Fünftes und sechstes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung ...

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28.12.2013 Aufrufe

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Herausgeber: INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG HALLE – IWH Das IWH ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Hausanschrift: Kleine Märkerstraße 8, D-06108 Halle (Saale) Postanschrift: Postfach 11 03 61, D-06017 Halle (Saale) Telefon: +49 (0) 345 77 53-60 Telefax: +49 (0) 345 77 53-8 20 Internetadresse: http://www.iwh-halle.de AKADEMIE FÜR POLITISCHE BILDUNG TUTZING Hausanschrift: Buchensee 1, D-82327 Tutzing Telefon: +49 (0) 8158 256-0 Telefax: +49 (0) 8158 256-51 Internetadresse: http://www.apb-tutzing.de Alle Rechte vorbehalten Druck bei Druckhaus Schütze GmbH, Fiete-Schulze-Str. 13a, D-06116 Halle (Saale) Zitierhinweis: Blum, Ulrich; Oberreuter, Heinrich: Fünftes und sechstes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. Ökonomie und die Vorstellungen einer gerechten Welt – Soziale Marktwirtschaft und ihre kulturellen Wurzeln. IWH-Sonderheft 1/2011. Halle (Saale) 2011. ISBN 978-3-941501-09-6 (Print) ISBN 978-3-941501-23-2 (Online) 2

Akademie für Politische Bildung Tutzing Vorwort „Die Weltwirtschaft scheint aus den Fugen zu geraten. Selbst jene, die sich in Wirtschaftsfragen kundig glaubten, reiben sich die Augen, was alles auf den internationalen Finanzmärkten möglich ist. Der völlige Zusammenbruch des Finanzsektors scheint durch beherztes politisches Handeln vermieden worden zu sein, doch Zweifel bleiben, ob unsere Wirtschaftsweise tragfähig und auch gesellschaftspolitisch nachhaltig ist.“ Diese Aussagen aus der Einleitung der Tagung 2009 zum Thema: „Ökonomie und die Vorstellungen einer gerechten Welt – Ist die Soziale Marktwirtschaft am Ende?“ schließen sich nahtlos an die Fragen an die normative Basis der Tagung 2008 an. Dabei kann der Rekurs auf die Wertebasis nicht unbeachtet bleiben, der in der Tagung des Jahres 2010 unter dem Thema „Das kulturelle Fundament der Ökonomie“ stand. Denn es sind nicht allein die technischen Regulierungsmöglichkeiten einer modernen Volksoder gar Weltwirtschaft, die zu betrachten sind, sondern es ist das politische und gesellschaftliche System, das zu hinterfragen ist: Stichworte wie „Regulierungsversagen“ und „Politikversagen“ sind auf gleicher Höhe wie „Markt- und Wettbewerbsversagen“ zu behandeln. Hier erscheint der gemeinsame Rückgriff auf die Wertebasis zwingend, die sich in der ethisch-sozialen Begründung der Sozialen Marktwirtschaft manifestiert. Materielle Wohlstandsmehrung ist ein, Gerechtigkeit ein anderes Bewertungskriterium für die Akzeptanz unseres Wirtschaftssystems. Dabei sind Moral und die dahinterstehende Ethik und Religion für die Ökonomie neu zu entdecken. Die aktuelle Wirtschaftskrise ist ohne Betrachtung der kulturellen Wurzeln der Wirtschaftsordnungen nicht zu bewältigen, weil Handlungen nicht nur „ökonomisch effizient“, sondern auch kulturbezogen ablaufen. Wirtschaftspolitische Lösungen greifen ins Leere, wenn sie diesen Zusammenhang nicht berücksichtigen. Dabei sind die Antworten, die Politikern und Unternehmern in einer globalen Wirtschaft gegeben werden, unterschiedlich. Sie orientieren sich am jeweiligen Kulturkreis. Das fünfte und sechste ForumMenschenwürdige Wirtschaftsordnung“ als gemeinsame Veranstaltung der Akademie für Politische Bildung Tutzing und des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, unterstützt durch die Hanns Martin Schleyer-Stiftung, thematisierte im Frühsommer 2009 und 2010 die Bedeutung der Werterückbindung der Wirtschaft sowie das Spannungsfeld zwischen der Ökonomie und den Vorstellungen einer gerechten Welt. Die hier vorgelegten Vorträge entstammen diesen Veranstaltungen. Halle (Saale) und Tutzing im Juni 2011 Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Oberreuter Direktor der Akademie für Politische Bildung Tutzing 3

Akademie für Politische Bildung Tutzing<br />

Vorwort<br />

„Die Weltwirtschaft scheint aus den Fugen zu geraten. Selbst jene, die sich in Wirtschaftsfragen<br />

k<strong>und</strong>ig glaubten, reiben sich die Augen, was alles auf den internationalen<br />

Finanzmärkten möglich ist. Der völlige Zusammenbruch des Finanzsektors scheint<br />

durch beherztes politisches Handeln vermieden worden zu sein, doch Zweifel bleiben,<br />

ob unsere Wirtschaftsweise tragfähig <strong>und</strong> auch gesellschaftspolitisch nachhaltig ist.“<br />

Diese Aussagen aus der Einleitung der Tagung 2009 zum Thema: „Ökonomie <strong>und</strong> die<br />

Vorstellungen einer gerechten Welt – Ist die Soziale Marktwirtschaft am Ende?“<br />

schließen sich nahtlos an die Fragen an die normative Basis der Tagung 2008 an. Dabei<br />

kann der Rekurs auf die Wertebasis nicht unbeachtet bleiben, der in der Tagung des<br />

Jahres 2010 unter dem Thema „Das kulturelle F<strong>und</strong>ament der Ökonomie“ stand. Denn es<br />

sind nicht allein die technischen Regulierungsmöglichkeiten einer modernen Volksoder<br />

gar Weltwirtschaft, die zu betrachten sind, sondern es ist das politische <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

System, das zu hinterfragen ist: Stichworte wie „Regulierungsversagen“<br />

<strong>und</strong> „Politikversagen“ sind auf gleicher Höhe wie „Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsversagen“<br />

zu behandeln. Hier erscheint der gemeinsame Rückgriff auf die Wertebasis zwingend,<br />

die sich in der ethisch-sozialen Begründung der Sozialen Marktwirtschaft manifestiert.<br />

Materielle Wohlstandsmehrung ist ein, Gerechtigkeit ein anderes Bewertungskriterium für<br />

die Akzeptanz unseres Wirtschaftssystems.<br />

Dabei sind Moral <strong>und</strong> die dahinterstehende Ethik <strong>und</strong> Religion für die Ökonomie neu zu<br />

entdecken. Die aktuelle Wirtschaftskrise ist ohne Betrachtung der kulturellen Wurzeln<br />

der <strong>Wirtschaftsordnung</strong>en nicht zu bewältigen, weil Handlungen nicht nur „ökonomisch<br />

effizient“, sondern auch kulturbezogen ablaufen. Wirtschaftspolitische Lösungen greifen<br />

ins Leere, wenn sie diesen Zusammenhang nicht berücksichtigen. Dabei sind die Antworten,<br />

die Politikern <strong>und</strong> Unternehmern in einer globalen Wirtschaft gegeben werden,<br />

unterschiedlich. Sie orientieren sich am jeweiligen Kulturkreis.<br />

Das fünfte <strong>und</strong> sechste <strong>Forum</strong> „<strong>Menschenwürdige</strong> <strong>Wirtschaftsordnung</strong>“ als gemeinsame<br />

Veranstaltung der Akademie für Politische Bildung Tutzing <strong>und</strong> des Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

Halle, unterstützt durch die Hanns Martin Schleyer-Stiftung, thematisierte<br />

im Frühsommer 2009 <strong>und</strong> 2010 die Bedeutung der Werterückbindung der Wirtschaft<br />

sowie das Spannungsfeld zwischen der Ökonomie <strong>und</strong> den Vorstellungen einer<br />

gerechten Welt. Die hier vorgelegten Vorträge entstammen diesen Veranstaltungen.<br />

Halle (Saale) <strong>und</strong> Tutzing im Juni 2011<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum<br />

Präsident des Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung Halle<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Oberreuter<br />

Direktor der Akademie<br />

für Politische Bildung Tutzing<br />

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