br />

Immuferin eingenommen werden. Kinder und Erwachsene, die<br />

leicht erkranken, weil sie »alles auffangen«, haben eine geschwächte<br />

natürliche Abwehrkraft. Übersäuerte Menschen haben<br />

ebenso ein belastetes Immunfeld. Sowohl im Akutfall als auch<br />

zur Prophylaxe können die Abwehrkräfte mit Zell Immuferin unterstützt<br />

werden.<br />

Im Anfangsstadium von Kinderkrankheiten und bei allen Erkrankungen<br />

mit Fieber bis zu 38.8° C ist die Einnahme ebenfalls zu<br />

empfehlen.<br />

Nach Operationen, schweren Krankheiten sowie in der Rekonvaleszenz<br />

wird der sanfte Aufbau der Abwehrkräfte durch Zell Immuferin<br />

unterstützt.<br />

Plagt Sie die Frühjahrsmüdigkeit?<br />

Ebenso klagen viele Menschen im Frühjahr über mangelnde Energie<br />

und Müdigkeit, die zum wochenlangen Begleiter werden.<br />

Allgemein wird dieser unangenehme Zustand als »Frühjahrsmüdigkeit«<br />

bezeichnet.<br />

Mit Schüßler Salzen kann der eigene Energiehaushalt so ausbalanciert<br />

werden, dass die eigenen Kräfte wieder optimal genützt<br />

werden können.<br />

www.adler-pharma.at<br />

Zell Vita Adler Pharma hilft<br />

bei Frühjahrsmüdigkeit<br />

Zell Vita wird zur Förderung der Energiebereitstellung bei leichten<br />

Formen von Kraftlosigkeit und Erschöpfung sowie zur Prophylaxe<br />

eingesetzt.<br />

20 <strong>DA</strong> Mai 2013


Zell<br />

© wavebreakmedia<br />

In Zeiten hoher Leistungsanforderungen hilft Zell Vita, den Energiehaushalt<br />

auszubalancieren und die eigenen Kraftressourcen<br />

optimal zu nutzen.<br />

Was bedeutet Energiebereitstellung und wann<br />

wird diese vermehrt gebraucht?<br />

Energiebereitstellung ist eine tägliche Anforderung in unserem<br />

Leben. Je besser uns diese gelingt, desto wohler fühlen wir uns.<br />

So beanspruchen z. B. ein anstrengender Berufsalltag, lange<br />

Arbeitszeiten oder herausfordernde Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

sowie erhöhte Lern- und Konzentrationsleistungen in allen<br />

Alterstufen den Energiehaushalt nachhaltig.<br />

Frauen, die einer Mehrfachbelastung durch Partnerschaft, Haushalt,<br />

Kinder und Beruf ausgesetzt sind, brauchen eine erhöhte Energiebereitstellung.<br />

Auch Sportler benötigen für Training und Wettkampf eine optimale<br />

Energieversorgung.<br />

Bekannt ist auch, dass es bei starken Wetterschwankungen zu<br />

Einbrüchen im Energiehaushalt kommen kann. Dazu zählt auch<br />

die schon erwähnte Frühjahrsmüdigkeit.<br />

Biochemie nach Dr. Schüßler<br />

Natürlich mehr Wirkung!<br />

BEI<br />

KRAFTLOSIGKEIT<br />

& ERSCHÖPFUNG<br />

Was ist das Besondere an den neuen Adler<br />

Pharma Schüßler-Komplexmitteln?<br />

Die neuen Schüßler-Komplexmischungen Zell Vita und Zell<br />

Immuferin sind rezeptfreie, zugelassene homöopathische Arzneimittel<br />

mit jeweils 6 Schüßler Salzen in jeder Tablette. So braucht<br />

man die tägliche Mischung nicht mehr aus den einzelnen Dosen<br />

zusammenzustellen, sondern hat die fertige Mischung bereits in<br />

jeder Tablette vorliegen.<br />

Die Anwendung in den genannten Anwendungsgebieten beruht<br />

ausschließlich auf den Erfahrungen der Biochemie nach Dr.<br />

Schüßler. Die Herstellung erfolgt gemäß den Vorschriften des<br />

Homöopathischen Arzneibuches.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass von den Komplexmischungen<br />

wenige Tabletten für eine hervorragende Wirkung genügen. Die<br />

sich in ihrer Wirkung ergänzenden Schüßler Salze führen zur<br />

Verbreiterung des Wirkspektrums und zur Einnahmevereinfachung.<br />

Eine Schüßler-Komplexmischung soll und kann aber die Einzelberatung<br />

und eine individuelle Einnahmeempfehlung nicht ersetzen;<br />

besonders dann nicht, wenn es sich um Mineralstoff-Defizite<br />

handelt. Für bestimmte Anwendungsgebiete können dann<br />

allgemein wirksame Mischungen empfohlen werden.<br />

Einnahme der Schüßler-Komplexmittel<br />

Die Tabletten einzeln aus der Dose entnehmen und im Mund zergehen<br />

lassen. Die genaue Dosierung entnehmen Sie bitte der<br />

Packungsbeilage oder fragen Ihren Apotheker.<br />

<br />

Förderung der Energiebereitstellung bei leichten Formen<br />

von Kraftlosigkeit und Erschöpfung wie z.B.:<br />

in Zeiten hoher Leistungsanforderung,<br />

auch zur Vorbeugung (Prophylaxe)<br />

Rezeptfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />

www.adler-pharma.at<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

21


Magen und Darm<br />

Beschwerden<br />

im Oberbauch<br />

Saures Aufstoßen, Brennen unter dem<br />

Brustbein, Sodbrennen, rasche<br />

Sättigung, Übelkeit, Völlegefühl und<br />

Blähungen – all das sind Beschwerden,<br />

die dem Oberbauch zuzuordnen sind.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />

© pixologic<br />

22 <strong>DA</strong> Mai 2013


MAGEN UND <strong>DA</strong>RM<br />

Jeder Abschnitt des Verdauungstraktes hat seine eigenen Aufgaben.<br />

Damit das Zusammenspiel funktioniert, wird er von<br />

einem Nervengeflecht begleitet, das wegen seiner Vielzahl<br />

von Nervenzellen und der Reichhaltigkeit seiner Aufgaben auch<br />

als »Darmhirn« bezeichnet wird.<br />

Die Speiseröhre<br />

Die Speiseröhre ist ein einfach gebauter »Schlauch« und funktioniert<br />

ohne willentlichen Einfluss. Mit dem Schluckakt beginnt<br />

eine reflektorische Automatik, die den Verschluss des Kehlkopfdeckels<br />

und die Passage durch die rund 25 cm lange Speiseröhre<br />

umfasst. Sie dauert selten mehr als 30 bis 60 Sekunden und wird<br />

von verschiedenen Faktoren beeinflusst:<br />

Flüssigkeiten passieren rascher als feste Nahrung.<br />

Das mitgeschluckte Wasservolumen ist ebenfalls von Bedeutung.<br />

In liegender Körperhaltung dauert der Vorgang länger als im<br />

Sitzen oder Stehen.<br />

Bestimmte Erkrankungen verzögern den Schluckakt.<br />

Die Speiseröhre dichten ein oberer und ein unterer ringförmiger<br />

Verschlussmuskel ab. Bei der Nahrungspassage entspannen sich<br />

diese Muskeln vorübergehend. Ist ihre Verschlussfunktion dauerhaft<br />

herabgesetzt, kann saurer Mageninhalt aufsteigen und das charakteristische<br />

Sodbrennen hinter dem Brustbein verursachen. Mittels<br />

elektrischer Messungen in der Speiseröhre konnte man feststellen,<br />

dass bis zu 47 kurze Refluxepisoden in 24 Stunden durchaus normal<br />

sind, darunter auch 3 bis 4 längere Episoden von über 5 Minuten<br />

Dauer. Gelegentliches Sodbrennen hat also keinen Krankheitswert.<br />

Der alkalische Speichel neutralisiert zwar die Magensäure, aber nur<br />

bis zu einem gewissen Ausmaß. Bleibt der Verschluss zu lange offen,<br />

sind Reflux und manchmal auch Heiserkeit die logische Folge.<br />

Der Magen<br />

Der Magen hat ein variables Volumen von bis zu 1,5 Litern und<br />

dient zur Durchmischung, Zerkleinerung, Speicherung und Vorverdauung<br />

des Nahrungsbreis. Eiweiß- und kohlenhydratreiche<br />

Nahrung wird rasch in den Dünndarm entleert, bei fettreicher<br />

Nahrung beträgt die Verweildauer im Magen hingegen 5 bis 8<br />

Stunden. Die Muskeln der Magenwand ermöglichen die intensive<br />

Mischung und die Speicherung, weil sie bei der Füllung erschlaffen.<br />

Dementsprechend gering ist der Anteil des Magens an der<br />

Arzneimittel-Resorption.<br />

Ob eine Selbstbehandlung in Betracht kommt, lässt sich mit einer<br />

zentralen Fragen weitgehend klären: Besteht ein Bezug zwischen<br />

Nahrungsaufnahme und Schmerzen?<br />

Funktionelle Dyspepsien (Reizmagen) kommen in der Bevölkerung<br />

häufig vor. Charakteristisch ist der Nahrungsbezug. Nach<br />

den Mahlzeiten quälen die Betroffenen Bauchschmerzen, Blähungen,<br />

Darmwinde, Aufstoßen, eventuell Sodbrennen und allgemeines<br />

Unwohlsein.<br />

Schmerzen richtig zuordnen<br />

Ist der Schmerz lokalisierbar oder diffus? Bei der akuten Blinddarmentzündung<br />

ist der Druck- und »Loslass«-Schmerz charakteristisch<br />

(wenn man an der schmerzenden Stelle hineindrückt,<br />

verursacht das Loslassen mehr Beschwerden als das Hineindrücken).<br />

Ein akuter Blinddarm tut übrigens auch beim Gehen<br />

weh, ebenso entzündete Divertikel – das sind sackförmige<br />

Ausstülpungen der Darmwand. Lokalisierbare Schmerzen sind<br />

verdächtiger als diffuse.<br />

Kamen die Schmerzen plötzlich, zeigen sie wechselnden Verlauf<br />

(z. B. Gallenkoliken), waren sie nur einmalig oder sind sie anhaltend?<br />

Gibt es auffällige Begleiterscheinungen wie Erbrechen,<br />

Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstühle weisen auf ein blutendes<br />

Magengeschwür und chronische Schleimhautschäden im Magen-<br />

Darmbereich hin), treten ständig Bleistiftstühle auf (Karzinom im<br />

Mastdarm oder Enddarm), haben sich die Stuhlgewohnheiten<br />

(Stuhlgang zu anderen Tageszeiten) oder die Stuhlkonsistenz<br />

geändert oder treten Durchfall und Verstopfung abwechselnd auf?<br />

Plagt ergebnisloser Stuhlgang bzw. vergehen 5 bis 7 Tage ohne<br />

Stuhlgang mit begleitenden Blähungen und dem Gefühl, nicht<br />

mehr in die Hose zu passen? Dann kann ggf. ein Darmverschluss<br />

dahinter stecken.<br />

Psychosomatisch bedingte<br />

Beschwerden<br />

Der Anteil psychosomatisch ausgelöster Beschwerden ist beträchtlich.<br />

Stress führt zu Motilitätsstörungen, erhöht die Empfindlichkeit<br />

gegenüber Dehnungsreizen im Gastrointestinaltrakt<br />

und setzt die Schmerzschwelle herab. Früher sprach man von<br />

»vegetativer Dystonie«. Nicht zu vergessen sind medikamentös<br />

verursachte dyspeptische Beschwerden nach Gabe von Anticholinergika<br />

oder Dopaminagonisten (L-Dopa).<br />

Alarmsymptome<br />

Bei Beschwerden wie<br />

blutigem Erbrechen,<br />

schwarzem Stuhl<br />

ist ein sofortiger bzw. bei<br />

Allgemeinsymptomen wie ungewollter Gewichtsverlust von<br />

mehr als 3 kg, starkes Krankheitsgefühl, reduzierter Allgemeinzustand,<br />

nächtliche Beschwerden (sie sind ein Hinweis auf organische<br />

Ursachen),<br />

Anämiezeichen wie Blässe, Müdigkeit, Atemnot, Muskelschmerzen,<br />

leichte Gelbfärbung der weißen Augenhaut (Ikterus)<br />

anhaltenden Oberbauchbeschwerden im Zusammenhang mit<br />

einer NSAR-Einnahme, die nicht innerhalb weniger Tage nach<br />

Absetzen verschwinden,<br />

chronischer Durchfall, d.h. länger als drei Wochen andauernd,<br />

ein baldiger Arztbesuch anzuraten.<br />

Eine versuchsweise Selbstmedikation ist nur dann gerechtfertigt,<br />

wenn Alarmsymptome fehlen! Bei entsprechenden Beschwerden<br />

berät Ihr Apotheker Sie gerne, welches Mittel das für Sie am<br />

besten geeignete ist.<br />

<br />

Das Schmerz-Gel mit der bewährten -fach Wirkung!<br />

schmerzstillend entzündungshemmend <br />

d abschwellend<br />

<br />

heilungsbeschleunigend <br />

unigend durchblutungsfördernd <br />

sofort <br />

kühlend<br />

DOLO-Menthoneurin ® -Gel<br />

Wirkstoffe: Diethylaminsalicylat, Heparin-Natrium, Menthol<br />

40g Gel<br />

Bei Sportverletzungen, Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Zerrungen, Blutergüssen.<br />

Wirkstoff Diethylaminsalicylat, at, Heparin-Natrium, Menthol. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkung informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. DOLPT04131


»Richtig essen von<br />

Anfang an! – Wien«<br />

»Richtig essen von<br />

Anfang an! – Wien«<br />

Baby isst mit!<br />

Baby isst mit!<br />

Hanni Rützler<br />

ist Ernährungsexpertin<br />

und<br />

leitet das<br />

Projekt »Richtig<br />

essen von<br />

Anfang an! – Wien« der Wiener<br />

Gebietskrankenkasse. Sie erklärt,<br />

worauf Schwangere bei der<br />

Ernährung achten sollten.<br />

© Dietmar Schobel<br />

● Was kann bei der Ernährung in der<br />

Schwangerschaft alles schief gehen?<br />

Leider gibt es immer noch den Mythos, dass man während der<br />

Schwangerschaft für Zwei essen sollte. Es gibt aber auch Frauen,<br />

die vor der Gewichtszunahme Angst haben und zu wenig essen.<br />

Andere nützen die Schwangerschaft um ihre Vorliebe für Süßes<br />

richtig auszuleben oder sie leiden an Heißhungerattacken. Manche<br />

wissen sich bei Übelkeit und Erbrechen nicht zu helfen.<br />

Wussten Sie schon …?<br />

Woran Sie erkennen, dass Ihr Baby für die Beikost<br />

bereit ist? Zum Beispiel, wenn es den Mund weit<br />

aufmacht, wenn es Ihnen beim Essen zusieht. Mit<br />

Babybrei beginnen Sie grundsätzlich am besten<br />

zwischen dem Beginn des 5. Monats und dem Ende<br />

des 6. Monats.<br />

Früher dachte man, dass ein Gemüse nach dem anderen<br />

beigeführt werden sollte, um Allergien vorzubeugen.<br />

Heute wissen wir es besser und setzen daher<br />

auf Vielfalt. Da z. B. der Eisen- und Zinkgehalt der Muttermilch<br />

ab dem 6. Monat sinkt, ist es wichtig, dem Baby<br />

nicht nur Gemüse oder Obst zu geben, sondern bereits<br />

eisen- und zinkreiche Lebensmittel wie rotes<br />

Fleisch, Getreide sorten wie Hafer und Bulgur oder Hülsenfrüchte.<br />

Zinkreiche Lebensmittel sind Ei, Milchprodukte<br />

oder Getreideprodukte (bevorzugt Vollkorn). Daher<br />

wird heute kein reiner Pastinakenbrei mehr empfohlen.<br />

Auch Babys dürfen schon Fisch essen. Es hat sogar<br />

einen schützenden Effekt was Allergien betrifft.<br />

Mehr praktische Tipps zur Babyernährung erhalten Sie<br />

in den Workshops.<br />

© istockphoto<br />

Näheres unter www.richtigessenvonanfangan.at<br />

<br />

24 <strong>DA</strong> Mai 2013


Entgeltliche Einschaltung<br />

© David Sailer<br />

● Was empfehlen Sie bei Heißhungerattacken?<br />

Wichtig ist es, regelmäßig kleinere Portionen zu essen. Kommt der<br />

Heißhunger trotzdem, empfielt sich der bewusste Genuss – zum<br />

Beispiel in Form eines Stücks Schokolade mit hohem Kakao anteil.<br />

Probieren Sie es aus und geben Sie den Geschmacksknospen<br />

genug Zeit, um den Geschmack wahrzunehmen.<br />

● Stichwort Geschmacksknospen:<br />

Man sagt ja immer, das Baby isst mit.<br />

Tatsächlich beginnt die Geschmacksprägung schon vor der<br />

Geburt. Das Essverhalten der Mutter ist für die Versorgung des<br />

Babys mit wichtigen Nährstoffen entscheidend. Gleichzeitig<br />

werden bereits erste Geschmacksvorlieben geprägt. Ernährt sich<br />

die Mutter vielfältig, wird auch das Baby später neue Lebens -<br />

mittel leichter akzeptieren.<br />

● Gibt es Gefahren für die Schwangere<br />

oder das Baby, die vom Essen ausgehen?<br />

Rohe Lebensmittel stellen ein potenzielles Risiko für Lebens -<br />

mittelinfektionen dar. Daher sind sie in der Schwangerschaft tabu.<br />

Fleisch, Fisch und Ei sollten deswegen gut durcherhitzt werden,<br />

da Bakterien erst bei ca. 70, 80° C deswegen abgetötet werden.<br />

● Was heißt das konkret, auf welche<br />

Lebensmittel müssen Schwangere achten?<br />

Zum Beispiel auf Salami, geräucherten Fisch, selbstgemachte<br />

Mayonnaise aus rohen Eiern, Tiramisu etc.<br />

● Gibt es ideale Lebensmittel in der<br />

Schwangerschaft?<br />

Vielfalt! Neben Obst, Gemüse, Getreide und Milchprodukte<br />

empfehlen wir Fisch – natürlich erhitzt und nicht roh – Nüsse und<br />

Samen. Letztere sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren.<br />

Für Obst, Gemüse, Getreide (bevorzugt in der Vollkornvariante)<br />

und Milchprodukte erhöht sich der Bedarf in der Schwangerschaft<br />

um jeweils 1 Portion, dh. pro Tag 5 bis 6 Portionen Obst<br />

und Gemüse, 5 Portionen Getreide und 3 Portionen fettarme<br />

Milchprodukte (Käse, Joghurt, Topfen, …).<br />

<br />

Kostenlose<br />

Ernährungsworkshops<br />

der WGKK<br />

Workshop I: Ernährung<br />

in der Schwangerschaft<br />

Workshop II: Ernährung<br />

in der Stillzeit und<br />

Beikost für Babys<br />

Die Workshops sind kostenlos und werden<br />

laufend in ganz Wien angeboten. Sie können<br />

gerne auch in Begleitung kommen!<br />

Die Termine und Orte der Workshops finden<br />

Sie unter www.richtigessenvonanfangan.at.<br />

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung unter<br />

0800 201 299 oder richtigessen@wgkk.at.<br />

© fotolia<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

25


Die passende Verhütung<br />

Kontrazeptiva<br />

Frauen, die nicht schwanger werden wollen,<br />

können heute auf drei unterschiedliche Verhütungsmethoden<br />

– chemische, mechanische<br />

und hormonelle Methoden – zurückgreifen.<br />

Sie differieren in ihrer antikonzeptionellen<br />

Sicherheit, im Verwendungskomfort<br />

und im Nebenwirkungsprofil. Welche von ihnen<br />

bei welcher Frau am geeignetsten ist,<br />

hängt vom Gesundheitsstatus, dem<br />

Blutungs mus ter, Alter, eventuell bestehendem<br />

späteren Kinderwunsch und der persönlichen<br />

Präferenz ab.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />

Chemische Antikonzeptiva<br />

Chemische Antikonzeptiva lassen sich spontan ohne Vorausplanung<br />

einsetzen und sind dadurch ein geeignetes Mittel für<br />

Mädchen ohne festen Freund, Frauen mit<br />

seltenen sexuellen Kontakten und Frauen,<br />

die hormonelle Verhütungsmaßnahmen<br />

nicht tolerieren. Es kommt zur chemischen<br />

Inaktivierung der Spermatozoen<br />

durch so genannte Spermizide.<br />

Mag. pharm. Dr.<br />

Alfred Klement<br />

Mechanische Antikonzeptiva<br />

Dazu zählen das Scheidendiaphragma, das<br />

über eine elastische Trennwand mit Randwulst<br />

das Eindringen der Spermien in den<br />

Gebärmutterhals mechanisch verhindert<br />

und zusätzlich eine spermizide Imprägnierung<br />

aufweisen kann, sowie die Portiokappe aus Plastik oder<br />

Gummi, die über den Gebärmuttermund gestülpt wird und auf<br />

diese Weise das Aufsteigen der Spermien verhindert.<br />

© vita khorzhevska<br />

Hormonelle Antikonzeptiva (»Pillen«)<br />

Seit der Einführung der hormonellen Kontrazeptiva vor mehr als<br />

50 Jahren steht den Frauen eine einfach anzuwendende Reproduktionskontrolle<br />

zur Verfügung. Die Entwicklung bis zu der am<br />

meisten verwendeten, niedrig dosierten, monophasischen kombinierten<br />

Pille war lang und begann 1960. Die erste »Pille« enthielt<br />

26 <strong>DA</strong> Mai 2013


KONTRAZEPTIVA<br />

noch 50 μg »Äthinylestradiol« als Östrogen und 4 mg »Norethisteronacetat«<br />

als Gestagen. Im Jahr 1965 ersetzte das niedriger<br />

dosierbare »Norgestrel« das bisherige Gestagen, das seinerseits<br />

gegen »Levonorgestrel« ausgetauscht wurde. Wirkmäßig dominieren<br />

bei diesen Pillen die Hemmung der Follikelreifung und die<br />

erhöhte Viskosität des Zervixschleims, der dadurch für Spermien<br />

undurchdringlich wird.<br />

Im Jahr 1991 wurde die erste »Minipille« zugelassen, die östrogenfrei<br />

ist und nur einen gestagenen Bestandteil enthält. Solche<br />

Minipillen unterdrücken den Eisprung meist nicht und wirken<br />

hauptsächlich über die schlechtere Permeabilität (Durchlässigkeit)<br />

des Zervixschleims. Ein weiterer antikonzeptiver Faktor ist<br />

die gestagenbedingte Unterdrückung der Transformation der Gebärmutterschleimhaut.<br />

Der Einsatz von Kontrazeptiva<br />

Noch immer wissen viele Frauen über die Möglichkeiten zur Verhütung<br />

zu wenig Bescheid bzw. wenden die Mittel nicht sachgemäß<br />

an. Das betrifft sowohl die Handhabung mechanischer<br />

und chemischer Hilfsmittel als auch die hormonellen Kontrazeptiva<br />

in den verschiedenen Darreichungsformen.<br />

Spermizide<br />

Methode: Die Wirkstoffe werden in Form von Schaumovula,<br />

Cremen bzw. beschichteter Kondome verwendet.<br />

Indikation: Pillen- oder Intrauterinpessar-Unverträglichkeit<br />

Anwendung: Sie müssen je nach Produkt zwischen10 und 30<br />

Minuten vor dem Verkehr eingeführt werden, sind rund eine<br />

Stunde wirksam und haben bis auf ein lokales Wärmegefühl<br />

und Schaumbildung keine Nebenwirkungen.<br />

Einschränkungen: Bei bestehenden vaginalen Entzündungen<br />

ist ihre Verwendung nicht empfehlenswert.<br />

Vorteile: Es fehlen systemische Nebenwirkungen und damit die<br />

bei Hormonen häufigen Anwendungseinschränkungen.<br />

Ihr Coach:<br />

GESÜNDER LEBEN.<br />

Leben Sie bewusst und mit Genuss,<br />

damit es Ihnen gut geht!<br />

Scheidendiaphragma<br />

Methode: Mittels eines elastischen Kunststoffes wird der Spermakontakt<br />

mit dem Gebärmutterhals mechanisch unterbunden.<br />

Indikation: Unverträglichkeit der »Pille« oder bestehende Kontraindikation(en).<br />

Anwendung: Das Diaphragma kann von der Frau selbst eingesetzt<br />

werden, was aber eine gewisse Geschicklichkeit erfordert.<br />

Durch Fehlpositionierung kann der Erfolg der Maßnahme<br />

in Frage gestellt sein.<br />

Einschränkungen: Bestehende Genitalinfektion, Harnwegsinfekte.<br />

Vorteile: Anwendung bei Bedarf, fehlende systemische Nebenwirkungen.<br />

Portiokappe<br />

Methode: Eine Plastik oder Gummikappe wird – meist vom<br />

Arzt – über den Gebärmutterhals (Portio) gestülpt und verbleibt<br />

dort bis zu 3 Wochen.<br />

Indikation: Ablehnung oder Unverträglichkeit anderer kontrazeptioneller<br />

Methoden.<br />

Anwendung: siehe Methode.<br />

Einschränkungen: Nicht bei Genitalinfekten oder pathologischem<br />

Abstrich.<br />

Vorteile: Seltenere Manipulation durch die lange Liegedauer,<br />

Fehlen von systemischen Nebenwirkungen.<br />

JETZT<br />

1 Jahr – 10<br />

Ausgaben<br />

NUR€2<br />

21,–<br />

Tel. 01/31 00 700/3600/360<br />

(zum Ortstarif)<br />

tarif)<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

27<br />

www.gesünderleben.at


KONTRAZEPTIVA<br />

Kondom<br />

Methode: Die heutigen Kondome bestehen aus Latex oder latexfreien<br />

Membranen mit nur 0,06 bis 0,07 mm Wandstärke<br />

und ggf. spermizider Gleitbeschichtung. Die meisten Kondome<br />

kommen im schon aufgerollten Zustand in den Handel und<br />

sind mit einem wasserlöslichen Gleitmittel versehen.<br />

Indikation: Bei seltenem Verkehr; als zusätzlicher Schutz vor<br />

genitalen Infektionen mit Viren, Pilzen, Trichomonaden; für<br />

die Partner von Frauen, die nicht die »Pille« verwenden.<br />

Anwendung: Sie ist technisch einfach und kann in ihrer Sicherheit<br />

durch die gleichzeitige Verwendung von spermiziden Mitteln<br />

erhöht werden. Um ein unabsichtliches Abgleiten zu verhindern,<br />

soll das Kondom bei Nachlassen der Erektion entfernt<br />

werden. Die Haltbarkeit ist auf 5 Jahre begrenzt, weil das Material<br />

ermüdet. Wichtiger Hinweis: mineralölhaltige Cremen<br />

schädigen das Kondom!<br />

Einschränkungen: Bis auf eventuelle Latexallergie keine.<br />

Vorteile: Leichter Zugang, kostengünstig (außer Latexkondome),<br />

zusätzlicher Schutz vor Geschlechtskrankheiten, frei von<br />

medizinischen Risiken.<br />

Hormonelle Kontrazeptiva<br />

Die reiche Auswahl an Präparaten und Darreichungsformen erschwert<br />

zwar den Überblick, erleichtert aber die Erfüllung spezifischer<br />

Einzelbedürfnisse. Je nach Zusammensetzung unterscheidet<br />

man:<br />

Einphasenpräparate: Das sind niedrig dosierte, kombinierte,<br />

hormonelle Kontrazeptiva (Mikropillen) mit gleichbleibendem<br />

Östrogen- und Gestagenanteil über den ganzen Zyklusverlauf.<br />

Der Östrogenanteil ist der für die Blutungskontrolle wesentliche<br />

Teil, das Gestagen wirkt antikonzeptiv.<br />

Stufenpräparate: Bei ihnen ändert sich der zugeführte Anteil<br />

von Östrogen bzw. Gestagen während des Zyklus. Damit versucht<br />

man das natürliche hormonelle Wechselspiel nachzuahmen.<br />

Neben den abgestuften Einphasenpräparaten gibt es noch<br />

die Mehrphasen- oder Sequenzpräparate, bei denen die ersten<br />

Tabletten nur das Östrogen aufweisen und die Östrogen- Gestagenkomponenten<br />

erst in den weiteren Tabletten enthalten sind.<br />

Gestagenpräparate: Sie enthalten ausschließlich ein Gestagen,<br />

das durchgehend – also auch während der Monatsblutung<br />

– eingenommen werden muss. Wegen des fehlenden Östrogens<br />

erfolgt der Eisprung und damit die Monatsblutung wie in einem<br />

normalen Zyklus.<br />

Das richtige Verhütungsmittel finden<br />

Das Alter der Frau erlaubt eine grobe Zuordnung der jeweils verwendbaren<br />

hormonellen Verhütungsmittel.<br />

Junge Frauen zwischen 16 und 30 Jahren<br />

Rund 60 % des Verbrauches oraler hormoneller Kontrazeptiva, also<br />

der Pille, entfällt auf die Altersgruppe zwischen 16 und 30 Jahren.<br />

Bei den jüngeren Jahrgängen kommt zusätzlich eine Infektionsprophylaxe<br />

(HIV-Risiko!) in Betracht, die am einfachsten mit<br />

einem Kondom erfolgen kann.<br />

Neben den oralen hormonellen Kontrazeptiva spielen noch der Vaginalring<br />

und das Verhütungspflaster eine Rolle. Wenn Androgenisierungserscheinungen<br />

auftreten – z. B. Akne – sollte man entsprechende<br />

antiandrogenhaltige orale Kontrazeptiva empfehlen. Für<br />

die Jugendlichen kann die informelle Kenntnis der Exis tenz der<br />

Vorteile des Kondoms: leichter Zugang, kostengüns -<br />

tig, zusätzlicher Schutz vor Geschlechtskrankheiten<br />

und Infektionen, frei von medizinischen Risiken.<br />

Aus Sicherheitsgründen ist das Kondom vor allem<br />

zusätzlich zu anderen Methoden zu empfehlen.<br />

»Pille danach« eine unerwünschte Schwangerschaft vermeiden<br />

helfen. Sie bewirkt keinen Schwangerschaftsabbruch, sondern<br />

stellt eine postkoitale hormonelle Verhütungsmethode dar!<br />

Wenn Frauen im Alter von über 20 Jahre den Wunsch nach einer<br />

Langzeitkontrazeption ohne Blutung haben, ist dies mit einem<br />

kontinuierlich genommenen Einphasenpräparat erzielbar. Alternativen<br />

dazu: Hormonimplantat und die Einlage einer Hormonspirale.<br />

Intrauterinpessare mit Kupferabgabe erhöhen das Risiko von<br />

Geschlechtskrankheiten mit späterer Sterilität durch infektbedingte<br />

Schäden an den Eileitern. Bei wechselnden Partnerschaften sind<br />

Hormonspiralen besser geeignet, weil sie durch die Verdickung des<br />

Zervixschleims vor aufsteigenden Infektionen schützen.<br />

Das Osteoporoserisiko beginnt in der Jugend<br />

„Man sollte wissen, dass 50 % der Knochenmasse bei jungen<br />

Frauen vor der Pubertät ohne Einfluss von Östrogenen entsteht. In<br />

der Pubertät wird der weitere, enorme Knochenmassezuwachs<br />

hingegen durch Östrogene gesteuert. Während dieser Zeit bildet<br />

sich 40 % der gesamten Knochenmasse“ betonte der Leiter der<br />

Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Bregenz,<br />

Prof. Hans Concin, anlässlich der Tagung »50 Jahre Pille –<br />

45 Jahre ÖGF« im Jahr 2010.<br />

Zwar wird dem Körper mit der Pille wieder Östrogen zugeführt,<br />

aber durch die ständige Absenkung der Östrogendosis in den letzten<br />

Jahrzehnten reicht diese Menge wahrscheinlich nicht mehr<br />

aus, um die knochenaufbauenden Zellen, die Osteoblasten ausreichend<br />

zu stimulieren. Niedrige Östrogendosen – so die bisherige<br />

Auffassung – verbessern die Sicherheit der Anwendung, ohne<br />

die Sicherheit der Kontrazeption in Frage zu stellen. Dabei hat<br />

man laut Concin übersehen, dass Östrogen für die Entwicklung<br />

des weiblichen Erscheinungsbildes notwendig ist, z.B. für den Zustand<br />

von Haaren und Nägeln. Er plädiert dafür, den Mädchen ihr<br />

Östrogen „wieder zurück zu geben“, denn gesunde Mädchen ohne<br />

Familienanamnese haben ein Thromboserisiko, das gegen Null<br />

geht. Sie sollten Pillen mit einem »Ethinylestradiol«-Anteil von<br />

mindestens 30 μg erhalten. „Mit einer Dreimonatsspritze verzeichnet<br />

man bei ihnen sogar eine Abnahme der Knochendichte“<br />

warnte Concin vor Depotpräparaten im jugendlichen Alter und<br />

empfahl grundsätzlich die kritische Bewertung jeder Östrogensuppression<br />

in den ersten drei Jahren nach der ersten Menstruation.<br />

„Erst ab dem 40. Lebensjahr hat die kombinierte orale Kontrazeption<br />

knochenprotektive Wirkung“ ergänzte er dazu.<br />

© wavebreakmedia<br />

28 <strong>DA</strong> Mai 2013


Frauen mit abgeschlossener Familienplanung<br />

Mit dem zunehmenden Alter steigt zwischen 30 und 40 Jahren die<br />

Häufigkeit internistischer Erkrankungen mit entsprechender Medikation<br />

und daraus resultierenden Risiken bei der Verwendung<br />

hormoneller Verhütungsmittel (siehe Tabelle).<br />

Fehlen Risikofaktoren wie ein metaboles Syndrom mit Übergewicht<br />

und Bluthochdruck oder eine manifeste Gefäßerkrankung,<br />

so können Nichtraucherinnen bis zur »Peri-Menopause« ihrer gewohnten<br />

»Pille« treu bleiben. Besteht ein Thromboembolierisiko<br />

soll die verwendete »Pille« nicht mehr als 35 μg »Ethinylestradiol«<br />

enthalten. Eine weitere Absenkung der Hormondosis bringt<br />

keine zusätzlichen Vorteile.<br />

Die verschiedenen Formen der Langzeitverhütung machen von<br />

der täglichen Einnahme unabhängig. Die entsprechenden Arzneiformen<br />

umfassen (Anwendungsabstände in Klammer):<br />

Hormonspirale (alle 5 Jahre)<br />

Hormonimplantate (alle 3 Jahre)<br />

Depotspritze (alle 3 Monate)<br />

Vaginalring (monatlich)<br />

Kontrazeptionspflaster (jede Woche)<br />

Empfehlungen zur Methodenwahl<br />

Zur besseren Vergleichbarkeit werden die hormonellen Kontrazeptiva<br />

nach einheitlichem Gesichtspunkten beschrieben.<br />

Kontrazeptive Verfahren und kardiovaskuläres<br />

Risiko<br />

Kein Risiko<br />

Geringes Risiko<br />

Mittleres Risiko<br />

Erhöhtes Risiko<br />

Deutlich erhöht<br />

Kupferspirale<br />

Tubensterilisation<br />

Vasektomie<br />

Kondome, Spermizide<br />

Levonorgestrel – Intrauterin-Pessar<br />

Hormonimplantate<br />

Minipille<br />

Östrogenfreie Ovulationshemmer<br />

Hormonpflaster<br />

Vaginalring<br />

Orale Kontrazeptiva<br />

Risiko einer ungewollten<br />

Schwangerschaft<br />

KONTRAZEPTIVA<br />

Orale Kontrazeptiva<br />

Methode: Unterdrückung der Ovulation durch synthetische<br />

Östrogene und Gestagene über die Hemmung der hypothalamischen<br />

Steuerungsachse bei gleichzeitiger lokaler Wirkung auf<br />

den Uterus (Zervikalschleim, Gebärmutterschleimhaut und Tubenfunktion)<br />

Indikation: Reversible und sichere Kontrazeption mit guter<br />

Zykluskontrolle; Behebung von Zyklusstörungen, Dysmenorrhoe<br />

(primär oder sekundär schmerzhafte Menstruation), Akne<br />

vulgaris; Verschiebung des Menstruationszeitpunktes.<br />

Anwendung: Orale Einnahme von 21 Tabletten ab dem ersten<br />

Zyklustag mit einer 1-wöchigen Pause am Ende.<br />

Einschränkungen: Bei kardiovaskulären Erkrankungen von<br />

Verwandten 1. Grades unter 40 Jahren; Familien- und Eigenanamnese<br />

hinsichtlich eines Mammakarzinoms; kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen; Diabetes mellitus; bestehender Zigarettenkonsum.<br />

Vorteile: Hohe Sicherheit, gute Zykluskontrolle und darüber<br />

hinaus medizinischer Zusatznutzen wie Schutz vor Ovarialund<br />

Endometriumkarzinomen, Besserung von Akne vulgaris,<br />

Abnahme von Dysmenorrhoe.<br />

Vaginalring<br />

Methode: Hormonhaltiger, flexibler Kunststoffring mit gleichmäßiger<br />

täglicher Abgabe von 15 μg »Ethinylestradiol« und<br />

120 μg »Etonogestrel«<br />

Indikation: Kontrazeption bei Frauen<br />

Anwendung: Er wird von der Frau selbst in die Scheide eingeführt,<br />

verbleibt dort 3 Wochen und wird nach einer ringfreien 4.<br />

Woche durch einen neuen Vaginalring ersetzt.<br />

Einschränkungen: Bei Frauen mit anatomischen Besonderheiten<br />

und schwerer oder chronischer Obstipation lässt sich der<br />

Ring u.U. nicht richtig platzieren oder verbleibt nicht.<br />

Vorteile: Die nur monatliche Anwendung fördert die Sicherheit<br />

der Methode; sehr gute Akzeptanz bei den Frauen und ihren<br />

Partnern; niedrige Hormonspiegel und gleichzeitig gute Zykluskontrolle<br />

(Zwischenblutungen ca. 5,5 %); keine Interaktion<br />

mit Tampons und antimykotischen Cremes oder Suppositorien,<br />

geringer Einfluss auf Stoffwechselparameter.<br />

Verhütungspflaster<br />

Methode: Sie benutzen dieselben Prinzipien wie die monophasischen<br />

kombinierten oralen Kontrazeptiva. Derzeit ist ein Matrixpflaster<br />

mit 6 mg »Norelgestromin« und 600 μg »Ethinylestradiol«<br />

im Handel, das täglich 20 μg »Ethinylestradiol« und<br />

150 μg »Norelgestromin« über die Haut an die Blutbahn abgibt.<br />

Indikation: Kontrazeption bei der Frau.<br />

Anwendung: Pro Zyklus kommen drei Pflaster zu Verwendung,<br />

die alle 7 Tage gewechselt werden. Nach der ersatzlosen<br />

Entfernung des dritten Pflasters kommt es in der folgenden<br />

hormonfreien Woche zur Abbruchblutung.<br />

Einschränkungen: Sichtbarkeit des Pflasters, Hautirritationen<br />

(rund 17 %).<br />

Vorteile: Gleichmäßiger Hormonspiegel sorgt für zuverlässige<br />

Verhütung und Verträglichkeit (keine Magenbeschwerden, kein<br />

prämenstruelles Syndrom). Es fehlt eine klinisch relevante Beeinflussung<br />

des Lipid- und Kohlehydratstoffwechsel. Hohe Zyklusstabilität.<br />

Hormonimplantate<br />

Methode: Ein Implantat ist derzeit in Form eines kleinen Stäbchens<br />

mit 68 mg kristallinen, dispergen »Etonogestrel« verfügbar.<br />

Die Freisetzung reduziert sich während der Tragedauer: Von<br />

60 bis 70 μg/Tag zu Beginn, über 35 bis 45 μg/Tag am Ende des<br />

ersten Jahres, bis zu 25 bis 30 μg/Tag am Ende des dritten Jahres.<br />

Indikation: Langzeitkontrazeption bei Frauen zwischen 18 und<br />

40 Jahren.<br />

Anwendung: Die Implantation des streichholzgroßen Stäbchens<br />

muss streng subdermal erfolgen, am besten an der Innenseite<br />

des Oberarmes. Dazu enthält die Packung einen sterilen<br />

Einmal applikator zum Einsetzen. Korrektes Einsetzen ist für<br />

die komplikationslose Entfernung die wichtigste Voraussetzung!<br />

Mit dem neuen Hormonimplantat steht ein röntgendichter<br />

Nachfolger zur Verfügung, der besser auffindbar ist.<br />

Einschränkungen: Vor dem Einsetzen ist abzuklären, ob eine<br />

Schwangerschaft vorliegt und ob vaginale Blutungen bestehen.<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

29


KONTRAZEPTIVA<br />

Zwischen- und Durchbruchblutungen sind häufiger und eine<br />

bestehende Akne kann sich verschlechtern. Ein Thromboserisiko<br />

gilt nicht als Einschränkung.<br />

Vorteile: Sehr hohe methodische Sicherheit, bei gleichzeitiger<br />

Möglichkeit das Implantat jederzeit zu entfernen. Zusätzlich<br />

deutliche Besserung von Zyklusbeschwerden wie Migräne<br />

und prämenstruelles Syndrom. Niedrige, gleichmäßige Gestagendosis.<br />

Anwendbar auch bei östrogenbedingten Kontraindikationen.<br />

Das Gestagen erhöht die Konsistenz des Zervixschleims.<br />

Dreimonatsspritze<br />

Methode: Sie enthält als Depotgestagene »Medroxyprogesteronacetat«<br />

in mikrokristalliner Form, die als Injektionssuspension<br />

zur intramuskulären Applikation bestimmt sind. Die Follikelreifung,<br />

Ovulation und Uterusschleimhaut-Proliferation wird unterdrückt,<br />

der Zervixschleim bekommt zähere Konsistenz.<br />

Indikation: Zur verlängerten Verhütung bei Frauen, die orale<br />

Kontrazeptiva auf Östrogenbasis nicht vertragen oder nicht einnehmen<br />

können und bei unzuverlässiger Compliance.<br />

Anwendung: Die erste Injektion erfolgt innerhalb der ersten 5<br />

Zyklustage, danach alle drei Monate wiederholen. Der Empfängnisschutz<br />

beginnt nach 14 Std. und hält mindestens 14 Wochen<br />

an.<br />

Einschränkungen: Wie bei anderen Gestagenen. Nicht für<br />

Frauen unter 18 Jahren wegen einer Verschlechterung der Knochenbilanz<br />

in späteren Jahren. Nebenwirkungen wie Regelstörungen,<br />

Kopfschmerzen, Schwindel Depression, Akne,<br />

Übelkeit und Gewichtszunahme müssen u.U. bis zu 3 Monaten<br />

toleriert werden, weil das Depot nicht entfernt werden kann.<br />

Vorteile: Hohe kontrazeptionelle Sicherheit ohne tägliche Tabletteneinnahme;<br />

auch bei Kontraindikation für Östrogen ist die<br />

Dreimonatsspritze erlaubt. Für stillende Mütter ab der 6. Woche<br />

nach der Geburt indiziert. Gleichmäßige Gestagendosis.<br />

Intrauterine Kontrazeption mit Gestagenen<br />

Methode: Ein T-förmiger Polyäthylenträger besitzt einen Zylinder<br />

mit 52 mg »Levonorgestrel« und gibt im Uterus jeden<br />

Tag davon 20 μg frei. Damit liegen die Blutspiegel 10 x niedriger<br />

als bei der Minipille und 60 x niedriger als bei den Kombinationspillen!<br />

Das lokal freigesetzte Gestagen bewirkt eine (reversible)<br />

Endometrium-Atrophie. Zusätzlich nimmt die Viskosität<br />

des Zervixschleimes zu und die biochemische Zusammensetzung<br />

der utero-tubulären Flüssigkeit ändert sich. Diese Effekte<br />

hemmen die Einwanderung der Spermien in den Uterus<br />

und in die Eileiter.<br />

Indikation: Reversible und sichere Langzeitkontrazeption über<br />

5 Jahre, insbesondere im letzten reproduktiven Drittel.<br />

Anwendung: Sie erfordert den Arztbesuch und findet während<br />

der Regelblutung zwischen dem 2. und 5. Zyklustag statt.<br />

Einschränkungen: Bei anatomischen Anomalien, nicht abgeklärten<br />

genitalen Blutungen und Entzündungen soll die Hormonspirale<br />

nicht zum Einsatz kommen. In den ersten 3 bis 6<br />

Monaten ist häufig mit Zwischenblutungen zu rechnen. Bei<br />

erstmaliger Anwendung ist Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)<br />

in 20 % der Fälle möglich, die auf 60 bis 80 % bei<br />

wiederholter Verwendung steigt.<br />

Vorteile: Für das System sprechen seine Sicherheit, der fehlende<br />

Einfluss auf die Endokrinologie und die Libido, der lange<br />

Tragezeitraum von 5 Jahren bei jederzeitiger Entfernbarkeit<br />

und das Fehlen einer Osteoporosegefahr, weil die basalen<br />

Östrogene ausreichend hoch bleiben.<br />

<br />

Schmerzen im Fuß<br />

Fersensporn<br />

Wenn bei jedem Schritt die Ferse oder<br />

Achillessehne sticht, das Aufstehen in der Früh<br />

schmerzt oder die Fußsohle brennt, dann<br />

steckt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fersensporn<br />

dahinter. Circa 10 % der Österreicher<br />

haben einen Fersensporn. Das ist nicht weiter<br />

verwunderlich. Denn jedes Mal, wenn Sie einen<br />

Schritt machen, tragen Ihre Fersen das ganze<br />

Körpergewicht. Und da kommt tagtäglich<br />

schon eine große Belastung auf Ihre Füße zu.<br />

Am häufigsten tritt der Fersensporn zwischen<br />

dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Da schrumpft<br />

nämlich der stoßdämpfende Fettpolster an der<br />

Fußsohle.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Der Fersensporn ist eine verknöcherte, dornartige Ausziehung<br />

am Fersenbein, die sich entzünden und dann<br />

schmerzen kann. Ein Fersensporn<br />

tritt häufig an der Unterseite des Fersenbeins,<br />

also in der Mitte der Ferse auf. Wir<br />

sprechen vom unteren oder »plantaren«<br />

Fersensporn. Er kann aber auch am Ansatz<br />

der Achillessehne an der Rückseite<br />

des Fersenbeines erscheinen. Dann nennt<br />

man ihn hinteren oder »kranialen« Fersensporn.<br />

Grundsätzlich entsteht so ein<br />

Sporn immer an Sehnenansätzen von<br />

Fußmuskeln am Knochen. Durch ständige<br />

Überbeanspruchung, Fehlbelastung<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

bei Fehlstellungen der Füße oder kleine Verletzungen lagert unser<br />

Körper als Reparaturmaßnahme Knochenmaterial in den<br />

Sehnenansatz ein. Mit den Jahren entwickelt sich daraus der<br />

Fersensporn. Oft bleibt ein Sporn jahrelang unbemerkt und verursacht<br />

keine Beschwerden. Mit der Zeit wird er aber immer<br />

größer. Wird nicht rechtzeitig behandelt, entzündet sich der Fersensporn,<br />

womit wiederum die Verknöcherung zunimmt. Dieser<br />

Kreislauf führt zu einer ständigen Verschlechterung. Solange,<br />

bis ein normales Gehen nicht mehr möglich ist. Übergewicht<br />

und mangelndes Aufwärmen vor dem Sport begünstigen das<br />

Entstehen von Spornen.<br />

30 <strong>DA</strong> Mai 2013


FERSENSPORN<br />

Ein Fersensporn tritt häufig an<br />

der Unterseite des Fersenbeins,<br />

also in der Mitte der Ferse auf.<br />

Wir sprechen vom unteren oder<br />

»plantaren« Fersensporn.<br />

© Drazen<br />

Stechende Schmerzen<br />

Die meisten Betroffenen verspüren einen stechenden Schmerz<br />

beim Auftreten. Genauso sind auch dumpfe, unregelmäßig auftretende<br />

Schmerzen im Fersenbereich bei Belastung und in Ruhe<br />

beim Liegen möglich. Weitere typische Symptome sind Anlaufschmerzen<br />

nach Ruhephasen, ein Druckgefühl beim Gehen<br />

und manchmal Schwellungen von Knöchel und Fußsohle. Die<br />

Schmerzen nehmen bei langer Belastung zu. Der Fingerdruck<br />

auf die gereizte Stelle schmerzt.<br />

Eine Röntgenaufnahme sichert die Diagnose, wobei ein Stand -<br />

ardröntgen meist völlig ausreicht.<br />

Ist bei typischen Schmerzen allerdings kein Sporn im Röntgen<br />

sichtbar, dann werden die Beschwerden meist durch eine entzündliche<br />

Verdickung der Muskeln und Sehnen der Fußsohle<br />

verursacht. Auch Fehlstellungen der Füße, wie sie sehr häufig<br />

vorkommen, können ähnliche Schmerzen auslösen. In jedem<br />

Fall sollte bei chronischen Schmerzen immer auch eine genaue<br />

Blutanalyse mit Bestimmung von Entzündungswerten und<br />

Rheumafaktoren gemacht werden. Denn viele rheumatische Leiden<br />

und Muskelentzündungen infolge einer Störung des Immunsystems<br />

können gleichartige Symptome hervorrufen.<br />

Entlastung<br />

Beim Großteil der Betroffenen können die Beschwerden durch<br />

rein konservative Maßnahmen kontrolliert werden. Behandelt<br />

wird zunächst mit entlastenden orthopädischen Einlagen, die<br />

im Spornbereich eine Aussparung haben und an der schmerzempfindlichen<br />

Stelle für eine Druckentlastung sorgen. Ebenso<br />

müssen mit den Einlagen Fehlstellungen wie Spreiz- oder Senkfuß<br />

ausgeglichen werden.<br />

Besonders wichtig sind heilgymnastische Übungen zum Dehnen<br />

der verkürzten und zur Stärkung der oft verkümmerten Fußmuskulatur.<br />

In vielen Fällen wird man ohne entzündungs- und schmerzlindernde<br />

Medikamente (Antirheumatika) nicht auskommen. Besonders<br />

effizient sind lokale Injektionen mit geringen Cortisonmengen.<br />

Das ist zwar nicht gerade angenehm, wirkt aber sehr<br />

schnell. Günstig sind darüber hinaus lokale Kälteanwendungen<br />

(Eisbeutel, Cool Pack) auf die entzündeten Stellen. Denn Kälte<br />

wirkt abschwellend, entzündungshemmend und reduziert den<br />

Schmerz.<br />

Sind all diese Maßnahmen nicht erfolgreich, stehen Behandlungen<br />

mit Röntgenschwachstrahlen oder Stoßwellentherapie zur<br />

Verfügung. In Extremfällen wird operiert. Dabei wird der Fersensporn<br />

abgemeißelt. Allerdings müssen für einige Wochen<br />

nach dem Eingriff Spezialschuhe oder entlastende Einlagen getragen<br />

werden, wie auch eine ambulante Physiotherapie notwendig<br />

ist. Gefahr droht durch eventuell postoperativ entstehendes<br />

Narbengewebe.<br />

Aber soweit sollte es erst gar nicht kommen. Wärmen Sie sich<br />

vor dem Sport immer gut auf. Dann kommt es deutlich weniger<br />

zu Mikroverletzungen an den Fußmuskeln. Wichtig ist ein gut<br />

passendes Schuhwerk, das Ihre Sohle entlastet und die Ferse<br />

gut stützt. Sport darf nicht weh tun! Ansonsten sofort aufhören.<br />

Lassen Sie Fehlstellungen der Füße rasch mittels Einlagen und<br />

Fußgymnastik korrigieren. Schon bei den ersten Schmerzen<br />

sofort den Fuß hochlagern, schonen und kühlen. Wenn der<br />

Schmerz bleibt, dann bitte schnell einen Spezialisten aufsuchen.<br />

<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

31


DUNGL-TIPP<br />

Zu viel, zu schwer, zu üppig … –<br />

einfache Mittel danach<br />

Das üppige Mahl am Abend schmeckte zu gut,<br />

der Wein war ein Genuss und der Kaffee bildete<br />

den gelungenen Abschluss. Aber am nächsten<br />

Tag – pochende Kopfschmerzen, rote Augen<br />

und einen dumpfen Schmerz im Oberbauch –<br />

Gallenschmerzen. In der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin sind die erwähnten Symptome<br />

Hitze im Leber- und Gallenmeridian. Diese werden<br />

unterstützt durch Stress, scharfe, heiße,<br />

fette Ernährung, wenig Schlaf etc.<br />

© Petrenko Andriy<br />

Zur Anregung und Stärkung der Funktionen von Leber, Galle<br />

und Magen hilft frische leichte Kost. Zum Beispiel<br />

Gemüse wie Tomaten, Spinat oder Radieschen.<br />

Paradeiser zur Entgiftung und mehr<br />

Nach der westlichen Medizin sind Paradeiser ein wahres Bollwerk<br />

an Inhaltsstoffen. Neben wertvollen Carotinoiden enthalten<br />

sie Phenolsäuren, Flavonoide und vieles andere mehr.<br />

Innere Unruhe, Kopfschmerzen, gerötete Augen – das ist auch<br />

nach der westlichen Medizin leicht zu erklären. Paradeiser vermehren<br />

den Gallenfluss und helfen der Leber bei der Entgiftungsarbeit.<br />

Die Paradeiser sind bekannt für ihre positive Wirkung auf den<br />

Magenbereich, aber auch nach übermäßigem Genuss von scharfen<br />

Speisen und Alkohol kühlt die rote Frucht. Hitzesymptome<br />

wie starkes Schwitzen und trockener Mund schwinden – nicht<br />

umsonst gibt es die »Bloody Mary«.<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.)<br />

und Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />

Radieschen für die Fettverdauung<br />

Aber auch Radieschen helfen – sie kann man jetzt wieder überall<br />

frisch kaufen. Der scharfe Geschmack des Gemüses wird durch<br />

Senföle hervorgerufen, die zu den Sekundären Pflanzenstoffen<br />

gehören. Diese regen die Gallenbildung und Fettverdauung an<br />

und wirken bakterienhemmend. Außerdem sind Radieschen reich<br />

an Vitaminen und Mineralstoffen.<br />

Heilkräuter bei Leber- und Galleproblemen<br />

Selbstverständlich sind unsere Heilkräuter ein wahrer Schatz,<br />

auch bei Leber- und Galleproblemen.<br />

Der Odermennig, ein wunderschön gelb in einer langen Ähre<br />

blühendes Kraut, ist von Juni bis September an Wald und Wegrändern<br />

zu sehen. Er unterstützt die Tätigkeit von Leber und Galle<br />

und wirkt besonders bei krampfartigen Beschwerden lindernd,<br />

weshalb er in vielen Leber-Tees enthalten ist.<br />

Haben Sie das Gefühl, zu viel gegessen zu haben, dann trinken<br />

Sie einen frisch zubereiteten Tee aus Odermennig mit Pfefferminze<br />

gemischt und einem Spritzer Zitrone ungesüßt.<br />

1 Kaffeelöffel Odermennig mit 1 KL Pfefferminze mischen und mit<br />

¼ l siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen<br />

und Zitronensaft zusetzen. Schmeckt angenehm und tut gut.<br />

Erdrauchtee bei Gallenschmerzen mit Magenbeschwerden<br />

Bei Gallenschmerzen mit Magenbeschwerden hilft der Erdrauch<br />

kombiniert mit Schafgarbe und Käsepappel. Die medizinischen Eigenschaften<br />

des Erdrauchs werden seit dem Altertum in der Volksheilkunde<br />

geschätzt. Vor allem als Blutreinigungsmittel sowie bei<br />

Hautleiden und zur Förderung der Leber- und Gallentätigkeit.<br />

Erdrauch<br />

30 g<br />

Löwenzahn<br />

30 g<br />

Schafgarbe<br />

30 g<br />

Käsepappel<br />

10 g<br />

1 EL mit ¼ l siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen<br />

lassen. Bei Ekzemen die Kompressen kühl auflegen. <br />

32 <strong>DA</strong> Mai 2013


RUNDBLICK<br />

Achten Sie auf Ihr Baby!<br />

Medikamente in der<br />

Schwangerschaft<br />

Die Schwangerschaft ist eine extrem sensible Phase, in der<br />

jede Arzneimittelanwendung mit einem Arzt oder Apotheker<br />

besprochen werden sollte. Die Contergan-Tragödie der<br />

Sechzigerjahre hat die Welt erschüttert und neues Wissen und Sicherheitsstandards<br />

in der Medikamenten-Entwicklung hervorgebracht.<br />

So weiß man heute, dass an embryonalen Entwicklungsstörungen<br />

nur zu je 5 % Arznei- und Genussmittel schuld sind, zu<br />

20 % Erbkrankheiten und Genmutationen, in über 60 % haben sie<br />

unbekannte Ursachen.<br />

Bis zur 4. Schwangerschaftswoche gilt das »Alles-oder-nichts-<br />

Gesetz«: entweder der Embryo entwickelt sich trotz Gabe eines<br />

Stoffs normal oder es kommt zu einem Spontanabort. In den<br />

nächsten 8 Wochen folgt die besonders empfindliche Embryonalphase,<br />

in der die Organausbildung stattfindet. In dieser Zeit können<br />

durch äußere Einflüsse wie Umweltgifte, Arznei- oder Genussmittel<br />

schwere und dauerhafte Schäden am Ungeborenen gesetzt<br />

werden. Daher sollten in den ersten 3 Monaten von Schwangeren<br />

möglichst keine Medikamente genommen werden bzw. nur<br />

in Notfällen bewährte und sichere Stoffe in niedriger Dosierung<br />

und beschränkt auf Einzelgaben. Ab der 13. Woche beginnt die<br />

Fetalzeit, in der das differenzierte Wachstum erfolgt. In diesem<br />

Zeitraum gegebene Arzneimittel bewirken mit wenigen Ausnahmen<br />

keine bleibenden Missbildungen mehr, können aber die Organreife<br />

verzögern. Diese Zeit gilt als relativ unbedenklich hinsichtlich<br />

eines Arzneimitteleinsatzes. In den Wochen vor der Geburt<br />

sind wiederum alle Stoffe zu meiden, die die Blutungszeit<br />

verlängern oder die Wehen beeinflussen. Wenngleich man heute<br />

Risikostoffe für Schwangere identifiziert hat, so gibt es für die<br />

meisten Krankheitsbilder sichere und geeignete Medikamente,<br />

die nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker auch in Schwangerschaft<br />

oder Stillzeit angewendet werden können. <br />

© Valua Vitaly<br />

Roter Boskoop, Eiserapfel & Co.<br />

Alte Apfelsorten –<br />

Apfelgenuss trotz Allergie<br />

© Subbotina Anna<br />

Der Apfel ist die beliebteste Obstsorte Österreichs. Fast 29 Kilo verzehrt der Österreicher<br />

pro Jahr – wenn er nicht zu den mittlerweile zahlreichen Apfelallergikern<br />

gehört. Neue Hoffnung liefert hier die Bachelorarbeit Thomas Bernerts, Student der<br />

Lebensmitteltechnologie.<br />

Verschiedene Faktoren spielen für das allergische Potenzial des Apfels eine Rolle, etwa der<br />

Reifegrad oder die Zubereitung aber auch die Apfelsorte. Nach Forschungen Bernerts lösen<br />

vor allem neu gezüchtete Sorten, wie Golden Delicious oder Granny Smith, allergische Reaktionen<br />

aus. Der Schlüssel liegt in der Stoffgruppe der Polyphenole, eine Verbindung, die<br />

in neueren Apfelzüchtungen aufgrund des säuerlichen Geschmacks und der schnelleren<br />

Bräunung zum Großteil herausgezüchtet wurde. „Polyphenole können das eigentliche Apfelallergen<br />

inaktivieren und somit verhindern, dass die allergieauslösenden Eiweißstoffe<br />

vom Körper aufgenommen werden“, erklärt Professor Jürgen Zapp vom Institut für Lebensmitteltechnologie<br />

NRW.<br />

Für Allergiker könnte also der Griff zu älteren Sorten, wie Eifeler Rambur, Roter Boskoop,<br />

Goldprämane und Roter Eiserapfel die Lösung sein.<br />

Wer sich dennoch nicht sicher ist in welchen Apfel er bedenkenlos beißen kann, kann einen<br />

Blick in die Datenbank des Bund Lemgo werfen. Sie ist frei zugänglich und informiert über<br />

die (Un-) Verträglichkeit von Apfelsorten.<br />

<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

33


<strong>DA</strong> GEWINNSPIEL<br />

Bilderbuchidylle<br />

im Tölzer Land<br />

Strahlend gelbe Löwenzahnwiesen vor schneebedeckten<br />

Gipfeln, glasklare Bäche und tiefblaue<br />

Seen, dazwischen prächtige Bauernhöfe<br />

und kleine Dörfer mit markanten Zwiebeltürmen, die in den<br />

weißblauen Himmel ragen: Das Tölzer Land, das südlich von<br />

München am Starnberger See beginnt und bis zur Tiroler Grenze<br />

reicht, besticht durch echt-bayerische Bilderbuchidylle.<br />

Besonders gigantisch ist der Blick vom Herzogstand, dem Lieblingsberg<br />

des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II., den man<br />

entspannt mit der Seilbahn erreicht. Vielleicht oben einkehren,<br />

einen leckeren Kaiserschmarrn essen und den Tag mit einer<br />

Ruderpartie über den Walchensee ausklingen lassen? Oder wie<br />

<strong>DA</strong> GEWINNSPIEL<br />

»<strong>DA</strong> – Die Apotheke« verlost 4 Nächte für zwei Personen inklusive<br />

Halbpension im 3-Sterne-Hotel Alpenhof in Bad Tölz.<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine E-Mail<br />

oder Postkarte mit dem Betreff »Gewinnspiel Alpenhof« an<br />

gewinnspiel@apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag,<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss ist<br />

der 31. Mai 2013. Vergessen Sie nicht, Namen und Adresse<br />

auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

wäre es mit einer entspannten und gleichzeitig gesunden Radeltour<br />

auf dem Elektrofahrrad? Mit sanfter Motorunterstützung<br />

werden Anstiege zum Kinderspiel. Im Tölzer Land dreht sich<br />

viel um Gesundheit und Wohlbefinden. Im Kloster Benediktbeuern,<br />

wo eine der ältesten medizinischen Schriften Bayerns aus<br />

dem Jahr 1250 gefunden wurde, schlendern Gäste heute durch<br />

Kräuter- und Meditationsgarten, im nahe gelegenen Bad Heilbrunn<br />

durch einen weitläufigen Kräuter-Erlebnis-Park. Spannende<br />

Einblicke vermitteln darüber hinaus die zahlreichen Kräuterpädagoginnen<br />

auf ihren Streifzügen durch die intakte Natur.<br />

Perfekter Ausgangspunkt für einen unvergesslichen Urlaub im<br />

Tölzer Land ist das Hotel Alpenhof in Bad Tölz. In dem 3 Sterne-<br />

Haus heißt Familie Ostermann ihre Gäste mit viel Charme und<br />

echt bayerischer Herzlichkeit willkommen (www.alpenhoftoelz.de).<br />

Die 27 Zimmer und vier Zweiraum-Appartements verfügen<br />

alle über Satelliten-TV und Radio. Flauschige Bademäntel<br />

und Hausschuhe liegen schon bei der Ankunft bereit. <br />

Weitere Infos unter Tölzer Land Tourismus, Prof.-Max-Lange-<br />

Platz 1, 83646 Bad Tölz, Tel.: 08041/505206,<br />

info@toelzer-land.de, www.toelzer-land.de<br />

© Helmut Pöstges<br />

© Tölzer Land Tourismus<br />

© Klaus Knirk<br />

© Alpenhof Bad Tölz_Design & New Media/Bad Tölz (4)<br />

34 <strong>DA</strong> Mai 2013


ENERGIE SPAREN<br />

Energie sparen<br />

Mit Frust fertig werden …<br />

Jeder hat mal Frust, aber jeder erlebt und verarbeitet ihn unterschiedlich. Temperamentvolle Menschen<br />

reagieren mit weniger Gelassenheit auf Frust. Ab und zu mal Ärger und Verdruss ist für gesunde<br />

Menschen nicht schädlich, verbraucht aber viel Energie. Wer ausrastet, hat sein Verhalten<br />

nicht mehr unter Kontrolle und sagt etwas, was er hinterher bereut. Frust erhöht Puls und Blutdruck<br />

und ist gesundheitsschädlich. Die Emotionen gewinnen Oberhand, der Verstand wird ausgeschaltet.<br />

AUTOR: ROLF LEICHER<br />

Manchmal haben Sie keine Zeit über Frust und die Ursache<br />

nachzudenken. Sie haben sich selbst nicht mehr im Griff.<br />

Die im Körper entstehenden Ärgersubstanzen führen zu<br />

Gereiztheit und reduzieren die in dieser Situation nötige Gelassenheit.<br />

Die Gewohnheit, Ärger herunterzuschlucken,<br />

kann zu psychosomatischen Beschwerden<br />

führen. Zwischen dem freien<br />

Ausleben negativer Gefühle und dem<br />

Herunterschlucken und Verdrängen haben<br />

Sie aber auch eine Alternative: Sie nehmen<br />

Ihren Ärger wahr und regulieren ihn durch<br />

das »Chairperson-Prinzip«.<br />

Nach diesem Prinzip denken Sie in einer<br />

Rolf Leicher<br />

ärgerlichen Situation: „Ich mache mir die<br />

Aufregung sofort bewusst und entscheide<br />

mich selbst, ob ich mich ärgern will.“ Dadurch<br />

bleibt man eigenmächtig und lässt nicht zu, dass ein anderer<br />

über die eigenen Gefühle bestimmt. Man kann sich genauso<br />

gut entscheiden, sich nicht zu ärgern. Es ist besser, die Gefühle<br />

durch Selbstgespräche zu steuern. Für diese Gespräche trägt man<br />

selbst die Verantwortung, ist also Chairperson.<br />

Checkliste »Frust rechtzeitig erkennen«<br />

Ja Nein<br />

1. Ich bemerke sofort, wenn Frust entsteht. <br />

2. Ich weiß, worauf er zurückzuführen ist. <br />

3. Ich erkenne den Zusammenhang zwischen<br />

Anlass und Gefühl. <br />

4. Ich kann meine Gefühle in Worte fassen. <br />

5. Ich unterstelle niemanden, dass er mich<br />

bewusst ärgert. <br />

Hoffentlich haben Sie oft mit »Ja« geantwortet.<br />

Die Früherkennung von Frust ist entscheidend für den weiteren<br />

Verlauf. Denn Sie können nur in einem frühen Stadium des Gefühls<br />

entscheiden, wie Sie damit umgehen. Die Kompetenz, auf<br />

die eigenen Gefühle Einfluss zu nehmen, muss man sich immer<br />

wieder bewusst machen. Ärger ist nicht grundsätzlich etwas<br />

Schlechtes, sondern ein Hinweis, dass etwas für Sie nicht in Ordnung<br />

ist. Das kann man auch positiv aufnehmen und überlegen,<br />

wie man mit dem Ärger umgeht, anstatt sich der Dynamik des Ärgers<br />

aus zu liefern. Das Denken verläuft langsamer als die Dynamik<br />

der Gefühle und daher muss man für eine »Entschleunigung«<br />

sorgen. Wenn Sie feststellen, dass Wut entsteht, aktivieren<br />

„Ärger ist als Gewitter, nicht als Dauerregen gedacht. Er soll die Luft<br />

reinigen, nicht die Ernte verderben.“ (Ernst R. Hauschka)<br />

Verwenden Sie die Energie, die im Ärger steckt, konstruktiv für<br />

Ihre Tätigkeiten. Ist es nicht besser das Energiebündel »Frust« für<br />

andere Tätigkeiten im Beruf, im Haushalt oder in der Freizeit zu<br />

verwenden? Denn wer sich ärgert und aufregt, entwickelt immer<br />

viel Energie, die nicht konstruktiv genutzt wird. Den Anlass für<br />

den Ärger kann man nicht ändern, seine Gefühle aber beeinflussen.<br />

Es lohnt, sich mit den eigenen Gefühlen zu befassen und das<br />

im Anfangsstadium.<br />

Denn andere merken schnell, wenn Sie frustriert und gereizt sind<br />

und reagieren darauf nicht gerade begeistert.<br />

Sie Ihren Verstand mit dem Auftrag, die Situation kurz zu<br />

checken. Damit laufen Sie dem Ärger nicht in die Falle. Denken<br />

Sie z.B. »Aha, das ist jetzt eine ärgerliche Situation, wenn ich<br />

nicht aufpasse, explodiere ich, was mache ich jetzt?«. Die gedankliche<br />

Verarbeitung des Reizes, der die Emotionen ausgelöst hat, ist<br />

entscheidend für die weitere Entwicklung des Gefühls. Ärger<br />

kann man auch relativieren, differenzieren oder Entwarnung geben.<br />

Manchmal ahnt man schon, dass es eine ärgerliche Situation geben<br />

wird, z.B. ein Verkehrsstau und Sie kommen zu spät zum Termin.<br />

Ein Kollege macht Ihnen eine Terminzusage und hält sie<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

35


ENERGIE SPAREN<br />

© Cameron Whitman<br />

Ärgernisse bearbeiten<br />

Wenn ein Ärger dich erfasst<br />

und einen Groll im Bauch du hast,<br />

stell’ dich auf drei Minuten ein<br />

so lange darfst du sauer sein!<br />

Doch: Wenn’s nach drei Minuten tönt,<br />

dann sei gleich wieder ausgesöhnt.<br />

Dann ist vorbei und Schluss<br />

mit deinem Ärger und Verdruss.<br />

Der Timer gibt die Zeit dir an,<br />

wie lang’ dein Zorn noch toben kann.<br />

Für drei Minuten, das tut gut,<br />

darfst ärgern dich mit voller Wut!<br />

Lebst du nach diesem Timer-Rat.<br />

Bleibt Wut und Ärger dir erspart!<br />

Ist die geplante Zeit vorbei,<br />

bist du wieder sorgenfrei!<br />

(Carmen Würth)<br />

nicht ein. Hier hilft die mentale Vorbereitung auf diese Situation:<br />

»Der zu X-Prozent zu erwartende Fall ist eingetreten, ich mache<br />

jetzt das Beste daraus«. Ärger nützt in dieser Situation nichts. Der<br />

bewusste Verzicht auf den sinnlosen Ärger ist oberstes Ziel. Für<br />

die Zukunft entwickeln Sie einen Plan zur Vermeidung.<br />

Die A-Methode zur Bewältigung<br />

Die Aussprache<br />

Reden Sie mit jemandem über das, was Sie ärgert. Warten Sie damit<br />

nicht bis zum Feierabend, das dauert viel zu lange. Wenn Sie<br />

den Ärger spüren, teilen Sie das jemandem mit. Erwarten Sie<br />

dann keine Patentrezepte von ihm. Wenn Sie sich aussprechen,<br />

dürfen Sie den Tatbestand gerne etwas übertreiben – Hauptsache<br />

Sie sprechen sich alles von der Seele. Öffnen Sie das Ventil, das<br />

befreit. Begrenzen Sie aber Ihre Mitteilung auf 1 bis 2 Minuten,<br />

sonst steigern Sie sich noch in die Sache hinein und halten Mitarbeiter<br />

von der Arbeit ab.<br />

Das Abreagieren<br />

Körperliche Anspannung lenkt vom Ärger, der sich im Kopf befindet,<br />

ab. Machen Sie eine Faust, natürlich in der Tasche. Zerknüllen<br />

Sie ein paar Seiten Papier – ganz klein, mit viel Kraft und<br />

Druck. Während des Vorgangs sind Sie dann auf das Zerknüllen<br />

konzentriert, Sie vergessen für einen Moment den Ärger. Zählen<br />

Sie leise bis zwanzig und wiederholen Sie das drei Mal.<br />

Der Ausblick<br />

Denken Sie (direkt in der ärgerlichen Situation) mal an morgen<br />

oder an nächste Woche. Welche Bedeutung hat denn noch der Ärger<br />

von jetzt in der nächsten Woche? Wahrscheinlich keine Bedeutung.<br />

Und warum sollen Sie sich jetzt über etwas ärgern, von<br />

dem Sie wissen, dass es morgen wertlos ist? Bei Ärger mit Langzeitwirkung<br />

taugt diese Methode nichts. Bei kleineren Pannen ist<br />

der Ausblick eine gute Methode. Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf ist<br />

die Speicherplatte und Sie nehmen die Maus und führen Sie auf<br />

»Löschen«. Dort klicken Sie. Hinter dem Frust, den Sie haben,<br />

steht selten ein Täter, der bewusst provozieren will, sondern Tatsachen,<br />

die Sie einfach nur löschen können.<br />

Der Ausgleich<br />

Wenn es der Tagesablauf zulässt, machen Sie nach einer Enttäuschung<br />

etwas Angenehmes, Hauptsache nicht zwei unangenehme<br />

oder schwierige Dinge direkt hintereinander. Denn das Risiko, die<br />

zweite Aufgabe nicht zu schultern, ist groß. Konzentrieren Sie<br />

sich auf den Erfolg von gestern, auf eine gelungene Arbeit. Positive<br />

Gedanken führen zur richtigen inneren Einstellung. Das gelingt<br />

erst nach einiger Übung, nicht auf Anhieb. Denken Sie an erfreuliche<br />

Erlebnisse länger nach als an negative. Was Sie erfreut,<br />

was gelingt muss in Ihr Langzeitgedächtnis. Dann sind Sie mental<br />

gut gerüstet für den Alltagsfrust. Dann sind Sie immun gegen<br />

Frust. Das bringt Ihnen eine positive Ausstrahlung, Sie wirken<br />

sympathischer. Und dabei kommt es auf den Blickwinkel an, mit<br />

dem man etwas wahrnimmt. Ein Glas ist halbvoll oder halbleer –<br />

am Zustand ändert sich nichts, es ist nur eine Frage wie man es<br />

sieht.<br />

Auf Provokationen reagieren<br />

Bei persönlichen Vorwürfen sind Sie überrascht und verunsichert<br />

und gehen innerlich in Abwehrstellung. Dabei sind Sie in einer<br />

Zwickmühle: Eigentlich möchten Sie gern »zurückschießen«, andererseits<br />

wissen Sie, dass es nicht geht. Soll man sich aber alles<br />

gefallen lassen? Provokationen kann man ignorieren, aber wenn<br />

Sie sich getroffen fühlen, geht das nicht. Hier geben Sie dem<br />

»Täter« Feedback, indem Sie ihm sagen, wie Sie sein Verhalten<br />

wahrnehmen: »Ich bin betroffen über das, was ich gerade höre«,<br />

oder »Ich fühle mich verletzt«. Das führt oft dazu, dass der Täter<br />

seine Worte zurück nimmt. Eine völlig andere Methode ist es, eine<br />

Frage zu stellen, das macht den Angreifer nachdenklich und<br />

gibt ihm ein schlechtes Gewissen. Fragen Sie einfach: »Was habe<br />

ich persönlich falsch gemacht?« oder: »Wie soll ich jetzt darauf<br />

reagieren?«.<br />

Eine weitere Möglichkeit: Sie unterstellen dem »Täter«, dass er<br />

nichts gegen Sie persönlich hat, sondern nur in der Sache verärgert<br />

ist, z.B. wegen eines Terminverzugs. Sagen Sie dann: »Wie<br />

ich Sie kenne, sind Sie verärgert wegen…, Sie haben aber persönlich<br />

nichts gegen mich«. Da wird er Ihnen Recht geben (Recht geben<br />

müssen).<br />

Ein absolutes »No Go« ist es, bei Vorwürfen zur Ruhe und Sachlichkeit<br />

aufzufordern, erst Recht nicht mit den Worten »Regen Sie<br />

sich doch nicht so auf«, »Werden Sie doch mal sachlich, in diesem<br />

Ton möchte ich nicht mit Ihnen reden«. Nur in äußersten Fällen<br />

sollten Sie mit solchen Appellen reagieren.<br />

<br />

36 <strong>DA</strong> Mai 2013


40 Jahre<br />

Kompetenz und Erfahrung<br />

jetzt in unserer neuen Buchhandlung<br />

Über<br />

Mehr Auswahl – mehr Angebot –<br />

mehr Service – einfach mehr !<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Auch wir als<br />

österreichisches Unternehmen<br />

liefern so gut und<br />

so günstig wie die Großen!<br />

Das stimmt!<br />

gesamte Sortiment der<br />

Buchwelt auch im Online-Shop:<br />

www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern österreichweit<br />

porto- und spesenfrei!<br />

-Das<br />

Keine Mindestbestellmenge.<br />

Die Buchhandlung des<br />

<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlages<br />

Spitalgasse 31A, 1090 Wien, Tel: 01/402 35 88-30<br />

Mo –Fr 8:00–18:00 Uhr, Sa 9:00–13:00 Uhr


HAUTPROBLEME<br />

Hautprobleme<br />

Akne und<br />

Neurodermitis<br />

Die Haut ist unser größtes Organ und leider auch<br />

häufig von verschiedenen Erkrankungen<br />

betroffen. Akne und Neurodermitis sind weit<br />

verbreitet; Akne betrifft bis zu 95 % aller<br />

Jugendlichen, Neurodermitis bis zu 15 % der<br />

Kinder und 3 % der Erwachsenen. Beide Erkrankungen<br />

bedeuten oft einen großen Leidensdruck<br />

für die Betroffenen insbesondere durch die<br />

deutlich sichtbaren, als stigmatisierend<br />

empfundenen Hauterscheinungen.<br />

AUTORIN: DR. THEODORA<br />

STEINDL-SCHÖNHUBER<br />

Die gute Nachricht ist, dass Akne<br />

und Neurodermitis keine Lebensgefahr<br />

oder Langzeitschäden<br />

bergen und sich die Symptome oft<br />

im Laufe des Lebens deutlich bessern<br />

oder sogar verschwinden. Nur 30 %<br />

der Neurodermitiskinder entwickeln<br />

auch als Erwachsene Ekzeme. Darüber<br />

hinaus gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten<br />

mit guten Erfolgen<br />

sowie Verhaltenstipps und Zusatzempfehlungen.<br />

Als Patient kann man selbst viel zum<br />

Therapieerfolg beisteuern, z.B. durch<br />

Dr. Theodora Steindl-<br />

Schönhuber<br />

konsequente Anwendung der Arzneimittel und Pflegeprodukte<br />

sowie durch Beobachten, was einem gut tut und was nicht. Ein<br />

(frühzeitiges) Einholen professioneller Hilfe von Arzt oder Apotheker,<br />

Selbsthilfegruppen, Kosmetiker, Psychologen etc. ist sinnvoll.<br />

Leider werden die Möglichkeiten oft nicht optimal genutzt, weil<br />

die Patienten zu wenig über ihre Therapie Bescheid wissen, bei einer<br />

anfänglichen Symptomverschlechterung abbrechen – die aber<br />

bei vielen Therapien auftreten kann –, Angst vor Nebenwirkungen<br />

haben oder schlechte Praktikabilität und hohen Zeitaufwand<br />

beklagen. Es geht aber auch anders:<br />

© Melianiaka Kanstantsin<br />

Akne<br />

Akne wird topisch therapiert, d.h. durch lokal aufgetragene Salben,<br />

Cremen, Lösungen etc. und nur bei schweren Formen auch<br />

mit oralen Medikamenten.<br />

Ziele sind die an der Akne beteiligten Bakterien zu bekämpfen sowie<br />

die Talgsynthese und Talgdrüsengröße zu reduzieren. Da-<br />

38 <strong>DA</strong> Mai 2013


HAUTPROBLEME<br />

durch reduzieren sich Entzündungen und Mitesser. Durch Arzneimittel<br />

zum Einnehmen können ebenfalls Entzündungen bekämpft<br />

und der Hormonhaushalt reguliert werden.<br />

Verschiedene Wirkstoffe stehen als Fertigprodukte oder als durch<br />

den Apotheker Patienten-individuell hergestellte Zubereitungen<br />

zur Verfügung. Zu beachten ist:<br />

Orale Antibiotika können die Haut sonnenempfindlich machen,<br />

sollen nicht mit Milchprodukten eingenommen werden und<br />

sind kontraindiziert in Schwangerschaft und Stillzeit. Es werden<br />

sehr niedrige Dosierungen über einen längeren Zeitraum<br />

mit guter Verträglichkeit gegeben. Äußerlich angewendete Antibiotika<br />

haben diese Einschränkungen nicht, werden aber in der<br />

Regel nur wenige Wochen angewendet, weil eine Resistenzentwicklung<br />

vermieden werden muss.<br />

Das häufig eingesetzte Benzoylperoxid ist gut wirksam, kann<br />

aber die Haut trocken und schuppig machen. Vorsicht vor der<br />

© Ocskay Bence<br />

Als Patient kann man selbst viel zum Therapieerfolg beisteuern,<br />

z.B. durch konsequente Anwendung der Arzneimittel und<br />

Pflegeprodukte sowie durch Beobachten,<br />

was einem gut tut und was nicht.<br />

Bleichwirkung auf Handtücher, Bettwäsche und Kleidung.<br />

Sehr unproblematisch und gut verträglich ist Azelainsäure.<br />

Zu den topischen Retinoiden zählen Isotretinoin, Tretinoin und<br />

Adapalen. Bis auf Letzteres gilt wieder die Warnung vor UV-<br />

Sensibilisierung. Das potenteste aber nicht ganz unproblematische<br />

Aknemittel ist Isotretinoin oral eingenommen. Hier ist eine<br />

kontinuierliche ärztliche Überwachung Voraussetzung. Besonders<br />

muss auf die Pflege der trockener Augen und aufgesprungenen<br />

Lippen geachtet werden. Der Wirkstoff darf nicht in<br />

der Schwangerschaft eingenommen werden.<br />

Bei Verhütungswunsch führen Antiandrogene in Form verschiedener<br />

»Pillen«-Präparate oft zu einer Verbesserung des Hautbildes.<br />

Bei deren Anwendung sollte auf das Rauchen verzichtet<br />

werden, da es in Verbindung mit der Pille das Thromboserisko<br />

erhöht.<br />

Tipp: Milde Reinigung (sorgfältiges Abschminken), wasserhaltige<br />

Pflege und Irritationen wie z.B. Peelings vermeiden.<br />

Eine spezielle Aknediät gibt es nicht. Eine ausgewogene<br />

Ernährung und Lebensführung wirken auf jeden Fall positiv.<br />

Neurodermitis<br />

Neben den Ekzemen steht bei Neurodermitis der quälende<br />

Juckreiz im Vordergrund.<br />

Die Basistherapie der Neurodermitis ist eine konsequente, tägliche<br />

– immer nach dem Waschen – auch in den symptomfreien<br />

Zeiten durchgeführte Pflege sowie das Erkennen und Vermeiden<br />

von Triggerfaktoren wie Wolle, Schweiß, Stress, Nahrungsmittel<br />

etc. Pflege vermindert die Hauttrockenheit, die eine wichtige<br />

Juckreizursache darstellt, stärkt die Schutzfunktion der Haut und<br />

kann den Cortisonverbrauch senken. Die Haut braucht Fett in<br />

Form von fetten Ölen und Salbengrundlagen und Feuchtigkeit als<br />

Harnstoff oder Glycerin, die beide Wasser binden. Der Effekt<br />

kann z.B. bei Handekzemen durch das nächtliche Tragen von<br />

Baumwollhandschuhen nach dem Eincremen verstärkt werden.<br />

Im Winter sollten die Zubereitungen fetter sein als im Sommer. Es<br />

gibt eine Vielzahl guter und innovativer Produkte, wobei das individuelle<br />

Ansprechen sehr unterschiedlich sein kann, aber die oft<br />

medial angepriesenen »Wundermittel« existieren leider nicht. Zur<br />

Reinigung sind Bade- bzw. Duschöle sowie Haut-pH neutrale<br />

Syndets empfehlenswert.<br />

Zur Juckreizbekämpfung bieten sich Gerbstoff- oder Polidocanolhältige,<br />

kühlende Präparate an. Antiallergische Cremen und Salben<br />

sollten nicht eingesetzt werden, orale Antiallergika aber sehr wohl.<br />

Für die akut entzündlichen Phasen (Schübe) stehen Cortison-<br />

Präparate in verschiedenen Stärken zur Verfügung, die Entzündung<br />

und Juckreiz rasch und potent bekämpfen. Entsprechend<br />

ärztlicher Vorgabe angewendet – so kurz wie möglich, so lang wie<br />

nötig – sind die Nebenwirkungen wie z.B. Hautverdünnung, Dehnungsstreifen<br />

etc. gering und »Cortisonangst« unbegründet. Eine<br />

Anwendung bis zum vollständigen Abklingen der Entzündung<br />

beugt Rezidiven vor. Vorsicht ist geboten bei langer Anwendungsdauer<br />

im Gesicht oder Genitalbereich bzw. bei Kleinkindern.<br />

Häufig wird hier auf die rezeptpflichtigen Calcineurinhemmer<br />

zurückgegriffen. Bei vielen Patienten lösen diese Hautreaktionen<br />

wie Brennen, Rötung und Irritation aus, die aber nur kurz andauern<br />

und im Therapieverlauf abklingen. Sonnenschutzmaßnahmen<br />

sind obligat, Augen- und Schleimhautkontakt zu vermeiden.<br />

Eventuell hilfreich sind das Tragen antiseptischer Spezialkleidung<br />

sowie die Einnahme von antientzündlich wirkenden Omega-<br />

3-Fettsäure-Präparaten.<br />

Eliminationsdiäten, in deren Rahmen z.B. Milch, Nüsse, Eier,<br />

Soja, Weizen oder Fisch gezielt weggelassen werden, sind kritisch<br />

zu sehen und bei Neurodermitiskindern nur gerechtfertigt, wenn<br />

eine Nahrungsmittelallergie aktuell nachgewiesen wurde. Wichtig<br />

ist, gerade bei Kindern, die Lebensqualität nicht noch zusätzlich<br />

durch Verbote und kontrolliertes Essen einzuschränken bzw. sogar<br />

Ernährungsdefizite zu provozieren.<br />

Bei sehr schweren Krankheitsformen kann eine kurzfristige<br />

Schubtherapie mit oralen Immunsuppressiva notwendig sein, was<br />

aber einer intensiven ärztlichen Begleitung bedarf. <br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

39


MEDIKAMENTENEINNAHME<br />

© wavebreakmedia<br />

Richtige Medikamenteneinnahme – leicht gemacht<br />

Medikamente zur Inhalation:<br />

Dosieraerosole<br />

Teil 5. Die Inhalationstherapie hat sich in den letzten Jahren etabliert und massiv ausgeweitet –<br />

die Zunahme von Allergien und chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD sorgen<br />

dafür, das diese mittlerweile gängigen Arzneiformen häufig verschrieben werden und zur Anwendung<br />

kommen.<br />

AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />

Neben der eher kurzfristigen Anwendung<br />

bei akuter Bronchitis mit hohem<br />

Entzündungscharakter müssen<br />

Medikamente zur Inhalation meistens<br />

langfristig und vor allem regelmäßig verwendet<br />

werden. Die richtige Handhabung<br />

ist maßgeblich für den Therapieerfolg entscheidend.<br />

Doch genau hier liegt oftmals<br />

das Problem: Statistiken belegen, dass die<br />

verschiedenen Inhalationsgeräte häufig<br />

nicht ordnungsgemäß angewendet werden:<br />

Hier geben der verschreibende Arzt<br />

Mag. pharm. Irina<br />

Schwabegger-Wager<br />

und der abgebende Apotheker gerne Hilfestellung. Sie können<br />

ihren Patienten und Kunden mittels verschiedener Testgeräte ein<br />

verordnetes Inhalationsgerät genau erklären und sie in der korrekten<br />

Anwendung schulen.<br />

Dies ist immer dann absolut notwendig, wenn ein neues Inhalationsgerät<br />

verschrieben wird, aber auch bei jahrelanger Anwendung<br />

empfiehlt es sich von Zeit zu Zeit für den Patienten, unter kontrollierter<br />

Anwendung überprüfen zu lassen, ob sich Fehler im täglichen<br />

Umgang damit eingeschlichen haben. Prinzipiell unterscheidet<br />

man unabhängig vom enthaltenen Medikament technisch zwei<br />

Arten von Inhalatoren: die Dosieraerosole und Pulverinhalatoren.<br />

Dosieraerosole<br />

Dosieraerosole bestehen aus einer Aluminiumdose mit einem Dosierventil<br />

und einer Kunststoffhalterung mit Mundstück sowie<br />

einer Mundstückverschlusskappe. Der oder die Wirkstoffe liegen<br />

in einem druckverflüssigten Treibgas gelöst oder in einer<br />

Suspension vor.<br />

Die korrekte Anwendung:<br />

Schutzkappe vom Mundstück abziehen.<br />

Vor der ersten Anwendung eines neuen Dosieraerosols sollten<br />

zwei bis drei Sprühstöße »versprüht« werden, ohne diese zu inhalieren.<br />

Erst dann ist eine gleich bleibende Dosis bei jedem weiteren<br />

Sprühstoß sichergestellt.<br />

Weiters müssen Dosieraerosole vor jeder weiteren Anwendung<br />

40 <strong>DA</strong> Mai 2013


kräftig geschüttelt werden, um die gleichmäßige Verteilung des<br />

Wirkstoffes aufrechtzuerhalten. Auch muss die Dose zwischen<br />

Daumen und Mittelfinger so gehalten werden, dass sich das<br />

Mundstück unten befindet. Wird die Dose waagrecht oder mit<br />

dem Mundstück nach oben gehalten, so besteht die Gefahr, dass<br />

der Sprühstoß nur Treibgas enthält.<br />

Entweder stehend oder aufrecht sitzend mit leicht in den<br />

Nacken gebeugtem Kopf muss vor der Inhalation tief und langsam<br />

ausgeatmet werden, um »Platz« für die Einatmung zu schaffen<br />

(nicht in den Inhalator hineinatmen!). Dann wird das Mundstück<br />

mit den Lippen umschlossen.<br />

Während langsam und tief eingeatmet wird (ca. 3 Sekunden<br />

oder länger), muss durch Drücken des Dosenbodens ein Sprühstoß<br />

ausgelöst werden. Anschließend den Atem 5 bis 10 Sekunden<br />

anhalten, danach durch die Nase oder die »Lippenbremse«<br />

(langsames Ausatmen mit fast geschlossenem Mund)<br />

ausatmen.<br />

Eine weitere Inhalation einer zweiten Dosis oder eines anderen<br />

Arzneimittels darf frühestens nach 30 Sekunden erfolgen.<br />

Schutzkappe auf Mundstück wieder aufsetzen.<br />

Manche Arzneimittel zur Inhalation verlangen anschließend<br />

das Spülen des Mundes, um lästige Pilzinfektionen zu vermeiden.<br />

Um die Reichweite eines Dosieraerosols festzustellen, soll bei<br />

regelmäßiger Anwendung – z.B. zweimal täglich – das Beginndatum<br />

vermerkt werden. Durch die auf der Packung angegebene Anzahl<br />

von Hüben kann so das Enddatum rechnerisch ermittelt werden.<br />

Wird ein Dosieraerosol nur bei Bedarf verwendet, leistet eine<br />

Strichliste wertvolle Dienste.<br />

Aufbewahrung und Reinigung ihres Dosieraerosols<br />

Dosieraerosole müssen bei Raumtemperatur (25 bis 30° Celsius)<br />

aufbewahrt werden. Was für Haarspray oder Lackdosen gilt,<br />

kommt auch hier zur Anwendung: große Hitze tut nicht gut. Sind<br />

Dosieraerosole längere Zeit Temperaturen über 50°C ausgesetzt<br />

wie z. B. im Auto oder einer Strandtasche in der prallen Sonne, so<br />

ist eine exakte Dosierung nicht mehr gewährleistet. Bei sehr niedrigen<br />

Temperaturen unter -15°C ist meist die Funktionsfähigkeit<br />

eingeschränkt, und es wird eine kleinere Dosis als sonst pro Sprühstoß<br />

abgegeben. Druckunterschiede, wie sie in den Bergen oder bei<br />

Reisen in einem Flugzeug herrschen, sind dagegen unbedenklich.<br />

Ist das Mundstück stark verunreinigt, so zieht man es vom Dosieraerosol<br />

herab, reinigt es mit warmen Wasser und steckt es nach<br />

sorgfältigem Trocknen (eventuell fönen) wieder an.<br />

Inhalierhilfen<br />

Die Koordination zwischen Einatmung und Auslösen des Sprühstoßes<br />

bereitet oft Schwierigkeiten. Hier liegt auch die größte<br />

Fehlerquelle. Abhilfe schafft hier die Verwendung von Inhalierhilfen,<br />

die es in verschiedenen Größen und Ausführungen für Erwachsene,<br />

Kinder und Säuglinge gibt. Diese meist aus Kunststoff<br />

oder Metall gefertigten Behälter reichen von einfachen Mundstückverlängerungen<br />

bis hin zu so genannten Spacern mit oder<br />

ohne Ventil, welche das eingesprühte Medikament gleichsam einfangen<br />

und so dem Patienten erlauben, es anschließend in seinem<br />

Rhythmus vollständig mittels der oben beschriebenen Technik<br />

»herauszuatmen«. Inhalierhilfen müssen zumindest einmal pro<br />

Woche laut Gebrauchsanweisung gereinigt und dürfen nur von einer<br />

Person verwendet werden.<br />

In der nächsten Folge: Medikamente zur Inhalation – Pulverinhalatoren<br />

Literatur bei der Verfasserin.<br />

<br />

Stressabbau und<br />

-vermeidung<br />

Stress<br />

lass<br />

nach<br />

RUNDBLICK<br />

Sind Sie auch im Stress? Heutzutage ist fast jeder im Stress.<br />

Vor allem, seit es den Freizeit-, Wochenend- und Urlaubsstress<br />

zum ganz normalen Büro- und Arbeitsstress gibt.<br />

Man unterscheidet den Eu-stress, den angenehmen, belebenden,<br />

der hübscher formuliert Energie, Tatendrang oder Unternehmungslust<br />

heißen könnte. Der Dys-stress hingegen wird uns schon zu<br />

viel, da laufen wir dann mit hängender Zunge unseren Terminen<br />

hinterher und machen vieles, das wir eigentlich gar nicht mehr als<br />

lustig empfinden. Wenn Sie diesen Dysstress schon nicht vermeiden<br />

können, so ist dagegen doch manches Kraut gewachsen. An<br />

erster Stelle steht hier der Ginseng mit seiner »stressadaptogenen«<br />

Wirkung, das heißt, dass man sich auf Belastungssituationen<br />

besser einstellt, sich besser konzentrieren und auch regenerieren<br />

kann. Zurzeit untersucht man diese altbekannte und doch so moderne<br />

fernöstliche Arzneipflanze auf weitere Wirkungen. So soll<br />

Ginseng die körpereigenen Abwehrkräfte stärken, sich bei Diabetes<br />

günstig auswirken und auch die Gedächtnisleistung im Alter<br />

deutlich verbessern. Achten Sie auf eine ausreichend hohe Dosierung<br />

und die Standardisierung des Ginsengwurzelextrakts in Kapseln<br />

oder Tonika. Sinnvoll ist auch die Kombination mit Lecithin<br />

oder B-Vitaminen, der Nervennahrung schlechthin. Wenn die Tage<br />

trübe sind, hilft Johanniskraut als »Sonne der Seele« über manches<br />

Tief und manche Stresssituation hinweg. Bei stress bedingten<br />

Einschlafstörungen lindern Beruhigungstees, Tropfen oder<br />

Dragées mit Baldrian, Hopfen und Melisse die Beschwerden. Sie<br />

durchbrechen das quälende Kreisen der Gedanken und wirken<br />

Schlaf anstoßend. Nach dem Ursachenprinzip ist Stressabbau und<br />

-vermeidung, eventuell durch geeignete Entspannungstechniken<br />

die beste Behandlung. Ein Tipp zum Schluss: Sagen Sie nicht<br />

„Ich bin im Stress“, sagen Sie lieber: „Ich habe viel Arbeit“, das<br />

klingt gleich viel positiver!<br />

<br />

© Andresr<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

41


<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />

Homöopathie<br />

Unbeschwerte Schwangerschaft<br />

und Geburt<br />

In der Schwangerschaft pflegen die meisten Frauen einen gesunden<br />

Lebensstil und suchen bei Beschwerden sanft wirksame<br />

Arzneimittel, die weder ihnen noch dem Ungeborenen schaden.<br />

„Mit homöopathischen Arzneien können die typischen Beschwerden<br />

der Schwangerschaft wie zum Beispiel Übelkeit, Sodbrennen,<br />

Rückenschmerzen und Schlafstörungen gut und nebenwirkungsfrei<br />

behandelt werden“, informiert Dr. Ilse Fleck-Vaclavik,<br />

Homöopathin und Allgemeinmedizinerin aus Perchtoldsdorf.<br />

Übelkeit<br />

In der ersten Phase der Schwangerschaft kämpfen viele werdende<br />

Mütter mit Übelkeit. Häufig verordnete homöopathische Arzneien<br />

gegen diese Beschwerden sind Sepia officinalis (Tintenfisch) oder<br />

Colchicum autumnale (Herbstzeitlose) – beide Arzneien unterstützen<br />

bei der extremen Geruchsempfindlichkeit, wobei Colchicum<br />

dem Kältegefühl im Magen gegensteuert, Sepia die Morgenübelkeit<br />

verbessert. Weiters kommen Nux vomica (Strychnos nux-vomica,<br />

Brechnuss) und Tabacum (Nicotiana tabacum, Tabak) zum Einsatz<br />

– beide wohlbekannt auch bei Magen- und Darmbeschwerden<br />

außerhalb der Schwangerschaft. Wer in der Schwangerschaft auffällig<br />

blass um die Nasenspitze<br />

ist und sich totenelend fühlt,<br />

sollte zu Tabacum greifen.<br />

Nägel -<br />

kauen?<br />

Daumen -<br />

lutschen?<br />

Bitter schmeckender Nagellack<br />

zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />

und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />

Anwendung werden die Nägel und<br />

Hände wieder schön und gepflegt.<br />

Daum-exol ist nach dem Auftragen<br />

geruchlos und unsichtbar.<br />

PHZNR 5007337<br />

Dentinox KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />

Vertrieb Österreich:<br />

Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien<br />

Dentinox ®<br />

Auffälliges Symptom: Besserung<br />

der Übelkeit durch Entblößen<br />

des Bauches! Nux vomica<br />

verbessert die morgendliche<br />

Übelkeit, wenn sie in<br />

Kombination mit Magenschmerzen<br />

oder einem Steingefühl<br />

im Magen auftritt.<br />

Gürtel sind unerträglich.<br />

Schlafprobleme<br />

Wer wegen seiner kreisenden<br />

Gedanken stundenlang<br />

keinen Schlaf findet, kommt<br />

mit Coffea cruda (ungerös -<br />

tete Kaffeebohnen) in die<br />

Ruhephase. Behindern Einschlafprobleme<br />

bzw. häufiges<br />

Erwachen in der Nacht<br />

den gesunden Schlaf, begleitet<br />

von Tagesmüdigkeit,<br />

hat die Stunde von Phosphorus<br />

(gelber Phosphor)<br />

geschlagen. Aconitum napellus<br />

(Eisenhut) eignet sich<br />

besonders für Menschen,<br />

die aufgrund von Ängsten<br />

nachts, vor allem gegen<br />

Mitternacht, nicht schlafen<br />

können.<br />

Rückenschmerzen<br />

In den späteren Phasen der Schwangerschaft treten immer wieder<br />

auch Rückenschmerzen auf. Hier haben sich wiederum Sepia und<br />

Kalium carbonicum (Kaliumcarbonat) als hilfreich erwiesen. Wer<br />

sich schwach im Rücken fühlt und stark schwitzt, benötigt Kalium<br />

als Stütze, bei Rückenschmerzen, gebessert durch harten<br />

Druck, ist Sepia angezeigt.<br />

Sodbrennen<br />

Sodbrennen kann wirkungsvoll mit Nux vomica behandelt werden.<br />

„Wie bei allen Beschwerden gilt besonders bei den typischen<br />

Befindlichkeitsstörungen in der Schwangerschaft, dass die<br />

beste Wirkung erzielt wird, wenn die Gesamtheit der Symptome<br />

– sowohl körperlich als auch psychisch – erfasst und in die Mittelwahl<br />

einbezogen wird,“ so Dr. Ilse Fleck.<br />

Geburtswehen homöopathisch lindern<br />

Besonders bewährt hat sich die Homöopathie beim Geburtsvorgang<br />

selbst. „Viele Frauen wünschen eine natürliche Geburt,<br />

möglichst ohne Schmerzmittel. Hier kann die Homöopathie unterstützend<br />

eingreifen, wenn zum Beispiel der Wehenschmerz sehr<br />

heftig ist oder der Muttermund sich nicht öffnet“, empfiehlt die<br />

Homöopathin. So ist Cimicifuga racemosa (amerikanisches Wanzenkraut)<br />

bewährt bei Wehenschwäche, Caulophyllum thalictroides<br />

(Frauenwurzel) eine häufig gebrauchte Arznei, wenn der<br />

Muttermund »verkrampft« ist und sich nur zögernd öffnet. <br />

© Hannes Eichinger – Fotolia.com<br />

42 <strong>DA</strong> Mai 2013


<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />

Allergie beeinträchtigt<br />

Lern- und Konzentrationsfähigkeit<br />

Schlechte Schulnoten<br />

wegen Heuschnupfen<br />

Derzeit machen die fliegenden Pollen vielen Kindern und<br />

Jugendlichen mit Heuschnupfen zu schaffen. Mögliche<br />

Folgen einer unbehandelten Allergie sind Konzentrationsund<br />

Lernschwierigkeiten, die Schüler, die gerade in lernintensiven<br />

Phasen stecken, zusätzlich belasten. „Kindern und Jugendlichen<br />

wird kurz vor den Sommerferien noch einmal alles abverlangt.<br />

Kinder und Jugendliche, die auf Gräserpollen allergisch reagieren,<br />

sind deshalb doppelt belastet. Sie leiden unter den typischen allergischen<br />

Beschwerden wie Niesen, juckenden und tränenden Augen<br />

und verstopfter bzw. laufender Nase und aufgrund dessen<br />

häufig auch unter Konzentrations- und Lernschwierigkeiten“, erklärt<br />

Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Varga von der klinischen Abteilung<br />

für Pulmonologie und Allergologie an der Univ.-Klinik für<br />

Kinder- und Jugendheilkunde in Graz. „Dazu kommen Schlafprobleme,<br />

die mit der saisonalen, allergischen Rhinokonjunkitivitis<br />

(Heuschupfen) einhergehen und Abgeschlagenheit, Tagesmüdigkeit<br />

und Konzentrationsschwächen verursachen“. Allein schon<br />

deshalb sollte keine Allergie unbehandelt bleiben. Erste Anlaufstelle<br />

ist dabei Ihr Apotheker.<br />

<br />

© Kzenon<br />

© Oksana Kuzmina<br />

Positive Wirkung<br />

Für Baby’s Wohl -<br />

befinden: Kuscheln<br />

Kuscheln kann helfen, Stress abzubauen, Angst und<br />

Furcht zu verringern und fördert das Wohlbefinden und<br />

die Gedächtnisleistung. Diese positiven Effekte stellen<br />

sich dank der Ausschüttung des Peptids Oxytocin ein – aber<br />

nur beim Kuscheln mit einer eng vertrauten Person. Denn:<br />

„Kuscheln mit Fremden kann eine gegenteilige Wirkung haben“,<br />

wie der Neurophysiologe Univ.-Prof. Dr. Jürgen Sandkühler,<br />

Leiter des Zentrums für Hirnforschung der Medizinischen<br />

Universität Wien, betont.<br />

<br />

Zähnchen kriegen ohne Qual<br />

Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie Dentinox-Gel<br />

Zahnungshilfe vorsorglich auf die Zahndurchbruchstelle auftragen.<br />

Dentinox-Gel Zahnungshilfe:<br />

■ wundheilungsfördernd<br />

■ entzündungshemmend<br />

■ schmerzstillend<br />

In allen<br />

Apotheken<br />

erhältlich.<br />

PHZNR<br />

1325951<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation,<br />

Arzt oder Apotheker.<br />

Hersteller: Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG,<br />

12277 Berlin, www.dentinox.de<br />

Vertrieb Österreich: Takeda Pharma Ges.m.b.H., 1120 Wien<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

43


<strong>DA</strong> AUF REZEPT<br />

Blutzuckersenkung über den Harn!<br />

Trotz aller Medikamente erreichen rund 44 % der Diabetiker ihren<br />

HbA1c-Zielwert nicht. Daran haben die Nebenwirkungen der<br />

verwendeten Medikamente, vor allem die Gewichtszunahme und<br />

das Risiko der Unterzuckerung, großen Anteil. Bekanntlich dient die<br />

Glukose als wertvoller Energieträger und wird aus dem Harn, bevor er<br />

den Körper verlässt, in die Nieren zurückgeholt. Ein Transportenzym –<br />

der so genannte SGLT2-Transporter – erledigt die Aufgabe fast perfekt,<br />

denn von den täglich 180 g Zucker im Harn, gehen tatsächlich nur 0,5<br />

g Glukose verloren. Doch Menschen mit erhöhten Glukosewerten im<br />

Blut würden gerne auf den Spareffekt verzichten. Dass das ohne Einschränkung<br />

der Gesundheit möglich ist, belegt der vererbbare Transporter-<br />

Defekt, bei dem lebenslang große Zuckermengen über den<br />

Harn verloren gehen, ohne Nachteile für die Betroffenen.<br />

Im Jänner 2013 erschien ein völlig neues Antidiabetikum mit dem<br />

Wirkstoff »Dapagliflozin« am Markt, das den Transporter in seiner<br />

Funktion hemmt. Er ist dann nicht mehr in der Lage, die Glukose aus<br />

dem Harn zurück zu transportieren. Daher wird vermehrt Glukose<br />

über den Harn ausgeschieden, und der Blutzuckerspiegel sinkt. In allen<br />

Studien ging zugleich das Körpergewicht um 2 bis 3 kg zurück.<br />

Rund 25 % der Patienten verloren sogar über 5 % an Körpergewicht.<br />

Wichtig erscheint, dass am Gewichtsverlust das Körperfett mit 1,5 kg<br />

beteiligt ist! Die vorliegenden Daten belegen die Nachhaltigkeit des<br />

Gewichtsverlustes über 102 Wochen. Dazu genügt die Einnahme einer<br />

einzelnen Tablette täglich. Die Nebenwirkungen beschränken sich auf<br />

leichte genitale Infekte (4,8 %) und Harnwegsinfekte (3,7 %). Unterzuckerung<br />

trat unter der Monotherapie nur selten auf.<br />

<br />

Chronisch obstruktive<br />

Lungenerkrankungen (COPD)<br />

Schafstoffreiche Luft – in erster Linie also Zigarettenrauch – sorgt in<br />

den feinen und sehr empfindlichen Atemwegen für eine Reizung<br />

und nachfolgende Entzündung der Schleimhaut. Es verändert<br />

sich nicht nur ihre Oberfläche, sondern auch die Schleimproduktion<br />

nimmt zu, und der Atemwiderstand steigt. Die Lungen werden daher zu<br />

wenig belüftet, was die Gefahr bakterieller Entzündungen (Bronchitis) erhöht,<br />

und zugleich ist der Betroffene immer weniger körperlich belastbar,<br />

weil ihm dabei die Luft »ausgeht«. Die dafür verantwortlichen Verengungen<br />

im Bronchialbaum sind im Gegensatz zum allergisch bedingten<br />

Asthma bronchiale medikamentös nicht mehr vollständig rückgängig zu<br />

machen.<br />

Mit »Glycopyrroniumbromid« steht ein ausgereifter Wirkstoff zur Verfügung,<br />

der schon in anderen Anwendungsgebieten reüssiert hat. Er<br />

wird mit dem Inhalator inhaliert, wobei der richtige Inhalationsvorgang<br />

durch ein surrendes Geräusch, den süßen Laktosegeschmack<br />

im Mund und durch das veränderte Aussehen der benutzen Kapsel<br />

(durchscheinend) signalisiert wird. Die bei COPD zu sehr angespannten<br />

Muskeln in den Atemwegen werden gelockert und lassen dann<br />

den Luftstrom etwas leichter passieren. Diese Bronchienerweiterung<br />

setzt innerhalb von 5 min. ein und hält über das gesamte 24stündige<br />

Dosierungsintervall an. Dazu genügt die 1x tägliche Inhalation des Inhaltes<br />

einer Kapsel immer zum gleichen Zeitpunkt. Bezüglich der Linderung<br />

der Atemnot steht »Glycopyrronium« mit dem bisherigen<br />

Stand ard »Tiotropium« wirkungsmäßig etwa auf der gleichen Stufe.<br />

Außerdem kommt es zur signifikanten Abnahme der Zahl mittelschwerer<br />

und schwerer COPD-Verschlechterungen und zu einem geringeren<br />

Verbrauch an rasch wirksamen Notfall-Sprays. Im Vordergrund der<br />

Nebenwirkung, vor allem zu Behandlungsbeginn, steht Mundtrockenheit<br />

(2,4 %) und in geringerem Ausmaß Harnverhalten sowie Nebenwirkungen<br />

im Verdauungstrakt (1,4 %). An lokalen Nebenwirkungen im<br />

Mund sind Rachenreizungen, Nasen-, Rachenentzündungen, Schnupfen<br />

und Stirnhöhlenentzündungen zu nennen.<br />

<br />

Störung der »Inneren Uhr«<br />

Schwankende<br />

Insulinwirkung<br />

Für das Körpergewicht ist es nicht nur wichtig, was man isst,<br />

sondern auch wann man isst oder schläft. Wie US-Forscher<br />

an Mäusen zeigten, ändert sich im Tagesverlauf die Wirkung<br />

des Hormons Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Wird<br />

diese von der »Inneren Uhr« gesteuerte Tagesrhythmik gestört,<br />

entwickeln die Nager eine Insulinresistenz und werden anfällig<br />

für Übergewicht. Die Berücksichtigung der biologischen Uhr<br />

könne auch eine Möglichkeit sein, beim Menschen Stoffwechselstörungen<br />

und Übergewicht zu behandeln.<br />

In früheren Untersuchungen haben Forscher beim Menschen bereits<br />

nachgewiesen, dass Störungen des Schlafrhythmus, etwa<br />

durch Nachtarbeit oder Jetlag, das Körpergewicht und den Stoffwechsel<br />

beeinflussen. Ebenso zeigten Wissenschafter, dass bestimmte<br />

Varianten so genannter Uhrgene, die die »Innere Uhr«<br />

steuern, mit Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung<br />

stehen. Inwieweit sich die Wirkung des Hormons Insulin<br />

rhythmisch verändert, sei aber noch nicht gut untersucht gewesen,<br />

schreiben amerikanische Forscher.<br />

Sie fanden nun in ihrer Studie, dass nachtaktive Mäuse am Tag –<br />

also während ihrer natürlichen Ruhephase – am stärksten insulinresistent<br />

sind. Infolgedessen ist auch ihr Blutzuckerspiegel in dieser<br />

Zeit am höchsten, weil weniger Zucker aus dem Blut transportiert<br />

wird. In der Nacht, wenn die Mäuse und ihr Stoffwechsel aktiv<br />

werden, steigt die Insulinwirkung, der Blutzuckerspiegel sinkt.<br />

Genetisch veränderte Mäuse, deren »Innere Uhr« gestört ist, bleiben<br />

Tag und Nacht in dieser Phase der Insulinresistenz, berichten<br />

die Wissenschafter. Auch bei Mäusen, die konstant Licht ausgesetzt<br />

sind, gehe der biologische Rhythmus verloren und damit<br />

auch die Schwankungen der Insulinwirkung. Bekamen sie eine<br />

fettreiche Diät verabreicht, lagerten diese Tiere mehr Fett ein. <br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

<strong>Österreichische</strong>n<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Weniger rotes Fleisch, dafür mehr Ballaststoffe – und<br />

evtl. mehr Kaffee senken das Diabetesrisiko und können<br />

daher auch bei Diabetes hilfreich sein.“<br />

© tab62<br />

44 <strong>DA</strong> April 2013


<strong>DA</strong> DIABETES NEWS<br />

© Gts<br />

31.5.2013:<br />

Weltnichtrauchertag<br />

Rauchen & Diabetes<br />

Gesunde Ernährung<br />

Diabetes Typ 2 in den<br />

Griff bekommen<br />

Die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes Typ 2 ist übergewichtig.<br />

Übergewicht senkt jedoch die Insulinempfindlichkeit<br />

der Körperzellen. Das hat zur Folge, dass Zucker<br />

(Glukose) nicht mehr so gut aus dem Blut in die Zellen aufgenommen<br />

werden kann, der Blutzuckerspiegel steigt. Ein erhöhter<br />

Blutzuckerspiegel aber verursacht Gefäßschädigungen und ebnet<br />

damit der gefürchteten Arterienverkalkung den Weg. Dies erklärt,<br />

warum Menschen mit Diabetes überproportional häufig einen<br />

Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf-Komplikationen entwickeln<br />

und oft auch an solchen Ereignissen versterben.<br />

Schaffen es übergewichtige Diabetiker, abzunehmen, erreichen<br />

sie oft mehrere Ziele gleichzeitig: Der Blutzuckerspiegel sinkt –<br />

und mit ihm auch das Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen.<br />

Ernährungsumstellung statt Diät<br />

Massive Fastenkuren können den Blutzuckerspiegel durcheinander<br />

bringen. Daher ist eine Umstellung auf gesunde Ernährung zu<br />

empfehlen, was aber nicht zwingend bedeutet, dass Diabetiker auf<br />

jedes Stück Torte oder Zucker verzichten müssen. Vielmehr sollten<br />

sie auf eine ausgewogene, fettarme und vitamin- und ballaststoffreiche<br />

Ernährung achten.<br />

Die wichtigsten Regeln<br />

Achten Sie auf die Kalorien und vermeiden Sie so eine Gewichtszunahme.<br />

Bevorzugen Sie pflanzliche statt tierische Fette. Fleisch und<br />

Wurst sind ein Luxus, den Sie sich nur wohldosiert gönnen<br />

sollten.<br />

Verzehren Sie regelmäßig – am besten zu jeder Mahlzeit –<br />

Obst und Gemüse. Das sind wichtige Lieferanten von Vitaminen<br />

und wertvollen Spurenelementen.<br />

Essen Sie täglich Vollkornprodukte. So steigern Sie den Ballaststoffanteil<br />

der Nahrung.<br />

Reduzieren Sie vor allem den Verzehr von schnell resorbierbaren<br />

Kohlenhydraten wie sie in Zucker, Schokolade und sonstigen<br />

Naschereien enthalten sind. Beachten Sie, dass der normale<br />

Haushaltszucker sofort ins Blut geht und den Blutzuckerspiegel<br />

entsprechend in die Höhe treibt!<br />

Vermeiden Sie zu reichlichen Alkoholkonsum.<br />

Achten Sie auf ausreichendes Trinken – vorwiegend Leitungsoder<br />

Mineralwasser.<br />

<br />

Für Menschen mit Diabetes ist das Rauchen besonders gefährlich,<br />

da die über 3.000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker<br />

ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen<br />

massiv erhöhen. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt<br />

so häufig an Diabetes Typ 2 wie Nichtraucher.<br />

Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus<br />

Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung<br />

verschlechtern. „Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten<br />

Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko<br />

für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt<br />

dies noch“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes<br />

Zentrum Mergentheim. Rauchende Diabetiker leiden daher<br />

häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und<br />

kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Raucherbein<br />

oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere als deren<br />

Folge. Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der<br />

Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die<br />

Menge an dem so genannten »guten« HDL-Cholesterin verringert.<br />

„Hierdurch erhöht sich die Gefahr für eine Herzschwäche<br />

und Arterienverkalkung. Außerdem lässt sich der Blutzucker bei<br />

rauchenden Diabetikern schwerer ermitteln und beeinträchtigt<br />

somit die Therapie“, betont Prof. Haak.<br />

Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen Diabetes<br />

begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen<br />

Typ 2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40<br />

Jahre sind besonders betroffen. Ursachen für diesen Zusammenhang<br />

konnten Wissenschafter bisher noch nicht belegen. Sie vermuten,<br />

dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus<br />

dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse<br />

haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren<br />

heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die<br />

Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.<br />

Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? Ihr Apotheker<br />

unterstützt Sie dabei!<br />

<br />

© Eric Limon<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

45


<strong>DA</strong> KOCHREZEPTE<br />

Die besten Rezepte –<br />

genial einfach, einfach genial<br />

Koch mit! Oliver<br />

Kochen macht Spaß! Besonders mit den einfach<br />

nachkochbaren Rezepten von »Koch mit<br />

Oliver«…<br />

Petersilienschaumsuppe<br />

mit Chips und Thymian<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

Zubereitung ca. 15 min.<br />

4 Petersilienwurzeln 1 weiße Zwiebel Olivenöl zum Anbraten<br />

1/8 l Weißwein Suppenwürfel nach Geschmack 1/8 l<br />

Obers 10 Erdäpfelchips 2 EL Parmesan 4 EL gehackte Petersilie<br />

Petersilie zum Garnieren<br />

Zubereitung:<br />

Petersilienwurzel schälen und in kleine Stücke schneiden.<br />

Zwiebel schälen, in kleine Stücke schneiden und mit den Wurzeln<br />

in einem Topf mit Olivenöl anbraten.<br />

Mit Weißwein ablöschen, Wasser dazu geben, mit Suppenwürfel<br />

würzen und mit Obers verfeinern.<br />

Chips zerstoßen, Parmesan reiben, beides mischen und auf ein<br />

Backblech mit Backpapier streuen.<br />

Im vorgeheizten Ofen bei 220° C ca. 10 min. backen.<br />

Petersilie zur Suppe geben, Suppe aufmixen und in Teller<br />

gießen.<br />

Mit Petersilie garnieren und mit Chips servieren.<br />

Italienisches<br />

Butterschnitzel<br />

mit Erdäpfel-Parmesan-Püree<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

Zubereitung: 40 min.<br />

4 mittelgroße, mehlige Erdäpfel Salz, Pfeffer 40 dag Kalbsfaschiertes<br />

1 Ei 4 Grissini ½ Bund frischer Salbei Olivenöl<br />

zum Braten 1/8 l Milch 1 EL Butter 15 dag Parmesan<br />

3 Paradeiser<br />

Zubereitung:<br />

Erdäpfel schälen und in kleine Stücke schneiden.<br />

In Salzwasser ca. 10 min. kochen.<br />

Faschiertes mit Salz und Pfeffer würzen, Ei dazu geben.<br />

Grissini und Großteil des Salbeis fein hacken. Zum Faschierten<br />

geben und alles gut verrühren.<br />

Faschiertes zu Laibchen formen und in Olivenöl pro Seite ca. 4<br />

min. braten.<br />

Für einen frischen Geschmack ein paar Salbeiblätter im Ganzen<br />

dazu geben.<br />

Fertige Erdäpfel abseihen und in einem Topf mit Milch und<br />

Butter zu Püree verarbeiten.<br />

Parmesan reiben, Großteil zum Püree geben und Rest über den<br />

Laibchen verteilen.<br />

Paradeiser in kleine Stückchen schneiden, zu den fast fertigen<br />

Laibchen geben und ca. 1 min. mitbraten.<br />

Butterschnitzel mit Püree und Paradeisern anrichten, mit Salbei<br />

dekorieren.<br />

Koch mit! Oliver – Die besten Rezepte –<br />

genial einfach, einfach genial<br />

Von Oliver Hoffinger, Verlag Brandstätter,<br />

ISBN 978-3-850-336086, € 19,95. Zu<br />

beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse<br />

31a, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75,<br />

E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />

Homepage: www.buchaktuell.at.<br />

Wir liefern ohne Versankosten.<br />

Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />

46 <strong>DA</strong> Mai 2013


<strong>DA</strong>-Gewinnspiel<br />

Die kleine Spinne Widerlich<br />

<strong>DA</strong> KIDS<br />

© Sujono sujono, Baumhaus Verlag (2)<br />

Die kleine Spinne Widerlich<br />

macht sich eines Tages auf den<br />

Weg, um herauszufinden, warum<br />

die Menschen Angst vor ihr haben.<br />

Auf ihrer Reise fragt sie viele Freunde<br />

und Verwandte um Rat. Doch jeder hat<br />

eine andere Antwort…<br />

Möchtest auch du wissen, warum sich<br />

scheinbar alle vor der kleinen Spinne<br />

fürchten, so mach’ doch mit bei unserem<br />

Gewinnspiel!<br />

<strong>DA</strong> KIDS GEWINNSPIEL<br />

»<strong>DA</strong> – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von »Die kleine Spinne Widerlich«. Um am Gewinnspiel<br />

teilzunehmen, sende eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »Kids-Mai« an gewinnspiel@<br />

apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss<br />

ist der 31. Mai 2013. Vergiss nicht, deinen Namen und deine Adresse auf die Karte oder in<br />

das E-Mail zu schreiben.<br />

Die kleine Spinne Widerlich. Von Diana Amft. baumhaus-verlag, ISBN 978-3-8339-0059-4, € 13,40.<br />

Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31a, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75, E-Mail:<br />

buchaktuell@apoverlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at. Wir liefern ohne Versandkosten.<br />

Bleib gesund mit Bonbo<br />

Heute ist Bellas Taufe…<br />

In »Die Apotheke« könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />

Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />

… aber das scheint ihr<br />

gar nicht zu gefallen.<br />

Bella schläft tief und<br />

fest in Bonbos Armen.<br />

„Schau Bella, das<br />

alles sind deine<br />

Geschenke.“<br />

„So Schwesterchen,<br />

das war ein anstrengender<br />

Tag<br />

für dich“.<br />

© Christoph Kienzl<br />

<strong>DA</strong> Mai 2013<br />

47


Scheidentrockenheit?<br />

Fast jede zweite Frau<br />

über 45 leidet unter<br />

Scheidentrockenheit<br />

Quelle: SOGC 145 (2004)<br />

Wie ist es mit Ihnen? Hatten Sie in den letzten<br />

4 Wochen folgende Beschwerden im Scheidenbereich?<br />

Trockenheitsgefühl ja nein<br />

Juckreiz ja nein<br />

Wundgefühl/Reizung ja nein<br />

Brennen ja nein<br />

Schmerzen im Scheidenbereich …<br />

… unabhängig von sexueller Aktivität ja nein<br />

… bei sexueller Aktivität ja nein<br />

Anmerkung: Wenn Sie<br />

auch nur einmal mit<br />

„Ja“ geantwortet haben,<br />

kann dies bereits ein<br />

Hinweis auf Scheidentrockenheit<br />

sein.<br />

Diese Beschwerden<br />

können auch infolge<br />

einer Krebstherapie<br />

auftreten.<br />

Vagisan® FeuchtCreme:<br />

Die erste hormonfreie Creme gegen Scheidentrockenheit<br />

Gegen Scheidentrockenheit gibt es<br />

bereits einige hormonfreie Präparate –<br />

allerdings nur auf Gel-Basis (wässrige<br />

Zubereitungen). Viele Frauen entbehren<br />

dabei jedoch die fettende und pflegende<br />

Komponente; sie würden lieber<br />

eine Creme verwenden. Die Cremes,<br />

die auf Rezept zu bekommen sind,<br />

enthalten aber Hormone (Östrogene).<br />

Allen Frauen, die keine lokalen Hormone<br />

anwenden wollen oder dürfen,<br />

kann Vagisan® FeuchtCreme mit dem<br />

einzigartigen Doppeleffekt helfen: Sie<br />

führt Feuchtigkeit UND pflegende<br />

Lipide (Fette) zu.<br />

Spürbare Erleichterung<br />

schon nach der ersten<br />

Anwendung<br />

Zur Anwendung in der<br />

Scheide und im äußeren<br />

Intimbereich<br />

www.vagisan.de<br />

Intimer Kauf ohne Worte<br />

Ihre Apotheke erwartet Sie gerne mit diesem Coupon.<br />

Apothekerinnen und Apotheker wissen dann, dass Sie eine<br />

Packung Vagisan® FeuchtCreme kaufen möchten.<br />

PZN 4089445<br />

Hersteller: Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld, DEUTSCHLAND<br />

Vertrieb: s.a.m. Pharma Handel GmbH, 2380 Perchtoldsdorf, ÖSTERREICH<br />

Bitte lesen Sie die Gebrauchsanweisung oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!