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Institut für Wirtschaftsforschung Halle Stiglitz, J. E.; Yusuf, S. (eds) (2001): Rethinking the East Asian Miracle. World Bank: Washington. Tai, H.-C. (1989): Confucianism and Economic Development: An Oriental Alternative? The Washington Institute Press: Washington. Taube, M. (2007): Institutionelle Lebenszyklen im chinesischen Transformationsprozess – Aufstieg und Fall der Township Village Enterprises, in: U. Vollmer (Hrsg.), Globalisierung und Wandel von Institutionen. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Band 317. Duncker & Humblodt: Berlin, S. 133-177. Weber, M. (1991): Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus, Schriften 1915-1920. J. C. B. Mohr: Tübingen. Weidenbaum, M.; Hughes, S. (1996): The Bamboo Network. How Expatriate Chinese Entrepreneurs are Creating a New Superpower in Asia. New York. World Bank (1993): The East Asian Miracle. Economic Growth and Public Policy. World Bank Policy Research Report. Oxford University Press: Oxford et al. 110
Akademie für Politische Bildung Tutzing Wirtschaftsethik und Wirtschaftssysteme in islamischen Ländern Prof. Dr. Helmut Leipold Philipps-Universität Marburg Moamen Gouda Philipps-Universität Marburg 1 Wirtschaftskrise und Wirtschaftsethik Die glimpflich überstandene Finanz- und Wirtschaftskrise stellt auch die Wirtschaftsethik vor neue Fragen. In welchem Maße wurde die Krise durch ethische Defizite mit verursacht und – wenn ja – welche ethischen Konsequenzen und Korrekturen sind erforderlich? Da die Krise ein weltweites Ereignis war, ist die vergleichende Wirtschaftsethik gefordert. Die Analyse der christlichen oder jüdischen Wirtschaftsethiken greift zu kurz. Vielmehr sind die Analyse und der Vergleich aller wichtigen ethischen Systeme, also auch der islamischen, russisch-orthodoxen, buddhistischen, konfuzianischen oder daoistischen Ethiken angesagt; sie alle sind nach ihrer Vereinbarkeit und Tauglichkeit als konsensfähige Basis für konkrete Regeln zur Ordnung der Weltwirtschaft zu überprüfen. Ethik ist bekanntlich die Lehre, die das menschliche Wollen und Handeln hinsichtlich sittlich-moralischer Anforderungen thematisiert. Das Basisprinzip aller ethischen Lehren läuft auf das Postulat hinaus, bei der legitimen Verfolgung der Eigeninteressen die Würde und Rechte der Mitmenschen angemessen zu berücksichtigen, und d. h., das pure Eigeninteresse zu beschränken. Dieses Postulat kommt in den verschiedenen Versionen der „Goldenen Regel“ zum Ausdruck. Beispielhaft genannt sei der „Kategorische Imperativ“ von I. Kant, stets so zu handeln, dass die Maxime des eigenen Handelns jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. Bezogen auf die aktuelle Krise standen und stehen viele Finanzpraktiken im Widerspruch zu diesem Imperativ, denn die Ausgabe und der Handel fauler Kreditverbriefungen kann und darf kein allgemeines rechtliches Prinzip werden, weil es das totale Misstrauen in verlässliche vertragliche Abmachungen zur Folge hätte. Dem ethischen Basisprinzip ist auch außerhalb des Finanzsektors in anderen Lebensbereichen in zunehmendem Maße nur unzulänglich genügt worden. Deshalb ist die tiefere Ursache der Krise in der schleichenden Erosion der persönlichen Verantwortung für die Folgen risikoreicher Entscheidungen, mithin in der Erosion des elementaren Haftungsprinzips zu vermuten. An deren 111
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