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ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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Abkehr von <strong>der</strong> Rü<strong>ckkehr</strong> 413<br />

Erzählintention, die Heidenintegration zu dokumentieren, daher nicht; sie unterstreicht<br />

vielmehr diesen zentralen Gedanken <strong>des</strong> Buches. 17<br />

C. Die Aufteilung <strong>der</strong> Missionsgebiete<br />

Die geographische Dreiteilung <strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong> lässt Raum für wei -<br />

tere übergreifende Strukturen <strong>im</strong> Text. Das zeigt sich etwa <strong>im</strong> Personenprogramm<br />

<strong>und</strong> den beiden Pfingstereignissen, die <strong>der</strong> Zuwendung Gottes zu Juden <strong>und</strong><br />

Heiden <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Zweiteilung <strong>des</strong> Heilswerkes Rechnung tragen. 18<br />

Alle drei Missionsabschnitte werden an Petrus rückgekoppelt, die Rolle, die er<br />

für die aktive Verkündigung spielt, schrumpft jedoch in dem Maße, in dem sich<br />

die Mission über die Grenzen Jerusalems hinaus ausbreitet. Die Stadt ist sein ur -<br />

eigenes Wirkungsfeld, hier tritt er als Gemeindeleiter auf <strong>und</strong> verkündet das<br />

Evangelium. Später wirkt er auch in Lydda <strong>und</strong> Joppe, wo er dank seiner<br />

W<strong>und</strong>ertaten zwar viele für den Glauben gewinnt (Apg 9.35, 42), aber nur bereits<br />

bestehende Gemeinden besucht. In die Küstenregion, nach Joppe <strong>und</strong> Cäsarea,<br />

wird er gerufen. Petrus durchwan<strong>der</strong>t ganz Israel, verkündet aber nicht (Apg<br />

9.31–32). Er bleibt auf das jüdische Kernland verwiesen.<br />

Erst nach anfänglichen Missionserfolgen in Samaria reisen Petrus <strong>und</strong><br />

Johannes, das Führungsduo aus Jerusalem, zu den neuen Gemeinden, um ihnen<br />

die Hände aufzulegen <strong>und</strong> um das Kommen <strong>des</strong> Geistes zu beten (Apg 8.14–17).<br />

Für die Verbreitung <strong>der</strong> Botschaft bis an das Ende <strong>der</strong> Erde spielt Petrus nur noch<br />

indirekt eine Rolle. Als Gesandter <strong>der</strong> Jerusalemer Gemeinde wird Barnabas nach<br />

geographical movement, it is difficult to <strong>und</strong>erstand why Paul arrives in Rome and meets<br />

believers who are already there, without a word about how the gospel itself arrived there’.<br />

Ähnliches ließe sich von Damaskus, Lydda <strong>und</strong> Joppe sagen. Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Apostelgeschichte</strong> folgt zwar geographischen Markierungen, theologisch bindet Lukas sein<br />

Konzept von <strong>der</strong> Zerstreuung aber so eng an die Heidenmission <strong>und</strong> damit an Paulus, dass<br />

die Erstverkündigung unter Juden tatsächlich in den Hintergr<strong>und</strong> tritt.<br />

17 An<strong>der</strong>s F. Mußner, <strong>Apostelgeschichte</strong> (NEB.NT 5; Würzburg: Echter, 4. Aufl. 1999) 11, über den<br />

<strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> Einheitsübersetzung: ‘Diese Glie<strong>der</strong>ung ist pr<strong>im</strong>är geographisch orientiert; sie<br />

bringt aber die Erzählintention <strong>des</strong> Lk in <strong>der</strong> Apg nicht zur Geltung: den Weg <strong>des</strong><br />

Evangeliums von den Juden zu den Heiden, <strong>der</strong> freilich ein vielfach verschränkter ist’. Vgl.<br />

auch E. E. Ellis, History and Interpretation in New Testament Perspective (Biblical<br />

Interpretation Series 54; Leiden/Boston/Köln: Brill, 2001) 54–5, <strong>der</strong> den theologischgeographischen<br />

Zusammenhang in Verbindung mit Apg 13.47 zwar betont, <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> von<br />

Apg 1.8 jedoch die geographischen Konnotationen in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> rückt.<br />

18 Dem wird G. Schille, Die <strong>Apostelgeschichte</strong> <strong>des</strong> Lukas (ThHK 5; Berlin: Evangelische<br />

Verlagsanstalt, 1983) VIII–X, durch die Zweiteilung seiner Auslegung gerecht (Apg 1.1–11.18;<br />

11.19–28.31). P. H. Menoud, ‘Le Plan <strong>des</strong> Actes <strong>des</strong> Aportres’, NTS 1 (1954) 44–51, hier: 45–7,<br />

gelangt unter Berücksichtigung <strong>des</strong> theologisch-geographischen Programms in Apg 1.8<br />

dagegen zu einer an<strong>der</strong>en Zweiteilung (Apg 1.1–15.35; 15.36–28.31), vgl. auch Gaventa, Acts, 55–<br />

56, die allerdings Apg 1.1–2.47 als Prolog abgrenzt.

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