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ckkehr: Aufbau und Theologie der Apostelgeschichte im Kontext des ...

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Abkehr von <strong>der</strong> Rü<strong>ckkehr</strong> 415<br />

<strong>der</strong> Geistsendung in Jerusalem. Es gibt nur zwei ‘Pfingstereignisse’, bei denen <strong>der</strong><br />

Geist ausgeschüttet wird, eines für die Juden <strong>und</strong> eines für die Heiden (vgl. Apg<br />

2.17–18, 33; 10.45).<br />

Diese inhaltliche Zweiteilung wird durch das Personenprogramm unterstrichen,<br />

das die zwei Missionsgebiete – in Israel <strong>und</strong> außerhalb Israels –<br />

miteinan<strong>der</strong> verklammert. Denn obwohl die Heidenmission außerhalb Israels<br />

erzählerisch an Paulus geb<strong>und</strong>en ist, tritt Petrus <strong>im</strong> dritten Hauptteil <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> Jerusalemer Gemeindeversammlung noch einmal als Anwalt <strong>der</strong> Heiden auf<br />

(Apg 15.7–11). Paulus begegnet hingegen bereits in den ersten beiden Hauptteilen,<br />

obwohl seine eigenverantwortliche Mission erst nach <strong>der</strong> Übersiedlung nach<br />

Antiochia beginnt (Apg 7.58–8.3; Apg 9.1–31).<br />

Der Wachwechsel <strong>der</strong> beiden hauptverantwortlichen Missionare vollzieht sich<br />

<strong>im</strong> dritten Hauptteil <strong>und</strong> wurde von Lukas bewusst zwischen die Notiz über die<br />

erste Heidenmission jenseits <strong>der</strong> Grenzen Israels <strong>und</strong> den Aufbruch von Barnabas<br />

<strong>und</strong> Paulus zur ersten Missionsreise (Apg 13.1–3) geschoben. 19 Der Evangelist führt<br />

die beiden Gesandten aufgr<strong>und</strong> einer Hungersnot mit <strong>der</strong> Spende <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Antiochias hinauf nach Jerusalem, sodass Paulus vor Ort ist, als Petrus abtritt. Die<br />

Leitung <strong>der</strong> Gemeinde in Jerusalem geht offenbar auf Jakobus über (Apg 12.17), die<br />

Verantwortung für die Mission jenseits <strong>der</strong> Grenzen Israels wird dagegen<br />

stillschweigend auf Paulus übertragen. Zusammen mit Barnabas tritt er in Apg<br />

12.25 nach Petrus’ Abgang ins Rampenlicht. Durch den Wechsel <strong>des</strong> Fokus, <strong>der</strong> <strong>im</strong><br />

zweiten Teil <strong>der</strong> <strong>Apostelgeschichte</strong> Paulus als Protagonisten stärker in den Blick<br />

n<strong>im</strong>mt, webt Lukas dramaturgisch geschickt einen weiteren Erzählfaden <strong>und</strong><br />

damit eine zusätzliche Strukturierung in den Text ein.<br />

D. Die verstellte Rü<strong>ckkehr</strong> nach Galiläa<br />

Mit <strong>der</strong> formalen Dreiteilung entspricht das zweite Buch <strong>des</strong><br />

Doppelwerkes dem ersten. Denn auch das Lukasevangelium zerfällt nach<br />

Kindheitserzählung <strong>und</strong> Vorgeschichte in <strong>der</strong> Wüste in drei Hauptteile, die dem<br />

geographischen Aufriss <strong>des</strong> Markusevangeliums folgen. Der erste Hauptteil<br />

befasst sich mit Jesu Wirken in Galiläa, <strong>der</strong> zweite beschreibt den Weg von Galiläa<br />

nach Jerusalem, <strong>der</strong> dritte ist den Ereignissen in Jerusalem gewidmet.<br />

19 Ähnlich auch B. W. Longenecker, ‘Lukan Aversion to Humps and Hollows: The Case of Acts<br />

11.27–12.25’, NTS 50 (2004) 185–204, hier: 197. Longenecker kommt über die Analyse <strong>der</strong><br />

Übergangsabschnitte zu folgenden Hauptteilen: Apg 1.1–8.3; 8.4–12.25; 13.1–19.41; 20.1–28.31<br />

(201–4). Lukas arbeitet zwar mit Prolepsen <strong>und</strong> Analepsen, daraus lassen sich aber nicht<br />

ohne weiteres die Hauptabschnitte gewinnen, wie Longenecker selbst vermerkt: ‘It is not<br />

self-evident that the position of a chain link indicates the bo<strong>und</strong>eries of main text units,<br />

however, since chain link interlock can appear at lesser structural levels as well’ (201).

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