Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

deutenden Streifen erhaben, während die Roth bezeichnenden
Stellen vertieft angedeutet. Mag nun dies möglicherweise auf
technische Gründe beim Stempelschneiden zurückzuführen sein,
immerhin bleibt es ein seltsam übereinstimmendes Vorkommniss,
dass auf Steinmonumenten gleicher Zeit die hellere Farbe (also
hier Silber) erhöht, die dunklere (hier ßoth) vertieft dargestellt
erscheint. 1 ) Besonders abweichende Darstellungen der beiden
Schildhälften zu einander werden bei Beschreibung der betreffenden
Münzen besonders erwähnt, hiebei möge es dem Verfasser
gestattet sein, die beiden Schildhälften einfach mit Adler
und Pfählen zu bezeichnen — letztere Bezeichnung wird nur der
Kürze wegen angewendet.
Den Namen des Landes betreffend, dessen Münzen und
Medaillen nachfolgend beschrieben werden, mag hier zu bemerken
sein, dass die übliche Bezeichnung „Oberösterreich" für dasselbe
kaum hundert Jahre im Gebrauche ist, indem in der Kanzleisprache
früherer Zeiten folgende Eintheilung statthatte. „Die
niederösterreichischen Lande" umfassten Oesterreich ob und unter
der Enns ; „Oberösterreich war die Bezeichnung für Tirol ; unter
„Vorderösterreich" verstand man den Breisgau, die Landvogtei
Elsass, selbst Vorarlberg; „Innerösterreich" waren die flerzogthümer
Steyermark, Kärnthen, Krain, die Grafschaft Görz und
das Küstenland. 2 ) In nachfolgender Beschreibung wird daher,
um Verwechslungen vorzubeugen, die Bezeichnung „ob der Enns"
gebraucht.
') Walz, die Grabdenkmäler zu Salzburg, II. Theil, pag. 84.
2 ) Bergmann, Medaillen auf berühmte Männer, Bd. I., pag. 166.