Naturwissenschaftliches Arbeiten - SINUS Bayern
Naturwissenschaftliches Arbeiten - SINUS Bayern
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<strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong><br />
<strong>SINUS</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Natur und Technik Gymnasium Jgst. 5<br />
Wasser als Lösungsmittel<br />
Ausgehend von der Frage, ob sich beim Auflösen eines Zuckerwürfels in Wasser die Gesamtmasse<br />
ändert, äußern die Schülerinnen und Schüler Vermutungen und überprüfen<br />
diese experimentell. Zur Erklärung des Ergebnisses wird das Teilchenmodell verwendet.<br />
Weitere Versuche, z. B. zum unterschiedlich schnellen Lösen von Farbstoffen aus Früchtetee<br />
in kaltem und heißem Wasser, vertiefen die Modellvorstellung.<br />
Ziele<br />
• V1: Hypothesenbildung, Experimentieren und Protokollieren (Trennen von Beobachtung/Messung<br />
und Auswertung/Erklärung!); Erklärung durch einfaches Teilchenmodell<br />
(vielen Schülerinnen und Schülern schon aus der Grundschule bekannt)<br />
• V2: zusätzlich: Anwenden und Veranschaulichen des Teilchenmodells<br />
• V3: Kennenlernen des Kapillareffekts (als Voraussetzung für das Verständnis der<br />
Saugwirkung von Filterpapier)<br />
• V4: Erkennen, dass schwarze Filzstiftfarbe eine Gemisch aus verschiedenen Farbstoffen<br />
ist. Anwenden des Teilchenmodells zur Erklärung des Trenneffekts: verschiedene<br />
Sorten von Farbstoffteilchen (Farbstoffmolekülen), die unterschiedlich schnell mit den<br />
Wasserteilchen mitgezogen werden<br />
Hinweise zur Durchführung<br />
Zeitaufwand<br />
Im Einführungsunterricht sind 3 bis 4 Unterrichtsstunden<br />
sinnvoll, in knapper Form lässt<br />
sich die Unterrichtseinheit auch in einer Doppelstunde<br />
durchführen.<br />
Erforderliches Vorwissen<br />
Fachlich wird kein Wissen vorausgesetzt, zum<br />
Umgang mit den Messwerten werden Dezimalbrüche<br />
benötigt, die den Schülerinnen und<br />
Schülern aus der Grundschule bekannt sein<br />
sollten. Gegebenenfalls ist eine Hilfestellung<br />
erforderlich.<br />
Abb. 1: Verschwindet der Zucker im Wasser?<br />
Materialliste<br />
V 1: Bechergläser (150 - 300 ml), Zuckerwürfel, Digitalwaagen (Genauigkeit 0,1 g)<br />
V 2: wieder Bechergläser, Teebeutel, kaltes und heißes Wasser (ggf. Wasserkocher)<br />
V 3: wieder Bechergläser, ausgezogene Glaspipetten, Wasser<br />
V 4: Rundfilter; auch einige zur Herstellung der Dochte, Petrischalen, schwarze Filzstifte,<br />
Scheren, spitze Bleistifte,<br />
zum Trocknen der Chromatogramme: Tuch, Klammern, Schnur, Föhn<br />
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<strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong><br />
<strong>SINUS</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Ablauf<br />
Die Unterrichtseinheit ist für einen der ersten Experimentiernachmittage vorgesehen. Deshalb<br />
erhalten die Schüler/innen noch viel Anleitung und Unterstützung durch die Lehrkraft.<br />
Nach einem Lehrervortrag zum methodischen Vorgehen von Naturwissenschaftlern (Einführung<br />
in naturwissenschaftliches <strong>Arbeiten</strong>: Fragestellung, Vermutung, Versuch/Experiment;<br />
genaues Beschreiben, Trennung von Beobachtung/Messung und Auswertung/Erklärung)<br />
zeigt die Lehrkraft in einem Vorversuch das Auflösen eines Zuckerwürfels in<br />
Wasser. Die Schüler/innen formulieren ihre Beobachtungen, diese werden besprochen<br />
und dann werden die Lernenden aufgefordert, Fragestellungen (noch keine Erklärungen!)<br />
zu dieser Beobachtung zu entwickeln. Entweder aus dieser Diskussion oder durch die<br />
Lehrkraft eingeworfen, stellt sich die Frage: Verringert sich die Gesamtmasse von Wasser<br />
und Zucker, wenn der Zuckerwürfel verschwindet?<br />
Die Schülerinnen und Schüler äußern Vermutungen und schließlich wird ein Experiment<br />
(Versuch 1, Lösen von Zucker) geplant, mit dem die Vermutungen geprüft werden können.<br />
Im Rahmen eines Experimentiernachmittags steht genügend Zeit zur Verfügung, sodass<br />
die Schüler/innen zuerst in Einzel- oder Partnerarbeit eine Versuchsplanung aufstellen<br />
und diese dann gemeinsam besprechen und bewerten können. An dieser Stelle wird<br />
auch die Bedienung der Waagen erklärt.<br />
Mithilfe des Arbeitsblattes (vgl. Anlage) führen die Kinder dann in Partnerarbeit selbständig<br />
ihre Messungen durch und protokollieren die Ergebnisse. Eine gemeinsame Besprechung<br />
der Ergebnisse hat sich als sinnvoll erwiesen.<br />
Im anschließenden Unterrichtsgespräch werden die Beobachtungen ausgewertet. Dabei<br />
wird zur Erklärung das Teilchenmodell eingeführt. Unter www.denken-in-modellen.de finden<br />
sich Animationen zum Lösevorgang, die zur Veranschaulichung dienen können. Alternativ<br />
oder zusätzlich sollten schematische Darstellungen (vgl. M2) sowie räumliche Modelle<br />
eingesetzt werden, um die Bildung einer möglichst klaren und anschaulichen Vorstellung<br />
zu fördern.<br />
Um den Verteilungsvorgang sichtbar zu<br />
machen, wird in Versuch 2 (Lösen von<br />
Farbstoffen) der Farbstoff aus Früchtetee<br />
gelöst. Dabei arbeiten jeweils zwei<br />
Paare zusammen: eine Gruppe stellt im<br />
Becherglas kaltes, die andere heißes<br />
Wasser bereit, dann werden die Teebeutel<br />
gleichzeitig in beide Gläser vorsichtig<br />
eingetaucht und beobachtet. Die<br />
deutlich sichtbaren Unterschiede im<br />
zeitlichen Ablauf der Lösungsvorgänge<br />
werden mit der unterschiedlichen Geschwindigkeit<br />
der Wasserteilchen erklärt.<br />
Abb. 2: Lösungsvorgang in kaltem und warmem Wasser<br />
Versuch 3 (Kapillareffekt) dient als Vorversuch für die Papierchromatographie und soll<br />
nur das Phänomen des Kapillareffekts zeigen. Auf eine ausführliche Erklärung des Effekts<br />
wurde bisher verzichtet.<br />
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<strong>SINUS</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Abb. 3: Der Kapillareffekt (hier mit Tinte verdeutlicht)<br />
Abb. 4: Auftrennung der Bestandteile der Filzstiftfarbe<br />
Versuch 4 (Untersuchung der Zusammensetzung von schwarzer Filzstiftfarbe) ist<br />
durch das Auftreten der farbigen Ringe für die Schülerinnen und Schüler sehr motivierend<br />
und es empfiehlt sich, genügend Papierfilter bereit zu halten. Die getrockneten Papierchromatogramme<br />
können auf das Arbeitsblatt geklebt oder fotografiert werden. Bei der<br />
Besprechung der Ergebnisse wird das Teilchenmodell erneut aufgegriffen und angewendet,<br />
ohne auf Details der chromatographischen Trennung genauer einzugehen.<br />
Anmerkungen und Erfahrungen<br />
Es hat sich gezeigt, dass die größte Schwierigkeit das Formulieren von Beobachtungen<br />
und Schlussfolgerungen darstellt. Hier sind Hilfestellungen erforderlich. Dies kann im<br />
Rahmen einer Besprechung im Plenum erfolgen oder auch, indem gelungene Schülerlösungen<br />
zu Beginn der Folgestunde auf Folie vorgestellt und besprochen werden. Das Teilchenmodell<br />
wurde im allgemeinen gut aufgenommen, viele Lernende nannten von sich<br />
aus bereits die Bezeichnungen „Molekül“ oder „Atom“. Als Variante können zu Beginn des<br />
Schuljahres nur die ersten beiden Versuche durchgeführt und besprochen werden und die<br />
Papierchromatographie später im Schuljahr zur Wiederholung, Anwendung und Vertiefung<br />
des Teilchenmodells eingesetzt werden.<br />
Zusammengestellt von Harald Haidl, Klenze-Gymnasium München (<strong>SINUS</strong> <strong>Bayern</strong>)<br />
Bildnachweis: Zeichnung und Fotos H. Haidl<br />
Anlage: Arbeitsblatt<br />
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Klasse 5....., <strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> Name: .................................... Datum: .....................<br />
Vorversuch:<br />
Wasser als Lösungsmittel<br />
Ein Zuckerwürfel wird in ein Gefäß mit Wasser gegeben.<br />
Beobachtung: ......................................................................................................................<br />
Versuch 1: Lösen von Zucker<br />
Ein Zuckerwürfel (Masse: ...... g) wird in ein Gefäß mit Wasser (Masse: ...... g) gegeben.<br />
Ändert sich dabei die Gesamtmasse? Wenn ja, um wie viel? Schreibe deine Vermutung auf:<br />
..............................................................................................................................................<br />
Überprüfe deine Vermutung und notiere das Ergebnis.<br />
Beobachtungen/Messwerte: ................................................................................................<br />
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Auswertung: ........................................................................................................................<br />
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Versuch 2: Lösen von Farbstoffen aus Früchtetee<br />
Früchtetee enthält farbige Stoffe, die sich in Wasser lösen. Dadurch kannst du den Lösungsvorgang<br />
besser beobachten. Vergleicht in Gruppen das Lösungsverhalten von kaltem und<br />
warmem Wasser. Schreibe deine Beobachtungen auf. Versuche dann, den Unterschied zu<br />
erklären.<br />
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Klasse 5....., <strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> Name: .................................... Datum: .....................<br />
Versuch 3: Kapillareffekt<br />
Tauche ein dünnes Glasröhrchen (eine Glaskapillare) vorsichtig einige Zentimeter tief in<br />
Wasser. Was kannst du beobachten?<br />
..............................................................................................................................................<br />
Man nennt diese Erscheinung den Kapillareffekt.<br />
Auch in Papier, besonders in Löschpapier oder in Filterpapier, befinden sich ganz kleine<br />
Hohlräume, die zu einem Kapillareffekt führen. Deshalb saugt Papier Wasser auch nach<br />
oben.<br />
Versuch 4: Untersuchung der Zusammensetzung von schwarzer Filzstiftfarbe<br />
Bohre ein Loch in die Mitte eines Rundfilters und male mit einem schwarzen Filzstift einen<br />
Kreis um das Loch. Falte dann einen Docht aus Filterpapier, stecke ihn in das Loch des<br />
Rundfilters und lege den Rundfilter auf die einen Zentimeter hoch mit Wasser gefüllte Petrischale.<br />
Wenn das Wasser den äußeren Bereich des Rundfilters erreicht hat, wird der Filter<br />
entnommen und getrocknet.<br />
Beobachtung:<br />
Erklärung:<br />
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