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Klimawandel im Alpenraum (PDF)

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Naturgefahren, Kl<strong>im</strong>aänderung und Risikomanagement<br />

Andreas Götz, Hugo Raetzo, Bundesamt für Umwelt, Schweiz<br />

Naturgefahren - eine gesellschaftliche Herausforderung<br />

Das letzte Unwetter in der Schweiz vom<br />

August 2005 hat bewiesen, dass die Schäden<br />

infolge Naturkatastrophen weiterhin zunehmen.<br />

Mit Gesamtschäden von 1.7 Mrd. €<br />

wurde der bisherige Rekordwert aus dem<br />

Jahre 1987 deutlich übertroffen. Zwar waren<br />

in diesem Unwetter verhältnismässig wenig<br />

Todesopfer zu beklagen (6); die direkten und<br />

indirekten Sachschäden gegenüber den früheren<br />

Ereignissen nahmen jedoch massiv zu. Die<br />

zunehmende Besiedlungsdichte und die Wertsteigerung<br />

von Bauten sowie die Ansprüche<br />

der Bevölkerung an Mobilität und Kommunikation<br />

vergrössern das Schadenpotenzial laufend.<br />

Umwelteinflüsse wie ein <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong><br />

können zukünftig die Bedrohung durch einzelne<br />

Naturgefahren verschärfen. Mit einer neuen<br />

Risikokultur für den Umgang mit Sicherheitsfragen<br />

soll deshalb ein ganzheitliches Verständnis<br />

in der Gesellschaft erwirkt werden.<br />

Hierfür müssen gesellschaftlich, ökonomisch<br />

und ökologisch vertretbare Schutzziele definiert<br />

werden, d.h. Grenzen für die Sicherheitsanstrengungen<br />

be<strong>im</strong> Schutz von Personen und<br />

Sachwerten. Dadurch lassen sich verschiedene<br />

Naturgefahren und technische Risiken<br />

grundsätzlich vergleichen. Das Risiko setzt<br />

sich zusammen aus der Wahrscheinlichkeit<br />

eines gefährlichen Ereignisses sowie seinem<br />

Schadenausmass. Dazu gehören neben Personen<br />

und Sachwerten auch deren Verletzlichkeit.<br />

Hochwasserschäden an der Sense (22.8.2005). In diesem<br />

Fall braucht das Gewässer mehr Raum und die<br />

Bauten müssen verlegt werden.<br />

Bei der Bewertung von Risiken spielen einige<br />

Aspekte eine wichtige Rolle: Die Verhältnismässigkeit<br />

der Schutzmaßnahmen, die Freiwilligkeit,<br />

mit der ein Risiko eingegangen wird<br />

sowie die Risikoaversion. Letztere umschreibt<br />

unterschiedliche Haltungen der Gesellschaft<br />

oder Einzelner gegenüber verschiedenartigen<br />

Risiken. Zum Beispiel fallen Schäden mit spektakulärem<br />

Ausmass in der öffentlichen Meinung<br />

stärker ins Gewicht als viele kleine<br />

Unglücke. Die Definition von Schutzzielen<br />

braucht gesellschaftspolitische Entscheidungen<br />

basierend auf demokratischen Prozessen.<br />

Im Sinne der integralen Risikobehandlung sind<br />

nicht nur Prävention und Schutzbauten wichtig<br />

sondern auch Maßnahmen in Krisensituationen.<br />

Frühwarndienste und Notfallpläne sind<br />

zum Schutz von Personen und Sachwerten<br />

wichtige Instrumente. Nach einem Ereignis<br />

28 Schwerpunktveranstaltung in Galtür

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