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Arbeitshilfe zum Phytoscreening - DTU Department of ...

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<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>zum</strong> <strong>Phytoscreening</strong> –<br />

Probenahme und chemische Untersuchung von Bohrkernen aus Bäumen zur Erkundung von<br />

Grundwasserschäden und Bodenbelastungen<br />

Olaf Holm (1), Stefan Trapp (2) und Robert Dési (3)<br />

(1) Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Umweltchemie;<br />

Straße des 17. Juni 135, D‐10623 Berlin, Deutschland<br />

(2) Dänische Technische Universität <strong>DTU</strong>, Institut für Umweltingenieurwesen; Miljøvej Byg. 113, DK‐<br />

2800 Kongens Lyngby, Dänemark<br />

(3) BWS GmbH, Gotenstraße 14, D‐20097 Hamburg, Deutschland<br />

Bild 1: Prozesse im Zusammenhang mit dem Schadst<strong>of</strong>ftransport in Pflanzen


1 Einleitung<br />

Die Probenahme an Pflanzen stellt eine kostengünstige und minimalinvasive<br />

Ergänzung zu gängigen Methoden der Erkundung von Verunreinigungen im<br />

Grundwasser und Boden (Sickerwasser) dar. Das grundlegende Prinzip dabei<br />

ist, dass die gelösten Schadst<strong>of</strong>fe mit dem Wasser über die Wurzeln aufge‐<br />

nommen werden. Innerhalb der Pflanze werden die St<strong>of</strong>fe mit dem Saftstrom<br />

nach oben in den Stamm oder in den Stängel und weiter in die Blätter verla‐<br />

gert. Mit einem Bohrer können Holzkerne aus dem Stamm von Bäumen ent‐<br />

nommen und im Labor auf Schadst<strong>of</strong>fe analysiert werden. Die gemessenen<br />

Gehalte geben dann Hinweise auf die Untergrundbelastung des Standortes. In<br />

der wissenschaftlichen Literatur wird dieses semiquantitative Verfahren als<br />

„<strong>Phytoscreening</strong>“ bezeichnet. Die Eignung des <strong>Phytoscreening</strong> zur Erkundung<br />

oder <strong>zum</strong> Monitoring konnte für einige Schadst<strong>of</strong>fe, vorwiegend aus der Grup‐<br />

pe der chlorierten Lösungsmittel, zweifelsfrei belegt werden.<br />

Die Möglichkeit, Grundwasserverunreinigungen mit leichtflüchtigen chlorier‐<br />

ten Kohlenwasserst<strong>of</strong>fen (LCKW) ohne Herstellung von Grundwassermess‐<br />

stellen und ohne Entnahme von Grundwasserproben allein aufgrund der Mes‐<br />

sung an Holzkernen zu erkunden, wurde in den 90er Jahren in den USA entwi‐<br />

ckelt (Vroblesky 1999; Schumacher 2004). Das <strong>Phytoscreening</strong> von LCKW im<br />

Grundwasser ist inzwischen eine wissenschaftlich validierte und anerkannte<br />

Methode (z.B. Gopalakrishnan 2007). Es wurde eingesetzt, um Schadst<strong>of</strong>f‐<br />

fahnen von Tetrachlorethen (Synonym Tetrachlorethylen oder Perchlorethen,<br />

PCE), Trichlorethen (Synonym Trichlorethylen, TCE) und cis‐1,2‐Dichlorethen<br />

(cDCE) zu erkunden (Sorek 2008), aber auch, um natürliche mikrobielle Abbau‐<br />

vorgänge im Boden (Natural Attenuation) nachzuweisen (Larsen 2008). Für<br />

einige weitere St<strong>of</strong>fe wurde die Möglichkeit des Einsatzes eines Phytoscree‐<br />

ning getestet, darunter BTX (Benzol, Toluol, Xylol) und Schwermetalle bzw.<br />

Arsen. Die Ergebnisse sind jedoch bisher noch unzureichend (siehe dazu Kapi‐<br />

tel 5).<br />

Eine grundsätzlich andere Methode als das <strong>Phytoscreening</strong> ist die Dendrochro‐<br />

nologie. Hierbei werden die Dicke oder die Elementbelastung der Jahresringe<br />

ausgewertet, um die historische Entwicklung der Schadst<strong>of</strong>ffahne und den<br />

Beginn einer Verunreinigung nachzuweisen. Auch dieses Verfahren wird in der<br />

Praxis angewandt (Balouet 2007), ist aber nicht Gegenstand dieser <strong>Arbeitshilfe</strong>.<br />

Bei dem Biomonitoring mit Moosen, mit dem die weiträumige Luftbelastung<br />

untersucht wird, handelt es sich ebenfalls nicht um ein <strong>Phytoscreening</strong> in dem<br />

hier definierten Kontext.<br />

Diese <strong>Arbeitshilfe</strong> basiert auf eigenen Praxiserfahrungen der Autoren und auf<br />

Auswertungen der Literatur. Ziel ist es, potenziellen Anwendern und Behörden<br />

eine Hilfe für eine verantwortungsvolle Anwendung des Verfahrens zur Verfü‐<br />

gung zu stellen. Ein weiteres Ziel ist die Vereinheitlichung der Probenahme und<br />

Protokollierung, so dass Ergebnisse verschiedener Anwender<br />

Grundprinzip<br />

Ursprung<br />

verwandte Methoden<br />

Ziel


untereinander verglichen werden können und Ergebnisse nachvollziehbar und<br />

hinreichend reproduzierbar sind.<br />

2 Anwendungsbereich<br />

2.1 Mögliche Anwendungsziele<br />

Das <strong>Phytoscreening</strong> ist im Rahmen der orientierenden Erkundung und der De‐<br />

tailuntersuchung vielfältig einsetzbar. Das Verfahren kann u.a. bei folgenden<br />

Untersuchungszielen angewendet werden:<br />

• schnelle Ersterkundung einer Grundwasserverunreinigung (Schadst<strong>of</strong>f‐<br />

fahne) zur Ermittlung des Fahnenverlaufes und zur ersten Abgrenzung der<br />

Fahne,<br />

• schnelle Ersterkundung einer Bodenbelastung,<br />

• Optimierung der Ansatzpunkte für nachfolgende Grundwasserunter‐<br />

suchungen mit Hilfe von Grundwassersondierungen (z.B. Direct‐Push‐<br />

Verfahren) oder mit Hilfe von Grundwassermessstellen,<br />

• Monitoring einer bekannten Schadst<strong>of</strong>fahne (z.B. Abbauvorgänge, Ausbrei‐<br />

tung),<br />

• Erkundung von Boden‐ und Grundwasserverunreinigungen an Standorten,<br />

die mit schwerem Gerät nicht zugänglich sind, z.B. sumpfige Gebiete, Gär‐<br />

ten, Hinterhöfe,<br />

• erste Erkundung in Bereichen mit Kampfmittelverdacht, bei denen Boh‐<br />

rungen mit einem erhöhten Aufwand und größeren Risiken verbunden<br />

sind.<br />

Dabei ist zu beachten, dass es sich aufgrund vielfältiger Einflussfaktoren (s.u.)<br />

um ein semiquantitatives Verfahren handelt. Einzelwerte sind auch unter Be‐<br />

rücksichtigung der in den nachfolgenden Kapiteln genannten Vorgaben nur in<br />

einer vergleichsweise großen Schwankungsbreite reproduzierbar, spielen aber<br />

eine untergeordnete Bedeutung. Die räumliche Verteilung leitet sich aus dem<br />

Verhältnis der Einzelwerte zueinander ab, deren Abweichungen weit größer<br />

sind. Das Anwendungsziel muss daher mit diesen Einschränkungen kompatibel<br />

sein.<br />

2.2 Räumlicher Anwendungsbereich<br />

Im Gegensatz zu einer Bodenprobe integriert der Baum über einen größeren<br />

Bereich. Der Durchmesser der durchwurzelten Fläche reicht über den Kronen‐<br />

durchmesser eines Baumes hinaus (Dobson 1995). Die durchschnittliche Ma‐<br />

ximalwurzelungstiefe eines Nadelwaldes im gemäßigten Klima ist ca. 3,9 m,<br />

eines laubabwerfenden Waldes ca. 2,9 m (Canadell 1996).<br />

Gefährdungs‐<br />

abschätzung<br />

Anwendungsziele<br />

semiquantitatives<br />

Verfahren<br />

Anwendungsbereich<br />

Durchwurzelungstiefe


Durch vertikale Migration aus der Fahne (z.B. über Kapillaraufstieg oder über<br />

Bodenluft (Struckh<strong>of</strong>f 2005)) gelangen Schadst<strong>of</strong>fe jedoch auch aus weit tiefe‐<br />

ren Schichten bis in den Bereich der Wurzeln. So konnten Sorek et al. chlorier‐<br />

te Lösungsmittel aus 12,5 m bis 19,0 m tief liegenden Grundwässern in Baum‐<br />

kernen nachweisen (Sorek 2008). In Zeitz konnte trotz ausgedehnter Fahne bei<br />

Flurabständen von etwa 8 m nur in wenigen Bäumen Benzol nachgewiesen<br />

werden. Dies wird im untersuchten Fall auf die absperrende Wirkung von Ton‐<br />

und Lehmschichten zurückgeführt (Rein 2009).<br />

2.3 Geeignete Pflanzen(teile)<br />

Oliver Aelion bestimmte die Aufnahme von Tetra‐, Tri‐ und cis‐Dichlorethen in<br />

verschiedene Pflanzenarten. In einer Reihe von Baumarten, darunter Esche,<br />

Silberweide, Hainbuche, Hängebirke, Stieleiche, Holunder und Schwarzpappel<br />

konnte mindestens ein oder auch alle drei St<strong>of</strong>fe nachgewiesen werden. In den<br />

untersuchten krautigen Pflanzen (Wiesenkerbel, Zaunwinde, Girsch, Beifuss)<br />

und Gräsern war der Befund dagegen durchweg negativ, obwohl diese genau<br />

über dem Zentrum des Schadens wuchsen (Aelion 2006).<br />

Dies zeigt, dass holzige Pflanzen, insbesondere Bäume, besser geeignet sind.<br />

Für LCKW am weitesten verbreitet ist die Untersuchung von Holz aus dem<br />

Stamm. Die Konzentration der LCKW in Bäumen nach Aufnahme aus dem<br />

Grundwasser oder Sickerwasser ist im unteren Stamm am höchsten und nimmt<br />

nach oben hin, in die Äste und in den Blättern deutlich ab (Baduru 2008). Mit<br />

geeigneter, sensitiver Analytik ist auch die Beprobung von Ästen, Blättern,<br />

Früchten, austretendem Baumsaft oder von Schilf, Sträuchern und Gräsern<br />

möglich (Holm, in Bearbeitung). Ein Nachteil der Probenahme von Blättern ist<br />

eine mögliche Querkontamination durch Schadst<strong>of</strong>fe aus der Luft. In Früchten<br />

konnten bisher keine LCKW nachgewiesen werden, selbst wenn der Stamm<br />

belastet war (Chard 2006).<br />

Zusammenfassend wird daher empfohlen, mit anerkannten forstwirtschaft‐<br />

lichen Verfahren Holzproben aus dem Stamm zu entnehmen, also Phyto‐<br />

screening mit der Baumkernmethode.<br />

2.4 Geeignete Schadst<strong>of</strong>fe<br />

Schadst<strong>of</strong>fe, für die in Feldversuchen die Eignung <strong>zum</strong> <strong>Phytoscreening</strong> zweifels‐<br />

frei belegt werden konnte, sind bislang vor allem St<strong>of</strong>fe aus der Gruppe der<br />

LCKW, darunter die Substanzen Tetra‐, Tri‐, cis‐ und trans‐1,2‐Dichlorethen<br />

(tDCE) und 1,2‐Dichlorethan (1,2‐DCA). Obwohl die Aufnahme in Pflanzen und<br />

die Akkumulation im Holz prinzipiell möglich sind, wurde Vinylchlorid (Chlo‐<br />

rethen, VC) bislang nur selten und nur in geringen Konzentrationen in Holzpro‐<br />

ben nachgewiesen. Mögliche Ursachen sind die hohe Flüchtigkeit von Vi‐<br />

nylchlorid und intensive Umsetzungsprozesse innerhalb der Pflanze unter ae‐<br />

roben Bedingungen.<br />

Bodenluft<br />

sperrende Schichten<br />

Pflanzenarten<br />

Schadst<strong>of</strong>fverteilung<br />

Querkontamination<br />

Früchte<br />

Baumkernmethode<br />

LCKW<br />

Vinylchlorid


Angewandt wird die Baumkernmethode nach unserem Kenntnisstand bislang<br />

nur für LCKW, vor allem Tetra‐ und Trichlorethen sowie deren mikrobielle Me‐<br />

taboliten. Aufgrund des früher weit verbreiteten Einsatzes in der Metall‐<br />

industrie als Entfetter, in chemischen Reinigungen und in zahlreichen weiteren<br />

Anwendungen stellen LCKW‐Kontaminationen mit über 50 % der Befunde die<br />

häufigste Schadst<strong>of</strong>fgruppe im Grundwasser dar (Grandel 2008). Die in Kap. 3<br />

enthaltene Methodenbeschreibung bezieht sich daher zunächst ausschließlich<br />

auf LCKW. In Kapitel 5 werden anschließend Anwendungsmöglichkeiten für<br />

weitere organische Schadst<strong>of</strong>fe und Schwermetalle/Arsen dargestellt.<br />

3 Methoden und Grundlagen<br />

3.1 Probenahme am Baumstamm<br />

Die Entnahme von Pflanzenmaterial ist grundsätzlich ein sehr einfacher Vor‐<br />

gang und kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Um Holzproben<br />

aus Baumstämmen zu gewinnen, werden im Allgemeinen Hohlbohrer verwen‐<br />

det, die im rechten Winkel in den Stamm hineingedreht werden. Anschließend<br />

wird ein Widerhaken am Bohrkern vorbei geschoben, so dass sich beim Her‐<br />

ausdrehen des Bohrers der Bohrkern exakt an der Spitze des Bohrers vom<br />

Baumgewebe löst. So lässt sich ein Bohrkern mit definierter Länge aus dem<br />

Stamm entnehmen.<br />

Bild 2: Schematischer Aufbau eines Baumstammes mit Zuwachsbohrer<br />

Bild 3: Zuwachsbohrer zur Bohrkernentnahme<br />

weitere organische<br />

Schadst<strong>of</strong>fe<br />

Schwermetalle/Arsen<br />

Probenahmetechnik<br />

Hohlbohrer<br />

Bohrkern mit<br />

definierter Länge


Für härteres Holz können Spiralbohrer <strong>zum</strong> Einsatz kommen, bei denen in Ab‐<br />

hängigkeit von den Holzeigenschaften unterschiedlich große Späne gewonnen<br />

werden. Eine weitere, jedoch in der Tiefenreichweite begrenzte Methode ist<br />

die Verwendung eines Zuwachshammers. Prinzipiell können Holzproben auch<br />

mit Hammer, Beitel und Messer o. ä. gewonnen werden. Aufgrund der Ver‐<br />

letzungen, die den Bäumen bei der Entnahme von Probenmaterial mit solchen<br />

Werkzeugen entstehen, wird hiervon abgeraten. Zum Einsatz sollten vornehm‐<br />

lich Methoden und Werkzeuge kommen, bei denen die Eingriffe am Baum so<br />

gering wie möglich bleiben.<br />

Der Baum reagiert auf Verletzungen, indem er verschiedene Reaktions‐ bzw.<br />

Barrierezonen ausbildet (Shigo 1985) und somit diesen Bereich abschottet. Das<br />

innere Kernholz kann zwar nicht aktiv auf den Eingriff reagieren ist aber auf‐<br />

grund der Zusammensetzung weitaus widerstandsfähiger gegen Pilz‐ oder Bak‐<br />

terienbefall. Nach einer Studie von Weber und Mattheck hat das exzessive<br />

Bohren mit verschiedenen Techniken an bereits befallenen Bäumen in keinem<br />

Fall zu einer weiteren Infizierung geführt und keine Auswirkung auf die Vitalität<br />

des Baumes gezeigt (Weber 2006). Zudem ist die Entnahme von Bohrkernen<br />

mit Hohlbohrern im Baumschutz und in der Forstwirtschaft ein anerkanntes<br />

Standardverfahren.<br />

Lediglich im Umgang mit den entstandenen Bohrlöchern werden unter‐<br />

schiedliche Standpunke vertreten. Prinzipiell bestehen die Möglichkeiten, das<br />

Loch <strong>of</strong>fen zu lassen oder mit künstlicher Rinde zur verschließen. Dazu kann ein<br />

alter, vorher mit künstlicher Rinde eingeschmierter Bohrkern eingeführt wer‐<br />

den, so dass kein Hohlraum verbleibt. Vorteile der <strong>of</strong>fenen Variante werden<br />

darin gesehen, dass sich keine feuchtwarmen Bedingungen einstellen können,<br />

unter denen sich eingetragene Krankheitserreger gut vermehren könnten.<br />

Darüber hinaus reinigt austretender Baumsaft die Wunde (Vroblesky 2008).<br />

Das Verschließen dagegen zielt darauf ab, den Baum gar nicht erst mit Erre‐<br />

gern in Kontakt geraten zu lassen. Für die Behandlung der entstandenen Bohr‐<br />

löcher gibt es auch Empfehlungen von den Herstellern der Bohrer.<br />

Grundsätzlich müssen alle verwendeten Geräte gründlich mechanisch und mit<br />

destilliertem Wasser sowie mit Alkohol gereinigt werden, um Verschleppungen<br />

von Krankheiten und St<strong>of</strong>fen zu vermeiden.<br />

Erfahrungen mit Baumkernproben, die LCKW enthielten zeigen, dass keine<br />

Konservierung nötig ist, wenn die Proben innerhalb weniger Tage analysiert<br />

werden (Vroblesky 2008). Bei längeren Lagerzeiten für LCKW‐Analysen sollten<br />

die Proben mit desinfizierenden Lösungen versetzt werden. Eine Zugabe von<br />

Lösungen kann jedoch den detektierbaren Anteil des gesuchten Analyten im<br />

Gasraum verringern. Grundsätzlich sollten die Proben unmittelbar nach der<br />

Probenahme gekühlt und möglichst schnell verarbeitet werden. Bei gefrorenen<br />

Proben kam es durch Undichtigkeiten zu erheblichen Verlusten, die auf das<br />

unterschiedliche Verhalten der verschiedenen Materialien (Septum vs. Vial)<br />

Spiralbohrer<br />

Zuwachshammer<br />

Verletzungen an<br />

Bäumen<br />

Infektionsgefahr<br />

anerkanntes<br />

Standardverfahren<br />

Umgang mit<br />

Bohrlöchern<br />

Empfehlungen der<br />

Hersteller<br />

Reinigung der Geräte<br />

Probenkonservierung<br />

Kühlung


zurückgeführt werden. Es wurde jedoch auch von einem positiven Effekt des<br />

Einfrierens berichtet, der mit der Zerstörung von Zellstrukturen erklärt wird<br />

(Gopalakrishnan 2007; Sorek 2008).<br />

3.2 Probenaufbereitung und Analytik<br />

Für die Probenaufbereitung und Analyse von Bohrkernproben können gängige<br />

Methoden eingesetzt werden. Die Arbeitsschritte hängen dabei maßgeblich<br />

von den zu untersuchenden Substanzen ab. Leichtflüchtige Substanzen, wie<br />

LCKW, können direkt aus dem Gasraum der Probengefäße analysiert werden.<br />

Bei anderen Substanzen sind Aufschlüsse oder Extraktionen essentiell. In der<br />

Regel liegen Vorschriften für die Analyse bestimmter Substanzen in verschie‐<br />

denen Umweltmatrices (z.B. Boden) vor, die übertragbar sind. Im Folgenden<br />

soll lediglich auf LCKW eingegangen werden, da diese bei der Kalibrierung und<br />

Auswertung einige Besonderheiten aufweisen.<br />

Die gängigste Methode ist die statische Gasraumanalyse, bei der eine definier‐<br />

te Menge des Gasraumes der Probe entnommen wird. Dieses Verfahren ist<br />

weit verbreitet und stellt keine besondere Herausforderung für Labore dar, die<br />

Erfahrungen mit Umweltproben haben. Nachteil ist die geringere Empfindlich‐<br />

keit im Vergleich zu den nachfolgend dargestellten Verfahren.<br />

Bei dynamischen Gasraumanalysen werden die Substanzen vor der Trennsäule<br />

angereichert. Entweder erfolgt eine mehrfache Entnahme aus dem Gasraum<br />

oder, wie bei Purge & Trap–Anwendungen, sogar eine Strippung der flüssigen<br />

Proben mit anschließender Anreicherung. Letzteres kann genutzt werden, um<br />

mit Lösungen überschüttete Baumkerne zu analysieren. Bei Baumkernen dient<br />

der Gasstrom dann lediglich dem Abtransport der aus dem Holz heraus diffun‐<br />

dierenden Substanzen. Die Nachlieferung aus dem Holz ist dabei der geschwin‐<br />

digkeitsbestimmende Schritt und bestimmt maßgeblich die Empfindlichkeit bei<br />

einer definierten Anwendungsdauer. Mit Purge & Trap ist prinzipiell eine voll‐<br />

ständige Extraktion der Baumkerne möglich. Allerdings muss dafür lange direkt<br />

am Gerät extrahiert werden, was den Probendurchsatz erheblich verringert.<br />

Bei der Thermodesorption werden die Inhalte von Probengefäßen thermisch in<br />

einem Trägergasstrom desorbiert und dann ausgefroren. Bohrkerne passen<br />

leider nicht in handelsübliche Probengefäße, weshalb sie extern desorbiert, die<br />

Substanzen dann auf einem Adsorbermaterial gesammelt und anschließend<br />

der herkömmlichen Thermodesorption am Gerät unterzogen werden müssen.<br />

In diesem Fall kann bei entsprechender Anwendungsdauer ebenfalls eine voll‐<br />

ständige Extraktion erreicht werden. Bei solchen externen Probenauf‐<br />

bereitungen ist allerdings bei leichtflüchtigen Substanzen eine hohe Stör‐<br />

anfälligkeit möglich.<br />

Statische<br />

Gasraumanalysen<br />

(Headspace‐Technik)<br />

Dynamische<br />

Gasraumanalysen<br />

Purge & Trap<br />

Thermodesorption


Das SPME‐System besteht aus einer beschichteten Faser, die innerhalb einer<br />

Schutzkanüle durch das Septum direkt in die Probenvials eingestochen und<br />

dort ausgefahren wird. Der vordere Zentimeter ist mit unterschiedlichen Poly‐<br />

meren (zur Absorption der Substanzen) und/oder Adsorbentien beschichtet.<br />

Bei der in Feldstudien eingesetzten Carboxen/PDMS‐Faser, die für Tri‐ und cis<br />

Dichlorethen eine sehr hohe Empfindlichkeit gewährleisten, überwiegen Ad‐<br />

sorptionsprozesse am Carboxen. Nachteil dieser Fasern ist die leicht unter‐<br />

schiedliche Empfindlichkeit von Faser zu Faser und die nachlassende Empfind‐<br />

lichkeit mit zunehmender Verwendung. Andere Fasern des alleinigen Anbieters<br />

ohne Carboxen zeigen diese Effekte zwar nicht (Avila 2007), sind aber auch<br />

nicht so empfindlich, da sich bei diesem Verfahren lediglich ein Gleichgewicht<br />

zugunsten der Faser einstellt.<br />

Im Anschluss an die vorgestellten Verfahren erfolgt eine gaschromatografische<br />

Trennung (GC) und die Detektion, entweder durch einen Massenspektrometer<br />

(MS) oder einen Elektroneneinfangdetektor (ECD). Für die niedrig halogenier‐<br />

ten LCKW ist auch der Flammenionisationsdetektor (FID) gut geeignet.<br />

Bei Baumkernproben handelt es sich aufgrund des enthaltenen Saftes auch<br />

ohne zugesetzte Lösungen generell um ein Dreiphasensystem.<br />

Bei externen Kalibrierungen mit wässrigen Proben ist zu beachten, dass die<br />

Gleichgewichtseinstellung im Zwei‐Phasen‐System Wasser/Gasraum gegen‐<br />

über dem Drei‐Phasen‐System mit Baumkernen nicht ohne weiteres zu ver‐<br />

gleichen ist. Bei den Verfahren Purge & Trap, dynamische Gasraumanalyse und<br />

SPME kommt hinzu, dass Baumkerne und wässrige Lösungen ein unter‐<br />

schiedliches Nachlieferungsverhalten haben. Durch Anpassung der Zeiten oder<br />

Zyklen kann dem zwar entgegengewirkt werden, was aber zu erheblich länge‐<br />

ren Analysendauern führt. Möglich sind Kalibrierungen mit Standards, die ent‐<br />

sprechendes Baummaterial enthalten. Da die verschiedenen Holzarten unter‐<br />

schiedliche Sorptionseigenschaften aufweisen (Trapp 2001; Larsen 2008), soll‐<br />

te dann für jede beprobte Baumart eine Kalibrierung erfolgen, was für ein Phy‐<br />

toscreening sehr aufwändig werden kann.<br />

Eine zu wässrigen Lösungen vergleichbare Konzentrationsangabe bezogen auf<br />

den Wassergehalt im Holz würde durch am Holz sorbierte und in Zellen einge‐<br />

lagerte Anteile überschätzt werden. Ein weiterer bei Festst<strong>of</strong>fen üblicher Bezug<br />

ist die Angabe der Gehalte bezogen auf das Trockengewicht. Dabei ist zu be‐<br />

achten, dass die unterschiedlichen Dichten der Hölzer einen untergeordneten<br />

Einfluss auf die enthaltenen Gehalte haben. Es wird empfohlen, analog zu Bo‐<br />

denproben, bei denen die gleiche Problematik besteht, die Gehalte auf das<br />

Trockengewicht der Bohrkerne zu beziehen.<br />

Solid‐Phase‐Micro‐<br />

extraction (SPME)<br />

Carboxen/<br />

PDMS‐Faser<br />

Gaschromatografie<br />

Kalibrierung<br />

Dreiphasensystem<br />

Sorptions‐<br />

eigenschaften<br />

Ergebnisangabe<br />

Konzentrationen<br />

Gehalte


Durch eine vereinheitlichte Probenahme (Baumkernlänge) fällt eine semiquan‐<br />

titative Bewertung auch mit anderen Bezügen wie der Gasraumkonzentration<br />

im Vial o.ä. ohnehin nahezu identisch aus. Der erforderliche Mehraufwand der<br />

Einwaage vom Trockengewicht zur Bestimmung von exakten Gehalten ist da‐<br />

her nur bedingt zu rechtfertigen. Mit dem Baumkernvolumen und dokumen‐<br />

tierten Dichten für die verschiedenen Holzarten lässt sich die Masse des Baum‐<br />

kerns auch ohne Mehraufwand ausreichend genau bestimmen. Eine weitere<br />

Möglichkeit des Bezuges sind Konzentrationen, die sich auf das entnommene<br />

Probenvolumen beziehen.<br />

3.3 Qualitätssicherung<br />

Bei Verdacht auf Hintergrundbelastung oder Schadst<strong>of</strong>faufnahme aus der Luft<br />

ist es sinnvoll, Referenzproben zu nehmen. Dafür werden in Größe und Stand‐<br />

ort vergleichbare Bäume derselben Art aus nicht kontaminierten Bereichen des<br />

Standortes beprobt. Liegen keine natürlichen Hintergrundbelastungen vor, wie<br />

es bei LCKW der Fall ist, ist eine gesonderte Referenzprobe häufig nicht nötig,<br />

da die Fahne im Allgemeinen bis in den nicht kontaminierten Bereich verfolgt<br />

wird.<br />

Proben, die direkt nebeneinander genommen wurden, zeigen vergleichsweise<br />

geringe Schwankungen (Holm, in Bearbeitung) und gewährleisten daher eine<br />

Erkennung zufälliger Fehler, wie z.B. Undichtigkeiten an einzelnen Probengefä‐<br />

ßen.<br />

Um Fehler durch Luftbelastung zu vermeiden, können bei leichtflüchtigen<br />

Schadst<strong>of</strong>fen Luftproben genommen und ebenfalls untersucht werden. So wird<br />

überprüft, ob bei der Probenahme im Feld kontaminierte Luft mit in die Pro‐<br />

bengefäße gelangt ist. Die im Vorfeld der Probenahmekampagne an einem<br />

nicht belasteten Bereich verschlossenen Probengefäße lassen Rückschlüsse auf<br />

Undichtigkeiten zu, die ebenfalls zu einer nachträglichen Kontamination der<br />

Proben führen können. Das Entfernen der äußeren Schicht der Rinde vor dem<br />

Bohren verhindert Querkontaminationen durch an der Oberfläche adsorbierte<br />

Schadst<strong>of</strong>fe.<br />

Um einen Austrag von leichtflüchtigen Substanzen zu verhindern muss, vor<br />

allem schnell gearbeitet werden. So wird vermieden, dass die Schadst<strong>of</strong>fe<br />

schon während der Probenahme aus den Bohrkernen heraus diffundieren. Die<br />

Abnahme der Gehalte von Trichlorethen im Bohrkern erreichte bei einer be‐<br />

wussten Verzögerung von 5 Minuten etwa den Faktor 10. Vroblesky empfiehlt<br />

Proben, die nach einigen Sekunden noch nicht verschlossen sind, zu verwerfen<br />

und eine neue Probe zu ziehen (Vroblesky 2008).<br />

Baumkernlänge<br />

Referenzproben<br />

Hintergrundbelastung<br />

Doppelproben<br />

Quer‐<br />

kontaminationen<br />

Ausgasungen


3.4 Einflussfaktoren auf die Probenahme<br />

Die Ergebnisse der Baumkernmethode werden von vielen Faktoren beeinflusst.<br />

Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, sollten folgende Faktoren beachtet<br />

werden.<br />

Der Baumsaft transportiert gelöste St<strong>of</strong>fe aus den Wurzeln in den Stamm und<br />

die Blätter. Neben der Temperatur sind die Windstärke, die Luftfeuchtigkeit<br />

und die Lichtintensität für Veränderungen des Transpirationsstromes verant‐<br />

wortlich. Die Probenahme zielt darauf ab, den Bereich zu erfassen, in dem der<br />

Baumsaftstrom nach oben fließt. Kranke Bäume transpirieren weniger. Daher<br />

sollten Proben nur aus gesundem Holz genommen werden. Gleichwohl gilt es<br />

zu beachten, dass auch vollständig gesunde Bäume neben den (tages‐) zeitli‐<br />

chen Veränderungen auch eine räumliche Variabilität der Saftströme aufwei‐<br />

sen (Huber 1956).<br />

Die Probenahme sollte während oder kurz nach der Vegetationsperiode erfol‐<br />

gen. Bei einer ganzjährigen Beprobung an einem tschechischen Standort konn‐<br />

ten die höchsten Konzentrationen im Herbst gefunden werden (Bäume: Erle,<br />

Pappel, Kiefer, Birke) (Wittlingerová, in Bearbeitung). Grundwasser wird von<br />

den Bäumen nur nach langen Trockenperioden bzw. nach Entleerung des ober‐<br />

flächennahen Bodenspeichers aufgenommen. Dies ist vor allem im und nach<br />

dem Sommer der Fall. Bei extremer Trockenheit können die Bäume jedoch<br />

ihren Saftstrom stoppen. Auch im Winter versiegt der Transpirationsstrom.<br />

Zwar verbleiben mit versiegtem Saftstrom die Schadst<strong>of</strong>fe in Abhängigkeit von<br />

ihren St<strong>of</strong>feigenschaften noch einige Zeit im Stamm, jedoch mit abnehmender<br />

Tendenz.<br />

Wasser wird immer aus der höchsten Schicht aufgenommen, aus der es ver‐<br />

fügbar ist (Larcher 1984). Grundwasser kann daher generell nur von der Grund‐<br />

wasseroberfläche aufgenommen werden. Für das <strong>Phytoscreening</strong> bedeutet<br />

dies, dass nach starken Regenfällen generell mehr oberflächennahes Wasser<br />

durch das Wasserleitgewebe des Xylems fließt und die Schadst<strong>of</strong>fgehalte im<br />

Baum sinken. Die Probenahme sollte deshalb bei trockenem Wetter durchge‐<br />

führt werden, da schwer quantifizierbare Verdünnungseffekte vermieden wer‐<br />

den und der Nachweis geringerer Grundwasserkonzentrationen ermöglicht<br />

wird. Allerdings ist auch zu berücksichtigen, dass bei extremer Trockenheit die<br />

Bäume ihre Stomata schließen und so den Hauptsaftstrom stoppen. Gleiches<br />

gilt für immergrüne Pflanzen bei extremer Kälte. In diesem Fall diffundieren die<br />

Substanzen nach und nach aus dem Stamm in die Atmosphäre.<br />

Leichtflüchtige Schadst<strong>of</strong>fe wie die LCKW diffundieren aus dem Baumstamm<br />

heraus (Vroblesky 1999; Ma 2003; Schumacher 2004). Daher ist zu erwarten,<br />

dass die Konzentrationen in den Bohrkernen aus niedriger gelegenen Probe‐<br />

nahmestellen höhere Konzentrationen aufweisen. Gelangt allerdings durch<br />

einen Wetterwechsel geringer kontaminiertes Wasser in den Baum, werden in<br />

Abhängigkeit von der Retention im Baum in höher entnommenen Proben auch<br />

höhere Konzentrationen gemessen. Bei der Aufnahme von mehreren Schad‐<br />

Einflussfaktoren<br />

Baumsaft<br />

Baumsaftstrom<br />

räumliche Variabiltät<br />

Jahreszeit<br />

Vegetationsperiode<br />

Transpirationsstrom<br />

Wettereinfluss<br />

Grundwasser‐<br />

oberfläche<br />

Xylem<br />

Verdünnungseffekte<br />

Probenahmehöhe


st<strong>of</strong>fen kann sich während der Translokation im Stamm, also mit zunehmender<br />

Höhe, eine Verschiebung des Schadst<strong>of</strong>fspektrums hin zu stärker wasserlösli‐<br />

chen und/oder weniger flüchtigen St<strong>of</strong>fen ergeben (Trapp 2007). Z.B. wurde<br />

gelegentlich eine Zunahme des Konzentrationsverhältnisses von cis‐Dichlor‐<br />

ethen im Vergleich zu Tri‐ und Tetrachlorethen beobachtet (Aelion 2006).<br />

Für die höchsten Gehalte und die richtigen Schadst<strong>of</strong>fanteile müsste so niedrig<br />

wie möglich am Stamm beprobt werden. Angesichts diverser Felderfahrungen<br />

(Verwachsungen am Baum, Freilegen der Ansatzpunkte, Probenahmetechnik)<br />

und unterschiedlicher Messreihen, die den vergleichsweise geringen Einfluss<br />

der Probenahmehöhe gegenüber anderen Einflussfaktoren belegen, wird zur<br />

Standardisierung eine Probenahmehöhe von einem Meter empfohlen.<br />

Die Außenrinde besteht aus Borke, darunter liegt der Bast (Phloem), dann folgt<br />

das Xylem. Die Borke und das Phloem sind nicht am aufsteigenden Saftstrom<br />

beteiligt. Es wird lediglich durch Diffusion und aktiven Transport der Zellen mit<br />

Schadst<strong>of</strong>fen belastet. Hohe Schwankungen in den Schadst<strong>of</strong>fgehalten sind die<br />

Konsequenz. Das Phloem lässt sich in der Regel gut vom Xylem trennen und ist<br />

dann mit der Borke zu verwerfen. Als Orientierung für ungeübte Probenneh‐<br />

mer kann gelten, dass ungefähr der äußere Zentimeter (Phloem und Borke)<br />

verworfen werden sollte.<br />

Die Schadst<strong>of</strong>fe gelangen durch Diffusion und aktiven Transport auch tiefer in<br />

den Baum. Dadurch ergibt sich unter Berücksichtigung der Wettereffekte (s.o.)<br />

die Konstellation, dass im Stammesinneren höhere Konzentrationen herrschen,<br />

als bei den äußeren aktiveren Leitbahnen dicht am sekundären Dickenwachs‐<br />

tum. Ma und Burken gehen davon aus, dass Tiefenpr<strong>of</strong>ile in den Stamm hinein<br />

aufgrund der Diffusionsverluste im Stammesinneren höhere Konzentrationen<br />

aufweisen können (Ma 2003). Beide Ansätze erklären die festgestellten, un‐<br />

einheitlichen Tiefenpr<strong>of</strong>ile. Die wasserführende Schicht als Teil des Xylems ist<br />

bei verschiedenen Baumarten sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ringporige<br />

Bäume wie Eichen, Robinien und Eschen haben einen schmalen, auf die äuße‐<br />

ren Jahresringe begrenzten wasserführenden Bereich. Bei Birken, Buchen oder<br />

Weiden als zerstreutporige Bäume erstreckt sich dieser Bereich sehr viel weiter<br />

in den Baum hinein. Die Verfasser haben mit den ersten 5 cm des Xylems gute<br />

Erfahrungen gemacht. Wird die Bohrkernlänge reduziert, verringert sich ent‐<br />

sprechend die Empfindlichkeit des Verfahrens.<br />

Zwecks Standardisierung wird empfohlen, die Borke zu verwerfen und die fol‐<br />

genden 5 cm als Probe zu entnehmen.<br />

Verschiedene Studien (Vroblesky 1999; Schumacher 2004; Vroblesky 2004;<br />

Sorek 2008) haben gezeigt, dass die Schwankungen der Schadst<strong>of</strong>fmengen, die<br />

bei der Bohrkernentnahme eines Baumes in gleicher Höhe um den Stamm<br />

herum gemessen werden, deutlich größer sind als bei direkt nebeneinander<br />

platzierten Probenahmestellen (Doppelproben). Die Mittelwerte der Variati‐<br />

onskoeffizienten diverser Doppelbeprobungen für verschiedene LCKW liegen<br />

Bohrkernlänge<br />

Phloem, Xylem<br />

ringporige Bäume<br />

zerstreutporige<br />

Bäume<br />

Bohrkernlänge<br />

Radiale Richtungs‐<br />

abhängigkkeit<br />

Doppelbeprobungen


im Bereich von 20 %. Demgegenüber stehen Schwankungen der radialen Rich‐<br />

tungsabhängigkeit von rund 80 % (Holm, in Bearbeitung). Dabei handelt es sich<br />

nicht um statistische Fehler, sondern um eine systematische radiale Richtungs‐<br />

abhängigkeit, die allerdings vielen Einflussfaktoren unterliegt. Rückschlüsse auf<br />

die Anströmrichtung kontaminierten Grundwassers lassen sich aus den Ergeb‐<br />

nissen von radial verteilten Proben nicht ableiten (Holm, in Bearbeitung).<br />

Aufgrund der vorhandenen Schwankungsbreite ist die Angabe semiquantitati‐<br />

ver Ergebnisse sinnvoll. Die Ergebnisse sind innerhalb der Größenordnung re‐<br />

produzierbar. Damit werden die zu Beginn genannten Anwendungsziele erfüllt.<br />

4 Empfehlungen zur Planung und Durchführung eines <strong>Phytoscreening</strong>s<br />

Die Verteilung von einigen LCKW im Grundwasser konnte mit Baumproben<br />

bereits an mehreren Standorten sehr gut dargestellt werden (z.B. (Holm<br />

2008)). Dabei konnten z.B.<br />

• eine neue Ausrichtung einer bekannten Schadst<strong>of</strong>ffahne festgestellt und<br />

damit Rückschlüsse auf die Grundwasserströmungsverhältnisse bzw. auf<br />

die Transportmechanismen gezogen,<br />

• weitere, bisher unbekannte Kontaminationsquellen ermittelt,<br />

• Veränderungen des Schadst<strong>of</strong>fspektrums in der Fahne durch mikrobiellen<br />

Abbau (Larsen 2008) dokumentiert,<br />

• Kontaminationsfahnen in einem Feuchtgebiet sinnvoll abgegrenzt und<br />

• nachfolgende Untersuchungen (MIP, Direkt‐Push) und Grundwassermess‐<br />

stellen zielgerichteter (ein‐)gesetzt werden.<br />

• Auch in Bereichen mit sehr geringen Grundwasserkonzentrationen wurden<br />

Schadst<strong>of</strong>fe in den Bohrkernen gefunden.<br />

Im Vorfeld einer Probenahmekampagne sollten folgende Vorbereitungen ge‐<br />

tr<strong>of</strong>fen werden:<br />

• Planung der Probenahme auf Basis einer großmaßstäblichen Karte (z.B.<br />

Flurkarte).<br />

• Die Entnahme von Baumkernproben ist in der Regel genehmigungs‐<br />

pflichtig. Zu unterscheiden sind dabei z.B. Straßenbäume, Bäume in Park‐<br />

anlagen, Bäume an Gewässern, Bäume auf Waldflächen und Bäume auf<br />

Privatgrundstücken. Daher sind unter Umständen nicht nur die unteren<br />

Naturschutzbehörden mit ihren Baumschutzabteilungen, sondern z.B. auch<br />

Ämter für Grünanlagen und Gewässer einzubeziehen, was mit einem er‐<br />

heblichen Zeitaufwand verbunden sein kann.<br />

semiquantitative<br />

Ergebnisse<br />

Vorbereitungen<br />

Karte<br />

Genehmigungen


• Es wird geraten, die Grundstücksbesitzer ebenfalls schon frühzeitig einzu‐<br />

beziehen. Sämtliche Ablenkungen während der Probenahme (Erklärungen<br />

für Besitzer und Schaulustige) führen zu Störungen und erheblichen Verzö‐<br />

gerungen, da die eigentliche Probenahme ein sehr schneller Vorgang sein<br />

sollte.<br />

• Bevor mit der Probenahme begonnen wird, sollte das Gebiet begangen<br />

werden. Dabei sollten Bäume zur Probenahme ausgesucht und vorab mar‐<br />

kiert werden.<br />

• Der Durchmesser des Stammes sollte in 130 cm Höhe über GOK gemessen<br />

werden, da Baumschutzverordnungen in der Regel auf den so genannten<br />

Brusthöhendurchmesser (BHD) bezogen werden. Die Probenahme selbst<br />

sollte in 100 cm Höhe erfolgen (siehe Kap. 3.4).<br />

• Bei der Baumauswahl sollte beachtet werden, dass unterschiedliche Arten<br />

verschiedene Durchwurzelungstiefen erreichen. Zudem sind Standortbe‐<br />

dingungen zu berücksichtigen. So können Wurzelkappungen z.B. bei Stra‐<br />

ßenbäumen oder Bebauungen und Versiegelungen zu einer Verstärkung<br />

der horizontalen Konzentrationsunterschiede führen. Freistehende Bäume<br />

sind generell zu bevorzugen.<br />

• Die Durchwurzelungstiefe muss mit Blick auf die mögliche Kontaminations‐<br />

lage und bekannte Untergrundinformationen überprüft werden. Wie be‐<br />

reits erwähnt, kann die Aufnahme flüchtiger Komponenten auch über die<br />

Bodenluft (Schumacher 2004; Sorek 2008) erfolgen. Daher kann eine Pro‐<br />

benahme auch dann sinnvoll sein, wenn die Wurzeln nicht bis in das<br />

Grundwasser reichen<br />

• Erfolgt die Erfassung der Bäume im Vorfeld, lässt sich die eigentliche Pro‐<br />

benahme zügig durchführen.<br />

• Bei einer Doppelbeprobung einschließlich der Reinigung der Geräte dürfte<br />

die Bearbeitungszeit an einem Baum unter 15 Minuten liegen, bei geübten<br />

Probenehmern unter zehn Minuten. Damit können ca. 30 bis 40 Bäume<br />

pro Tag beprobt werden. Durch schlecht zugängliche Bereiche, wie Unter‐<br />

holz etc. verringert sich die zu erreichende Probenanzahl entsprechend.<br />

Wie verdeutlicht, existiert eine Reihe von Faktoren, die die Ergebnisse z.T. er‐<br />

heblich beeinflussen können. Ein wichtiger Aspekt zur Charakterisierung der<br />

Schadst<strong>of</strong>fverteilung an einem Standort ist daher die Vereinheitlichung der<br />

Probenahme.<br />

• Die Probenahme sollte bei stabilem Trockenwetter stattfinden, um Re‐<br />

genwasserverdünnungen zu vermeiden.<br />

• Die Länge der Bohrkerne sollte einheitlich sein.<br />

Eigentümer<br />

Begehung<br />

Probenahmehöhe<br />

Baumart<br />

Kontaminationslage<br />

Bearbeitungszeit<br />

Trockenwetter<br />

Bohrkernlänge


• Trotz der oben genannten radialen Schwankungen zeigen neuere Arbeiten<br />

(Holm, in Bearbeitung), dass die Probenahme aus mehreren Richtungen<br />

oder aus einer definierten Richtung für die Anwendung der Baumkernme‐<br />

thode unter Berücksichtigung einer semiquantitativen Bewertung nicht re‐<br />

levant ist. An einigen Standorten, z.B. Privatgrundstücke oder öffentliche<br />

Straßen und Parks, kann die Wahl der Probenahmestelle von ästhetischen<br />

Gründen beeinflusst werden.<br />

Bild 4: Eindrehen des Zuwachsbohrers Bild 5: Eingedrehter Zuwachsbohrer<br />

Bild 6: Entnommene und abgefüllte Bild 7: Verbleibende Bohrlöcher<br />

Baumkernprobe<br />

5 Weitere Anwendungsmöglichkeiten des <strong>Phytoscreening</strong>s<br />

5.1 Weitere organische Schadst<strong>of</strong>fe<br />

Prinzipiell ist das <strong>Phytoscreening</strong> für eine Vielzahl weiterer St<strong>of</strong>fe geeignet. Im<br />

Folgenden soll ein Überblick über den derzeitigen Kenntnisstand und die Mög‐<br />

lichkeiten der Methode bei weiteren St<strong>of</strong>fen erfolgen.<br />

Richtungs‐<br />

abhängigkeit<br />

Überblick


Für das Verfahren sind grundsätzlich St<strong>of</strong>fe geeignet, die wenig abbaubar, gut<br />

wasserlöslich und nicht zu flüchtig sind. Folgende St<strong>of</strong>fe bzw. St<strong>of</strong>fgruppen<br />

kommen daher in Frage:<br />

• Weitere, als die oben genannten chlorierten Kohlenwasserst<strong>of</strong>fe, darunter<br />

Chlor<strong>of</strong>orm, Dichlorethan (alle Isomere), Trichlorethan (alle Isomere) und<br />

Chlorkohlenwasserst<strong>of</strong>f.<br />

• Systemische (pflanzenmobile) Pestizide. Alle modernen Herbizide und Fun‐<br />

gizide und die meisten Insektizide werden aus Boden und Grundwasser in<br />

Pflanzen aufgenommen und von ihnen nach oben verlagert. Nachteilig für<br />

das <strong>Phytoscreening</strong> sind allerdings die sehr niedrigen Konzentrationen im<br />

Grundwasser (und damit auch im Holz). Eine Praxisanwendung des Phyto‐<br />

screening für Pestizidbelastungen im Grundwasser erfolgte bislang nicht.<br />

• Explosivst<strong>of</strong>fe wie Trinitrotoluol (TNT) oder 1,3,5‐Trinitroperhydro‐1,3,5‐<br />

triazine (RDX, „Research <strong>Department</strong> Explosive“) sind relativ polar und<br />

wasserlöslich, wenig flüchtig und nicht schnell abbaubar. Der Transfer so‐<br />

wohl von TNT als auch von RDX in Pflanzen konnte bereits nachgewiesen<br />

werden. Daher sind diese und ähnliche Explosivst<strong>of</strong>fe generell für Phyto‐<br />

screening geeignet. Eine Praxisanwendung des <strong>Phytoscreening</strong> für TNT<br />

oder RDX in Boden oder Grundwasser erfolgte bislang nicht.<br />

• Methyltertiärbutylether (MTBE) ist sowohl wasserlöslich als auch relativ<br />

persistent. Die Aufnahme in Pflanzen im Labor als auch im Freiland ist trotz<br />

relativ hoher Ausgasung wissenschaftlich nachgewiesen. Eine Praxisan‐<br />

wendung des <strong>Phytoscreening</strong>s für MTBE im Grundwasser erfolgte bislang<br />

nicht.<br />

• Aus der Gruppe der BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol) ist Benzol der<br />

am besten wasserlösliche und gleichzeitig der persistenteste St<strong>of</strong>f. Ein Pra‐<br />

xistest an der Megasite Zeitz in Ostdeutschland ergab nur in Einzelfällen<br />

deutlich erhöhte Gehalte in Baumkernproben (Rein 2009). Allerdings ist<br />

der dortige Grundwasserleiter durch Schlufflinsen vom Wurzelbereich ge‐<br />

trennt. Auch Sorek et al. fanden nur geringe Gehalte an BTEX in Baumker‐<br />

nen, und nicht in allen Proben, obwohl die beprobten Bäume auf einer<br />

BTEX‐Verunreinigung wuchsen (Sorek 2008).<br />

• Die Aufnahme und Translokation des St<strong>of</strong>fes Perchlorat in Pflanzen wurde<br />

mehrfach nachgewiesen (Tan 2004). In Deutschland wurde Perchlorat bei<br />

stichprobenartigen Untersuchungen in Oberflächengewässern und Grund‐<br />

wässern bisher nur in insgesamt niedrigen Konzentrationen nachgewiesen,<br />

wie sie auch im Niederschlagswasser ermittelt wurden (Scheytt 2011). Al‐<br />

lerdings ist der St<strong>of</strong>f in Europa nicht als grundwasserrelevant bekannt, so<br />

dass sich die Anwendung des <strong>Phytoscreening</strong>s z.B. auf die USA beschränkt.<br />

St<strong>of</strong>fe<br />

chlorierte<br />

Kohlenwasserst<strong>of</strong>fe<br />

Pestizide<br />

Explosivst<strong>of</strong>fe<br />

MTBE<br />

Benzol/BTEX<br />

Perchlorat


Organische Schadst<strong>of</strong>fe unterliegen einer Sorption an und in den Zellen der<br />

Bäume (Newman 1997). Dadurch werden die Schadst<strong>of</strong>fe gegenüber dem Saft‐<br />

strom retardiert. Je nach St<strong>of</strong>feigenschaften kann dieser Einfluss erheblich sein<br />

bis hin zur Akkumulation. Generell werden lipophile St<strong>of</strong>fe (mit hohem Vertei‐<br />

lungskoeffizient log P bzw. log Kow) stark an die Bodenmatrix gebunden und<br />

innerhalb der Pflanze kaum weiterverlagert.<br />

Deswegen sind St<strong>of</strong>fe aus folgenden St<strong>of</strong>fgruppen für <strong>Phytoscreening</strong> generell<br />

ungeeignet:<br />

• Polyzyklische aromatische Kohlenwasserst<strong>of</strong>fe PAK, darunter Benzo[a]‐<br />

pyren, Fluoranthen, Pyren, Anthrazen und Phenanthren. Leichte zwei‐Ring‐<br />

PAK (wie Naphthalin und Methylnaphtaline) sind mobiler und könnten<br />

möglicherweise im Xylem verlagert werden. Hierzu liegen jedoch bislang<br />

keine Untersuchungen vor.<br />

• Polychlorierte Dibenzo‐p‐dioxine und –furane, darunter das bekannte Se‐<br />

veso‐Dioxin 2,3,7,8‐Tetrachlor‐dibenzo‐p‐dioxin.<br />

• Polychlorierte Biphenyle PCB.<br />

• Chlorpestizide, darunter DDT, PCP und Lindan.<br />

• Dieselöle, langkettige Alkane.<br />

Weiterhin spielen Abbauprozesse im Untergrund, im Wurzelraum (Rhizosphä‐<br />

re) und im Pflanzeninneren (durch Pflanzen, aber auch durch endophytische<br />

Bakterien) eine wichtige Rolle. Bei schnellem Abbau werden die St<strong>of</strong>fe entwe‐<br />

der erst gar nicht aufgenommen oder die Konzentrationen in der Pflanze sind<br />

zu gering, um messbar zu sein. Das Gleiche gilt bei schneller Ausgasung (St<strong>of</strong>fe<br />

mit hohem Dampfdruck).<br />

Deswegen sind St<strong>of</strong>fe aus folgenden St<strong>of</strong>fgruppen für <strong>Phytoscreening</strong> nicht<br />

oder nur bedingt geeignet:<br />

• Phenole und Monochlorphenol, die im Wurzelraum rasch abgebaut wer‐<br />

den.<br />

• BTEX eventuell möglich, aber noch nicht ausreichend nachgewiesen, siehe<br />

oben).<br />

• kurzkettige Alkane wie Hexan bis Oktan (Benzininhaltsst<strong>of</strong>fe)<br />

• freie und komplexierte Cyanide<br />

lipophile St<strong>of</strong>fe<br />

ungeeignet<br />

PAK<br />

PCDD/F<br />

PCB<br />

Chlorpestizide<br />

langkettige Alkane<br />

Phenole<br />

BTEX<br />

kurzkettige Alkane<br />

Cyanide


5.2 Schwermetalle und Arsen<br />

Die St<strong>of</strong>fgruppe der Schwermetalle sowie Arsen ist für viele Verunreinigungen<br />

vor allem im Boden verantwortlich. Etliche dieser Schwermetalle zeigen gute<br />

Aufnahmen in Pflanzen. Einige Schwermetalle sind essentielle Nährst<strong>of</strong>fe. Dazu<br />

zählen Kupfer, Nickel und Zink. Deren Aufnahme wird von der Pflanze enzyma‐<br />

tisch geregelt, und ein gewisser Gehalt ist in allen Pflanzen zu finden. Höhere<br />

Gehalte können auch toxisch wirken (z.B. von Kupfer). Andere Schwermetalle,<br />

darunter Cadmium und Blei, sind nicht essentiell, ebenso wenig wie Arsen.<br />

Zudem ist die Aufnahme aller bisher untersuchten Schwermetalle (As, Cd, Cr,<br />

Ni, Pb, Cu, Zn) abhängig von der Baumart.<br />

5.2.1 Methode<br />

Die Baumkernprobenahme erfolgt wie bei der oben beschriebenen Methode<br />

auf LCKW, jedoch mit folgenden Abweichungen. Da Schwermetalle nicht flüch‐<br />

tig sind, ist keine Eile bei der Probenahme und Verarbeitung notwendig. Eben‐<br />

so ist weder eine Konservierung noch Kühlung der Probe notwendig. Die Pro‐<br />

benahme kann zu allen Jahreszeiten erfolgen, auch im Winter.<br />

Anders als LCKW und andere organische Verunreinigungen sind Schwermetalle<br />

natürlichen Ursprungs und daher auch in Pflanzen zu finden. Eine Untersu‐<br />

chung auf erhöhte Belastung (anthropogenen Ursprungs) sollte bei Schwerme‐<br />

tallen immer nur im Vergleich zu einem Referenzstandort erfolgen.<br />

Alle Schwermetalle kommen in mehreren Spezies und Verbindungen vor. Die<br />

Spezisierung und Komplexierung ist abhängig vom pH‐Wert, dem Redoxpoten‐<br />

zial und dem vorhandenen Ionengemisch. Die Löslichkeit in Grund‐ und Bo‐<br />

denwasser hängt sowohl von der Spezies ab als auch von den Anteilen an or‐<br />

ganischer Substanz und Ton im Boden. Prinzipiell können nur gelöste Schwer‐<br />

metalle in Pflanzen aufgenommen werden. Über das <strong>Phytoscreening</strong> können<br />

daher nur bioverfügbare Schwermetalle erfasst werden. Dies ist zwar für die<br />

Risikobewertung grundsätzlich von Vorteil, jedoch werden Bodenwerte übli‐<br />

cherweise auf den Gesamtgehalt an Schwermetallen bezogen. Dieser korreliert<br />

nicht immer mit dem gelösten bioverfügbaren Anteil.<br />

Aus dem Vergleich von Schwermetallen in Baumkernen zwischen untersuch‐<br />

tem Standort und Referenzstandort ergeben sich folgende Forderungen:<br />

• beide Standorte sollten sehr ähnliche Bodenverhältnisse aufweisen,<br />

• beide Standorte sollten die gleichen Baumarten aufweisen,<br />

• der Pflanzenbestand sollte ein vergleichbares Alter aufweisen.<br />

Zum Aufschluss von Baumkernproben können vorhandene Methodiken für<br />

Bodenproben (z.B. nasse Veraschung mit konzentrierter Säure) übernommen<br />

werden.<br />

Schwermetalle/Arsen<br />

Probenahme<br />

keine Konservierung<br />

Referenzstandort<br />

bioverfügbare<br />

Schwermetalle<br />

Analytik


Generell haben Pflanzenproben niedrigere Schwermetallgehalte als Bodenpro‐<br />

ben (Biokonzentrationsfaktor <strong>of</strong>t < 0,01). Die Gefahr der Probenkontamination<br />

durch ubiquitär (in jedem Labor) vorhandene Schwermetalle (Nickel; Chrom;<br />

Kupfer) ist daher hoch. Es sollten nur zertifizierte Säuren mit extrem niedrigem<br />

Schwermetallgehalt für die Spurenanalytik verwendet werden. Alle Geräte und<br />

Probenahmegefäße sollten im Säurebad gereinigt und aufbewahrt werden.<br />

Die Analyse nach dem Aufschluss der Schwermetalle kann wie üblich über AAS<br />

oder ICP (ICP/MS oder andere) erfolgen, es ist kein spezielles Gerät erforder‐<br />

lich.<br />

Der Vergleich der gemessenen Gehalte vom Untersuchungsstandort im Ver‐<br />

gleich <strong>zum</strong> Referenzstandort sollte statistisch erfolgen. Einzelproben haben nur<br />

bedingte Aussagekraft, da aufgrund der natürlichen Variation einzelne Bäume<br />

auch auf unkontaminierten Standorten erhöhte Schwermetallgehalte aufwei‐<br />

sen können.<br />

Schwermetallkontamination ist vor allem im Oberboden ein Umweltproblem.<br />

Bodenproben bis zu zwei Meter Tiefe lassen sich durchaus auch mit Hammer<br />

und speziellem Bohrer (z.B. Pürkhauer‐Bohrstock) recht rasch und ohne schwe‐<br />

res Gerät entnehmen. Die Analyse der Bodenproben hat den Vorteil, direkt<br />

verwertbare Ergebnisse zu liefern (z.B. <strong>zum</strong> Vergleich mit Bodenprüfwerten).<br />

Die Auswertung von Vegetationsproben ist demgegenüber nur ein relativer<br />

Nachweis („höher – nicht höher als am Referenzstandort“). <strong>Phytoscreening</strong> auf<br />

Schwermetalle hat dennoch einige Vorteile, die den Einsatz in manchen Fällen<br />

vorteilhaft erscheinen lassen:<br />

• Baumwurzeln integrieren über ein großes Volumen (bis zu 50 m 3 ), wäh‐<br />

rend Bodenproben meist nur wenige Kubikzentimeter umfassen.<br />

• Bodenmischproben zeigen häufig große Unterschiede im Schwermetallge‐<br />

halt (> Faktor 10) auf kleinem Raum (demgegenüber unterliegen Konzent‐<br />

rationen in Pflanzen allerdings einer natürlichen Variation aufgrund ver‐<br />

schiedener Pflanzeneigenschaften).<br />

• In der Vegetationsprobe wird direkt und nur der (pflanzen‐) bioverfügbare<br />

Anteil gemessen.<br />

• Es können Ernteprodukte gemessen werden, dadurch kann das Risikopo‐<br />

tenzial eines Standortes bestimmt werden.<br />

5.2.2 Hinweise zu Einzelelementen<br />

Die Gehalte von Arsen in den Baumkernproben sind meist unter 1 mg/kg. Auf<br />

kontaminierten Standorten sind erhöhte Gehalte messbar. Ein <strong>Phytoscreening</strong><br />

ist möglich. Arsen ist giftig für Pflanzen bei sehr hohen Gehalten. Daher kön‐<br />

nen auch der Zustand und das Wachstum der Vegetation Hinweise liefern.<br />

Auswertung<br />

Vor‐ und Nachteile<br />

bioverfügbarer<br />

Anteil<br />

Risikopotenzial<br />

Arsen


Blei besitzt eine geringe Löslichkeit. Für Blei ist der partikuläre Transport sowie<br />

(früher durch verbleites Benzin) der Transport in der Luft und die Aufnahme<br />

über den Luftpfad relevant. Daher ist Blei für das <strong>Phytoscreening</strong> nicht geeig‐<br />

net.<br />

Cadmium wird relativ gut von Pflanzen aufgenommen. Die Aufnahme ist aber<br />

stark abhängig von der Pflanzenart. Daher ist Cadmium nur eingeschränkt für<br />

ein <strong>Phytoscreening</strong> geeignet.<br />

Chrom ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Dennoch findet nur eine gerin‐<br />

ge Aufnahme in Pflanzen statt. In einer Studie mit Birken, die auf einem mit<br />

Chrom verunreinigten Standort wuchsen, wurde Chrom nur in Wurzeln gefun‐<br />

den (Pulford 2001). Daher ist Chrom nur eingeschränkt für ein <strong>Phytoscreening</strong><br />

geeignet.<br />

Kupfer ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Es erfolgt eine Aufnahme und<br />

Verlagerung in Stamm und Blätter. Typische Gewebekonzentrationen liegen<br />

bei 6 mg/kg Trockengewicht (Marschner 1995). In Baumkernproben sind die<br />

Gehalte geringer. Es bestehen deutliche Unterschiede zwischen belasteten und<br />

unbelasteten Standorten. Daher ist Kupfer für ein <strong>Phytoscreening</strong> gut geeignet.<br />

Bei hohen Gehalten ist Kupfer pflanzengiftig. Daher können auch der Zustand<br />

und das Wachstum der Vegetation Hinweise liefern.<br />

Nickel ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Typische Gewebekonzentratio‐<br />

nen liegen bei 0,1 mg/kg Trockengewicht (Marschner 1995). Die Gehalte in<br />

Baumkernproben liegen aber deutlich darunter. Daher ist Nickel für ein Phyto‐<br />

screening kaum geeignet.<br />

Siwik et al. bestimmten Quecksilber in Borke und Holz von Laubbäumen sowie<br />

im Boden (Siwik 2010). Ihre Schlussfolgerung war, dass Weiden und Pappeln<br />

vielversprechende Indikatoren für die langfristige räumliche Belastung mit<br />

Quecksilber sind.<br />

Der quantitative Nachweis von Uran in Baumkernproben gelang nicht, trotz<br />

möglicher Kontamination durch eine nahe gelegene Uran verarbeitende Fabrik,<br />

die von 1952 bis 1989 betrieben wurde. <strong>Phytoscreening</strong> scheint deshalb für<br />

Uran nicht geeignet zu sein (Mitchell 2008).<br />

Zink ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Typische Gewebekonzentrationen<br />

liegen bei 20 mg/kg Trockengewicht (Marschner 1995). Oft werden hohe Kon‐<br />

zentrationen in Holzproben angetr<strong>of</strong>fen. In einer Studie von Pulford et al. wur‐<br />

de Zinkgehalte von über 200 mg/kg in Holz von kontaminierten Standorten<br />

gemessen (Pulford 2001). Dies zeigt, dass <strong>Phytoscreening</strong> mit Zink als Indikator<br />

möglich ist. Allerdings ist die Aufnahme von Zink in Pflanzen enzymatisch gere‐<br />

gelt, und es existieren große Unterschiede zwischen den Pflanzenarten. Daher<br />

ist Zink nur eingeschränkt für ein <strong>Phytoscreening</strong> geeignet.<br />

Blei<br />

Cadmium<br />

Chrom<br />

Kupfer<br />

Nickel<br />

Quecksilber<br />

Uran<br />

Zink


6 Fazit<br />

Bei einer ausreichend dichten Vegetationsdecke lässt sich mit <strong>Phytoscreening</strong><br />

ein engmaschiges Beprobungsraster über einen ausgewählten Standort legen.<br />

Sicher betrachtet werden kann so allerdings nur der obere Grundwasserleiter<br />

und oberflächennah lokalisierte Kontaminationen.<br />

Aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren ist ein fehlender Nachweis in einer<br />

Baumkernprobe keine Sicherheit für Abwesenheit des Schadst<strong>of</strong>fs im Unter‐<br />

grund. Auch sind mit dieser Methode keine exakten Rückschlüsse auf Konzen‐<br />

trationen im Grundwasser oder Boden möglich. Lediglich generelle Verteilun‐<br />

gen lassen sich ableiten.<br />

Hinsichtlich der Akzeptanz der Pflanzenbeprobungen kann festgestellt werden,<br />

dass alle beteiligten Bürger, Einrichtungen, die Presse und weitestgehend auch<br />

die Behörden den Untersuchungen sehr aufgeschlossen begegneten und mit<br />

Blick auf die übergeordnete Schadst<strong>of</strong>fproblematik der jeweiligen Standorte<br />

keinerlei Bedenken hinsichtlich der Beprobung der Bäume bestanden.<br />

Die Methode des <strong>Phytoscreening</strong>s ist noch neu. Für die St<strong>of</strong>fklasse der LCKW<br />

wird die Methode dennoch bereits in mehreren Ländern Europas angewandt.<br />

Dies liegt an dem großen Potenzial des <strong>Phytoscreening</strong>s: Die schnelle und ein‐<br />

fache Probenahme erlaubt eine rasche und kostengünstige Voraberkundung<br />

großer Flächen mit geringem Aufwand und mit einfachen, kostengünstigen<br />

Geräten. Die gewonnene Information hilft bei der Optimierung der gesamten<br />

Erkundung einer Altlastenverdachtsfläche.


7 Quellen und weiterführende Literatur<br />

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