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ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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408 karl matthias schmidt<br />

<strong>des</strong> Evangeliums bis an das Ende <strong>der</strong> Welt gewidmet. 6 Vorangestellt ist diesen drei<br />

Hauptteilen ein Vorwort <strong>und</strong> eine kurze Einleitung.<br />

Gegen diese Dreiteilung scheint die zentrale Bedeutung <strong>des</strong> ersten<br />

Pfingstereignisses zu sprechen. Durch die Ausschüttung <strong>des</strong> Geistes werden die<br />

Apostel verwandelt, sie verlassen Jerusalem nun nicht mehr als aufgelöstes<br />

Grüppchen von Jesusanhängern, son<strong>der</strong>n als gesendete Verkün<strong>der</strong> einer froh<br />

machenden Botschaft. Als Einschnitt <strong>im</strong> Heilsplan Gottes markiert das<br />

Pfingstereignis daher einen zentralen Wendepunkt <strong>im</strong> Handlungsverlauf. Das<br />

wird schon in <strong>der</strong> Einleitung deutlich, die nicht erst in Apg 1.8, son<strong>der</strong>n bereits in<br />

den V. 4–5 Hinweise auf den Erzählverlauf für die Leserinnen <strong>und</strong> Leser bereithält:<br />

Jesus trägt den Elf auf, in Jerusalem zu verweilen <strong>und</strong> die Verheißung abzuwarten.<br />

Die Apostel entsprechen diesem Auftrag, indem sie die Stadt bis zum Pfingsttag,<br />

an dem sich die Verheißung erfüllen soll, nicht verlassen.<br />

Die Hinweise in Apg 1.8 knüpfen direkt an diese erste Vorausschau an.<br />

Dennoch dienen die beiden Ankündigungen offensichtlich nicht gleichermaßen<br />

als Strukturprinzipien. Für die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong> spielt Apg 1.4–5<br />

eine untergeordnete Rolle, da die Verse nur den alles verän<strong>der</strong>nden Auftakt <strong>der</strong><br />

Evangeliumsverkündigung avisieren. Das Pfingstereignis wird zwar auch in Apg<br />

1.8 thematisiert, sodass von vier aufeinan<strong>der</strong> folgenden Abschnitten die Rede zu<br />

sein scheint. Die Geistsendung wird jedoch als notwendige Voraussetzung <strong>der</strong><br />

Verkündigung, <strong>der</strong> sie zeitlich voraus liegt, ergänzt. Pfingsten ist ein punktuelles<br />

Ereignis, die Missionsabschnitte sind durativ. Die Ausschüttung <strong>des</strong> Geistes lässt<br />

sich geographisch zudem nicht als eigener Abschnitt abgrenzen; sie erfolgt in<br />

Jerusalem <strong>und</strong> ist mit <strong>der</strong> sofort beginnendem Verkündigung so eng verknüpft,<br />

dass die Ereignisse topographisch kaum zu trennen sind. 7<br />

Ähnliches gilt für die Erwählung <strong>des</strong> Matthias, sie erscheint als notwendige<br />

Voraussetzung für das Folgende. Da <strong>im</strong> Moment <strong>des</strong> Pfingstereignisses die<br />

Verkündigung beginnt, soll vorher <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Zeugen komplettiert werden (Apg<br />

1.22). Über den Zeugendienst ist die Erwählung direkt an den Auftrag in Apg 1.8<br />

6 Damit ist freilich nur die gröbste topographische Glie<strong>der</strong>ung angesprochen, zur Analyse <strong>der</strong><br />

detailreichen Topographie <strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Paulusreisen vgl. L.<br />

Alexan<strong>der</strong>, ‘Narrative Maps: Reflextions on the Toponymy of Acts’, The Bible in Human<br />

Society. Essays in Honour of John Rogerson (ed. von M. D. Carroll R./D. J. A. Clines/P. R.<br />

Davies; JSOT.S 200; Sheffield: Sheffield Academic, 1995) 17–57.<br />

7 Diese enge Verbindung wird in <strong>der</strong> Regel auch von vierteiligen Glie<strong>der</strong>ungsvorschlägen nicht<br />

aufgebrochen, vgl. etwa I. Broer, Einleitung in das Neue Testament (Vol. 1; NEB.NT<br />

Ergänzungsband 2/1; Würzburg: Echter, 1998) 151 (Apg 1.1–26; 2.1–8.3; 8.4–15.35; 15.36–28.31), J.<br />

Jervell, Die <strong>Apostelgeschichte</strong> (KEK 3; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998) 53 (Apg 1.1–<br />

8.40; 9.1–15.35; 15.36–21.26; 21.27–28.31), G. Schnei<strong>der</strong>, Die <strong>Apostelgeschichte</strong> (2 Vol.; HThK;<br />

Freiburg/Basel/Wien: Her<strong>der</strong>, 2002) 1.68 (Apg 1.1–26; 2.1–5.42; 6.1–15.35; 15.36–28.31), o<strong>der</strong> J. T.<br />

Squires, ‘The Function of Acts 8.4–12.25’, NTS 44 (1998) 608–17, hier: 611 (1.1–8.3; 8.4–12.25; 13.1–<br />

21.17; 21.18–28.31).

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