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32 SEX & GESUNDHEIT
Sexuell übertragbare Erkrankungen
von Günter Trugenberger
Sex ist wie das Baden in einem Ozean voll Lust und Leidenschaft in dem dummerweise aber auch einige Riffe,
Seeigel und Untiefen sind, die das Baden gefährlich machen können. Wer aber weiß, wo die Gefahren sind, der
kann ihnen auch ausweichen.
Diese Artikelserie soll also keineswegs den Spaß am Sex vermiesen, sondern, bildhaft gesprochen, verhindern,
dass man in einen Seeigel tritt. Und wenn es dann doch passiert, was danach zu tun ist.
Langjährige RAINBOW-Leser werden sich vielleicht noch an die erste Artikelserie zu diesem Thema erinnern,
die hiermit in überarbeiteter und aktualisierter Form neu aufgelegt wird. Sexualtransmitted deseases (STD)
gefährden nicht nur HIV positive Menschen und deren angeschlagenes Immunsystem. Geschwüre, wie sie bei
STD vorkommen können, bieten Eintrittspforten für HIV-Viren und andere Erreger und erhöhen das Übertragungsrisiko
um den Faktor 100!
Chlamydien
ALLGEMEINES:
Bei der Chlamydieninfektion handelt es sich gewissermaßen
um einen „STD-Oldie“. Die Symptome wurden
bereits in den Papyrusrollen der alten Ägypter beschrieben
– wenn gleich auch der Erreger erst 1907 entdeckt
wurde.
Nicht nur, dass es ziemlich viele verschiedene Erregertypen
gibt, auch die Folgen einer unbehandelten
Infektion sind alles andere als spaßig.
Je nach Typ sind die üblichen Entzündungen im urogenitalen
Bereich möglich. Es gibt aber auch sehr komplexe
Krankheitsbilder wie z.B. MORBUS REITER, der durch
gleichzeitige Entzündungen von Augenbindehaut,
Harnwegen und Gelenken gekennzeichnet ist oder die
gefürchteten „Elefantenbeine“. Da der Erreger auch – im
Gegensatz zum HIV/AIDS – die Gebärmutter durchwandern
kann, kommt es zur Übertragung der infizierten
Mutter auf das ungeborene Kind. Diesem Umstand ist ein
Großteil der Erblindungen von Neugeborenen in der 3.
Welt zuzuschreiben. In Deutschland wird daher bei jeder
Schwangeren, im Rahmen der Vorsorge, ein Chlamydientest
vorgenommen.