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RISK<br />

FUTURES<br />

„Wir müssen uns<br />

noch besser auf Eventualitäten<br />

vorbereiten“<br />

Beide sind Ingenieure, beide haben mit Unternehmensrisiken zu tun – doch ihre Blickwinkel<br />

sind unterschiedlich. John Marren verantwortet das Risiko- und Versicherungsmanagement<br />

des biopharmazeutischen Unternehmens CSL Limited. Paul Carter ist seit<br />

Januar 2<strong>01</strong>3 <strong>Global</strong> Head of <strong>Allianz</strong> Risk Consulting (ARC) bei <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> Corporate &<br />

Specialty (AGCS). Wir haben mit ihnen über Veränderungen im Risikomanagement gesprochen<br />

und sie gefragt, welche Risiken sie nachts wach halten.<br />

HEIDI POLKE-MARKMANN<br />

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?<br />

John J. Marren: Ich bespreche mich laufend mit Kollegen<br />

und internen Kunden zu Risikomanagement- oder<br />

Versicherungsfragen. In Projekten erarbeiten wir gerade<br />

einen neuen Notfallplan und verbessern das Business-Continuity-Management<br />

der Konzernzentrale.<br />

Außerdem überprüfe ich die Schadensprävention für<br />

neue Anlagen in Texas und Deutschland und bereite<br />

Strategiemeetings und Risikoprüfungen vor – wie jetzt<br />

für den Besuch in unserer Zentrale in Melbourne in<br />

Australien. Im Jahresturnus überprüfen wir unser Versicherungsportfolio.<br />

Die größte Herausforderung besteht<br />

für mich darin, in einem rasch wachsenden Unternehmen<br />

immer auf dem Laufenden zu bleiben und<br />

mehrere Projekte gleichzeitig zu steuern.<br />

Paul Carter: In meiner neuen Aufgabe bin ich dafür<br />

verantwortlich, dass das ARC die strategischen Prioritäten<br />

von AGCS in konkrete Leistungen für interne und<br />

externe Kunden übersetzt. Ich bin eng in die Entschei-<br />

dungsfindung bei allen wesentlichen Projekten eingebunden,<br />

zum Beispiel führen wir gerade neue Analyseinstrumente<br />

ein oder verbessern unsere Kundenschnittstelle.<br />

Da ich für mehr als 250 Risikoingenieure<br />

verantwortlich bin, gehören auch viele Personalthemen<br />

zu meinen Aufgaben. Weil ich viel reise, sind meine<br />

Bürotage weitgehend für Meetings und Telefonkonferenzen<br />

reserviert. Dennoch versuche ich, eine Kultur<br />

der offenen Tür zu fördern – und gehe selbst so oft wie<br />

möglich mit gutem Beispiel voran.<br />

Erinnern Sie sich an ein Ereignis, das Ihre Karriere<br />

entscheidend geprägt hat?<br />

Marren: Für mich sind das in erster Linie Schadensfälle.<br />

Aus jedem einzelnen Schaden kann man etwas lernen<br />

– über die Ursachen und darüber, wie man das Unternehmen<br />

wieder auf Kurs bringt. Daher denke ich<br />

weniger an ein bestimmtes Ereignis als an die Summe<br />

meiner Erfahrungen. Ich habe einiges erlebt, vom Feuer<br />

in einem Werk bis hin zu Haftungsansprüchen, und<br />

„Vor allem Naturkatastrophen<br />

bereiten<br />

mir Sorgen.<br />

Sie können potenziell<br />

riesige Schäden<br />

verursachen.“<br />

Paul Carter, <strong>Global</strong> Head of Risk<br />

Consulting bei AGCS<br />

habe jedes Mal etwas dazugelernt, sodass ich beim<br />

nächsten Mal noch besser reagieren konnte.<br />

Carter: Als Ingenieur habe ich bei Unternehmensbesuchen<br />

das Beste gesehen – und manchmal leider auch<br />

das Schlechteste. Ich werde nie vergessen, als ich erfuhr,<br />

dass eine der am besten gesicherten Anlagen, die<br />

ich je begutachtet hatte, einen schweren Brandschaden<br />

erlitten hatte. In diesem Werk waren vorsätzlich<br />

gleich mehrere Brandherde gelegt worden, sodass das<br />

installierte Sprinklersystem schlichtweg überfordert<br />

war. Der Schaden war immens, obwohl der Kunde alle<br />

erforderlichen Vorkehrungen und sogar darüber hinausgehende<br />

Maßnahmen getroffen hatte.<br />

Marren: Das ist richtig. Schäden können immer passieren,<br />

auch wenn man glaubt, man hätte alles unternommen<br />

und an alles gedacht. Deshalb haben wir<br />

Versicherungen.<br />

PAUL CARTER:<br />

EIN PASSIONIERTER RISIKOINGENIEUR<br />

Zum 1. Januar 2<strong>01</strong>3 hat Paul Carter die Position des <strong>Global</strong> Head<br />

of Risk Consulting bei AGCS von Gerhard Courage übernommen.<br />

Carter ist seit fast 20 Jahren in der <strong>Allianz</strong> Gruppe tätig. 1994 begann<br />

er als Risikoanalyst bei der damaligen <strong>Allianz</strong> Cornhill International,<br />

wo er zunächst für ein breites Industriekundenportfolio<br />

in Großbritannien und Europa zuständig war. 1999 wurde er Leiter<br />

des britischen Teams für Property Risk Engineering und verantwortete<br />

Risikoprüfungen im Sachschadenbereich in Großbritannien.<br />

2002 wurde er zum Leiter des britischen Risk-Consulting-Teams<br />

befördert und übernahm die Verantwortung für alle Abteilungen<br />

innerhalb dieser Funktion. 2007 wechselte Carter in die Zentrale<br />

von AGCS nach München und übernahm dort die Position des<br />

<strong>Global</strong> Technical Manager. In dieser Rolle war er für die technische<br />

Ausrichtung des neu gegründeten <strong>Global</strong> Risk Engineering<br />

zuständig. Später wurde er zum <strong>Global</strong> Head of Property Risk<br />

Consulting ernannt.<br />

Paul Carter hat ein Diplom in Geschichte und Architektur und einen<br />

Postgraduate-Abschluss in Brandschutztechnik. Anschließend<br />

forschte er zur Anwendung chemischer Feuerlöschmittel,<br />

insbesondere zu Halogenkohlenwasserstoffen und thermischer<br />

Zersetzung. Paul Carter ist – als einer von nur wenigen Versicherungsingenieuren<br />

– Mitglied der britischen Institution of<br />

Fire Engineers (IFE).<br />

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