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ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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422 karl matthias schmidt<br />

hinaus. ‘Das grenzüberschreitende Programm aus Apg 1.8, das die Enden <strong>der</strong> Erde<br />

anzielt, ist mit Rom noch nicht eingelöst’, 34 das Land <strong>der</strong> Kandake (Apg 8.27) ist in<br />

<strong>der</strong> erzählten Zeit unentdeckt geblieben. 35 So ist das programmatische Wort Jesu<br />

aus <strong>der</strong> Einleitung auch Auftrag für die Lesegemeinde. 36<br />

Der in Rom erreichte Status quo bietet zwar eine offene<br />

Verkündigungssituation, doch Lukas konstatiert gleichzeitig, dass das Heil sein<br />

Ziel in gewisser Weise erreicht hat. 37 Entscheidend für den Abschluss <strong>des</strong> Buches<br />

ist <strong>der</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Rede in Pisidien. Paulus soll für das Heil <strong>der</strong> Völker<br />

da sein, bis an das Ende <strong>der</strong> Erde (Apg 13.46–47). Er ist als Verkün<strong>der</strong> zu den<br />

Heiden gesandt (Apg 22.21; 26.17, vgl. Jes 48.20; 62.11). Wenn Paulus in Apg 28.28<br />

davon spricht, dass den Heiden das Heil gesandt wurde (vgl. Apg 13.26), deutet<br />

sich an, dass mit seinem Eintreffen in Rom seine in Apg 13.47 umrissene Aufgabe<br />

erfüllt ist, auch wenn noch nicht alle Grenzen erreicht sind. Paulus selbst sprach<br />

in Röm 10.18 in Anlehnung an Ps 19.5 (18.5) davon, dass das Wort <strong>des</strong> Evangeliums<br />

bis an die Grenzen <strong>der</strong> Erde vorgestoßen sei, obwohl we<strong>der</strong> er noch an<strong>der</strong>e<br />

Spanien erreicht hatten.<br />

Die Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> K<strong>und</strong>gabeformel aus Apg 13.38 in Apg 28.28<br />

(gnwsto;n ouǹ e[stw uJmivn) verknüpft die Rede in Rom zusätzlich mit <strong>der</strong><br />

Ankündigung in Antiochia <strong>und</strong> unterstützt so das Erfüllungsschema. Obwohl<br />

Lukas damit einen bereits verwendeten Ausdruck wie<strong>der</strong>holt (vgl. auch Apg 2.14;<br />

4.10), erinnert die Formel <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> auch an Ps 98.2 (97.2), da dort ebenfalls die<br />

K<strong>und</strong>gabe mit dem Hinweis auf das Heil Gottes <strong>und</strong> die Verkündigung unter den<br />

Heiden verknüpft ist: ‘Bekannt gemacht hat <strong>der</strong> Herr sein Heil vor den Völkern’.<br />

Der Psalm fährt in V. 3 fort: ‘Alle Grenzen <strong>der</strong> Erde haben das Heil unseres Gottes<br />

gesehen’. 38<br />

34 Klauck, Magie, 135.<br />

35 Das bedeutet nicht, dass Lukas nur o<strong>der</strong> in erster Linie an Äthiopien dachte. Ebensowenig ist<br />

bei dem Ausdruck e|w~ ejscavtou th`~ gh`~ exklusiv an Spanien zu denken. Das Jesajazitat stand<br />

<strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. An<strong>der</strong>s etwa Ellis, History, 58–63, <strong>der</strong> wegen 1 Klem 5.6–7 davon ausgeht,<br />

dass Paulus Spanien erreichte. Zur Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Klemensbriefes vgl. auch die positive<br />

Einschätzung von H. Löhr, ‘Zur Paulus-Notiz in 1 Clem 5.5–7’, Das Ende <strong>des</strong> Paulus.<br />

Historische, theologische <strong>und</strong> literaturgeschichtliche Aspekte (ed. von F.W. Horn; BZNW 106;<br />

Berlin/New York: de Gruyter, 2001) 197–213.<br />

36 Vgl. auch D. Marguerat, ‘The End of Acts (28.16–31) and the Rhetoric of Silence’, Rhetoric and<br />

the New Testament. Essays from the 1992 Heidelberg Conference (ed. von S. E. Porter/T. H.<br />

Olbricht; JSNT.S 90; Sheffield: JSOT, 1993) 74–89, hier: 87–9.<br />

37 Vgl. auch Moessner, ‘Narrative’, 220–1.<br />

38 Ps 98.2–3 (97.2–3): ejgnwvrisen kuvrio~ to; swthvrion aujtouv ejnantivon tw`n ejqnw`n . . . ei[dosan<br />

pavnta ta; pevrata th`~ gh`~ to; swthvrion tou` qeou` hJmw`n, Apg 28.28: gnwsto;n ou\n e[stw uJmi`n<br />

o[ti toi`~ e[qnesin ajpestavlh tou`to to; swthvrion tou` qeou (‘Bekannt soll euch nun sein, dass<br />

den Völkern gesandt wurde dieses Heil Gottes’), vgl. auch Jes 52.10. Lukas verwendet in Apg<br />

28.28 ausnahmsweise swthvrion anstelle von swthriva <strong>und</strong> entspricht darin dem Psalmtext<br />

(vgl. auch Lk 2.30/Jes 33.20; Lk 3.6/Jes 40.5).

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