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ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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Abkehr von <strong>der</strong> Rü<strong>ckkehr</strong> 411<br />

treu auf <strong>und</strong> markiert so den Beginn <strong>des</strong> dritten Hauptteils. Auch hier werden die<br />

Verfolgten als Verkündigende gekennzeichnet (eujaggelizovmenoi, Apg 8.4; 11.20).<br />

Jetzt geht es nicht mehr um das Wirken in Judäa o<strong>der</strong> Samaria, bis nach<br />

Phönizien, Zypern <strong>und</strong> Antiochia verschlug es sie schließlich. Diese Regionen<br />

bilden den Anfang vom Ende <strong>der</strong> Welt, denn sie liegen außerhalb Israels.<br />

Der dritte Abschnitt beginnt demnach nicht bereits in Apg 9.32 o<strong>der</strong> erst in<br />

Apg 13.48, auch nicht mit Paulus’ <strong>und</strong> Baranabas’ Aussendung zur ersten<br />

Missionsreise (Apg 13.1–3), son<strong>der</strong>n in Apg 11.19. Neben <strong>der</strong> Verknüpfung <strong>des</strong><br />

Zerstreuungsmotivs mit den konkreten geographischen Angaben spricht dafür<br />

<strong>der</strong> zeitliche Neueinsatz, <strong>der</strong> durch den Rückbezug auf das Martyrium <strong>des</strong><br />

Stephanus kenntlich gemacht wird. 11 Apg 11.19 knüpft wie <strong>der</strong> Beginn <strong>des</strong> zweiten<br />

Hauptteils bei <strong>der</strong> Verfolgung in Jerusalem am Ende <strong>des</strong> ersten Hauptteils an.<br />

Unter geographischen Gesichtspunkten zerfällt die <strong>Apostelgeschichte</strong> nach<br />

Vorwort <strong>und</strong> Einleitung somit in drei Hauptteile: 12<br />

Vorwort 1.1–3<br />

Programmatische Einleitung 1.4–12<br />

1) Das Zeugnis in Jerusalem 1.13–8.3<br />

2) Das Zeugnis in Judäa <strong>und</strong> Samaria 8.4–11.18<br />

3) Das Zeugnis in <strong>der</strong> ganzen Welt 11.19–28.31<br />

Dieser geographische <strong>Aufbau</strong> ist sicherlich nicht die einzige Erzählstruktur, die<br />

<strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong> zugr<strong>und</strong>e liegt; er entspricht jedoch inhaltlich dem theologischen<br />

Programm in Apg 1.8 <strong>und</strong> wird formal durch die Wie<strong>der</strong>aufnahme von<br />

Schlüsselwörtern gestützt.<br />

In Antiochia wird nicht länger nur den Juden, son<strong>der</strong>n verstärkt auch den<br />

Heiden das Evangelium verkündet (Apg 11.20). 13 ‘Damit beginnt ein neuer<br />

11 Schon mit <strong>der</strong> Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ereignisse in Damaskus hatte Lukas Israel verlassen, dort<br />

findet Paulus aber zunächst nur eine judenchristliche Gemeinde vor. Der Evangelist<br />

orientiert sich bei <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong> nicht nur an geographischen<br />

Gesichtspunkten, son<strong>der</strong>n setzt das Zerstreuungsmotiv als Markierung für die Abgrenzung<br />

<strong>des</strong> letzten Hauptteils ein. Die chronologische Abfolge tritt dabei in den Hintergr<strong>und</strong>. Die<br />

Ereignisse in Damaskus setzen zwar nicht die Verkündigung unter den Heiden voraus, wohl<br />

aber die Zerstreuung über die Grenzen Israels hinaus. Zeitlich sind sie daher gleichsam<br />

zwischen Apg 11.19 <strong>und</strong> Apg 11.20 angesiedelt.<br />

12 Zu einer ähnlichen Einteilung gelangt die Einheitsübersetzung, die den ersten Hauptteil<br />

allerdings schon mit Apg 1.4 ansetzt <strong>und</strong> den dritten erst mit <strong>der</strong> ersten Missionsreise in Apg<br />

13.1 beginnen lässt. J. Zmijewski, Die <strong>Apostelgeschichte</strong> (RNT; Regensburg: Pustet, 1994) 24,<br />

rechnet mit einer Einleitung <strong>und</strong> zwei Hauptteilen (Apg 1.1–26; 2.1–15.35; 15.36–28.31), trägt<br />

aber <strong>im</strong> erstem Hauptteil eine Grenze vor Apg 11.19 ein <strong>und</strong> gelangt so schon für diesen ersten<br />

Hauptteil zu den drei Etappen (Apg 2.1–8.3; 8.4–11.18; 11.19–15.35).<br />

13 Obwohl geringfügig schlechter bezeugt ist die Lesart ”Ellhna~ für Apg 11.20 vorzuziehen. Als<br />

lectio difficilior hat zwar unter semantischen Gesichtspunkten ΔEllhnistav~ zu gelten, vgl. W.<br />

Bauer, Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften <strong>des</strong> Neuen Testaments <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

frühchristlichen Literatur (ed. von K. Aland <strong>und</strong> B. Aland; Berlin/New York: de Gruyter, 6.

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