Šablona -- Diplomová práce (uni) - DSpace UTB
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<strong>UTB</strong> in Zlín, Fakultät für humanwissenschaftliche Studien 32<br />
eher brannte man oft Pfingstfeuer ab. Fast alle mit Pfingsten verbundenen Sitten sind aber<br />
jahreszeitlich bedingte Frühlings- oder Maibräuche. Pfingsten war ein fröhliches Fest und<br />
deshalb schmückte man Kirchen, Straßen und Häuser festlich mit frischen grünen Zweigen<br />
und Blumen. Zum Beispiel im Harz gab es eine Maske des Pfingstkönig und man musste<br />
erraten, wer sich hinter der Maske versteckt. Wenn man es nicht erriet, schüttelte der<br />
Pfingstkönig den Kopf und klingelte mit Glöckchen, die er an seiner Krone trug. In vielen<br />
Orten wurde an Pfingsten das Vieh aus den Ställen fortgelassen und wurde festlich zubereitet.<br />
Am schönsten wurde das erste oder das letzte Tier des Zuges geschmückt. Aus diesem<br />
Brauch entstand die Redensart „aufgeputzt wie ein Pfingstochse“. Knechte, die man am<br />
Pfingsten zum letztenmal auf der Viehweide sah, wurden zum Pfingstlümmel gewählt. Ab<br />
und zu musste man sie mit einem kalten Wasserguss aus dem Bett holen. Das schlimmste<br />
konnte Jungen und Mädchen treffen, die faul gewesen waren. Sie mussten ein Schandkleid<br />
aus Zweigen und Laube tragen und man führte sie von Haus zu Haus, wo sie verspottet<br />
wurden. Sie bekamen Namen wie Pfingstbutz, Pfingstbraut, Pfingsthammel oder Pfingstdreck<br />
und dann wurden sie oftmals in den Brunnen geworfen.<br />
Im Mittelalter feierte man den Anfang Pfingsten unter freiem Himmel. Es hatten Reiterspiele,<br />
Wettritte und andere Wettkämpfe stattgefunden und diejenigen, die in diesen Wettkämpfen<br />
siegten, wurden zur Pfingstkönigin oder zum Pfingstkönig erhoben. Im Jahre<br />
1184 kamen in Mainz siebzigtausend Menschen zu Ritterspielen zusammen. In manchen<br />
Gegenden musste man mit einem Stock einen Kranz- oder Ringstechen aufspießen. Zum<br />
Beispiel in Thüringen gab es das Topf- oder Hahnenschlagen. Die Wettkämpfer wurden<br />
mit verbundenen Augen verschiedentlich im Kreis gedreht und mussten dann gleich mit<br />
einem Stich einen Topf treffen. Der Gewinner bekam einen Hahn. Die verschiedene<br />
Pfingstspiele gibt es noch bis heute.<br />
Zu Pfingsten gehörte früher auch Aberglauben. Wenn man Hexen oder den Teufel vom<br />
Haus fern halten wollte, wurde über das Dach eine Handvoll Bohnen geworfen. Besonders<br />
heilkräftig war am Pfingsten Wasser aus Bächen und Brunnen. Es wurde getrunken, es<br />
wurde als Mittel gegen Augenkrankheiten benutzt und man badete auch in diesem Wasser.<br />
Pfingsttau, die angeblich sehr kostbar war, verhinderte nach dem Volksglauben Pickel und<br />
machte zarte schöne Haut. Die Bauern gaben den Tau dem Vieh ins Futter, um die Tiere<br />
vor Verhexung zu schützen. Diejenigen, die am Pfingstag zur Welt kamen, galten als