Šablona -- Diplomová práce (uni) - DSpace UTB

UTB in Zlín, Fakultät für humanwissenschaftliche Studien 46
den Jungbürgern der Stadt alljährlich einen Baum gespendet haben sollen. Der Baum musste
vor Sonnenuntergang und ohne Wagen von Jünglingen aus einem konkreten Waldstück
beschafft werden. Dann bekam jeder dafür acht Taler zum Feiern. Es handelt sich angeblich
bei dieser Sitte um eine Art des Maibaumaufstellens. Aus ihm entstand später am letzten
Samstag im April ein Volksfest, an dem die Jünglingen noch heute eine sog. „Junggeselleneiche“
im Stadtpark pflanzen, wo man sich zum Schluss an einem Fest mit dem Maiabendball
unterhalten kann.
3.1.4 Walpurgis im Harz
Nach der Sage treffen sich in der Walpurgisnacht alle Hexen auf dem Brocken, der höchsten
Erhebung des Harzes. Heute werden in der Gegend um Harz am Abend des 30. April
Feste gefeiert, zum Beispiel in Altenau, Bad Sachsa, Bad Suderode, Braunlage, Hahnenklee,
Schierke und anderen, wo Tausende von Hexen und Teufeln ihr Unfung treiben.
Dann gehen sie in Fackelzüge mit Musik und spielen auf einer Felsenbühne ein Walpurgisschauspiel.
Wenn die Mitternacht schlägt, zeigt sich die Maikönigin, dann fängt ein großes
Feuerwerk an und alle tanzen bis Morgen.
3.1.5 Mailehen in Körrenzig bei Linnich
In dem nordrhein-westfälischen Ort Körrenzig wird noch heute ein seinerzeit verbreiteter
Brauch des Mailehens am Vorabend des 1. Mai gefeiert. An diesem Tag können alle Jünglinge
die über sechzehnjährigen Mädchen des Ortes ersteigern, die zu allem bereit sind,
sich an dieser Versteigerung beteiligen. Bei den fremden Jünglingen wird der Preis oft gern
künstlich in die Höhe geschossen. Mädchen, die sich für keinen Jüngling interessieren,
müssen zum Ende in einen so genannten „Sack“, der dann verkauft wird. Der Maimann
sollte sich am ersten Sonntag im Mai persönlich bei seiner Braut vorstellen, aber auch sollte
er sie am zweiten Sonntag zum Maiball begleiten. 53
53 FEILHAUER, Angelika. Feste feiern in Deutschland.