Im Fischernetz ertrunken - Aktuelle Ausgabe
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Seite 12 Dies unD Das Bodensee Nachrichten, 16. August 2013<br />
Vergangenes aus Arbon<br />
«Alles falsch»<br />
ARBON Kulturcinema zeigt den Film «wrong»<br />
Heute Freitag, 16. August, um<br />
20.30 Uhr zeigt das Kultur Cinema<br />
Arbon den schrägen und<br />
absurden Film «wrong» des<br />
eigenwilligen englischen Independent-<br />
Regisseur Quentin<br />
Dupieux.<br />
Nichts macht Sinn in Wrong, der<br />
in Locarno mit dem goldenen Leoparden<br />
ausgezeichnet wurde,<br />
nichts ist logisch, nichts entwickelt<br />
sich organisch aus dem vorher<br />
Geschehenen. Alles in diesem<br />
Film kommt aus dem Nichts. Dolph<br />
Springer, gespielt von Jack Plotnick,<br />
wacht eines Morgens auf und<br />
stellt fest, dass sein geliebter Hund<br />
<strong>Im</strong> Verein daheim<br />
«Welch ein Leben! Wie vielverzweigt und mannigfaltig die Vereine!<br />
Nein, unsere Zeit schlummert nicht» schreibt «Der Oberthurgauer»<br />
1887 in einem Bericht über das Arboner Vereinsleben. Es war nicht immer<br />
so. Bis gegen 1800 verbieten die weltlichen und geistlichen Herrschaften<br />
rigoros jede Vereinstätigkeit. Die Regierenden befürchten,<br />
dass freiheitliches Gedankengut in den Vereinen ihre Privilegien gefährden<br />
könnte. So sind Lesezirkel und Gesprächsrunden in verschwiegenen<br />
Hinterzimmern der Gastwirtschaften und privaten Stuben<br />
die einzige Möglichkeit, sich heimlich in Gruppen zu treffen.<br />
Die demokratischen Ansätze der Helvetik 1798 und die Kantonsgründung<br />
im Jahre 1803 räumen dann mit den feudalen Rechten der<br />
Obrigkeit auf; der Gründung von Vereinen steht nichts mehr im Weg.<br />
Zunächst sind sie die eigentlichen Keimzellen der Politik und Gesellschaft.<br />
Vaterländische Vereine fassen zuerst Fuss, 1840 die Schützen,<br />
1858 der Männerchor, 1875 die Turner. Ihre Protokolle berichten<br />
von Übungen und Proben, von Versammlungen, gemeinsamen Ausflügen,<br />
von Wettkämpfen, Fahnenweihen, Kameradschaftspflege und<br />
auch von politischen Auseinandersetzungen. Über den Unterhaltungsverein<br />
schreibt der evangelische Pfarrer Alfred Usteri 1888: «Er<br />
ging insbesondere darauf aus, dem seit Jahren eingenisteten Schlendrian<br />
der Gemeindebehörden entgegenzutreten und an der Verbesserung<br />
der polizeilichen und baulichen Veränderungen mit einer bewunderungswürdigen<br />
Furchtlosigkeit entgegenzuwirken.» Vereinsarchive<br />
sind wertvolle Quellen der Lokalgeschichte. Mit dem gesellschaftlichen<br />
Wandel während der stürmischen Industrialisierung<br />
schiessen weitere Vereine wie Pilze aus dem Boden: Berufliche Standesorganisationen,<br />
Handwerker- und Gewerbeverein, der Grütliverein<br />
der Fabrikarbeiter, später Gewerkschaften und kirchliche Gruppen<br />
für jung und alt. Nach 1900 sind es die politischen Parteien, die<br />
bei Wahlen und Abstimmungen engagiert mitmischen. Sozial tätige<br />
Gruppen kümmern sich um bedürftige Mitmenschen: Gemeinnütziger<br />
Frauenverein, Armenverein, Samariterverein, verschiedene Hilfskassen.<br />
Schliesslich ermöglicht ein bunter Strauss von kulturellen Vereinen<br />
jedermann, in der Freizeit ein wenig Abstand vom Alltag zu nehmen.<br />
Knapp die Hälfte der damals 10 000 Einwohner sind ausländische<br />
Arbeitskräfte –teils mit ihren Familien –Deutsche und Italiener.<br />
Der Deutsche Verein mit seinen verschiedenen Sektionen ist der<br />
weitaus grösste der Stadt. Kaisers Geburtstag wird jeweils mit rauschenden<br />
Festen, Pauken und Trompeten und vaterländischen Ansprachen<br />
gefeiert. Die Italiener haben eigene Organisationen, vor allem<br />
Chöre. Sie wohnen in ihrem autarken Neuquartier mit eigenen Läden<br />
und Gastwirtschaften. Ihre Garibaldistrasse hält die Erinnerung<br />
an die Heimat wach. Zahlreiche Vereine sind im 20. Jahrhundert verschwunden.<br />
Einige Beispiele: Unterhaltungsverein, Schifflisticker<br />
Männerchor, Casinoclub Arbor Felix, Athletenclub, Eisclub, Veloclub<br />
Helvetia, Löwengesellschaft, Naturheilverein, Guttemplerloge Arbonia,<br />
Beerdigungsverein. Nach mittlerweile ebenso vielen Neugründungen<br />
wirken heute in Arbon weit über hundert Vereine. An vielseitigem<br />
Angebot sinnvoller Freizeitaktivitäten fehlt es nicht.<br />
Hans Geisser<br />
Paul nicht mehr an seiner Seite<br />
weilt. Er hatte eine besonders innige<br />
Beziehung zu seinem felligen<br />
Gefährten, was ihn dazu veranlasst,<br />
eine grossangelegte Suchaktion<br />
zu starten. Dieses Unterfangen<br />
wird zunehmend absurd und<br />
führt Dolph bis ans vermeintliche<br />
Ende der Welt. Weitere Infos unter<br />
www.kulturcinema.ch. pd<br />
Die Hitze vor zehn Jahren<br />
HEIDEN Rückblick auf die extreme Wetterlage<br />
Angesichts der derzeit heissen<br />
Tage und Wochen wirdimmer<br />
wieder an den Hitzesommer<br />
vor zehn Jahren erinnert. Ein<br />
Blick in die Wetterchronik<br />
macht klar,dass die Bezeichnung<br />
«Hitzesommer 2003» voll<br />
und ganz berechtigt ist.<br />
In der Wetterchronik im AppenzellerKalenderwirdausführlichauf<br />
die damalige Wetterlage eingegangen.<br />
Nach einem überdurchschnittlich<br />
heissen Mai 2003 lag im<br />
Juni über dem Mittelmeer ein sehr<br />
kräftiges Subtropenhoch. Es lenkte<br />
stetig viel zu hoch erwärmte<br />
Luftmassen von Afrika her über die<br />
Südalpen nach Mitteleuropa. Dadurch<br />
entstand auf der Alpennordseite<br />
eine anhaltende Föhntendenz.<br />
Das extreme Hoch verhinderte<br />
ausgiebige Niederschläge<br />
und führte zu Trockenheit.<br />
Sperrung Werftstrasse<br />
ARBON Sperrung wegen Deckbelagsarbeiten<br />
Wegen Deckbelagsarbeiten<br />
muss die Werftstrasse im August<br />
kurzzeitig für jeglichen<br />
Verkehr gesperrt werden. Die<br />
Sperrung dauert von Mittwoch,<br />
21. bis Freitag, 23. August<br />
2013.<br />
In der Werftstrasse ist der Einbau<br />
der obersten Asphaltschicht<br />
(Deckbelag) noch ausstehend. Auf<br />
einen Einbau war bis jetzt aufgrund<br />
der hohen Bautätigkeit entlang<br />
der Werftstrasse verzichtet<br />
worden.<br />
Bild: Peter Eggenberger<br />
<strong>Im</strong> Hitzesommer 2003 war auch die schöne<br />
Brunnenanlage im Pärkli zwischen<br />
Kirche und Post in Heiden ein gefragter<br />
Ort der Abkühlung.<br />
Wassermangel im Juni<br />
Die 30-Grad-Marke wurde während<br />
Tagen und Wochen oft überschritten.<br />
Es fielen nur 36 Prozent<br />
der durchschnittlichen Regenmenge.<br />
Gemüse- und Obstkulturen,<br />
Getreidefelder und Wiesen litten<br />
sehr, sowohl unter der gleissenden<br />
Hitze als auch unter dem<br />
Wassermangel. Nachdem sich im<br />
grossmehrheitlich ebenfalls heissen<br />
Juli hin und wieder Niederschläge<br />
und damit eine geringe Abkühlung<br />
eingestellt hatte, kam es<br />
im August erneut zu einem Temperaturanstieg.<br />
Die Böden trockneten<br />
sofort aus, und die prekäre<br />
Situation in der Landwirtschaft<br />
verschärfte sich weiter. Die August-Hitzewelle<br />
herrschte über den<br />
ganzen Monat und führte häufig<br />
Temperaturen von über 35 Grad.<br />
Leichte Abkühlung<br />
im September<br />
Mit Bisentendenz waren die ersten<br />
Septembertage kühl und angenehm.<br />
In einzelnen Gebieten gab<br />
es bereits Nachtfröste. Es kam zu<br />
Gewittern mit einigen Niederschlägen,<br />
und im Alpstein lag in der<br />
ersten Monatshälfte über rund<br />
2400 Metern eine dünne Schneedecke.<br />
Nach der Monatsmitte aber<br />
stiegen die Temperaturen nochmals<br />
an, und der gravierende Wassermangel<br />
machte sich nun bei der<br />
Obsternte bemerkbar. Die Bäume<br />
trugen zum Teil sehr wenig Früchte,<br />
und Äpfel und Birnen waren oft<br />
trocken und fad.<br />
pd<br />
Symbolbild: fotolia.de<br />
Wegen Deckbelagsarbeiten wird die Werftstrasse in Arbon von Mittwoch bis Freitag<br />
gesperrt.<br />
Trockenes Wetter notwendig<br />
Der ausstehende Deckbelag wird<br />
darum nun als Schutz- und Verschleissschicht<br />
noch in diesem<br />
Sommer eingebaut. Sinn eines<br />
Deckbelages ist es, dem natürlichen<br />
Verfall der untersten Asphaltschicht<br />
aufgrund der Witterungsverhältnisse<br />
und der Abnutzung<br />
durch den Verkehr entgegenzuwirken.<br />
Der langfristige<br />
Werterhalt der Werftstrasse kann<br />
somit sichergestellt werden. Damit<br />
der Deckbelag eingebaut werden<br />
kann, muss die Werftstrasse für<br />
den motorisierten Verkehr gesperrt<br />
werden. Die Deckbelagsarbeiten<br />
sind witterungsabhängig<br />
und können nur bei trockenen<br />
Wetterverhältnissen ausgeführt<br />
werden. Bei schlechtem Wetter<br />
kann es zu Terminverschiebungen<br />
kommen. Die Sperrung dauert voraussichtlich<br />
vom Mittwoch, 21.<br />
August, 8Uhr, bis Freitag, 23. August,<br />
7Uhr.Fussgänger sind von der<br />
Sperrung nicht betroffen.<br />
pd<br />
Programm<br />
Kino Rosental<br />
Saisonstart mit<br />
Grossleinwand<br />
HEIDEN Die vor einem guten<br />
Jahr eingeführte, digitalisierte<br />
Projektionstechnologie im Kino<br />
Rosental steigert nicht nur die<br />
Bildqualität, sondern auch die<br />
Möglichkeiten bei der Bildgrösse.<br />
Eigentlich war die Leinwand<br />
des Kino Rosental seit der Renovation<br />
im 2001 schon immer<br />
um Einiges grösser, als das projizierte<br />
Bild, nur konnte die analoge<br />
Projektion diese Fläche gar<br />
nicht nutzen. Über die Sommerpause<br />
wurde die Projektionsfläche<br />
durch Versetzen der<br />
Leinwand und der Blenden um<br />
satte 36 Prozent erweitert. Damit<br />
startet das Rosental am<br />
Samstag, 17. August, mit «First<br />
Position» und «The Big Wedding»<br />
mit extragrossem Bildgenuss<br />
in die neue Saison.<br />
First Position<br />
Samstag, 17. August, 17:15 Uhr<br />
Sonntag, 25. August, 19:15 Uhr<br />
Dienstag, 3. Sept., 20:15 Uhr<br />
Die Dokumentation folgt sechs<br />
jungen Tänzern aus fünf Kontinenten<br />
im Alter zwischen 9und<br />
19 Jahren, die sich auf eine weltweite<br />
Ballettmeisterschaft vorbereiten,<br />
die ihr Leben für immer<br />
verändern könnte. Ein Jahr<br />
war das Filmteam dabei und<br />
wurde Zeuge von Verletzungen,<br />
die alle Träume zunichte machen<br />
könnten aber auch von<br />
starken persönlichen Einschränkungen<br />
und Verzicht, um<br />
das grosse Ziel zu erreichen. Die<br />
Meisterschaft ist eine der prestigeträchtigsten<br />
Wettbewerbe<br />
des professionellen Ballett-Tanzes.<br />
Aber die körperlichen und<br />
seelischenOpferdafürsindnicht<br />
zu unterschätzen.<br />
The Big Wedding<br />
Samstag, 17. August, 20:15 Uhr<br />
Samstag, 24. August, 20:15 Uhr<br />
Freitag, 30. August, 20:15 Uhr<br />
Eigentlich sollten Hochzeiten<br />
fröhliche Familienfeiern sein,<br />
aber bei den Griffins hat die<br />
Trauung ihres Adoptivsohnes<br />
das Potenzial eines Fiaskos. Don<br />
und Ellie Griffin (Robert De Niro<br />
und Diane Keaton) sind nämlich<br />
schon seit Jahren geschieden,<br />
aber als die biologische<br />
Mutter ihres Kindes beschliesst<br />
in die USA zu reisen, um bei der<br />
Hochzeit anwesend zu sein, sind<br />
sie gezwungen das glückliche<br />
Ehepaar zu mimen, um die ultrakonservative<br />
Dame nicht zu<br />
enttäuschen.