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Fünftes und sechstes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung ...

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Institut für Wirtschaftsforschung Halle<br />

Die wirtschaftlichen <strong>und</strong> insbesondere wirtschaftsstrukturellen Defizite gehen einher mit<br />

auffälligen politisch-institutionellen Defiziten. Die 57 Mitgliedsländer der OIC sind nahezu<br />

ausnahmslos als autoritär regierte Staaten zu bewerten. Sie weisen insgesamt ein hohes<br />

Defizit an Demokratie <strong>und</strong> Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> einen hohen Grad an staatlicher<br />

Intervention in den jeweiligen Wirtschaftssystemen auf.<br />

Ein Indikator hierfür ist der Index der Staatsausgaben der OIC-Länder. Er indiziert das<br />

Ausmaß des Staatseinflusses in der Wirtschaft <strong>und</strong> als dessen Kehrseite den Grad der<br />

individuellen Wirtschaftsfreiheit. Der vom Fraser Institute ermittelte Index für die OIC-<br />

Länder berücksichtigt die prozentualen Anteile<br />

– des Staatsverbrauchs am GDP,<br />

– der staatlichen Transfers <strong>und</strong> Subventionen am GDP,<br />

– der Staatsunternehmen <strong>und</strong> staatlichen Investitionen sowie<br />

– Höchststeuersätze für Gewinne <strong>und</strong> Einkommen.<br />

Die Skalenwerte variieren zwischen null <strong>und</strong> zehn, wobei Länder mit einem hohen Staatseinfluss<br />

geringe Bewertungen erhalten. Die entsprechenden Bewertungen sind der<br />

Abbildung 3 zu entnehmen. Sie bewegen sich im Durchschnitt um den Wert fünf, was<br />

einen hohen Staatseinfluss indiziert.<br />

Abbildung 3:<br />

Index der Staatsausgaben nach OIC-Ländergruppen für das Jahr 2007<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

-<br />

Guyana<br />

Malaysia<br />

Jordan<br />

Morocco<br />

Kyrgyz Republic<br />

Kazakhstan<br />

Cameroon<br />

Pakistan<br />

Indonesia<br />

Egypt, Arab Rep.<br />

Cote d'Ivoire<br />

Albania<br />

Guinea-Bissau<br />

Mozambique<br />

Niger<br />

Senegal<br />

Burkina Faso<br />

Mauritania<br />

Chad<br />

Uganda<br />

Benin<br />

Mali<br />

Sierra Leone<br />

Bangladesh<br />

Togo<br />

Algeria<br />

Azerbaijan<br />

Tunisia<br />

Oman<br />

Syrian Arab Republic<br />

Gabon<br />

Nigeria<br />

Iran, Islamic Rep.<br />

Bahrain<br />

Kuwait<br />

United Arab Emirates<br />

Turkey<br />

Quelle: Fraser Institute (2009).<br />

OIC-MDC OIC-LDC OIC-FEC<br />

Der „Index für Rechtsstaatlichkeit“ (rule of law index) für die OIC-Länder vermittelt ein<br />

ähnliches Bild. Dieser Index erfasst den Grad des Vertrauens der Wirtschaftsakteure in<br />

die Geltung <strong>und</strong> Durchsetzung der rechtlichen Regeln des Vertrags-, Eigentums- <strong>und</strong><br />

Strafrechts einschließlich der Unabhängigkeit des staatlichen Justizwesens. Die Werte<br />

bewegen sich zwischen −2,5 <strong>und</strong> +2,5, wobei höhere Werte mehr Rechtsstaatlichkeit<br />

indizieren (vgl. Abbildung 4). Für die große Mehrheit der OIC-Länder sind negative oder<br />

nur niedrige positive Werte zu registrieren.<br />

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