Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV
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AUS DER <strong>AIDS</strong>HILFE 9<br />
Und wer ihn kennt weiß, dass er alles andere ist als ein<br />
weltfremder Geistlicher. Nein, Petrus steht mit beiden<br />
Beinen im Leben und steht ein für seine Gemeinde. Und<br />
dies sind die Ausgegrenzten: Menschen ohne festen<br />
Wohnsitz, Alkohol- und Drogenkranke, Menschen mit HIV<br />
und <strong>AIDS</strong>. Der ehemalige Seelsorger des Gefängniskrankenhauses<br />
Hohenasperg hat viel erlebt mit seiner<br />
Gemeinde. Er hat Menschen im Leben und Sterben<br />
begleitet, die niemand begleiten wollte. Er hat auch über<br />
den Tod dieser Menschen hinaus versucht ihnen die<br />
Würde zurückzugeben, die ihnen Staat und Gesellschaft<br />
teilweise genommen haben.<br />
Als Autor in seinen Büchern ließ er sie sprechen, gab<br />
ihnen über den Tod hinaus die Möglichkeit, wenigstens<br />
einmal gehört zu werden. Um den Lebenden zu helfen<br />
gründete er den Verein „Die Brücke – Menschen am<br />
Rande“ und setzte sich stets gegen Ausgrenzung und<br />
Diskriminierung ein.<br />
Seine unermüdliche Arbeit brachte ihm die Ehrenmitgliedschaft<br />
in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Stuttgart</strong> e. V. und den<br />
Landespositivenpreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Baden-Württemberg<br />
ein. Aber ich glaube, die größte Anerkennung seiner<br />
Arbeit findet Petrus in den Augen seiner Gemeinde.<br />
Jetzt kommt aber die Zeit des Abschieds. Nach einem<br />
intensiven und langen Berufsleben geht Petrus im Herbst<br />
diesen Jahres in den Ruhestand. Sicher, er hat ihn sich<br />
mehr als nur verdient, doch wer wird diese Lücke füllen?<br />
Uns alle erfüllt es mit Sorge, dass die katholische Kirche<br />
die Stelle von Petrus Nachfolger um 50 % kürzen will und<br />
es bis zum Zeitpunkt als dieser Artikel geschrieben wurde<br />
nicht für nötig hielt, auf mehrere Schreiben von <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong>-Vorstand und Betroffenen zu antworten.<br />
In die Angst vor der Zukunft mischt sich aber auch ein<br />
Gefühl des Dankes für Dich Petrus. DANKE, dass es dich<br />
gab, DANKE, dass Du für uns da warst. Du warst bildhaft<br />
gesprochen deiner Herde ein Schäfer, wie man sich keinen<br />
Besseren wünschen konnte. Du bist etwas besonderes,<br />
und wohl so eine Art „Geschenk Gottes“ an uns,<br />
deine Gemeinde.<br />
Ein großes „DANKE“ geht aber auch an Deine Familie.<br />
Denn sie musste oft zurück stehen, wenn die Not<br />
Betroffener Deine <strong>Hilfe</strong> erforderte. Jetzt kommt eben die<br />
Zeit, wo du Dich ihnen mehr widmen kannst.<br />
In diesem Sinne, viel Gesundheit und DANKE!<br />
Günter Trugenberger<br />
Noch vor dem Druck des Rainbows erreichte uns<br />
die Nachricht, dass die Nachfolge – Seelsorge nun<br />
doch wieder mit 100% ausgestattet sein wird!<br />
!b.w.<br />
Thomas<br />
Bergmeister<br />
ist tot<br />
Ein Freund, der<br />
fehlt!<br />
Bereits Anfang des Jahres ist ein weiterer Freund<br />
und Unterstützer der Schwulen- und <strong>AIDS</strong>-<br />
Community <strong>Stuttgart</strong>s Verstorben: Thomas<br />
Bergmeister.<br />
Stets hatte er nicht nur sein Hotel im <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Osten, sondern sich selbst in den Dienst der guten<br />
Sache gestellt.<br />
Es ist unser aller Aufgabe sein Andenken zu wahren.<br />
Danke Thomas<br />
Petrus Ceelen