ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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aufgezählten Aposteln, den Elf (Apg 1.26), hinzugerechnet wird. 10 Dadurch wird
auch dieser Abschnitt gerahmt.
Die Verknüpfung der Landschaftsbezeichnungen ‘Judäa’ und ‘Samaria’, die in
direkter Zusammenstellung nur noch in Apg 8.1 vorkommen – in Apg 9.31 dient
‘Galiläa’ als Mittelglied einer dreiteiligen Aufzählung – zeigt, dass die Antizipation
der Handlungsschauplätze Teil eines Gliederungsprinzips ist. Denn da Apg 8.1–3
die Perikope von der Steinigung des Stephanus beschließt, beginnt der zweite
Hauptteil erst in Apg 8.4. Bereits am Ende des ersten Hauptteils verbindet jedoch
Apg 8.1 das Stichwort Jerusalem mit der zweiten geographischen Angabe aus dem
Programm und gibt das Staffelholz so weiter. Der zweite Akt der Verkündigung
wird in Samaria und Judäa spielen.
Auch die dritte Ortsangabe taucht im Verlauf des Textes wieder auf (Apg 13.47).
Der letzte Hauptteil beginnt jedoch nicht erst in Apg 13.48. Die Modifikation des
Schemas wird schon daraus ersichtlich, dass die Ortsangabe in diesem Fall nicht
direkt mit der vorausgehenden verknüpft ist. Der Einschnitt, mit dem der dritte
Hauptteil beginnt, ist an anderer Stelle zu setzen, weil Lukas schon am Ende des
ersten Hauptteils eine neue Gliederungsmarkierung einführt. Das hängt nicht so
sehr damit zusammen, dass der dritte Schauplatz weniger klar umrissen ist und
die Enden der Erde nur das Ziel und schwerlich den Auftakt des letzten
Verkündigungsabschnittes bilden können. Eine Stichwortaufnahme wie in Apg
13.47 hätte zur Markierung ja genügt.
Entscheidender ist die theologische Konzeption der Apostelgeschichte. Denn
die Ausbreitung des Evangeliums hängt direkt mit der Verfolgung der Gemeinde
in Jerusalem unter Paulus zusammen. Dadurch werden die Christen ‘über die
Gegenden von Judäa und Samaria zerstreut’ (diespavrhsan kata; ta;~ cwvra~ th`~
ΔIoudaiva~ kai; Samareiva~, Apg 8.1). Kurz vor Beginn des zweiten Hauptteiles, der
den Blick erstmalig von Jerusalem abwendet, werden die Christen so als
Zerstreute gekennzeichnet. Apg 8.4 weist im Anschluss daran direkt auf den
Zusammenhang von Zerstreuung und Verkündigung hin und leitet damit den
zweiten Abschnitt ein: ‘Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündeten das
Wort als Evangelium’ (oiJ me;n ou\n diasparevnte~ dih`lqon eujaggelizovmenoi to;n
lovgon).
Das für den Rest der Erzählung leitende Strukturmerkmal wird so mit dem
Stichwort diaspeivrw wiederum bereits am Ende des vorangehenden Abschnitts
eingeführt. Apg 11.19 nimmt mit oiJ me;n ou\n diasparevnte~ . . . dih`lqon (‘die
Zerstreuten nun . . . gingen umher’) die Abschnitteinleitung aus Apg 8.4 wortge-
10 Anders etwa A. W. Zwiep, Judas and the Choice of Matthias. A Study on Context and Concern
of Acts 1:15–26 (WUNT II, 187; Tübingen: Mohr Siebeck, 2004) 56, der Apg 1.13–14 als
‘transitional’ kennzeichnet und die ‘Judas-Lücke’ in Apg 1.13 daher nur eingeschränkt
berücksichtigt.