DA - Österreichische Apothekerkammer
DA - Österreichische Apothekerkammer
DA - Österreichische Apothekerkammer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Arzneimittel richtig<br />
einnehmen<br />
Dosieraerosole zur<br />
Inhalationstherapie<br />
Wenn Sie eine<br />
Reise tun ...<br />
Die große<br />
Reiseapotheke<br />
Volkskrankheit<br />
Venenleiden<br />
Krampfadern & Co.<br />
Die passende<br />
© andrey<br />
Verhütung<br />
Darauf sollten Sie achten!<br />
®<br />
ratioDolor r akut<br />
Die schnelle Rettung bei<br />
Schmerzen!<br />
Schnelle Wirkung durch<br />
Lysinat-Effekt<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />
Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
11245MAIWS
NEU:<br />
UV 30<br />
MIT BIOSTIMULATOREN<br />
UND UV-SCHUTZ<br />
SCHÜTZT UND BEFEUCHTET<br />
TAGESEMULSION HYDRO-ACTIVE UV 30. UVA- und UVB Filter schützen vor ultravioletten<br />
Strahlen und beugen UV-Lichtbedingter Hautalterung vor. Die hochwirksame Tagespflege bietet<br />
zudem einen Langzeitschutz gegen vorzeitige Hautalterung und vor negativen Umwelteinflüssen.<br />
Sie stimuliert und bewahrt die natürlichen Anti-Ageing Funktionen der Haut. Für Mischhaut und<br />
normale Haut. Erhältlich ab 10. Mai 2013 in Ihrer Apotheke.<br />
www.louis-widmer.at
INHALT MAI 2013<br />
HAUPTARTIKEL<br />
12 Wenn Sie eine Reise tun… …sollten Sie sich gut darauf vorbereiten. Gewisse<br />
Dinge wie Schmerz- oder Durchfallmittel dürfen in keiner Reiseapotheke<br />
fehlen. Die Vorbereitung der Reiseapotheke hängt nicht zuletzt vom Ziel ab. Ihr<br />
Apotheker unterstützt Sie dabei gerne.<br />
14 Das Altern – ein Blick in die Zukunft. Immer mehr Menschen werden immer<br />
älter. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Augenmerk der Forschung<br />
in Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung der letzen Jahre verstärkt<br />
der Thematik aktiven und gesunden Alterns zuwendet.<br />
18 Volkskrankheit Venenleiden. Venenerkrankungen sind sehr häufig vorkommende<br />
Erkrankungen, die im Anfangsstadium oft kaum Beschwerden hervorrufen.<br />
Daher werden sie nicht als Erkrankung wahrgenommen. Es handelt sich jedoch<br />
um ein sich verschlimmerndes Leiden, das mit zunehmendem Alter zu<br />
ernsthaften Problemen führen kann.<br />
22 Beschwerden im Oberbauch. Saures Aufstoßen, Brennen unter dem<br />
Brustbein, Sodbrennen, rasche Sättigung, Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen<br />
– all das sind Beschwerden, die dem Oberbauch zuzuordnen sind.<br />
26 Kontrazeptiva. Frauen, die nicht schwanger werden wollen, können heute<br />
auf drei unterschiedliche Verhütungsmethoden – chemische, mechanische und<br />
hormonelle Methoden – zurückgreifen. Welche von ihnen bei welcher Frau am<br />
geeignetsten ist, hängt von mehreren Faktoren ab.<br />
30 Fersensporn. Wenn bei jedem Schritt die Ferse oder Achillessehne sticht,<br />
das Aufstehen in der Früh schmerzt oder die Fußsohle brennt, dann steckt mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit ein Fersensporn dahinter.<br />
35 Mit Frust fertig werden. Jeder hat mal Frust, aber jeder erlebt ihn unterschiedlich.<br />
Ab und zu mal Ärger und Verdruss ist für gesunde Menschen nicht<br />
schädlich – im Gegensatz zu dauerhaftem Frust.<br />
38 Akne und Neurodermitis. Die Haut ist unser größtes Organ und leider auch<br />
häufig von verschiedenen Erkrankungen betroffen. Akne und Neurodermitis sind<br />
weit verbreitet.<br />
12<br />
Wenn Sie eine<br />
Reise tun…<br />
© Dudarev Mikhail<br />
SERIEN<br />
4 STANDPUNKTE. Arzneimittel richtig einnehmen<br />
5 APORAMA. Depersonalisation ● Erste Hilfe rettet Leben ● Schleichende Erblindung<br />
durch Glaukom ● An Angst gewöhnen ● Raumluftqualität in Schulen ●<br />
Arzneimittel aus dem Internet ● Arzneimittelabgabe an Kinder<br />
9 TIPPS VOM APOTHEKER. Der neue Impfplan für 2013 ● Medikamente<br />
für Suchtkranke ● Hartnäckiger Fußpilz<br />
16 IMPFTAG. 4. NÖ Impftag: Impfen für Senioren<br />
33 RUNDBLICK. Medikamente in der Schwangerschaft ● Alte Apfelsorten –<br />
Apfelgenuss trotz Allergie<br />
34 <strong>DA</strong>-GEWINNSPIEL. Bilderbuchidylle im Tölzer Land<br />
40 RICHTIGE MEDIKAMENTEINNAHME – LEICHT GEMACHT.<br />
Medikamente zur Inhalation: Dosieraerosole<br />
41 RUNDBLICK. Stress lass nach<br />
42 MUTTER UND KIND. Unbeschwerte Schwangerschaft und Geburt ●<br />
Schlechte Schulnoten wegen Heuschnupfen ● Für Baby’s Wohlbefinden: Kuscheln<br />
44 AUF REZEPT. Fortgeschrittener Nierenkrebs ● Die senile Makuladegeneration<br />
44 DIABETES-NEWS. Schwankende Insulinwirkung ● Diabetes Typ 2 in den<br />
Griff bekommen ● Rauchen & Diabetes<br />
30 KOCHREZEPTE. Petersilienschaumsuppe ● Italienisches Butterschnitzel<br />
31 FÜR KIDS. <strong>DA</strong>-Gewinnspiel ● Comic<br />
PROMOTION<br />
8 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />
14 SCHÜSSLER SALZE. Grippale Infekte im Frühjahr.<br />
32 DER DUNGL-TIPP. Zu viel, zu schwer, zu üppig… - einfache Mittel danach.<br />
10 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />
12 IMPRESSUM<br />
14<br />
Das Altern – ein<br />
Blick in die Zukunft<br />
26<br />
Kontrazeptiva<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
3<br />
© Irina Fischer<br />
© vita khorzhevska
STANDPUNKTE<br />
APOTHEKERBERUF, POLITIK & GESUNDHEIT<br />
Arzneimittel<br />
richtig<br />
einnehmen<br />
Ein Sprichwort sagt treffend: Eine Kette ist so stark wie<br />
ihr schwächstes Glied. Es nützen die härtesten Prüfsteine<br />
für eine Zulassung als Arzneimittel bester Qualität<br />
nichts, wenn am Ende das Medikament falsch angewendet<br />
wird. Man muss sich daher im Klaren sein, dass man selbst<br />
einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität seines Arzneimittels<br />
und seines Therapieerfolges ausübt.<br />
Jedoch stellt gerade die korrekte Anwendung das größte Problem<br />
in der Arzneimitteltherapie dar. Die WHO schätzt, dass<br />
jeder zweite Patient Medikamente falsch einnimmt. Die Fehler<br />
können dabei ganz unterschiedlich sein: Medikamente werden<br />
in zu kleinen bzw. zu hohen Dosen oder zu falschen Tageszeiten<br />
eingenommen. Manche Patienten vergessen des Öfteren<br />
auf die Einnahme oder passen sie eigenmächtig dem<br />
aktuellen Befinden an. Häufig treten bereits beim Lesen des<br />
Beipackzettels viele Fragen auf: Was heißt Einnahme einmal,<br />
zweimal oder dreimal am Tag? Welche Abstände sind einzuhalten?<br />
Was bedeutet nüchterne Einnahme?<br />
Fragen Sie Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker zur korrekten<br />
Einnahme Ihrer Medikamente. Sie unterstützen Sie mit ihrem<br />
Wissen und ihrer Erfahrung im Sinne einer guten und erfolgreichen<br />
Arzneimitteltherapie, für die eine korrekte Einnahme<br />
von Arzneimitteln von größter Bedeutung ist.<br />
Die Apothekerinnen und Apotheker sind die Experten für Arzneimittel.<br />
Jede Apothekerin und jeder Apotheker hat sich im<br />
Rahmen des Pharmaziestudiums ein fundiertes Wissen über<br />
die Charakteristika, Herstellung sowie die Wirkung der<br />
Arzneistoffe angeeignet. Aus diesem Grund weisen Österreichs<br />
Apotheker auch eine umfassende Arzneimittelkompetenz<br />
auf. Fragen Sie den Fachmann zur korrekten Einnahme<br />
und Anwendung Ihrer Medikamente.<br />
Ein Tipp zum Schluss:<br />
Wichtig ist, dass Tabletten und Kapseln immer mit »reichlich<br />
Wasser« eingenommen werden. Das Wasser hilft das Medikament<br />
schnell in den Darm zu befördern, wo es seine Wirkung<br />
entfalten kann. Dafür muss mindestens ein Viertel Liter Wasser<br />
getrunken werden. Außerdem werden die Schleimhäute<br />
der Speiseröhre dadurch geschont. Fruchtsäfte, Milch oder<br />
Limonaden eigenen sich nicht für die Einnahme von Medikamenten<br />
und sollten frühestens erst eine halbe Stunde später getrunken<br />
werden.<br />
Mag. pharm. Max Wellan<br />
Präsident der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />
4 <strong>DA</strong> Mai 2013
APORAMA<br />
Aktiv, mobil,<br />
unabhängig!<br />
Proflex<br />
Elektromobile<br />
• Große Auswahl<br />
• Bis zu 15 km/h<br />
schnell<br />
• Günstige<br />
Gebraucht-Mobile<br />
Kostenlose Probefahrt<br />
bei Ihnen zu Hause!<br />
© luxorphoto<br />
Kaum beachtete Erkrankung<br />
Depersonalisation<br />
Depersonalisation ist eine Form von psychischer Störung<br />
und bezeichnet den Verlust beziehungsweise die Veränderung<br />
des natürlichen Persönlichkeitsgefühls. Die Betroffenen<br />
nehmen ihre eigene Person – d. h. ihren Körper, ihr Denken,<br />
ihr Fühlen – und/oder die Personen innerhalb ihrer Umwelt als<br />
verändert, fremd, fern oder unwirklich wahr.<br />
Die sprachliche Mitteilung über ihre Depersonalisations-Symptome<br />
fällt den Betroffenen schwer. Die unangenehmen Veränderungen<br />
der Wahrnehmung werden zwar selbstkritisch beobachtet,<br />
sind aber nur schwer in Worte zu fassen. Die Angst nicht ernstgenommen<br />
zu werden ist groß.<br />
Wichtig ist aber einen Arzt aufzusuchen und eine Diagnose stellen<br />
zu lassen, auch damit die Krankenkassen über die Anzahl an<br />
Erkrankten Bescheid weiß. Wahrscheinlich befindet sich knapp<br />
ein Prozent der Bevölkerung sehr oft in einem Depersonalisations-Zustand,<br />
das entspricht etwa der Anzahl der Menschen, die an<br />
Magersucht oder Epilepsie leiden. Trotzdem wird der Krankheit<br />
kaum Beachtung geschenkt.<br />
Stellen Sie sich folgende Fragen: „Passiert es Ihnen häufiger,<br />
dass Sie die Welt als unwirklich empfinden und sich dann wie abgetrennt<br />
von der Realität erleben?“ „Fühlen Sie sich oft wie ihm<br />
Traum?“ „Haben Sie häufig das Gefühl, dass Ihr Körper nicht zu<br />
Ihnen gehört?“ „Ist Ihnen ein vertrauter Ort zeitweise fremd?“<br />
„Haben Sie das Gefühl, dass das was Sie tun mechanisch ist (essen,<br />
trinken …) ?“<br />
Name<br />
Straße, Hausnummer<br />
GEBÜHRENFREI ANRUFEN:<br />
Proflex<br />
Wannenlifte<br />
• Ohne fremde Hilfe<br />
sicher baden<br />
• Senkt Sie bis auf den<br />
Wannenboden ab<br />
• Passt in praktisch<br />
jede Badewanne<br />
Proflex<br />
Treppenlifte<br />
• Für unterschiedlichste<br />
Treppenformen<br />
geeignet<br />
• Schnelle, saubere<br />
Montage in<br />
wenigen Stunden<br />
• Sicher, bequem<br />
und leise<br />
0800 – 80 80 52<br />
Beratung vor Ort. Kostenlos und unverbindlich.<br />
GRATIS-INFO-BROSCHÜRE ANFORDERN<br />
Elektromobile Treppenlifte Wannenlifte Badewannen mit Tür<br />
<strong>DA</strong>1813<br />
Diese Selbsthilfegruppe informiert:<br />
www.dp-selbsthilfe.webnode.at<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
<br />
5<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Proflex Seniorenprodukte GmbH & Co. KG<br />
Alte Bundesstraße 4A, 5500 Bischofshofen<br />
Tel. 0 64 62-2 10 60, Fax 0 64 62-2 10 60-22<br />
www.proflex.at
APORAMA<br />
© Lisa S.<br />
ÖAMTC & Rotes Kreuz<br />
Erste Hilfe rettet Leben<br />
„Wenn es darum geht, Erste Hilfe leisten zu wollen, sind die<br />
Österreicher Europameister. Wirft man dann jedoch einen Blick<br />
auf das tatsächliche Können, sind sie eher Schlusslicht“, fasst<br />
ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold das Ergebnis einer<br />
europaweiten Studie zusammen.<br />
Je 200 Autofahrer in 14 Ländern wurden durch den ÖAMTC und<br />
seine Euro-Test-Partnerclubs sowie den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften<br />
zum Thema Erste Hilfe in Theorie und Praxis getes -<br />
tet. Das Resultat: In Österreich trauen sich 80 Prozent zu, Hilfe zu<br />
leisten, allerdings nur 15 Prozent wissen, was zu tun ist. Europaweit<br />
liegt der Durchschnitt bei 66 Prozent, wovon 18 Prozent über<br />
das nötige Wissen verfügen. „Eine Erhebung des ÖAMTC zum<br />
Thema Zivilcourage vor zwei Jahren hat zudem gezeigt, dass<br />
diese Unsicherheit dazu führt, dass im Notfall die wenigsten dann<br />
auch wirklich zu Ersthelfern werden“, erinnert Schmerold.<br />
„Je früher Erste Hilfe gelernt wird, umso geringer ist die Angst,<br />
etwas falsch zu machen“, so Michael Opriesnig, stv. Generalsekretär<br />
des <strong>Österreichische</strong>n Roten Kreuzes. „Bereits Kindergartenkinder<br />
und Volksschüler können die wichtigsten Erste-Hilfe-<br />
Maßnahmen lernen und im Ernstfall anwenden. Eine Verankerung<br />
im Lehrplan und verpflichtende Ausbildung für die Lehrkräfte<br />
würde aus allen Kindern in Österreich ausgebildete Ersthelfer<br />
machen.“ Nach einem Unfall beherzt und rasch zu helfen, ist einfach.<br />
„Die drei wichtigsten Aufgaben eines Ersthelfers sind Absichern<br />
der Unglücksstelle, Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten.<br />
Wer 144 wählt, wird bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen unterstützt<br />
und angeleitet bis die professionellen Helfer eintreffen. Das einzige,<br />
was man in der Ersten Hilfe falsch machen kann, ist, nichts zu<br />
tun“, so Opriesnig.<br />
„Sogar in punkto Notruf gibt es einige Unsicherheit unter den heimischen<br />
Autofahrern“, merkt der ÖAMTC-Verbandsdirektor an.<br />
Im Vergleich zu Europa (rund zwei Drittel) hätten in Österreich<br />
sogar knapp 89 Prozent der Befragten daran gedacht, einen solchen<br />
abzusetzen. Befragt nach der nationalen Notrufnummer 144<br />
konnten immerhin drei Viertel der Befragten diese in Österreich<br />
so wichtige Nummer nennen. „Besonders auffällig war jedoch,<br />
dass lediglich sieben Prozent auch die europäische Notrufnummer<br />
112 nennen konnten“, wundert sich Schmerold. „Dabei ist doch<br />
gerade diese Nummer von großer Wichtigkeit, wenn man beispielsweise<br />
motorisiert im Ausland unterwegs ist.“<br />
„Mehr als 70 Prozent der Unfälle passieren in der Freizeit und zu<br />
Hause. Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder Freunde, die<br />
Erste Hilfe brauchen. Erste Hilfe ist nicht schwer, kann aber Leben<br />
retten“, so Univ.-Prof. Dr. Harald Hertz, Ärztlicher Leiter des<br />
AUVA-Unfallkrankenhauses Lorenz Böhler. „Wer seine Erste-<br />
Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischt, kann jederzeit helfen und<br />
fühlt sich dabei auch sicher.“<br />
<br />
80.000 Österreicher betroffen<br />
Schleichende Erblindung durch Glaukom<br />
© Monkey Business Images<br />
Das Glaukom, im Volksmund »Grüner Star« genannt, ist<br />
eine Erkrankung des Sehnervs. Die Krankheit verläuft<br />
schleichend und wird oft erst erkannt, wenn der Sehnerv<br />
irreparabel geschädigt ist. Ein Glaukom bereitet zunächst keine<br />
Symptome und führt schmerzfrei zur langsamen, völligen und<br />
irreversiblen Erblindung. Zunächst kommt es zu einer Einschränkung<br />
des Gesichtsfelds, doch selbst das fällt den Betroffenen<br />
lange nicht auf, da das Gehirn diese Teile bis zu einem<br />
gewissen Grad logisch ergänzt. Jeder Mensch ab 40 sollte deshalb<br />
einmal jährlich zur Glaukomkontrolle beim Augenarzt gehen.<br />
Die Diagnose ist heute in einem sehr frühen Stadium möglich<br />
– dazu werden schmerzfrei u. a. der Augeninnendruck, der<br />
Sehnervkopf und das Gesichtsfeld bestimmt. Rechtzeitig erkannt<br />
und entsprechend behandelt kann die Erkrankung zum<br />
Stillstand gebracht werden.<br />
<br />
6 <strong>DA</strong> Mai 2013
Kürbis<br />
hilft bei<br />
Harnverlust<br />
QUALITÄT AUS IHRER APOTHEKE<br />
Blasenschwäche ist ein sensibles und meist<br />
„heimliches“ Thema: Niemand spricht gerne<br />
darüber. Dabei ist Blasenschwäche ein weit<br />
verbreitetes Problem, von dem fast jede vierte<br />
Frau betroffen ist. Die natürlichen Inhaltsstoffe<br />
der Kürbiskerne haben sich zur Stärkung<br />
der Blasenfunktion und Beckenbodenmuskulatur<br />
bestens bewährt.<br />
Die sogenannte Belastungs- oder Stress-Inkontinenz ist<br />
die häufigste Form von Blasenschwäche bei Frauen. Sie<br />
entsteht durch geschwächte Muskulatur im Blasen- und<br />
Beckenbodenbereich. Gründe dafür können hormonell<br />
bedingte Veränderungen wie die Wechseljahre, aber auch<br />
Schwangerschaft, Mehrfachgeburten oder Übergewicht<br />
sein. Dabei können bereits geringe Anstrengungen wie<br />
Treppensteigen, Husten, Niesen oder Lachen zum unfreiwilligen<br />
Harnverlust führen.<br />
HILFE AUS DER NATUR<br />
In der Volksmedizin hat sich die Kraft der Kürbiskerne<br />
bei Blasenschwäche schon seit Jahrhunderten bestens bewährt!<br />
Die bioaktiven Wirkstoffe befinden sich allerdings<br />
nicht – wie früher vermutet – im Öl der Kerne, sondern in<br />
den fettfreien Anteilen. Das heißt, sie sind in Trockenextrakten<br />
aus Kürbiskernen angereichert.<br />
KÜRBISKERN-SPEZIALEXTRAKT<br />
Dr. Böhm ® Kürbis Tabletten für die Frau setzen auf<br />
die Kraft dieser wertvollen Wirkstoffe: Sie enthalten den<br />
patentierten Spezialextrakt EFLA ® 940 aus hochwertigen<br />
steirischen Kürbiskernen in 20-fach konzentrierter Form.<br />
Wissenschaftliche Studien mit diesem Extrakt zeigen,<br />
dass es bereits nach einigen Wochen zu einer deutlichen<br />
Reduktion der Inkontinenzepisoden und Verbesserung der<br />
Blasenfunktion kommt. Zusätzlich werden die Tabletten<br />
mit wertvollen Soja-Isoflavonen, die zur Steigerung des<br />
Wohlbefindens der Frau beitragen, ergänzt.<br />
Dr. Böhm ® Kürbis Tabletten für die Frau stärken sowohl<br />
die Blasenfunktion als auch die Beckenbodenmuskulatur.<br />
Dadurch wird das Problem gleichsam an der Wurzel<br />
gepackt!<br />
Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.<br />
Für die<br />
sensible<br />
Blase!<br />
Stark bei<br />
Blasenschwäche<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.<br />
Für die Gesundheit von morgen<br />
www.dr-boehm.at
ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />
Arbeitsplatz Apotheke: Spannend, abwechslungsreich und krisensicher<br />
Österreichs Apotheken<br />
suchen junge Talente<br />
Im deutschen Bundesland Thüringen gibt es nur mehr einen einzigen Apotheken-Lehrling. Damit<br />
so etwas in Österreich niemals passiert, starten die heimischen Apotheker jetzt eine Info-Offensive<br />
für mehr Nachwuchs.<br />
Österreich und Deutschland sind in vielerlei Hinsicht<br />
unterschiedlich. Vor allem das Gesundheitswesen<br />
ist bei uns »anders«, viele meinen besser,<br />
organisiert. Zu einem funktionierenden Gesundheits -<br />
wesen gehört ein flächendeckendes Netz an öffentlichen<br />
Apotheken. Und bestes Service. Österreichs Apotheken<br />
haben immer offen! Ein ausgeklügeltes und kostenloses<br />
System an Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten macht<br />
es möglich.<br />
Damit dieses System funktioniert, braucht es ständig<br />
neues und gut ausgebildetes Personal. In einer österrei -<br />
chischen Apotheke arbeiten zum einen angestellte<br />
Apotheker mit abgeschlossenem Studium der Pharmazie<br />
und zum anderen pharmazeutisch-kaufmännische Assis -<br />
tenten, kurz PKA.<br />
Wer drei Jahre in einer Apotheke zur Lehre geht, kann<br />
sich nach bestandener Lehrabschlussprüfung als »PKA«<br />
bezeichnen. Eine Lehre<br />
in der Apotheke hat<br />
viele Vorteile. Sie ist<br />
abwechslungsreich, krisenfest<br />
und gut bezahlt. Die Ausbildung<br />
in der Apotheke ist vor<br />
allem für Maturanten attraktiv:<br />
Für sie verkürzt sich die Lehrzeit<br />
von drei auf zwei Jahre.<br />
Wer mit der Matura in der Tasche<br />
gleich beruflich Fuß fassen<br />
will, den Umgang mit<br />
Menschen liebt und sich obendrein<br />
für Gesundheit interessiert,<br />
sollte sich schon jetzt<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n<br />
Apothekerverbandes<br />
über einen Ausbildungsplatz in<br />
der Apotheke informieren.<br />
PKA haben viele wichtige Aufgaben<br />
in einer Apotheke. Sie<br />
unterstützen die Apotheker in der Kundenberatung, managen die<br />
gesamte Warenbewirtschaftung, stellen zum Beispiel Salben und<br />
Teemischungen her und zeigen Kreativität in der Warenpräsentation.<br />
Sie haben außerdem die Möglichkeit, in einer eigenen PKA-<br />
Akademie Fortbildungskurse in Kommunikation, Warenmanagement,<br />
Ernährung und Kosmetikberatung zu besuchen. Alle Informationen<br />
für Berufseinsteiger gibt es unter www.pkainfo.at.<br />
Die Entscheidung über die berufliche Zukunft des eigenen Kindes<br />
ist schwer. Das weiß ich als zweifacher Vater nur zu gut. Als<br />
selbständiger Apotheker kann ich die PKA-Lehre nur empfehlen.<br />
Die Ausbildung ist interessant und abwechslungsreich. Und: die<br />
Berufsaussichten sind sehr gut. Viele Apotheker suchen dringend<br />
pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten.<br />
Die Apotheken sichern Arbeitsplätze<br />
Ein Job in der öffentlichen Apotheke ist krisensicher. Während in<br />
anderen Betrieben Arbeitsplätze abgebaut werden, haben wir in<br />
den letzten fünf Jahren mehr als 1.600 neue Jobs geschaffen!<br />
Mittlerweile sind in Österreichs öffentlichen Apotheken knapp<br />
15.500 Menschen beschäftigt.<br />
Die Ausbildung von Jugendlichen zu pharmazeutisch-kaufmännischen<br />
Assistenten ist uns ein besonderes Anliegen. Im Vorjahr haben<br />
790 öffentliche Apotheken ihre Aufgabe als Lehrbetrieb erfüllt<br />
– so viele wie noch nie! Und auch bei den Lehrlingszahlen<br />
zeigt der Pfeil seit Jahren nach oben. Im Vorjahr haben wir erstmals<br />
1.770 Lehrlinge beschäftigt. Ein Job in der Apotheke hat<br />
eben Zukunft!<br />
Ihr<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes<br />
© Franz Neumayr/MMV<br />
8 <strong>DA</strong> Mai 2013
Der neue Impfplan<br />
für 2013<br />
Der neue Impfplan 2013 enthält die staatlich finanzierten<br />
Gratiskinderimpfungen, mit denen sich die Gesellschaft<br />
im Kollektiv gegen Seuchen schützen kann (»Herdenschutz«)<br />
und die individuell sinnvollen Impfungen für bestimmte<br />
Alters- und Risikogruppen, die jeder selbst bezahlen muss. Dazu<br />
gehören auch die Reiseschutzimpfungen. Herausgeber dieses<br />
jährlich aktualisierten Plans ist das Bundesministerium für Gesundheit<br />
gemeinsam mit Experten des nationalen Impfgremiums.<br />
TIPP: Als wichtigste Veränderung ist die Erweiterung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung<br />
für alle Personen bis zum 45. Lebensjahr<br />
zu nennen, die bisher nicht ausreichend geimpft wurden.<br />
Für sie ist die Impfung kostenlos. Bei der Polio-Impfung gilt nun<br />
die Regel, dass sie im Erwachsenenalter alle 10 Jahre und ab<br />
dem 60. Lebensjahr alle 5 Jahre erneuert wird. Eine weitere Änderung<br />
ist bei der Pertussis (Keuchhusten)-Schutzimpfung eingetreten.<br />
Sie wird wegen der weltweit steigenden Zahl von Keuchus -<br />
ten-Fällen nun besonders für Erwachsene empfohlen, außerdem<br />
für nicht immune Schwangere und Verwandte, die mit einem<br />
Neugeborenen engen Kontakt pflegen, wie Geschwister, Tagesmutter<br />
und Großeltern. Letztere können sich damit selbst schützen<br />
und außerdem verhindern, dass sie das Neugeborene durch eine<br />
Erregerübertragung gefährden.<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Impfstoffe bedürfen besondere Transport- und Lagerbedingungen.<br />
Für jene, die bei Kühlschranktemperatur gelagert werden müssen,<br />
darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Alle anderen können<br />
auch für wenige Stunden außerhalb eines Kühlschranks aufbewahrt<br />
werden. Allerdings soll die Umgebungstemperatur 25 °C<br />
nicht übersteigen, und das direkte Sonnenlicht ist zu meiden. <br />
© Istvan Csak<br />
Ein kleines Dankeschön zum<br />
Muttertag von Eucerin!<br />
Seit mehr als 100 Jahren arbeitet die<br />
Eucerin Hautforschung arbeitet eng mit<br />
hochkarätigen Ärzten zusammen, um<br />
verlässliche und effektive Lösungen im Kampf<br />
gegen die Hautalterung zu garantieren Eucerin<br />
Anti-Age Produkte wirken den Zeichen des<br />
Alterungsprozesses aktiv entgegen. Die Haut<br />
sieht glatt, strahlend und jünger aus. Die<br />
exklusiven Pflegeprodukte mit dezentem Duft<br />
sind nicht nur hochwirksam, sie verwöhnen die<br />
Haut bei jeder Anwendung.<br />
Finden Sie heraus, welches Eucerin Anti-Age<br />
Produkt optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />
ist – Ihre Apotheke berät Sie gerne!<br />
Als kleines Dankeschön von Eucerin an alle<br />
Mütter erhalten Sie beim Kauf eines Eucerin<br />
Anti Age Produktes 2 Ampullen Hyaluron<br />
Serum Konzentrat im Lacktäschchen gratis*!<br />
www.eucerin.at<br />
Exklusiv in Apotheken<br />
*solange der Vorrat reicht<br />
Entgeltliche Einschaltung.<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
9
Ich B meine<br />
Apotheke, weil<br />
die alles für mein<br />
Alter haben – und<br />
dazu noch echt<br />
modernen<br />
Service.<br />
In der Apotheke<br />
werden die wichtigsten<br />
Gesundheitswerte<br />
einfach und rasch<br />
gemessen.
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Medikamente<br />
für Suchtkranke<br />
Vor wenigen Wochen stieg die Innenministerin mit ihrer<br />
Aussage, die Suchtersatzstoffe abschaffen zu wollen,<br />
ins so genannte »Fettnäpfchen«. Sie qualifizierte sich<br />
damit nicht gerade als Expertin in diesem Bereich, zum Beispiel<br />
mit der Aussage, dass nur 5 von 100 Suchtkranken den<br />
Ausstieg schaffen. Denn auch andere Krankheiten haben eine<br />
ähnliche oder noch geringere Heilungsquote als die Suchtkrankheit.<br />
Beispiele sind die Volkskrankheit Bluthochdruck,<br />
der insulinpflichtige Diabetes und v. u. m. Sucht ist eben eine<br />
Krankheit, die (fast) nicht heil- aber sehr wohl behandelbar ist.<br />
Auf welche Stoffe, Alkohol, Zigaretten, Lackverdünnungsmittel<br />
usw. jemand süchtig wird, hängt vom Umfeld und der<br />
Persönlichkeitsstruktur ab. Als Apotheker übernehmen wir<br />
die nicht immer angenehme Aufgabe, die Suchtkranken jeden<br />
Tag mit der benötigten Menge an Ersatzstoffen zu versorgen.<br />
TIPP: Sie haben es wahrscheinlich schon beobachtet: Meist<br />
am Morgen, knapp vor der Öffnung der Apotheken, findet<br />
sich ein Häuflein mehr oder weniger auffälliger Kunden vor<br />
Apotheken ein, die nach dem Einlass ihr Drogenersatzpräparat<br />
bekommen und gleich schlucken müssen. Laut WHO gilt<br />
die Substitutionsbehandlung als effektivste Behandlungsform<br />
bei Opiatabhängigkeit. Menschen in diesem Versorgungsprogramm<br />
sind weniger anfällig, andere Rauschdrogen<br />
zu probieren, sie sind sozial stabilisiert, können einer Arbeit<br />
nachgehen und es fällt – als Pluspunkt für die öffentliche Sicherheit<br />
– die Beschaffungskriminalität weg. Darüber hinaus<br />
wird auch die Gefahr von Infektionen, z. B. HIV, Hepatitis<br />
etc., durch unsaubere Nadeln eingedämmt. Laut letztem Drogenbericht<br />
2011 sind in Österreich 29.500 bis 34.000 Drogenkonsumenten<br />
gezählt worden, von denen 16.782 in einem<br />
Versorgungsprogramm betreut werden. Lassen Sie sich durch<br />
unqualifizierte Äußerungen in den Medien nicht beeinflussen,<br />
sondern vertrauen Sie den Fachmeinungen Ihres Arztes<br />
oder Apothekers.<br />
<br />
© Ocskay Bence<br />
Hartnäckiger Fußpilz<br />
Gewöhnlich schützt sich unsere Haut durch den leicht sauren<br />
ph-Wert und die physiologische Hautflora vor dem<br />
Angriff fremder Pilze und ihren Sporen. Ändern sich die<br />
Bedingungen auf der Hautoberfläche, dann ist eine Fremdbesiedelung<br />
möglich, die Haut verändert dabei ihr Aussehen, und es beginnt<br />
zu jucken. Eine Selbstbehandlung ist nicht bei jeder Form<br />
von Fußpilz erfolgversprechend. Leiden Sie an Juckreiz, Rötung<br />
und Schuppenbildung zwischen den Zehen, dann haben Sie<br />
gute Chancen, den Fußpilz los zu werden. Finden sich jedoch<br />
juckende Bläschen auf der Fußsohle oder breitet sich der Pilz von<br />
den Fußsohlen seitlich aufwärts auf den Fußrücken aus (Mokassin-Mykose)<br />
dann ist es besser, den Arzt zu konsultieren.<br />
TIPP: Zur Selbstbehandlung stehen mehrere Wirkstoffe zur Verfügung.<br />
Eine ältere Gruppe mit Bifonazol, Cotrimazol, Econazol,<br />
Naftifin und Miconazol in Form von Cremes, Sprays und Lösungen<br />
muss verhältnismäßig lange und teilweise mehrmals täglich<br />
angewendet werden, meistens über 3 bis 4 Wochen. Geschieht<br />
das, so ist ihre pilzhemmende Wirkung gut. Kürzere Anwendungszeiten<br />
erlaubt die Weiterentwicklung Terbinafin in Form einer<br />
Creme, die täglich bloß 1 Woche lang aufgetragen wird. Derselbe<br />
Wirkstoff muss, allerdings in einer alkoholhältigen Gelform,<br />
überhaupt nur 1 x aufgetragen werden. Wichtig ist dabei,<br />
die Zwischenräume zwischen den Zehen beider Füße zu behandeln<br />
(verringert die Ansteckungsgefahr) und sich nach der Behandlung<br />
24 Stunden lang nicht die Füße zu waschen. <br />
Unangenehme<br />
Gerüche?<br />
Kein Märchen,<br />
Aschenputtel ...<br />
Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung lesen.<br />
... nur PEDESIN®-N Schuh-Desinfektionsspray<br />
ist die empfohlene Begleittherapie bei Fuß- und Nagelpilz.<br />
Beseitigt Pilze, Sporen und Bakterien aus Schuhen<br />
und damit die Ursache von unangenehmen Gerüchen.<br />
Ohne Duftstoffe, kein Pumpen und sprüht auch kopfüber.<br />
Wirkung durch Testreihen belegt.<br />
Prinzen-Ehrenwort!<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
11
REISEAPOTHEKE<br />
Große Reiseapotheke<br />
Wenn Sie eine<br />
Reise tun …<br />
… sollten Sie sich gut darauf vorbereiten. Gewisse<br />
Dinge wie Schmerz- oder Durchfallmittel<br />
dürfen in keiner Reiseapotheke fehlen. Bestehen<br />
regionale oder individuelle Gesundheitsrisiken,<br />
muss die Reiseapotheke angepasst werden.<br />
Die Vorbereitung der Reiseapotheke hängt<br />
nicht zuletzt vom Ziel ab. Ihr Apotheker unterstützt<br />
Sie dabei gerne.<br />
AUTORIN: CAMILLA BURSTEIN<br />
Reisen ist gesund – es schafft Abwechslung,<br />
aktiviert den Organismus,<br />
stimuliert den Geist. Der Urlaub<br />
zählt zu den schönsten Wochen im<br />
Jahr, aber manches Mal kommt es gerade<br />
dann anders als geplant. Viele Urlauber<br />
werden von Schnupfen, Sonnenbrand<br />
und Durchfall heimgesucht. Die Klimaanlage<br />
ist zu kalt, die Landesküche zu<br />
ungewohnt – für alle Fälle sollte vorgesorgt<br />
sein.<br />
Camilla Burstein<br />
Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt oder Apotheker über Ihre<br />
geplante Reise. Ihr Apotheker wird Sie gerne umfassend beraten<br />
und mit Ihnen Ihre Reiseapotheke zusammenstellen.<br />
Folgendes sollte in keiner Reiseapotheke fehlen:<br />
Pflaster, Verbandszeug, Pinzette<br />
Fieberthermometer<br />
Insektenschutzmittel<br />
Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor)<br />
Mittel gegen Reisekrankheit<br />
Durchfallmittel<br />
Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen<br />
Mittel gegen Schmerzen, Fieber<br />
Mittel gegen Pilzerkrankungen<br />
Wundsalbe<br />
Augen-, Ohren- und Nasentropfen<br />
Breitbandantibiotikum<br />
für Kinder Zäpfchen gegen Fieber<br />
© Dudarev Mikhail<br />
Das brauchen Sie alles nicht? Doch. Allein die Umstellung auf<br />
ungewohnte Kost kann auf die Verdauung schlagen. Durchfall<br />
ist die Folge. Der ständige Gang zur Toilette ist zwar meist<br />
harmlos, schmälert die Urlaubsfreude aber erheblich. Am mediteranen<br />
oder Fern-Reiseziel angekommen sollten Sie Obst<br />
schälen, Wasser nur aus Flaschen trinken und von Eiswürfeln<br />
Abstand nehmen.<br />
12 <strong>DA</strong> Mai 2013
REISEAPOTHEKE<br />
Jeder Reisende sollte sich überlegen, für welche Beschwerden er<br />
besonders anfällig ist. Sind Migräne oder Harnwegsinfekte bekannte<br />
Quälgeister – sorgen Sie entsprechend vor. Reisende,<br />
die Opiate verschrieben bekommen, müssen sich rechtzeitig<br />
über deren Einfuhrbestimmungen informieren.<br />
Nehmen Sie Ihre Medikamente in ausreichender Zahl mit und<br />
teilen Sie diese zwischen Handgepäck und Koffer auf, für den<br />
Fall, dass ein Gepäckstück verloren geht.<br />
Risikoreisen<br />
Bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard und geringer<br />
medizinischer Infrastruktur empfiehlt sich die Erweiterung<br />
der Reiseapotheke um zusätzliche Sanitätsartikel. Vor Risikoreisen<br />
ist ein Besuch des Reisemediziners zur individuellen Risikoabklärung<br />
und gegebenenfalls Verordnung erforderlicher<br />
Schutzimpfungen unerlässlich.<br />
Ergänzend kommt in die große Reiseapotheke:<br />
Salbe/Gel bei Prellungen und Verstauchungen<br />
Elektrolytfertiglösung/Elektrolytpulver zum Flüssigkeitsersatz<br />
Wundpflaster verschiedener Größen<br />
Einmal-Handschuhe<br />
Strips zur Schnittwunden-Behandlung<br />
Dreiecktuch<br />
ggf. Wasserentkeimungsmittel<br />
ggf. Antidot<br />
Außerdem zu beachten:<br />
Brillenträger: Ersatzbrille<br />
Zahnprothesenträger: Haftcreme<br />
Hörgeräteträger: Ersatzbatterien<br />
Diabetiker-Zusatzequipment:<br />
Erforderliche Blutzuckermedikation<br />
Glucagon Injektionslösung zur Behandlung des Hypoglykämischen<br />
Schocks<br />
Blutzuckerteststreifen<br />
Blutzuckermessgerät<br />
Ersatzbatterien für das Messgerät<br />
Diabetikerausweis<br />
Pen (inkl. Ersatzpen) und Pen-Nadeln (plus Bestätigung<br />
des Arztes)<br />
Stichlanzetten<br />
Traubenzucker, Obstsaft<br />
Müsliriegel, etc.<br />
In heißen Ländern: Kühlvorrichtung für Insulin<br />
Allergiker-Zusatzequipment:<br />
Antihistaminika (Tabletten und Gel)<br />
Cortisonpräparate und -ampullen<br />
Allergieausweis<br />
Die Reise beginnt<br />
Fliegen Sie nicht mit leerem Magen, denn dies hilft nicht – wie<br />
fälschlicherweise angenommen – gegen Reisekrankheit, sondern<br />
fördert sie. Außerdem: Trinken Sie genug um den Kreislauf<br />
in Schwung zu halten.<br />
Vorsicht vor Arzneimittel-Kauf im Ausland. Es könnte gefälscht<br />
oder verunreinigt sein. <strong>Österreichische</strong> Reisende dürfen Medikamente,<br />
die sie bereits bei der Ausreise für ihren persönlichen Bedarf<br />
oder den Bedarf ihres Tieres mitgeführt haben, wieder nach<br />
Österreich mitbringen. Im Ausland erstandene Medikamente dürfen<br />
in einer Menge von bis zu drei Einzelhandelspackungen pro<br />
Arzneimittel mitgeführt werden.<br />
Beachten Sie diese Tipps, steht einem entspannten Urlaub nichts<br />
mehr im Wege. Gute Reise!<br />
<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013 13<br />
Die „grüne Salbe“<br />
macht‘s wieder heil<br />
Im Alltag läuft nicht immer alles glatt, gerade Kindern passiert<br />
schon einmal ein kleines Malheur. Selbst harmlose<br />
Schürf- und Kratzwunden<br />
heilen schlechter,<br />
wenn sie an exponierten<br />
Stellen wie Knie oder<br />
Ellenbogen auftreten.<br />
Der Wundschorf trocknet<br />
häufig aus, sodass<br />
die Kruste aufspringt<br />
und eine Eintrittspforte<br />
für Infektionen preisgibt.<br />
Die mit Vitamin A angereicherte<br />
fette Salbengrundlage<br />
von Vitawund<br />
Salbe schützt Wunden<br />
vor dem Austrocknen<br />
und verhindert durch<br />
ein Antiseptikum Infektionen.<br />
Die bewährte<br />
„grüne Salbe“ ist durch<br />
die hautverträgliche Zusammensetzung<br />
in den meisten Fällen auch für Allergiker<br />
geeignet.<br />
Kleine Helden bekommen natürlich in jedem Fall ein buntes<br />
Pflaster aufgeklebt, das ihr überstandenes Abenteuer entsprechend<br />
würdigt.<br />
Vitawund ® Salbe<br />
Desinfiziert und heilt.<br />
Bei oberflächlichen Wunden aller Art mit Infektionsgefahr.<br />
schützt geschädigte Haut vor dem Austrocknen<br />
wirkt antiseptisch<br />
fördert die Wundheilung<br />
Vitawund ®<br />
Grünes Licht für schnelle Heilung.<br />
www.vitawund.at<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />
Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
BG.JV.VIT 120102
APORAMA<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Das Altern –<br />
ein Blick<br />
in die Zukunft<br />
Immer mehr Menschen werden immer älter. So<br />
ist es nicht verwunderlich, dass sich das Augenmerk<br />
der Forschung in Zusammenhang mit<br />
der demographischen Entwicklung der letzten<br />
Jahre verstärkt der Thematik aktiven und gesunden<br />
Alterns zuwendet. Durch den Einsatz<br />
von Technik wird auf diesem Gebiet in der Zukunft<br />
eine neue Qualität in verschiedenen<br />
Aspekten des Lebens erreicht werden können.<br />
AUTOREN: MELANIE GAU, M.A.,<br />
UND UNIV.-DOZ. DR. MARTIN KAMPEL<br />
© Irina Fischer<br />
Bereits heute leisten automatische Steuerungen, Funktionen<br />
und Sensoren einen vielfach unterschätzten Anteil an der<br />
Verbesserung der Lebensumstände, man denke zum Beispiel<br />
an Fernsteuerungen, Bewegungsmelder, Handys, automatischen<br />
Licht- und Jalousiebetrieb, Türöffner und vieles mehr.<br />
Heutige Forschungsprojekte entwickeln hier die Produkte der Zukunft<br />
mit dem Ziel den Lebensalltag älterer Personen zu vereinfachen<br />
und ein mobiles, aktives und vor allem sicheres Leben zu ermöglichen.<br />
Dieses Forschungsgebiet heißt »Ambient Assisted<br />
Living« (AAL). Ein Kernthema sind die sog. »Smart homes«, also<br />
»kluge Zuhause«, die es Senioren erlauben mithilfe einer Reihe<br />
fortschrittlicher Elektronik, Sensoren und automatisierten, speziell<br />
ausgestatteten Geräten unabhängig und in ihrer bevorzugten<br />
Umgebung zu leben: In den eigenen vier Wänden!<br />
Ein wesentlicher Faktor für selbständiges Wohnen ist Sicherheit<br />
und die Gewissheit, im Notfall nicht hilflos zu sein. An dieser<br />
Stelle setzt das von der EU mit 1,7 Mio € geförderte Projekt<br />
»fearless« an. Mit einem innovativen Ansatz werden typische<br />
Gefahrenquellen – und damit Verunsicherungen alleinlebender<br />
Betroffener – erkannt und entschärft. So müssen mehr als 100.000<br />
Menschen in Österreich in Krankenhäusern wegen häuslicher<br />
Sturzunfälle behandelt werden, und es sterben geschätzte 1.000<br />
Personen im Alter von über 60 Jahren an den Folgen eines – vielfach<br />
lange unentdeckten – Sturzes im eigenen Zuhause. Eine weitere<br />
Gefahrenquelle sind beispielsweise zu spät erkannte Brände.<br />
14 <strong>DA</strong> Mai 2013
APORAMA<br />
Im Projekt »fearless« werden Techniken entwickelt, die diese Risiken<br />
entdecken und in einer Zentralstelle Alarm geben. Von dort<br />
aus werden dann sofort Hilfemaßnahmen ergriffen und Angehörige,<br />
Vertrauenspersonen oder Pflegedienste verständigt.<br />
Im Zentrum der Entwicklung dieser Technologien steht die ständige<br />
Einbeziehung der Betroffenen und potenziellen Nutzer in alle<br />
Entwicklungs- und Testphasen. So können unerwartete Hemmnisse<br />
erkannt und behoben werden. Das Projekt bündelt die Expertise<br />
interdisziplinärer Forschung (Universitäten), der Entwicklung<br />
(Firmen) und der Nutzer. Letztere sind nicht nur die Betroffenen<br />
selbst und ihre Angehörigen, sondern auch langjährig und<br />
praktisch erfahrene Partner aus dem Bereich der Pflegedienste<br />
wie der Samariterbund Wien und der ambulanten und stationären<br />
klinischen Pflege wie die Universitätsklinik für Physikalische<br />
Medizin und Rehabilitation (AKH Wien).<br />
Im »fearless«-Projekt wird gemeinsam mit dem Computer Vision<br />
Lab der TU-Wien ein verlässliches, vollautomatisches und preislich<br />
erschwingliches Computer Vision-System entwickelt, das älteren<br />
und behinderten Menschen einen unabhängigeren Lebensstil<br />
Mit einem innovativen Ansatz<br />
werden typische Gefahren -<br />
quellen – und damit<br />
Verunsicherungen alleinlebender<br />
Betroffener – erkannt und<br />
entschärft.<br />
und damit mehr Aktivität, Mobilität und Selbstvertrauen ermöglicht.<br />
Es garantiert die Verfügbarkeit von Hilfe, wenn sie wirklich<br />
benötigt wird, beeinflusst aber den Alltag der Betroffenen nicht.<br />
Das geschlossene System fasst viele Funktionen in einer Anwendung<br />
zusammen, die von einer bildbasierten, automatisierten Ereigniserkennung<br />
(Stürze, Brände, u.ä.) bis hin zur Kommunikation<br />
mit mobilen Geräten reicht. Es verwendet modernste 2D- und<br />
3D-Computervisionstechniken mithilfe von Kameras bzw. optischen<br />
Sensoren mit einem breiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.<br />
Außerdem sind sie sehr zuverlässig, 24 Stunden 7 Tage die<br />
Woche einsetzbar und beeinträchtigen den Benutzer nicht. Das ist<br />
ein deutlicher Vorteil zu heutigen Geräten, die von den Betroffenen<br />
mitgetragen und selbst bedient werden müssen, wie z.B. der<br />
sog. Panikbutton oder mit hohen Einschränkungen verbunden<br />
sind wie die Sensormatte. Die Funktionen des Sys tems können jederzeit<br />
aktualisiert oder durch das Hinzufügen von neuen Analyse-Methoden<br />
ergänzt werden ohne die Hardware zu verändern.<br />
Besonderer Fokus wird auch auf die persönliche Privatsphäre gelegt,<br />
indem die Sensordaten zum einen nur anonyme Umrisse<br />
verarbeiten und zum anderen die Daten nur auf Wunsch speichern.<br />
Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn zusammenfassende<br />
Statistiken und Bewegungsmus ter erstellt werden, die wertvollen<br />
Einblick in Verhalten und Gesundheit einer Person gewähren.<br />
Intelligente Systeme sind ein Meilenstein für ein angstfreies, sichereres<br />
Altern in der Zukunft.<br />
Kontakt: Univ. Doz. Dr. Martin Kampel, CogVis GmbH,<br />
Wiedner Hauptstraße 17/3a, A-1040 Wien, kampel@cogvis.at<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
15<br />
Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. BUEPT02132<br />
Anti-Aging für Blase und Prostata.<br />
www.purecaps.at<br />
NICHT VERGESSEN.<br />
Bis zu -3 €<br />
Muttertagsaktion*<br />
Stärkt Gedächtnis und Nerven seit Generationen.<br />
Buer® Lecithin – das traditionell pflanzliche Arzneimittel<br />
mit natürlichem Soja-Lecithin. Zur regelmäßigen Einnahme<br />
oder als Monats-Kur.<br />
www.buerlecithin.at<br />
Nur in Ihrer Apotheke.<br />
* Aktion gültig in allen teilnehmenden Apotheken vom 15. 4. bis zum 11. 5. 2013, -3 € pro 1.000-ml-Flasche,<br />
-2 € pro 500-ml-Flasche und -1 € pro 250-ml-Flasche.<br />
WELLDONE, WERBUNG UND PR.
Schnelle Wirkung durch<br />
Lysinat-Effekt<br />
IMPFTAG<br />
4. Niederösterreichischer Impftag<br />
Impfen für Senioren<br />
© Monkey Business Images<br />
Im März fand bereits zum vierten Mal der niederösterreichische<br />
Impftag, diesmal in Korneuburg, statt. Heuer standen erstmals<br />
Impfungen für die über 50-Jährigen im Vordergrund. Häufig<br />
wird Impfschutz als Kinderthema abgetan, doch auch Erwachsene<br />
und vor allem Senioren sind vor Infektionskrankheiten nicht<br />
gefeit. Das Immunsystem verändert sich altersbedingt. Ab 50 erhöht<br />
sich die Infektanfälligkeit, und die infektionsbedingte Morbidität<br />
und Mortalität nehmen zu. Außerdem haben sich die Freizeitgewohnheiten<br />
und die Lebensumstände von Senioren stark<br />
verändert. Senioren werden heute später Großeltern als früher<br />
und sind durch den Kontakt mit ihren Enkelkindern stets diversen<br />
Viren ausgesetzt. Des Weiteren sind Senioren heutzutage sehr<br />
mobil und reisen viel – auch hier ist das Immunsystem gefordert.<br />
Fast jedes Jahr kommt es in den Herbst- und Wintermonaten zu<br />
einer Influenza-Epidemie, bei der sich 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung<br />
infizieren und viele davon erkranken. Auch Pneumokokken-Infektionen<br />
stellen vor allem für die älter werdende Bevölkerung<br />
eine große, aber häufig unterschätzte Gefahr dar.<br />
„Schutzimpfungen gehören zu den wirksamsten präventiven<br />
Maßnahmen, die in der Medizin zu Verfügung stehen. Krankheiten,<br />
die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie beispielsweise<br />
Masern, können bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate<br />
eliminiert werden,“ so Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner<br />
vom Bundesministerium für Gesundheit.<br />
Trotz der großen Erfolge der Impfprogramme und der guten Verträglichkeit<br />
moderner Impfstoffe sind die Verunsicherung und<br />
Skepsis gegenüber Impfungen stärker denn je. Die Durchimpfungsraten<br />
sind im europäischen Vergleich besorgniserregend<br />
niedrig.<br />
„Wir Apotheker sehen es daher als unsere Aufgabe, das Impfbewusstsein<br />
der Bevölkerung zu stärken. Aus diesem Grund rufen<br />
wir auch gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit,<br />
der Industrie und den Sozialversicherungen Jahr für Jahr zahlreiche<br />
Impfaktionen ins Leben“, so Mag. pharm. Heinz Haberfeld,<br />
Präsident der NÖ <strong>Apothekerkammer</strong>.<br />
Impfaktionen 2013<br />
Meningokokken A-, C-, W135- Y-Konjugatimpfstoff (01.01<br />
bis 30.06.2013)<br />
FSME (01.03. bis 31.07.2013)<br />
Hepatitis (01.04. bis 31.05.2013)<br />
Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Polio) (01.05. bis 30.06.2013)<br />
Auch beim Gesundheitspersonal sind die Durchimpfungsraten<br />
verbesserungswürdig. Das Problem geht bei dieser Zielgruppe<br />
über persönliche Interessen hinaus, da hier vor allem auch der<br />
Schutz der Patienten/Kunden zu bedenken ist.<br />
<br />
Arzneimittel richtig<br />
einnehmen<br />
Dosieraerosole zur<br />
Inhalationstherapie<br />
Wenn Sie eine<br />
Reise tun ...<br />
Die große<br />
Reiseapotheke<br />
Volkskrankheit<br />
Venenleiden<br />
Krampfadern & Co.<br />
Die passende<br />
Verhütung<br />
Darauf sollten Sie achten!<br />
®<br />
ratioDolor r akut<br />
Die schnelle Rettung bei<br />
Schmerzen!<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />
Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
11245MAIWS<br />
© andrey<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H., 1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408<br />
53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion:<br />
Camilla Burstein, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Melanie Gau, M.A., Univ.-Doz. Dr. Martin Kampel, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement<br />
(<strong>DA</strong>-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Rolf Leicher, Mag. pharm. Irina Schwabegger, Dr. Thomas Schwingenschlögel, Petra Zacherl<br />
(<strong>DA</strong> Mutter & Kind, <strong>DA</strong> Diabetes- News, <strong>DA</strong> Kids, Kochrezepte). Anzeigen: Alexander Fauland, 0664 33 88 600. Wissenschaftlicher<br />
Fachbeirat: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr.<br />
Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-<br />
Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-<br />
Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel.<br />
01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />
gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion über einstimmen muss.<br />
Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche<br />
als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />
16 <strong>DA</strong> Mai 2013
Buchtipps<br />
Der große Trip<br />
Cheryl Strayedi €20,60<br />
2013 Verlag Kailash<br />
ISBN 978-3-424-63024-4<br />
„Die Frau mit dem Loch im Herzen, das war ich“. Gerade<br />
26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl alles verloren<br />
zu haben. Und so trifft sie die folgenreichste<br />
Entscheidung ihres Lebens: Mehr als 1.000 Meilen zu<br />
wandern, durch die Wüsten Kaliforniens, über die eisigen<br />
Höhen der Sierra Nevada, durch die Wälder<br />
Oregons bis zur »Brücke der Götter« im Bundesstaat<br />
Washington. Diese Reise führt sie bis an ihre Grenzen<br />
und darüber hinaus…<br />
gesamte Sortiment der<br />
Buchwelt auch im Online-Shop:<br />
www.buchaktuell.at<br />
Wir liefern österreichweit<br />
porto- und spesenfrei!<br />
-Das<br />
Keine Mindestbestellmenge.<br />
Quasikristalle<br />
Eva Menasse €20,60<br />
Wann wird es endlich wieder so wie es war?<br />
Joachim Meyerhoff €20,60<br />
2013 Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />
ISBN 978-3-462-04513-0<br />
Sie war ihm vor die Füße gefallen wie Planetenstaub,<br />
und schon war sie ihm lieb und nah, ohne dass er das<br />
Ende dieses Zusammenseins gefürchtet hätte. Das<br />
beste Leben ist das gegenwärtige; aber meistens kommt<br />
einem die Gegenwart blass vor, sodass man fruchtlos<br />
und ermüdend an Vergangenheit und Zukunft herumzupft.<br />
Wenn die Gegenwart jedoch aufglüht, dann sollte<br />
man sich ihr überlassen, dachte Nelson.<br />
2013 Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />
ISBN 978-3-462-04516-1<br />
Joachim Meyerhoff erzählt von einer Welt, die ihresgleichen<br />
sucht. Wie es ist, zwischen Hunderten von körperlich<br />
und geistig Behinderten aufzuwachsen, wenn der<br />
Vater der Psychiatriedirektor ist und das Elternhaus mitten<br />
auf dem Anstaltsgelände liegt.<br />
Ein brüllend komischer und tieftrauriger Roman über<br />
einen Jungen, der am besten schläft, wenn nachts, die<br />
Schreie der Patienten hallen.<br />
Wir leben im Verborgenen<br />
Ceija Stojka €25,60<br />
Der Metzger kommt ins Paradies<br />
Thomas Raab €20,60<br />
2013 Verlag Picus<br />
ISBN 978-3-85452-691-9<br />
Ceija Stojkas bewegende Erinnerungen, die von der<br />
Kindheit als Reisende über die Zeiten der Verfolgung<br />
und in den Konzentrationslagern bis zur Rückkehr und<br />
ihrem Leben als Romni in Österreich reichen, sind nicht<br />
nur ein außergewöhnliches Zeitdokument, sondern auch<br />
ein eindrucksvolles Stück Literatur.<br />
2013 Verlag Droemer<br />
ISBN 978-3-426-19955-8<br />
Jesolo, Caorle, Bibione, egal, das Fegefeuer ist ein Meer<br />
aus Sonnenschirmen und Goldkettchen auf öliger Haut –<br />
zumindest für den Restaurator Willibald Adrian Metzger.<br />
Entführt und seinem Untergang nahe, bekommt er es am<br />
Ufer der Adria mit einer äußerst makabren Ausgrabung zu<br />
tun. Und weil es höchst ungesund ist, vom Liegestuhl aus<br />
Dinge zu beobachten, die einen nichts angehen, wird für<br />
den Metzger und seiner Danjela aus dem Fegefeuer dann<br />
die reinste Hölle.<br />
Über 40 Jahre Erfahrung und Beratung<br />
Spitalgasse 31A, 1090 Wien<br />
Tel: 01/402 35 88-30<br />
Alle Bücher auf<br />
www.buchaktuell.at
VENENLEIDEN<br />
Krampfadern & Co.<br />
Volkskrankheit<br />
Venenleiden<br />
Venenerkrankungen sind sehr häufig vorkommende<br />
Erkrankungen, die im Anfangsstadium<br />
oft kaum Beschwerden hervorrufen. Daher werden<br />
sie nicht als Erkrankung wahrgenommen.<br />
Es handelt sich jedoch um ein sich verschlimmerndes<br />
Leiden, das mit zunehmendem Alter<br />
zu ernsten Problemen führen kann.<br />
Venenleiden stellen meist nicht nur ein kosmetisches, sondern<br />
vielmehr ein gesundheitliches Problem dar. Die Ursachen<br />
für Venenerkrankungen sind meist genetisch bedingt.<br />
Schlechte Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel, Rauchen,<br />
Alkohol etc. können diese aber zusätzlich negativ beeinflussen.<br />
Bereits jede 4. Frau und jeder 5. Mann leiden an einer behandlungsbedürftigen<br />
Venenerkrankung.<br />
Wozu dienen die Venen?<br />
Die Aufgabe der Venen ist es, das Blut in Richtung Herzen zu befördern.<br />
Schließen sich die Venenklappen jedoch nicht mehr, so staut sich<br />
Blut auf und erhöht den Druck in den Beinvenen. Das Blut fließt<br />
dann in die falsche Richtung und es entstehen Rückstau und<br />
Krampfadern sollten immer behandelt werden, da das Leiden sonst bis<br />
zur Ausbildung eines »Ulcus cruris« (offenes Bein) fortschreiten kann!<br />
© fotogren<br />
schlechter Abtransport. Es kommt zu Schweregefühl in weiterer<br />
Folge entstehen Krampfadern (Varizen), knotig erweiterte, oberflächliche<br />
Venen.<br />
Wann muss eine Venenerkrankung behandelt<br />
werden?<br />
Während so genannte Besenreiser – kleine direkt in der Oberhaut<br />
liegende, sichtbare netz- oder fächerförmige Venen – ein rein<br />
kosmetisches Problem sind, die – je nach eigenen Bedürfnissen –<br />
behandelt werden können, aber nicht müssen, handelt es sich bei<br />
18 <strong>DA</strong> Mai 2013
VENENLEIDEN<br />
Krampfadern um ein medizinisches Problem, das einer Behandlung<br />
durch einen spezialisierten Arzt bedarf.<br />
Behandlung von Krampfadern<br />
Krampfadern sollten immer behandelt werden, da das Leiden<br />
sonst bis zur Ausbildung eines »Ulcus cruris« (offenes Bein) fortschreiten<br />
kann!<br />
Generell unterscheidet man bei der Behandlung von Krampfadern<br />
zwischen aktiver Therapie – wie Operation und Verödung –<br />
und konservativer Therapie – wie Kompressionsstrumpf oder<br />
Medikamente. Ob aktiv oder konservativ behandelt wird, hängt<br />
von vielen Faktoren ab.<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten, Venen aktiv<br />
zu behandeln:<br />
Venen entfernen durch Operation oder Stripping<br />
Venen verschließen durch endovenöses Verfahren oder Verödungstherapie.<br />
Welche die für Sie richtige Behandlungsmethode ist, entscheidet<br />
Ihr Arzt.<br />
Was Sie gegen Bein-Probleme tun können<br />
Bewegen Sie sich! Indem Sie sich regelmäßig die Beine vertreten,<br />
aktivieren Sie die »Muskelpumpe«, und Ihre Wadenmuskulatur<br />
unterstützt den Rückfluss des venösen Blutes. Fußgymnastik<br />
wie Fußwippen oder Fußkreisen hilft vor allem bei sitzenden Berufen.<br />
Bereits 10 Minuten täglich können helfen. Auch einmal die<br />
Treppe statt den Lift nehmen, ist ein guter Tipp. Radfahren und<br />
Schwimmen sind venenfreundliche Sportarten, die müde Beine<br />
munter machen.<br />
Lagern Sie die Beine hoch! Die Beine während Pausen höher<br />
als das Herz zu lagern, unterstützt den Rückfluss venösen Blutes.<br />
Trennen Sie sich von ein paar Kilos! Übergewicht macht Beinprobleme<br />
oft noch schlimmer.<br />
Sorgen Sie für bequeme Kleidung: vermeiden Sie zu eng anliegende,<br />
abschnürende Kleidung und tragen Sie keine Stöckelschuhe.<br />
Wechselduschen fördert die Durchblutung.<br />
Leben Sie fruchtig! Speziell schwarze und rote Früchte wie<br />
Beeren und Ribiseln sowie Gemüse wie Rotkraut und Kirschparadeiser<br />
sind reich an Flavonoiden, die den Kreislauf unterstützen<br />
und poröse Venenwände abdichten.<br />
Trinken Sie viel Wasser, vor allem an heißen Tagen!<br />
Vermeiden Sie Hitze, halten Sie Ihre Beine kühl! Zu viel Sonne,<br />
Sauna-Besuche und heiße Bäder schaden den Beinen.<br />
Trocknen Sie nicht aus! Bestimmte Kosmetika wie z.B. Frisch-<br />
Gels oder Bein-Sprays verhindern das Austrocknen Ihrer Haut,<br />
das vor allem in warmen, trockenen, zentral beheizten Räumen<br />
vorkommt. Durch eine Beinmassage mit einer entsprechendem<br />
Creme oder einem Gel wird zusätzlich die Durchblutung in den<br />
Beinen angeregt. Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne!<br />
Lassen Sie sich von der Natur helfen. Natürliche Wirkstoffe wie<br />
der Extrakt aus rotem Weinlaub oder aus Rosskastanie sowie Buchweizentee<br />
oder Mäusecloruextrakt nehmen die Schwellung, lindern<br />
den Schmerz, hemmen die Entzündung und festigen Gefäßwände.<br />
pz <br />
DERMATOLOGISCHE<br />
PFLEGE MIT UV-SCHUTZ<br />
ABGESTIMMT AUF DIE BEDÜRFNISSE IHRER HAUT<br />
www.louis-widmer.at<br />
Ab 8. Mai 2013 erhältlich.<br />
GRATIS ZU JEDER<br />
TAGESPFLEGE:<br />
CREME NUTRITIVE<br />
10ml, IM WERT<br />
VON € 4,10,–<br />
Erhältlich in Ihrer Apotheke,<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
* unverb. Richtpreis inkl MwSt.
Zell<br />
Biochemie nach Dr. Schüßler<br />
Natürlich mehr Wirkung!<br />
UNTERSTÜTZT<br />
NATÜRLICHE<br />
ABWEHRKRÄFTE<br />
Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte wie z.B.:<br />
bei grippalen Infekten,<br />
auch zur Vorbeugung (Prophylaxe)<br />
Rezeptfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />
Grippale Infekte<br />
im Frühjahr<br />
– mit Schüßler Salzen<br />
wirksam vorbeugen<br />
Im Frühjahr treten häufig grippale Infekte auf.<br />
Die Sehnsucht nach der warmen Sonne verleiten<br />
dazu, viel zu früh auf leichte Kleidung umzusteigen.<br />
Der Immunhaushalt wird jetzt besonders beansprucht. Sind<br />
die Abwehrkräfte geschwächt, dann gilt es leider sehr oft:<br />
„Nach der Grippe ist zugleich vor der nächsten Grippe.“<br />
Mit gestärkten Abwehrkräften kann grippalen Infekten wirksam<br />
vorgebeugt werden.<br />
Zell Immuferin Adler Pharma hilft<br />
bei grippalen Infekten<br />
Die neue Schüßler-Kombination Zell Immuferin Adler Pharma<br />
besteht aus 6 verschiedenen Schüßler Salzen.<br />
Es wird zur Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte wie z. B.<br />
bei grippalen Infekten, auch zur Vorbeugung (Prophylaxe) eingesetzt.<br />
Bereits im Anfangsstadium eines grippalen Infektes kann Zell<br />
Immuferin eingenommen werden. Kinder und Erwachsene, die<br />
leicht erkranken, weil sie »alles auffangen«, haben eine geschwächte<br />
natürliche Abwehrkraft. Übersäuerte Menschen haben<br />
ebenso ein belastetes Immunfeld. Sowohl im Akutfall als auch<br />
zur Prophylaxe können die Abwehrkräfte mit Zell Immuferin unterstützt<br />
werden.<br />
Im Anfangsstadium von Kinderkrankheiten und bei allen Erkrankungen<br />
mit Fieber bis zu 38.8° C ist die Einnahme ebenfalls zu<br />
empfehlen.<br />
Nach Operationen, schweren Krankheiten sowie in der Rekonvaleszenz<br />
wird der sanfte Aufbau der Abwehrkräfte durch Zell Immuferin<br />
unterstützt.<br />
Plagt Sie die Frühjahrsmüdigkeit?<br />
Ebenso klagen viele Menschen im Frühjahr über mangelnde Energie<br />
und Müdigkeit, die zum wochenlangen Begleiter werden.<br />
Allgemein wird dieser unangenehme Zustand als »Frühjahrsmüdigkeit«<br />
bezeichnet.<br />
Mit Schüßler Salzen kann der eigene Energiehaushalt so ausbalanciert<br />
werden, dass die eigenen Kräfte wieder optimal genützt<br />
werden können.<br />
www.adler-pharma.at<br />
Zell Vita Adler Pharma hilft<br />
bei Frühjahrsmüdigkeit<br />
Zell Vita wird zur Förderung der Energiebereitstellung bei leichten<br />
Formen von Kraftlosigkeit und Erschöpfung sowie zur Prophylaxe<br />
eingesetzt.<br />
20 <strong>DA</strong> Mai 2013
Zell<br />
© wavebreakmedia<br />
In Zeiten hoher Leistungsanforderungen hilft Zell Vita, den Energiehaushalt<br />
auszubalancieren und die eigenen Kraftressourcen<br />
optimal zu nutzen.<br />
Was bedeutet Energiebereitstellung und wann<br />
wird diese vermehrt gebraucht?<br />
Energiebereitstellung ist eine tägliche Anforderung in unserem<br />
Leben. Je besser uns diese gelingt, desto wohler fühlen wir uns.<br />
So beanspruchen z. B. ein anstrengender Berufsalltag, lange<br />
Arbeitszeiten oder herausfordernde Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />
sowie erhöhte Lern- und Konzentrationsleistungen in allen<br />
Alterstufen den Energiehaushalt nachhaltig.<br />
Frauen, die einer Mehrfachbelastung durch Partnerschaft, Haushalt,<br />
Kinder und Beruf ausgesetzt sind, brauchen eine erhöhte Energiebereitstellung.<br />
Auch Sportler benötigen für Training und Wettkampf eine optimale<br />
Energieversorgung.<br />
Bekannt ist auch, dass es bei starken Wetterschwankungen zu<br />
Einbrüchen im Energiehaushalt kommen kann. Dazu zählt auch<br />
die schon erwähnte Frühjahrsmüdigkeit.<br />
Biochemie nach Dr. Schüßler<br />
Natürlich mehr Wirkung!<br />
BEI<br />
KRAFTLOSIGKEIT<br />
& ERSCHÖPFUNG<br />
Was ist das Besondere an den neuen Adler<br />
Pharma Schüßler-Komplexmitteln?<br />
Die neuen Schüßler-Komplexmischungen Zell Vita und Zell<br />
Immuferin sind rezeptfreie, zugelassene homöopathische Arzneimittel<br />
mit jeweils 6 Schüßler Salzen in jeder Tablette. So braucht<br />
man die tägliche Mischung nicht mehr aus den einzelnen Dosen<br />
zusammenzustellen, sondern hat die fertige Mischung bereits in<br />
jeder Tablette vorliegen.<br />
Die Anwendung in den genannten Anwendungsgebieten beruht<br />
ausschließlich auf den Erfahrungen der Biochemie nach Dr.<br />
Schüßler. Die Herstellung erfolgt gemäß den Vorschriften des<br />
Homöopathischen Arzneibuches.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass von den Komplexmischungen<br />
wenige Tabletten für eine hervorragende Wirkung genügen. Die<br />
sich in ihrer Wirkung ergänzenden Schüßler Salze führen zur<br />
Verbreiterung des Wirkspektrums und zur Einnahmevereinfachung.<br />
Eine Schüßler-Komplexmischung soll und kann aber die Einzelberatung<br />
und eine individuelle Einnahmeempfehlung nicht ersetzen;<br />
besonders dann nicht, wenn es sich um Mineralstoff-Defizite<br />
handelt. Für bestimmte Anwendungsgebiete können dann<br />
allgemein wirksame Mischungen empfohlen werden.<br />
Einnahme der Schüßler-Komplexmittel<br />
Die Tabletten einzeln aus der Dose entnehmen und im Mund zergehen<br />
lassen. Die genaue Dosierung entnehmen Sie bitte der<br />
Packungsbeilage oder fragen Ihren Apotheker.<br />
<br />
Förderung der Energiebereitstellung bei leichten Formen<br />
von Kraftlosigkeit und Erschöpfung wie z.B.:<br />
in Zeiten hoher Leistungsanforderung,<br />
auch zur Vorbeugung (Prophylaxe)<br />
Rezeptfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />
www.adler-pharma.at<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
21
Magen und Darm<br />
Beschwerden<br />
im Oberbauch<br />
Saures Aufstoßen, Brennen unter dem<br />
Brustbein, Sodbrennen, rasche<br />
Sättigung, Übelkeit, Völlegefühl und<br />
Blähungen – all das sind Beschwerden,<br />
die dem Oberbauch zuzuordnen sind.<br />
AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />
© pixologic<br />
22 <strong>DA</strong> Mai 2013
MAGEN UND <strong>DA</strong>RM<br />
Jeder Abschnitt des Verdauungstraktes hat seine eigenen Aufgaben.<br />
Damit das Zusammenspiel funktioniert, wird er von<br />
einem Nervengeflecht begleitet, das wegen seiner Vielzahl<br />
von Nervenzellen und der Reichhaltigkeit seiner Aufgaben auch<br />
als »Darmhirn« bezeichnet wird.<br />
Die Speiseröhre<br />
Die Speiseröhre ist ein einfach gebauter »Schlauch« und funktioniert<br />
ohne willentlichen Einfluss. Mit dem Schluckakt beginnt<br />
eine reflektorische Automatik, die den Verschluss des Kehlkopfdeckels<br />
und die Passage durch die rund 25 cm lange Speiseröhre<br />
umfasst. Sie dauert selten mehr als 30 bis 60 Sekunden und wird<br />
von verschiedenen Faktoren beeinflusst:<br />
Flüssigkeiten passieren rascher als feste Nahrung.<br />
Das mitgeschluckte Wasservolumen ist ebenfalls von Bedeutung.<br />
In liegender Körperhaltung dauert der Vorgang länger als im<br />
Sitzen oder Stehen.<br />
Bestimmte Erkrankungen verzögern den Schluckakt.<br />
Die Speiseröhre dichten ein oberer und ein unterer ringförmiger<br />
Verschlussmuskel ab. Bei der Nahrungspassage entspannen sich<br />
diese Muskeln vorübergehend. Ist ihre Verschlussfunktion dauerhaft<br />
herabgesetzt, kann saurer Mageninhalt aufsteigen und das charakteristische<br />
Sodbrennen hinter dem Brustbein verursachen. Mittels<br />
elektrischer Messungen in der Speiseröhre konnte man feststellen,<br />
dass bis zu 47 kurze Refluxepisoden in 24 Stunden durchaus normal<br />
sind, darunter auch 3 bis 4 längere Episoden von über 5 Minuten<br />
Dauer. Gelegentliches Sodbrennen hat also keinen Krankheitswert.<br />
Der alkalische Speichel neutralisiert zwar die Magensäure, aber nur<br />
bis zu einem gewissen Ausmaß. Bleibt der Verschluss zu lange offen,<br />
sind Reflux und manchmal auch Heiserkeit die logische Folge.<br />
Der Magen<br />
Der Magen hat ein variables Volumen von bis zu 1,5 Litern und<br />
dient zur Durchmischung, Zerkleinerung, Speicherung und Vorverdauung<br />
des Nahrungsbreis. Eiweiß- und kohlenhydratreiche<br />
Nahrung wird rasch in den Dünndarm entleert, bei fettreicher<br />
Nahrung beträgt die Verweildauer im Magen hingegen 5 bis 8<br />
Stunden. Die Muskeln der Magenwand ermöglichen die intensive<br />
Mischung und die Speicherung, weil sie bei der Füllung erschlaffen.<br />
Dementsprechend gering ist der Anteil des Magens an der<br />
Arzneimittel-Resorption.<br />
Ob eine Selbstbehandlung in Betracht kommt, lässt sich mit einer<br />
zentralen Fragen weitgehend klären: Besteht ein Bezug zwischen<br />
Nahrungsaufnahme und Schmerzen?<br />
Funktionelle Dyspepsien (Reizmagen) kommen in der Bevölkerung<br />
häufig vor. Charakteristisch ist der Nahrungsbezug. Nach<br />
den Mahlzeiten quälen die Betroffenen Bauchschmerzen, Blähungen,<br />
Darmwinde, Aufstoßen, eventuell Sodbrennen und allgemeines<br />
Unwohlsein.<br />
Schmerzen richtig zuordnen<br />
Ist der Schmerz lokalisierbar oder diffus? Bei der akuten Blinddarmentzündung<br />
ist der Druck- und »Loslass«-Schmerz charakteristisch<br />
(wenn man an der schmerzenden Stelle hineindrückt,<br />
verursacht das Loslassen mehr Beschwerden als das Hineindrücken).<br />
Ein akuter Blinddarm tut übrigens auch beim Gehen<br />
weh, ebenso entzündete Divertikel – das sind sackförmige<br />
Ausstülpungen der Darmwand. Lokalisierbare Schmerzen sind<br />
verdächtiger als diffuse.<br />
Kamen die Schmerzen plötzlich, zeigen sie wechselnden Verlauf<br />
(z. B. Gallenkoliken), waren sie nur einmalig oder sind sie anhaltend?<br />
Gibt es auffällige Begleiterscheinungen wie Erbrechen,<br />
Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstühle weisen auf ein blutendes<br />
Magengeschwür und chronische Schleimhautschäden im Magen-<br />
Darmbereich hin), treten ständig Bleistiftstühle auf (Karzinom im<br />
Mastdarm oder Enddarm), haben sich die Stuhlgewohnheiten<br />
(Stuhlgang zu anderen Tageszeiten) oder die Stuhlkonsistenz<br />
geändert oder treten Durchfall und Verstopfung abwechselnd auf?<br />
Plagt ergebnisloser Stuhlgang bzw. vergehen 5 bis 7 Tage ohne<br />
Stuhlgang mit begleitenden Blähungen und dem Gefühl, nicht<br />
mehr in die Hose zu passen? Dann kann ggf. ein Darmverschluss<br />
dahinter stecken.<br />
Psychosomatisch bedingte<br />
Beschwerden<br />
Der Anteil psychosomatisch ausgelöster Beschwerden ist beträchtlich.<br />
Stress führt zu Motilitätsstörungen, erhöht die Empfindlichkeit<br />
gegenüber Dehnungsreizen im Gastrointestinaltrakt<br />
und setzt die Schmerzschwelle herab. Früher sprach man von<br />
»vegetativer Dystonie«. Nicht zu vergessen sind medikamentös<br />
verursachte dyspeptische Beschwerden nach Gabe von Anticholinergika<br />
oder Dopaminagonisten (L-Dopa).<br />
Alarmsymptome<br />
Bei Beschwerden wie<br />
blutigem Erbrechen,<br />
schwarzem Stuhl<br />
ist ein sofortiger bzw. bei<br />
Allgemeinsymptomen wie ungewollter Gewichtsverlust von<br />
mehr als 3 kg, starkes Krankheitsgefühl, reduzierter Allgemeinzustand,<br />
nächtliche Beschwerden (sie sind ein Hinweis auf organische<br />
Ursachen),<br />
Anämiezeichen wie Blässe, Müdigkeit, Atemnot, Muskelschmerzen,<br />
leichte Gelbfärbung der weißen Augenhaut (Ikterus)<br />
anhaltenden Oberbauchbeschwerden im Zusammenhang mit<br />
einer NSAR-Einnahme, die nicht innerhalb weniger Tage nach<br />
Absetzen verschwinden,<br />
chronischer Durchfall, d.h. länger als drei Wochen andauernd,<br />
ein baldiger Arztbesuch anzuraten.<br />
Eine versuchsweise Selbstmedikation ist nur dann gerechtfertigt,<br />
wenn Alarmsymptome fehlen! Bei entsprechenden Beschwerden<br />
berät Ihr Apotheker Sie gerne, welches Mittel das für Sie am<br />
besten geeignete ist.<br />
<br />
Das Schmerz-Gel mit der bewährten -fach Wirkung!<br />
schmerzstillend entzündungshemmend <br />
d abschwellend<br />
<br />
heilungsbeschleunigend <br />
unigend durchblutungsfördernd <br />
sofort <br />
kühlend<br />
DOLO-Menthoneurin ® -Gel<br />
Wirkstoffe: Diethylaminsalicylat, Heparin-Natrium, Menthol<br />
40g Gel<br />
Bei Sportverletzungen, Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Zerrungen, Blutergüssen.<br />
Wirkstoff Diethylaminsalicylat, at, Heparin-Natrium, Menthol. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkung informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. DOLPT04131
»Richtig essen von<br />
Anfang an! – Wien«<br />
»Richtig essen von<br />
Anfang an! – Wien«<br />
Baby isst mit!<br />
Baby isst mit!<br />
Hanni Rützler<br />
ist Ernährungsexpertin<br />
und<br />
leitet das<br />
Projekt »Richtig<br />
essen von<br />
Anfang an! – Wien« der Wiener<br />
Gebietskrankenkasse. Sie erklärt,<br />
worauf Schwangere bei der<br />
Ernährung achten sollten.<br />
© Dietmar Schobel<br />
● Was kann bei der Ernährung in der<br />
Schwangerschaft alles schief gehen?<br />
Leider gibt es immer noch den Mythos, dass man während der<br />
Schwangerschaft für Zwei essen sollte. Es gibt aber auch Frauen,<br />
die vor der Gewichtszunahme Angst haben und zu wenig essen.<br />
Andere nützen die Schwangerschaft um ihre Vorliebe für Süßes<br />
richtig auszuleben oder sie leiden an Heißhungerattacken. Manche<br />
wissen sich bei Übelkeit und Erbrechen nicht zu helfen.<br />
Wussten Sie schon …?<br />
Woran Sie erkennen, dass Ihr Baby für die Beikost<br />
bereit ist? Zum Beispiel, wenn es den Mund weit<br />
aufmacht, wenn es Ihnen beim Essen zusieht. Mit<br />
Babybrei beginnen Sie grundsätzlich am besten<br />
zwischen dem Beginn des 5. Monats und dem Ende<br />
des 6. Monats.<br />
Früher dachte man, dass ein Gemüse nach dem anderen<br />
beigeführt werden sollte, um Allergien vorzubeugen.<br />
Heute wissen wir es besser und setzen daher<br />
auf Vielfalt. Da z. B. der Eisen- und Zinkgehalt der Muttermilch<br />
ab dem 6. Monat sinkt, ist es wichtig, dem Baby<br />
nicht nur Gemüse oder Obst zu geben, sondern bereits<br />
eisen- und zinkreiche Lebensmittel wie rotes<br />
Fleisch, Getreide sorten wie Hafer und Bulgur oder Hülsenfrüchte.<br />
Zinkreiche Lebensmittel sind Ei, Milchprodukte<br />
oder Getreideprodukte (bevorzugt Vollkorn). Daher<br />
wird heute kein reiner Pastinakenbrei mehr empfohlen.<br />
Auch Babys dürfen schon Fisch essen. Es hat sogar<br />
einen schützenden Effekt was Allergien betrifft.<br />
Mehr praktische Tipps zur Babyernährung erhalten Sie<br />
in den Workshops.<br />
© istockphoto<br />
Näheres unter www.richtigessenvonanfangan.at<br />
<br />
24 <strong>DA</strong> Mai 2013
Entgeltliche Einschaltung<br />
© David Sailer<br />
● Was empfehlen Sie bei Heißhungerattacken?<br />
Wichtig ist es, regelmäßig kleinere Portionen zu essen. Kommt der<br />
Heißhunger trotzdem, empfielt sich der bewusste Genuss – zum<br />
Beispiel in Form eines Stücks Schokolade mit hohem Kakao anteil.<br />
Probieren Sie es aus und geben Sie den Geschmacksknospen<br />
genug Zeit, um den Geschmack wahrzunehmen.<br />
● Stichwort Geschmacksknospen:<br />
Man sagt ja immer, das Baby isst mit.<br />
Tatsächlich beginnt die Geschmacksprägung schon vor der<br />
Geburt. Das Essverhalten der Mutter ist für die Versorgung des<br />
Babys mit wichtigen Nährstoffen entscheidend. Gleichzeitig<br />
werden bereits erste Geschmacksvorlieben geprägt. Ernährt sich<br />
die Mutter vielfältig, wird auch das Baby später neue Lebens -<br />
mittel leichter akzeptieren.<br />
● Gibt es Gefahren für die Schwangere<br />
oder das Baby, die vom Essen ausgehen?<br />
Rohe Lebensmittel stellen ein potenzielles Risiko für Lebens -<br />
mittelinfektionen dar. Daher sind sie in der Schwangerschaft tabu.<br />
Fleisch, Fisch und Ei sollten deswegen gut durcherhitzt werden,<br />
da Bakterien erst bei ca. 70, 80° C deswegen abgetötet werden.<br />
● Was heißt das konkret, auf welche<br />
Lebensmittel müssen Schwangere achten?<br />
Zum Beispiel auf Salami, geräucherten Fisch, selbstgemachte<br />
Mayonnaise aus rohen Eiern, Tiramisu etc.<br />
● Gibt es ideale Lebensmittel in der<br />
Schwangerschaft?<br />
Vielfalt! Neben Obst, Gemüse, Getreide und Milchprodukte<br />
empfehlen wir Fisch – natürlich erhitzt und nicht roh – Nüsse und<br />
Samen. Letztere sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren.<br />
Für Obst, Gemüse, Getreide (bevorzugt in der Vollkornvariante)<br />
und Milchprodukte erhöht sich der Bedarf in der Schwangerschaft<br />
um jeweils 1 Portion, dh. pro Tag 5 bis 6 Portionen Obst<br />
und Gemüse, 5 Portionen Getreide und 3 Portionen fettarme<br />
Milchprodukte (Käse, Joghurt, Topfen, …).<br />
<br />
Kostenlose<br />
Ernährungsworkshops<br />
der WGKK<br />
Workshop I: Ernährung<br />
in der Schwangerschaft<br />
Workshop II: Ernährung<br />
in der Stillzeit und<br />
Beikost für Babys<br />
Die Workshops sind kostenlos und werden<br />
laufend in ganz Wien angeboten. Sie können<br />
gerne auch in Begleitung kommen!<br />
Die Termine und Orte der Workshops finden<br />
Sie unter www.richtigessenvonanfangan.at.<br />
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung unter<br />
0800 201 299 oder richtigessen@wgkk.at.<br />
© fotolia<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
25
Die passende Verhütung<br />
Kontrazeptiva<br />
Frauen, die nicht schwanger werden wollen,<br />
können heute auf drei unterschiedliche Verhütungsmethoden<br />
– chemische, mechanische<br />
und hormonelle Methoden – zurückgreifen.<br />
Sie differieren in ihrer antikonzeptionellen<br />
Sicherheit, im Verwendungskomfort<br />
und im Nebenwirkungsprofil. Welche von ihnen<br />
bei welcher Frau am geeignetsten ist,<br />
hängt vom Gesundheitsstatus, dem<br />
Blutungs mus ter, Alter, eventuell bestehendem<br />
späteren Kinderwunsch und der persönlichen<br />
Präferenz ab.<br />
AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />
Chemische Antikonzeptiva<br />
Chemische Antikonzeptiva lassen sich spontan ohne Vorausplanung<br />
einsetzen und sind dadurch ein geeignetes Mittel für<br />
Mädchen ohne festen Freund, Frauen mit<br />
seltenen sexuellen Kontakten und Frauen,<br />
die hormonelle Verhütungsmaßnahmen<br />
nicht tolerieren. Es kommt zur chemischen<br />
Inaktivierung der Spermatozoen<br />
durch so genannte Spermizide.<br />
Mag. pharm. Dr.<br />
Alfred Klement<br />
Mechanische Antikonzeptiva<br />
Dazu zählen das Scheidendiaphragma, das<br />
über eine elastische Trennwand mit Randwulst<br />
das Eindringen der Spermien in den<br />
Gebärmutterhals mechanisch verhindert<br />
und zusätzlich eine spermizide Imprägnierung<br />
aufweisen kann, sowie die Portiokappe aus Plastik oder<br />
Gummi, die über den Gebärmuttermund gestülpt wird und auf<br />
diese Weise das Aufsteigen der Spermien verhindert.<br />
© vita khorzhevska<br />
Hormonelle Antikonzeptiva (»Pillen«)<br />
Seit der Einführung der hormonellen Kontrazeptiva vor mehr als<br />
50 Jahren steht den Frauen eine einfach anzuwendende Reproduktionskontrolle<br />
zur Verfügung. Die Entwicklung bis zu der am<br />
meisten verwendeten, niedrig dosierten, monophasischen kombinierten<br />
Pille war lang und begann 1960. Die erste »Pille« enthielt<br />
26 <strong>DA</strong> Mai 2013
KONTRAZEPTIVA<br />
noch 50 μg »Äthinylestradiol« als Östrogen und 4 mg »Norethisteronacetat«<br />
als Gestagen. Im Jahr 1965 ersetzte das niedriger<br />
dosierbare »Norgestrel« das bisherige Gestagen, das seinerseits<br />
gegen »Levonorgestrel« ausgetauscht wurde. Wirkmäßig dominieren<br />
bei diesen Pillen die Hemmung der Follikelreifung und die<br />
erhöhte Viskosität des Zervixschleims, der dadurch für Spermien<br />
undurchdringlich wird.<br />
Im Jahr 1991 wurde die erste »Minipille« zugelassen, die östrogenfrei<br />
ist und nur einen gestagenen Bestandteil enthält. Solche<br />
Minipillen unterdrücken den Eisprung meist nicht und wirken<br />
hauptsächlich über die schlechtere Permeabilität (Durchlässigkeit)<br />
des Zervixschleims. Ein weiterer antikonzeptiver Faktor ist<br />
die gestagenbedingte Unterdrückung der Transformation der Gebärmutterschleimhaut.<br />
Der Einsatz von Kontrazeptiva<br />
Noch immer wissen viele Frauen über die Möglichkeiten zur Verhütung<br />
zu wenig Bescheid bzw. wenden die Mittel nicht sachgemäß<br />
an. Das betrifft sowohl die Handhabung mechanischer<br />
und chemischer Hilfsmittel als auch die hormonellen Kontrazeptiva<br />
in den verschiedenen Darreichungsformen.<br />
Spermizide<br />
Methode: Die Wirkstoffe werden in Form von Schaumovula,<br />
Cremen bzw. beschichteter Kondome verwendet.<br />
Indikation: Pillen- oder Intrauterinpessar-Unverträglichkeit<br />
Anwendung: Sie müssen je nach Produkt zwischen10 und 30<br />
Minuten vor dem Verkehr eingeführt werden, sind rund eine<br />
Stunde wirksam und haben bis auf ein lokales Wärmegefühl<br />
und Schaumbildung keine Nebenwirkungen.<br />
Einschränkungen: Bei bestehenden vaginalen Entzündungen<br />
ist ihre Verwendung nicht empfehlenswert.<br />
Vorteile: Es fehlen systemische Nebenwirkungen und damit die<br />
bei Hormonen häufigen Anwendungseinschränkungen.<br />
Ihr Coach:<br />
GESÜNDER LEBEN.<br />
Leben Sie bewusst und mit Genuss,<br />
damit es Ihnen gut geht!<br />
Scheidendiaphragma<br />
Methode: Mittels eines elastischen Kunststoffes wird der Spermakontakt<br />
mit dem Gebärmutterhals mechanisch unterbunden.<br />
Indikation: Unverträglichkeit der »Pille« oder bestehende Kontraindikation(en).<br />
Anwendung: Das Diaphragma kann von der Frau selbst eingesetzt<br />
werden, was aber eine gewisse Geschicklichkeit erfordert.<br />
Durch Fehlpositionierung kann der Erfolg der Maßnahme<br />
in Frage gestellt sein.<br />
Einschränkungen: Bestehende Genitalinfektion, Harnwegsinfekte.<br />
Vorteile: Anwendung bei Bedarf, fehlende systemische Nebenwirkungen.<br />
Portiokappe<br />
Methode: Eine Plastik oder Gummikappe wird – meist vom<br />
Arzt – über den Gebärmutterhals (Portio) gestülpt und verbleibt<br />
dort bis zu 3 Wochen.<br />
Indikation: Ablehnung oder Unverträglichkeit anderer kontrazeptioneller<br />
Methoden.<br />
Anwendung: siehe Methode.<br />
Einschränkungen: Nicht bei Genitalinfekten oder pathologischem<br />
Abstrich.<br />
Vorteile: Seltenere Manipulation durch die lange Liegedauer,<br />
Fehlen von systemischen Nebenwirkungen.<br />
JETZT<br />
1 Jahr – 10<br />
Ausgaben<br />
NUR€2<br />
21,–<br />
Tel. 01/31 00 700/3600/360<br />
(zum Ortstarif)<br />
tarif)<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
27<br />
www.gesünderleben.at
KONTRAZEPTIVA<br />
Kondom<br />
Methode: Die heutigen Kondome bestehen aus Latex oder latexfreien<br />
Membranen mit nur 0,06 bis 0,07 mm Wandstärke<br />
und ggf. spermizider Gleitbeschichtung. Die meisten Kondome<br />
kommen im schon aufgerollten Zustand in den Handel und<br />
sind mit einem wasserlöslichen Gleitmittel versehen.<br />
Indikation: Bei seltenem Verkehr; als zusätzlicher Schutz vor<br />
genitalen Infektionen mit Viren, Pilzen, Trichomonaden; für<br />
die Partner von Frauen, die nicht die »Pille« verwenden.<br />
Anwendung: Sie ist technisch einfach und kann in ihrer Sicherheit<br />
durch die gleichzeitige Verwendung von spermiziden Mitteln<br />
erhöht werden. Um ein unabsichtliches Abgleiten zu verhindern,<br />
soll das Kondom bei Nachlassen der Erektion entfernt<br />
werden. Die Haltbarkeit ist auf 5 Jahre begrenzt, weil das Material<br />
ermüdet. Wichtiger Hinweis: mineralölhaltige Cremen<br />
schädigen das Kondom!<br />
Einschränkungen: Bis auf eventuelle Latexallergie keine.<br />
Vorteile: Leichter Zugang, kostengünstig (außer Latexkondome),<br />
zusätzlicher Schutz vor Geschlechtskrankheiten, frei von<br />
medizinischen Risiken.<br />
Hormonelle Kontrazeptiva<br />
Die reiche Auswahl an Präparaten und Darreichungsformen erschwert<br />
zwar den Überblick, erleichtert aber die Erfüllung spezifischer<br />
Einzelbedürfnisse. Je nach Zusammensetzung unterscheidet<br />
man:<br />
Einphasenpräparate: Das sind niedrig dosierte, kombinierte,<br />
hormonelle Kontrazeptiva (Mikropillen) mit gleichbleibendem<br />
Östrogen- und Gestagenanteil über den ganzen Zyklusverlauf.<br />
Der Östrogenanteil ist der für die Blutungskontrolle wesentliche<br />
Teil, das Gestagen wirkt antikonzeptiv.<br />
Stufenpräparate: Bei ihnen ändert sich der zugeführte Anteil<br />
von Östrogen bzw. Gestagen während des Zyklus. Damit versucht<br />
man das natürliche hormonelle Wechselspiel nachzuahmen.<br />
Neben den abgestuften Einphasenpräparaten gibt es noch<br />
die Mehrphasen- oder Sequenzpräparate, bei denen die ersten<br />
Tabletten nur das Östrogen aufweisen und die Östrogen- Gestagenkomponenten<br />
erst in den weiteren Tabletten enthalten sind.<br />
Gestagenpräparate: Sie enthalten ausschließlich ein Gestagen,<br />
das durchgehend – also auch während der Monatsblutung<br />
– eingenommen werden muss. Wegen des fehlenden Östrogens<br />
erfolgt der Eisprung und damit die Monatsblutung wie in einem<br />
normalen Zyklus.<br />
Das richtige Verhütungsmittel finden<br />
Das Alter der Frau erlaubt eine grobe Zuordnung der jeweils verwendbaren<br />
hormonellen Verhütungsmittel.<br />
Junge Frauen zwischen 16 und 30 Jahren<br />
Rund 60 % des Verbrauches oraler hormoneller Kontrazeptiva, also<br />
der Pille, entfällt auf die Altersgruppe zwischen 16 und 30 Jahren.<br />
Bei den jüngeren Jahrgängen kommt zusätzlich eine Infektionsprophylaxe<br />
(HIV-Risiko!) in Betracht, die am einfachsten mit<br />
einem Kondom erfolgen kann.<br />
Neben den oralen hormonellen Kontrazeptiva spielen noch der Vaginalring<br />
und das Verhütungspflaster eine Rolle. Wenn Androgenisierungserscheinungen<br />
auftreten – z. B. Akne – sollte man entsprechende<br />
antiandrogenhaltige orale Kontrazeptiva empfehlen. Für<br />
die Jugendlichen kann die informelle Kenntnis der Exis tenz der<br />
Vorteile des Kondoms: leichter Zugang, kostengüns -<br />
tig, zusätzlicher Schutz vor Geschlechtskrankheiten<br />
und Infektionen, frei von medizinischen Risiken.<br />
Aus Sicherheitsgründen ist das Kondom vor allem<br />
zusätzlich zu anderen Methoden zu empfehlen.<br />
»Pille danach« eine unerwünschte Schwangerschaft vermeiden<br />
helfen. Sie bewirkt keinen Schwangerschaftsabbruch, sondern<br />
stellt eine postkoitale hormonelle Verhütungsmethode dar!<br />
Wenn Frauen im Alter von über 20 Jahre den Wunsch nach einer<br />
Langzeitkontrazeption ohne Blutung haben, ist dies mit einem<br />
kontinuierlich genommenen Einphasenpräparat erzielbar. Alternativen<br />
dazu: Hormonimplantat und die Einlage einer Hormonspirale.<br />
Intrauterinpessare mit Kupferabgabe erhöhen das Risiko von<br />
Geschlechtskrankheiten mit späterer Sterilität durch infektbedingte<br />
Schäden an den Eileitern. Bei wechselnden Partnerschaften sind<br />
Hormonspiralen besser geeignet, weil sie durch die Verdickung des<br />
Zervixschleims vor aufsteigenden Infektionen schützen.<br />
Das Osteoporoserisiko beginnt in der Jugend<br />
„Man sollte wissen, dass 50 % der Knochenmasse bei jungen<br />
Frauen vor der Pubertät ohne Einfluss von Östrogenen entsteht. In<br />
der Pubertät wird der weitere, enorme Knochenmassezuwachs<br />
hingegen durch Östrogene gesteuert. Während dieser Zeit bildet<br />
sich 40 % der gesamten Knochenmasse“ betonte der Leiter der<br />
Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Bregenz,<br />
Prof. Hans Concin, anlässlich der Tagung »50 Jahre Pille –<br />
45 Jahre ÖGF« im Jahr 2010.<br />
Zwar wird dem Körper mit der Pille wieder Östrogen zugeführt,<br />
aber durch die ständige Absenkung der Östrogendosis in den letzten<br />
Jahrzehnten reicht diese Menge wahrscheinlich nicht mehr<br />
aus, um die knochenaufbauenden Zellen, die Osteoblasten ausreichend<br />
zu stimulieren. Niedrige Östrogendosen – so die bisherige<br />
Auffassung – verbessern die Sicherheit der Anwendung, ohne<br />
die Sicherheit der Kontrazeption in Frage zu stellen. Dabei hat<br />
man laut Concin übersehen, dass Östrogen für die Entwicklung<br />
des weiblichen Erscheinungsbildes notwendig ist, z.B. für den Zustand<br />
von Haaren und Nägeln. Er plädiert dafür, den Mädchen ihr<br />
Östrogen „wieder zurück zu geben“, denn gesunde Mädchen ohne<br />
Familienanamnese haben ein Thromboserisiko, das gegen Null<br />
geht. Sie sollten Pillen mit einem »Ethinylestradiol«-Anteil von<br />
mindestens 30 μg erhalten. „Mit einer Dreimonatsspritze verzeichnet<br />
man bei ihnen sogar eine Abnahme der Knochendichte“<br />
warnte Concin vor Depotpräparaten im jugendlichen Alter und<br />
empfahl grundsätzlich die kritische Bewertung jeder Östrogensuppression<br />
in den ersten drei Jahren nach der ersten Menstruation.<br />
„Erst ab dem 40. Lebensjahr hat die kombinierte orale Kontrazeption<br />
knochenprotektive Wirkung“ ergänzte er dazu.<br />
© wavebreakmedia<br />
28 <strong>DA</strong> Mai 2013
Frauen mit abgeschlossener Familienplanung<br />
Mit dem zunehmenden Alter steigt zwischen 30 und 40 Jahren die<br />
Häufigkeit internistischer Erkrankungen mit entsprechender Medikation<br />
und daraus resultierenden Risiken bei der Verwendung<br />
hormoneller Verhütungsmittel (siehe Tabelle).<br />
Fehlen Risikofaktoren wie ein metaboles Syndrom mit Übergewicht<br />
und Bluthochdruck oder eine manifeste Gefäßerkrankung,<br />
so können Nichtraucherinnen bis zur »Peri-Menopause« ihrer gewohnten<br />
»Pille« treu bleiben. Besteht ein Thromboembolierisiko<br />
soll die verwendete »Pille« nicht mehr als 35 μg »Ethinylestradiol«<br />
enthalten. Eine weitere Absenkung der Hormondosis bringt<br />
keine zusätzlichen Vorteile.<br />
Die verschiedenen Formen der Langzeitverhütung machen von<br />
der täglichen Einnahme unabhängig. Die entsprechenden Arzneiformen<br />
umfassen (Anwendungsabstände in Klammer):<br />
Hormonspirale (alle 5 Jahre)<br />
Hormonimplantate (alle 3 Jahre)<br />
Depotspritze (alle 3 Monate)<br />
Vaginalring (monatlich)<br />
Kontrazeptionspflaster (jede Woche)<br />
Empfehlungen zur Methodenwahl<br />
Zur besseren Vergleichbarkeit werden die hormonellen Kontrazeptiva<br />
nach einheitlichem Gesichtspunkten beschrieben.<br />
Kontrazeptive Verfahren und kardiovaskuläres<br />
Risiko<br />
Kein Risiko<br />
Geringes Risiko<br />
Mittleres Risiko<br />
Erhöhtes Risiko<br />
Deutlich erhöht<br />
Kupferspirale<br />
Tubensterilisation<br />
Vasektomie<br />
Kondome, Spermizide<br />
Levonorgestrel – Intrauterin-Pessar<br />
Hormonimplantate<br />
Minipille<br />
Östrogenfreie Ovulationshemmer<br />
Hormonpflaster<br />
Vaginalring<br />
Orale Kontrazeptiva<br />
Risiko einer ungewollten<br />
Schwangerschaft<br />
KONTRAZEPTIVA<br />
Orale Kontrazeptiva<br />
Methode: Unterdrückung der Ovulation durch synthetische<br />
Östrogene und Gestagene über die Hemmung der hypothalamischen<br />
Steuerungsachse bei gleichzeitiger lokaler Wirkung auf<br />
den Uterus (Zervikalschleim, Gebärmutterschleimhaut und Tubenfunktion)<br />
Indikation: Reversible und sichere Kontrazeption mit guter<br />
Zykluskontrolle; Behebung von Zyklusstörungen, Dysmenorrhoe<br />
(primär oder sekundär schmerzhafte Menstruation), Akne<br />
vulgaris; Verschiebung des Menstruationszeitpunktes.<br />
Anwendung: Orale Einnahme von 21 Tabletten ab dem ersten<br />
Zyklustag mit einer 1-wöchigen Pause am Ende.<br />
Einschränkungen: Bei kardiovaskulären Erkrankungen von<br />
Verwandten 1. Grades unter 40 Jahren; Familien- und Eigenanamnese<br />
hinsichtlich eines Mammakarzinoms; kardiovaskuläre<br />
Erkrankungen; Diabetes mellitus; bestehender Zigarettenkonsum.<br />
Vorteile: Hohe Sicherheit, gute Zykluskontrolle und darüber<br />
hinaus medizinischer Zusatznutzen wie Schutz vor Ovarialund<br />
Endometriumkarzinomen, Besserung von Akne vulgaris,<br />
Abnahme von Dysmenorrhoe.<br />
Vaginalring<br />
Methode: Hormonhaltiger, flexibler Kunststoffring mit gleichmäßiger<br />
täglicher Abgabe von 15 μg »Ethinylestradiol« und<br />
120 μg »Etonogestrel«<br />
Indikation: Kontrazeption bei Frauen<br />
Anwendung: Er wird von der Frau selbst in die Scheide eingeführt,<br />
verbleibt dort 3 Wochen und wird nach einer ringfreien 4.<br />
Woche durch einen neuen Vaginalring ersetzt.<br />
Einschränkungen: Bei Frauen mit anatomischen Besonderheiten<br />
und schwerer oder chronischer Obstipation lässt sich der<br />
Ring u.U. nicht richtig platzieren oder verbleibt nicht.<br />
Vorteile: Die nur monatliche Anwendung fördert die Sicherheit<br />
der Methode; sehr gute Akzeptanz bei den Frauen und ihren<br />
Partnern; niedrige Hormonspiegel und gleichzeitig gute Zykluskontrolle<br />
(Zwischenblutungen ca. 5,5 %); keine Interaktion<br />
mit Tampons und antimykotischen Cremes oder Suppositorien,<br />
geringer Einfluss auf Stoffwechselparameter.<br />
Verhütungspflaster<br />
Methode: Sie benutzen dieselben Prinzipien wie die monophasischen<br />
kombinierten oralen Kontrazeptiva. Derzeit ist ein Matrixpflaster<br />
mit 6 mg »Norelgestromin« und 600 μg »Ethinylestradiol«<br />
im Handel, das täglich 20 μg »Ethinylestradiol« und<br />
150 μg »Norelgestromin« über die Haut an die Blutbahn abgibt.<br />
Indikation: Kontrazeption bei der Frau.<br />
Anwendung: Pro Zyklus kommen drei Pflaster zu Verwendung,<br />
die alle 7 Tage gewechselt werden. Nach der ersatzlosen<br />
Entfernung des dritten Pflasters kommt es in der folgenden<br />
hormonfreien Woche zur Abbruchblutung.<br />
Einschränkungen: Sichtbarkeit des Pflasters, Hautirritationen<br />
(rund 17 %).<br />
Vorteile: Gleichmäßiger Hormonspiegel sorgt für zuverlässige<br />
Verhütung und Verträglichkeit (keine Magenbeschwerden, kein<br />
prämenstruelles Syndrom). Es fehlt eine klinisch relevante Beeinflussung<br />
des Lipid- und Kohlehydratstoffwechsel. Hohe Zyklusstabilität.<br />
Hormonimplantate<br />
Methode: Ein Implantat ist derzeit in Form eines kleinen Stäbchens<br />
mit 68 mg kristallinen, dispergen »Etonogestrel« verfügbar.<br />
Die Freisetzung reduziert sich während der Tragedauer: Von<br />
60 bis 70 μg/Tag zu Beginn, über 35 bis 45 μg/Tag am Ende des<br />
ersten Jahres, bis zu 25 bis 30 μg/Tag am Ende des dritten Jahres.<br />
Indikation: Langzeitkontrazeption bei Frauen zwischen 18 und<br />
40 Jahren.<br />
Anwendung: Die Implantation des streichholzgroßen Stäbchens<br />
muss streng subdermal erfolgen, am besten an der Innenseite<br />
des Oberarmes. Dazu enthält die Packung einen sterilen<br />
Einmal applikator zum Einsetzen. Korrektes Einsetzen ist für<br />
die komplikationslose Entfernung die wichtigste Voraussetzung!<br />
Mit dem neuen Hormonimplantat steht ein röntgendichter<br />
Nachfolger zur Verfügung, der besser auffindbar ist.<br />
Einschränkungen: Vor dem Einsetzen ist abzuklären, ob eine<br />
Schwangerschaft vorliegt und ob vaginale Blutungen bestehen.<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
29
KONTRAZEPTIVA<br />
Zwischen- und Durchbruchblutungen sind häufiger und eine<br />
bestehende Akne kann sich verschlechtern. Ein Thromboserisiko<br />
gilt nicht als Einschränkung.<br />
Vorteile: Sehr hohe methodische Sicherheit, bei gleichzeitiger<br />
Möglichkeit das Implantat jederzeit zu entfernen. Zusätzlich<br />
deutliche Besserung von Zyklusbeschwerden wie Migräne<br />
und prämenstruelles Syndrom. Niedrige, gleichmäßige Gestagendosis.<br />
Anwendbar auch bei östrogenbedingten Kontraindikationen.<br />
Das Gestagen erhöht die Konsistenz des Zervixschleims.<br />
Dreimonatsspritze<br />
Methode: Sie enthält als Depotgestagene »Medroxyprogesteronacetat«<br />
in mikrokristalliner Form, die als Injektionssuspension<br />
zur intramuskulären Applikation bestimmt sind. Die Follikelreifung,<br />
Ovulation und Uterusschleimhaut-Proliferation wird unterdrückt,<br />
der Zervixschleim bekommt zähere Konsistenz.<br />
Indikation: Zur verlängerten Verhütung bei Frauen, die orale<br />
Kontrazeptiva auf Östrogenbasis nicht vertragen oder nicht einnehmen<br />
können und bei unzuverlässiger Compliance.<br />
Anwendung: Die erste Injektion erfolgt innerhalb der ersten 5<br />
Zyklustage, danach alle drei Monate wiederholen. Der Empfängnisschutz<br />
beginnt nach 14 Std. und hält mindestens 14 Wochen<br />
an.<br />
Einschränkungen: Wie bei anderen Gestagenen. Nicht für<br />
Frauen unter 18 Jahren wegen einer Verschlechterung der Knochenbilanz<br />
in späteren Jahren. Nebenwirkungen wie Regelstörungen,<br />
Kopfschmerzen, Schwindel Depression, Akne,<br />
Übelkeit und Gewichtszunahme müssen u.U. bis zu 3 Monaten<br />
toleriert werden, weil das Depot nicht entfernt werden kann.<br />
Vorteile: Hohe kontrazeptionelle Sicherheit ohne tägliche Tabletteneinnahme;<br />
auch bei Kontraindikation für Östrogen ist die<br />
Dreimonatsspritze erlaubt. Für stillende Mütter ab der 6. Woche<br />
nach der Geburt indiziert. Gleichmäßige Gestagendosis.<br />
Intrauterine Kontrazeption mit Gestagenen<br />
Methode: Ein T-förmiger Polyäthylenträger besitzt einen Zylinder<br />
mit 52 mg »Levonorgestrel« und gibt im Uterus jeden<br />
Tag davon 20 μg frei. Damit liegen die Blutspiegel 10 x niedriger<br />
als bei der Minipille und 60 x niedriger als bei den Kombinationspillen!<br />
Das lokal freigesetzte Gestagen bewirkt eine (reversible)<br />
Endometrium-Atrophie. Zusätzlich nimmt die Viskosität<br />
des Zervixschleimes zu und die biochemische Zusammensetzung<br />
der utero-tubulären Flüssigkeit ändert sich. Diese Effekte<br />
hemmen die Einwanderung der Spermien in den Uterus<br />
und in die Eileiter.<br />
Indikation: Reversible und sichere Langzeitkontrazeption über<br />
5 Jahre, insbesondere im letzten reproduktiven Drittel.<br />
Anwendung: Sie erfordert den Arztbesuch und findet während<br />
der Regelblutung zwischen dem 2. und 5. Zyklustag statt.<br />
Einschränkungen: Bei anatomischen Anomalien, nicht abgeklärten<br />
genitalen Blutungen und Entzündungen soll die Hormonspirale<br />
nicht zum Einsatz kommen. In den ersten 3 bis 6<br />
Monaten ist häufig mit Zwischenblutungen zu rechnen. Bei<br />
erstmaliger Anwendung ist Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)<br />
in 20 % der Fälle möglich, die auf 60 bis 80 % bei<br />
wiederholter Verwendung steigt.<br />
Vorteile: Für das System sprechen seine Sicherheit, der fehlende<br />
Einfluss auf die Endokrinologie und die Libido, der lange<br />
Tragezeitraum von 5 Jahren bei jederzeitiger Entfernbarkeit<br />
und das Fehlen einer Osteoporosegefahr, weil die basalen<br />
Östrogene ausreichend hoch bleiben.<br />
<br />
Schmerzen im Fuß<br />
Fersensporn<br />
Wenn bei jedem Schritt die Ferse oder<br />
Achillessehne sticht, das Aufstehen in der Früh<br />
schmerzt oder die Fußsohle brennt, dann<br />
steckt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fersensporn<br />
dahinter. Circa 10 % der Österreicher<br />
haben einen Fersensporn. Das ist nicht weiter<br />
verwunderlich. Denn jedes Mal, wenn Sie einen<br />
Schritt machen, tragen Ihre Fersen das ganze<br />
Körpergewicht. Und da kommt tagtäglich<br />
schon eine große Belastung auf Ihre Füße zu.<br />
Am häufigsten tritt der Fersensporn zwischen<br />
dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Da schrumpft<br />
nämlich der stoßdämpfende Fettpolster an der<br />
Fußsohle.<br />
AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
Der Fersensporn ist eine verknöcherte, dornartige Ausziehung<br />
am Fersenbein, die sich entzünden und dann<br />
schmerzen kann. Ein Fersensporn<br />
tritt häufig an der Unterseite des Fersenbeins,<br />
also in der Mitte der Ferse auf. Wir<br />
sprechen vom unteren oder »plantaren«<br />
Fersensporn. Er kann aber auch am Ansatz<br />
der Achillessehne an der Rückseite<br />
des Fersenbeines erscheinen. Dann nennt<br />
man ihn hinteren oder »kranialen« Fersensporn.<br />
Grundsätzlich entsteht so ein<br />
Sporn immer an Sehnenansätzen von<br />
Fußmuskeln am Knochen. Durch ständige<br />
Überbeanspruchung, Fehlbelastung<br />
Dr. Thomas<br />
Schwingenschlögl<br />
bei Fehlstellungen der Füße oder kleine Verletzungen lagert unser<br />
Körper als Reparaturmaßnahme Knochenmaterial in den<br />
Sehnenansatz ein. Mit den Jahren entwickelt sich daraus der<br />
Fersensporn. Oft bleibt ein Sporn jahrelang unbemerkt und verursacht<br />
keine Beschwerden. Mit der Zeit wird er aber immer<br />
größer. Wird nicht rechtzeitig behandelt, entzündet sich der Fersensporn,<br />
womit wiederum die Verknöcherung zunimmt. Dieser<br />
Kreislauf führt zu einer ständigen Verschlechterung. Solange,<br />
bis ein normales Gehen nicht mehr möglich ist. Übergewicht<br />
und mangelndes Aufwärmen vor dem Sport begünstigen das<br />
Entstehen von Spornen.<br />
30 <strong>DA</strong> Mai 2013
FERSENSPORN<br />
Ein Fersensporn tritt häufig an<br />
der Unterseite des Fersenbeins,<br />
also in der Mitte der Ferse auf.<br />
Wir sprechen vom unteren oder<br />
»plantaren« Fersensporn.<br />
© Drazen<br />
Stechende Schmerzen<br />
Die meisten Betroffenen verspüren einen stechenden Schmerz<br />
beim Auftreten. Genauso sind auch dumpfe, unregelmäßig auftretende<br />
Schmerzen im Fersenbereich bei Belastung und in Ruhe<br />
beim Liegen möglich. Weitere typische Symptome sind Anlaufschmerzen<br />
nach Ruhephasen, ein Druckgefühl beim Gehen<br />
und manchmal Schwellungen von Knöchel und Fußsohle. Die<br />
Schmerzen nehmen bei langer Belastung zu. Der Fingerdruck<br />
auf die gereizte Stelle schmerzt.<br />
Eine Röntgenaufnahme sichert die Diagnose, wobei ein Stand -<br />
ardröntgen meist völlig ausreicht.<br />
Ist bei typischen Schmerzen allerdings kein Sporn im Röntgen<br />
sichtbar, dann werden die Beschwerden meist durch eine entzündliche<br />
Verdickung der Muskeln und Sehnen der Fußsohle<br />
verursacht. Auch Fehlstellungen der Füße, wie sie sehr häufig<br />
vorkommen, können ähnliche Schmerzen auslösen. In jedem<br />
Fall sollte bei chronischen Schmerzen immer auch eine genaue<br />
Blutanalyse mit Bestimmung von Entzündungswerten und<br />
Rheumafaktoren gemacht werden. Denn viele rheumatische Leiden<br />
und Muskelentzündungen infolge einer Störung des Immunsystems<br />
können gleichartige Symptome hervorrufen.<br />
Entlastung<br />
Beim Großteil der Betroffenen können die Beschwerden durch<br />
rein konservative Maßnahmen kontrolliert werden. Behandelt<br />
wird zunächst mit entlastenden orthopädischen Einlagen, die<br />
im Spornbereich eine Aussparung haben und an der schmerzempfindlichen<br />
Stelle für eine Druckentlastung sorgen. Ebenso<br />
müssen mit den Einlagen Fehlstellungen wie Spreiz- oder Senkfuß<br />
ausgeglichen werden.<br />
Besonders wichtig sind heilgymnastische Übungen zum Dehnen<br />
der verkürzten und zur Stärkung der oft verkümmerten Fußmuskulatur.<br />
In vielen Fällen wird man ohne entzündungs- und schmerzlindernde<br />
Medikamente (Antirheumatika) nicht auskommen. Besonders<br />
effizient sind lokale Injektionen mit geringen Cortisonmengen.<br />
Das ist zwar nicht gerade angenehm, wirkt aber sehr<br />
schnell. Günstig sind darüber hinaus lokale Kälteanwendungen<br />
(Eisbeutel, Cool Pack) auf die entzündeten Stellen. Denn Kälte<br />
wirkt abschwellend, entzündungshemmend und reduziert den<br />
Schmerz.<br />
Sind all diese Maßnahmen nicht erfolgreich, stehen Behandlungen<br />
mit Röntgenschwachstrahlen oder Stoßwellentherapie zur<br />
Verfügung. In Extremfällen wird operiert. Dabei wird der Fersensporn<br />
abgemeißelt. Allerdings müssen für einige Wochen<br />
nach dem Eingriff Spezialschuhe oder entlastende Einlagen getragen<br />
werden, wie auch eine ambulante Physiotherapie notwendig<br />
ist. Gefahr droht durch eventuell postoperativ entstehendes<br />
Narbengewebe.<br />
Aber soweit sollte es erst gar nicht kommen. Wärmen Sie sich<br />
vor dem Sport immer gut auf. Dann kommt es deutlich weniger<br />
zu Mikroverletzungen an den Fußmuskeln. Wichtig ist ein gut<br />
passendes Schuhwerk, das Ihre Sohle entlastet und die Ferse<br />
gut stützt. Sport darf nicht weh tun! Ansonsten sofort aufhören.<br />
Lassen Sie Fehlstellungen der Füße rasch mittels Einlagen und<br />
Fußgymnastik korrigieren. Schon bei den ersten Schmerzen<br />
sofort den Fuß hochlagern, schonen und kühlen. Wenn der<br />
Schmerz bleibt, dann bitte schnell einen Spezialisten aufsuchen.<br />
<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
31
DUNGL-TIPP<br />
Zu viel, zu schwer, zu üppig … –<br />
einfache Mittel danach<br />
Das üppige Mahl am Abend schmeckte zu gut,<br />
der Wein war ein Genuss und der Kaffee bildete<br />
den gelungenen Abschluss. Aber am nächsten<br />
Tag – pochende Kopfschmerzen, rote Augen<br />
und einen dumpfen Schmerz im Oberbauch –<br />
Gallenschmerzen. In der Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin sind die erwähnten Symptome<br />
Hitze im Leber- und Gallenmeridian. Diese werden<br />
unterstützt durch Stress, scharfe, heiße,<br />
fette Ernährung, wenig Schlaf etc.<br />
© Petrenko Andriy<br />
Zur Anregung und Stärkung der Funktionen von Leber, Galle<br />
und Magen hilft frische leichte Kost. Zum Beispiel<br />
Gemüse wie Tomaten, Spinat oder Radieschen.<br />
Paradeiser zur Entgiftung und mehr<br />
Nach der westlichen Medizin sind Paradeiser ein wahres Bollwerk<br />
an Inhaltsstoffen. Neben wertvollen Carotinoiden enthalten<br />
sie Phenolsäuren, Flavonoide und vieles andere mehr.<br />
Innere Unruhe, Kopfschmerzen, gerötete Augen – das ist auch<br />
nach der westlichen Medizin leicht zu erklären. Paradeiser vermehren<br />
den Gallenfluss und helfen der Leber bei der Entgiftungsarbeit.<br />
Die Paradeiser sind bekannt für ihre positive Wirkung auf den<br />
Magenbereich, aber auch nach übermäßigem Genuss von scharfen<br />
Speisen und Alkohol kühlt die rote Frucht. Hitzesymptome<br />
wie starkes Schwitzen und trockener Mund schwinden – nicht<br />
umsonst gibt es die »Bloody Mary«.<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.)<br />
und Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
Radieschen für die Fettverdauung<br />
Aber auch Radieschen helfen – sie kann man jetzt wieder überall<br />
frisch kaufen. Der scharfe Geschmack des Gemüses wird durch<br />
Senföle hervorgerufen, die zu den Sekundären Pflanzenstoffen<br />
gehören. Diese regen die Gallenbildung und Fettverdauung an<br />
und wirken bakterienhemmend. Außerdem sind Radieschen reich<br />
an Vitaminen und Mineralstoffen.<br />
Heilkräuter bei Leber- und Galleproblemen<br />
Selbstverständlich sind unsere Heilkräuter ein wahrer Schatz,<br />
auch bei Leber- und Galleproblemen.<br />
Der Odermennig, ein wunderschön gelb in einer langen Ähre<br />
blühendes Kraut, ist von Juni bis September an Wald und Wegrändern<br />
zu sehen. Er unterstützt die Tätigkeit von Leber und Galle<br />
und wirkt besonders bei krampfartigen Beschwerden lindernd,<br />
weshalb er in vielen Leber-Tees enthalten ist.<br />
Haben Sie das Gefühl, zu viel gegessen zu haben, dann trinken<br />
Sie einen frisch zubereiteten Tee aus Odermennig mit Pfefferminze<br />
gemischt und einem Spritzer Zitrone ungesüßt.<br />
1 Kaffeelöffel Odermennig mit 1 KL Pfefferminze mischen und mit<br />
¼ l siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen<br />
und Zitronensaft zusetzen. Schmeckt angenehm und tut gut.<br />
Erdrauchtee bei Gallenschmerzen mit Magenbeschwerden<br />
Bei Gallenschmerzen mit Magenbeschwerden hilft der Erdrauch<br />
kombiniert mit Schafgarbe und Käsepappel. Die medizinischen Eigenschaften<br />
des Erdrauchs werden seit dem Altertum in der Volksheilkunde<br />
geschätzt. Vor allem als Blutreinigungsmittel sowie bei<br />
Hautleiden und zur Förderung der Leber- und Gallentätigkeit.<br />
Erdrauch<br />
30 g<br />
Löwenzahn<br />
30 g<br />
Schafgarbe<br />
30 g<br />
Käsepappel<br />
10 g<br />
1 EL mit ¼ l siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen<br />
lassen. Bei Ekzemen die Kompressen kühl auflegen. <br />
32 <strong>DA</strong> Mai 2013
RUNDBLICK<br />
Achten Sie auf Ihr Baby!<br />
Medikamente in der<br />
Schwangerschaft<br />
Die Schwangerschaft ist eine extrem sensible Phase, in der<br />
jede Arzneimittelanwendung mit einem Arzt oder Apotheker<br />
besprochen werden sollte. Die Contergan-Tragödie der<br />
Sechzigerjahre hat die Welt erschüttert und neues Wissen und Sicherheitsstandards<br />
in der Medikamenten-Entwicklung hervorgebracht.<br />
So weiß man heute, dass an embryonalen Entwicklungsstörungen<br />
nur zu je 5 % Arznei- und Genussmittel schuld sind, zu<br />
20 % Erbkrankheiten und Genmutationen, in über 60 % haben sie<br />
unbekannte Ursachen.<br />
Bis zur 4. Schwangerschaftswoche gilt das »Alles-oder-nichts-<br />
Gesetz«: entweder der Embryo entwickelt sich trotz Gabe eines<br />
Stoffs normal oder es kommt zu einem Spontanabort. In den<br />
nächsten 8 Wochen folgt die besonders empfindliche Embryonalphase,<br />
in der die Organausbildung stattfindet. In dieser Zeit können<br />
durch äußere Einflüsse wie Umweltgifte, Arznei- oder Genussmittel<br />
schwere und dauerhafte Schäden am Ungeborenen gesetzt<br />
werden. Daher sollten in den ersten 3 Monaten von Schwangeren<br />
möglichst keine Medikamente genommen werden bzw. nur<br />
in Notfällen bewährte und sichere Stoffe in niedriger Dosierung<br />
und beschränkt auf Einzelgaben. Ab der 13. Woche beginnt die<br />
Fetalzeit, in der das differenzierte Wachstum erfolgt. In diesem<br />
Zeitraum gegebene Arzneimittel bewirken mit wenigen Ausnahmen<br />
keine bleibenden Missbildungen mehr, können aber die Organreife<br />
verzögern. Diese Zeit gilt als relativ unbedenklich hinsichtlich<br />
eines Arzneimitteleinsatzes. In den Wochen vor der Geburt<br />
sind wiederum alle Stoffe zu meiden, die die Blutungszeit<br />
verlängern oder die Wehen beeinflussen. Wenngleich man heute<br />
Risikostoffe für Schwangere identifiziert hat, so gibt es für die<br />
meisten Krankheitsbilder sichere und geeignete Medikamente,<br />
die nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker auch in Schwangerschaft<br />
oder Stillzeit angewendet werden können. <br />
© Valua Vitaly<br />
Roter Boskoop, Eiserapfel & Co.<br />
Alte Apfelsorten –<br />
Apfelgenuss trotz Allergie<br />
© Subbotina Anna<br />
Der Apfel ist die beliebteste Obstsorte Österreichs. Fast 29 Kilo verzehrt der Österreicher<br />
pro Jahr – wenn er nicht zu den mittlerweile zahlreichen Apfelallergikern<br />
gehört. Neue Hoffnung liefert hier die Bachelorarbeit Thomas Bernerts, Student der<br />
Lebensmitteltechnologie.<br />
Verschiedene Faktoren spielen für das allergische Potenzial des Apfels eine Rolle, etwa der<br />
Reifegrad oder die Zubereitung aber auch die Apfelsorte. Nach Forschungen Bernerts lösen<br />
vor allem neu gezüchtete Sorten, wie Golden Delicious oder Granny Smith, allergische Reaktionen<br />
aus. Der Schlüssel liegt in der Stoffgruppe der Polyphenole, eine Verbindung, die<br />
in neueren Apfelzüchtungen aufgrund des säuerlichen Geschmacks und der schnelleren<br />
Bräunung zum Großteil herausgezüchtet wurde. „Polyphenole können das eigentliche Apfelallergen<br />
inaktivieren und somit verhindern, dass die allergieauslösenden Eiweißstoffe<br />
vom Körper aufgenommen werden“, erklärt Professor Jürgen Zapp vom Institut für Lebensmitteltechnologie<br />
NRW.<br />
Für Allergiker könnte also der Griff zu älteren Sorten, wie Eifeler Rambur, Roter Boskoop,<br />
Goldprämane und Roter Eiserapfel die Lösung sein.<br />
Wer sich dennoch nicht sicher ist in welchen Apfel er bedenkenlos beißen kann, kann einen<br />
Blick in die Datenbank des Bund Lemgo werfen. Sie ist frei zugänglich und informiert über<br />
die (Un-) Verträglichkeit von Apfelsorten.<br />
<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
33
<strong>DA</strong> GEWINNSPIEL<br />
Bilderbuchidylle<br />
im Tölzer Land<br />
Strahlend gelbe Löwenzahnwiesen vor schneebedeckten<br />
Gipfeln, glasklare Bäche und tiefblaue<br />
Seen, dazwischen prächtige Bauernhöfe<br />
und kleine Dörfer mit markanten Zwiebeltürmen, die in den<br />
weißblauen Himmel ragen: Das Tölzer Land, das südlich von<br />
München am Starnberger See beginnt und bis zur Tiroler Grenze<br />
reicht, besticht durch echt-bayerische Bilderbuchidylle.<br />
Besonders gigantisch ist der Blick vom Herzogstand, dem Lieblingsberg<br />
des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II., den man<br />
entspannt mit der Seilbahn erreicht. Vielleicht oben einkehren,<br />
einen leckeren Kaiserschmarrn essen und den Tag mit einer<br />
Ruderpartie über den Walchensee ausklingen lassen? Oder wie<br />
<strong>DA</strong> GEWINNSPIEL<br />
»<strong>DA</strong> – Die Apotheke« verlost 4 Nächte für zwei Personen inklusive<br />
Halbpension im 3-Sterne-Hotel Alpenhof in Bad Tölz.<br />
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine E-Mail<br />
oder Postkarte mit dem Betreff »Gewinnspiel Alpenhof« an<br />
gewinnspiel@apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag,<br />
Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss ist<br />
der 31. Mai 2013. Vergessen Sie nicht, Namen und Adresse<br />
auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />
wäre es mit einer entspannten und gleichzeitig gesunden Radeltour<br />
auf dem Elektrofahrrad? Mit sanfter Motorunterstützung<br />
werden Anstiege zum Kinderspiel. Im Tölzer Land dreht sich<br />
viel um Gesundheit und Wohlbefinden. Im Kloster Benediktbeuern,<br />
wo eine der ältesten medizinischen Schriften Bayerns aus<br />
dem Jahr 1250 gefunden wurde, schlendern Gäste heute durch<br />
Kräuter- und Meditationsgarten, im nahe gelegenen Bad Heilbrunn<br />
durch einen weitläufigen Kräuter-Erlebnis-Park. Spannende<br />
Einblicke vermitteln darüber hinaus die zahlreichen Kräuterpädagoginnen<br />
auf ihren Streifzügen durch die intakte Natur.<br />
Perfekter Ausgangspunkt für einen unvergesslichen Urlaub im<br />
Tölzer Land ist das Hotel Alpenhof in Bad Tölz. In dem 3 Sterne-<br />
Haus heißt Familie Ostermann ihre Gäste mit viel Charme und<br />
echt bayerischer Herzlichkeit willkommen (www.alpenhoftoelz.de).<br />
Die 27 Zimmer und vier Zweiraum-Appartements verfügen<br />
alle über Satelliten-TV und Radio. Flauschige Bademäntel<br />
und Hausschuhe liegen schon bei der Ankunft bereit. <br />
Weitere Infos unter Tölzer Land Tourismus, Prof.-Max-Lange-<br />
Platz 1, 83646 Bad Tölz, Tel.: 08041/505206,<br />
info@toelzer-land.de, www.toelzer-land.de<br />
© Helmut Pöstges<br />
© Tölzer Land Tourismus<br />
© Klaus Knirk<br />
© Alpenhof Bad Tölz_Design & New Media/Bad Tölz (4)<br />
34 <strong>DA</strong> Mai 2013
ENERGIE SPAREN<br />
Energie sparen<br />
Mit Frust fertig werden …<br />
Jeder hat mal Frust, aber jeder erlebt und verarbeitet ihn unterschiedlich. Temperamentvolle Menschen<br />
reagieren mit weniger Gelassenheit auf Frust. Ab und zu mal Ärger und Verdruss ist für gesunde<br />
Menschen nicht schädlich, verbraucht aber viel Energie. Wer ausrastet, hat sein Verhalten<br />
nicht mehr unter Kontrolle und sagt etwas, was er hinterher bereut. Frust erhöht Puls und Blutdruck<br />
und ist gesundheitsschädlich. Die Emotionen gewinnen Oberhand, der Verstand wird ausgeschaltet.<br />
AUTOR: ROLF LEICHER<br />
Manchmal haben Sie keine Zeit über Frust und die Ursache<br />
nachzudenken. Sie haben sich selbst nicht mehr im Griff.<br />
Die im Körper entstehenden Ärgersubstanzen führen zu<br />
Gereiztheit und reduzieren die in dieser Situation nötige Gelassenheit.<br />
Die Gewohnheit, Ärger herunterzuschlucken,<br />
kann zu psychosomatischen Beschwerden<br />
führen. Zwischen dem freien<br />
Ausleben negativer Gefühle und dem<br />
Herunterschlucken und Verdrängen haben<br />
Sie aber auch eine Alternative: Sie nehmen<br />
Ihren Ärger wahr und regulieren ihn durch<br />
das »Chairperson-Prinzip«.<br />
Nach diesem Prinzip denken Sie in einer<br />
Rolf Leicher<br />
ärgerlichen Situation: „Ich mache mir die<br />
Aufregung sofort bewusst und entscheide<br />
mich selbst, ob ich mich ärgern will.“ Dadurch<br />
bleibt man eigenmächtig und lässt nicht zu, dass ein anderer<br />
über die eigenen Gefühle bestimmt. Man kann sich genauso<br />
gut entscheiden, sich nicht zu ärgern. Es ist besser, die Gefühle<br />
durch Selbstgespräche zu steuern. Für diese Gespräche trägt man<br />
selbst die Verantwortung, ist also Chairperson.<br />
Checkliste »Frust rechtzeitig erkennen«<br />
Ja Nein<br />
1. Ich bemerke sofort, wenn Frust entsteht. <br />
2. Ich weiß, worauf er zurückzuführen ist. <br />
3. Ich erkenne den Zusammenhang zwischen<br />
Anlass und Gefühl. <br />
4. Ich kann meine Gefühle in Worte fassen. <br />
5. Ich unterstelle niemanden, dass er mich<br />
bewusst ärgert. <br />
Hoffentlich haben Sie oft mit »Ja« geantwortet.<br />
Die Früherkennung von Frust ist entscheidend für den weiteren<br />
Verlauf. Denn Sie können nur in einem frühen Stadium des Gefühls<br />
entscheiden, wie Sie damit umgehen. Die Kompetenz, auf<br />
die eigenen Gefühle Einfluss zu nehmen, muss man sich immer<br />
wieder bewusst machen. Ärger ist nicht grundsätzlich etwas<br />
Schlechtes, sondern ein Hinweis, dass etwas für Sie nicht in Ordnung<br />
ist. Das kann man auch positiv aufnehmen und überlegen,<br />
wie man mit dem Ärger umgeht, anstatt sich der Dynamik des Ärgers<br />
aus zu liefern. Das Denken verläuft langsamer als die Dynamik<br />
der Gefühle und daher muss man für eine »Entschleunigung«<br />
sorgen. Wenn Sie feststellen, dass Wut entsteht, aktivieren<br />
„Ärger ist als Gewitter, nicht als Dauerregen gedacht. Er soll die Luft<br />
reinigen, nicht die Ernte verderben.“ (Ernst R. Hauschka)<br />
Verwenden Sie die Energie, die im Ärger steckt, konstruktiv für<br />
Ihre Tätigkeiten. Ist es nicht besser das Energiebündel »Frust« für<br />
andere Tätigkeiten im Beruf, im Haushalt oder in der Freizeit zu<br />
verwenden? Denn wer sich ärgert und aufregt, entwickelt immer<br />
viel Energie, die nicht konstruktiv genutzt wird. Den Anlass für<br />
den Ärger kann man nicht ändern, seine Gefühle aber beeinflussen.<br />
Es lohnt, sich mit den eigenen Gefühlen zu befassen und das<br />
im Anfangsstadium.<br />
Denn andere merken schnell, wenn Sie frustriert und gereizt sind<br />
und reagieren darauf nicht gerade begeistert.<br />
Sie Ihren Verstand mit dem Auftrag, die Situation kurz zu<br />
checken. Damit laufen Sie dem Ärger nicht in die Falle. Denken<br />
Sie z.B. »Aha, das ist jetzt eine ärgerliche Situation, wenn ich<br />
nicht aufpasse, explodiere ich, was mache ich jetzt?«. Die gedankliche<br />
Verarbeitung des Reizes, der die Emotionen ausgelöst hat, ist<br />
entscheidend für die weitere Entwicklung des Gefühls. Ärger<br />
kann man auch relativieren, differenzieren oder Entwarnung geben.<br />
Manchmal ahnt man schon, dass es eine ärgerliche Situation geben<br />
wird, z.B. ein Verkehrsstau und Sie kommen zu spät zum Termin.<br />
Ein Kollege macht Ihnen eine Terminzusage und hält sie<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
35
ENERGIE SPAREN<br />
© Cameron Whitman<br />
Ärgernisse bearbeiten<br />
Wenn ein Ärger dich erfasst<br />
und einen Groll im Bauch du hast,<br />
stell’ dich auf drei Minuten ein<br />
so lange darfst du sauer sein!<br />
Doch: Wenn’s nach drei Minuten tönt,<br />
dann sei gleich wieder ausgesöhnt.<br />
Dann ist vorbei und Schluss<br />
mit deinem Ärger und Verdruss.<br />
Der Timer gibt die Zeit dir an,<br />
wie lang’ dein Zorn noch toben kann.<br />
Für drei Minuten, das tut gut,<br />
darfst ärgern dich mit voller Wut!<br />
Lebst du nach diesem Timer-Rat.<br />
Bleibt Wut und Ärger dir erspart!<br />
Ist die geplante Zeit vorbei,<br />
bist du wieder sorgenfrei!<br />
(Carmen Würth)<br />
nicht ein. Hier hilft die mentale Vorbereitung auf diese Situation:<br />
»Der zu X-Prozent zu erwartende Fall ist eingetreten, ich mache<br />
jetzt das Beste daraus«. Ärger nützt in dieser Situation nichts. Der<br />
bewusste Verzicht auf den sinnlosen Ärger ist oberstes Ziel. Für<br />
die Zukunft entwickeln Sie einen Plan zur Vermeidung.<br />
Die A-Methode zur Bewältigung<br />
Die Aussprache<br />
Reden Sie mit jemandem über das, was Sie ärgert. Warten Sie damit<br />
nicht bis zum Feierabend, das dauert viel zu lange. Wenn Sie<br />
den Ärger spüren, teilen Sie das jemandem mit. Erwarten Sie<br />
dann keine Patentrezepte von ihm. Wenn Sie sich aussprechen,<br />
dürfen Sie den Tatbestand gerne etwas übertreiben – Hauptsache<br />
Sie sprechen sich alles von der Seele. Öffnen Sie das Ventil, das<br />
befreit. Begrenzen Sie aber Ihre Mitteilung auf 1 bis 2 Minuten,<br />
sonst steigern Sie sich noch in die Sache hinein und halten Mitarbeiter<br />
von der Arbeit ab.<br />
Das Abreagieren<br />
Körperliche Anspannung lenkt vom Ärger, der sich im Kopf befindet,<br />
ab. Machen Sie eine Faust, natürlich in der Tasche. Zerknüllen<br />
Sie ein paar Seiten Papier – ganz klein, mit viel Kraft und<br />
Druck. Während des Vorgangs sind Sie dann auf das Zerknüllen<br />
konzentriert, Sie vergessen für einen Moment den Ärger. Zählen<br />
Sie leise bis zwanzig und wiederholen Sie das drei Mal.<br />
Der Ausblick<br />
Denken Sie (direkt in der ärgerlichen Situation) mal an morgen<br />
oder an nächste Woche. Welche Bedeutung hat denn noch der Ärger<br />
von jetzt in der nächsten Woche? Wahrscheinlich keine Bedeutung.<br />
Und warum sollen Sie sich jetzt über etwas ärgern, von<br />
dem Sie wissen, dass es morgen wertlos ist? Bei Ärger mit Langzeitwirkung<br />
taugt diese Methode nichts. Bei kleineren Pannen ist<br />
der Ausblick eine gute Methode. Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf ist<br />
die Speicherplatte und Sie nehmen die Maus und führen Sie auf<br />
»Löschen«. Dort klicken Sie. Hinter dem Frust, den Sie haben,<br />
steht selten ein Täter, der bewusst provozieren will, sondern Tatsachen,<br />
die Sie einfach nur löschen können.<br />
Der Ausgleich<br />
Wenn es der Tagesablauf zulässt, machen Sie nach einer Enttäuschung<br />
etwas Angenehmes, Hauptsache nicht zwei unangenehme<br />
oder schwierige Dinge direkt hintereinander. Denn das Risiko, die<br />
zweite Aufgabe nicht zu schultern, ist groß. Konzentrieren Sie<br />
sich auf den Erfolg von gestern, auf eine gelungene Arbeit. Positive<br />
Gedanken führen zur richtigen inneren Einstellung. Das gelingt<br />
erst nach einiger Übung, nicht auf Anhieb. Denken Sie an erfreuliche<br />
Erlebnisse länger nach als an negative. Was Sie erfreut,<br />
was gelingt muss in Ihr Langzeitgedächtnis. Dann sind Sie mental<br />
gut gerüstet für den Alltagsfrust. Dann sind Sie immun gegen<br />
Frust. Das bringt Ihnen eine positive Ausstrahlung, Sie wirken<br />
sympathischer. Und dabei kommt es auf den Blickwinkel an, mit<br />
dem man etwas wahrnimmt. Ein Glas ist halbvoll oder halbleer –<br />
am Zustand ändert sich nichts, es ist nur eine Frage wie man es<br />
sieht.<br />
Auf Provokationen reagieren<br />
Bei persönlichen Vorwürfen sind Sie überrascht und verunsichert<br />
und gehen innerlich in Abwehrstellung. Dabei sind Sie in einer<br />
Zwickmühle: Eigentlich möchten Sie gern »zurückschießen«, andererseits<br />
wissen Sie, dass es nicht geht. Soll man sich aber alles<br />
gefallen lassen? Provokationen kann man ignorieren, aber wenn<br />
Sie sich getroffen fühlen, geht das nicht. Hier geben Sie dem<br />
»Täter« Feedback, indem Sie ihm sagen, wie Sie sein Verhalten<br />
wahrnehmen: »Ich bin betroffen über das, was ich gerade höre«,<br />
oder »Ich fühle mich verletzt«. Das führt oft dazu, dass der Täter<br />
seine Worte zurück nimmt. Eine völlig andere Methode ist es, eine<br />
Frage zu stellen, das macht den Angreifer nachdenklich und<br />
gibt ihm ein schlechtes Gewissen. Fragen Sie einfach: »Was habe<br />
ich persönlich falsch gemacht?« oder: »Wie soll ich jetzt darauf<br />
reagieren?«.<br />
Eine weitere Möglichkeit: Sie unterstellen dem »Täter«, dass er<br />
nichts gegen Sie persönlich hat, sondern nur in der Sache verärgert<br />
ist, z.B. wegen eines Terminverzugs. Sagen Sie dann: »Wie<br />
ich Sie kenne, sind Sie verärgert wegen…, Sie haben aber persönlich<br />
nichts gegen mich«. Da wird er Ihnen Recht geben (Recht geben<br />
müssen).<br />
Ein absolutes »No Go« ist es, bei Vorwürfen zur Ruhe und Sachlichkeit<br />
aufzufordern, erst Recht nicht mit den Worten »Regen Sie<br />
sich doch nicht so auf«, »Werden Sie doch mal sachlich, in diesem<br />
Ton möchte ich nicht mit Ihnen reden«. Nur in äußersten Fällen<br />
sollten Sie mit solchen Appellen reagieren.<br />
<br />
36 <strong>DA</strong> Mai 2013
40 Jahre<br />
Kompetenz und Erfahrung<br />
jetzt in unserer neuen Buchhandlung<br />
Über<br />
Mehr Auswahl – mehr Angebot –<br />
mehr Service – einfach mehr !<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
Auch wir als<br />
österreichisches Unternehmen<br />
liefern so gut und<br />
so günstig wie die Großen!<br />
Das stimmt!<br />
gesamte Sortiment der<br />
Buchwelt auch im Online-Shop:<br />
www.buchaktuell.at<br />
Wir liefern österreichweit<br />
porto- und spesenfrei!<br />
-Das<br />
Keine Mindestbestellmenge.<br />
Die Buchhandlung des<br />
<strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlages<br />
Spitalgasse 31A, 1090 Wien, Tel: 01/402 35 88-30<br />
Mo –Fr 8:00–18:00 Uhr, Sa 9:00–13:00 Uhr
HAUTPROBLEME<br />
Hautprobleme<br />
Akne und<br />
Neurodermitis<br />
Die Haut ist unser größtes Organ und leider auch<br />
häufig von verschiedenen Erkrankungen<br />
betroffen. Akne und Neurodermitis sind weit<br />
verbreitet; Akne betrifft bis zu 95 % aller<br />
Jugendlichen, Neurodermitis bis zu 15 % der<br />
Kinder und 3 % der Erwachsenen. Beide Erkrankungen<br />
bedeuten oft einen großen Leidensdruck<br />
für die Betroffenen insbesondere durch die<br />
deutlich sichtbaren, als stigmatisierend<br />
empfundenen Hauterscheinungen.<br />
AUTORIN: DR. THEODORA<br />
STEINDL-SCHÖNHUBER<br />
Die gute Nachricht ist, dass Akne<br />
und Neurodermitis keine Lebensgefahr<br />
oder Langzeitschäden<br />
bergen und sich die Symptome oft<br />
im Laufe des Lebens deutlich bessern<br />
oder sogar verschwinden. Nur 30 %<br />
der Neurodermitiskinder entwickeln<br />
auch als Erwachsene Ekzeme. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten<br />
mit guten Erfolgen<br />
sowie Verhaltenstipps und Zusatzempfehlungen.<br />
Als Patient kann man selbst viel zum<br />
Therapieerfolg beisteuern, z.B. durch<br />
Dr. Theodora Steindl-<br />
Schönhuber<br />
konsequente Anwendung der Arzneimittel und Pflegeprodukte<br />
sowie durch Beobachten, was einem gut tut und was nicht. Ein<br />
(frühzeitiges) Einholen professioneller Hilfe von Arzt oder Apotheker,<br />
Selbsthilfegruppen, Kosmetiker, Psychologen etc. ist sinnvoll.<br />
Leider werden die Möglichkeiten oft nicht optimal genutzt, weil<br />
die Patienten zu wenig über ihre Therapie Bescheid wissen, bei einer<br />
anfänglichen Symptomverschlechterung abbrechen – die aber<br />
bei vielen Therapien auftreten kann –, Angst vor Nebenwirkungen<br />
haben oder schlechte Praktikabilität und hohen Zeitaufwand<br />
beklagen. Es geht aber auch anders:<br />
© Melianiaka Kanstantsin<br />
Akne<br />
Akne wird topisch therapiert, d.h. durch lokal aufgetragene Salben,<br />
Cremen, Lösungen etc. und nur bei schweren Formen auch<br />
mit oralen Medikamenten.<br />
Ziele sind die an der Akne beteiligten Bakterien zu bekämpfen sowie<br />
die Talgsynthese und Talgdrüsengröße zu reduzieren. Da-<br />
38 <strong>DA</strong> Mai 2013
HAUTPROBLEME<br />
durch reduzieren sich Entzündungen und Mitesser. Durch Arzneimittel<br />
zum Einnehmen können ebenfalls Entzündungen bekämpft<br />
und der Hormonhaushalt reguliert werden.<br />
Verschiedene Wirkstoffe stehen als Fertigprodukte oder als durch<br />
den Apotheker Patienten-individuell hergestellte Zubereitungen<br />
zur Verfügung. Zu beachten ist:<br />
Orale Antibiotika können die Haut sonnenempfindlich machen,<br />
sollen nicht mit Milchprodukten eingenommen werden und<br />
sind kontraindiziert in Schwangerschaft und Stillzeit. Es werden<br />
sehr niedrige Dosierungen über einen längeren Zeitraum<br />
mit guter Verträglichkeit gegeben. Äußerlich angewendete Antibiotika<br />
haben diese Einschränkungen nicht, werden aber in der<br />
Regel nur wenige Wochen angewendet, weil eine Resistenzentwicklung<br />
vermieden werden muss.<br />
Das häufig eingesetzte Benzoylperoxid ist gut wirksam, kann<br />
aber die Haut trocken und schuppig machen. Vorsicht vor der<br />
© Ocskay Bence<br />
Als Patient kann man selbst viel zum Therapieerfolg beisteuern,<br />
z.B. durch konsequente Anwendung der Arzneimittel und<br />
Pflegeprodukte sowie durch Beobachten,<br />
was einem gut tut und was nicht.<br />
Bleichwirkung auf Handtücher, Bettwäsche und Kleidung.<br />
Sehr unproblematisch und gut verträglich ist Azelainsäure.<br />
Zu den topischen Retinoiden zählen Isotretinoin, Tretinoin und<br />
Adapalen. Bis auf Letzteres gilt wieder die Warnung vor UV-<br />
Sensibilisierung. Das potenteste aber nicht ganz unproblematische<br />
Aknemittel ist Isotretinoin oral eingenommen. Hier ist eine<br />
kontinuierliche ärztliche Überwachung Voraussetzung. Besonders<br />
muss auf die Pflege der trockener Augen und aufgesprungenen<br />
Lippen geachtet werden. Der Wirkstoff darf nicht in<br />
der Schwangerschaft eingenommen werden.<br />
Bei Verhütungswunsch führen Antiandrogene in Form verschiedener<br />
»Pillen«-Präparate oft zu einer Verbesserung des Hautbildes.<br />
Bei deren Anwendung sollte auf das Rauchen verzichtet<br />
werden, da es in Verbindung mit der Pille das Thromboserisko<br />
erhöht.<br />
Tipp: Milde Reinigung (sorgfältiges Abschminken), wasserhaltige<br />
Pflege und Irritationen wie z.B. Peelings vermeiden.<br />
Eine spezielle Aknediät gibt es nicht. Eine ausgewogene<br />
Ernährung und Lebensführung wirken auf jeden Fall positiv.<br />
Neurodermitis<br />
Neben den Ekzemen steht bei Neurodermitis der quälende<br />
Juckreiz im Vordergrund.<br />
Die Basistherapie der Neurodermitis ist eine konsequente, tägliche<br />
– immer nach dem Waschen – auch in den symptomfreien<br />
Zeiten durchgeführte Pflege sowie das Erkennen und Vermeiden<br />
von Triggerfaktoren wie Wolle, Schweiß, Stress, Nahrungsmittel<br />
etc. Pflege vermindert die Hauttrockenheit, die eine wichtige<br />
Juckreizursache darstellt, stärkt die Schutzfunktion der Haut und<br />
kann den Cortisonverbrauch senken. Die Haut braucht Fett in<br />
Form von fetten Ölen und Salbengrundlagen und Feuchtigkeit als<br />
Harnstoff oder Glycerin, die beide Wasser binden. Der Effekt<br />
kann z.B. bei Handekzemen durch das nächtliche Tragen von<br />
Baumwollhandschuhen nach dem Eincremen verstärkt werden.<br />
Im Winter sollten die Zubereitungen fetter sein als im Sommer. Es<br />
gibt eine Vielzahl guter und innovativer Produkte, wobei das individuelle<br />
Ansprechen sehr unterschiedlich sein kann, aber die oft<br />
medial angepriesenen »Wundermittel« existieren leider nicht. Zur<br />
Reinigung sind Bade- bzw. Duschöle sowie Haut-pH neutrale<br />
Syndets empfehlenswert.<br />
Zur Juckreizbekämpfung bieten sich Gerbstoff- oder Polidocanolhältige,<br />
kühlende Präparate an. Antiallergische Cremen und Salben<br />
sollten nicht eingesetzt werden, orale Antiallergika aber sehr wohl.<br />
Für die akut entzündlichen Phasen (Schübe) stehen Cortison-<br />
Präparate in verschiedenen Stärken zur Verfügung, die Entzündung<br />
und Juckreiz rasch und potent bekämpfen. Entsprechend<br />
ärztlicher Vorgabe angewendet – so kurz wie möglich, so lang wie<br />
nötig – sind die Nebenwirkungen wie z.B. Hautverdünnung, Dehnungsstreifen<br />
etc. gering und »Cortisonangst« unbegründet. Eine<br />
Anwendung bis zum vollständigen Abklingen der Entzündung<br />
beugt Rezidiven vor. Vorsicht ist geboten bei langer Anwendungsdauer<br />
im Gesicht oder Genitalbereich bzw. bei Kleinkindern.<br />
Häufig wird hier auf die rezeptpflichtigen Calcineurinhemmer<br />
zurückgegriffen. Bei vielen Patienten lösen diese Hautreaktionen<br />
wie Brennen, Rötung und Irritation aus, die aber nur kurz andauern<br />
und im Therapieverlauf abklingen. Sonnenschutzmaßnahmen<br />
sind obligat, Augen- und Schleimhautkontakt zu vermeiden.<br />
Eventuell hilfreich sind das Tragen antiseptischer Spezialkleidung<br />
sowie die Einnahme von antientzündlich wirkenden Omega-<br />
3-Fettsäure-Präparaten.<br />
Eliminationsdiäten, in deren Rahmen z.B. Milch, Nüsse, Eier,<br />
Soja, Weizen oder Fisch gezielt weggelassen werden, sind kritisch<br />
zu sehen und bei Neurodermitiskindern nur gerechtfertigt, wenn<br />
eine Nahrungsmittelallergie aktuell nachgewiesen wurde. Wichtig<br />
ist, gerade bei Kindern, die Lebensqualität nicht noch zusätzlich<br />
durch Verbote und kontrolliertes Essen einzuschränken bzw. sogar<br />
Ernährungsdefizite zu provozieren.<br />
Bei sehr schweren Krankheitsformen kann eine kurzfristige<br />
Schubtherapie mit oralen Immunsuppressiva notwendig sein, was<br />
aber einer intensiven ärztlichen Begleitung bedarf. <br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
39
MEDIKAMENTENEINNAHME<br />
© wavebreakmedia<br />
Richtige Medikamenteneinnahme – leicht gemacht<br />
Medikamente zur Inhalation:<br />
Dosieraerosole<br />
Teil 5. Die Inhalationstherapie hat sich in den letzten Jahren etabliert und massiv ausgeweitet –<br />
die Zunahme von Allergien und chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD sorgen<br />
dafür, das diese mittlerweile gängigen Arzneiformen häufig verschrieben werden und zur Anwendung<br />
kommen.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />
Neben der eher kurzfristigen Anwendung<br />
bei akuter Bronchitis mit hohem<br />
Entzündungscharakter müssen<br />
Medikamente zur Inhalation meistens<br />
langfristig und vor allem regelmäßig verwendet<br />
werden. Die richtige Handhabung<br />
ist maßgeblich für den Therapieerfolg entscheidend.<br />
Doch genau hier liegt oftmals<br />
das Problem: Statistiken belegen, dass die<br />
verschiedenen Inhalationsgeräte häufig<br />
nicht ordnungsgemäß angewendet werden:<br />
Hier geben der verschreibende Arzt<br />
Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger-Wager<br />
und der abgebende Apotheker gerne Hilfestellung. Sie können<br />
ihren Patienten und Kunden mittels verschiedener Testgeräte ein<br />
verordnetes Inhalationsgerät genau erklären und sie in der korrekten<br />
Anwendung schulen.<br />
Dies ist immer dann absolut notwendig, wenn ein neues Inhalationsgerät<br />
verschrieben wird, aber auch bei jahrelanger Anwendung<br />
empfiehlt es sich von Zeit zu Zeit für den Patienten, unter kontrollierter<br />
Anwendung überprüfen zu lassen, ob sich Fehler im täglichen<br />
Umgang damit eingeschlichen haben. Prinzipiell unterscheidet<br />
man unabhängig vom enthaltenen Medikament technisch zwei<br />
Arten von Inhalatoren: die Dosieraerosole und Pulverinhalatoren.<br />
Dosieraerosole<br />
Dosieraerosole bestehen aus einer Aluminiumdose mit einem Dosierventil<br />
und einer Kunststoffhalterung mit Mundstück sowie<br />
einer Mundstückverschlusskappe. Der oder die Wirkstoffe liegen<br />
in einem druckverflüssigten Treibgas gelöst oder in einer<br />
Suspension vor.<br />
Die korrekte Anwendung:<br />
Schutzkappe vom Mundstück abziehen.<br />
Vor der ersten Anwendung eines neuen Dosieraerosols sollten<br />
zwei bis drei Sprühstöße »versprüht« werden, ohne diese zu inhalieren.<br />
Erst dann ist eine gleich bleibende Dosis bei jedem weiteren<br />
Sprühstoß sichergestellt.<br />
Weiters müssen Dosieraerosole vor jeder weiteren Anwendung<br />
40 <strong>DA</strong> Mai 2013
kräftig geschüttelt werden, um die gleichmäßige Verteilung des<br />
Wirkstoffes aufrechtzuerhalten. Auch muss die Dose zwischen<br />
Daumen und Mittelfinger so gehalten werden, dass sich das<br />
Mundstück unten befindet. Wird die Dose waagrecht oder mit<br />
dem Mundstück nach oben gehalten, so besteht die Gefahr, dass<br />
der Sprühstoß nur Treibgas enthält.<br />
Entweder stehend oder aufrecht sitzend mit leicht in den<br />
Nacken gebeugtem Kopf muss vor der Inhalation tief und langsam<br />
ausgeatmet werden, um »Platz« für die Einatmung zu schaffen<br />
(nicht in den Inhalator hineinatmen!). Dann wird das Mundstück<br />
mit den Lippen umschlossen.<br />
Während langsam und tief eingeatmet wird (ca. 3 Sekunden<br />
oder länger), muss durch Drücken des Dosenbodens ein Sprühstoß<br />
ausgelöst werden. Anschließend den Atem 5 bis 10 Sekunden<br />
anhalten, danach durch die Nase oder die »Lippenbremse«<br />
(langsames Ausatmen mit fast geschlossenem Mund)<br />
ausatmen.<br />
Eine weitere Inhalation einer zweiten Dosis oder eines anderen<br />
Arzneimittels darf frühestens nach 30 Sekunden erfolgen.<br />
Schutzkappe auf Mundstück wieder aufsetzen.<br />
Manche Arzneimittel zur Inhalation verlangen anschließend<br />
das Spülen des Mundes, um lästige Pilzinfektionen zu vermeiden.<br />
Um die Reichweite eines Dosieraerosols festzustellen, soll bei<br />
regelmäßiger Anwendung – z.B. zweimal täglich – das Beginndatum<br />
vermerkt werden. Durch die auf der Packung angegebene Anzahl<br />
von Hüben kann so das Enddatum rechnerisch ermittelt werden.<br />
Wird ein Dosieraerosol nur bei Bedarf verwendet, leistet eine<br />
Strichliste wertvolle Dienste.<br />
Aufbewahrung und Reinigung ihres Dosieraerosols<br />
Dosieraerosole müssen bei Raumtemperatur (25 bis 30° Celsius)<br />
aufbewahrt werden. Was für Haarspray oder Lackdosen gilt,<br />
kommt auch hier zur Anwendung: große Hitze tut nicht gut. Sind<br />
Dosieraerosole längere Zeit Temperaturen über 50°C ausgesetzt<br />
wie z. B. im Auto oder einer Strandtasche in der prallen Sonne, so<br />
ist eine exakte Dosierung nicht mehr gewährleistet. Bei sehr niedrigen<br />
Temperaturen unter -15°C ist meist die Funktionsfähigkeit<br />
eingeschränkt, und es wird eine kleinere Dosis als sonst pro Sprühstoß<br />
abgegeben. Druckunterschiede, wie sie in den Bergen oder bei<br />
Reisen in einem Flugzeug herrschen, sind dagegen unbedenklich.<br />
Ist das Mundstück stark verunreinigt, so zieht man es vom Dosieraerosol<br />
herab, reinigt es mit warmen Wasser und steckt es nach<br />
sorgfältigem Trocknen (eventuell fönen) wieder an.<br />
Inhalierhilfen<br />
Die Koordination zwischen Einatmung und Auslösen des Sprühstoßes<br />
bereitet oft Schwierigkeiten. Hier liegt auch die größte<br />
Fehlerquelle. Abhilfe schafft hier die Verwendung von Inhalierhilfen,<br />
die es in verschiedenen Größen und Ausführungen für Erwachsene,<br />
Kinder und Säuglinge gibt. Diese meist aus Kunststoff<br />
oder Metall gefertigten Behälter reichen von einfachen Mundstückverlängerungen<br />
bis hin zu so genannten Spacern mit oder<br />
ohne Ventil, welche das eingesprühte Medikament gleichsam einfangen<br />
und so dem Patienten erlauben, es anschließend in seinem<br />
Rhythmus vollständig mittels der oben beschriebenen Technik<br />
»herauszuatmen«. Inhalierhilfen müssen zumindest einmal pro<br />
Woche laut Gebrauchsanweisung gereinigt und dürfen nur von einer<br />
Person verwendet werden.<br />
In der nächsten Folge: Medikamente zur Inhalation – Pulverinhalatoren<br />
Literatur bei der Verfasserin.<br />
<br />
Stressabbau und<br />
-vermeidung<br />
Stress<br />
lass<br />
nach<br />
RUNDBLICK<br />
Sind Sie auch im Stress? Heutzutage ist fast jeder im Stress.<br />
Vor allem, seit es den Freizeit-, Wochenend- und Urlaubsstress<br />
zum ganz normalen Büro- und Arbeitsstress gibt.<br />
Man unterscheidet den Eu-stress, den angenehmen, belebenden,<br />
der hübscher formuliert Energie, Tatendrang oder Unternehmungslust<br />
heißen könnte. Der Dys-stress hingegen wird uns schon zu<br />
viel, da laufen wir dann mit hängender Zunge unseren Terminen<br />
hinterher und machen vieles, das wir eigentlich gar nicht mehr als<br />
lustig empfinden. Wenn Sie diesen Dysstress schon nicht vermeiden<br />
können, so ist dagegen doch manches Kraut gewachsen. An<br />
erster Stelle steht hier der Ginseng mit seiner »stressadaptogenen«<br />
Wirkung, das heißt, dass man sich auf Belastungssituationen<br />
besser einstellt, sich besser konzentrieren und auch regenerieren<br />
kann. Zurzeit untersucht man diese altbekannte und doch so moderne<br />
fernöstliche Arzneipflanze auf weitere Wirkungen. So soll<br />
Ginseng die körpereigenen Abwehrkräfte stärken, sich bei Diabetes<br />
günstig auswirken und auch die Gedächtnisleistung im Alter<br />
deutlich verbessern. Achten Sie auf eine ausreichend hohe Dosierung<br />
und die Standardisierung des Ginsengwurzelextrakts in Kapseln<br />
oder Tonika. Sinnvoll ist auch die Kombination mit Lecithin<br />
oder B-Vitaminen, der Nervennahrung schlechthin. Wenn die Tage<br />
trübe sind, hilft Johanniskraut als »Sonne der Seele« über manches<br />
Tief und manche Stresssituation hinweg. Bei stress bedingten<br />
Einschlafstörungen lindern Beruhigungstees, Tropfen oder<br />
Dragées mit Baldrian, Hopfen und Melisse die Beschwerden. Sie<br />
durchbrechen das quälende Kreisen der Gedanken und wirken<br />
Schlaf anstoßend. Nach dem Ursachenprinzip ist Stressabbau und<br />
-vermeidung, eventuell durch geeignete Entspannungstechniken<br />
die beste Behandlung. Ein Tipp zum Schluss: Sagen Sie nicht<br />
„Ich bin im Stress“, sagen Sie lieber: „Ich habe viel Arbeit“, das<br />
klingt gleich viel positiver!<br />
<br />
© Andresr<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
41
<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />
Homöopathie<br />
Unbeschwerte Schwangerschaft<br />
und Geburt<br />
In der Schwangerschaft pflegen die meisten Frauen einen gesunden<br />
Lebensstil und suchen bei Beschwerden sanft wirksame<br />
Arzneimittel, die weder ihnen noch dem Ungeborenen schaden.<br />
„Mit homöopathischen Arzneien können die typischen Beschwerden<br />
der Schwangerschaft wie zum Beispiel Übelkeit, Sodbrennen,<br />
Rückenschmerzen und Schlafstörungen gut und nebenwirkungsfrei<br />
behandelt werden“, informiert Dr. Ilse Fleck-Vaclavik,<br />
Homöopathin und Allgemeinmedizinerin aus Perchtoldsdorf.<br />
Übelkeit<br />
In der ersten Phase der Schwangerschaft kämpfen viele werdende<br />
Mütter mit Übelkeit. Häufig verordnete homöopathische Arzneien<br />
gegen diese Beschwerden sind Sepia officinalis (Tintenfisch) oder<br />
Colchicum autumnale (Herbstzeitlose) – beide Arzneien unterstützen<br />
bei der extremen Geruchsempfindlichkeit, wobei Colchicum<br />
dem Kältegefühl im Magen gegensteuert, Sepia die Morgenübelkeit<br />
verbessert. Weiters kommen Nux vomica (Strychnos nux-vomica,<br />
Brechnuss) und Tabacum (Nicotiana tabacum, Tabak) zum Einsatz<br />
– beide wohlbekannt auch bei Magen- und Darmbeschwerden<br />
außerhalb der Schwangerschaft. Wer in der Schwangerschaft auffällig<br />
blass um die Nasenspitze<br />
ist und sich totenelend fühlt,<br />
sollte zu Tabacum greifen.<br />
Nägel -<br />
kauen?<br />
Daumen -<br />
lutschen?<br />
Bitter schmeckender Nagellack<br />
zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />
und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />
Anwendung werden die Nägel und<br />
Hände wieder schön und gepflegt.<br />
Daum-exol ist nach dem Auftragen<br />
geruchlos und unsichtbar.<br />
PHZNR 5007337<br />
Dentinox KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />
Vertrieb Österreich:<br />
Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien<br />
Dentinox ®<br />
Auffälliges Symptom: Besserung<br />
der Übelkeit durch Entblößen<br />
des Bauches! Nux vomica<br />
verbessert die morgendliche<br />
Übelkeit, wenn sie in<br />
Kombination mit Magenschmerzen<br />
oder einem Steingefühl<br />
im Magen auftritt.<br />
Gürtel sind unerträglich.<br />
Schlafprobleme<br />
Wer wegen seiner kreisenden<br />
Gedanken stundenlang<br />
keinen Schlaf findet, kommt<br />
mit Coffea cruda (ungerös -<br />
tete Kaffeebohnen) in die<br />
Ruhephase. Behindern Einschlafprobleme<br />
bzw. häufiges<br />
Erwachen in der Nacht<br />
den gesunden Schlaf, begleitet<br />
von Tagesmüdigkeit,<br />
hat die Stunde von Phosphorus<br />
(gelber Phosphor)<br />
geschlagen. Aconitum napellus<br />
(Eisenhut) eignet sich<br />
besonders für Menschen,<br />
die aufgrund von Ängsten<br />
nachts, vor allem gegen<br />
Mitternacht, nicht schlafen<br />
können.<br />
Rückenschmerzen<br />
In den späteren Phasen der Schwangerschaft treten immer wieder<br />
auch Rückenschmerzen auf. Hier haben sich wiederum Sepia und<br />
Kalium carbonicum (Kaliumcarbonat) als hilfreich erwiesen. Wer<br />
sich schwach im Rücken fühlt und stark schwitzt, benötigt Kalium<br />
als Stütze, bei Rückenschmerzen, gebessert durch harten<br />
Druck, ist Sepia angezeigt.<br />
Sodbrennen<br />
Sodbrennen kann wirkungsvoll mit Nux vomica behandelt werden.<br />
„Wie bei allen Beschwerden gilt besonders bei den typischen<br />
Befindlichkeitsstörungen in der Schwangerschaft, dass die<br />
beste Wirkung erzielt wird, wenn die Gesamtheit der Symptome<br />
– sowohl körperlich als auch psychisch – erfasst und in die Mittelwahl<br />
einbezogen wird,“ so Dr. Ilse Fleck.<br />
Geburtswehen homöopathisch lindern<br />
Besonders bewährt hat sich die Homöopathie beim Geburtsvorgang<br />
selbst. „Viele Frauen wünschen eine natürliche Geburt,<br />
möglichst ohne Schmerzmittel. Hier kann die Homöopathie unterstützend<br />
eingreifen, wenn zum Beispiel der Wehenschmerz sehr<br />
heftig ist oder der Muttermund sich nicht öffnet“, empfiehlt die<br />
Homöopathin. So ist Cimicifuga racemosa (amerikanisches Wanzenkraut)<br />
bewährt bei Wehenschwäche, Caulophyllum thalictroides<br />
(Frauenwurzel) eine häufig gebrauchte Arznei, wenn der<br />
Muttermund »verkrampft« ist und sich nur zögernd öffnet. <br />
© Hannes Eichinger – Fotolia.com<br />
42 <strong>DA</strong> Mai 2013
<strong>DA</strong> MUTTER UND KIND<br />
Allergie beeinträchtigt<br />
Lern- und Konzentrationsfähigkeit<br />
Schlechte Schulnoten<br />
wegen Heuschnupfen<br />
Derzeit machen die fliegenden Pollen vielen Kindern und<br />
Jugendlichen mit Heuschnupfen zu schaffen. Mögliche<br />
Folgen einer unbehandelten Allergie sind Konzentrationsund<br />
Lernschwierigkeiten, die Schüler, die gerade in lernintensiven<br />
Phasen stecken, zusätzlich belasten. „Kindern und Jugendlichen<br />
wird kurz vor den Sommerferien noch einmal alles abverlangt.<br />
Kinder und Jugendliche, die auf Gräserpollen allergisch reagieren,<br />
sind deshalb doppelt belastet. Sie leiden unter den typischen allergischen<br />
Beschwerden wie Niesen, juckenden und tränenden Augen<br />
und verstopfter bzw. laufender Nase und aufgrund dessen<br />
häufig auch unter Konzentrations- und Lernschwierigkeiten“, erklärt<br />
Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Varga von der klinischen Abteilung<br />
für Pulmonologie und Allergologie an der Univ.-Klinik für<br />
Kinder- und Jugendheilkunde in Graz. „Dazu kommen Schlafprobleme,<br />
die mit der saisonalen, allergischen Rhinokonjunkitivitis<br />
(Heuschupfen) einhergehen und Abgeschlagenheit, Tagesmüdigkeit<br />
und Konzentrationsschwächen verursachen“. Allein schon<br />
deshalb sollte keine Allergie unbehandelt bleiben. Erste Anlaufstelle<br />
ist dabei Ihr Apotheker.<br />
<br />
© Kzenon<br />
© Oksana Kuzmina<br />
Positive Wirkung<br />
Für Baby’s Wohl -<br />
befinden: Kuscheln<br />
Kuscheln kann helfen, Stress abzubauen, Angst und<br />
Furcht zu verringern und fördert das Wohlbefinden und<br />
die Gedächtnisleistung. Diese positiven Effekte stellen<br />
sich dank der Ausschüttung des Peptids Oxytocin ein – aber<br />
nur beim Kuscheln mit einer eng vertrauten Person. Denn:<br />
„Kuscheln mit Fremden kann eine gegenteilige Wirkung haben“,<br />
wie der Neurophysiologe Univ.-Prof. Dr. Jürgen Sandkühler,<br />
Leiter des Zentrums für Hirnforschung der Medizinischen<br />
Universität Wien, betont.<br />
<br />
Zähnchen kriegen ohne Qual<br />
Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie Dentinox-Gel<br />
Zahnungshilfe vorsorglich auf die Zahndurchbruchstelle auftragen.<br />
Dentinox-Gel Zahnungshilfe:<br />
■ wundheilungsfördernd<br />
■ entzündungshemmend<br />
■ schmerzstillend<br />
In allen<br />
Apotheken<br />
erhältlich.<br />
PHZNR<br />
1325951<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation,<br />
Arzt oder Apotheker.<br />
Hersteller: Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG,<br />
12277 Berlin, www.dentinox.de<br />
Vertrieb Österreich: Takeda Pharma Ges.m.b.H., 1120 Wien<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
43
<strong>DA</strong> AUF REZEPT<br />
Blutzuckersenkung über den Harn!<br />
Trotz aller Medikamente erreichen rund 44 % der Diabetiker ihren<br />
HbA1c-Zielwert nicht. Daran haben die Nebenwirkungen der<br />
verwendeten Medikamente, vor allem die Gewichtszunahme und<br />
das Risiko der Unterzuckerung, großen Anteil. Bekanntlich dient die<br />
Glukose als wertvoller Energieträger und wird aus dem Harn, bevor er<br />
den Körper verlässt, in die Nieren zurückgeholt. Ein Transportenzym –<br />
der so genannte SGLT2-Transporter – erledigt die Aufgabe fast perfekt,<br />
denn von den täglich 180 g Zucker im Harn, gehen tatsächlich nur 0,5<br />
g Glukose verloren. Doch Menschen mit erhöhten Glukosewerten im<br />
Blut würden gerne auf den Spareffekt verzichten. Dass das ohne Einschränkung<br />
der Gesundheit möglich ist, belegt der vererbbare Transporter-<br />
Defekt, bei dem lebenslang große Zuckermengen über den<br />
Harn verloren gehen, ohne Nachteile für die Betroffenen.<br />
Im Jänner 2013 erschien ein völlig neues Antidiabetikum mit dem<br />
Wirkstoff »Dapagliflozin« am Markt, das den Transporter in seiner<br />
Funktion hemmt. Er ist dann nicht mehr in der Lage, die Glukose aus<br />
dem Harn zurück zu transportieren. Daher wird vermehrt Glukose<br />
über den Harn ausgeschieden, und der Blutzuckerspiegel sinkt. In allen<br />
Studien ging zugleich das Körpergewicht um 2 bis 3 kg zurück.<br />
Rund 25 % der Patienten verloren sogar über 5 % an Körpergewicht.<br />
Wichtig erscheint, dass am Gewichtsverlust das Körperfett mit 1,5 kg<br />
beteiligt ist! Die vorliegenden Daten belegen die Nachhaltigkeit des<br />
Gewichtsverlustes über 102 Wochen. Dazu genügt die Einnahme einer<br />
einzelnen Tablette täglich. Die Nebenwirkungen beschränken sich auf<br />
leichte genitale Infekte (4,8 %) und Harnwegsinfekte (3,7 %). Unterzuckerung<br />
trat unter der Monotherapie nur selten auf.<br />
<br />
Chronisch obstruktive<br />
Lungenerkrankungen (COPD)<br />
Schafstoffreiche Luft – in erster Linie also Zigarettenrauch – sorgt in<br />
den feinen und sehr empfindlichen Atemwegen für eine Reizung<br />
und nachfolgende Entzündung der Schleimhaut. Es verändert<br />
sich nicht nur ihre Oberfläche, sondern auch die Schleimproduktion<br />
nimmt zu, und der Atemwiderstand steigt. Die Lungen werden daher zu<br />
wenig belüftet, was die Gefahr bakterieller Entzündungen (Bronchitis) erhöht,<br />
und zugleich ist der Betroffene immer weniger körperlich belastbar,<br />
weil ihm dabei die Luft »ausgeht«. Die dafür verantwortlichen Verengungen<br />
im Bronchialbaum sind im Gegensatz zum allergisch bedingten<br />
Asthma bronchiale medikamentös nicht mehr vollständig rückgängig zu<br />
machen.<br />
Mit »Glycopyrroniumbromid« steht ein ausgereifter Wirkstoff zur Verfügung,<br />
der schon in anderen Anwendungsgebieten reüssiert hat. Er<br />
wird mit dem Inhalator inhaliert, wobei der richtige Inhalationsvorgang<br />
durch ein surrendes Geräusch, den süßen Laktosegeschmack<br />
im Mund und durch das veränderte Aussehen der benutzen Kapsel<br />
(durchscheinend) signalisiert wird. Die bei COPD zu sehr angespannten<br />
Muskeln in den Atemwegen werden gelockert und lassen dann<br />
den Luftstrom etwas leichter passieren. Diese Bronchienerweiterung<br />
setzt innerhalb von 5 min. ein und hält über das gesamte 24stündige<br />
Dosierungsintervall an. Dazu genügt die 1x tägliche Inhalation des Inhaltes<br />
einer Kapsel immer zum gleichen Zeitpunkt. Bezüglich der Linderung<br />
der Atemnot steht »Glycopyrronium« mit dem bisherigen<br />
Stand ard »Tiotropium« wirkungsmäßig etwa auf der gleichen Stufe.<br />
Außerdem kommt es zur signifikanten Abnahme der Zahl mittelschwerer<br />
und schwerer COPD-Verschlechterungen und zu einem geringeren<br />
Verbrauch an rasch wirksamen Notfall-Sprays. Im Vordergrund der<br />
Nebenwirkung, vor allem zu Behandlungsbeginn, steht Mundtrockenheit<br />
(2,4 %) und in geringerem Ausmaß Harnverhalten sowie Nebenwirkungen<br />
im Verdauungstrakt (1,4 %). An lokalen Nebenwirkungen im<br />
Mund sind Rachenreizungen, Nasen-, Rachenentzündungen, Schnupfen<br />
und Stirnhöhlenentzündungen zu nennen.<br />
<br />
Störung der »Inneren Uhr«<br />
Schwankende<br />
Insulinwirkung<br />
Für das Körpergewicht ist es nicht nur wichtig, was man isst,<br />
sondern auch wann man isst oder schläft. Wie US-Forscher<br />
an Mäusen zeigten, ändert sich im Tagesverlauf die Wirkung<br />
des Hormons Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Wird<br />
diese von der »Inneren Uhr« gesteuerte Tagesrhythmik gestört,<br />
entwickeln die Nager eine Insulinresistenz und werden anfällig<br />
für Übergewicht. Die Berücksichtigung der biologischen Uhr<br />
könne auch eine Möglichkeit sein, beim Menschen Stoffwechselstörungen<br />
und Übergewicht zu behandeln.<br />
In früheren Untersuchungen haben Forscher beim Menschen bereits<br />
nachgewiesen, dass Störungen des Schlafrhythmus, etwa<br />
durch Nachtarbeit oder Jetlag, das Körpergewicht und den Stoffwechsel<br />
beeinflussen. Ebenso zeigten Wissenschafter, dass bestimmte<br />
Varianten so genannter Uhrgene, die die »Innere Uhr«<br />
steuern, mit Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung<br />
stehen. Inwieweit sich die Wirkung des Hormons Insulin<br />
rhythmisch verändert, sei aber noch nicht gut untersucht gewesen,<br />
schreiben amerikanische Forscher.<br />
Sie fanden nun in ihrer Studie, dass nachtaktive Mäuse am Tag –<br />
also während ihrer natürlichen Ruhephase – am stärksten insulinresistent<br />
sind. Infolgedessen ist auch ihr Blutzuckerspiegel in dieser<br />
Zeit am höchsten, weil weniger Zucker aus dem Blut transportiert<br />
wird. In der Nacht, wenn die Mäuse und ihr Stoffwechsel aktiv<br />
werden, steigt die Insulinwirkung, der Blutzuckerspiegel sinkt.<br />
Genetisch veränderte Mäuse, deren »Innere Uhr« gestört ist, bleiben<br />
Tag und Nacht in dieser Phase der Insulinresistenz, berichten<br />
die Wissenschafter. Auch bei Mäusen, die konstant Licht ausgesetzt<br />
sind, gehe der biologische Rhythmus verloren und damit<br />
auch die Schwankungen der Insulinwirkung. Bekamen sie eine<br />
fettreiche Diät verabreicht, lagerten diese Tiere mehr Fett ein. <br />
Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
<strong>Österreichische</strong>n<br />
Diabetesgesellschaft und<br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Weniger rotes Fleisch, dafür mehr Ballaststoffe – und<br />
evtl. mehr Kaffee senken das Diabetesrisiko und können<br />
daher auch bei Diabetes hilfreich sein.“<br />
© tab62<br />
44 <strong>DA</strong> April 2013
<strong>DA</strong> DIABETES NEWS<br />
© Gts<br />
31.5.2013:<br />
Weltnichtrauchertag<br />
Rauchen & Diabetes<br />
Gesunde Ernährung<br />
Diabetes Typ 2 in den<br />
Griff bekommen<br />
Die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes Typ 2 ist übergewichtig.<br />
Übergewicht senkt jedoch die Insulinempfindlichkeit<br />
der Körperzellen. Das hat zur Folge, dass Zucker<br />
(Glukose) nicht mehr so gut aus dem Blut in die Zellen aufgenommen<br />
werden kann, der Blutzuckerspiegel steigt. Ein erhöhter<br />
Blutzuckerspiegel aber verursacht Gefäßschädigungen und ebnet<br />
damit der gefürchteten Arterienverkalkung den Weg. Dies erklärt,<br />
warum Menschen mit Diabetes überproportional häufig einen<br />
Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf-Komplikationen entwickeln<br />
und oft auch an solchen Ereignissen versterben.<br />
Schaffen es übergewichtige Diabetiker, abzunehmen, erreichen<br />
sie oft mehrere Ziele gleichzeitig: Der Blutzuckerspiegel sinkt –<br />
und mit ihm auch das Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen.<br />
Ernährungsumstellung statt Diät<br />
Massive Fastenkuren können den Blutzuckerspiegel durcheinander<br />
bringen. Daher ist eine Umstellung auf gesunde Ernährung zu<br />
empfehlen, was aber nicht zwingend bedeutet, dass Diabetiker auf<br />
jedes Stück Torte oder Zucker verzichten müssen. Vielmehr sollten<br />
sie auf eine ausgewogene, fettarme und vitamin- und ballaststoffreiche<br />
Ernährung achten.<br />
Die wichtigsten Regeln<br />
Achten Sie auf die Kalorien und vermeiden Sie so eine Gewichtszunahme.<br />
Bevorzugen Sie pflanzliche statt tierische Fette. Fleisch und<br />
Wurst sind ein Luxus, den Sie sich nur wohldosiert gönnen<br />
sollten.<br />
Verzehren Sie regelmäßig – am besten zu jeder Mahlzeit –<br />
Obst und Gemüse. Das sind wichtige Lieferanten von Vitaminen<br />
und wertvollen Spurenelementen.<br />
Essen Sie täglich Vollkornprodukte. So steigern Sie den Ballaststoffanteil<br />
der Nahrung.<br />
Reduzieren Sie vor allem den Verzehr von schnell resorbierbaren<br />
Kohlenhydraten wie sie in Zucker, Schokolade und sonstigen<br />
Naschereien enthalten sind. Beachten Sie, dass der normale<br />
Haushaltszucker sofort ins Blut geht und den Blutzuckerspiegel<br />
entsprechend in die Höhe treibt!<br />
Vermeiden Sie zu reichlichen Alkoholkonsum.<br />
Achten Sie auf ausreichendes Trinken – vorwiegend Leitungsoder<br />
Mineralwasser.<br />
<br />
Für Menschen mit Diabetes ist das Rauchen besonders gefährlich,<br />
da die über 3.000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker<br />
ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen<br />
massiv erhöhen. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt<br />
so häufig an Diabetes Typ 2 wie Nichtraucher.<br />
Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus<br />
Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung<br />
verschlechtern. „Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten<br />
Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko<br />
für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt<br />
dies noch“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes<br />
Zentrum Mergentheim. Rauchende Diabetiker leiden daher<br />
häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und<br />
kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Raucherbein<br />
oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere als deren<br />
Folge. Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der<br />
Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die<br />
Menge an dem so genannten »guten« HDL-Cholesterin verringert.<br />
„Hierdurch erhöht sich die Gefahr für eine Herzschwäche<br />
und Arterienverkalkung. Außerdem lässt sich der Blutzucker bei<br />
rauchenden Diabetikern schwerer ermitteln und beeinträchtigt<br />
somit die Therapie“, betont Prof. Haak.<br />
Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen Diabetes<br />
begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen<br />
Typ 2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40<br />
Jahre sind besonders betroffen. Ursachen für diesen Zusammenhang<br />
konnten Wissenschafter bisher noch nicht belegen. Sie vermuten,<br />
dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus<br />
dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse<br />
haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren<br />
heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die<br />
Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.<br />
Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? Ihr Apotheker<br />
unterstützt Sie dabei!<br />
<br />
© Eric Limon<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
45
<strong>DA</strong> KOCHREZEPTE<br />
Die besten Rezepte –<br />
genial einfach, einfach genial<br />
Koch mit! Oliver<br />
Kochen macht Spaß! Besonders mit den einfach<br />
nachkochbaren Rezepten von »Koch mit<br />
Oliver«…<br />
Petersilienschaumsuppe<br />
mit Chips und Thymian<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
Zubereitung ca. 15 min.<br />
4 Petersilienwurzeln 1 weiße Zwiebel Olivenöl zum Anbraten<br />
1/8 l Weißwein Suppenwürfel nach Geschmack 1/8 l<br />
Obers 10 Erdäpfelchips 2 EL Parmesan 4 EL gehackte Petersilie<br />
Petersilie zum Garnieren<br />
Zubereitung:<br />
Petersilienwurzel schälen und in kleine Stücke schneiden.<br />
Zwiebel schälen, in kleine Stücke schneiden und mit den Wurzeln<br />
in einem Topf mit Olivenöl anbraten.<br />
Mit Weißwein ablöschen, Wasser dazu geben, mit Suppenwürfel<br />
würzen und mit Obers verfeinern.<br />
Chips zerstoßen, Parmesan reiben, beides mischen und auf ein<br />
Backblech mit Backpapier streuen.<br />
Im vorgeheizten Ofen bei 220° C ca. 10 min. backen.<br />
Petersilie zur Suppe geben, Suppe aufmixen und in Teller<br />
gießen.<br />
Mit Petersilie garnieren und mit Chips servieren.<br />
Italienisches<br />
Butterschnitzel<br />
mit Erdäpfel-Parmesan-Püree<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
Zubereitung: 40 min.<br />
4 mittelgroße, mehlige Erdäpfel Salz, Pfeffer 40 dag Kalbsfaschiertes<br />
1 Ei 4 Grissini ½ Bund frischer Salbei Olivenöl<br />
zum Braten 1/8 l Milch 1 EL Butter 15 dag Parmesan<br />
3 Paradeiser<br />
Zubereitung:<br />
Erdäpfel schälen und in kleine Stücke schneiden.<br />
In Salzwasser ca. 10 min. kochen.<br />
Faschiertes mit Salz und Pfeffer würzen, Ei dazu geben.<br />
Grissini und Großteil des Salbeis fein hacken. Zum Faschierten<br />
geben und alles gut verrühren.<br />
Faschiertes zu Laibchen formen und in Olivenöl pro Seite ca. 4<br />
min. braten.<br />
Für einen frischen Geschmack ein paar Salbeiblätter im Ganzen<br />
dazu geben.<br />
Fertige Erdäpfel abseihen und in einem Topf mit Milch und<br />
Butter zu Püree verarbeiten.<br />
Parmesan reiben, Großteil zum Püree geben und Rest über den<br />
Laibchen verteilen.<br />
Paradeiser in kleine Stückchen schneiden, zu den fast fertigen<br />
Laibchen geben und ca. 1 min. mitbraten.<br />
Butterschnitzel mit Püree und Paradeisern anrichten, mit Salbei<br />
dekorieren.<br />
Koch mit! Oliver – Die besten Rezepte –<br />
genial einfach, einfach genial<br />
Von Oliver Hoffinger, Verlag Brandstätter,<br />
ISBN 978-3-850-336086, € 19,95. Zu<br />
beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse<br />
31a, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75,<br />
E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />
Homepage: www.buchaktuell.at.<br />
Wir liefern ohne Versankosten.<br />
Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />
46 <strong>DA</strong> Mai 2013
<strong>DA</strong>-Gewinnspiel<br />
Die kleine Spinne Widerlich<br />
<strong>DA</strong> KIDS<br />
© Sujono sujono, Baumhaus Verlag (2)<br />
Die kleine Spinne Widerlich<br />
macht sich eines Tages auf den<br />
Weg, um herauszufinden, warum<br />
die Menschen Angst vor ihr haben.<br />
Auf ihrer Reise fragt sie viele Freunde<br />
und Verwandte um Rat. Doch jeder hat<br />
eine andere Antwort…<br />
Möchtest auch du wissen, warum sich<br />
scheinbar alle vor der kleinen Spinne<br />
fürchten, so mach’ doch mit bei unserem<br />
Gewinnspiel!<br />
<strong>DA</strong> KIDS GEWINNSPIEL<br />
»<strong>DA</strong> – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von »Die kleine Spinne Widerlich«. Um am Gewinnspiel<br />
teilzunehmen, sende eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »Kids-Mai« an gewinnspiel@<br />
apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss<br />
ist der 31. Mai 2013. Vergiss nicht, deinen Namen und deine Adresse auf die Karte oder in<br />
das E-Mail zu schreiben.<br />
Die kleine Spinne Widerlich. Von Diana Amft. baumhaus-verlag, ISBN 978-3-8339-0059-4, € 13,40.<br />
Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31a, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75, E-Mail:<br />
buchaktuell@apoverlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at. Wir liefern ohne Versandkosten.<br />
Bleib gesund mit Bonbo<br />
Heute ist Bellas Taufe…<br />
In »Die Apotheke« könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />
Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />
… aber das scheint ihr<br />
gar nicht zu gefallen.<br />
Bella schläft tief und<br />
fest in Bonbos Armen.<br />
„Schau Bella, das<br />
alles sind deine<br />
Geschenke.“<br />
„So Schwesterchen,<br />
das war ein anstrengender<br />
Tag<br />
für dich“.<br />
© Christoph Kienzl<br />
<strong>DA</strong> Mai 2013<br />
47
Scheidentrockenheit?<br />
Fast jede zweite Frau<br />
über 45 leidet unter<br />
Scheidentrockenheit<br />
Quelle: SOGC 145 (2004)<br />
Wie ist es mit Ihnen? Hatten Sie in den letzten<br />
4 Wochen folgende Beschwerden im Scheidenbereich?<br />
Trockenheitsgefühl ja nein<br />
Juckreiz ja nein<br />
Wundgefühl/Reizung ja nein<br />
Brennen ja nein<br />
Schmerzen im Scheidenbereich …<br />
… unabhängig von sexueller Aktivität ja nein<br />
… bei sexueller Aktivität ja nein<br />
Anmerkung: Wenn Sie<br />
auch nur einmal mit<br />
„Ja“ geantwortet haben,<br />
kann dies bereits ein<br />
Hinweis auf Scheidentrockenheit<br />
sein.<br />
Diese Beschwerden<br />
können auch infolge<br />
einer Krebstherapie<br />
auftreten.<br />
Vagisan® FeuchtCreme:<br />
Die erste hormonfreie Creme gegen Scheidentrockenheit<br />
Gegen Scheidentrockenheit gibt es<br />
bereits einige hormonfreie Präparate –<br />
allerdings nur auf Gel-Basis (wässrige<br />
Zubereitungen). Viele Frauen entbehren<br />
dabei jedoch die fettende und pflegende<br />
Komponente; sie würden lieber<br />
eine Creme verwenden. Die Cremes,<br />
die auf Rezept zu bekommen sind,<br />
enthalten aber Hormone (Östrogene).<br />
Allen Frauen, die keine lokalen Hormone<br />
anwenden wollen oder dürfen,<br />
kann Vagisan® FeuchtCreme mit dem<br />
einzigartigen Doppeleffekt helfen: Sie<br />
führt Feuchtigkeit UND pflegende<br />
Lipide (Fette) zu.<br />
Spürbare Erleichterung<br />
schon nach der ersten<br />
Anwendung<br />
Zur Anwendung in der<br />
Scheide und im äußeren<br />
Intimbereich<br />
www.vagisan.de<br />
Intimer Kauf ohne Worte<br />
Ihre Apotheke erwartet Sie gerne mit diesem Coupon.<br />
Apothekerinnen und Apotheker wissen dann, dass Sie eine<br />
Packung Vagisan® FeuchtCreme kaufen möchten.<br />
PZN 4089445<br />
Hersteller: Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld, DEUTSCHLAND<br />
Vertrieb: s.a.m. Pharma Handel GmbH, 2380 Perchtoldsdorf, ÖSTERREICH<br />
Bitte lesen Sie die Gebrauchsanweisung oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.