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Niere und Harnwege - Université de Fribourg

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Kapselraum<br />

Füsschen<br />

Zellkern <strong>de</strong>s Podozyten<br />

Kapillarlumen<br />

Filtrationsschlitz<br />

Pore <strong>de</strong>s Endotheliums<br />

Lamina rara interna<br />

Lamina <strong>de</strong>nsa<br />

Lamina rara externa<br />

Der Primärharn ensteht durch glomeruläre Filtration im Glomerulus. Die Filtration <strong>de</strong>s Blutes erfolgt passiv durch das<br />

Kapillarendothel <strong>und</strong> das viszerale Blatt <strong>de</strong>r Bowmansche Kapsel. Sie wird durch <strong>de</strong>n Druckgradienten zwischen <strong>de</strong>r afferenten<br />

Arteriole (= Blutdruck) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Glomerulus selbst (= höherer Druck <strong>de</strong>r Ausscheidungswege) ermöglicht.<br />

Die Glomeruluskapillaren haben eine wichtige Eigenschaft: sie besitzen kleine Poren, mit einem Durchmesser von 50 bis 100<br />

nm, welche nicht von einem Diaphragma be<strong>de</strong>ckt sind. Auf Gr<strong>und</strong> dieser Poren wird das Kapillarendothel ein gefenstertes<br />

Endothel genannt.<br />

NB: Die Vasa recta <strong>und</strong> die Vv. interlobulares besitzen auch ein gefenstertes Endothel.<br />

Diese Endothel erlaubt <strong>de</strong>n Durchtritt von gewissen Substanzen, wie Wasser, Natrium, Harnstoff, Glukose <strong>und</strong> kleine Proteine.<br />

Der Durchmesser <strong>de</strong>r Poren hin<strong>de</strong>rt jedoch Blutzellen <strong>und</strong> grosse Makromoleküle, mit Molekulargewicht von mehr als 68000, am<br />

Durchtritt.<br />

Zusätzlich zur Grösse <strong>de</strong>s Moleküls spielt auch seine elektrische Ladung eine Rolle. Moleküle, <strong>de</strong>ren Grösse kleiner als 3.5 nm<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Ladung entwe<strong>de</strong>r positiv o<strong>de</strong>r neutral sind, wer<strong>de</strong>n leicht filtriert. Die Oberfläche <strong>de</strong>r Endothelzellen ist negativ gela<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> von einem Glykoproteinmantel (Heparansulfat) umgeben. Deswegen hin<strong>de</strong>rt sie die Passage von grossen anionischen<br />

Proteinen.<br />

Die glomeruläre Filtrationsrate beträgt normalerweise 120ml/Min. <strong>und</strong> entspricht <strong>de</strong>m Filtratvolumen aller Glomeruli pro<br />

Zeiteinheit. Nach <strong>de</strong>r Passage durch die Filtrationsbarriere befin<strong>de</strong>t sich das glomeruläre Filtrat (Primärharn, Ultrafiltrat) im<br />

Kapselraum <strong>und</strong> gelangt in <strong>de</strong>n Tubulus proximalis, pars convoluta. Pro Tag wer<strong>de</strong>n etwa 180 Liter filtriert <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Tubuli<br />

transportiert. Während <strong>de</strong>s Durchganges durch die verschie<strong>de</strong>nen Segmente <strong>de</strong>r Tubuli ermöglichen Ausscheidungs- <strong>und</strong><br />

Reabsorptionsmechanismen die Herstellung <strong>de</strong>s engültigen Urins. Der Primärharn wird zu 99% rückresorbiert. Die Urinproduktion<br />

beträgt 1,5 Liter/24 St<strong>und</strong>en.

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