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Klimawandel im Alpenraum (PDF)

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Das Kl<strong>im</strong>a ändert sich: Was macht die Raumplanung?<br />

Dr. Mojca Golobic, Urbanistisches Institut Slowenien<br />

Einleitung<br />

Schon längere Zeit sind Kl<strong>im</strong>aänderungen<br />

nicht mehr reine Hypothese, sondern nach<br />

übereinst<strong>im</strong>mender Meinung einer großen<br />

Mehrheit der Experten zeichnet sich ein Trend<br />

in Richtung von Veränderungen ab. Mehr oder<br />

weniger zuverlässig lässt sich auch prognostizieren,<br />

welche natürlichen Prozesse diese Veränderungen<br />

auslösen werden: in den gemäßigten<br />

Kl<strong>im</strong>azonen sind vor allem eine zunehmende<br />

Häufung intensiver Wetterphänomene,<br />

Veränderungen der Wasserhaushalte und<br />

intensivere hydrogeologische Prozesse zu<br />

erwarten, sowie ein Steigen der Vegetationszonen,<br />

Veränderungen der Habitate und der Biodiversität.<br />

Diese Prozesse sind für die Experten<br />

sehr interessant, während für die Bewohner<br />

sowie für die politischen Meinungsbildner<br />

und Entscheidungsträger vor allem die Frage<br />

wichtig ist, wie sich diese Prozesse auf die<br />

Wirtschaft und das Leben auswirken werden.<br />

Für die Raumplaner sind sowohl die Einflüsse<br />

auf den besiedelten Raum als auch auf die<br />

Potentiale und die Sensibilität für die künftige<br />

Verteilung der menschlichen Aktivitäten <strong>im</strong><br />

Raum von Bedeutung. Insbesondere folgende<br />

Arten der Raumnutzung sind von den oben<br />

genannten natürlichen Prozessen am stärksten<br />

abhängig: Besiedlung, wirtschaftliche<br />

Tätigkeiten, Infrastruktur, Land- und Forstwirtschaft,<br />

Fremdenverkehr und Wasserwirtschaft.<br />

Die Folgen des <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong>s auf die<br />

menschlichen Aktivitäten <strong>im</strong> Raum<br />

Intensive Prozesse der Natur haben auf besiedelte<br />

Gebiete in erster Linie negative Auswirkungen.<br />

Diese äußern sich zumeist in Form<br />

von zerstörter Infrastruktur, beschädigten<br />

Wohn- und Geschäftsgebäuden und großen<br />

Sachschäden, was auch mit Stress der Bevölkerung<br />

bei derartigen Vorfällen und einer allgemeinen<br />

Verschlechterung der Lebensqualität<br />

aufgrund finanzieller und psychologischer<br />

Ungewissheit verbunden ist. Die Folgen für<br />

den Fremdenverkehr sind weniger einseitig. In<br />

den Alpen sind die Folgen jedoch überwiegend<br />

als negativ zu bewerten, da die Prognosen<br />

größtenteils von einem Anstieg der zuverlässigen<br />

Winterschneedecke von heute 1200 m auf<br />

zukünftig 1500 m ausgehen (unter der Annahme,<br />

dass die mittlere Jahrestemperatur um<br />

2°C steigt). Für die Schweiz würde das bedeuten,<br />

dass nur 63% der heutigen 230 Schisportzentren<br />

davon ausgehen können, auch in<br />

Zukunft zuverlässige Voraussetzungen für den<br />

Schisport (Schneesicherheit) bieten zu können.<br />

Damit würde die Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />

in höher gelegene Gebiete drängen,<br />

die in ökologischer Hinsicht natürlich sensibler<br />

sind. Andererseits wären die tiefer gelegenen<br />

Gebiete mit Einnahmenseinbußen aus<br />

dem Tourismus, mit steigender Arbeitslosigkeit<br />

und <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall mit einer Vergrößerung<br />

des Entwicklungsrückstandes konfrontiert.<br />

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