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Gründung und Entwicklung - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und ...

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Chronik der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />

Tirschenreuth<br />

<strong>Gründung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> der Schule<br />

Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth wurde am 05. November 1901 feierlich eröffnet.<br />

Das erste Schriftstück über die Errichtung einer landwirtschaftlichen Winterschule in<br />

Tirschenreuth datiert vom 01. Juli 1896. Seinerzeit erbat der <strong>Landwirtschaft</strong>liche<br />

Kreisausschuß <strong>für</strong> die Oberpfalz <strong>und</strong> die Stadt Regensburg vom Magistrat der Stadt<br />

Tirschenreuth eine Stellungnahme zur Absicht, in Tirschenreuth eine landwirtschaftliche<br />

Winterschule zu errichten.<br />

Der Stadtmagistrat Tirschenreuth begrüßte daraufhin in seiner Sitzung vom 22. Juli 1896 die<br />

Errichtung einer landwirtschaftlichen Winterschule <strong>und</strong> beschloß einstimmig, ein geeignetes<br />

Lokal einschließlich Beleuchtung <strong>und</strong> Beheizung sowie einen jährlichen Geldzuschuß in<br />

Höhe von 70 Mark zur Verfügung zu stellen. Unterschrieben war das Protokoll von:<br />

Vasall Franz Beer, L. Maierl, F. Höpfl, H. Gleißner, Heldmann.<br />

Auch das Gremium der Gemeindebevollmächtigten schloß sich dem Magistratsbeschluß<br />

einstimmig an. An Unterschriften folgen:<br />

Gg. Mayer, Josef Brauneis, Josef Mathes, A. Wild, J. Giehl, Josef Härtl, Joh. Zahn,<br />

I. Gleißner, L.Siller, J. Träger, A. Berr, Joh. Ulrich.<br />

Die Beschlusslage wurde dem <strong>Landwirtschaft</strong>lichen Kreisausschuß in Regensburg noch im<br />

Juli 1896 mitgeteilt. Das diesbezügliche Schreiben blieb jedoch unbeantwortet.<br />

Die Bemühungen der Stadt Tirschenreuth um die <strong>Gründung</strong> einer landwirtschaftlichen<br />

Winterschule wurden im Jahr 1900 durch den <strong>für</strong> die <strong>Landwirtschaft</strong> außerordentlich<br />

segensreich wirkenden Landtags- <strong>und</strong> Reichstagsabgeordneten Dr. Georg Heim unterstützt.<br />

Am 14. April 1900 schrieb dieser an den Stadtmagistrat Tirschenreuth:<br />

„Es wäre möglich, dass Tirschenreuth eine landwirtschaftliche Winterschule bekommen<br />

könnte, wenn die Stadt die Vorbedingungen erfüllt, d.h. wenn Tirschenreuth die Realexistenz<br />

übernimmt. Den betreffenden Wanderlehrer, der zugleich Vorstand der Winterschule wäre,<br />

stellt <strong>und</strong> bezahlt der Staat. Außerdem gewährt der Staat Zuschuß <strong>für</strong> die Einrichtung, nur<br />

ein Lokal wäre nötig. Die Sache müsste aber sofort geschehen. Es läge mir sehr viel daran,<br />

wenn in meinem Wahlkreis eine Stadt die Sache übernehmen würde. Waldsassen hat mir<br />

früher schon einmal einen Korb gegeben. Ich ersuche bald um Nachricht, wie sich der<br />

verehrliche Stadtmagistrat zu der Sache stellt.<br />

Hochachtungsvoll<br />

Ihr<br />

Dr. Heim „<br />

Hocherfreut über diese Initiative Dr. Heim’s wandte sich der damalige Bürgermeister Zahn<br />

mit Schreiben vom 20. April 1900 an das Kgl. Bayerische Staatsministerium des Innern <strong>für</strong><br />

Kirchen- <strong>und</strong> Schulangelegenheiten in München <strong>und</strong> bat um Errichtung einer<br />

landwirtschaftlichen Winterschule in Tirschenreuth. Nach weiterem, sehr umfangreichem<br />

Schriftwechsel mit Dr. Heim <strong>und</strong> dem <strong>Landwirtschaft</strong>lichen Kreisausschuß in Regensburg<br />

stimmte das Staatsministerium mit Entschließung vom 1. April 1901 der Errichtung einer<br />

landwirtschaftlichen Winterschule in Tirschenreuth <strong>und</strong> Anstellung eines staatlichen<br />

landwirtschaftlichen Wanderlehrers <strong>und</strong> Vorstandes im Herbst 1901 zu.<br />

1


Damit war lt. Mitteilung der Kgl. Regierung der Oberpfalz in Regensburg vom 18. April 1901<br />

der Bestand <strong>und</strong> die Wirksamkeit einer vierten landwirtschaftlichen Winterschule im<br />

Regierungsbezirk gesichert. Die ersten drei Schulen in der Oberpfalz waren Regensburg<br />

(1868), Weiden (1869) <strong>und</strong> Neumarkt (1899).<br />

Von besonderem Interesse in diesem Zusammenhang ist die Stellenausschreibung <strong>für</strong> den<br />

ersten landwirtschaftlichen Wanderlehrer in Tirschenreuth durch die Regierung. Folgendes<br />

Jahresgehalt wurde in Aussicht gestellt: 2280 Mark, eine Gehaltszulage von 180 Mark,<br />

Tagegelder <strong>und</strong> Entschädigung <strong>für</strong> Reisekosten von 1000 Mark. Die Stelle wurde gemäß<br />

Ministerialentschließung vom 7. August 1901 dem Bewerber Karl Winkler aus<br />

Münnerstadt/Ufr. ab 1. September 1901 übertragen.<br />

Am 5. November 1901 erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung der landwirtschaftlichen<br />

Winterschule in Tirschenreuth mit 30 Schülern. Die Schulräume waren nach erfolgtem<br />

Umbau im städtischen Gebäude Nr. 360 (I. Stock des ehemaligen Postamtsgebäudes)<br />

untergebracht. Das Haus befindet sich heute an der Ecke Schmeller-Bahnhofstraße.<br />

Im ersten Jahresbericht der Schule wird wie folgt berichtet:<br />

Am 5. November 1901 wurde die neu errichtete kgl. landwirtschaftliche Winterschule nach<br />

vorausgegangenem Festgottesdienst feierlich eröffnet. Zu diesem Festakt hatten sich Herr<br />

kgl. Bezirksamtmann Fackelmann, als Vertreter der kgl. Kreisregierung, Herr Privatier Kling,<br />

als Vertreter des landwirtschaftlichen Kreisausschusses <strong>und</strong> Herr Bürgermeister Zahn von<br />

Tirschenreuth eingef<strong>und</strong>en. Außerdem waren noch anwesend Herren des Magistrats <strong>und</strong><br />

des Gemeindekollegiums, des landwirtschaftlichen Bezirksausschusses Tirschenreuth –<br />

Waldsassen, das gesamte Lehrerkollegium, die Schüler <strong>und</strong> deren Eltern.<br />

Die ersten Schüler der neuerrichteten landwirtschaftlichen Winterschule weist das<br />

nachstehende Schülerverzeichnis auf:<br />

Lfd.Nr. Name des Schülers Geburtsdatum Lfd.Nr. Name des Schülers Geburtsdatum<br />

1. Altnöder Alois 26.06.1887 16. Kohl Karl 27.01.1887<br />

2. Bäuml Vitus 10.02.1886 17. Konrad Joseph 02.05.1888<br />

3. Braun Joseph 12.05.1887 18. Kühn Wolfgang 04.04.1887<br />

4. Brunner Amadeus 30.11.1886 19 Lindner Karl 12.09.1888<br />

5. Busl Ludwig 10.01.1886 20. Lindner Joseph 24.03.1888<br />

6. Döllinger Joseph 28.11.1887 21. Lindner Vincenz 24.03.1888<br />

7. Enslein 11.04.1887 22. Lindner Johann 30.10.1888<br />

8. Forster Ignaz 28.02.1888 23. Mühlfenzl Karl 26.06.1888<br />

9. Fröhlich 30.01.1883 24. Rosner Joseph 20.09.1888<br />

10. Gleißner Johann 24.11.1888 25. Schmeller Johann 16.07.1888<br />

11. Gleißner Joseph 27.09.1888 26. Spitzl Christoph 12.05.1888<br />

12. Göhl Heinrich 05.11.1888 27. Stark Franz 17.02.1888<br />

13. Günthner Johann 01.05.1888 28. Wild Christian 22.06.1887<br />

14. Härtl Sebastian 01.10.1887 29. Wild Johann 17.08.1888<br />

15. Kohl Alois 20.02.1887 30. Wührl Joseph 17.09.1887<br />

Das Durchschnittsalter der Schüler betrug seinerzeit 13 bis 14 Jahre; es waren also<br />

Jugendliche, die aus der Volksschule entlassen worden waren <strong>und</strong> im Regelfall die<br />

Feiertagsschule besuchten. Die Schüler der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule waren jedoch vom<br />

Besuch der Feiertagsschule befreit. Das Eintrittsalter erhöhte sich erst allmählich auf 15 <strong>und</strong><br />

16 Jahre. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Vollendung mindestens des 18.<br />

Lebensjahres zur Aufnahmebedingung gemacht. Laut Jahresbericht <strong>für</strong> die Schuljahre<br />

1929/30 <strong>und</strong> 1930/31 besuchten von der <strong>Gründung</strong> der Schule bis 1919 414 Schüler im<br />

Durchschnittsalter von 14,5 Jahren <strong>und</strong> von 1919 bis 1931 501 Schüler im<br />

Durchschnittsalter von 20,5 Jahren die Schule.<br />

2


In den Kreisen der Tirschenreuther Bürger sah man in der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule einen<br />

Ersatz <strong>für</strong> eine Mittelschule <strong>und</strong> schickte somit die Söhne dorthin. Das lag nahe, weil zur<br />

damaligen Zeit <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Gewerbe noch eng miteinander verb<strong>und</strong>en waren.<br />

Wie aus dem vorstehend genannten Jahresbericht weiterhin hervorgeht, musste <strong>für</strong> jeden<br />

Kurs ein Schulgeld von 15 RM entrichtet werden. Davon konnte befreit werden, wer<br />

besondere wirtschaftliche Schwierigkeiten nachweisen konnte <strong>und</strong> sich entsprechend führte.<br />

Heute besteht nach dem Gesetz zur Förderung der bayerischen <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>für</strong> die<br />

staatlichen Fachschulen Gebühren-, Schulgeld- <strong>und</strong> Lernmittelfreiheit.<br />

Die Bildungsziele, die Unterrichtsfächer <strong>und</strong> Lerninhalte wurden laufend den Erfordernissen<br />

der Zeit angepasst. Sie spiegeln insoweit auch die Probleme der <strong>Landwirtschaft</strong> in der<br />

jeweiligen Zeit wider. Die Bewältigung dieser Probleme <strong>und</strong> Schwierigkeiten setzt geistige<br />

Beweglichkeit voraus – ein zentrales Unterrichtsziel in dem einh<strong>und</strong>ertjährigen Bestehen der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth.<br />

Zur <strong>Gründung</strong>szeit der Schule hatte der Unterricht vorwiegend allgemeinbildende, weniger<br />

fachspezifische Themen zum Inhalt. Ziel der Winterschule war es, aufbauend auf der<br />

Volksschule, Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten in Deutsch, Rechnen <strong>und</strong> Naturlehre zu vertiefen<br />

<strong>und</strong> zu erweitern sowie darüber hinaus spezifische landwirtschaftliche Wissensinhalte zu<br />

vermitteln.<br />

Der Unterrichtsplan der landwirtschaftlichen Winterschulen in Bayern sah im Schuljahr<br />

1901/02 bzw. 1913/14 wie folgt aus:<br />

Religion<br />

Deutsch<br />

Schönschreiben<br />

Rechnen<br />

Zeichnen<br />

Geometrie<br />

Zeichnen, Feldmessen<br />

Naturlehre<br />

Physik<br />

Chemie <strong>und</strong> Bodenk<strong>und</strong>e<br />

Pflanzenk<strong>und</strong>e<br />

Acker-u.Pflanzenbau, Wiesen- u. Waldbau<br />

Obstbau<br />

Viehzucht <strong>und</strong> Milchwirtschaft<br />

Tierzucht<br />

Betriebslehre <strong>und</strong> Buchführung<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Gesetzesk<strong>und</strong>e<br />

Praktische Übungen <strong>und</strong> Demonstrationen<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1. Kurs<br />

1901/02<br />

2. Kurs<br />

1901/02<br />

1. Kurs<br />

1913/14<br />

2. Kurs<br />

1913/14<br />

1<br />

1<br />

1<br />

5<br />

5<br />

3<br />

1<br />

-<br />

-<br />

5<br />

6<br />

3<br />

3<br />

-<br />

-<br />

3<br />

-<br />

-<br />

-<br />

2<br />

2<br />

-<br />

7<br />

1<br />

3<br />

-<br />

-<br />

4<br />

-<br />

-<br />

3<br />

-<br />

-<br />

3<br />

5<br />

7<br />

1<br />

2<br />

-<br />

-<br />

2<br />

8<br />

2<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

6<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

3<br />

3<br />

35 - 34 35<br />

Nicht belegt<br />

Zum Schuleinzugsgebiet gehörten damals die Landkreise Tirschenreuth, Kemnath <strong>und</strong><br />

Eschenbach. Wegen der ungünstigen Verkehrsverbindungen war der Besuch aus Kemnath<br />

<strong>und</strong> Eschenbach immer sehr gering <strong>und</strong> versiegte zusehends mit <strong>Gründung</strong> der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule Kemnath im Jahre 1920 (Eröffnung am 03. November 1920).<br />

In den darauffolgenden Jahren ging der Schulbesuch leider ziemlich zurück <strong>und</strong> man hatte<br />

Bedenken, die Schule halten zu können. Bezirksamtmann Fackelmann erließ 1903 an die<br />

Gemeindebehörden einen Aufruf <strong>und</strong> warb <strong>für</strong> den Besuch der landwirtschaftlichen<br />

Winterschule. Die Zahl der Schüler erreichte selten 20 in den einzelnen Klassen <strong>und</strong> ging im<br />

Schuljahr 1904/05 im 2. Kurs sogar auf 9 zurück. Der schwache Schulbesuch hielt bis zum<br />

Ersten Weltkrieg an <strong>und</strong> besserte sich erst merklich nach dem Krieg. Während des Ersten<br />

3


Weltkrieges fiel der Unterricht aus. Der damalige Schulvorstand Paul Graf von Spreti (1907<br />

– 1925) war während des Krieges vorübergehend an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Weiden<br />

tätig.<br />

Die Räumlichkeiten der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule im alten Postgebäude waren von Anfang an<br />

nicht besonders ideal <strong>und</strong> man war seit 1907 auf der Suche nach anderen Schulräumen.<br />

Erst 1911 konnte die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule nach Errichtung der Luitpoldschule in das alte<br />

Knabenschulhaus, die heutige Stadtkämmerei umziehen.<br />

Aber bereits 1916 musste sie, weil die Schulräume zu klein waren <strong>und</strong> das Gebäude <strong>für</strong><br />

andere Zwecke dringend benötigt wurde, in die Kellergeschossräume der Luitpoldschule<br />

(heute <strong>Amt</strong>sgebäude III des Landratsamtes Tirschenreuth) umziehen.<br />

Nach Eröffnung der hauswirtschaftlichen Kurse im Jahre 1927 zeigte sich, dass die<br />

Räume dem Ausmaß <strong>und</strong> der Zahl nach völlig ungenügend waren; man befasste sich<br />

deshalb mit dem Gedanken eines Schulhausneubaues. Dieser kam durch einmütiges<br />

Zusammenwirken der Stadt Tirschenreuth mit den einschlägigen Stellen im Jahre 1928/29<br />

zustande. Die „Kreislandwirtschaftsschule“ war fortan in einem sehr zweckmäßig<br />

ausgestatteten Gebäude an der Johannisstraße untergebracht (heute <strong>Amt</strong>sgebäude II des<br />

Landratsamtes Tirschenreuth). Ein Schülerheim war angegliedert. Vorstand der Schule war<br />

nunmehr LR Johann Rottenkolber, der von 1926 – 1933 in Tirschenreuth wirkte.<br />

Bei der Einweihungsfeier am 5. November 1929 waren der Staatsminister <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Prof. Dr. Fehr, Regierungspräsident von Rücker <strong>und</strong> Ministerialdirektor Geheimrat Dr. Hetzer<br />

vom Kultusministerium anwesend. Die Schule wurde seinerzeit als die schönste<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule der Oberpfalz bezeichnet.<br />

Der Kostenaufwand <strong>für</strong> diesen Neubau betrug 270.000,-- RM. In Dankbarkeit wurde von<br />

seiten der <strong>Landwirtschaft</strong> die Hilfe der Stadt Tirschenreuth <strong>und</strong> die Weitsicht des Stadtrates<br />

unter seinem 1. Bürgermeister Mayer anerkannt. Auf den Schulbesuch wirkte sich das neue<br />

Schulgebäude sehr günstig aus; die Zahl der Schüler stieg auf 60 <strong>und</strong> mehr an. Die Leitung<br />

der Schule übernahm ab 1933 Direktor Kilian Brux, der bis 1947 in Tirschenreuth tätig war.<br />

Alleiniger Sachaufwandsträger <strong>für</strong> das Schulgebäude war vom Zeitpunkt der Einweihung bis<br />

zum 31. März 1954 die Stadt Tirschenreuth. Ab 01. April 1954 teilten sich Stadt <strong>und</strong><br />

Landkreis Tirschenreuth die Trägerschaft <strong>für</strong> das Gebäude <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Schulbetrieb zu<br />

gleichen Teilen.<br />

Für die Unterbringung der Schüler sorgte laut Jahres-bericht <strong>für</strong> die Schuljahre 1929/30 <strong>und</strong><br />

1930/31 die Schulleitung. Soweit die Schüler nicht im Schülerheim untergebracht werden<br />

konnten, wurden von der Schule geeignete Zimmer in der Stadt gemietet. Alle Schüler<br />

mussten <strong>für</strong> die Miete 5 RM pro Monat entrichten. Sie erhielten volle Verpflegung im Hause;<br />

die Zubereitung der Speisen wurde von der Haushaltungsschule besorgt. Eine wesentliche<br />

Verbilligung der Verpflegungs-kosten wurde dadurch erreicht, dass die Schüler<br />

selbsterzeugte Nahrungsmittel wie Brot <strong>und</strong> Kartoffeln stellen mussten. Aus Mitteln des<br />

Bezirkstages, der Bezirksbauernkammer <strong>und</strong> der Lagerhäuser konnten unbemittelte <strong>und</strong><br />

fleißige Schüler Unterhaltszuschüsse erhalten, desgleichen vom Stipendienausschuß <strong>für</strong> das<br />

ostbayerische Grenzgebiet.<br />

4


Aufgabe der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule als Berufsschule in dieser Zeit war es, den Söhnen<br />

bäuerlicher Gr<strong>und</strong>besitzer, daneben auch den Söhnen anderer Landwirte, eine fachliche<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1.Kurs 2.Kurs 1.Kurs 2.Kurs<br />

1931/32 1932/33<br />

Religion 1 1 1 1<br />

Deutsche Sprache 5 3 5 3<br />

Rechnen 6 3 6 3<br />

Zeichnen <strong>und</strong> Feldmessen 2 - 2 -<br />

Naturlehre:<br />

a) Chemie 5 - 5 -<br />

b) Physik 3 - 3 -<br />

c) Gesteins- <strong>und</strong> Bodenk<strong>und</strong>e 1 - 1 -<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e 1 1 1 1<br />

Acker- <strong>und</strong> Pflanzenbau:<br />

a) Pflanzenk<strong>und</strong>e 4 - 4 -<br />

b) Acker- <strong>und</strong> Pflanzenbau - 4 - 4<br />

c) Wiesenbau - 2 - 2<br />

d) Waldbau - 1 - 1<br />

e) Obstbau - 1 - 1<br />

Tierzucht:<br />

a) Tierk<strong>und</strong>e 4 - 4 -<br />

b)Tierzucht - 4 - 4<br />

c) Fütterungslehre - 2 - 2<br />

d) Milchwirtschaft - 2 - 2<br />

e) Tierheilk<strong>und</strong>e - 1 - 1<br />

Betriebslehre:<br />

a) Betriebslehre - 5 - 5<br />

b) Genossenschaftswesen - 1 - -<br />

c) Buchführung u.<br />

Steuerk<strong>und</strong>e - 2 - 3<br />

Gerätek<strong>und</strong>e 1 - 1 -<br />

Turnen 1 1 1 1<br />

34 34 34 34<br />

Wahlfach: Einheitskurzschrift <strong>für</strong> beide Kurse<br />

(2 Wochenst<strong>und</strong>en)<br />

Ausbildung zu geben. Sie<br />

sollte auf einen<br />

verständigen, der Zeit<br />

angepassten<br />

Wirtschaftsbetrieb als dem<br />

ersten Mittel zur Hebung<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Erzeugung hinleiten. Der<br />

Unterricht baute auf den<br />

Kenntnissen, wie sie Volks<strong>und</strong><br />

Volksfortbildungsschule<br />

vermittelten, auf.<br />

Bei der fachlichen<br />

Ausbildung wurden bereits<br />

damals die Beobachtungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen der<br />

Fachberater, wie sie bei der<br />

Ausübung<br />

des<br />

Beratungsdienstes gemacht<br />

wurden, zugr<strong>und</strong>egelegt<br />

<strong>und</strong> damit die<br />

Wirtschaftsverhältnisse im<br />

Schulbezirk möglichst<br />

berücksichtigt.<br />

Das in der Schule<br />

erworbene Wissen wurde<br />

lange Zeit am Ende des<br />

jeweiligen Schuljahres im<br />

Rahmen einer öffentlichen<br />

Schlussprüfung, an der<br />

neben den Angehörigen der Schüler eine Reihe von Ehrengästen <strong>und</strong> Ehemaligen<br />

teilnahmen, abgeprüft.<br />

Gebäude, Räume <strong>und</strong> Inventar hatten durch den Zweiten Weltkrieg <strong>und</strong> die Kriegsfolgen<br />

stark gelitten. Während des Krieges war die Schule Lazarett <strong>und</strong> nach dem Krieg war sie bis<br />

09. Juni 1947 von der UN-Flüchtlingsorganisation UNRRA (United Nations Relief and<br />

Rehabilitation Administration) belegt. Die Instandsetzung der Räume <strong>und</strong> die Schaffung der<br />

notwendigsten Einrichtungen erforderte außerordentliche Anstrengungen seitens der<br />

Schulleitung. Der Umsicht des damaligen <strong>Landwirtschaft</strong>sdirektors Hans Schmeller war<br />

es zu verdanken, dass der regelmäßige Schulbetrieb im Dezember 1947 mit 55 Schülern<br />

<strong>und</strong> 26 Schülerinnen wieder aufgenommen werden konnte.<br />

Wegen der in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg herrschenden allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Not mussten die Schüler jede Woche Lebensmittel wie Fleisch, Mehl, Eier,<br />

Fett <strong>und</strong> Kartoffeln von zu Hause mitbringen. Erst ab 1950 begannen sich die Verhältnisse<br />

wieder zu normalisieren (u.a. Ende der Lebensmittelrationierung zum 1. Mai 1950).<br />

In der Nachkriegszeit standen die Erhöhung der Erzeugung aus der Bodenproduktion <strong>und</strong><br />

der Tierproduktion sowie die Steigerung der Produktivität im Vordergr<strong>und</strong> der Bildungsarbeit.<br />

Ausdruck hier<strong>für</strong> war u.a. der Umbruch von der Hand- <strong>und</strong> Gespannarbeit zur Technisierung<br />

in den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren. Dementsprechend ist in den „Gr<strong>und</strong>bestimmungen <strong>für</strong> die<br />

Schul- <strong>und</strong> Lehrordnung der <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen“ vom 23. November 1950 als<br />

Aufgabe u.a. festgelegt: „Die <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen – Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> – haben die<br />

5


Bestimmung, vor allem den Söhnen von Landwirten eine landwirtschaftlich fachliche<br />

Ausbildung zu geben. Diese hat auf einen zweckmäßig eingerichteten <strong>und</strong> geführten<br />

Wirtschaftsbetrieb als das erste Mittel zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung<br />

hinzuleiten...“. Der Unterrichtsstoff war auf beide Klassen zeitlich wie folgt verteilt:<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1. Kurs 2. Kurs<br />

Religion 1 1<br />

Deutsche Sprache 5 3<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e 2 2<br />

Rechnen 5 3<br />

Naturlehre, Bodenk<strong>und</strong>e 9 -<br />

Acker- <strong>und</strong> Pflanzenbau 4-5 7-8<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Gerätek<strong>und</strong>e 1 1<br />

Planzeichnen, Feldmessen 2 -<br />

Bauk<strong>und</strong>e 1 -<br />

Tierzucht, Tierhaltung, Milchwirtschaft 3-4 8-9<br />

Betriebslehre, Buchführung - 8<br />

33 - 35 33 - 35<br />

Da der Berufsschulunterricht bis Ende der 50er Jahre mit 4 – 7 Wochenst<strong>und</strong>en eher ein<br />

Anhängsel der Volksschule war, war zu Beginn der Nachkriegsgeschichte an den<br />

bayerischen <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen der Anteil der allgemeinbildenden Fächer noch sehr<br />

hoch. Der Unterricht zog sich in zwei Kursen über zwei Winter hin. Wie auch heute begann<br />

die „Winterschule“ im November <strong>und</strong> endete im März.<br />

Als im Jahre 1954 der neue Schuldirektor Anton Lindner von der großzügig umgebauten<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule Babenhausen nach Tirschenreuth kam, hatte er wohl den Eindruck,<br />

dass diese <strong>Landwirtschaft</strong>sschule nicht mehr den seinerzeitigen Erfordernissen entsprach.<br />

Er setzte sich zunächst <strong>für</strong> einen Umbau des Schulgebäudes ein. Später stellte man<br />

Überlegungen an, ob man nicht doch einem Neubau den Vorzug geben sollte.<br />

In der Sitzung des Kreisausschusses vom 18. Februar 1957 wurde beschlossen, den<br />

Neubau einer <strong>Landwirtschaft</strong>sschule in Angriff zu nehmen. Nach mühseligen Verhandlungen,<br />

bei denen besonders Landrat Sproß, Landtagsabgeordneter Fre<strong>und</strong>l <strong>und</strong> OLR Lindner die<br />

treibenden Kräfte waren, konnte mit dem Bau der Schule im Mai 1960 begonnen werden.<br />

Von Seiten der Stadt Tirschenreuth wurde in anerkennenswerter Weise ein Baugr<strong>und</strong>stück<br />

an der St.-Peter-Strasse zur Verfügung gestellt.<br />

Leider war es Direktor Lindner als dem Initiator des Schulhausneubaues nicht mehr gegönnt,<br />

die Fertigstellung zu erleben, da er nach längerer Krankheit im Jahre 1961 verstarb.<br />

Unter Direktor Franz Nowotny konnte die neue Schule einschließlich Internat im Herbst<br />

1962 mit 47 Schülern <strong>und</strong> 17 Schülerinnen bezogen werden. Die Schulaufwandsträgerschaft<br />

übernahm ab diesem Zeitpunkt der Landkreis Tirschenreuth.<br />

Ab 1962 wurde die St<strong>und</strong>entafel der <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen erneut der <strong>Entwicklung</strong><br />

angepasst: Die allgemeinbildenden Fächer wurden mit der Einführung eigener Berufsschulen<br />

reduziert; das Fach <strong>Landwirtschaft</strong>liche Hauswirtschaft wurde im Jahre 1962 eingeführt.<br />

6


Wochenst<strong>und</strong>en<br />

Unterklasse<br />

Oberklasse<br />

1. Allgemeinbildende Fächer<br />

a) Religionslehre 1 1<br />

b) Staatsbürgerk<strong>und</strong>e 2 2<br />

2. Pflanzliche Erzeugung 8 5<br />

3 a) Tierische Erzeugung 3 4<br />

b) Tierges<strong>und</strong>heitslehre - 1<br />

4. a) Landtechnik 3 2<br />

b) <strong>Landwirtschaft</strong>liche Bauk<strong>und</strong>e 3 -<br />

5. Wirtschaftslehre des Landbaues<br />

a) Agrarpolitik/Marktwirtschaft 2 2<br />

b) Betriebslehre 3 8<br />

c) <strong>Landwirtschaft</strong>liche Buchführung 2 1<br />

d) <strong>Landwirtschaft</strong>liche Steuerk<strong>und</strong>e - 1<br />

e) Geschäftsverkehr 1 -<br />

f) Landw. Hauswirtschaft - 1<br />

28 28<br />

6. a) Vortragsübungen 1 1<br />

b) Praktische Übungen 3 3<br />

32 32<br />

Infolge der starken Abgabe von Arbeitskräften der <strong>Landwirtschaft</strong> an andere Bereiche <strong>und</strong><br />

der damit beginnenden Technisierung sowie angesichts des ersten Baubooms in der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> wurden später die Fächer Maschinen- <strong>und</strong> Bauk<strong>und</strong>e st<strong>und</strong>enmäßig von<br />

insgesamt 3 auf 10 aufgestockt. Stärker gewichtet wurde auch das Fach Betriebswirtschaft.<br />

Neu aufgenommen wurde das Fach Steuerk<strong>und</strong>e im Jahre 1968.<br />

Die Leitung der Schule lag von 1965 – 1978 in den Händen von <strong>Landwirtschaft</strong>sdirektor<br />

Georg Bayerl.<br />

Zwischenzeitlich hatte die Mobilität der Studierenden erheblich zugenommen. Eigene<br />

Fahrmöglichkeiten <strong>und</strong> die Notwendigkeit der Mitarbeit in den elterlichen Betrieben -<br />

frühmorgens <strong>und</strong> abends - hatten das Internat in der Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> entbehrlich<br />

gemacht; es wurde 1970 geschlossen. Die Internatsräume wurden zu Büros umfunktioniert.<br />

Dadurch war es möglich, das bedingt durch die Verwaltungs- <strong>und</strong> Beratungsreform im Jahre<br />

1972 zahlenmäßig gestiegene Personal des <strong>Amt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> unterzubringen.<br />

Im Zuge dieser Reform wurde die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Kemnath, die seit 1920 <strong>für</strong> die<br />

ehemaligen Landkreise Eschenbach <strong>und</strong> Kemnath segensreich gewirkt hatte, zum<br />

01. September 1972 aufgelöst. Das Personal wurde auf die Ämter mit <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />

Bayreuth, Weiden <strong>und</strong> Tirschenreuth aufgeteilt. Seit dieser Zeit besuchen die Studierenden<br />

aus den Räumen Kemnath <strong>und</strong> Erbendorf, die dem Landkreis Tirschenreuth angegliedert<br />

wurden, die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule in Tirschenreuth.<br />

Im Jahre 1972 wurde im Zuge einer Lehrplanänderung ein zweites fachpraktisches<br />

Sommersemester zwischen beide Wintersemester eingefügt. Damit wurde ab April 1973 in<br />

ganz Bayern wie auch an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth der dreisemestrige<br />

Studiengang in der Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> eingeführt. Mit der erfolgreichen Ablegung der<br />

staatlichen Schulschlussprüfung im dritten Semester wird seitdem die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfter Wirtschafter bzw. geprüfte Wirtschafterin <strong>für</strong> Landbau“ verliehen.<br />

Durch die enge Verbindung von Unterricht <strong>und</strong> fachpraktischer Tätigkeit im<br />

landwirtschaftlichen Betrieb während des 2. Semesters wurde der fachliche Anwendungs<strong>und</strong><br />

Praxisbezug wesentlich verstärkt. Dabei war es von Anbeginn Ziel der Semesterarbeit,<br />

beispielsweise in den Fächern Betriebslehre, Pflanzliche bzw. Tierische Erzeugung, die<br />

eigenen Betriebsgegebenheiten zu erkennen, zu beurteilen <strong>und</strong> Verbesserungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen. In 12 Schultagen während der Zeit von April bis August wurde der<br />

Unterricht im Wintersemester durch Beobachtungsaufgaben <strong>und</strong> Beurteilungsübungen in der<br />

7


landwirtschaftlichen Praxis erweitert <strong>und</strong> umgesetzt. Die Richtlinien <strong>für</strong> den Unterricht an<br />

den <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen vom 20. März 1972 legten folgende St<strong>und</strong>entafel fest:<br />

St<strong>und</strong>entafel 1972<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1. Semester 2. Semester 3. Semester<br />

1. Allgemeinbildende Fächer<br />

1.1 Religionslehre 1 - 1<br />

1.2 Staatsbürgerk<strong>und</strong>e 2 - 2<br />

1.3 Rede- <strong>und</strong> Diskussionstechnik 1 - 1<br />

2. Pflanzliche Erzeugung<br />

2.1 Pflanzliche Erzeugung 7 - 4<br />

2.2 Waldwirtschaft - 4 1<br />

3. Tierische Erzeugung<br />

3.1 Tierische Erzeugung 3 4<br />

3.2 Tierges<strong>und</strong>heitslehre - - 1<br />

4. Wirtschaftslehre des Landbaues<br />

4.1 Volkswirtschaft <strong>und</strong> Agrarpolitik 3 - 3<br />

4.2 Betriebslehre 3 - 8<br />

4.3 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Buchführung 2 - 2<br />

4.4 Landtechnik <strong>und</strong> Arbeitswirtschaft 4 1 -<br />

4.5 <strong>Landwirtschaft</strong>liches Bauwesen 3 - -<br />

4.6 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Steuerk<strong>und</strong>e - - 1<br />

4.7 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Hauswirtschaft - - 1<br />

5. Seminare <strong>und</strong> Übungen 3 - 3<br />

Mindestpflichtst<strong>und</strong>en 32 5 1) 32<br />

6. Wahlfach Sport 1 - 1<br />

1) Die im 2. Semester vorgesehenen 5 Unterrichtsst<strong>und</strong>en pro Woche verteilen sich auf 12 Schultage.<br />

Der Lehrplan wurde darauf aufbauend entsprechend den Bedürfnissen der Praxis wie folgt<br />

weiterentwickelt:<br />

1977 wurde die Ökonomik der Produktion Bestandteil des jeweiligen produktionstechnischen<br />

Faches. Das Fach „Steuer- <strong>und</strong> Sozialwesen“ wurde neu aufgenommen.<br />

Mit dem Sommersemester 1978 wurden die Schultage auf 15 erhöht <strong>und</strong> das Fach<br />

Betriebswirtschaft st<strong>und</strong>enmäßig deutlich aufgestockt. Damit wurde die Notwendigkeit einer<br />

zunehmenden ökonomischen Orientierung in der <strong>Landwirtschaft</strong> unterstrichen. In den 70er<br />

<strong>und</strong> 80er Jahren nämlich war die Spezialisierung der Betriebe Schwerpunkt der<br />

Bildungsarbeit.<br />

Nach dem plötzlichen Tod von <strong>Landwirtschaft</strong>sdirektor Bayerl im Jahre 1978 lenkte<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sdirektor Georg Lang die Geschicke der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule bis zu seiner<br />

Versetzung in den Ruhestand am 30. September 1992.<br />

In dieser Zeit wurden an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule zur Schaffung optimaler<br />

Lernbedingungen folgende Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt:<br />

1982/83 wurde im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>,<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Forsten, heute Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong><br />

Forsten, geförderten Um- <strong>und</strong> Ausbauprogramms die Abteilung Hauswirtschaft um einen<br />

Textilarbeits- <strong>und</strong> -pflegeraum sowie um vier Arbeitsplätze in der Lehrküche erweitert;<br />

gleichzeitig wurde die Kücheneinrichtung erneuert. In der Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> wurden<br />

die beiden Unterrichtsräume neu möbliert. Der Kostenaufwand <strong>für</strong> die Gesamtmassnahme<br />

lag bei 634.000,-- DM. Sie wurde am 20./21. <strong>und</strong> 23. März 1983 einer interessierten<br />

Öffentlichkeit im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ vorgestellt.<br />

8


Als sich zunehmend zeigte, dass der Einsatz der Elektronischen Datenverarbeitung (EDV)<br />

an den <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen ein modernes <strong>und</strong> unverzichtbares Hilfsmittel im Unterricht<br />

<strong>für</strong> die Ausbildung zukunftsfähiger Bauern <strong>und</strong> Bäuerinnen ist, wurde die<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule vom Schulträger unter Inanspruchnahme staatlicher Förderungsmittel<br />

1985 mit einer EDV-Anlage ausgestattet. Ein entsprechender Unterrichtsraum wurde mit<br />

einem Kostenaufwand von rd. 90.000 DM ausgebaut <strong>und</strong> eingerichtet. Im Winterhalbjahr<br />

1986/87 nahm die Schule neben 27 weiteren <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen in Bayern an einem<br />

EDV-Schulversuch teil.<br />

In diese Zeit fielen auch folgende Lehrplanänderungen:<br />

• 1982 erfolgte mit Einführung des Faches „Berufs- <strong>und</strong> Arbeitspädagogik“ eine<br />

Verstärkung der personalen Bildung im Hinblick auf die künftige Betriebsleitertätigkeit der<br />

Studierenden.<br />

Anstelle des Faches „Staatsbürgerk<strong>und</strong>e“ wurde ein st<strong>und</strong>enmässig verkürztes Fach<br />

„Rechtslehre“ eingerichtet.<br />

• Mit der Lehrplanänderung von 1987 erfolgte eine wesentliche Verstärkung der<br />

marktwirtschaftlichen Bildung in der Weise, dass von da an alle Fragen der Vermarktung<br />

im jeweiligen produktionstechnischen Fach unterrichtet wurden.<br />

Übergreifende Fragen der Marktwirtschaft wurden im neuen Fach „Marktwirtschaft <strong>und</strong><br />

Agrarpolitik“ berücksichtigt.<br />

Gleichzeitig wurde das Wahlfach „Landschaftspflege <strong>und</strong> Umweltschutz“ eingeführt.<br />

• Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen mit dem vorgenannten Wahlfach wurde 1989 das<br />

Pflichtfach „Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege“ eingeführt. Damit folgte man der sich ab<br />

Mitte der 80er Jahre abzeichnenden zunehmenden Sensibilität in Kreisen der<br />

Bevölkerung im Hinblick auf die Bereiche Umwelt-, Natur- <strong>und</strong> Tierschutz.<br />

Seit 01. Oktober 1992 ist Leitender <strong>Landwirtschaft</strong>sdirektor Franz Kraus Leiter der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule.<br />

Im selben Jahr wurde in der Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> der bayerischen<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschulen ein neuer Lehrplan eingeführt, der eine gr<strong>und</strong>legende Änderung im<br />

Fachschulunterricht brachte. Das Bildungsziel ist nun eine Betriebsleiterpersönlichkeit mit<br />

einem marktwirtschaftlich, ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch geprägten <strong>und</strong> auf die Betriebszweige<br />

im elterlichen Betrieb ausgerichteten produktionstechnischen Wissen. Im Hinblick auf die<br />

angestrebte Persönlichkeitsbildung haben studierendenaktive Unterrichtsformen mit<br />

problemlösendem Lernen <strong>und</strong> fächerübergreifendem Projektlernen Vorrang. Die Fähigkeit<br />

zum fachlichen Transfer wird durch entsprechende Methoden gefördert.<br />

Dem Lehrplan von 1992 lagen folgende Änderungen zugr<strong>und</strong>e:<br />

- Den Unterrichtsfächern „Pflanzliche Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung“ sowie „Tierische<br />

Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung“ wurden zu der bisher schon behandelten Wirtschaftlichkeit<br />

der Produktionsverfahren (Ökonomik) die Fragen des produktbezogenen Marktes <strong>und</strong><br />

der Ökologie sowie der Arbeitswirtschaft <strong>und</strong> Verfahrenstechnik zugeordnet. Damit<br />

konnte das Fach „Technik <strong>und</strong> Bauen“ aufgelöst werden. Der Unterricht in diesen<br />

Fächern wurde fortan an den produktionsspezifischen Gegebenheiten im<br />

Schuleinzugsgebiet ausgerichtet. Ein getrennter fachlich-systematischer Gr<strong>und</strong>lagenunterricht<br />

findet seither nicht mehr statt.<br />

- In einem neuen Fach „Betriebsführung“ galt es nunmehr, mit den Studierenden anhand<br />

konkreter, fächerübergreifender Fallbeispiele aus der Praxis aktuelle betriebliche Probleme<br />

zu erkennen, zu bewerten <strong>und</strong> einer Lösung zuzuführen.<br />

9


1. Pflichtfächer<br />

1.1 Allgemeinbildende Fächer<br />

1.1.1 Religionslehre<br />

1.1.2 Berufs- <strong>und</strong> Arbeitspädagogik<br />

1.1.3 Rede- <strong>und</strong> Diskussionstechnik<br />

1.2 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Produktion <strong>und</strong><br />

Vermarktung<br />

1.2.1 Pflanzliche Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung<br />

1.2.2 Waldwirtschaft *)<br />

1.2.3 Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />

1.2.4 Tierische Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung<br />

1.2.5 Tierschutz <strong>und</strong> Tierges<strong>und</strong>heit<br />

1.2.6 Sonderfach **)<br />

1.3 Wirtschaftslehre des Landbaues<br />

1.3.1 Marktwirtschaft <strong>und</strong> Agrarpolitik<br />

1.3.2 Betriebslehre<br />

1.3.3 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Buchführung<br />

1.3.4 Rechtslehre<br />

1.3.5 Steuer- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

1.3.6 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Hauswirtschaft<br />

1.4 Seminare<br />

1.4.1 EDV-Übungen<br />

1.4.2 Betriebsführung<br />

1.4.3 Landmaschinenseminar<br />

St<strong>und</strong>entafel 1992<br />

Wochenst<strong>und</strong>en/ Schultage *<br />

1.Semester 2.Semester 3.Semester<br />

1<br />

2<br />

-<br />

5<br />

1<br />

2<br />

5<br />

2<br />

2<br />

6<br />

3<br />

-<br />

-<br />

1<br />

2<br />

-<br />

***)<br />

-<br />

-<br />

-<br />

5-6 *<br />

1-2 *<br />

2 *<br />

3 *<br />

-<br />

Mindestpflichtst<strong>und</strong>en 32 15 * 32<br />

2. Verfügungsst<strong>und</strong>en<br />

2<br />

-<br />

2<br />

3. Wahlfächer<br />

3.1 <strong>Landwirtschaft</strong>liche Hauswirtschaft<br />

3.2 Forstbetriebsführung<br />

3.3 Musische Bildung<br />

3.4 Sport<br />

-<br />

-<br />

1<br />

1<br />

2 *<br />

2 *<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

*) In Schuleinzugsgebieten mit besonders hohem Anteil an Bauernwald kann der Unterricht auf 2 Wochenst<strong>und</strong>en<br />

erhöht werden; der Unterricht in Pflanzlicher Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung ist dann entsprechend zu verringern<br />

**) Ein Sonderfach muss sich auf wichtige Sonderbetriebszweige im Schuleinzugsgebiet beziehen <strong>und</strong> im Rahmen der<br />

<strong>für</strong> Pflanzliche <strong>und</strong> Tierische Erzeugung <strong>und</strong> Vermarktung vorgeschriebenen Pflichtst<strong>und</strong>enzahl abgehalten werden<br />

***) Einwöchiges Landmaschinenseminar an einer Landmaschinenschule im 1. Semester.<br />

1 *<br />

-<br />

2 *<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

2<br />

2<br />

6<br />

-<br />

-<br />

5<br />

-<br />

2<br />

6<br />

-<br />

2<br />

2<br />

-<br />

1<br />

3<br />

Mit dem Lehrplan von 1992 konnte durch den verstärkt betriebsbezogenen Unterricht <strong>und</strong> die<br />

Ganzheitlichkeit im Produktionsverfahren ein größeres Engagement der Studierenden<br />

erreicht werden. Die Leistungsanforderungen <strong>und</strong> vor allem die aktive Mitarbeit sind<br />

gestiegen. Der Lehrplan stellte jedoch auch zusätzliche fachliche <strong>und</strong><br />

unterrichtsmethodische Anforderungen an die Lehrkräfte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden Spezialisierung in der <strong>Landwirtschaft</strong> wurde ab 1994 <strong>für</strong><br />

Betriebe mit Schweinehaltung ein eigener Unterrichtsblock über das halbe 3. Semester, ab<br />

dem Wintersemester 2001/02 über das gesamte 3. Semester eingerichtet, der <strong>für</strong> die<br />

Oberpfalz an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Nabburg abgehalten wird.<br />

Mit Beginn des Wintersemesters 1999/2000 wurde ein neues Schulkonzept<br />

„<strong>Landwirtschaft</strong>sschule 2000“ in Kraft gesetzt. Mit diesem Konzept wird die ganzheitliche<br />

Sichtweise des landwirtschaftlichen Betriebes weiter intensiviert. Die Studierenden<br />

kalkulieren <strong>und</strong> bewerten ihren eigenen Betrieb im „Ist-Zustand“. Damit erarbeiten sie sich<br />

eine höchst wertvolle <strong>und</strong> unentbehrliche Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die sinnvolle <strong>und</strong> zielgerichtete<br />

Weiterentwicklung des eigenen bzw. elterlichen Betriebes.<br />

10


St<strong>und</strong>entafel 1999<br />

1.<br />

1.1<br />

1.1.1<br />

1.1.2<br />

1.1.3<br />

1.1.4<br />

1.1.5<br />

1.2<br />

1.2.1<br />

1.2.2<br />

1.2.3<br />

1.2.4<br />

1.2.5<br />

1.3<br />

1.3.1<br />

1.3.2<br />

2<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.3<br />

2.4<br />

2.5<br />

PFLICHTFÄCHER<br />

Produktions- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik<br />

Pflanzliche Produktion mit<br />

- Ökonomik <strong>und</strong> Vermarktung<br />

- Regionale Schwerpunkte: Ackerbau, Futterbau,<br />

Spezialkulturen<br />

- Ökologischer Landbau<br />

- Mechanisierung der Außenwirtschaft **)<br />

Tierische Produktion mit<br />

- Ökonomik <strong>und</strong> Vermarktung<br />

- Regionale Schwerpunkte: Rinder, Schweine,<br />

spezielle Tierhaltung<br />

- Tierhaltung im ökologischen Landbau<br />

- Mechanisierung der Innenwirtschaft **)<br />

Tierges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Tierschutz<br />

Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />

Waldwirtschaft mit Seminar Waldbau ***)<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Unternehmensführung<br />

Betriebslehre<br />

Unternehmensführung <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />

Rechtslehre<br />

Steuern <strong>und</strong> Versicherungen<br />

Volkswirtschaft <strong>und</strong> Agrarpolitik mit Seminar<br />

Ländliche <strong>Entwicklung</strong> ***)<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> Mitarbeiterführung<br />

Berufs- <strong>und</strong> Arbeitspädagogik, Arbeitsunterweisung<br />

Rhetorik <strong>und</strong> Gesprächsführung<br />

SCHULTAGE<br />

Produktionstechnik im Bereich Pflanzenbau<br />

Produktionstechnik im Bereich Tierhaltung<br />

Buchführung, Abschlusserstellung<br />

Betriebsbeurteilung <strong>und</strong> Einkommensalternativen<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Hauswirtschaft<br />

Wochenst<strong>und</strong>en/Schultage *<br />

1. Semester 2. Semester 3. Semester<br />

5<br />

1 EDV<br />

6<br />

1 EDV<br />

2<br />

1<br />

5<br />

3<br />

2 EDV<br />

2<br />

Mindestpflichtst<strong>und</strong>en/Schultage 32 15 * 32<br />

1<br />

2<br />

1<br />

4 *<br />

4 *<br />

4 *<br />

2 *<br />

1 *<br />

5 (6) *)<br />

5 (4) *)<br />

2<br />

7<br />

4<br />

2 EDV<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3.<br />

3.1<br />

3.2<br />

WAHLFÄCHER<br />

Musische Bildung<br />

Sport<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

*) In Schuleinzugsgebieten mit besonders hohem Anteil an Marktfruchtbaubetrieben kann der Unterricht im<br />

dritten Semester in der pflanzlichen Produktion um eine St<strong>und</strong>e erhöht <strong>und</strong> in der tierischen Produktion um eine St<strong>und</strong>e<br />

verringert werden.<br />

**) Insgesamt einwöchiges Seminar an einer Landmaschinenschule innerhalb der ausgewiesenen Pflichtst<strong>und</strong>en.<br />

***) Insgesamt mindestens zweitägiges Seminar in den Bereichen Ländliche <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> Waldbau am Ende des<br />

ersten Semesters zusätzlich zu den ausgewiesenen Pflichtst<strong>und</strong>en, Schwerpunktsetzung nach regionalen Erfordernissen.<br />

Bisher war die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule nicht in ein gesetzlich geregeltes<br />

Berufsfortbildungssystem mit einem entsprechenden im Berufsbildungsgesetz definierten<br />

Abschluss eingeb<strong>und</strong>en. Mit dem neuen Konzept <strong>Landwirtschaft</strong>sschule 2000 erfährt die<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule eine Aufwertung, da sie nunmehr in die Meisterausbildung integriert<br />

ist. Die Analyse des Betriebes im Ist-Zustand ist Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Meisterarbeit; die<br />

schriftlichen Prüfungen im Rahmen der Staatlichen Schulschlussprüfung im 3. Semester<br />

gelten als Bestandteil der Meisterprüfung. Spätestens ein Jahr nach Abschluss der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sschule kann künftig die Meisterprüfung abgeschlossen werden. Damit wird<br />

dieser Weg um ein Jahr reduziert.<br />

An der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth wurde erstmals im Wintersemester 2000/2001<br />

nach dem neuen Lehrplan unterrichtet.<br />

11


Die Aufnahme in die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule setzt weiterhin eine entsprechende schulische<br />

Vorbildung voraus. Diese ist durch das Abschlusszeugnis einer Berufsschule oder eines<br />

gleichwertigen Bildungsganges nachzuweisen. Weiterhin ist der Berufsabschluß in einem<br />

anerkannten Ausbildungsberuf der <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> zusätzlich ein Jahr einschlägige<br />

Berufspraxis oder der Berufsabschluß im Ausbildungsberuf Landwirt nach einem<br />

außerlandwirtschaftlichen Berufsabschluß oder nach Zulassung gemäß § 40 Abs. 2<br />

Berufsbildungsgesetz erforderlich.<br />

Bewerber ohne Abschluß in einem Agrarberuf aber mit außerlandwirtschaftlichem Berufsabschluß<br />

können ausnahmsweise aufgenommen werden,<br />

a) wenn sie eine Berufspraxis von mindestens einem Jahr nachweisen <strong>und</strong> ein individueller<br />

Härtefall im persönlichen, familiären <strong>und</strong> sozialen Bereich vorliegt;<br />

b) wenn sie einen landwirtschaftlichen Betrieb nachweisbar durch Pacht, Kauf, Erbfall oder<br />

Übergabe übernommen haben <strong>und</strong> eine einjährige Tätigkeit als Betriebsleiter<br />

nachweislich ausgeübt haben.<br />

Die Studierenden, die das dritte Semester bestanden haben, sind weiterhin berechtigt,<br />

unabhängig von der Ablegung der Meisterprüfung, die Berufsbezeichnung „Staatlich<br />

geprüfter Wirtschafter bzw. geprüfte Wirtschafterin <strong>für</strong> Landbau“ zu führen (vgl.<br />

Lehrplanänderung 1972).<br />

Nach einer gründlichen Erneuerung des Lehrsaals der Abteilung <strong>Landwirtschaft</strong> 1994 bzw.<br />

1998 (u.a. Wandtafel, Fenster) sowie der EDV-Anlage mit Schaffung eines Internetzugangs<br />

im Jahre 1999 präsentiert sich die Schule heute in jeder Hinsicht modern, fortschrittlich <strong>und</strong><br />

zeitgemäß. Durch ihre zweckmäßige Ausstattung ist sie eine ideale Bildungsstätte <strong>für</strong><br />

künftige landwirtschaftliche Betriebsleiter.<br />

12


Abteilung Hauswirtschaft<br />

Im Jahre 1927 wurde an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth, die damals noch in der<br />

ehemaligen Luitpoldschule (heute <strong>Amt</strong>sgebäude III des Landratsamtes Tirschenreuth)<br />

untergebracht war, erstmals ein landwirtschaftlicher Haushaltungskurs durchgeführt. Die<br />

ersten vier Kurse in den Jahren 1927 <strong>und</strong> 1928 dauerten jeweils nur 8 bis 12 Wochen. Erst<br />

ab dem Schuljahr 1928/29 wurden diese Lehrgänge auf 5 Monate erweitert.<br />

Die Teilnehmerinnen am 1. landwirtschaftlichen Haushaltungskurs vom 10.01.1927 –<br />

10.03.1927 weist das nachstehende Schülerverzeichnis auf:<br />

Lfd.Nr. Name der Schülerin Geburtsdatum Lfd.Nr. Name der Schülerin Geburtsdatum<br />

1. Bauernfeind Josefa 22.07.1903 13. Mayerhöfer Maria 28.12.1900<br />

2. Baier Therese 28.04.1902 14. Rasp Elsa 22.10.1908<br />

3. Bäuml Mathilde 25.02.1903 15. Rößler Luise 15.11.1909<br />

4. Daubitzer Sofie 28.01.1906 16. Schaumberger Maria 26.01.1903<br />

5. Frank Maria 14.11.1903 17. Schedl Regina 20.07.1907<br />

6. Fre<strong>und</strong>l Mathilde 01.06.1899 18. Schübl Emma 10.04.1909<br />

7. Hart Maria 11.07.1900 19. Staufer Rosa 08.01.1902<br />

8. Härtl Emilie 07.10.1905 20. Wolfrum Emma 28.09.1909<br />

9. Härtl Rosa 13.03.1909 21. Wohlrab Elisabeth 19.01.1904<br />

10. Konrad Anna 19.02.1907 22. Zeitler Maria 12.07.1910<br />

11. Kraus Cäzilia 22.11.1905 23. Zölch Sofie 26.10.1900<br />

12. Lindner Maria 04.07.1907<br />

Im Jahresbericht von 1927 schreibt <strong>Landwirtschaft</strong>srat Johann Rottenkolber über das<br />

landwirtschaftliche Hauswirtschaftswesen wie folgt:<br />

„Der große Einfluss der Frau in der Hauswirtschaft wie im gesamten landwirtschaftlichen<br />

Betrieb wird allseits anerkannt; deshalb gebührt auch ihr eine gediegene Berufsausbildung.<br />

Trotzdem im Bezirke schon seit 1910 eine klösterliche Haushaltungsschule besteht, haben<br />

aus dem Bezirk wenig Bauerntöchter von dieser Ausbildungsmöglichkeit Gebrauch gemacht.<br />

Man begegnet hier den gleichen Schwierigkeiten wie bei dem Schulbesuch der<br />

Bauernsöhne. Eine eingehende Werbearbeit schafft auch hier erst breitere Erkenntnis im<br />

Bauernstand. Seit einigen Jahren haben sich das Rote Kreuz, der Katholische Frauenb<strong>und</strong><br />

sowie der <strong>Landwirtschaft</strong>liche Bezirksverein um das Zustandekommen 6wöchentlicher<br />

Haushaltkurse <strong>für</strong> Landmädchen bemüht. Derartige Kurse sind heute überholt. Im Jahre<br />

1927 wurden durch die <strong>Landwirtschaft</strong>sstelle Tirschenreuth die Kurse mit der Schule<br />

verb<strong>und</strong>en ....“<br />

Lehrkörper<br />

Mayerhofer Adelheid, Wirtschaftslehrerin 1. <strong>und</strong> 2. Haushaltungskurs *<br />

(Küche <strong>und</strong> Hauswirtschaft)<br />

Schleicher Regina, Wirtschaftslehrerin,<br />

Kreisbauernkammer Oberpfalz<br />

3. <strong>und</strong> 4. Haushaltungskurs **<br />

(Küche <strong>und</strong> Hauswirtschaft)<br />

Ehrlinger Maria, Bezirks<strong>für</strong>sorgeschwester<br />

Säuglingspflege (sämtliche Kurse)<br />

Rottenkolber Johann, <strong>Landwirtschaft</strong>srat<br />

Tierzucht, Fütterungslehre, Geflügelzucht <strong>und</strong><br />

Betriebslehre<br />

Kracher Friedrich, Landw. Assessor<br />

Milchwirtschaft <strong>und</strong> Pflanzenbau<br />

Dr. Fuchsberger, Bezirksarzt<br />

Ges<strong>und</strong>heitslehre<br />

Metz Normann, Bezirkstierarzt<br />

Tierheilk<strong>und</strong>e<br />

Schiedermaier Franz, Bezirksamtmann<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e<br />

* 10. Januar bis 10. März 1927 <strong>und</strong> 20. März bis 01. Juni 1927<br />

** 24. Oktober 1927 bis 14. Januar 1928 <strong>und</strong> 16. Januar bis 31. März 1928<br />

13


Lehrgegenstände <strong>und</strong> Zahl der Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1. Hauswirtschaftliche Fächer <strong>und</strong> Übungen 44<br />

2. Säuglingspflege 2<br />

3. Ges<strong>und</strong>heitslehre 1<br />

4. Acker- <strong>und</strong> Pflanzenbau 1<br />

5. Milchwirtschaft 1<br />

6. Tierzucht 1<br />

7. Betriebslehre 1<br />

8. Staatsbürgerk<strong>und</strong>e 1<br />

9. Tierheilk<strong>und</strong>e 1<br />

53<br />

Zur Durchführung der Kurse stellte die Stadt Tirschenreuth unentgeltlich eine Küche mit<br />

Einrichtung nebst Lehrsaal sowie Heizung <strong>und</strong> Beleuchtung zur Verfügung. Die Schülerinnen<br />

wohnten meist in der Stadt, so dass der Unterricht von vormittags 8 Uhr bis abends 7 Uhr<br />

laufen konnte. Die Teilnehmerinnen nahmen Mittagessen <strong>und</strong> Nachmittagskaffee in der<br />

Schule ein. An Schul- <strong>und</strong> Verpflegungsgeld hatte jede Schülerin 8 Mark pro Woche zu<br />

entrichten. Lebensmittel, die von den Schülerinnen geliefert wurden, erhielten diese zum<br />

Tagespreis vergütet. Allmonatlich wurden zwei Lehrausflüge durchgeführt. Um bedürftigen<br />

Schülerinnen die Teilnahme zu erleichtern, hatte die Bezirksbauernkammer erhebliche<br />

Zuschüsse gewährt.<br />

Nach Eröffnung der hauswirtschaftlichen Kurse im Jahre 1927 zeigte sich, dass die Räume<br />

dem Ausmass <strong>und</strong> der Zahl nach völlig ungenügend waren. Die Probleme konnten mit dem<br />

Schulhausneubau im Jahre 1928/29 an der Johannisstrasse gelöst werden.<br />

Die Schülerinnen waren fortan - mit Ausnahme der aus der Stadt Tirschenreuth stammenden<br />

Schülerinnen - im angeschlossenen Schülerinnenheim untergebracht. Eine Heimfahrt der<br />

Schülerinnen an Sonntagen war laut Jahresbericht <strong>für</strong> die Schuljahre 1929/30 <strong>und</strong> 1930/31<br />

nur mit Genehmigung der Eltern, das Verlassen des Schulgebäudes nur mit Genehmigung<br />

des Lehrpersonals gestattet. Das Schul- <strong>und</strong> Verpflegungsgeld betrug pro Monat 30 RM bei<br />

Lieferung von wöchentlich 1 Laib Brot oder der entsprechenden Menge Mehl. Außerdem<br />

musste <strong>für</strong> die Schuldauer 1 Zentner Kartoffeln frachtfrei Schule gestellt werden.<br />

Minderbemittelten Schülerinnen konnten aus öffentlichen Mitteln entsprechende Beihilfen<br />

gewährt werden.<br />

Für die Aufnahme in die Schule wurden vorausgesetzt:<br />

1. die Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht mit befriedigendem Erfolg;<br />

2. die Beschäftigung in Haus- <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>;<br />

3. die Vollendung des 18. Lebensjahres;<br />

4. ein guter Leum<strong>und</strong>;<br />

5. die Einwilligung der Eltern oder deren Stellvertreter <strong>und</strong><br />

6. ggf. auf Verlangen: Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses.<br />

Die Hausordnung sah <strong>für</strong> die Schülerinnen seinerzeit folgenden Tagesablauf vor:<br />

5.30 Uhr Wecken (ab Schuljahr 1931/32 6.00 Uhr)<br />

6.00 - 6.45 Uhr Hausarbeit<br />

6.45 - 7.15 Uhr Frühstück<br />

7.15 - 8.00 Uhr Kirche <strong>und</strong> Hausarbeit<br />

8.00 - 12.00 Uhr Unterricht in Küche, Haus- <strong>und</strong> Handarbeit<br />

12.00 - 12.30 Uhr Mittagessen<br />

12.30 - 14.00 Uhr Küche in Ordnung bringen<br />

14.00 - 16.00 Uhr Theoretischer Unterricht<br />

14


16.00 - 17.00 Uhr Kaffee<br />

17.00 - 18.00 Uhr Theoretischer Unterricht<br />

18.00 - 19.00 Uhr Abendessen richten, Handarbeit oder Freizeit<br />

19.00 - 19.30 Uhr Abendessen<br />

19.30 - 20.00 Uhr Aufräumen in der Küche<br />

20.00 - 21.30 Uhr Abendunterhaltung<br />

21.30 Uhr Schlafengehen<br />

Lehrgegenstände 1929/30 – 1932/33<br />

1929/30<br />

1930/31<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1931/32 1932/33<br />

a) Praktische Fächer<br />

Kochen<br />

Handarbeit <strong>und</strong> Schnittlehre<br />

Handarbeiten<br />

Haushaltungsk<strong>und</strong>e<br />

Wäschebehandlung<br />

24<br />

16<br />

-<br />

1<br />

8<br />

24<br />

-<br />

16<br />

2<br />

8<br />

24<br />

-<br />

7<br />

4<br />

4<br />

b) Theoretische Fächer<br />

Religion<br />

Lebensk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Ernährung</strong>slehre<br />

Nahrungsmittellehre<br />

Haushaltungsk<strong>und</strong>e<br />

Ges<strong>und</strong>heitslehre<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege<br />

Säuglingspflege<br />

Kinderpflege<br />

Betriebslehre<br />

Pflanzenbau<br />

Gartenbau<br />

Betriebslehre, Garten <strong>und</strong> Pflanzenbau<br />

Geflügelzucht<br />

Tierzucht<br />

Tierheilk<strong>und</strong>e<br />

Geflügel- <strong>und</strong> Tierzucht<br />

Milchwirtschaft<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

-<br />

1<br />

-<br />

2<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

-<br />

1<br />

-<br />

-<br />

-<br />

3<br />

-<br />

-<br />

-<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

-<br />

1<br />

-<br />

1<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

63 62 51<br />

Die Wertschätzung der hauswirtschaftlichen Ausbildung sowie die finanzielle Belastung der<br />

bäuerlichen Familien durch den Schulbesuch ihrer Töchter geht aus folgendem Auszug aus<br />

dem Schulbericht <strong>für</strong> die Schuljahre 1931/32 <strong>und</strong> 1932/33 hervor:<br />

„Immer noch gilt der Satz: Der Bildungsgrad der Frau ist bestimmend <strong>für</strong> die Kultur eines<br />

Volkes wie eines Volksteiles. Versäumnisse in der Bildung der Hausfrau würde das Wohl von<br />

Familie <strong>und</strong> Volk schwerst beeinträchtigen, denn kein Bereich hat so gewaltige Umstellungen<br />

<strong>und</strong> Fortschritte erfahren wie der der Hausfrau. Trotz aller Not muß auch künftig den<br />

heranwachsenden Bauerntöchtern Gelegenheit zur Berufsausbildung gegeben werden....<br />

Wie schwer die Not im Bauernstand eingerissen hat, ergibt sich aus dem Einlauf der<br />

Kursgelder. Während früher das gesamte Schulgeld in 1 oder 2 Raten bezahlt wurde, liefen<br />

in den letzten 2 Jahren die Mittel 10 <strong>und</strong> 20 RM-weise ein.“<br />

Am Ende des jeweiligen Schulwinters fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit eine mündliche<br />

Prüfung statt.<br />

15


Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Schulbetrieb im Dezember 1947 mit 26<br />

Schülerinnen wieder aufgenommen werden. War ursprünglich der Abschluss der<br />

Berufsschule oder eine gleichwertige Vorbildung sowie ein Mindestalter von 18 Jahren<br />

Aufnahmevoraussetzung, verlangte die Schulordnung ab 1973 <strong>für</strong> die Aufnahme in die<br />

Schule die Gehilfenprüfung in der ländlichen Hauswirtschaft oder in einem verwandten Beruf.<br />

Auf diesem Gr<strong>und</strong>wissen <strong>und</strong> den bereits erworbenen Fähigkeiten bauten die Lerninhalte<br />

auf.<br />

Die Schuldauer erstreckte sich über ein Semester, das von Ende Oktober bis Ende März<br />

dauerte.<br />

Ziel der Schule war es seinerzeit, die künftige Bäuerin bestmöglich auf ihre Aufgaben in<br />

Haushalt, Familie <strong>und</strong> Betrieb vorzubereiten. Der Unterricht umfasste sowohl die Fachpraxis<br />

wie auch die Fachtheorie. Der Lehrplan wurde laufend auf die neuesten Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

die Erfordernisse der bäuerlichen Betriebe ausgerichtet.<br />

St<strong>und</strong>entafel 1950<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

Kochen<br />

Hausarbeit<br />

Wäschebehandlung<br />

Handarbeiten<br />

Gartenbau<br />

Tierhaltung<br />

Geflügelhaltung<br />

<strong>Ernährung</strong>slehre<br />

Haushaltsführung<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

9<br />

2 ½<br />

1 ½<br />

7<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

Schriftverkehr<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />

Säuglings- <strong>und</strong> Kinderpflege<br />

Betriebslehre<br />

Religion<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e<br />

Familienpflege, Singen<br />

Leibesübungen<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

37<br />

Ein Schwerpunkt des Unterrichts in der Nachkriegszeit war, die Schülerinnen mit allen<br />

technischen Einrichtungen, die die Arbeit der Bäuerin erleichtern konnten, vertraut zu<br />

machen. So war die Schule mit Maschinen <strong>und</strong> Geräten ausgestattet, die <strong>für</strong> den bäuerlichen<br />

Haushalt geeignet waren (u.a. Kühlschrank, Gefriertruhe, Bügelmaschine, elektrische<br />

Nähmaschine <strong>und</strong> Schlachtausrüstung).<br />

Zur Ausbildung gehörten auch ein Viehhaltungs- <strong>und</strong> Melkkurs, der an der Schule durch das<br />

damalige Tierzuchtamt Weiden abgehalten wurde sowie Vorratshaltungskurse.<br />

Der Unterricht erstreckte sich von Montag früh bis Samstagmittag. Die Schülerinnen waren<br />

wie bereits vor dem Krieg im Internat untergebracht, um die vielseitige Ausbildung zu<br />

ermöglichen <strong>und</strong> um den erzieherischen Aufgaben der Schule besser gerecht zu werden.<br />

Im Laufe des Semesters wurden die Mütter der Schülerinnen zum „Tag der offenen<br />

Schultüre“ eingeladen <strong>und</strong> nahmen während des ganzen Tages am Unterricht teil. Zum<br />

Schulschluss wurde in den Räumen der hauswirtschaftlichen Abteilung eine<br />

Handarbeitsausstellung aufgebaut, die viele Besucher anlockte. Damit wurde eine<br />

Vorkriegstradition fortgeführt.<br />

16


1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

St<strong>und</strong>entafel 1965<br />

Religionslehre<br />

Die Frau in der Gemeinschaft<br />

a) Gemeinschaftspflege<br />

b) Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Die Frau in der Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge <strong>und</strong> –<strong>für</strong>sorge<br />

a) Ges<strong>und</strong>heitspflege einschließlich Gymnastik<br />

b) <strong>Ernährung</strong>slehre<br />

c) Kochen<br />

Die Frau in ihrem wirtschaftlichen Arbeitsbereich<br />

a) <strong>Landwirtschaft</strong>liche Betriebslehre<br />

b) Hauswirtschaftliche Betriebslehre<br />

c) Haus- <strong>und</strong> Wäschepflege<br />

d) Handarbeit<br />

e) Tierhaltung<br />

f) Gartenbau<br />

Praktische Übungen<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1<br />

3<br />

1<br />

4<br />

1<br />

7,5<br />

2<br />

3<br />

3,5<br />

6<br />

1<br />

1<br />

2<br />

36<br />

In den Jahren 1965 <strong>und</strong> 1969 wurden die Rahmenlehrpläne erneuert. Mit Einführung der<br />

Hofbelegbuchführung wurde in der hauswirtschaftlichen Abteilung ein ökonomischer Akzent<br />

gesetzt.<br />

Bis 1977 wurde die hauswirtschaftliche Abteilung einsemestrig – von Mitte Oktober bis Ende<br />

März – mit 22 Unterrichtswochen geführt. Ergänzend dazu wurden den Schülerinnen in den<br />

Sommermonaten in 2 bis 3 Eintagskursen Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten im Hausgartenbau<br />

<strong>und</strong> in der Vorratshaltung vermittelt.<br />

St<strong>und</strong>entafel 1976/77<br />

Sozial- <strong>und</strong> Lebensk<strong>und</strong>e<br />

1. Religionslehre<br />

2. Erziehungsk<strong>und</strong>e<br />

3. Gemeinschaftspflege<br />

4. Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Hauswirtschaft<br />

5. Wirtschaftslehre des Haushalts<br />

6. Ges<strong>und</strong>heitspflege <strong>und</strong><br />

<strong>Ernährung</strong>slehre<br />

7. Nahrungsmittelbewirtschaftung<br />

8. Textilbewirtschaftung<br />

9. Haus- <strong>und</strong> Wäschepflege<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

7,5<br />

5,5<br />

3<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

10. <strong>Landwirtschaft</strong>liche Betriebslehre<br />

11. <strong>Landwirtschaft</strong>liche Buchführung<br />

<strong>und</strong> Geschäftsverkehr<br />

12. Agrarpolitik <strong>und</strong> Marktwirtschaft<br />

13. Tierische Erzeugung<br />

14. Gartenbau<br />

Übungen<br />

15. Vortragsübungen<br />

16. Sportliche Übungen<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

2<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

36<br />

Mit dem Schuljahr 1977/78 wurde in der Abteilung Hauswirtschaft die dreisemestrige Form<br />

mit zwei fachtheoretischen <strong>und</strong> einem fachpraktischen Semester (mind. 15 Schultage)<br />

eingeführt mit dem Ziel, die künftige Leiterin eines landwirtschaftlichen Haushalts auf die<br />

verantwortungsvolle Familienbetreuung <strong>und</strong> Haushaltsführung <strong>und</strong> sie als Partnerin des<br />

Betriebsleiters auf eine angemessene Mitwirkung in der landwirtschaftlichen Betriebsführung<br />

vorzubereiten.<br />

Die Schultage im Sommersemester dienten der Ergänzung des Unterrichts im<br />

Wintersemester. Sie hatten z.B. die praktische Tätigkeit in örtlichen sozialen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> die Besichtigung solcher Einrichtungen (z.B. Kindergärten, Behinderteneinrichtungen,<br />

Altenheime), eine Fachpraxis im Hausgartenbau <strong>und</strong> in der Vorratsbereitung, die<br />

Besichtigung von landwirtschaftlichen Wohnhäusern sowie die fachpraktische Tätigkeit im<br />

hauswirtschaftlichen Betrieb zum Inhalt.<br />

17


Die zu erstellende Semesterarbeit hatte das Ziel, die Studierenden zu befähigen, den<br />

eigenen Wirkungskreis zu analysieren <strong>und</strong> Möglichkeiten zur Verbesserung aufzuzeigen.<br />

Die Schule schloss mit einer staatlichen Schulschlussprüfung ab. Studierende, die die<br />

Schulschlussprüfung bestanden hatten, erhielten die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte<br />

landwirtschaftliche Hauswirtschafterin“. Die Schule war damit in den Punkten<br />

Unterrichtsdauer, Qualität des Unterrichtsangebots <strong>und</strong> Schulabschluss der Abteilung<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> gleichgestellt worden. Im zweijährigen Turnus wurde ein 1. bzw. 3. Semester<br />

geführt. Seit dieser Reform wurde der Lehrplan mehrmals den aktuellen Erfordernissen<br />

angepasst.<br />

Allgemeinbildende Fächer<br />

Religionslehre<br />

Staatsbürgerk<strong>und</strong>e<br />

Rede- <strong>und</strong> Diskussionstechnik<br />

<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Familie<br />

Fachtheorie<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege<br />

<strong>Ernährung</strong>slehre <strong>und</strong> Lebensmittelk<strong>und</strong>e<br />

Erziehungslehre <strong>und</strong> Familienpflege<br />

Fachpraxis<br />

Nahrungszubereitung<br />

Hausgartenbau<br />

Hauswirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Wirtschaftslehre des Haushaltes<br />

Markt- <strong>und</strong> Verbraucherk<strong>und</strong>e<br />

Fachpraxis<br />

Textilarbeit<br />

Haus- <strong>und</strong> Textilpflege<br />

St<strong>und</strong>entafel 1980<br />

1. Sem. 2. Sem. 3. Sem.<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

3<br />

-<br />

3<br />

2,5<br />

-<br />

0,5<br />

Betriebspraktische Übungen - - 3<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Betriebslehre<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Buchführung<br />

Volkswirtschaft <strong>und</strong> Agrarpolitik<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Produktion<br />

Steuer- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

Pflichtst<strong>und</strong>en 32 5 1) 32<br />

WAHLFÄCHER<br />

Sport<br />

Musische Bildung<br />

Werken<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1) Die im 2. Semester vorgesehenen 5 Unterrichtsst<strong>und</strong>en pro Woche verteilen sich auf 15 Schultage.<br />

1<br />

-<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

5,5<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

0,6<br />

1<br />

0,8<br />

1,3<br />

1,3<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3,5<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

-<br />

-<br />

2<br />

Der Lehrplan wurde im Schulwinter 1982/83 im 3. Semester um das Unterrichtsfach „Berufs<strong>und</strong><br />

Arbeitspädagogik“ ergänzt. In den folgenden Jahren wurden weitere<br />

Lehrplanänderungen durch unterschiedliche Gewichtung <strong>und</strong> Bezeichnung der<br />

Unterrichtsfächer sowie entsprechend den Bedürfnissen der Praxis, Änderungen bei den<br />

Lerninhalten vorgenommen.<br />

Im Wintersemester 1988/89 führte die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule, Abteilung Hauswirtschaft, das<br />

Internat zum ersten Mal als Wohnheim. Dies bedeutete, dass die Studierenden, die während<br />

der Woche im Internat wohnten, nach Dienstschluss der Lehrkräfte bis zu Beginn des<br />

Unterrichts am nächsten Morgen unbeaufsichtigt waren. Alle Studierenden erhielten somit<br />

einen Hausschlüssel. Die Studierenden konnten bei besonderen Vorkommnissen die im<br />

18


Hause wohnende Hausmeisterfamilie verständigen, bzw. die entsprechenden Lehrkräfte<br />

telefonisch erreichen. Die jungen, ausschließlich volljährigen Damen begrüßten die<br />

Durchführung des Internatsbetriebes in Form eines Wohnheimes als zeitgemäss.<br />

Im Wintersemester 1991/92 nahm die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth, Abteilung<br />

Hauswirtschaft am Schulversuch „Ländlicher Fremdenverkehr“ teil. Hier<strong>für</strong> wurde die<br />

St<strong>und</strong>entafel wie folgt geändert:<br />

St<strong>und</strong>entafel „Ländlicher Fremdenverkehr“<br />

1. Sem. 2. Sem. 3. Sem.<br />

Wochenst<strong>und</strong>en/Schultage *<br />

1. Pflichtfächer mit gleicher Wochenst<strong>und</strong>enzahl<br />

Personale Bildung<br />

Religionslehre 1 - 1<br />

Familien- <strong>und</strong> Berufspädagogik 3 3 * 4<br />

Rede- <strong>und</strong> Diskussionstechnik 1 - 1<br />

Rechtslehre - - 1<br />

Hauswirtschaft<br />

Haushaltsführung 4 4 * 4<br />

Hausgartenbau 1 4 * 2<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

Buchführung 3 - -<br />

Marktk<strong>und</strong>e - - 1<br />

2. Pflichtfächer mit geändertem Lerninhalt<br />

Hauswirtschaft<br />

<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 3 1 * 3<br />

Nahrungszubereitung 6 3 * 4,5<br />

Textilarbeit 4 - 4,5<br />

Haus- <strong>und</strong> Textilpflege 2 - -<br />

Betriebspraktische Übungen - - 1<br />

3. Pflichtfächer mit geänderter Wochenst<strong>und</strong>enzahl<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Produktion 1 - -<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Betriebsführung 1 - 1<br />

Steuer- <strong>und</strong> Sozialwesen - - 1<br />

4. Neues Pflichtfach<br />

Fremdenverkehr<br />

Ländlicher Fremdenverkehr 2 3 * 2<br />

5. Verfügungsst<strong>und</strong>e - - 1<br />

Mindestpflichtst<strong>und</strong>en 32 18 * 32<br />

Musische Bildung 1 - -<br />

Darüber hinaus konnten bei entsprechendem Interesse Wahlfächer angeboten werden.<br />

Während der Schulzeit musste zusätzlich ein vierwöchiges Praktikum in einem<br />

Beherbergungs- <strong>und</strong> Gastronomiebetrieb abgeleistet werden.<br />

Durch die schwerpunktmäßige Berücksichtigung des ländlichen Fremdenverkehrs im<br />

Unterricht sollten in besonderer Weise Studierende in Fremdenverkehrsregionen<br />

angesprochen werden. Das Angebot wurde jedoch nicht in dem erwarteten Umfang<br />

angenommen.<br />

Im Frühjahr 1993 wurden an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth letztmals Studierende<br />

des dreisemestrigen Studienganges, Abteilung Hauswirtschaft im Rahmen einer<br />

Schulschlussfeier verabschiedet. Das zuletzt nur noch von wenigen Studierenden<br />

inanspruchgenommene Internat wurde aufgelöst. Nach einem Umbau im Jahre 1995 werden<br />

diese Räume heute durch das <strong>Landwirtschaft</strong>samt, Abteilung 3 - Strukturentwicklung <strong>und</strong><br />

Haushaltsleistungen, Sachgebiet 3.2 - Haushaltsleistungen <strong>und</strong> Bildung sowie durch den<br />

Bayerischen Bauernverband, Kreisverband Tirschenreuth <strong>und</strong> den Maschinen- <strong>und</strong><br />

Betriebshilfsring Tirschenreuth e.V. einschließlich der KBM Dienstleistungs GmbH genutzt.<br />

Anfangs der 90er Jahre hatten sich einschneidende Veränderungen mit Auswirkungen auf<br />

den Besuch der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule, Abteilung Hauswirtschaft ergeben. Die Zahl der<br />

19


Frauen mit einer außerhauswirtschaftlichen Berufsausbildung, die in landwirtschaftliche<br />

Betriebe einheirateten, nahm immer mehr zu. Durch Familiengründung <strong>und</strong> Berufstätigkeit<br />

konnten sie eine schulische Vollzeitausbildung nicht mehr absolvieren. Diesen Frauen<br />

musste zur Bewältigung ihrer vielseitigen Aufgaben als Bäuerin eine Fachschulausbildung<br />

angeboten werden.<br />

Im Jahre 1993 schließlich eröffnete die <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth, Abteilung<br />

Hauswirtschaft mit 14 Studierenden erstmals einen „Einsemestrigen Studiengang in<br />

Teilzeitform“.<br />

Aufnahmevoraussetzung ist seitdem die Vorlage eines Abschlusszeugnisses einer<br />

Berufsschule oder eines gleichwertigen Bildungsganges <strong>und</strong> eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung in einem außerhauswirtschaftlichen Beruf mit daran anschließender<br />

Berufserfahrung. Bewerberinnen ohne Berufsabschluß können ausnahmsweise<br />

aufgenommen werden, wenn einschließlich der Schulzeit die Praxiszeiten erreicht werden,<br />

die <strong>für</strong> die Zulassung zur Abschlussprüfung nach § 40 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz<br />

erforderlich sind.<br />

Interessentinnen mit einem hauswirtschaftlichen Berufsabschluß müssen nunmehr an eine<br />

Schule mit einem dreisemestrigen Studiengang, der auf dem beruflichen Abschluß in der<br />

Hauswirtschaft aufbaut, verwiesen werden (vgl. Kapitel „<strong>Entwicklung</strong> des landwirtschaftlichen<br />

Fachschulwesens in Bayern, insbesondere der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule mit den Abteilungen<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Hauswirtschaft“).<br />

Das Bildungsziel des einsemestrigen Studiengangs der Abteilung Hauswirtschaft ist, die<br />

künftige Bäuerin mit außerhauswirtschaftlicher Berufsausbildung <strong>und</strong> Berufserfahrung auf die<br />

Tätigkeit als Bäuerin vorzubereiten. Er dient auch der Umschulung <strong>für</strong> den Ausbildungsberuf<br />

Hauswirtschafterin / Hauswirtschafter. Der Unterricht an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule<br />

Tirschenreuth fand bisher ausschließlich an zwei Werktagen <strong>und</strong> zwar je einmal ganztags<br />

<strong>und</strong> halbtags statt.<br />

Bei einer Überarbeitung des Lehrplans im Jahre 1995 wurde die Gesamtst<strong>und</strong>enzahl von<br />

ursprünglich 725 auf 600 Unterrichtsst<strong>und</strong>en verringert <strong>und</strong> der Anteil der Fachpraxis erhöht.<br />

St<strong>und</strong>entafel 1995<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

Gesamtst<strong>und</strong>en<br />

Pflichtfächer<br />

Familie <strong>und</strong> Erziehung<br />

Wirtschaftslehre des Haushalts<br />

<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Küchenpraxis<br />

Haus- <strong>und</strong> Textilpraxis<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebslehre<br />

Markt <strong>und</strong> landwirtschaftliche Produktion<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebsorganisation<br />

Recht- <strong>und</strong> Steuerwesen<br />

Hausgartenbau<br />

3<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

66<br />

88<br />

88<br />

132<br />

132<br />

22<br />

44<br />

22<br />

22<br />

44<br />

Mindestpflichtst<strong>und</strong>en 30 660<br />

Wahlfächer<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Buchführung<br />

Direktvermarktung<br />

Ländliche Gästebeherbergung<br />

Religion<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

44<br />

22<br />

22<br />

22<br />

Im Februar 2002 konnte an der <strong>Landwirtschaft</strong>sschule Tirschenreuth der vierte einsemestrige<br />

Studiengang abgeschlossen werden.<br />

20

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