Zur Frage des Aspekts und der Aktionsarten im ... - Biblioteka
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kalb paralelei 1<br />
Bedeutung, sondem auch die Distribution <strong>des</strong> Verbs,<br />
also seine syntaktische <strong>und</strong> semantische<br />
Kombiniertheit. Das prafigierte Verb best<strong>im</strong>mt dann<br />
eine an<strong>der</strong>e Satzstruktur als das Basisverb.<br />
Syntaktische Modifikation umfal3t solche Falle<br />
wie: quantitative <strong>und</strong> qualitative Verandemngen <strong>der</strong><br />
Valenz <strong>der</strong> Basis, d.h. die Verringerung o<strong>der</strong><br />
Erhohung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Leerstellen (vgl. den Kragen<br />
an das Kleid heften - den Kragen anheften, blinzeln -<br />
jmdm. zublinzeln), Transitivierung (vgl. blicken -<br />
erblicken), Objektverschiebung (vgl. jmdn. urn etw.<br />
bitten-etw. von jmdm. erbitten), Reflexivierung (vgl.<br />
laufen - sich verlaufen).<br />
Die syntaktische Modifikation kann grol3e<br />
Gruppen von Verben umfassen, daran beteiligen sich<br />
Prafixe aller drei oben genannten Gruppen, bei Prafix<br />
be- gehort sie zu seinen wichtigsten Funktionen (beals<br />
Mittel <strong>der</strong> Transitivierung). In den Veran<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> syntaktischen Charakteristik <strong>der</strong> Basisverben<br />
wahrend <strong>der</strong> Wortbildungsprozesse zeigen sich<br />
beson<strong>der</strong>s enge Beziehungen zwischen Syntax <strong>und</strong><br />
Wortbildung in1 Deutschen.<br />
Beinl Ausdruck <strong>der</strong> <strong>Aktionsarten</strong> <strong>im</strong> Deutschen<br />
wirken auch Suffixe -(e)l(n), -(e)r(n) mit, die von<br />
manchen Sprachforschern nicht als Suffixe, sondem<br />
eher als Erweiterungen <strong>der</strong> Infinitivendung angesehen<br />
werden (vgl. HentschellWeydt 1994:37). Suffix<strong>der</strong>ivate<br />
stellen neben <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong> prafigierten<br />
Verben nur eine Ran<strong>der</strong>scheinung dar. Die Suffixe<br />
drucken iterative Bedeutungen aus : d<strong>im</strong>inutivliterativ<br />
lachen -liicheln, husten -husteln <strong>und</strong> nur iterativ<br />
blinken - blinkern, schlecken - schleckern (vgl.<br />
FleischerlBarz 1995:348).<br />
In <strong>der</strong> litauischen Sprache ist die Prafigierung <strong>der</strong><br />
s<strong>im</strong>plizischen Verben bei weitem nicht so ausgepragt<br />
wie <strong>im</strong> Deutschen. Dazu stehen nur 12 Prafixe bereit:<br />
ap(i)-, at(i)-, i-, iS-, nu-, pa-, par-, per-, pra-, pri-, su-,<br />
ui-, die <strong>im</strong> Unterschied zun~ Deutschen eine<br />
geschlossene <strong>und</strong> homogene Gruppe darstellen. Die<br />
litauischen Prafixe erfiillen auch die Funktion <strong>der</strong><br />
semantischen Modifikation <strong>des</strong> Basisverbs, wobei<br />
dieselben Bedeutungsgruppen wie <strong>im</strong> Deutschen<br />
ausgeson<strong>der</strong>t werden konnen. So wie <strong>im</strong> Deutschen<br />
drucken die Prafixe <strong>im</strong> Litauischen unter zahlreichen<br />
an<strong>der</strong>en Bedeutungen auch die <strong>der</strong> <strong>Aktionsarten</strong> aus,<br />
die in <strong>der</strong> nachstehenden Tabelle zusammengefaBt sind:<br />
Aktionsartcndiffcrcnzicrung<br />
Daucr at-, iS-, pa-, pra-, pcratbuti,<br />
itlaukti, pamokytojauti, parymoti, pcrvcrkti<br />
Bcginn ap(i)-, ui-, pa-, is-, nu-, pra-, su-, pri-<br />
(inchoativ, punktucll) apsirgti, uigroti, pamilti, ibgirsti, nubusti, prakalbcti, suklikti, prit~kti<br />
Endc ap-, at-, i-, is-, nu-, pa-, pra-, pri-, su-, ui-<br />
(pcrfcktiv, rcsultativ) apakti, atbukti, igusti, iSbalti, nubvcisti, pabalti, praturtcti, prikelti, sulaukti, u<strong>im</strong>igti<br />
Wiedcrholung at(+, pcr-<br />
(itcrativ) atkurti, pcrdaiyti<br />
Intcnsivicrung at-, i-, pri-<br />
(intcnsiv) atsidiiaugti, atsigirti, igcrti, pripasakoti, pr<strong>im</strong>eluoti<br />
Die litauischen verbalen Prafixe machen keinen<br />
EinfluB auf die syntaktische Charakteristik <strong>des</strong><br />
Basisverbs, aul3er <strong>der</strong> Transitivierung in solchen<br />
Fallen wie: verkti - praverkti akis, likti - palikti<br />
namus, skristi - apskristi laukg augti - iSaugti<br />
protq.<br />
Der Meinung <strong>der</strong> litauischer Sprachforscher nach<br />
hat hier das Akkusativ aber nur die Funktion, die<br />
Quantitat <strong>des</strong> Geschehens, seine raumliche <strong>und</strong><br />
zeitliche Begrenzung zu best<strong>im</strong>men. Bei manchen<br />
prafigierten Verben ist <strong>der</strong> Akkusativ nur einefigura<br />
etymologica, z.B.:pragyventi gyven<strong>im</strong>q (das Leben<br />
durchleben). Das Verhaltnis <strong>des</strong> Geschehens <strong>der</strong><br />
prafigierten Verben zu dem Subjekt bleibt dasselbe<br />
wie das <strong>der</strong> Basisverben, <strong>und</strong> die Transitivitat ist nur<br />
aunerlich, formell (Dabartines lietuviy kalbos<br />
gramatika, 1994:287).<br />
Im Unterschied zum Deutschen wirken bei <strong>der</strong><br />
Modifikation <strong>der</strong> Verbalhandlung <strong>im</strong> Litauischen<br />
auch 9 Suffixe mit: -eti, -inti, -yti, -oti, -uoti, -auti, -<br />
enti, -ineti, -teleti (insgesamt mit den Varianten zahlt<br />
man an die 80 Suffixe). Sie konnen den Verben<br />
zusatzlich folgende <strong>Aktionsarten</strong>bedeutungen<br />
verleihen:<br />
p4<br />
u,<br />
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