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Klimawandel im Alpenraum (PDF)

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Diskussion<br />

Der Bürgermeister von Galtür, Herr Mattle,<br />

stellte in seinem Vortrag die Gemeinde Galtür<br />

vor. Galtür wurde besiedelt, als in den Alpen<br />

ein günstigeres Kl<strong>im</strong>a herrschte und auch bis<br />

in Höhen von 1500 m Getreide angebaut werden<br />

konnte. Das ermöglichte es den Menschen,<br />

auch bis in solche Höhen einen Dauersiedlungsraum<br />

zu schaffen. Durch die wirtschaftliche<br />

Entwicklung und den Tourismus hat<br />

sich Galtür in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

zu einer Tourismusgemeinde gewandelt.<br />

Der Tourismus ist für die etwas mehr als<br />

700 Einwohner Galtürs der wichtigste Wirtschaftszweig.<br />

Herr Mattle hob dabei hervor,<br />

dass die Menschen <strong>im</strong>mer mit Naturgefahren<br />

gelebt und der Natur den notwendigen<br />

Respekt gezollt haben. Trotz der Extremereignisse<br />

in den letzten Jahren - die Lawine 1999<br />

und das Hochwasser <strong>im</strong> August 2005 - versucht<br />

die Gemeinde bzw. das gesamte Paznaun<br />

auch weiterhin, nachhaltige wirtschaftliche<br />

Aktivitäten zu setzen.<br />

Hochwasserschäden <strong>im</strong> Paznaun, September 2005:<br />

Naturgefahren bedrohen die Existenz.<br />

Im Zuge des Vortrags von Herrn Guillot wurde<br />

einerseits die Frage diskutiert, ob Schneekanonen<br />

angesichts der hohen Kosten und des<br />

enormen Stromverbrauchs eine adäquate Antwort<br />

auf die Kl<strong>im</strong>aerwärmung sein können und<br />

andererseits erörtert, in welche Richtung sich<br />

der Tourismus entwickeln werde. Dr. Liebl, Leiter<br />

der österreichischen Delegation, machte<br />

darauf aufmerksam, dass der Energieverbrauch<br />

einer mittelgroßen Beschneiungsanlage<br />

dem einer kleineren Gemeinde entspreche.<br />

Herr Guillot legte dar, dass Schneekanonen<br />

vernünftig eingesetzt werden müssten, so z.B.<br />

als Untergrund für die natürliche Schneedecke.<br />

Die Tendenz des Wintersportmarktes liege<br />

heute nur noch bei 4 Stunden Skifahren pro<br />

Tag. Ein Viertel der anwesenden Gäste fahre<br />

nicht Ski. Die niedrig gelegenen Gebiete müssten<br />

sich umorientieren, ihr Angebot diversifizieren<br />

und verstärkt auf die Bereiche Wellness,<br />

Gastronomie sowie Kongress- und Seminartourismus<br />

setzen. Für die höhergelegenen Skigebiete<br />

sei der Schnee jedoch entscheidend<br />

und eine gewisse Anzahl an Skitagen müsse<br />

gewährleistet sein, damit sich Aufstiegsanlagen<br />

und Schneekanonen rentieren. Die Finanzierung<br />

von Aufstiegsanlagen erfolge auf der<br />

Basis von Businessplänen. Hier ist die Anzahl<br />

der Skitage ein zu berücksichtigender Parameter.<br />

Prof. Salsa, Mitglied der italienischen Delegation<br />

stellte in Frage, ob angesichts dessen ein<br />

Festhalten an der Monokultur "Skitourismus"<br />

sinnvoll sei, da diese historisch betrachtet aus<br />

der kleinen Eiszeit herrühre und es sich um<br />

eine Sportart handle, die ursprünglich aus den<br />

42 Schwerpunktveranstaltung in Galtür

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