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Vorentwurf der Begründung zur Neuaufstellung des ... - Stadt Troisdorf

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<strong>Begründung</strong><br />

<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

<strong>Vorentwurf</strong>, Stand: 26.08.2013


<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

B e g r ü n d u n g<br />

gemäß § 9 Abs. 8 (i. V. m. § 3 Abs. 1 u. § 4 Abs. 1) BauGB<br />

Flächennutzungsplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

<strong>Neuaufstellung</strong> – <strong>Vorentwurf</strong> 2013<br />

Inhaltsverzeichnis s. letzte Seite<br />

1 Einführung<br />

1.1. Aufgabe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

Die Planung <strong>der</strong> baulichen Entwicklung <strong>der</strong> Städte und Gemeinde erfolgt im Rahmen<br />

<strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltung. Sie ist ein in Artikel 28 <strong>des</strong> Grundgesetzes verankertes<br />

Grundprinzip <strong>der</strong> freiheitlich demokratischen Grundordnung und gibt den<br />

Kommunen die Möglichkeit, öffentliche Aufgaben <strong>der</strong> örtlichen Gemeinschaft selbständig<br />

zu erfüllen. Beschlussorgan sind die in Wahlen demokratisch legitimierten<br />

Räte. Pflichtaufgabe je<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und Gemeinde ist es, auf Grundlage <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Bauleitplanung eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen. Im<br />

Wege <strong>der</strong> Bauleitplanung nach dem Baugesetzbuch (BauGB) wird die bauliche und<br />

sonstige Nutzung <strong>der</strong> Grundstücke nach einem bun<strong>des</strong>einheitlichen, zweistufigen<br />

Planungsverfahren festgelegt. Bauleitpläne sind <strong>der</strong> großmaßstäbliche Flächennutzungsplan<br />

für das gesamte <strong>Stadt</strong>- o<strong>der</strong> Gemeindegebiet als vorbereiten<strong>der</strong> Bauleitplan<br />

und die kleinmaßstäblichen Bebauungspläne als verbindliche Bauleitpläne für<br />

abgegrenzte Teilbereiche. Bauleitpläne müssen aufgestellt o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t werden,<br />

sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung erfor<strong>der</strong>lich ist. Im gestuften<br />

Planungssystem <strong>der</strong> Bauleitplanung ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan als übergeordnetes<br />

städtebauliches Gesamtkonzept Voraussetzung für die Aufstellung von Bebauungsplänen.<br />

Daher ist notwendig, dass in je<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und Gemeinde ein Flächennutzungsplan<br />

existiert, <strong>der</strong> den aktuellen planungspolitischen Zielen entspricht.<br />

Der Flächennutzungsplan stellt für das gesamte <strong>Stadt</strong>- o<strong>der</strong> Gemeindegebiet die sich<br />

aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><br />

Grundstücksflächen dar. Die Darstellung erfolgt dem vorbereitenden Charakter <strong>des</strong><br />

Planes entsprechend nur in den Grundzügen, nicht parzellenscharf. Der Flächennutzungsplan<br />

hat die Funktion, die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Raum<br />

auf einer überordneten Maßstabsebene im Hinblick auf ihre grundsätzliche Vereinbarkeit<br />

zu koordinieren. Die grundstücksbezogene städtebauliche Ordnung im Detail<br />

wird in den Bebauungsplänen festgesetzt, die aus den Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

zu entwickeln sind (Entwicklungsgebot).<br />

Seite 1<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Als vorgeschalteter, vorbereiten<strong>der</strong> Bauleitplan entfaltet <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />

gegenüber den Eigentümern und Nutzungsberechtigten <strong>der</strong> Grundstücke keine unmittelbare<br />

Rechtswirkung. Der Flächennutzungsplan ist allerdings für die Entwicklung<br />

von Bebauungsplänen und die Beurteilung von Bauvorhaben im Außenbereich beachtlich<br />

und für an<strong>der</strong>e Behörden verbindlich, soweit seine Inhalte mit <strong>der</strong> Behörde<br />

abgestimmt worden sind.<br />

Wegen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sieht das BauGB<br />

eine Genehmigung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes durch die höhere Verwaltungsbehörde<br />

vor. Mit <strong>der</strong> präventiven Prüfung <strong>des</strong> rechtmäßigen Zustandekommens <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplanes dient sie <strong>der</strong> Rechtssicherheit <strong>des</strong> Planes.<br />

1.2. Zeitlicher und methodischer Planungsablauf<br />

Durch Beschluss vom 15.04.2010 <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschusses <strong>des</strong> Rates <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> vom wurde die <strong>Stadt</strong>verwaltung mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

beauftragt. Die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes fußt auf<br />

dem längerfristigen Leitbild „<strong>Troisdorf</strong>: Projekt Zukunft“ und den aus <strong>der</strong> Fortschreibung<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanes gewonnen Entwicklungsstrategien und Zielen <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, die in ihrer übergeordneten Gültigkeit keiner Überarbeitung bedurften.<br />

Leitbild <strong>Troisdorf</strong>: Projekt Zukunft<br />

Verän<strong>der</strong>ung – die neue Konstante<br />

Prägen<strong>des</strong> Merkmal <strong>der</strong> Gegenwart sind kontinuierliche und globale Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen,<br />

<strong>der</strong> Kommunikationsformen und Informationskanäle. …<br />

Unsere Stärken sind unsere Basis für die nächsten Schritte<br />

<strong>Troisdorf</strong> verfügt als Lebens-, Wirtschafts- und Verkehrsraum über großes Potenzial. Seine Stärken sind sehr vielfältig,<br />

zahlreiche Ansätze für eine positive <strong>Stadt</strong>entwicklung sind bereits vorhanden:<br />

Günstige geografische Lage und Anbindung an wichtige Verkehrsträger<br />

Fahrradfreundlichkeit<br />

Große und vielfältige Naturflächen<br />

Differenzierte Gewerbestruktur<br />

Gute medizinische Versorgung<br />

Großes Angebot sozialer Einrichtungen (Kin<strong>der</strong>gärten, -tagesstätten, Altenheime)<br />

Breites umfassen<strong>des</strong> Bildungsangebot<br />

Lebendige <strong>Stadt</strong>kultur<br />

und natürlich: die Menschen <strong>Troisdorf</strong>s – weltoffen, tolerant, multikulturell, international, umgänglich, integrativ<br />

Unsere Schwächen sind unsere Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Die Zukunftsfähigkeit einer <strong>Stadt</strong> hängt auch davon ab, wie konstruktiv die <strong>Stadt</strong> mit ihren Schwächen umgeht, ob sie diese als<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung begreift. In <strong>Troisdorf</strong> suchen wir für folgende Themen nach neuen Wegen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Funktionsmängel in <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt und hoher Kaufkraftabfluss<br />

ÖPNV-Angebot innerhalb <strong>Troisdorf</strong>s<br />

Mangeln<strong>des</strong> Selbstbewusstsein als <strong>Troisdorf</strong>er Bürger/in<br />

Geringe Identifikation <strong>der</strong> Ortsteilbewohner/innen mit <strong>der</strong> Gesamtstadt<br />

Angebote für Jugendliche<br />

Un<strong>zur</strong>eichende innerstädtische Freizeitflächen und -angebote<br />

Verän<strong>der</strong>ungen beginnen bei uns und werden durch uns gestaltet<br />

Auf dem gemeinsamen Weg in die <strong>Troisdorf</strong>er Zukunft ist je<strong>der</strong> einzelne wichtig – genauso wie wir zusammen wichtig sind. Das<br />

bedeutet, dass wir uns einbringen, mitgestalten, Verantwortung übernehmen und kooperieren, kurz: gemeinsam leben und<br />

handeln. In <strong>Troisdorf</strong> sind die Menschen Ausgangs- und Mittelpunkt unserer Zukunftsgestaltung.<br />

Unsere Aktionsfel<strong>der</strong><br />

Die für <strong>Troisdorf</strong> wichtigsten Aktionsfel<strong>der</strong> sind: Familie, Kin<strong>der</strong>, Senioren – Jugend, Schüler – Innenstadt – <strong>Stadt</strong>entwicklung,<br />

Wohnen, Mobilität – Bildung/Ausbildung – Wirtschaft – Kunst und Kultur – Freizeit und Sport – Image …<br />

Abb. 1: Vom Rat beschlossenes Leitbild<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Das Leitbild wurde in einem dreijährigen Arbeitsprozess zugleich als Grundlage für<br />

ein neues <strong>Stadt</strong>marketingkonzept entwickelt. 1 Seit 2003 sind die tragenden Leitbildbegriffe<br />

„unsere Werte“, „Miteinan<strong>der</strong>“ und „Familie“ Teil einer Kommunikationsstrategie,<br />

die sich auch an die <strong>Troisdorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger wendet. „<strong>Troisdorf</strong> –<br />

eine Familien-Angelegenheit“ 2 ist seitdem zusammen mit dem aktuellen Logo <strong>zur</strong><br />

<strong>Stadt</strong>marke geworden. Es zeigt die Eigenständigkeit <strong>der</strong> 12 <strong>Stadt</strong>teile in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Gesamtstadt und verkörpert dieses Leitbild, das sich über ein Jahrzehnt<br />

als tragfähig und sehr erfolgreich erwiesen hat. 3 So besteht <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplanes kein Anlass, an diesem authentischen und nach wie vor aktuellen<br />

Leitbild Korrekturen vorzunehmen. Es dient weiterhin als informelle Grundlage<br />

auch <strong>der</strong> räumlichen Planung.<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung verfolgt die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ebenfalls<br />

bereits seit vielen Jahren unverän<strong>der</strong>t die gleichen Ziele. Sie sind dem übergeordneten<br />

Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und eines qualifizierten Wachstums verpflichtet.<br />

Der Erarbeitungsprozess <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes setzt<br />

auf dem vorhandenen Leitbild und den unverän<strong>der</strong>t gültigen Zielvorstellungen für die<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung auf.<br />

Auch bei den unmittelbaren Grundlagen für die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

konnte teilweise auf vorhandene Daten und Planwerke direkt <strong>zur</strong>ückgegriffen<br />

werden. Die Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes <strong>zur</strong> öffentlichen Infrastruktur<br />

sind aus den regelmäßig fortgeschriebenen Bedarfsplänen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

abgeleitet wie sie z. B. in den Bereichen Schulentwicklung, Kin<strong>der</strong>tagesstättenbedarf<br />

o<strong>der</strong> Sportstättenbedarf verfügbar sind.<br />

Für die Einschätzung <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung wurde auf die ebenfalls fortgeschriebenen<br />

Bedarfs- und Angebotsanalysen <strong>der</strong> städtischen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungs-<br />

u. <strong>Stadt</strong>marketinggesellschaft TROWISTA GmbH <strong>zur</strong>ückgegriffen sowie auf<br />

die Grundlagen <strong>des</strong> Gewerbeflächenmasterplanes von 2007.<br />

Das Ausgleichs- und Kompensationsflächenkataster <strong>des</strong> städtischen Ökokontos lieferte<br />

Grundlagen <strong>zur</strong> Darstellung von Maßnahmenflächen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege<br />

und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Flächennutzungsplan.<br />

Die klimatischen Grundlagendaten wurden wegen ihrer längerfristigen Gültigkeit aus<br />

dem Klimagutachten <strong>des</strong> Deutschen Wetterdienstes von 1997 übernommen.<br />

Als Beitrag <strong>der</strong> Denkmalpflege <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung sind die Ergebnisse <strong>des</strong> 2010<br />

vom Rat beschlossenen Denkmalpflegplanes in die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

eingeflossen. Der Denkmalpflegplan ist in einem Zeitraum von vier Jahren<br />

von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als Unterer Denkmalbehörde aufgestellt worden. Er liefert<br />

ein umfassen<strong>des</strong> Bild über Bau- und Bodendenkmäler in <strong>Troisdorf</strong>, ihre Entstehung<br />

1 Die Projektdokumentation ist veröffentlicht auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> unter<br />

http://www.troisdorf.de/Extern/ebooks/doku_projekt_zukunft_eBook/pdf/doku_projekt_zukunft.pdf<br />

2 2002 im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> von <strong>der</strong> Kölner Werbeagentur Klautzsch und Grey entwickelt<br />

3 Wettbewerbsentwurf von Carsten Moog<br />

Seite 3<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


und historische Einbindung sowie erhaltenswerte Siedlungen und Einzelgebäude mit<br />

entsprechenden Maßnahmenempfehlungen 4 .<br />

Zielaussagen <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

1. Wohnbauflächenentwicklung<br />

Gewandelte Wohnbedürfnisse berücksichtigen<br />

Eigenentwicklung ermöglichen, an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Region mit Augenmaß teilnehmen<br />

Wohnbedarf durch Nachhaltigkeitsprüfung qualifizieren, soweit wie möglich durch Innenentwicklung decken<br />

Art und Maß <strong>der</strong> Verdichtung an bestehende Strukturen anpassen<br />

Nachverdichtung in städtebaulich vertretbarem Umfang<br />

Pendlerzahlen reduzieren, Bindung von Berufseinpendlern an den Wohnstandort <strong>Troisdorf</strong><br />

Neue Wohnbauflächen an vorhandene Flächen anschließen<br />

Vorhandene Infrastrukturen soweit wie möglich auslasten<br />

Angepasst an den Charakter vorhandener Quartiere Funktionsmischungen auch erhalten<br />

2. Gewerbeflächen und wirtschaftliche Entwicklung<br />

Ständige Anpassung und Optimierung <strong>der</strong> kommunale Rahmenbedingungen <strong>zur</strong> Sicherung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Lebensgrundlagen<br />

Qualifiziertes Wachstum an Arbeitsstätten, vorrangig zukunftsorientierte Branchen, Mix mit Synergieeffekten<br />

Arbeitsplatzintensive, emissionsarme und innovationsträchtige Betriebe sowie Dienstleistungsunternehmen<br />

bevorzugt ansiedeln<br />

Flächeninanspruchnahme im Wesentlichen auf die vorhandenen gewerblichen Bauflächen beschränken<br />

Erfor<strong>der</strong>nis neuer Ergänzungsflächen kritisch prüfen und nur beson<strong>der</strong>s begründet in Anspruch nehmen<br />

Möglichkeiten eines Gewerbeflächenrecyclings nutzen<br />

Verbrauchernahe Versorgungsstrukturen erhalten und stärken<br />

Innenstadt als Hauptversorgungszentrum stärken, „Dienstleistungsstandort Bahnhof“ entwickeln<br />

Standortvorteil <strong>des</strong> Flughafens Köln-Bonn nutzen<br />

3. Umwelt- und Lebensqualität<br />

Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesse in Gang setzen und för<strong>der</strong>n<br />

Berücksichtigung von Klimaschutz und Klimaanpassung<br />

Flächenverbrauch minimieren<br />

Vorhandene Grünachsen als Verbindungselemente zwischen <strong>der</strong> freien Landschaft und dem besiedelten<br />

Raum erhalten<br />

Qualitativ hochwertige Grünkorridore entwickeln, „Grün in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>“ weiterentwickeln<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> erneuerbaren Energiegewinnung (solar optimierte Gebäu<strong>des</strong>tellung) bei Neuplanungen<br />

berücksichtigen<br />

Flächenversiegelungen bei Neubauvorhaben reduzieren<br />

Energie und Ressourcen sparen<strong>des</strong> Bauen för<strong>der</strong>n<br />

Entsiegelungs- u. Begrünungsmaßnahmen im Bestand för<strong>der</strong>n<br />

4. Verkehrsentwicklung<br />

Verkehrsmittel <strong>des</strong> Umweltverbun<strong>des</strong> (ÖPNV/Fahrrad/Fußgänger) unterstützen<br />

Nachhaltige Wirkung <strong>des</strong> Modellprojektes Fahrradfreundliches <strong>Troisdorf</strong> sichern, Nahmobilität för<strong>der</strong>n<br />

Angebot <strong>des</strong> ÖPNV nachfrageorientiert verbessern<br />

Gewerbegebiete an den ÖPNV anbinden<br />

Bahnhof <strong>Troisdorf</strong> und die Haltepunkte in Spich und Friedrich-Wilhelms-Hütte attraktivieren<br />

Hochbelastete Ortsdurchfahrten durch Ortsumgehungen und sonstige Maßnahmen entlasten<br />

In entlasteten Ortsdurchfahrten Wohnumfeldqualität <strong>zur</strong>ückgewinnen<br />

Wohnquartiere von Schleichverkehren weitestgehend freihalten<br />

Abb. 2: <strong>Stadt</strong>entwicklungsziele<br />

Soweit Planungsgrundlagen für ein aktuelles räumliches Gesamtkonzept fehlten<br />

wurden diese neu erarbeitet. Der Umfang <strong>der</strong> Arbeiten erfor<strong>der</strong>te eine Vergabe dieser<br />

Planungsleistungen an fachlich spezialisierte Büros. Mit <strong>der</strong> Hinzuziehung exter-<br />

4 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Schriftenreihe <strong>des</strong> Archivs <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Band 31,<br />

November 2010, fachgutachterlich erarbeit vom Architekturbüro Vogt-Werling (Marianne Vogt-Werling<br />

und Prof. Dr. Michael Werling), Bergisch Gladbach<br />

Seite 4<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


ner Fachbüros für die Erstellung <strong>der</strong> notwendigen sachlichen Teilkonzepte konnte<br />

zugleich eine gründliche gutachterliche Beratung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschusses<br />

sichergestellt werden, die allen Beschlüssen über Teilkonzepte ergänzend <strong>zur</strong> fachlichen<br />

Begleitung durch die Verwaltung voranging.<br />

1.2.1 Erstellung sachlicher Teilkonzepte<br />

Folgende wesentliche Teilkonzepte wurden als Bausteine für den Flächennutzungsplan<br />

neu erarbeitet:<br />

Fortschreibung <strong>des</strong> Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>zur</strong> Aktualisierung<br />

<strong>des</strong> Datenbestan<strong>des</strong>, Entwicklung eines differenzierten Zentrenkonzeptes<br />

und Abgrenzung von zentralen Versorgungsbereichen <strong>zur</strong> Übernahme in den Flächennutzungsplan<br />

(Abschluss 2011)<br />

Die Fortschreibung <strong>des</strong> Einzelhandelskonzeptes berücksichtigt die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>des</strong> Einzelhandelserlasses 2008 und trifft eine aktualisierte Abgrenzung <strong>der</strong> zentralen<br />

Versorgungsbereiche in konkretisierter Planschärfe gegenüber dem Konzept<br />

2006. Sie ist Grundlage für die Steuerung <strong>des</strong> Einzelhandels auch auf Ebene <strong>des</strong><br />

Flächenutzungsplanes und begründet ein gestuftes Zentrenkonzept <strong>zur</strong> Sicherung<br />

gewachsener, verbrauchernaher Versorgungsstrukturen.<br />

Handlungskonzept Wohnen <strong>zur</strong> aktuellen Erfassung von Angebot und Nachfrage<br />

<strong>zur</strong> Vertiefung <strong>der</strong> vorliegenden regionalen Wohnungsmarktuntersuchungen (Abschluss<br />

2012)<br />

Das Konzept enthält Aussagen und Prognosen zum Wohnbedarf sowie den verfügbaren<br />

Flächenressourcen und Mobilisierungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Innenentwicklung. Es<br />

zeigt die möglichen Entwicklungspfade und den daraus resultierenden Außenentwicklungsanteil<br />

auf, einschließlich einer groben räumlichen Verortung.<br />

Fortschreibung <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplanes (FEP) <strong>zur</strong> Überprüfung und Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> an öffentlichen Grünflächen in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, Untersuchung<br />

<strong>der</strong> grünplanerischen Einbindungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Außenpotenzialflächen<br />

für den Wohnungsbau (Abschluss 2012)<br />

Die Fortschreibung <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplanes stellt das Angebot an öffentlichen<br />

Grünflächen in <strong>Troisdorf</strong> den empfohlenen Ausstattungsstandards gegenüber<br />

und bewertet die Situation in <strong>Troisdorf</strong> einschließlich <strong>der</strong> Erreichbarkeit von Grünflächen<br />

und öffentlicher Kin<strong>der</strong>spielplätzen.<br />

Allgemeine Artenschutz-Vorprüfung <strong>zur</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> artenschutzrechtlichen<br />

Belange und vertieftes Artenschutzkonzeptes zum Steinkauzvorkommen,<br />

Schwerpunkt Freiraum <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar-Müllekoven (Abschluss 2013).<br />

Durch eine überschlägige Vorabschätzung <strong>des</strong> Artenspektrums und <strong>der</strong> Wirkfaktoren<br />

bezüglich <strong>der</strong> „verfahrenskritischen“ Vorkommen von Tierarten werden auf Ebene<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes artenschutzrechtliche Konflikte erkannt. Es wird auf<br />

Grundlage einer prognostischen Beurteilung geprüft, ob im Rahmen nachgelagerter<br />

Planungs- und Zulassungsverfahren eine artenschutzkonforme Konfliktlösung zu erwarten<br />

ist.<br />

Seite 5<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Landwirtschaftlicher Fachbeitrag <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

(Abschluss 2012).<br />

Die Landwirtschaft steht in <strong>Troisdorf</strong> in erheblicher Konkurrenz zu Flächenansprüchen<br />

an<strong>der</strong>er Nutzungen. Der landwirtschaftliche Fachbeitrag dient dazu, die Folgen<br />

von Flächenverlusten für die Landwirte und ihre Familien besser beurteilen zu können.<br />

Untersuchung <strong>der</strong> altbergbauliche Situation in <strong>Troisdorf</strong> als historische Recherche<br />

<strong>zur</strong> Abgrenzung und Gefährdungsabschätzung (Abschluss 2012)<br />

Aufgrund von Schadensereignissen sind von den Bergbehörden 2004 Karten mit<br />

bergbaulichen Einwirkungsbereichen herausgegeben worden, die das Altbergbaugebiet<br />

Wahner Heide weiträumig abgrenzten. Aufgrund <strong>der</strong> unsicheren Informationslage<br />

umfasste <strong>der</strong> Einwirkungsbereich 60 % <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes. Um bei <strong>der</strong> Aufstellung<br />

von Bebauungsplänen o<strong>der</strong> bei Einzelbauvorhaben eine kleinteilige altbergbauliche<br />

Standortbewertung soweit wie möglich zu vermeiden, werden in <strong>der</strong> Untersuchung<br />

die altbergbaulichen Einwirkungsbereiche <strong>zur</strong> Kennzeichnung im Flächennutzungsplan<br />

fundiert abgegrenzt und einer übergreifenden Gefährdungsbeurteilung unterzogen.<br />

Fortschreibung <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) als kommunales Verkehrskonzept<br />

mit Erstellung eines computergestützten Verkehrsmodells für das<br />

übergeordnete Straßennetz (Teile 1 und 2 sind 2013 abgeschlossen, Teil 3 ist<br />

noch in Arbeit)<br />

Die Fortschreibung <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes berücksichtigt die schon eingetretenen<br />

und zukünftig noch zu erwartenden städtebaulichen und demografischen<br />

Strukturverän<strong>der</strong>ungen im Rahmen einer strategischen Verkehrsplanung. Er zeigt<br />

Schwachstellen auf und gibt handlungsbezogene Maßnahmenempfehlungen <strong>zur</strong><br />

Umsetzung <strong>des</strong> Strategiekonzeptes, insbeson<strong>der</strong>e auch im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsmittelwahl<br />

und <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nahmobilität. Das mit dem Verkehrsmodell<br />

entwickelte Verkehrsnetz ist Grundlage für die Beurteilung aller zukünftigen verkehrsrelevanten<br />

Planungen. Mit dem Verkehrsmodell können die Auswirkungen im Verkehrsnetz<br />

untersucht und prognostiziert werden. Die Ermittlung <strong>des</strong> für die Darstellung<br />

im Flächennutzungsplan relevanten Straßennetzes basiert auf diesem Verkehrsmodell.<br />

Integriertes Klimaschutzkonzept <strong>zur</strong> Erstellung einer CO 2 -Bilanz und <strong>der</strong> Ermittlung<br />

von Energieeinspar- und CO 2 -Min<strong>der</strong>ungspotenzialen mit Empfehlungen und<br />

Maßnahmen für den Klimaschutz (Teil 1 ist 2013 abgeschlossen, Teil 2 und 3 ist<br />

noch in Arbeit).<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Klimaschutzkonzeptes werden die klimaschutzrelevanten Handlungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung bearbeitet. Sie betreffen auch den Flächennutzungsplan<br />

hinsichtlich Umfang und Verteilung <strong>der</strong> weiteren Siedlungsentwicklung und dem<br />

Ziel einer kompakten und energieeffizienten Siedlungsstruktur. Das Klimaschutzkonzept<br />

soll auch Aussagen treffen <strong>zur</strong> beson<strong>der</strong>en Eignung von Standorten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

<strong>zur</strong> Nutzung erneuerbarer Energien wie z. B. Geothermie, Fernwärme o<strong>der</strong><br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />

Seite 6<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Insgesamt erstreckte sich die Grundlagenarbeit über 3 Jahre. Soweit vom Koordinationsaufwand<br />

leistbar, wurden die Konzepte parallel entwickelt, um den Erarbeitungsprozess<br />

auch im Interesse <strong>der</strong> Aktualität <strong>der</strong> Fachbeiträge zeitlich zu straffen.<br />

Abb. 3: Ablaufplan Erarbeitung <strong>der</strong> kommunalen Planungsgrundlagen<br />

1.2.2 Frühzeitige Beteiligung<br />

Mit dem vorliegenden <strong>Vorentwurf</strong> werden die Öffentlichkeit sowie die Behörden und<br />

Träger Öffentlicher Belange erstmals an <strong>der</strong> Planung beteiligt.<br />

Der Öffentlichkeit wird in Bürgerveranstaltungen Gelegenheit <strong>zur</strong> Information und<br />

Erörterung gegeben. Zusätzlich werden die Planunterlagen im Rathaus während einer<br />

angemessener Frist ausgelegt und im Internet veröffentlicht mit Gelegenheit <strong>zur</strong><br />

Stellungnahme. Auch Einzeltermine <strong>zur</strong> Erörterung werden angeboten.<br />

Den Behörden und Trägern Öffentlicher Belange wird ebenso in angemessener Frist<br />

Gelegenheit <strong>zur</strong> Stellungnahme gegeben. Behördengespräche schließen sich nach<br />

Bedarf an. Ziel ist es, das <strong>Neuaufstellung</strong>sverfahren bis 2015 abzuschließen.<br />

2 Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes<br />

2.1. Lage im Raum, Verkehrserschließung<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> liegt am Übergang zwischen Nie<strong>der</strong>rhein und Mittelrhein zwischen<br />

Köln und Bonn in <strong>der</strong> Kern-Rand-Zone bei<strong>der</strong> Verdichtungsräume. Sie ist mit<br />

75.595 Einwohnern 5 die größte <strong>Stadt</strong> <strong>des</strong> Rhein-Sieg-Kreises, <strong>der</strong> sich bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>des</strong> Rheines um die Bun<strong>des</strong>stadt Bonn erstreckt. In den heutigen <strong>Stadt</strong>grenzen ist<br />

<strong>Troisdorf</strong> am 01.08.1969 im Rahmen <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung im Lande<br />

Nordrhein-Westfalen entstanden durch Zusammenschluss <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> mit<br />

seinerzeit rd. 20.000 Einwohnern mit <strong>der</strong> Gemeinde Sieglar sowie Teilen <strong>der</strong> Ämter<br />

Lohmar und Menden. Die neue <strong>Stadt</strong> hatte damals rd. 49.000 Einwohner. Mit Überschreiten<br />

<strong>der</strong> Schwelle von 60.000 Einwohnern ist <strong>Troisdorf</strong> seit 1991 Große kreisangehörige<br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

5 Lan<strong>des</strong>betrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT. NRW), Bevölkerungsstatistik, Stand<br />

30.06.2012<br />

Seite 7<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Das 62 km 2 große <strong>Stadt</strong>gebiet ist naturräumlich geprägt durch die Lage im Südosten<br />

<strong>der</strong> Kölner Bucht zwischen den südlichen Ausläufern <strong>des</strong> Bergischen Lan<strong>des</strong> mit <strong>der</strong><br />

Wahner Heide im Norden und den Flussauen <strong>der</strong> Agger und <strong>der</strong> Sieg, die im Osten<br />

und Süden das <strong>Stadt</strong>gebiet begrenzen. Die Flussauen wie auch die Wahner Heide<br />

sind FFH-Gebiete 6 mit europäischer Bedeutung für den Naturschutz. Sie sind zugleich<br />

bedeutsam für die Erholung <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Troisdorf</strong> und <strong>der</strong> Region.<br />

In <strong>der</strong> Wahner Heide, z. T. auf <strong>Troisdorf</strong>er Gebiet, liegt <strong>der</strong> Verkehrsflughafen Köln-<br />

Bonn, an den <strong>Troisdorf</strong> über die Bun<strong>des</strong>autobahn A 59 direkt angebunden ist. Sie ist<br />

Teil <strong>des</strong> überregionalen Autobahnnetzes und durchschneidet das <strong>Stadt</strong>gebiet. Zugleich<br />

erfüllt sie die Funktion einer regionalen <strong>Stadt</strong>autobahn, an die <strong>Troisdorf</strong> mit<br />

zwei Anschlussstellen (<strong>Troisdorf</strong> und Spich) angebunden ist. Die Anschlussstelle<br />

Porz/Lind liegt nahe <strong>der</strong> nördlichen <strong>Stadt</strong>grenze. Die Bahnstrecken Köln-Koblenz-<br />

Frankfurt und die ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt verlaufen direkt durch das<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet und verbinden <strong>Troisdorf</strong> über Köln und Siegburg mit dem europäischen<br />

Schnellverkehrseisenbahnnetz. In <strong>Troisdorf</strong> halten Regionalzüge und S-Bahnzüge.<br />

Köln-Porz<br />

Lohmar<br />

<strong>Troisdorf</strong><br />

Siegburg<br />

St. Augustin<br />

Abb. 4: <strong>Troisdorf</strong> – Lage im Raum<br />

6 Richtlinie Flor, Fauna, Habitat <strong>der</strong> Europäischen Union vom 21. Mai 1992 <strong>zur</strong> Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Lebensräume sowie <strong>der</strong> wildlebenden Tiere und Pflanzen<br />

Seite 8<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Die Verteilung <strong>der</strong> Nutzungsarten im <strong>Stadt</strong>gebiet zeigt einen überdurchschnittlichen<br />

Gebäude-, Frei- u. Betriebsflächenanteil und weist damit auf einen höheren Verstädterungsgrad<br />

hin. Dieser geht zu Lasten <strong>der</strong> Landwirtschaftsflächen, <strong>der</strong>en Anteil im<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet mit 21,6 % nur halb so hoch ist wie im Kreis- o<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>durchschnitt.<br />

Allein aus dieser Flächenverteilung zeigt sich die schwierige Situation für die Landwirtschaft<br />

in einem stark suburbanisierten Raum wie <strong>Troisdorf</strong> und die Konkurrenz<br />

unter den Flächennutzungsansprüchen.<br />

Die Waldfläche liegt mit 28,7 % ähnlich hoch wie im Kreisgebiet und deutlich über<br />

dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt. Der relativ große Waldanteil resultiert aus den großflächigen<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebieten, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wahner Heide, die auf<br />

Dauer gesichert sind mit allen positiven Effekten für Klima und Umwelt.<br />

Der hohe Verkehrsflächenanteil erklärt sich durch flächenintensive Verkehrsanlagen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet, insbeson<strong>der</strong>e den Flughafen, aber auch Bahnanlagen. Darin zeigt<br />

sich auch die allgemein gute Erschließung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> und das relativ dichte<br />

klassifiziertes Straßennetz im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Abb. 5: Nutzungsarten nach Katasterfläche in <strong>Troisdorf</strong> 7<br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet hat eine charakteristische lanzettförmige Kontur mit einer von Südwest<br />

nach Nordost gekippten Achse. <strong>Troisdorf</strong> grenzt unmittelbar an zwei weitere<br />

Mittelzentren, die Kreisstadt Siegburg und die <strong>Stadt</strong> St. Augustin sowie die Oberzentren<br />

Köln im Norden und Bonn im Süden. Allein die Kernstädte von Siegburg, St. Augustin<br />

und <strong>Troisdorf</strong> bilden zusammen in unmittelbarer Nähe eine gemeinsame, geglie<strong>der</strong>te<br />

<strong>Stadt</strong>fläche von weit über 100.000 Einwohnern. Weitere Nachbarstädte sind<br />

die Städte Rösrath und Lohmar im Bereich <strong>der</strong> Wahner Heide und die <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>-<br />

7 Quelle: IT.NRW, Lan<strong>des</strong>datenbank, Stand: 17.07.2012<br />

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kassel auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse am Rhein. Die Abstände <strong>der</strong> Nachbarstädte zu <strong>Troisdorf</strong><br />

betragen von Ortsmitte zu Ortsmitte folgende Entfernungen (Luftlinie):<br />

- Siegburg 3,8 km (39.980 Einw.)<br />

- St. Augustin 4,5 km (55.781 Einw.)<br />

- Lohmar 4,7 km (31.200 Einw.)<br />

- Nie<strong>der</strong>kassel 8,8 km (37.757 Einw.)<br />

- Rösrath 9,5 km (27.288 Einw.)<br />

- Bonn 9,9 km (324.899 Einw.)<br />

- Köln 20 km (1.007.119 Einw.) 8<br />

Abb. 6: Verwaltungsglie<strong>der</strong>ung – <strong>Troisdorf</strong> in <strong>der</strong> Region 9<br />

2.2. <strong>Stadt</strong>räumliche Glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Troisdorf</strong> glie<strong>der</strong>t sich heute in 12 <strong>Stadt</strong>teile, die aufgrund ihrer siedlungsgeschichtlichen<br />

Entwicklung unterschiedliche Gesichter haben. Aufgrund <strong>der</strong> geringen zentralörtlichen<br />

Bedeutung <strong>Troisdorf</strong>s in vorindustrieller Zeit sind die Ortszentren als dörfliche<br />

Kerne entstanden. Erst durch die starke Zunahme an Einwohnern im 19. und 20<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t bedingt durch die Ansiedlung von Großindustrie entstanden städtische<br />

Strukturen mit einer verdichteteren Bebauung. Diese konzentrierten sich bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> Bahnstrecke und <strong>der</strong> alten Handelsstraße Köln-Frankfurt (heute Bun<strong>des</strong>straße<br />

B 8) als Siedlungsband zwischen Köln-Porz und Siegburg. Hier liegt heute das<br />

8 Stand aller Einwohnerzahlen: 30.06.2012<br />

9 Ausschnitt Verwaltungsglie<strong>der</strong>ungskarte IT NRW, Geschäftsbereich Statistik, Graphiken Zensus<br />

2011, http://www.it.nrw.de/statistik/z/daten/grafiken_zensus.pdf, S. 5, zuletzt aufgerufen 03.06.2013<br />

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Hauptsiedlungsgebiet von <strong>Troisdorf</strong> mit den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, <strong>Troisdorf</strong>-<br />

West, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Oberlar und Spich.<br />

B8<br />

Bahnstrecke<br />

A 59<br />

Abb. 7: <strong>Troisdorf</strong> – <strong>Stadt</strong>teilglie<strong>der</strong>ung<br />

Die dörflichen Strukturen haben sich westlich dieses Siedlungsban<strong>des</strong> auf einer Nebenachse<br />

entlang <strong>der</strong> Sieg als beliebte Wohnstandorte weiterentwickelt. Die Autobahn<br />

A 59 trennt diese <strong>Stadt</strong>teile vom Hauptsiedlungsgebiet. Hauptort im westlichen<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Sieglar mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilergänzung Rotter See, die ein<br />

Nebenzentrum bildet. In allen diesen <strong>Stadt</strong>eilen liegen Wohnlagen im Einflussbereich<br />

<strong>der</strong> Bahnstrecken und <strong>der</strong> A 59. Darüber hinaus belasten die stark befahrenen<br />

Hauptverkehrsstraßen, insbeson<strong>der</strong>e die B 8 und die L 332, die Anwohner in den<br />

Ortsdurchfahrten. Betroffen sind die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>, Spich, Sieglar, Eschmar und<br />

Kriegsdorf. Bergheim wird von <strong>der</strong> L 269 tangiert. Altenrath liegt solitär im äußersten<br />

Norden in <strong>der</strong> Wahner Heide. Altenrath und Teile von <strong>Troisdorf</strong>-Mitte sind auch von<br />

Fluglärm betroffen. Die Ausrichtung <strong>der</strong> flughafennahen Siedlungsachse parallel <strong>zur</strong><br />

Hauptstart- und Landebahn vermeidet jedoch direkte Überflüge, sodass nur Randbereiche<br />

betroffen sind.<br />

2.2.1 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

In <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, dem größten <strong>Stadt</strong>teil, leben rd. 20 % <strong>der</strong> Wohnbevölkerung. Er<br />

bildet den Siedlungsschwerpunkt von <strong>Troisdorf</strong> auf <strong>der</strong> Nordostseite <strong>der</strong> Bahnstrecke<br />

mit wichtigen zentralen Infrastruktureinrichtungen (Post, Krankenhaus, Schulen, Mu-<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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seen, <strong>Stadt</strong>halle, Rathaus) und dem Bahnhof <strong>Troisdorf</strong>. Der Busbahnhof <strong>Troisdorf</strong> ist<br />

als mo<strong>der</strong>ne Umsteigeanlage errichtet worden und wird durch eine Bike+Ride-Anlage<br />

sowie ein Parkhaus ergänzt, dass auch Park+Ride-Funktion übernimmt. In <strong>der</strong> 300 m<br />

entfernten Innenstadt liegt das Hauptversorgungszentrum für die gesamte <strong>Stadt</strong>. Im<br />

Rahmen einer 10-jährigen <strong>Stadt</strong>sanierung seit Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre ist die Innenstadt<br />

im zentralen Abschnitt <strong>der</strong> Kölner Straße einschließlich Nebenstraßen vom<br />

Verkehr befreit worden. Eine ausgedehnte Fußgängerzone ist von 1978 bis 1987 an<br />

die Stelle <strong>der</strong> Ortsdurchfahrt getreten und hat die Funktion und Bedeutung <strong>der</strong> Innenstadt<br />

dadurch erheblich verbessert. Der Verkehr wird seitdem auf einer neuen<br />

Straße südlich um die Innenstadt herumgeführt. Unweit <strong>der</strong> Innenstadt bildet die<br />

Burg Wissem ein kulturelles Zentrum als Keimzelle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Sie war <strong>der</strong> Stammsitz<br />

<strong>der</strong> Herren von <strong>Troisdorf</strong> (Truhtesdorf). Der Burgpark erfüllt die Funktion eines zentralen<br />

<strong>Stadt</strong>parkes, <strong>der</strong> in die südlichen Waldflächen <strong>der</strong> Wahner Heide übergeht.<br />

Entlang <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstraßen sind größere Bereiche gemischt genutzt (Wohnen<br />

und Gewerbe), meist in einem Gebäude vereinigt mit gewerblicher Nutzung im<br />

Erdgeschoss und Wohnnutzung in den Obergeschossen. Nur kleinräumig gibt es rein<br />

gewerblich genutzte Bereiche. Zwischen dem Waldrand <strong>der</strong> Wahner Heide und <strong>der</strong><br />

Aggeraue sind ausgedehnte Wohnbereiche entstanden. Die Siedlung Altenforst ist<br />

hier als Großwohnanlage <strong>der</strong> 1970er Jahre entstanden Zur Wohnraumversorgung<br />

<strong>der</strong> belgischen Soldaten und ihrer rd. 5.000 Familien in <strong>der</strong> ehemaligen Garnison<br />

<strong>Troisdorf</strong> ist im Bereich <strong>der</strong> Lohmarer Straße in den 1950er Jahren eine eigene Siedlung<br />

errichtet worden.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte weist das größte geschlossene Wohnsiedlungsgebiet<br />

auf. Entlang <strong>der</strong> B 8 und in <strong>der</strong> Innenstadt ist die Bebauung weitgehend dreigeschossig,<br />

in Einzelfällen auch höher. Ansonsten dominiert eine zweigeschossige Bebauung.<br />

Das am Waldrand gelegene Aggerstadion fasst 10.000 Zuschauern und bietet mit<br />

weiteren Trainingsplätzen beste Bedingungen für den Amateur- und Hochleistungssport.<br />

Das Aggerstadion und viele an<strong>der</strong>e mo<strong>der</strong>ne Sportanlagen in den übrigen<br />

<strong>Stadt</strong>teilen begründen den Ruf <strong>Troisdorf</strong>s als Sportstadt.<br />

Zwischen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und dem <strong>Stadt</strong>teil Spich liegt auf <strong>der</strong> Hauptsiedlungsachse -<br />

eingebettet in den Waldrand <strong>der</strong> Wahner Heide das Werksgelände <strong>der</strong> früheren Dynamit-Nobel<br />

AG (heute Industriepark <strong>Troisdorf</strong>), dem größten <strong>Troisdorf</strong>er Industrieareal.<br />

Es glie<strong>der</strong>t sich in das geschlossene Industrieparkgelände mit vermieteten Objekten<br />

und einen im Rahmen <strong>der</strong> Revitalisierung <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> freigestellten, neu<br />

erschlossenen Gewerbe- und Industriepark für gewerbliche Einzelinvestoren.<br />

2.2.2 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich<br />

In Richtung Köln-Porz schließt sich auf <strong>der</strong> Hauptsiedlungsachse <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Spich<br />

an, <strong>der</strong> als zweitgrößter <strong>Stadt</strong>teil rd. 17 % <strong>der</strong> Wohnbevölkerung aufnimmt. Sein<br />

Zentrum und <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Wohnbebauung liegen nordöstlich <strong>der</strong> Bahnstrecke.<br />

Spich ist mit einem S-Bahn-Haltepunkt an den regionalen Schienenverkehr angebunden.<br />

Am S-Bahn-Haltepunkt befindet sich eine mo<strong>der</strong>ne Umsteigeanlage für<br />

Linienbusse und eine Park+Ride- sowie Bike+Ride-Anlage. Das örtliche Versorgungszentrum<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils liegt 300 m entfernt im historischen Ortskern an <strong>der</strong> B 8<br />

(Hauptstraße) und hat seitlich angelagert in den 1970er Jahren einen durch eine<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Neubebauung geformten „Marktplatz“ erhalten, <strong>der</strong> überwiegend die Funktion eines<br />

Parkplatzes erfüllt. Wie in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte sind entlang <strong>der</strong> B 8 (Hauptstraße) Bereiche<br />

durch gemischte Nutzungen (Wohnen und Gewerbe) gekennzeichnet. Die Bauhöhe<br />

ist an <strong>der</strong> Hauptstraße größtenteils dreigeschossig, in Einzelfällen höher, ansonsten<br />

ist sie ein bis zweigeschossig. Spich weist im Kirchweg zentrumsnah eine<br />

Hochhauswohnanlage <strong>der</strong> 1970er Jahre auf.<br />

Die nordöstlichen Wohnlagen in Spich grenzen an das Waldgebiet am Südrand <strong>der</strong><br />

Wahner Heide und sind ein bevorzugter Wohnstandort. Nach Norden, Westen und<br />

Süden konzentrieren sich in Spich große neue Gewerbegebiete, die den Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Entwicklung in den letzten 40 Jahren gebildet haben, zuletzt<br />

mit <strong>der</strong> Umnutzung <strong>der</strong> belgischen Kaserne Camp Spich in einen mo<strong>der</strong>nen Gewerbe-<br />

und Industriepark. An <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze zu Köln sind im Zuge <strong>der</strong> Nassauskiesung<br />

die Spicher Seen entstanden. Das Gebiet ist teils rekultiviert, teils wird es gewerblich<br />

genutzt.<br />

2.2.3 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West ist ein zweigeteilter <strong>Stadt</strong>teil westlich <strong>der</strong> Bahnstrecke bzw. im Gleisdreieck<br />

<strong>der</strong> beiden Bahnstrecken. Der <strong>Stadt</strong>teilschwerpunkt liegt auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

<strong>des</strong> Bahnhofs. Durch eine durchgehende Unterführung besteht ein unmittelbarer Anschluss<br />

an Bahnhof und Innenstadt und es können die Versorgungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> nahe gelegenen Innenstadt mit in Anspruch genommen werden. Die Mannstaedt-<br />

Werkssiedlung „Rote Kolonie“ bildet einen eigenen historischen Siedlungskern in<br />

diesem Teil von <strong>Troisdorf</strong>-West. Die Bauhöhen schwanken, sind überwiegend zweigeschossig,<br />

erreichen in Teilbereichen aber auch im verdichteteren Wohnungsbau<br />

bis zu vier Geschossen.<br />

Das vielfältige Schulangebot in den <strong>Stadt</strong>teilen wird in <strong>Troisdorf</strong> durch eine Gesamtschule<br />

ergänzt, die gut erreichbar im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West untergebracht ist. Unmittelbar<br />

anschließend an die Gesamtschule entsteht <strong>der</strong> Sportpark Oberlar mit mo<strong>der</strong>nsten<br />

Anlagen für den Vereinssport.<br />

Eine vom übrigen <strong>Stadt</strong>teil abgesetzt Lage hat das Gleisdreieck. Hier liegt das<br />

Werksgelände <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke, einem Walzwerk <strong>zur</strong> Herstellung warm gewalzter<br />

Stahlprofile. Das Werk gehört zu den größten Einzelbetrieben in <strong>Troisdorf</strong>.<br />

Vor dem Werksgelände ist die Werkssiedlung „Kasino-Viertel“ entstanden aus <strong>der</strong><br />

sich eine das gesamte nördliche Gleisdreieck ausfüllende bis zu dreigeschossige<br />

Bebauung entwickelt hat. Sie weist überwiegend Wohnnutzung auf, z. T. aber auch<br />

in Gemengelage mit gewerblicher Nutzung. Versorgungseinrichtungen sind im Gleisdreieck<br />

nicht vorhanden.<br />

Neben dem „Kasino-Viertel“ ist ein kleineres Gewerbegebiet (Kasinostr.) neben dem<br />

Werksgelände <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke neu entstanden. Ein weiteres Gewerbegebiet<br />

(Josef-Kitz-Str.) ist westlich durch Abteilung von aufgegebenen Werksflächen entstanden.<br />

2.2.4 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />

Die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>-West und Friedrich-Wilhelms-Hütte bilden ein geschlossenes<br />

Siedlungsgebiet, unterteilt von <strong>der</strong> rechtsrheinischen Bahnstrecke und <strong>der</strong> L 332<br />

(Willy-Brandt-Ring), die als anbaufreie Lan<strong>des</strong>straße die <strong>Stadt</strong>teile trennt. Die eben-<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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falls früher <strong>zur</strong> Mannstadt-Hütte gehörende Arbeitersiedlung „Schwarze Kolonie“ bildet<br />

den Kern <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Friedrich-Wilhelms-Hütte, <strong>der</strong> im Wesentlichen erst nach<br />

1945 entstanden ist, mit zwei Großwohnanlagen aus den 1970er Jahren. Zentral,<br />

nahe <strong>der</strong> am stärksten verdichteten Bebauung ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Friedrich-Wilhelm-<br />

Hütte angelegt worden. Die Bebauung erreicht eine Höhe von bis zu vier Geschossen,<br />

in den Großwohnanlagen auch höher.<br />

Die zentralen Versorgungseinrichtungen dienen weitgehend <strong>der</strong> Nahversorgung und<br />

haben ihren Schwerpunkt in <strong>der</strong> Mendener Straße. Sie gehen dort entlang <strong>der</strong> Bahnlinie<br />

in eine gewerbliche Nutzung über. Dort liegt <strong>der</strong> S-Bahn-Haltepunkt Friedrich-<br />

Wilhelms-Hütte.<br />

2.2.5 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar<br />

Eine Nebenachse <strong>der</strong> Besiedlung folgt <strong>der</strong> Hangkante <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse an <strong>der</strong><br />

Sieg, die bis <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>kassel am rechten Rheinufer reicht. Die Anbindung an<br />

die Hauptachse stellt <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Oberlar dar, <strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> Südwestseite <strong>der</strong><br />

Bahnstrecke bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Sieglarer Straße entwickelt hat. Auch hier liegt eine<br />

Werkssiedlung <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke, die Siedlung „Elisabethstraße“, die Anfang<br />

<strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts errichtet worden ist. Die Bauhöhe erreicht im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar<br />

selten vier Geschosse, nur in Einzelfällen ist die Bebauung auch noch höher.<br />

Die Sieglarer Straße ist das örtliche Nahversorgungszentrum. An die südwestlich <strong>der</strong><br />

Bahnstrecke gelegenen Gewerbegebiete <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Spich schließt Oberlar mit<br />

eigenen Gewerbeflächen an. Der Oberlarer Park liegt als <strong>Stadt</strong>teilpark zwischen dem<br />

Gewerbegebiet und den Wohnlagen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils. Die südöstliche Grenze <strong>des</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teils ist nicht wahrnehmbar. Hier ist Oberlar mit <strong>Troisdorf</strong>-West zusammengewachsen.<br />

2.2.6 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar<br />

Eine weitere deutliche Zäsur im Siedlungsgefüge ähnlich den Eisenbahnstrecken<br />

bildet die Bun<strong>des</strong>autobahn A 59. Sie begrenzt die räumliche Ausdehnung <strong>der</strong> zuvor<br />

beschriebenen <strong>Stadt</strong>teile. Sieglar ist heute <strong>der</strong> drittgrößte <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teil und<br />

war ehemals bis 1969 neben <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine selbständige Gemeinde, zu <strong>der</strong><br />

neben Spich alle <strong>Stadt</strong>teile auf <strong>der</strong> Siedlungsachse entlang <strong>der</strong> Sieg gehörten. Das<br />

historische Ortszentrum weist eine heterogene Bebauung auf, die teils dörflich, teils<br />

auch städtisch bis großstädtisch anmutet mit hohen Verwaltungsgebäuden. Der zentrale<br />

Versorgungsbereich um die Kerpstraße ist relativ klein. Ein großer Teil <strong>des</strong> Zentrums<br />

wird von einer neueren Wohnanlage eingenommen. Im Übrigen sind Teile <strong>des</strong><br />

alten Ortskerns auch noch durch Mischnutzung gekennzeichnet. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Autobahn<br />

sind in den 1970er Jahren Punkthochhäuser und eine Großwohnanlage entstanden.<br />

Die Bauhöhen liegen dort bei sieben Geschossen, sonst bewegen sie sich<br />

in den Wohnlagen allgemein zwischen ein und zwei Geschossen, teilweise drei Geschossen,<br />

im Zentrum aber auch bis zu sechs Geschossen.<br />

Sieglar verfügt über das größte Schulzentrum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Mit dem Berufskolleg <strong>des</strong><br />

Rhein-Sieg-Kreises und <strong>der</strong> Industriemeisterschule sind dort auch regionale Bildungseinrichtungen<br />

angesiedelt. Sieglar ist auch Standort für das zweite <strong>Troisdorf</strong>er<br />

Krankenhaus.<br />

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Zum <strong>Stadt</strong>teil Sieglar gehört ein Gewerbegebiet an <strong>der</strong> A 59, das größtenteils das<br />

Betriebsgelände <strong>der</strong> Fa. Reifenhäuser umfasst, einem <strong>der</strong> größten Einzelbetriebe in<br />

<strong>Troisdorf</strong>. Dort werden Maschinen <strong>zur</strong> Verarbeitung von Kunststoffen gefertigt. In<br />

zentraler Lage von Sieglar liegt <strong>der</strong> Betriebssitz <strong>der</strong> Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft<br />

mit Ihrem Betriebshof für Linienbusse und Rangierlokomotiven <strong>zur</strong> Bedienung<br />

<strong>der</strong> Kleinbahnstrecken.<br />

Die südlichen Wohnlagen von Sieglar grenzen unmittelbar an die Siegaue und sind<br />

ein bevorzugter Wohnstandort.<br />

2.2.7 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See<br />

Nördlich vom Sieglarer Schulzentrum schließt sich <strong>der</strong> in den 1980er Jahren angelegte<br />

Wohnpark Rotter See an, <strong>der</strong> inzwischen westlich <strong>der</strong> A 59 einen eigenen<br />

<strong>Stadt</strong>teil bildet. Die höher verdichtete Bebauung hat ein städtisches Gepräge und<br />

orientiert sich für die dominierenden Mehrfamilienhäuser an <strong>der</strong> klassischen Blockbebauung.<br />

In den Randbereichen sind auch Einfamilienhäuser entstanden. Die Bauhöhen<br />

liegen zwischen ein und zwei Geschossen bei den Einfamilienhäusern und<br />

drei bis vier Geschossen für die Mehrfamilienhäuser.<br />

In <strong>der</strong> geographischen Mitte <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils befindet sich ein kleines Nahversorgungszentrum,<br />

dass durch ein SB-Warenhaus mit angeschlossenem Fachmarktzentrum an<br />

<strong>der</strong> Spicher Straße weitgehend seine ursprüngliche Funktion verloren hat. Zusammen<br />

mit Fach- und Nahversorgungs-Discountmärkten und einem Bau- und Hobbymarkt<br />

hat sich an <strong>der</strong> Spicher Straße in <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See ein großflächiger Einzelhandelsstandort<br />

mit erheblicher Bedeutung für alle westlichen <strong>Stadt</strong>teile entwickelt.<br />

Der für den <strong>Stadt</strong>teil namensgebende Rotter See liegt als ehemaliger, inzwischen<br />

rekultivierter Baggersee zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen Rotter See und Kriegsdorf. Das<br />

Seeufer ist auf <strong>der</strong> Seite <strong>des</strong> Wohnparks parkartig gestaltet. Nördlich <strong>des</strong> Sees um<br />

das historische Haus Rott ist mit dem neuen <strong>Stadt</strong>teil die Grünanlage Haus Rott entstanden.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft haben die Rhein-Sieg-Werkstätten eine<br />

neue Werkstatt für geistig Behin<strong>der</strong>te errichtet, die größte im Rhein-Sieg-Kreis. Weitere<br />

gewerbliche Nutzungen sind im <strong>Stadt</strong>teil nicht angesiedelt.<br />

2.2.8 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf<br />

Kriegsdorf ist als einziger <strong>Stadt</strong>teil im westlichen <strong>Stadt</strong>gebiet vollständig von Freiraum<br />

umgeben. Er hat in Teilen noch ländliches Gepräge mit einigen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben. Mehrere sind in den nahen Außenbereich ausgesiedelt, um die<br />

Produktionsbedingungen zu verbessern. Den Ortskern bildet die Reichensteinstraße<br />

als alte Dorfstraße mit teilweiser Mischnutzung. Nahversorgung ist nur ansatzweise<br />

vorhanden. Bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> alten Ortslage ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil als Wohnstandort ausgebaut<br />

worden. Das reizvolle landschaftliche Umfeld und ruhige Wohnverhältnisse verschaffen<br />

den Kriegsdorfer Wohngebieten eine hohe Lagegunst. Die Bebauung erreicht<br />

Bauhöhen von ein bis zwei Geschossen.<br />

Mit dem Airport-Gewerbepark Junkersring liegt im <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf das zuletzt<br />

entstandene große Gewerbegebiet <strong>Troisdorf</strong>s, das grenzüberschreitend auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Nachbarstadt Nie<strong>der</strong>kassel seine Fortsetzung finden soll. Zwischen dem<br />

Gewerbegebiet und den Wohnlagen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Kriegsdorf liegt <strong>der</strong> Golfplatz<br />

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<strong>Troisdorf</strong>. Zusammen mit an<strong>der</strong>en Sport- und Freizeitangeboten im Umfeld ist hier<br />

ein sportives Zentrum entstanden mit Eissporthalle, Reiterhof, Tennisanlage, Soccer-<br />

Dome, Kletterhalle und Bowling-Center, das so im Rhein-Sieg-Kreis nur in <strong>Troisdorf</strong><br />

zu finden ist.<br />

2.2.9 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar<br />

Übergangslos geht die Bebauung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Sieglar in das Siedlungsgebiet<br />

Eschmar über. Der <strong>Stadt</strong>teil hat sich aus einem Straßendorf entwickelt und zeigt in<br />

<strong>der</strong> Ortsdurchfahrt z. T. noch dörflichen Charakter. Die südlichen Wohnlagen sind<br />

auch hier durch die Lage <strong>zur</strong> Siegaue bevorzugt. Im Norden ist in den 1970er Jahren<br />

die Gartenstadt Eschmar im verdichteten Flachbau entstanden mit einer im Wesentlichen<br />

auf das kleine Nahversorgungszentrum beschränkten hochverdichteten mehrgeschossigen<br />

Bebauung. Hier erreicht die Bebauung Höhen von bis zu 5 Geschossen,<br />

ansonsten bewegen sich die Bauhöhen zwischen ein und zwei Geschossen, z.<br />

T. auch drei Geschossen. Die alte Ortslage weist teilweise Mischnutzung auf ohne<br />

nennenswerte Nahversorgung. Am Vorgebirgsblick ist <strong>der</strong> Parkfriedhof Eschmar entstanden<br />

mit friedhofsbezogenen Gewerbebetrieben (Gärtnerei, Steinmetz, etc.).<br />

Nördlich im Freiraum liegt <strong>der</strong> Eschmarer See, eine ehemalige Nassauskiesung. Die<br />

Rekultivierung <strong>des</strong> Sees ist weitgehend abgeschlossen. Im Anschluss bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>des</strong> Eschmarer Sees sind Trockenauskiesungen im Betrieb mit längerfristigen Genehmigungen.<br />

An diesem Standort hat sich auch eine Bauschutt-Recycling-Anlage<br />

mit ebenfalls befristeter Genehmigung angesiedelt.<br />

2.2.10 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven<br />

Nach einer gut 300 m breiten Freiraumzäsur, die einen wichtigen Biotopverbund zwischen<br />

Siegaue und Nie<strong>der</strong>terrasse darstellt, schließt sich auf <strong>der</strong> Siedlungsachse<br />

entlang <strong>der</strong> Sieg in Richtung Südwesten nach Eschmar <strong>der</strong> im Ortskern ebenfalls<br />

ländlich anmutende <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven an. Er geht unmittelbar in den benachbarten<br />

<strong>Stadt</strong>teil Bergheim über. Die alte Dorfstraße in Müllekoven ist teilweise von<br />

Mischnutzung geprägt, weist aber kaum Nahversorgungsmöglichkeiten auf. Die Bebauung<br />

ist ein- bis zweigeschossig. Die Wohnlagen am Rande <strong>der</strong> Siegaue sind von<br />

hoher Qualität. Im <strong>Stadt</strong>teil gibt es kein rein gewerblich genutztes Gebiet.<br />

2.2.11 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Bergheim ist durch seine Lage am Hochufer <strong>der</strong> Sieg geprägt mit dem<br />

Siegmündungsgebiet in den Rhein und dem Discholl, einem Sieg-Altarm. Bergheim<br />

grenzt dort an die Nachbarstädte Bonn und Nie<strong>der</strong>kassel. Das Wohngebiet „Am<br />

Krausacker“ ist eine im Wesentlichen in 10 Jahren realisierte Entwicklungsmaßnahme<br />

<strong>zur</strong> Deckung <strong>des</strong> dringenden Wohnbedarfs, begonnen 1999. Am Elly-Heuss-<br />

Knapp-Platz besteht in geringem Umfang eine Nahversorgungsmöglichkeit. Die Nahversorgung<br />

im alten Ortszentrum Bergheim erreicht auch nur die Größe einer Nahversorgungslage.<br />

An <strong>der</strong> Grenze zu Müllekoven existiert jedoch, integriert in die<br />

Wohnbaufläche, ein Nahversorgungsmarkt. Ein weiterer großflächiger Nahversorgungsmarkt<br />

ist peripher am Ortsrand in <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong> Neubaugebietes „Am Krausacker“<br />

angesiedelt. Die Bebauung im <strong>Stadt</strong>teil ist bis zu drei Geschosse hoch, ansonsten<br />

findet sich fast ausschließlich eine ein- bis zweigeschossige Bebauung.<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Bergheim besitzt ein eigenes kleineres Gewerbegebiet südlich <strong>der</strong> Rheinstraße<br />

(L332).<br />

Das in <strong>der</strong> Siegaue gelegenen Ausflugslokal „Zur Siegfähre“ mit <strong>der</strong> Möglichkeit für<br />

Fußgänger und Radfahrer, dort über die Sieg überzusetzen, ist ein regional bekanntes<br />

Ausflugsziel im <strong>Stadt</strong>teil.<br />

Nördlich im Freiraum liegt <strong>der</strong> Mondorfer See, eine vor kurzem abgeschlossene Nassauskiesung<br />

mit einigen angrenzenden Trockenauskiesungsflächen. Die Rekultivierung<br />

<strong>des</strong> Sees ist noch nicht abgeschlossen.<br />

2.2.12 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath<br />

Von dem zusammenhängenden Siedlungsbereich räumlich getrennt liegt im Norden<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes in <strong>der</strong> Wahner Heide <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Altenrath, <strong>der</strong> sich ursprünglich<br />

als Streusiedlung entwickelt hat. Nachdem das kleine Heidedorf bis 1938 Jahren<br />

vollständig geräumt und in den Truppenübungsplatz Wahner Heide einbezogen worden<br />

ist, konnte es erst nach Rückkauf durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in den 1980er Jahren<br />

planungsrechtlich im Bestand gesichert werden. Zugleich wurden Flächen zwischen<br />

den einzelnen Siedlungsansätzen planmäßig aufgesiedelt. Die Bebauung ist ein- bis<br />

zweigeschossig. Teile <strong>der</strong> Altbebauung sind Siedlungssplitter im Außenbereich geblieben,<br />

umgeben von den Landschafts- und Naturschutzgebieten <strong>der</strong> Wahner Heide.<br />

Teilweise liegen sie auch in <strong>der</strong> Lärmschutzzone <strong>des</strong> Flughafens und finden<br />

schon von daher ihre Beschränkung in <strong>der</strong> räumlichen Entwicklung.<br />

Unmittelbar im Naturschutzgebiet <strong>der</strong> Wahner Heide liegt die zweite ehemalige belgische<br />

Kaserne in <strong>Troisdorf</strong>, das Camp Altenrath, das im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen<br />

für den Ausbau <strong>des</strong> Kölner Autobahnringes vollständig renaturiert worden<br />

ist.<br />

<strong>Stadt</strong>teil<br />

Einwohner<br />

insgesamt<br />

Anteil<br />

Gesamtstadt<br />

Ausländische<br />

Einwohner<br />

Anteil<br />

im <strong>Stadt</strong>teil<br />

<strong>Troisdorf</strong>-Mitte 16.075 20,1 % 2.667 16,6 %<br />

Spich 12.796 16,7 % 1.059 8,3 %<br />

Sieglar 8.939 11,7 % 953 10,7 %<br />

Friedrich-Wilhelms-Hütte 7.222 9,4 % 1.247 17,3 %<br />

Oberlar 6.057 7,9 % 1.065 17,6 %<br />

Bergheim 5.713 7,2 % 291 5,1 %<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West 5.498 7,5 % 783 14,2 %<br />

Rotter See 3.962 5,2 % 310 7,8 %<br />

Eschmar 3.101 4,1 % 168 5,4 %<br />

Kriegsdorf 3.037 4,0 % 133 4,4 %<br />

Altenrath 2.342 3,0 % 92 3,9 %<br />

Müllekoven 1.855 2,4 % 55 3,0 %<br />

76.597 8.823 11,5 %<br />

Tab. 1: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile nach Einwohnerzahl (Stand 31.12.2012) 10<br />

10 Einwohnerstatistik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> (abweichend von <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>statistik mit Zeitwohnsitzen)<br />

Seite 17<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


2.3. Siedlungsentwicklung<br />

Die <strong>Troisdorf</strong>er Siedlungsentwicklung reicht etwa 1.500 Jahren <strong>zur</strong>ück. „Das Bild <strong>der</strong><br />

heute sichtbaren ländlichen Besiedlung prägte sich nach <strong>der</strong> fränkischen Landnahme<br />

aus, die <strong>der</strong> römischen Vorherrschaft folgte. Im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet sind es ab<br />

etwa 500 n. Chr. die Höfe, Adelssitze und Dörfer, die das Gebiet <strong>der</strong> kaum besiedelten<br />

Mittelterrasse nutzen und so bis in die Neuzeit in den Blick kommen. Nach <strong>der</strong><br />

fränkischen Besiedlung vollzieht sich im Mittelalter u. a. ein Kampf um die Vorherrschaft<br />

<strong>der</strong> Erzbischöfe von Köln auch im Raum <strong>Troisdorf</strong>, in <strong>des</strong>sen Verlauf die Burgenbesitzer<br />

massiv gefor<strong>der</strong>t werden. In dieser Zeit, vom 9. bis zum 13. Jh., wird das<br />

Bild <strong>der</strong> Dörfer, die heute die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ausmachen, wie auch das Bild <strong>der</strong><br />

Landschaft entscheidend geprägt. Das Grundnetz aus Entwicklungskernen wurde<br />

damit gelegt, die im Wesentlichen den heutigen <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teilen entsprechen.“<br />

11<br />

Die Siedlungsentwicklung über die weiteren Jahrhun<strong>der</strong>te verläuft sehr langsam auf<br />

den begrenzten wirtschaftlichen Grundlagen einer Agrargesellschaft. Die gesamtgesellschaftlichen<br />

Bedingungen und die Lebensumstände <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

boten nur begrenzte Möglichkeiten für eine Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung.<br />

Bescheidene Siedlungserweiterungen folgten bestehenden Straßen- und Wegeverläufen<br />

o<strong>der</strong> entwickelten sich an einigen Ortsrän<strong>der</strong>n. Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

kündigt sich in Deutschland allmählich <strong>der</strong> Übergang <strong>zur</strong> Industriegesellschaft an mit<br />

einem einsetzende gesellschaftlichen Wandel, Fortschritten auf dem Gebiet <strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

und wirtschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen. Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts beginnt<br />

in <strong>Troisdorf</strong> die Ansiedlung industrieller Großbetriebe.<br />

„Im Jahre 1825 kommt es <strong>zur</strong> Gründung <strong>der</strong> Sieg-Rheinischen-Hütten AG – den späteren<br />

Mannstaedt-Werken - durch den Obergeometer Windgassen. Drei Gründe hatten<br />

den Unternehmer die Sieg-Agger-Nie<strong>der</strong>ung als Standort für seinen Betrieb wählen<br />

lassen: Erstens die Nähe <strong>des</strong> Erzes, zweitens die Nähe und <strong>der</strong> Vorrat an Holzkohle<br />

aus den umliegenden Wäl<strong>der</strong>n und drittens die Wasserkraft. Zu diesem Zweck<br />

kaufte er die Mühlen am Sieglarer Mühlengraben und erwarb damit die notwendigen<br />

Wasserrechte. Die Errichtung <strong>der</strong> Hütte erweist sich demnach als rohstoff- und energieorientiert,<br />

wie es für die frühen Industrieanlagen typisch war.“ 12 Eisen- und Manganerzvorkommen<br />

wurden in <strong>der</strong> nahen Wahner Heide ausgebeutet. Bis 1880 wurde<br />

für die Friedrich-Wilhelms-Hütte Raseneisenstein aus Spich geför<strong>der</strong>t. 13<br />

Während dieser Zeit siedelten sich Zulieferbetriebe und weiterverarbeitende Betriebe<br />

<strong>der</strong> Eisen- und Stahlbranche an, die <strong>Troisdorf</strong> zu einem Industriestandort machten.<br />

1910 werden die Eisenhütte und das Walzwerk vom Kölner Industriellen Louis<br />

Mannstaedt übernommen und in großem Umfang <strong>zur</strong> Betriebsverlagerung <strong>des</strong> bisherigen<br />

Betriebes aus Köln-Kalk ausgebaut. Er lässt die „Kolonie-Siedlungen“ <strong>zur</strong> Unterbringung<br />

<strong>der</strong> neuen Arbeitskräfte errichten. „Für die Umwandlung <strong>Troisdorf</strong>s von<br />

einer unbedeutenden, agrarisch strukturierten Siedlung zu <strong>der</strong> größten Industriestadt<br />

<strong>des</strong> Kreises ist allerdings ebenso <strong>der</strong> im Jahre 1886/87 erfolgte Bau <strong>der</strong> „Zündhüt-<br />

11 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd., Seite 14<br />

12 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd., Seite 216<br />

13 De<strong>der</strong>ichs, Matthias in : <strong>Troisdorf</strong>er Jahreshefte XXXI/2001, S. 84-90<br />

Seite 18<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


chen- und Sprengkapselfabrik“ – <strong>der</strong> späteren Dynamit-Nobel AG – mit verantwortlich.<br />

Da sich <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> dieses in je<strong>der</strong> Hinsicht einflussreichen Werkes schon recht<br />

früh auch mit <strong>der</strong> Kunststoffproduktion beschäftigte, gab es in dieser Sparte ebenso<br />

beeindruckende Folgeindustrien“. 14 1905 gelingt <strong>der</strong> Dynamit Nobel AG mit <strong>der</strong> Celluloid-Produktion<br />

<strong>der</strong> Einstieg in dieses zukunftsweisende Geschäftsfeld. <strong>Troisdorf</strong><br />

wird zum Sitz <strong>der</strong> Hauptverwaltung. 1954 wird hier das erste in Serie hergestellte<br />

Kunststofffenster mit dem Markennamen Trocal vorgestellt und eröffnet eine Serie<br />

von weltbekannten Markennamen mit <strong>der</strong> Vorsilbe Tro… als Zeichen Ihrer Herkunft.<br />

Die Ansiedlung und Entwicklung <strong>der</strong> beiden Großbetriebe Mannstaedt-Werke und<br />

Dynamit-Nobel wurde durch den Bau <strong>der</strong> Köln-Gießener Eisenbahn 1854 (Siegstrecke<br />

Richtung Frankfurt) und <strong>Troisdorf</strong>–Nie<strong>der</strong>lahnstein (Rheinstrecke) 1871 begünstigt,<br />

die <strong>Troisdorf</strong> mit dem Eisenbahnnetz in Deutschland verbanden. Die beiden<br />

Großbetriebe prägten über 100 Jahre die Wirtschaftsstruktur in <strong>Troisdorf</strong> und waren<br />

<strong>der</strong> Motor für die Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung. Dies führte „zunächst im<br />

Umfeld <strong>der</strong> Industrie (<strong>Troisdorf</strong>, Spich, Oberlar) zu prägenden Ortserweiterungen. Im<br />

<strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte entstanden die ersten Werkswohnungen für die<br />

Arbeiter und Angestellten <strong>der</strong> Eisenhüttenschmelze und damit <strong>der</strong> Siedlungsimpuls<br />

für eine weitere bis in unsere Zeit anhaltende städtebauliche Entwicklung.<br />

„In <strong>der</strong> Folgezeit … hatte <strong>Troisdorf</strong> im Vergleich zu den umliegenden Ortschaften<br />

(und späteren <strong>Stadt</strong>teilen) durch seine sprunghaft entwickelte Industrie das größte<br />

Wachstum zu verzeichnen. Dies drückte sich nicht nur in <strong>der</strong> Verdichtung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Siedlungsfläche aus, son<strong>der</strong>n es entstanden weitere Viertel in den Randlagen,<br />

die zu einer deutlichen Ausweitung <strong>des</strong> Ortes beitrugen. Dies gilt, wenn auch<br />

nicht in dieser Intensität wie in <strong>Troisdorf</strong>, auch für Oberlar und Spich. In den an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Stadt</strong>teilen beschränkt sich dies eher auf die weitere Verdichtung bzw. behutsame<br />

städtebauliche Erweiterung in Form von Bebauungs- und Siedlungsstreifen entlang<br />

<strong>der</strong> historischen Bebauung.“ 15<br />

Eine Son<strong>der</strong>entwicklung beginnt 1936 für das kleine Heidedorf Altenrath durch die<br />

Einbeziehung in den Truppenübungsplatz Wahner Heide, die endgültig erst mit dem<br />

Rückkauf in <strong>der</strong> 1980er Jahren gelingt, nachdem die Ausbaupläne für den Flughafen<br />

nicht weiterverfolgt worden sind. In den übrigen Ortsteilen verän<strong>der</strong>ten die mit dem<br />

Wirtschaftsaufschwung entstehenden Nachkriegsbauten das Ortsbild jedoch stark.<br />

„Die beiden Industrieanlagen in <strong>Troisdorf</strong> (Klöckner-Mannstaedt-Werke und Dynamit-<br />

Nobel AG) entwickelten sich weiter und waren schon in den 1950er Jahren wie<strong>der</strong> an<br />

führen<strong>der</strong> Stelle, nicht nur in <strong>Troisdorf</strong>, son<strong>der</strong>n auch <strong>des</strong> gesamten Rhein-Sieg-<br />

Kreises. Im Schatten dieser Großindustrie konnten die Klein- und mitteständischen<br />

Betriebe ebenfalls erneut Fuß fassen, was auch <strong>zur</strong> Ausweisung neuer Gewerbeflächen<br />

führte. Der wirtschaftliche Erfolg und <strong>der</strong> Zuzug neuer Einwohner ließ in kürzester<br />

Zeit neuen mo<strong>der</strong>nen Wohnraum entstehen. Diese Entwicklung lässt sich für die<br />

<strong>Stadt</strong>teile Oberlar und Spich – wenn auch nicht in <strong>der</strong> Intensität wie in <strong>Troisdorf</strong> –<br />

nachvollziehen. In den übrigen <strong>Stadt</strong>teilen werden ebenfalls neue Besiedelungsflächen<br />

hinzugewonnen.“ 16<br />

14 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Schriftenreihe <strong>des</strong> Archivs <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Band 31,<br />

November 2010, Seite 216, 217<br />

15 Denkmalpflegeplan, ebd.,S. 15<br />

16 Denkmalpflegeplan, ebd.,S. 15<br />

Seite 19<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Die Beschäftigtenzahlen in den beiden industriellen Großbetrieben erreichten 1961<br />

mit 23.509 Beschäftigten ihren vorläufigen Höchststand. 17 Der einsetzende Strukturwandel<br />

und <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Globalisierung führten danach zu einem erheblichen<br />

Verlust von Arbeitsplätzen. Um die Anfälligkeit <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Wirtschaft gegen konjunkturelle<br />

und strukturelle Krisen zu verringern, wurden in <strong>der</strong> Folge insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Spich große neue Gewerbeflächen <strong>zur</strong> Ansiedlung mittelständischer Betriebe geschaffen.<br />

Damit gelang es die Verluste an Arbeitskräften mehr als aufzufangen. Der<br />

Dynamit-Nobelkonzern existiert seit 2004 nicht mehr. Die <strong>Troisdorf</strong>er Betriebsflächen<br />

wurden nach Zwischenerwerb durch die städtische Entwicklungsgesellschaft an die<br />

Fa. Keystone verkauft, die als Dienstleister den Gebäudebestand verwaltet und an<br />

einzelne Firmen vermietet. Im gleichen Jahr begann im Camp Spich die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Konversionsmaßnahme, die zu einer weiteren Stabilisierung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Grundlagen beiträgt.<br />

Durch den anhaltenden Zuwachs an Wohn- und Arbeitsstätten sind die Flächenreserven<br />

<strong>der</strong> Siedlungsentwicklung nach dem <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennutzungsplan<br />

weitgehend ausgeschöpft. Die Siedlungsentwicklung erreicht oft auch natürliche<br />

Grenzen, insbeson<strong>der</strong>e die großräumigen Schutzgebiete für Natur und Landschaft<br />

o<strong>der</strong> Verkehrstrassen, sodass ein Ende <strong>der</strong> äußeren Entwicklung absehbar ist. Daher<br />

ist bereits seit mehreren Jahrzehnten parallel zu Siedlungserweiterungen auch<br />

eine gezielte Innenentwicklung nicht nur <strong>zur</strong> Umnutzung gewerblicher Bereiche betrieben<br />

worden, son<strong>der</strong>n auch <strong>zur</strong> Verdichtung <strong>des</strong> Wohnungsbestan<strong>des</strong> im bestehenden<br />

Siedlungsgebiet.<br />

Abb. 8: Siedlungsentwicklung von 1823 -1955 und heutige <strong>Stadt</strong>ausdehnung (grau) 18<br />

17 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, DBE GmbH, Stuttgart, Deutsche Gesellschaft für<br />

Landentwicklung GmbH, Bad Homburg, Planerbüro Zlonicky, Essen, Israel Institute of Urban –Studie<br />

Ltd., Tel Aviv, April 1972, Seite 27 – später auch als „<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan“ veröffentlicht<br />

18 Denkmalpflegplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd.,S. 17<br />

Seite 20<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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3 Übergeordnete Planungsvorgaben<br />

3.1. Anpassung an die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung<br />

Das Recht und die Pflicht <strong>zur</strong> kommunalen Bauleitplanung ist nach § 1 Abs. 4<br />

BauGB zugleich mit <strong>der</strong> Maßgabe verbunden, die eigenen Pläne <strong>der</strong> übergeordneten<br />

räumlichen Gesamtplanung anzupassen. Nach § 1 <strong>des</strong> Raumordnungsgesetzes <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> (ROG) 19 ist <strong>der</strong> Gesamtraum <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland und seine<br />

Teilräume durch zusammenfassende, überörtliche und fachübergreifende Raumordnungspläne,<br />

zu entwickeln, zu ordnen und zu sichern. Die Anpassung <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

ist dabei keine „Einbahnstraße“. Sie ist gebunden an eine Beteiligung <strong>der</strong><br />

Kommunen an <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Raumordnungspläne, die eine Anpassungspflicht<br />

auslösen sollen. Das im ROG verankerte Gegenstromprinzip soll eine angemessene<br />

Berücksichtigung örtlicher Interessen bei <strong>der</strong> Abwägung mit überörtlichen Belangen<br />

sicherstellen. Zur differenzierten Abwägung <strong>der</strong> Interessen unterscheidet § 3 ROG<br />

zwischen Zielen <strong>der</strong> Raumordnung als verbindliche Vorgaben sowie Grundsätzen<br />

<strong>der</strong> Raumordnung als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- o<strong>der</strong> Ermessensentscheidungen<br />

auf <strong>der</strong> nachgeordneten Planungsebene.<br />

Nach § 8 Abs. 1 ROG erfolgt die Raumordnung zweistufig. So sind in den Län<strong>der</strong>n<br />

ein Raumordnungsplan für das Lan<strong>des</strong>gebiet (lan<strong>des</strong>weiter Raumordnungsplan) und<br />

Raumordnungspläne für <strong>des</strong>sen Teilräume (Regionalpläne) aufzustellen.<br />

Abb. 9: Räumliches Planungssystem 20<br />

Die Pläne <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>raumordnung werden in Nordrhein-Westfalen auf Grundlage<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes (LPlG) aufgestellt. 21 Raumordnungspläne auf Lande-<br />

19 Raumordnungsgesetz (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt geän<strong>der</strong>t d. Gesetz<br />

v. 31.7.2009 (BGBl. I S. 2585)<br />

20 Bun<strong>des</strong>amt für Bauwesen und Raumordnung, Raumordnungsbericht 2011, Bonn 2012, S. 128<br />

Seite 21<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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ebene sind das als Gesetz beschlossene Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm (§ 16) und<br />

<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan (§17) <strong>der</strong> obersten Lan<strong>des</strong>planungsbehörde. Auf regionaler<br />

Ebene sind es i. d. R. die Regionalpläne, die von den Regionalräten bei den<br />

Regionalplanungsbehörden (Bezirksregierungen) aufgestellt werden.<br />

3.2. Großräumige Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung<br />

Die städtebauliche Entwicklung einer Kommune wird maßgeblich von <strong>der</strong> großräumigen<br />

Entwicklung bestimmt, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Regionalentwicklung, die in den Teilräumen<br />

<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland aufgrund ihrer individuellen geographischen<br />

und sozioökonomischen Grundvoraussetzungen unterschiedlich verläuft.<br />

<strong>Troisdorf</strong> liegt am südlichen Ende <strong>des</strong> Verdichtungsraumes Rhein/Ruhr, <strong>der</strong> achsial<br />

mit dem Verdichtungsraum Rhein/Main verbunden ist. Die Entwicklung dieser Raumstruktur<br />

resultiert aus den Bedingungen <strong>der</strong> ersten Industrialisierung im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

in <strong>der</strong> das Eisenbahnnetz entstand und begonnen wurde, das Straßennetz für<br />

den motorisierten Straßenverkehr auszubauen. Die achsiale Ausprägung <strong>der</strong> Siedlungsstruktur<br />

folgt bis heute diesen Verkehrslinien mit dem Ziel, entlang leistungsfähiger<br />

Verkehrswege die Besiedelung zu konzentrieren.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Troisdorf</strong><br />

Hessen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 10: Großräumige siedlungsstrukturelle Lage <strong>Troisdorf</strong>s<br />

Einwohnerdichtekarte, dunkelrot Verdichtungsräume 22<br />

21 Neufassung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes vom 03.05.2005 (GV. NRW. S. 430), zuletzt geän<strong>der</strong>t d.<br />

Gesetz v. vom 29. Januar 2013 (GV. NRW S. 33)<br />

22 Ausschnitt Karte Bevölkerungsdichte (Einwohner je km 2 ) Raumordnungsbericht 2005, ebd., S. 16<br />

Seite 22<br />

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<strong>Troisdorf</strong><br />

Abb. 11: Bevölkerungsprognose 2025, Verän<strong>der</strong>ung zu 2055<br />

blau (-), gelb (+/-), rot (+), <strong>Troisdorf</strong> + 3 bis + 10 % 23<br />

Der Wandel <strong>der</strong> Bedingungen in den Verdichtungsräumen seit <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong><br />

Raumstruktur führt dazu, dass Verdichtungsräume nicht per se Wachstumskerne <strong>der</strong><br />

Siedlungsentwicklung bleiben. Vielmehr können wichtige Funktionsverluste und <strong>der</strong><br />

damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen negative Entwicklungsprozesse auslösen.<br />

Bei einer genaueren Betrachtung <strong>der</strong> Raumentwicklung auf regionaler Ebene zeigen<br />

sich deutliche Unterschiede in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> großräumigen Verdichtungsräume.<br />

Die Bevölkerungsprognose 2025 für das Bun<strong>des</strong>gebiet geht von einer weiteren<br />

Ausprägung <strong>der</strong> aktuellen Entwicklungstendenzen aus. Während <strong>der</strong> nördliche Teil<br />

<strong>des</strong> Verdichtungsraumes Rhein/Ruhr von einer negativen Bevölkerungsentwicklung<br />

gekennzeichnet sein wird, bleibt die Entwicklung im südlichen Teil nach <strong>der</strong> prognostizierten<br />

Entwicklung auf einem relativ stabilen Wachstumspfad.<br />

Sowohl die Zuwan<strong>der</strong>ung aus an<strong>der</strong>en Staaten nach Deutschland als auch die Binnenwan<strong>der</strong>ung<br />

innerhalb Deutschlands werden getragen von einem mobilen Bevölkerungsanteil,<br />

<strong>der</strong> seinen Wohnort nach den ökonomischen Voraussetzungen wählt,<br />

insbeson<strong>der</strong>e nach <strong>der</strong> Arbeitsplatzsituation. Die wirtschaftliche Stärke o<strong>der</strong> Schwäche<br />

eines Raumes steuert unmittelbar den Wan<strong>der</strong>ungssaldo. Im Raumordnungsbericht<br />

2005 wird eine Zahl von 8 Mio. Menschen jährlich genannt, die innerhalb<br />

Deutschlands umzieht. Allerdings entfallen 7 Mio. auf den Umzug in benachbarte<br />

Gemeinden o<strong>der</strong> Kreise.<br />

23 BBR-Berichte Kompakt 2/2008, Bevölkerungsprognose 2025, S. 2, Abb. Künftige kleinräumige<br />

Bevölkerungsdynamik<br />

Seite 23<br />

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Abb. 12: Langfristig prognostizierte großräumige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 24<br />

In den Verdichtungsräumen bestand lange Zeit eine Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung. Von<br />

diesem Suburbanisierungsprozess profitierten die Umlandgemeindentypen wie<br />

<strong>Troisdorf</strong> beson<strong>der</strong>s. Auch wenn sich dieser Prozess abschwächt, bleibt er ein wesentlicher<br />

Faktor für Wan<strong>der</strong>ungsgewinne wie die Attraktivität <strong>des</strong> Gesamtraumes.<br />

Welche Faktoren die Attraktivität bestimmen, machen die inzwischen regelmäßig und<br />

flächendeckend in Deutschland und Europa durchgeführten Rankings deutlich, z. B.<br />

<strong>der</strong> Zukunftsatlas <strong>der</strong> Prognos AG. 25<br />

24 Raumordnungsbericht 2005, ebd., S. 33<br />

25 http://www.prognos.com/Zukunftsatlas-2010-Regionen.753.0.html<br />

Seite 24<br />

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3.3. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />

Das zuletzt durch Gesetz vom 17.12.2009 geän<strong>der</strong>te Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm<br />

(LePro) von 1974 ist durch Ablauf <strong>der</strong> befristeten Geltungsdauer am 31.12.2011 außer<br />

Kraft getreten.<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung hat einen neuen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan 2025 angekündigt, in<br />

den auch Regelungstatbestände <strong>des</strong> bisherigen LePro zum Einzelhandel mit aufgenommen<br />

werden sollen. Die Regelungen <strong>des</strong> § 24a LePro <strong>zur</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Zulässigkeit<br />

von Factory Outlet Centern (Direktvertriebszentren) hatten nach dem Urteil<br />

<strong>des</strong> Verfassungsgerichtshof <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW vom 26.08.2009 und dem Urteil <strong>des</strong><br />

Oberverwaltungsgerichtes Münster vom 30.09.2009 wegen <strong>der</strong> festgestellten unzulässigen<br />

Einschränkung <strong>der</strong> kommunalen Planungshoheit beson<strong>der</strong>s im Fokus gestanden.<br />

Vor diesem Hintergrund sowie neuen verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen für<br />

die Raumordnung ist die Erarbeitung eines neuen umfassenden Lan<strong>des</strong>entwicklungsplans<br />

vorsehen. Wegen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Dringlichkeit neuer lan<strong>des</strong>planerischer<br />

Ziele zum Einzelhandel liegt bereits ein „Sachlicher LEP-Teilplan Großflächiger Einzelhandel“<br />

im Entwurf vor, <strong>der</strong> auch bereits das Beteiligungsverfahren durchlaufen<br />

hat. Dieser neue Teilplan <strong>des</strong> LEP ist bisher aber auch noch nicht wirksam geworden.<br />

Im bisher noch gültigen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW)<br />

von 1995 26 ist <strong>Troisdorf</strong> im Kartenteil A (Siedlungsräumliche Grundstruktur, zentralörtliche<br />

Glie<strong>der</strong>ung und Entwicklungsachsen) als Mittelzentrum in einer Ballungsrandzone<br />

dargestellt. Die Hauptsiedlungsachse <strong>Troisdorf</strong>s im Verlauf <strong>der</strong> überörtlichen<br />

Verkehrsinfrastruktur zwischen den Verdichtungsräumen Rhein/Ruhr und<br />

Rhein/Main zählt zu den dargestellten „Großräumigen Achsen von europäischer Bedeutung“.<br />

Der Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) trifft ergänzende Freiraumdarstellungen<br />

nach dem Stand <strong>der</strong> Regionalpläne 1995. Daher ist die 2003 wirksam gewordene<br />

<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Regionalplans Köln, Teilabschnitt Bonn/Rhein-Sieg hier<br />

noch nicht berücksichtigt, sodass <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf noch als Freiraum dargestellt<br />

ist. Erkennbares Ziel <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>planung ist ebenfalls die Erhaltung von Freiraum<br />

zwischen den Ortsteilen Eschmar und Müllekoven. Bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> A 59 südlich<br />

<strong>der</strong> Anschlussstelle <strong>Troisdorf</strong> ist ebenfalls eine Freiraumdarstellung getroffen worden.<br />

In diesem Bereich war seinerzeit ein <strong>Stadt</strong>teilpark angedacht, <strong>der</strong> ggf. im Rahmen<br />

einer erfolgreichen Bewerbung für eine Lan<strong>des</strong>gartenschau realisiert werden<br />

sollte. Diese Darstellung entspricht nicht mehr den aktuellen städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen<br />

für diesen Bereich. Durch die Errichtung <strong>des</strong> Solarparkes<br />

Oberlar in diesem Bereich wurden die Möglichkeiten einer Freiraumentwicklung inzwischen<br />

weiter eingeschränkt.<br />

Die Darstellung von Waldgebieten ist bereits auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanes<br />

eine Vorgabe für den Flächennutzungsplan, entsprechende Darstellungen<br />

zu entwickeln, die im bisherigen Flächennutzungsplan fehlen. Die Gebiete für<br />

den Schutz <strong>der</strong> Natur entsprechen den Zielen und Schutzausweisungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Landschaftsplanung. Dasselbe gilt für die wasserrechtlichen Darstellungen, die<br />

im Rahmen <strong>der</strong> wasserrechtlichen Fachplanungen abzustimmen sind.<br />

26 Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) vom 11.05.1995 (GV. NW. 1995 S. 532)<br />

Seite 25<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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1<br />

entsprechend dem Stand <strong>der</strong> Gebietsentwicklungsplanung im<br />

Feb. 1995<br />

Abb. 13: Ausschnitt LEP 1995 NRW, Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) 27<br />

Der 1998 ergänzend zum Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan als sachlicher Teilplan erneut<br />

aufgestellte Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan „Schutz vor Fluglärm“ 28 trifft Regelungen <strong>zur</strong><br />

Zulässigkeit von Wohnnutzung (auch in Mischgebieten) innerhalb <strong>der</strong> im Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />

festgelegten Lärmschutzzonen. Der Plan geht auf den Vorgängerplan<br />

LEP IV <strong>zur</strong>ück, auf dem <strong>der</strong> sachliche Teilplan von 1998 fußt. Die Vorgaben <strong>des</strong> LEP<br />

27 http://www.ihkbonn.de/fileadmin/dokumente/Downloads/Standortpolitik/LEP_Karte.RegBez.Koeln.pdf<br />

, zuletzt aufgerufen<br />

31.05.2013<br />

28 Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Schutz vor Fluglärm vom 17.08.1998 (GV. NW. 1998 S. 512)<br />

Seite 26<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


IV wurden bereits in den <strong>Troisdorf</strong>er Flächennutzungsplan von 1973 übernommen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Planung ist es, keine neue Ausweisung von Bauland im Lärmeinwirkungsbereich<br />

von Flughäfen und Flugplätze zuzulassen. Das Planungsinstrument mit drei<br />

definierten Lärmschutzzonen A, B und C hat sich vom Grundsatz bewährt. <strong>Troisdorf</strong>er<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet ist in den <strong>Stadt</strong>teilen Altenrath und <strong>Troisdorf</strong>-Mitte durch die Lärmschutzzone<br />

C betroffen. Der Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan stellt es hier an<strong>der</strong>s als in den<br />

Zonen A und B in das Ermessen <strong>der</strong> Regionalplanungsbehörden, unter beson<strong>der</strong>er<br />

Beachtung <strong>der</strong> erheblichen Lärmbelastung Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) darzustellen.<br />

Im Regionalplan führte dies im Einvernehmen mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> <strong>zur</strong><br />

Nichtberücksichtigung als ASB, sodass z. B. die Wohnlagen Rambusch und Waldsiedlung<br />

in Altenrath keine weitere Entwicklungsmöglichkeit erhielten.<br />

Abb. 14: Ausschnitt LEP 1998 NRW, Teilplan Schutz vor Fluglärm<br />

3.4. Ziele <strong>des</strong> Regionalplanes<br />

Die Regionalpläne legen nach § 18 LPlG auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramms<br />

und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanes die regionalen Ziele <strong>der</strong> Raumordnung<br />

für alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen im Planungsgebiet<br />

fest. Sie erfüllen z. T. auch die Funktion eines Fachplanes und zwar die eines Landschaftsrahmenplanes<br />

im Sinne <strong>des</strong> Landschaftsgesetzes (LG) und eines forstlichen<br />

Rahmenplanes gemäß <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>forstgesetzes (LFoG). Sie sind die Schnittstelle<br />

<strong>der</strong> Raumordnung <strong>zur</strong> Bauleitplanung. Die Anpassungspflicht <strong>der</strong> Bauleitplanung an<br />

die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung bezieht sich unmittelbar auf die Ziele und Grundsätze <strong>der</strong><br />

Regionalplanung. Die auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Regionalplanung zeichnerisch konkretisierten<br />

Ziele haben dabei eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung und binden die Bauleitplanung<br />

in <strong>der</strong> Planschärfe <strong>der</strong> Regionalpläne unmittelbar. Die Verordnung <strong>zur</strong> Durchführung<br />

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<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes regelt in § 35 detailliert die Inhalte <strong>der</strong> Regionalpläne<br />

einschließlich <strong>der</strong> zu verwendenden Planzeichnungen. 29<br />

Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region Bonn/Rhein-<br />

Sieg wurde im Jahre 2003 nach damaliger Bezeichnung als Gebietsentwicklungsplan<br />

aufgestellt. Er legt in seinem Geltungsbereich die regionalen Ziele <strong>der</strong> Raumordnung<br />

und Lan<strong>des</strong>planung für die räumliche Entwicklung fest und koordiniert alle raumbedeutsamen<br />

Maßnahmen. Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ist 2004 <strong>zur</strong> Umnutzung <strong>der</strong> Kaserne<br />

Camp Spich die 2. Regionalplanän<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Darstellung von Camp Spich als<br />

Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich durchgeführt worden.<br />

3.4.1 Räumlich-funktionale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Siedlungsbereiche<br />

Für die räumliche Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächennutzungen werden durch zeichnerische<br />

Darstellungen im Regionalplan Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) und Bereiche<br />

für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) vorgegeben.<br />

Im ASB können gemäß textlicher Zielsetzung alle Baugebietskategorien <strong>der</strong> Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung entwickelt werden, außer<br />

Industriegebiete für erheblich belästigende Gewerbebetriebe, die einem GIB vorbehalten<br />

sind. Gewerbegebiete können somit im ASB und GIB ausgewiesen werden.<br />

Regionale ASB-Ziele und ASB für zweckgebundene Nutzungen sind in <strong>Troisdorf</strong><br />

nicht verzeichnet. Solitäre Ortschaften mit einer Aufnahmefähigkeit von weniger als<br />

2.000 Einwohnern werden nicht als ASB dargestellt, ohne das damit eine Einschränkung<br />

für die Bauleitplanung verbunden ist.<br />

Als allgemeines Ziel dürfen im GIB keine an<strong>der</strong>en Baugebiete als Industrie- und Gewerbegebiete<br />

entwickelt werden. Ebenso sind Son<strong>der</strong>gebiete für großflächigen Einzelhandel<br />

im GIB ausgeschlossen. Die Darstellung von zentralen Versorgungsbereichen<br />

im Sinne <strong>der</strong> bisherigen Siedlungsschwerpunkte nach ehemals § 6 LePro sind<br />

auch nicht möglich. Als weiteres textliches Ziel ist für GIB eine relative Bodenschutzklausel<br />

formuliert, dass unbebaute Flächen erst nach vorheriger Prüfung <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeit<br />

brachliegen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig nicht genutzter Flächen in Anspruch<br />

genommen werden dürfen. Nutzungskonflikte an Nahtstellen von ASB und<br />

GIB sind innerhalb <strong>des</strong> GIB durch geeignete Maßnahmen zu bewältigen.<br />

Als regionales Ziel ist eine abschnittsweise Inanspruchnahme <strong>des</strong> interkommunalen<br />

Gewerbegebietes <strong>Troisdorf</strong>/Nie<strong>der</strong>kassel (Airport Gewerbepark Junkersring) festgelegt.<br />

Dieses Ziel ist bereits aus Gründen <strong>der</strong> unterschiedlichen Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />

Grundstücksflächen und aus erschließungstechnischen Gründen verwirklicht. GIB für<br />

zweckgebundene Nutzungen sind in <strong>Troisdorf</strong> nicht vorhanden.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> getroffenen zeichnerischen Darstellungen für das <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />

<strong>Troisdorf</strong> lassen sich die textlichen Zielvorgaben für ASB und GIB stimmig umsetzen.<br />

3.4.2 Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze<br />

Ein Bereich <strong>zur</strong> Sicherung und zum Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB)<br />

ist im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet im Bereich <strong>des</strong> Eschmarer und Mondorfer Sees darge-<br />

29 Lan<strong>des</strong>planungsgesetz DVO – LPlG DVO v. 08.06.2010 i. d. F. <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsverordnung v.<br />

13.03.2012 (GV. NRW. S. 146)<br />

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stellt (BSAB 14). Da durch die Urteile <strong>des</strong> OVG Münster vom 15.12.2011 und<br />

08.05.2012 erhebliche Rechtsunsicherheiten hinsichtlich <strong>der</strong> Tragfähigkeit <strong>der</strong> Konzentrationswirkung<br />

<strong>des</strong> Regionalplanes in Bezug auf die dargestellten Abgrabungsbereiche<br />

bestehen, sind die Darstellungen <strong>des</strong> Regionales nicht <strong>zur</strong> unmittelbaren<br />

Übernahme in den Flächennutzungsplan geeignet. Eine Entscheidung für das Erfor<strong>der</strong>nis<br />

<strong>der</strong> planerischen Steuerung in <strong>Troisdorf</strong> ist auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

zu treffen.<br />

3.4.3 Freiraum<br />

Freiraumbereiche für zweckgebundene Nutzungen, Freizeit, Erholung und Fremdenverkehr<br />

sind in <strong>Troisdorf</strong> nicht dargestellt.<br />

Zur Glie<strong>der</strong>ung, Sicherung und nachhaltigen Entwicklung <strong>des</strong> im LEP NRW dargestellten<br />

Freiraums stellt <strong>der</strong> Regionalplan in Überlagerung mit Allgemeinen Freiräumen<br />

und Agrarbereichen (AFAB) Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur (BSN), Bereiche<br />

für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft und landschaftsorientierte Erholung (BSLE), Regionale<br />

Grünzüge, Waldbereiche sowie Oberflächengewässer und Bereiche mit Grundwasser-<br />

und Gewässerschutzfunktionen (BGG) dar. Die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Vorbehaltsfläche<br />

<strong>des</strong> AFAB ist nur bei unabweisbarem Bedarf gemäß Zielvorgabe <strong>des</strong><br />

Regionalplanes möglich. Ansonsten sind dort die Produktionsbedingungen im Sinne<br />

einer nachhaltigen Landwirtschaft zu erhalten o<strong>der</strong> zu verbessern.<br />

3.4.4 Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> Landschaft, landschaftsorientierte<br />

Erholung und regionale Grünzüge<br />

Die Darstellung basiert auf <strong>der</strong> Biotoptypenkartierung <strong>des</strong> LANUV. Als Vorrangfläche<br />

haben die Ziele <strong>der</strong> BSN in <strong>der</strong> Überlagerung mit AFAB und Waldbereichen Vorrang.<br />

In <strong>Troisdorf</strong> sind die vorhandenen FFH-Gebiete und das Gebiet <strong>der</strong> Spicher Seen,<br />

das Entwicklungspotenzial zum Naturschutzgebiet hat, als BSN dargestellt. Folgende<br />

Regionalplan-Nrn. sind zugeordnet: SU-23 (Siegtal zwischen Siegburg und Mündung<br />

in den Rhein), SU-37 (Spicher Seen), Su-38 (Aggeraue und Sülzzufluss zwischen<br />

Lohmar und <strong>Troisdorf</strong>) und SU-40 (Wahner Heide).<br />

Als Pufferzonen zu den BSN sind BSLE dargestellt, die im Konfliktfall i. d. R. wie<br />

BSN Vorrang haben. Für Camp Altenrath enthält <strong>der</strong> Regionalplan durch die BSLE-<br />

Ausweisung das Ziel <strong>der</strong> Renaturierung mit dem textlichen Entwicklungsziel eines<br />

BSN.<br />

Die Regionalen Grünzüge nehmen nach <strong>der</strong> Zielvorgabe <strong>des</strong> Regionalplanes notwendige<br />

Ausgleichsfunktionen im Verdichtungsraum wahr, unmittelbar im Umfeld<br />

<strong>des</strong> Siedlungsbereiches. Sie sichern die Ortsrän<strong>der</strong> gegen eine bauliche Inanspruchnahme.<br />

Sie sollen zugleich auch <strong>der</strong> siedlungsräumlichen Glie<strong>der</strong>ung und<br />

dem ökologischen Ausgleich dienen und dürfen im Regelfall nicht für an<strong>der</strong>e Zwecke,<br />

auch nicht für kommunale Infrastruktur, beansprucht werden. In <strong>Troisdorf</strong> sind fast<br />

alle Freiraumbereiche mit <strong>der</strong> Grünzugsignatur überlagert, größtenteils bis unmittelbar<br />

an den ASB heran. Für die äußeren Entwicklungsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

ergibt sich daraus ein Konfliktpotenzial.<br />

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3.4.5 Waldbereiche<br />

Waldbereich sind zu erhalten und fortzuentwickeln. In <strong>der</strong> Überlagerung mit BSN hat<br />

im Konfliktfall <strong>der</strong> BSN Vorrang.<br />

3.4.6 Wasser, Hochwasserschutz<br />

Überschwemmungsbereiche sind – soweit sie bei einem 100-jährigen Hochwasser<br />

überschwemmt werden – von entgegenstehenden Nutzungen, insbeson<strong>der</strong>e von<br />

zusätzlichen Baugebieten in <strong>der</strong> Bauleitplänen freizuhalten.<br />

Zur Vergrößerung <strong>des</strong> Rückhaltevermögens sind geeignete Bereiche als Retentionsraum<br />

<strong>zur</strong>ückzugewinnen. In Vorranggebieten, soweit sie über die gesetzlich festgesetzten<br />

Überschwemmungsgebiete hinausgehen, sowie in Extremhochwasser-<br />

Bereichen sollen die Kommunen auf das Risiko <strong>der</strong> Hochwassergefährdung im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung hinweisen.<br />

Abb. 15: Unterscheidung und Abgrenzung von Vorbehalts- und Vorrangflächen im hochwassergefährdeten<br />

Bereich 30<br />

Bereiche mit Grundwasser- und Gewässerschutzfunktion (BGG) sind zu erhalten.<br />

Dem Gewässerschutz ist bei Konflikten Vorrang ein<strong>zur</strong>äumen. In <strong>Troisdorf</strong> ist das<br />

Wasserwerk Eschmar <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke <strong>Troisdorf</strong> als Bereich G 3.5 dargestellt.<br />

30 Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, textl. Darstellung, Teilabschnitt Bonn/Rhein-Sieg, S.<br />

79, http://www.bezregkoeln.nrw.de/brk_internet/gremien/regionalplanung/teilabschnitt_bonn_rheinsieg/textliche_darstellung/<br />

textband.pdf, zuletzt aufgerufen 31.05.2013<br />

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Abb. 16: Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt<br />

Region Bonn/Rhein-Sieg, 2. Auflage (Stand 2009) 31<br />

3.4.7 Schienen- und Linienverkehr<br />

Neue Baugebiete sollen vorrangig in fußläufiger Entfernung<br />

von Haltestellen <strong>des</strong> schienengebundenen öffentlichen<br />

Nahverkehrs errichtet werden. Es sollen geeignete<br />

Standorte für den kombinierten Güterverkehr entwickelt<br />

werden. In <strong>Troisdorf</strong> sind die S-Bahn-Haltepunkte bereits<br />

im Umfeld dicht bebaut. Standorte für den Umschlag im<br />

kombinierten Güterverkehr gibt es aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Troisdorf</strong> im <strong>Stadt</strong>gebiet keine.<br />

31 http://www.bezregkoeln.de/brk_internet/gremien/regionalplanung/teilabschnitt_bonn_rheinsieg/index.html<br />

(zuletzt aufgerufen<br />

31.05.2013)<br />

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3.4.8 Straßen- und Luftverkehr<br />

Die zeichnerischen Darstellungen sind für das regional bedeutsame Straßennetz aus<br />

dem klassifizierten Straßenbestand und den Straßenbedarfsplanungen entnommen.<br />

Die L 332n und auch die L 274n sind als planfestgestellte bzw. linienbestimmte Straßenbauvorhaben<br />

im Regionalplan enthalten. Kreisstraßen sind nicht dargestellt.<br />

Der LEP „Schutz vor Fluglärm“ gilt unmittelbar.<br />

3.4.9 Windkraft<br />

Der Regionalplan verzichtet auf die Darstellung von Vorrangbereichen für Windenergieanlagen.<br />

Eine Überlagerung mit Freiraumfunktionen ist weitgehend möglich, nicht<br />

jedoch mit BSN und Flugplatzbereichen.<br />

Ansonsten enthält <strong>der</strong> Regionalplan keine Aussagen <strong>zur</strong> Energieversorgung mit konventionellen<br />

o<strong>der</strong> erneuerbaren Energien.<br />

3.4.10 Abfallentsorgungsanlagen<br />

Außerhalb <strong>der</strong> zeichnerisch dargestellten Standortbereiche sind regionalbedeutsame<br />

Abfalldeponien nicht zulässig. Standorte für Abfallbehandlungsanlagen sollen auf<br />

Flächen geplant werden, die in <strong>der</strong> Bauleitplanung als gewerbliche Bauflächen dargestellt<br />

sind. In <strong>Troisdorf</strong> ist die Son<strong>der</strong>abfalldeponie Spich als Freiraumbereich mit<br />

<strong>der</strong> zweckgebundenen Nutzung Abfalldeponie D 3.2 dargestellt.<br />

3.4.11 Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen<br />

Unter <strong>der</strong> Regionalplan-Nr. 3.5 ist die Kläranlage Müllekoven III mit <strong>der</strong> zweckgebundenen<br />

Nutzung „Abwasserbehandlungs- und Abwassereinigungsanlage“ im Freiraum<br />

dargestellt.<br />

4 Bisher gelten<strong>der</strong> Flächennutzungsplan und die nachfolgende<br />

städtebauliche Entwicklung<br />

Der bisher geltende Flächennutzungsplan ist aus Anlass <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />

1969 aufgestellt worden. Der Beschluss <strong>zur</strong> Einleitung <strong>des</strong> Verfahrens wurde<br />

am 17.12.1969 gefasst. Als integraler Bestandteil einer Kommunalen Entwicklungsplanung<br />

wurde <strong>der</strong> Flächennutzungsplan über drei Jahre erarbeitet. 32<br />

4.1. Zielvorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklungsplanung wurde seinerzeit nach einer Analyse <strong>der</strong> Strukturdaten<br />

eine Prognose erstellt. Der Flächennutzungsplan war von einer für diese<br />

Zeit typischen, hohen Wachstumserwartung geprägt, die <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> damaligen<br />

Entwicklung entsprach. Grenzen <strong>des</strong> Wachstums waren kaum absehbar.<br />

32 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, DBE GmbH, Stuttgart, Deutsche Gesellschaft für<br />

Landentwicklung GmbH, Bad Homburg, Planerbüro Zlonicky, Essen, Israel Institute of Urban –Studie<br />

Ltd., Tel Aviv, April 1972 – später auch als „<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan“ veröffentlicht<br />

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Abgeleitet aus <strong>der</strong> Prognose wurden Grundsätze für die weitere Entwicklung aufgestellt,<br />

die <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlagen entsprachen, mit angemessener<br />

Teilhabe <strong>Troisdorf</strong>s an <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung und <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Lebensstandards in <strong>der</strong> Region. So war es das Ziel, <strong>Troisdorf</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

kommunalwirtschaftlichen Möglichkeiten so attraktiv wie möglich zu gestalten. 33 . Dazu<br />

gehörte auch Vorsorge zu treffen für einen ausreichenden Gestaltungsspielraum<br />

in <strong>der</strong> Flächenverfügbarkeit. In diesem Sinne geht <strong>der</strong> Flächennutzungsplan „in seinen<br />

Zielsetzungen über das Maß hinaus, dass üblicherweise von einem Flächennutzungsplan<br />

an Flächenausweisungen für einen überschaubaren Zeitraum von etwa 5<br />

bis 10 Jahren erwartet wird.“ 34 Die Ausweisungen entsprachen „einer weitsichtigen<br />

Auslegung“ <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes.“<br />

Im Sinne dieser Zielvorstellung sollte <strong>Troisdorf</strong> zu einem leistungsfähigen Mittelzentrum<br />

im Zentrale-Orte-System <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>planung ausgebaut werden. In diesem gestuften<br />

System <strong>zur</strong> Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung mit zentralen Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Wirtschaft, Verwaltung, Bildung und Kultur nehmen die Nachbarstädte Köln und<br />

Bonn als Oberzentren die höchste Hierarchiestufe ein, gefolgt von den Mittelzentren<br />

und den Grundzentren. Oberzentren dienen <strong>der</strong> Deckung <strong>des</strong> spezialisierten höheren<br />

Bedarfs in Ihrem Einzugsbereich, Mittelzentren dem gehobenen Bedarf und<br />

Grundzentren dienen <strong>der</strong> Grundversorgung. 35 Aufgrund <strong>der</strong> Bedeutung <strong>Troisdorf</strong>s als<br />

Arbeitsplatzschwerpunkt und wegen <strong>der</strong> hohen Kaufkraft <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong> Beschäftigten,<br />

die seinerzeit noch 17 % über dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt lag, sollte die stark unterentwickelte<br />

Einzelhandelsstruktur nachhaltig verbessert werden. 36 Die Kommunale<br />

Neuglie<strong>der</strong>ung bot neue Möglichkeiten einer räumlich-funktionalen Arbeitsteilung in<br />

einer <strong>Stadt</strong>, um diese Aufgaben nun besser bewältigen zu können. Sanierungsplanungen<br />

waren insbeson<strong>der</strong>e für <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, aber auch für Spich und Oberlar<br />

vorgesehen. Die B 8 sollte ebenso wie die Sieglarer Staße einen 4-streifigen Ausbau<br />

erhalten. Durch diese zentralörtlichen Ausbaumaßnahmen sollte das Sinken <strong>des</strong><br />

Pendlerüberschusses aufgehalten werden. Eine wichtige Zielmarke auf dem Weg<br />

<strong>Troisdorf</strong>s zu einer seiner wirtschaftlichen Bedeutung angemessenen Mittelstadt war<br />

das Erreichen <strong>der</strong> Marke von 60.000 Einwohnern und dem Status einer Großen<br />

kreisangehörigen <strong>Stadt</strong>. 37<br />

An gewerblichen Bauflächen wurden rd. 285 ha dargestellt, die weitgehend von den<br />

beiden Großbetrieben (Dynamit Nobel AG, ca. 110 ha) und Mannstaedt-Werke<br />

(60 ha) sowie durch das alte Industriegebiet Oberlar (ca. 60 ha) im Bestand eingenommen<br />

wurden. Die lan<strong>des</strong>planerische Standortausweisung für ein neues zusätzliches<br />

Gewerbegebiet für den Aufbau eines mittelständischen Betriebsbesatzes in <strong>der</strong><br />

Größenordnung von 200 ha im Westen von Spich, zwischen Bahnlinie und B 8, wurde<br />

nicht aufgegriffen. Statt<strong>des</strong>sen wurde ein 55 ha großes Gebiet im Norden von<br />

Spich dargestellt (heutiges Gewerbegebiet Belgische Allee) und für eine Diversifizie-<br />

33 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 107<br />

34 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 234, 2011 lag die Kaufkraft in <strong>Troisdorf</strong> 1,4 %<br />

über dem Bun<strong>des</strong>durchschnitt (http://www.rhein-siegkreis.de/imperia/md/content/cms100/wirtschaft2/daten_fakten/zahlenspiegel_2012_rsk.pdf)<br />

35 Vergl. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm vom 16.06.2007., § 22 Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung<br />

36 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 41,<br />

37 Vergl. § 4 GO NRW, Übernahme <strong>der</strong> Aufgaben Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung, Schwerbehin<strong>der</strong>tenrecht<br />

u. örtl. Katastrophenschutz<br />

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ung <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Wirtschaftsschaftsstruktur als ausreichend angesehen. Dies sollte<br />

sich im Nachhinein als Fehleinschätzung erweisen.<br />

4.2. Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973<br />

Für die demografische und räumliche Entwicklung wurden 75.000 Einwohner für das<br />

Jahr 1985 prognostiziert bei einer Neuausweisung von 365,3 ha Wohnbauland. Dies<br />

entspricht bei einer dargestellten Gesamtfläche von 1.411 ha Wohnbauland einer<br />

Bruttowohndichte von 53 EW (Einwohnern)/ha. Eine Schwankungsbreite bis 78.000<br />

Einwohner mit einer Bruttowohndichte 38 von 55 EW/ha wurde ebenso unterstellt wie<br />

eine deutliche Anhebung <strong>der</strong> Dichte durch konzipierte Hochhäuser bei <strong>der</strong> Erweiterung<br />

von Friedrich-Wilhelms-Hütte und verdichtetem Geschosswohnungsbau bei <strong>der</strong><br />

Sanierung <strong>der</strong> Ortskerne von <strong>Troisdorf</strong> und Spich. Nach dem Dichtemodell von 1973<br />

wurde das <strong>Stadt</strong>gebiet in Zonen und Teilzonen unterteilt und dafür die Nachverdichtungspotenziale<br />

ermittelt. Bei Realisierung <strong>der</strong> dort unterstellten Gebäudeabbrüche<br />

im Zuge von Flächensanierungen lag die Obergrenze <strong>der</strong> Aufnahmefähigkeit bei<br />

110.000 Einwohnern mit einer Bruttowohndichte von 78 EW/ha.<br />

<strong>Troisdorf</strong><br />

Wohnsiedlungsbereich (ha)<br />

Ortsteile<br />

ausgewiesene Fläche<br />

davon<br />

bebaut<br />

geplant<br />

brutto netto brutto netto brutto<br />

<strong>Troisdorf</strong> (Mitte u. West) 305,6 180,1 275,6 155,1 30,0<br />

Oberlar 111,5 76,7 88,9 56,7 22,6<br />

Friedrich-Wilhelms-Hütte 144,6 91,3 119,6 71,3 25,0<br />

Spich 334,4 214,1 234,4 144,1 100,0<br />

Sieglar (u. Rotter See) 252,2 159,1 152,2 89,1 100,0<br />

Kriegsdorf 62,6 39,1 47,9 29,8 14,7<br />

Eschmar 78,6 63,7 40,6 33,7 38,0<br />

Bergheim-Müllekoven 121,5 79,3 86,5 54,3 35,0<br />

Summen 1.411,0 903,4 1045,7 634,1 365,3<br />

Altenrath ist mit konstanter Fläche u. Einwohnerzahl als Ortslage in <strong>der</strong> Freizone im Sinne<br />

<strong>des</strong> GEP-Entwurfes nicht in die Berechnung eingegangen.<br />

Tab. 2: Flächenbilanz Wohnsiedlungsbereich Flächennutzungsplan 1973 39<br />

4.3. Entwicklung <strong>der</strong> Ziel- und Dichtevorstellungen seit 1973<br />

Nach den städtebaulichen Ziel- und Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

wurde bis Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre geplant und gebaut; sowohl in <strong>der</strong> Innenstadt von<br />

38 Die Bruttowohndichte gibt die Anzahl <strong>der</strong> Einwohner je ha Wohnbaufläche an einschließlich <strong>der</strong><br />

Straßen, öffentlichen Grünflächen und Gemeindarfseinrichtungen in dem betreffenden Siedlungsgebiet.<br />

39 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 228 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 234<br />

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<strong>Troisdorf</strong> als auch in Spich und Sieglar. In neuen Wohngebieten wurden ebenfalls<br />

Hochhäuser konzipiert, beson<strong>der</strong>s augenfällig in Friedrich-Wilhelms-Hütte, aber auch<br />

in <strong>Troisdorf</strong>, Spich und Sieglar.<br />

Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre wurden diese Planungsvorstellungen zunehmend in Frage<br />

gestellt und wichen im Bestand einer behutsamen <strong>Stadt</strong>erneuerung. Im Neubaugebiet<br />

Wohnpark Rotter See orientierte man sich wie<strong>der</strong> an einer geschlossenen, maximal<br />

drei- bis viergeschossigen Bebauung. Auch die erhaltende Erneuerung durch<br />

die Aufstellung von Erhaltungssatzungen, die Festsetzung von erhaltenswerten Objekten<br />

und die Ausweisung von Denkmalbereichen kennzeichnet den Wertewandel.<br />

So fällt auch die erste flächendeckende Aufnahme <strong>des</strong> Denkmalbestan<strong>des</strong> 1988 in<br />

diese Zeit.<br />

Die neuen Ziele konnten sich nur mit reduzierten Dichtevorstellungen erfüllen lassen.<br />

Dies resultierte aus <strong>der</strong> stärkeren Erhaltung vorhandener Bausubstanz, aber auch<br />

aus <strong>der</strong> Notwendigkeit, sich wohnungsmarktwirtschaftlich auf die abnehmende Akzeptanz<br />

von hochverdichteten Wohnangeboten einzustellen. So erlebte <strong>der</strong> ein- bis<br />

zweigeschossige Flachbau in Form von Doppel- und Reihenhäusern, aber auch das<br />

kleine, oft nur maximal dreigeschossige Mehrfamilienhaus eine Renaissance, die bis<br />

heute anhält.<br />

Verän<strong>der</strong>t hatten sich auch die architektonischen Vorstellungen, die in den 1980er<br />

Jahren als Reaktion auf das (später oft undichte) Flachdach <strong>der</strong> 1970er Jahre wie<strong>der</strong><br />

durch geneigte Dachformen geprägt waren. Erst in den letzten 10 bis 15 Jahren werden<br />

wie<strong>der</strong> Flach- o<strong>der</strong> Pultdächer verstärkt nachgefragt, oft in Verbindung mit Staffelgeschossen,<br />

die Raum für große Dachterrassen geben.<br />

<strong>Troisdorf</strong> erreicht heute im Durchschnitt eine Dichte von fast 59 EW/ha, die deutlich<br />

über den 1973 unterstellten Dichten von 53 EW/ha (=75.000 EW) bzw. 55 EW/ha<br />

(=78.000 EW) liegt. So vielfältig wie die <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile sind auch <strong>der</strong>en Dichten,<br />

von knapp 40 EW/ha einer ländlichen Siedlungsstruktur in Altenrath bis 73 EW/a<br />

in Friedrich-Wilhelms-Hütte.<br />

<strong>Stadt</strong>teil Einwohner Brutto-<br />

Bauland ha<br />

Brutto- Wohndichte<br />

EW/ha<br />

m 2 / EW<br />

m 2 / WE<br />

<strong>Troisdorf</strong>-Mitte 16.075 ca. 279,3 ca. 57,6, ca. 173,8 ca. 347,6<br />

Spich 12.796 ca. 221,9 ca. 57,8 ca. 173,4 ca. 346,8<br />

Sieglar 8.939 ca.171,5 ca. 52,1 ca. 191,9 ca. 383,7<br />

Friedrich-Wilhelms-Hütte 7.222 ca. 98,8 ca. 73,1 ca. 136,8 ca. 273,6<br />

Oberlar 6.057 ca. 98,7 ca. 61,4 ca. 163,0 ca. 325,9<br />

Bergheim 5.713 ca. 98,2 ca. 58,2 ca. 171,9 ca. 343,8<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West 5.498 ca. 80,3 ca. 68,5 ca. 146,1 ca. 292,1<br />

Rotter See 3.962 ca. 36,0 ca. 110,0 ca. 90,9 ca. 181,7<br />

Eschmar 3.101 ca. 64,0 ca. 48,5 ca. 206,4 ca. 412,8<br />

Kriegsdorf 3.037 ca. 63,2 ca. 48,1 ca. 208,1 ca. 416,2<br />

Altenrath 2.342 ca. 58,7 ca. 39,9 ca. 250,6 ca. 501,3<br />

Müllekoven 1.855 ca. 39,0 ca. 48,0 ca. 210,2 ca. 420,5<br />

76.597 ca. 1.309 58,5 ca. 171,0 ca. 341,9<br />

Tab. 3: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile, überschlägige Ermittlung städtebaulicher Kennwerte (Stand<br />

31.12.2012) 40<br />

40 Einwohnerstatistik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> (abweichend von <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>statistik mit Zweitwohnsitzen),<br />

Brutto-Bauland abgegriffen aus TK 25, Juni 2013, Abweichungsgenauigkeit 5-10%<br />

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Das Beispiel <strong>des</strong> Wohnparkes Rotter See zeigt, dass bei einem relativ hohen Geschosswohnungsbauanteil<br />

mit bis zu vier Geschossen erhebliche Wohndichten erreichbar<br />

sind, die heute auch als angemessene Dichte im Kern <strong>des</strong> Verdichtungsraumes<br />

angesehen werden. Bedingt durch die relativ kleine Bezugsfläche weist <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teil statistisch mit 110 EW/ha eine beson<strong>der</strong>s hohe Dichte auf, die höchste<br />

Wohndichte in <strong>Troisdorf</strong>.<br />

4.4. Städtebauliche Entwicklung seit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanaufstellung<br />

1973<br />

Einen Überblick über die bisherige städtebauliche Entwicklung gibt ein Vergleich <strong>der</strong><br />

wichtigsten Strukturdaten seit Aufstellung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973. Dabei<br />

wird unterschieden in einen ersten Zeitabschnitt bis zum Volkszählungsjahr 1987,<br />

das zugleich auch die Zeit kennzeichnet, in <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong> ein Paradigmenwechsel<br />

von einem rein quantitativen Wachstum zu einem zunehmend qualitativ definierten<br />

Wachstum festzustellen ist. Das Vergleichsjahr 1987 bietet sich auch an, weil zeitnah<br />

1985 <strong>der</strong> Prognosezeitraum für die Erstaufstellung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes endete<br />

und die tatsächliche Entwicklung mit <strong>der</strong> erwarteten verglichen werden kann.<br />

Während sich aus <strong>der</strong> weiteren Rückschau langfristige, stabile Strukturmerkmale wie<br />

auch <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ung in Entwicklungsprozessen zeigen, bietet <strong>der</strong> Blick auf den<br />

zeitlichen Nahbereich <strong>der</strong> letzten gut 20 Jahre die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen<br />

und ihre Reichweite zu beurteilen und ggf. in die Zukunft fortzuschreiben.<br />

4.4.1 Strukturdaten- Entwicklung 1970 bis 1987<br />

Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in <strong>der</strong> Region und in <strong>Troisdorf</strong> seit 40 Jahren<br />

ungebrochen positiv. Verglichen mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> 20 Jahre von 1950 bis<br />

1970, in <strong>der</strong> die Bevölkerung von 31.234 Einwohnern um fast genau 20.000 Einwohner<br />

gestiegen ist (+64 %), setzte sich dieser Trend allerdings nicht wie 1970 noch<br />

erwartet fort. Der Zugewinn an Einwohnern lag in den 17 Jahren von 1970 bis 1987<br />

bei „nur“ 8.808 Einwohnern (+ 17 %). Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen<br />

Zunahme von 518 Einwohnern.<br />

Bedingt durch den hohen Anteil an Industriebeschäftigten stieg auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Gastarbeiter 1987 auf über 10 %. Viele <strong>der</strong> ausländischen Arbeitnehmer blieben auf<br />

Dauer in Deutschland und holten ihre Familien nach <strong>Troisdorf</strong>. Seitdem bildet die<br />

Gruppe <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger mit ausländischen Wurzeln einen festen Bestandteil<br />

<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Bevölkerung.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerung hatte eine solide Basis in einer positiven natürlichen<br />

Bevölkerungsentwicklung überlagert mit Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen. <strong>Troisdorf</strong> bezog seine<br />

Gewinne vor allem aus Nahwan<strong>der</strong>ungen, insbeson<strong>der</strong>e aus Köln, die Motor für<br />

den Suburbanisierungsprozess in <strong>der</strong> Kern-Rand-Zone <strong>des</strong> Verdichtungsraumes waren.<br />

Zwar wurde die prognostizierte Zielzahl von 75.000 Einwohnern für 1985 nicht<br />

erreicht. Dafür stimmte aber die gebaute Zahl an Wohnungen sehr genau mit <strong>der</strong><br />

prognostizierten Anzahl überein, sodass die Flächeninanspruchnahme für Wohnbauzwecke<br />

<strong>der</strong> Prognose entsprach. Ganz erheblich unterschätzt wurde die sinkende<br />

Belegungsdichte durch Abnahme <strong>der</strong> Haushaltsgrößen und die Verwirklichung höhe-<br />

Seite 36<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


er Wohnflächenansprüche. Die Wohnungsbelegungsziffer 41 fiel in 17 Jahren von 3,5<br />

im Jahre 1970 auf 2,3 im Jahre 1987. Prognostiziert waren „höchstens 2,7“ 42 . Eine<br />

<strong>der</strong>artige Steigerung <strong>der</strong> Wohnfläche je Einwohner war nur möglich, weil sich auch<br />

die materielle Situation <strong>der</strong> Wohnbevölkerung besser entwickelt hatte als ursprünglich<br />

angenommen und eine Finanzierung von mehr Wohnfläche erlaubte.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> „weitsichtig ausgelegten“ Planung blieb auch bei Erreichen <strong>der</strong> Zielzahl<br />

<strong>der</strong> Wohnungen genug Reserve im Flächennutzungsplan für eine weitere bauliche<br />

Entwicklung, sodass eine <strong>Neuaufstellung</strong> entbehrlich war. Es bestand 1987 noch<br />

eine Wohnbauflächenreserve von 273,8 ha. 43<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze in <strong>Troisdorf</strong> entwickelte sich stetig weiter. Sie blieb aber,<br />

auch bedingt durch die abnehmende Arbeitsplatzdichte im produzierenden Gewerbe<br />

im Zuge von Automation und Rationalisierung, hinter <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Wohnbevölkerung<br />

<strong>zur</strong>ück. Es begannen die Freisetzung von Arbeitskräften in <strong>der</strong> Produktion<br />

<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Großbetriebe und <strong>der</strong> wirtschaftliche Strukturwandel. Die Arbeitsplätze<br />

im produzierenden Gewerbe blieben zwar auf hohem Niveau, gingen aber bereits<br />

<strong>zur</strong>ück. Neue Einwohner hatten somit zunehmend auch außerhalb von <strong>Troisdorf</strong> ihren<br />

Arbeitsplatz. Der Pendlerüberschuss von <strong>Troisdorf</strong> als Arbeitsstättenschwerpunkt<br />

<strong>der</strong> Industrie nahm dadurch kontinuierlich ab. Die Dienstleistungsarbeitsplätze hatten<br />

sich 1987 bereits mehr als verdoppelt.<br />

<strong>Troisdorf</strong> in Zahlen<br />

Volkszähl.<br />

1950<br />

Volkszähl.<br />

1970<br />

Prognose<br />

1985<br />

Volkszähl.<br />

1987<br />

Bevölkerung 31.234 51.271 75.000 60.079<br />

Auslän<strong>der</strong>anteil 7,6 % - 10,3%<br />

Bevölkerungsdichte EW/km 2 502 824 1.200 980<br />

Wohnungen 6.771 14.560 26.300 26.392<br />

Belegungsdichte 4,6 3,5 2,85 2,3<br />

Erwerbspersonen 11.989 21.178 30.650 26.988<br />

Arbeitslose Keine Angabe Keine Angabe - 1.836<br />

Arbeitsplätze 15.280 22.919 30.000 23.985<br />

Produzieren<strong>des</strong> Gewerbe 11.563 18.798 21.000 18.757<br />

Dienstleistungen 2.959 4.086 8.000 10.057<br />

Pendlersaldo 3.824 2.484 0 2.800<br />

Tab. 4: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1970 - 1987 44<br />

41 Die Wohnungsbelegungsziffer (auch Wohnungsbelegungsquote genannt) gibt an, wie viele Einwohner<br />

in einer Wohnung leben.<br />

42 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S.152 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 157<br />

43 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986. 3,6 ha <strong>des</strong> PLEWA-Gelän<strong>des</strong> (heute<br />

Siedlung „Auf dem Zechenacker“ wurden im Verfahren als Wohnbaufläche erhalten und sind bei <strong>der</strong><br />

genannten Zahl berücksichtigt, abweichend vom Erläuterungsbericht, <strong>der</strong> nicht korrigiert wurde.<br />

44 Quelle: Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 2 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 3,<br />

Einzelabfragen https://www.lan<strong>des</strong>datenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon, zuletzt aufgerufen<br />

10.06.2013<br />

Seite 37<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


4.4.2 Strukturdaten - Entwicklung 1987 bis 2011<br />

In den 24 Jahren bis 2011 ist die Einwohnerzahl noch einmal um 12.329 Einwohner<br />

gestiegen. Das entspricht im Durchschnitt 513 Einwohnern im Jahr wie in dem vorherigen<br />

Zeitraum. Die 1990er Jahre waren von dringendem Wohnbedarf und starker<br />

Bautätigkeit bestimmt. Die Bevölkerungskurve flacht sich erst nach <strong>der</strong> Jahrtausendwende<br />

ab. Die Zuwachsraten blieben aber deutlich höher als im Lan<strong>des</strong>durchschnitt.<br />

Konjunkturelle Schwankungen in <strong>der</strong> wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wirkten<br />

sich auf die Region und <strong>Troisdorf</strong> nur abgeschwächt aus. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

ist wie in einigen an<strong>der</strong>en Städten im näheren Kernraum <strong>des</strong> Verdichtungsgebietes<br />

Köln-Bonn in den letzten Jahren noch positiv verlaufen.<br />

Die Wan<strong>der</strong>ungssalden nahmen im Trend stärker ab und schwankten zuletzt um den<br />

Nullpunkt. Nahwan<strong>der</strong>ungen sind bei den Zu- und Fortzügen weiterhin am häufigsten.<br />

Die höchsten Wan<strong>der</strong>ungsgewinne werden aus den benachbarten Großstädten<br />

Köln und Bonn erzielt. Die Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung hat an Bedeutung verloren, da<br />

Köln und Bonn selbst erhebliche Wan<strong>der</strong>ungsgewinne aufnehmen. Wan<strong>der</strong>ungsverluste<br />

aus <strong>Troisdorf</strong> gehen überwiegend an das weitere Kreisgebiet bzw. sind Fernwan<strong>der</strong>ungen.<br />

Der Auslän<strong>der</strong>anteil ist fast stabil geblieben und beträgt nach dem<br />

Zensus 2011 bei einer nach unten korrigierten Einwohnerzahl 11%, das ist <strong>der</strong><br />

höchste Anteil im Kreisgebiet nach Eitorf mit 11,6 %. 45<br />

Die Wohnungsbelegungsdichte ist weiter kontinuierlich gesunken und betrug 2011<br />

genau 2,0, sodass statistisch gesehen jede <strong>Troisdorf</strong>er Wohnung durchschnittlich nur<br />

noch von 2 Personen bewohnt wird. 46<br />

Abb. 17: Bevölkerungsentwicklung <strong>Troisdorf</strong> 47<br />

45 Zum Vergleich: Bonn 12,0 %, Köln 16,4 % (Quelle: http://www.it.nrw.de/statistik/z/index.html , zuletzt<br />

aufgerufen 13.06.2013)<br />

46 Dieser Wert entspricht dem Bun<strong>des</strong>durchschnitt (Quelle:<br />

https://www.<strong>des</strong>tatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/Bauen.pdf, zuletzt aufgerufen<br />

10.06.2013)<br />

Seite 38<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Die beiden großen <strong>Troisdorf</strong>er Industriebetriebe, die Dynamit-Nobel AG und die<br />

Roheisen verarbeitenden Mannstaedt-Werke erlebten in <strong>der</strong> Zeit zwischen 1987 und<br />

2011 einschneidende Verän<strong>der</strong>ungen, die für die Dynamit Nobel AG mit <strong>der</strong> Auflösung<br />

<strong>des</strong> Konzerns endetet. Nach Trennung <strong>der</strong> Kunststoffsparte von <strong>der</strong> Dynamit<br />

Nobel AG hatte die Hüls-<strong>Troisdorf</strong> AG große Teile <strong>des</strong> Werksgelän<strong>des</strong> übernommen.<br />

Mehrfache Umfirmierungen und Verkäufe folgten. Schließlich wurden auf dem<br />

Werksgelän<strong>des</strong> immer mehr Geschäftsbereiche als selbständige Firmen abgespalten.<br />

Im Zuge dieses Strukturwandels mussten in erheblichem Umfang Arbeitsplatzverluste<br />

hingenommen werden. 2004 wurde <strong>der</strong> einstige Weltkonzern, <strong>der</strong> seit 1938<br />

seinen Sitz in <strong>Troisdorf</strong> hatte, nach abermaligem Verkauf aufgeteilt und aufgelöst.<br />

Auch die Mannstaedt-Werke wechselten mehrfach den Eigentümer und mussten die<br />

Belegschaft schrittweise immer wie<strong>der</strong> reduzieren, sodass es dort heute deutlich weniger<br />

als eintausend Beschäftigte gibt. Die Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe<br />

gingen entsprechend stark um rd. 40 % <strong>zur</strong>ück. Als Reaktion auf diese Entwicklung<br />

verfolgt die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> schon seit Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre die Ausweisung und<br />

Entwicklung neuer Gewerbegebiete auf kommunalem Bauland, um die Arbeitsplatzverluste<br />

in <strong>der</strong> Großindustrie durch neue Arbeitsplätze in weniger krisenanfälligen<br />

mittelständischen Betrieben auszugleichen. Diese Strategie trug in den Folgejahren<br />

Früchte und machte den <strong>Troisdorf</strong>er Arbeitsmarkt unabhängiger von den Großbetrieben.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe konnte sich nach einer<br />

Halbierung in den letzten Jahren stabilisieren.<br />

Durch die Arbeitsplatzverluste bei den Großbetrieben verkehrt sich <strong>der</strong> bis 1987 noch<br />

positive Pendlersaldo in einen negativen und <strong>der</strong> Dienstleistungssektor nimmt weiter<br />

zu.<br />

<strong>Troisdorf</strong> in Zahlen<br />

Volkszähl.<br />

1987<br />

2000 2010<br />

Zensus<br />

2011<br />

Bevölkerung 60.079 72.678 75.369 (75.608) 72.408<br />

Auslän<strong>der</strong>anteil 10,3% 14,5% 13,5% (13,6 %) 11,0%<br />

Bevölkerungsdichte EW/km 2 980 1.169 1.212 (1.216) 1.164<br />

Wohnungen 26.392 32.872 34.728 (34.791) 35.055<br />

Belegungsdichte 2,3 2,2 2,1 (2,2) 2,0<br />

Erwerbspersonen 26.988 36.676** 37.680<br />

Arbeitslose 1.836 2.667 2.674 (2.589) 1.810<br />

Sozialvers.pfl. Beschäftigte 23.985 22.448 24.044 24.919*<br />

Produzieren<strong>des</strong> Gewerbe 18.757 7.355 7.922 8.178*<br />

Dienstleistungen 10.057 12.949** 16.110 16.728*<br />

Pendlersaldo 2.800 -4.434 -1.667 -2.320<br />

Tab. 5: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1987- 2011 48<br />

(Fortschreibungsdaten zum Vergleich), *Stichtag 30.06.11, keine Zensusdaten<br />

**Stichtag 30.06.2011, ***Stichtag 30.06.1999<br />

47 Quelle: Kommunalprofil IT.NRW Lan<strong>des</strong>datenbank, Stand: 17.07.2012<br />

48 Quelle: Kommunalprofil 2012 (Daten bis 2011) http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05382068.pdf,<br />

Gemeinden nrw Ausgabe 2000, 2010, 2011, 2012 (Daten Vorjahre)<br />

https://webshop.it.nrw.de/gratis/Z049%20201200.pdf<br />

Seite 39<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


4.4.3 Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Die Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen zeigt, dass die Kernstadt, die <strong>Stadt</strong>teile<br />

<strong>Troisdorf</strong>-Mitte und <strong>Troisdorf</strong>-West sowie Oberlar bereits 1971 in ihrer Entwicklung<br />

weitgehend abgeschlossen waren. In 40 Jahren konnten <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West zusammen nur noch um ca. 700 Einwohner zunehmen. Dementsprechend<br />

sinkt <strong>der</strong> Anteil dieser <strong>Stadt</strong>teile an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Oberlar ist in einer<br />

ähnlichen Lage und hat sogar eine rückläufige Einwohnerzahl.<br />

Spich hatte im Verhältnis <strong>der</strong> Gesamteinwohnerentwicklung mit rd. 3.000 zusätzlichen<br />

Einwohnern eine durchschnittliche Zunahme. Der Bevölkerungsanteil blieb daher<br />

stabil. Für Sieglar und Rotter See ist 1995 ein Entwicklungssprung ablesbar, <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Neuerrichtung <strong>des</strong> seit 1999 selbständigen <strong>Stadt</strong>teil Rotter See begründet ist.<br />

Durch eine Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerung um fast 6.000 Personen bis 1995 steigt <strong>der</strong><br />

Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung deutlich. Friedrich-Wilhelms-Hütte hat seinen Anteil<br />

an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung bis 1995 fast verdoppeln können und stagniert jetzt<br />

bei <strong>der</strong> baulichen Entwicklung mit <strong>der</strong> Folge eines wie<strong>der</strong> sinkenden Anteils. Bergheim<br />

mit dem Entwicklungsbereich „Am Krausacker“ hat nach 1995 mit einer überdurchschnittlichen<br />

Zunahme von fast 3.000 Einwohnern den Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

ebenfalls erhöhen können. Die übrigen <strong>Stadt</strong>teile weisen alle eine mo<strong>der</strong>ate<br />

Zunahme auf, Müllekoven eine unterdurchschnittliche, rückläufige Tendenz.<br />

1971 1995 2012<br />

<strong>Stadt</strong>teil 49<br />

Anteil<br />

Anteil<br />

Anteil<br />

Einw. gesamt<br />

gesamt Einw. gesamt<br />

Tdf.-Mitte + Tdf.-West 20.835 38,8 % 21.384 30,1 % 21.573 28,2 %<br />

Spich 8.952 16,7 % 10.963 15,4 % 12.796 16,7 %<br />

Sieglar + Rotter See 6.903 12,9 % 12.453 17,5 % 14.437 18,9 %<br />

Friedrich-Wilh.-Hütte 3.080 5,7 % 7.616 10,7 % 7.222 9,4 %<br />

Oberlar 6.404 11,9 % 6.007 8,4 % 6.057 7,9 %<br />

Bergheim 2.884 5,4 % 3.936 5,5 % 5.713 7,2 %<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West - - - - -<br />

Rotter See - - - - -<br />

Eschmar 849 1, 6 % 2.927 4,1 % 3.101 4,1 %<br />

Kriegsdorf 1.361 2,5 % 2.010 2,8 % 3.037 4,0 %<br />

Altenrath 1.041 1,9 % 1.986 2,7 % 2.342 3,0 %<br />

Müllekoven 1.372 2,6 % 1.913 2,7 % 1.855 2,4 %<br />

53.686 71.141 76.597<br />

Tab. 6: Einwohnerentwicklung 1971- 2011 50<br />

4.4.4 Wohnbauflächenentwicklung<br />

Der Flächennutzungsplan von 1973 stellte eine geplante (unbebaute) Wohnbaufläche<br />

von 365,3 ha dar. Aus Anlass <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes mit<br />

dem Ziel, nicht benötigte Wohnbauflächen zu reduzieren, wurde 1987 eine Wohnbauflächenbilanz<br />

durchgeführt mit dem Ergebnis, dass noch 273,78 ha verfügbar<br />

49 Die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>-West und Rotter See sind erst 1999 gebildet worden, sodass für die Vergleichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Zahlen die Anteile den Statteilen <strong>Troisdorf</strong> bzw. Sieglar hinzugerechnet sind.<br />

50 Gemeindeeigene Statistik mit Zweitwohnsitzen<br />

Seite 40<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


waren. 51 Im Rahmen <strong>der</strong> 33. und 36. Än<strong>der</strong>ung wurden insgesamt 74,7 ha Wohnbaufläche<br />

<strong>zur</strong>ückgenommen, von denen 5,3 ha später wie<strong>der</strong> <strong>zur</strong>ückgeholt worden sind.<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Bauflächenreduzierung war eine Umorientierung <strong>der</strong> Wachstumsziele<br />

von einem rein quantitativen Wachstum zu einem qualitativen Wachstum. Dies ist<br />

im Kontext <strong>der</strong> damaligen Zeit zu sehen. Nach <strong>der</strong> dritten Ölkrise 1982/83 und ihren<br />

wirtschaftlichen Folgen waren die Wachstumserwartungen ernsthaft erschüttert. Die<br />

politische Zeitenwende in Osteuropa sowie <strong>der</strong> damit verbundene ungeahnte wirtschaftliche<br />

Aufschwung und Zuzug von Einwohnern in Deutschland waren noch nicht<br />

absehbar. Von 1982 bis 1985 hatte die Einwohnerzahl nur noch um 300 Einwohner<br />

jährlich zugenommen, sodass für längere Zeit eine nur noch langsame Bevölkerungsentwicklung<br />

angenommen wurde. Insbeson<strong>der</strong>e war das zügige Überschreiten<br />

<strong>der</strong> Grenze von 60.000 Einwohnern bereits seit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan von 1980<br />

in Frage gestellt. Absehbar war bereits damals, dass die 1970 prognostizierte Zielzahl<br />

für 1985 von 75.000 Einwohnern nicht erreicht wird. Für 1990 wurden immerhin<br />

63.000 Einwohner erwartet, eine Größe, die die tatsächliche Entwicklung mit einer<br />

Abweichung von rd. -1.500 Einwohner nicht völlig verfehlt hat. 52 .<br />

Diesem an sich fortschrittlichen Paradigmenwechsel sind viele Kommunen in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung aus pragmatischen Gründen nicht gefolgt, um die Bauflächenreserven<br />

für zukünftige Entwicklungen ungeachtet <strong>des</strong> aktuell niedrigeren Bedarfs<br />

weiterhin planerisch vorzuhalten. Dem Beschluss <strong>des</strong> Rates vom 30.09.1986<br />

lag die Überlegung zugrunde, dass auch nach Rücknahme bzw. Umwidmung von<br />

65,15 ha Wohnbaufläche noch ca. 208,63 ha Wohnbaureserveflächen verbleiben,<br />

die bei einem linear fortgesetzten Flächenverbrauch seinerzeit von 10 ha/Jahr für<br />

min<strong>des</strong>tens 20 Jahre reichten. 53 Es erschien unverhältnismäßig und planerisch nicht<br />

gerechtfertigt, über diesen Zeitraum hinaus für eine nicht absehbare zukünftige Entwicklung<br />

dauerhaft Flächen vorzuhalten.<br />

Den größten Verlust an Wohnbaufläche stellte jedoch schon seit 1981 die Umwidmung<br />

fast aller Wohnbauflächen zwischen Kriegsdorfer Straße und den Spicher<br />

Seen in Gewerbefläche dar, die rd. 87 ha ausmachte. Im Gegenzug wurden insgesamt<br />

41,9 ha Wohnbauland zusätzlich durch Planän<strong>der</strong>ungen dargestellt. Der tatsächliche<br />

Verbrauch an Bruttowohnbaufläche 54 im Außenbereich von 1973 bis 2011<br />

entspricht einer jährlichen Inanspruchnahme von 6,9 ha.<br />

Lage Änd.-Nr. ha<br />

Altenrath 12, 29 28.3<br />

Bergheim, Am Krausacker 71 6,0<br />

Spich, Holun<strong>der</strong>weg 78 3,0<br />

Kriegsdorf, Im Schonsfeld 91 11,0<br />

Fr.-Wilh.-Hütte, Fitz-Erler-Straße 97 1,1<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West, Moselstraße 102 2.4<br />

Gesamt 41,9<br />

Tab. 7: Wohnbauflächenneudarstellung 1973 – 2011<br />

51 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986<br />

52 Fortschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanes, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung Dr. Jansen, Köln, März<br />

1980, S. 26 ff.<br />

53 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986<br />

54 Bruttowohnbaufläche ist die Bezugsgröße <strong>zur</strong> Bruttowohndichte, vergl. Fußnote 37, S. 33<br />

Seite 41<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Verän<strong>der</strong>ung<br />

Ausgangswert 1973 +365,3<br />

Rücknahme Wohnbauflächen - 69,4<br />

Umwidmung Gewerbe - 87,1<br />

Neudarstellungen + 41,9<br />

Saldo 280,7<br />

Gesamtwohnflächenverbrauch -203,4<br />

Flächenreserve 2011 19,0<br />

Tab. 8: Wohnbauflächenbilanz 1973 – 2011<br />

Die Flächenbilanz <strong>der</strong> letzten 40 Jahre zeigt, dass die Wohnbauflächenreserve im<br />

Flächennutzungsplan nunmehr auf 19 ha abgeschmolzen ist, verteilt auf 5 Einzelflächen.<br />

Ein Überblick über die räumliche Verteilung <strong>der</strong> realisierten Wohnbaugebiete<br />

veranschaulicht noch einmal die Einwohnerentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen. <strong>Troisdorf</strong>-<br />

Mitte, <strong>Troisdorf</strong>-West und Oberlar, waren bereits weitgehend geschlossen bebaut<br />

und haben kaum noch an <strong>der</strong> Entwicklung teilgenommen, während alle übrigen<br />

<strong>Stadt</strong>teile eine erhebliche Weiterentwicklung erfahren haben.<br />

ha<br />

Abb. 18: Schwerpunkte <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung 1973- 2012<br />

(rot), verbliebene Reserveflächen (gelb)<br />

Seite 42<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Zur Entlastung <strong>des</strong> Bodenmarktes und <strong>zur</strong> effektiven Nutzung <strong>des</strong> Baulan<strong>des</strong> im<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Bereitstellung hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> seit 1973 fast fortlaufend kommunale<br />

Wohnbaulandmaßnahmen durchgeführt. Durch den Verkauf kommunalen Baulan<strong>des</strong><br />

sollte auch weiten Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung die Möglichkeit <strong>des</strong> Grun<strong>der</strong>werbs<br />

<strong>zur</strong> Eigentumsbildung gegeben werden, da <strong>Troisdorf</strong> aufgrund <strong>der</strong> industriell geprägten<br />

Entwicklung eine unter dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt liegende Eigentumsquote aufweist.<br />

Die Eigentumsquote liegt auch unter <strong>der</strong> Quote <strong>der</strong> Nachbarstädte.<br />

Die erste kommunale Baumaßnahme in den 1970er Jahren war die Gartenstadt<br />

Eschmar, im zeitlichen Anschluss entstand von 1980 bis 1990 <strong>der</strong> Wohnpark Rotter<br />

See. In den 1990er Jahren wurde in Kriegsdorf (Pirolweg, Händelstraße) kommunales<br />

Bauland angeboten, ab dem Jahr 2000 für ca. 10 Jahre im Entwicklungsgebiet<br />

„Am Krausacker“ in Bergheim. Parallel dazu wurden in Spich und an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen<br />

auch größere private Freiflächen in Orts- und Ortsrandlage als Wohnbauland erschlossen.<br />

Von 2008 bis 2014 ist das Wohngebiet „Im Schonsfeld“ in Kriegsdorf auf<br />

kommunalem Bauland entstanden.<br />

4.4.5 Entwicklung <strong>der</strong> Mischbauflächen und zentralen Versorgungsbereiche<br />

Der Flächennutzungsplan von 1973 hatte viele diffuse Altbaugebiete als Wohnbaufläche<br />

überplant, die vom Bestand durch eine Mischung von Wohnnutzung und<br />

kleingewerblicher o<strong>der</strong> handwerklicher Nutzung geprägt waren. Ziel <strong>der</strong> Planung war<br />

die weitgehende Verlagerung <strong>der</strong> gewerblichen Nutzungen im Zuge von Abbruch und<br />

Neubau. Die sich wesentlich langsamer als erwartet vollziehende Verän<strong>der</strong>ung im<br />

Bestand führte zu <strong>der</strong> Notwendigkeit, auch Mischgebiete im Bestand absichern zu<br />

müssen und im Flächennutzungsplan parallel im Wege einer Än<strong>der</strong>ung gemischte<br />

Baufläche anstatt Wohnbaufläche darzustellen.<br />

Um auf die städtebauliche Entwicklung in den altbebauten Ortskernen stärker Einfluss<br />

zu nehmen, wurden im Jahr 2000 für die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>, Spich, Sieglar und<br />

Oberlar Vorkaufsrechtssatzungen erlassen. Im Geltungsbereich dieser Satzungen<br />

sind die als entwicklungsbedürftig angesehenen Teilbereiche <strong>der</strong> Ortskerne definiert<br />

worden. Die Beseitigung von Entwicklungshemmnissen auf einzelnen Grundstücken,<br />

die nur durch eine Grundstücksneuordnung gelöst werden können, dient einer funktionsgerechten<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Zentren, insbeson<strong>der</strong>e für den Einzelhandel<br />

und die Versorgung.<br />

Diese Zielvorstellung liegt auch dem Handlungskonzept Innenstadt zugrunde, das<br />

die Maßnahmen in <strong>der</strong> Innenstadt auf <strong>der</strong> Grundlage eines integrierten Planungskonzeptes<br />

koordiniert. Um auch hier eigene Entwicklungsimpulse auslösen zu können,<br />

wurde die Innenstadt am 18.09.2012 zugleich als <strong>Stadt</strong>umbaugebiet gemäß<br />

§ 171b Abs. 2 BauGB förmlich festgelegt. Für Maßnahmen wie die Neugestaltung<br />

<strong>der</strong> Fußgängerzone, die die finanzielle Leistungskraft <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> übersteigen,<br />

besteht damit die Möglichkeit <strong>der</strong> Beantragung von Städtebauför<strong>der</strong>ungsmitteln.<br />

2011 wurde <strong>zur</strong> Sicherung einer verbrauchernahen, zentrenorientierten Versorgung<br />

das fortgeschriebene Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

beschlossen. 55 Ziel <strong>des</strong> Konzeptes ist eine Konzentration von Einzelhandel und<br />

55 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept für die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, CIMA GmbH, Köln, Oktober<br />

2010<br />

Seite 43<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


an<strong>der</strong>en zentrenrelevanten Nutzungen in den gewachsenen zentralen Ortslagen <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Innenstadt von <strong>Troisdorf</strong>. Zusätzlich zu den zentralen Versorgungsbereichen<br />

sind im <strong>Stadt</strong>gebiet für nicht zentrenrelevante Sortimente und die<br />

Nahversorgung auch großflächige Einzelstandorte zugelassen worden. Die Nahversorger<br />

stellen in peripheren <strong>Stadt</strong>lagen Ergänzungsstandorte dar. Im Kernbereich <strong>der</strong><br />

Standortagglomeration Spicher Straße sind auch zentrenrelevante Nutzungen zulässig,<br />

da sich mit <strong>der</strong> Schaffung <strong>des</strong> neuen <strong>Stadt</strong>teils Rotter See <strong>der</strong> Einwohnerschwerpunkt<br />

dorthin verschoben hat und das Sieglarer Zentrum bisher nur eingeschränkt<br />

in <strong>der</strong> Lage war, Verkaufsflächen in <strong>der</strong> benötigten Größenordnung aufzunehmen.<br />

Abb. 19: Zentrale Versorgungsbereiche und solitäre Ergänzungsstandorte<br />

Die Lage <strong>Troisdorf</strong>s zwischen zwei nahen Oberzentren und im unmittelbaren gemeinsamen<br />

Verflechtungsraum mit zwei starken Mittelzentren, <strong>der</strong> Kreisstadt Siegburg<br />

und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> St. Augustin, stellt für den Einzelhandel eine starke Konkurrenzsituation<br />

dar. Trotzdem ist es <strong>Troisdorf</strong> durch die Schaffung <strong>der</strong> Fußgängerzone bis<br />

1988 gelungen, ein <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>größe angemessenes Einzelhandelsangebot vorzuhalten,<br />

dass vorrangig den eigenen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt und zugleich<br />

Kaufkraft und Arbeitsplätze im örtlichen Handel bindet. Obwohl die Verkaufshttp://www.troisdorf.de/MediaLibrary/Content/web/de/wirtschaft_bauen/<strong>Stadt</strong>planung/<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

/S004_PDF-2b_Konz_For_<strong>Troisdorf</strong>2010.pdf, zuletzt aufgerufen 13.06.2013<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


fläche in <strong>der</strong> Innenstadt von 44.230 m 2 bei <strong>der</strong> (vollständigen) Fertigstellung <strong>der</strong> Fußgängerzone<br />

im Jahre 1988 auf 31.155 m 2 im Jahre 2010 gesunken ist. Dies ist im<br />

Wesentlichen durch die Nachfolgenutzungen <strong>des</strong> ehemaligen Hertie-Warenhauses<br />

bedingt, die größere Teile <strong>der</strong> ehemaligen Verkaufsfläche nicht mehr in Anspruch<br />

nehmen. Mit <strong>der</strong> neu errichteten Wilhelm-Hamacher-Passage am Standort <strong>des</strong> ehemaligen<br />

Bürgerhauses hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine zentrale <strong>Stadt</strong>umbaumaßnahme<br />

durchgeführt, um rd. 7.000 m 2 neue Verkaufsfläche wie<strong>der</strong> dauerhaft in <strong>der</strong> Innenstadt<br />

zu etablieren.<br />

Kaufkraft 2005/ 2010<br />

Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer 102,7 / 100,6<br />

Nachfragevolumen im Einzugsbereich 396,4 Mio. € / 408,6 Mio. €<br />

Umsatzvolumen 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />

Nachfragevolumen Innenstadt 107,4 Mio. €<br />

Umsatzvolumen Innenstadt 127,7 Mio. € / 127,2 Mio. €<br />

Verkaufsfläche 83.002 m 2 / 84.515 m 2<br />

Verkaufsfläche 83.002 m 2 / 84.515 m 2<br />

Einzelhandelsbetriebe 452 / 437<br />

Verkaufsfläche je Einwohner 1,08 m 2 / 1,10 m 2<br />

Bun<strong>des</strong>durchschnitt 1,40 m 2 / 1,46 m 2<br />

Verkaufsflächenanteil Lebensmittel 28,6 % / 31,0 %<br />

Umsatzanteil Lebensmittel 39,9 % / 41,6 %<br />

Verkaufsflächenanteil Leitsortiment Textilien 14,0 % / 13,6 %<br />

Umsatzanteil Leitsortiment Textilien 12,1 % / 12,2 %<br />

Verkaufsfläche Innenstadt 30.400 m 2 / 31.155 m 2<br />

Kaufkraftbindung 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />

Einzelhandelsumsatz 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />

Handelszentralität 56 insgesamt 81 / 78<br />

Tab. 9: Marktdaten 2005/2010 für den <strong>Troisdorf</strong>er Einzelhandel 57<br />

4.4.6 Gewerbeflächentwicklung<br />

Die Gewerbeflächenentwicklung wurde seit 1973 kontinuierlich von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

gesteuert. Die erheblichen Flächenreserven <strong>des</strong> Flächenutzungsplanes von<br />

1973 verschafften <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> günstige Voraussetzungen für eine aktive Baulandpolitik.<br />

Im Rahmen einer vorausschauenden Bodenbevorratung wurden wie im Wohnungsbau<br />

frühzeitig Flächen erworben, die einen Flächenpool bildeten, aus dem nach Bedarf<br />

gewerbliches Bauland aktiviert werden konnte.<br />

Mit dem Gewerbegebiet „Belgische Allee“ nahe <strong>der</strong> seinerzeit neuen Autobahn A 59<br />

und <strong>der</strong> Anschlussstelle Porz/Lind entstand das erste große Gewerbe- und Industriegebiet<br />

neuer Prägung mit einem kleinteiligeren Firmenbesatz. Durch Aufgabe <strong>des</strong><br />

Autobahnprojektes A 15 n durch die Wahner Heide mit einem Autobahnkreuz an den<br />

Spicher Seen und den Verzicht auf die in Spich abzweigende S-Bahn-Trasse für eine<br />

Flughafenschleife konnte eine doppelte Diagonalzerschneidung <strong>des</strong> Gewerbegebietes<br />

Belgische Allee vermieden werden. Dadurch wurden 6,5 ha zusätzliches gewerbliches<br />

Bruttobauland für das insgesamt 65,6 ha große Gewerbegebiet hinzugewonnen.<br />

56 100 – X= Kaufkraftabfluss, 100 + X= Kaufkraftzufluss<br />

57 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept, ebd.<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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In Zeitabschnitten von etwa jeweils 10 Jahren wurden in Spich weitere drei neue<br />

Gewerbegebiete erschlossen (Biberweg/Heuserweg, Langbaurghstraße, Luxemburger<br />

Straße), die die gesamte Fläche zwischen <strong>der</strong> Autobahn A 59 und <strong>der</strong> Ortslage<br />

Spich einnehmen. Wesentliche Voraussetzung für diese Entwicklung war die 1996<br />

dem Verkehr übergebene neue Anschlussstelle Spich an <strong>der</strong> Autobahn A 59. Durch<br />

sie sind die neuen Gebiete auf kurzem Wege und ohne Beeinträchtigung von Wohngebieten<br />

direkt an das Fernstraßennetz angebunden.<br />

2002 erfolgte mit dem Beginn <strong>der</strong> Erschließung <strong>des</strong> Airport-Gewerbeparkes Junkersring<br />

die Inanspruchnahme auch <strong>der</strong> südwestlich <strong>der</strong> Autobahn A 59 gelegenen Flächen,<br />

um den anhaltenden Bedarf an Gewerbeflächen in <strong>der</strong> Region zu decken. Die<br />

Maßnahme geht auf ein regionales Gewerbeflächenentwicklungskonzept <strong>zur</strong>ück und<br />

diente auch <strong>der</strong> Kompensation für wegfallende Arbeitsplätze aufgrund <strong>des</strong> Bonn-<br />

Berlin-Beschlusses. So sind in dem Gebiet auch Dienstleistungsarbeitsplätze entstanden,<br />

u. a. das DHL-Innovation-Center und <strong>der</strong> DHL-Campus. Der größte Arbeitgeber<br />

im gesamten Spicher Gewerbebereich ist ein Briefzentrum <strong>der</strong> Deutschen Post<br />

AG am Heuserweg mit 1.000 Arbeitsplätzen. Insgesamt konnten dort in den letzten<br />

30 Jahren 340 Firmen mit über 5.000 Arbeitsplätzen angesiedelt werden.<br />

Im Jahre 2001 hatten die belgischen Streitkräfte unerwartet eine Aufgabe ihrer Kasernenstandorte<br />

in Deutschland angekündigt. Die im Jahr 2003 vorgelegte Vorstudie<br />

kam zu dem Ergebnis, dass <strong>der</strong> rd. 50 ha Bruttobauland große Standort am besten<br />

als Industrie- und Gewerbegebiet umzunutzen ist. Die periphere Lage <strong>des</strong> Gebietes<br />

umgeben von Waldflächen sowie die unmittelbare Nähe zum Flughafen, aber auch<br />

<strong>zur</strong> Autobahn A 59, sind beson<strong>der</strong>e Merkmale, die das Gebiet für eine standortbezogene<br />

gewerbliche und industrielle Nutzung qualifizieren. Die Konversionsplanung für<br />

den Industriepark Belgische Allee - Camp Spich wird seit 2004 durchgeführt. Die<br />

Durchführung <strong>der</strong> Planung, die seinerzeit mit dem Verkauf eines großen Grundstücks<br />

<strong>zur</strong> Errichtung einer Brotfabrik begonnen wurde, steht nach 10 Jahren kurz vor dem<br />

Abschluss.<br />

Gewerbeflächenreserve 2013<br />

Camp Spich 3.5<br />

Airport-Gewerbepark Junkersring 4,3<br />

Industriepark 10,2<br />

Kaiserstraße 2,9<br />

Kasinostraße 1,1<br />

Ehem. Orica-Gelände 8,0<br />

Langbaurghstraße 1,8<br />

Josef-Kitz-Straße 3,0<br />

Gesamt<br />

34,6 ha<br />

Tab. 10: Wesentliche Gewerbeflächenreserven (> 1 ha) 58<br />

2006 hat die <strong>Stadt</strong> sämtliche Flächen <strong>des</strong> Werksgelän<strong>des</strong> von HT-Troplast übernommen<br />

und übertrug die Werksinfrastruktur auf die eigens dafür geschaffene städtischen<br />

Tochtergesellschaft Industriepark <strong>Troisdorf</strong> GmbH. Die vermieteten Gewerbeimmobilien<br />

wurden an die private T-Park GmbH weiterverkauft und die wie<strong>der</strong> aufzubereitenden<br />

Entwicklungsflächen an die städtische Tropark GmbH. Auf diese Weise<br />

begleitete die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> aktiv den Prozess <strong>der</strong> Auflösung <strong>des</strong> größten in<br />

<strong>Troisdorf</strong> ansässigen Industriebetriebes und erarbeitete eine Entwicklungsplanung<br />

ha<br />

58 Bestandsaufnahme zum Gewerbeflächenkonzept <strong>des</strong> Rhein-Sieg-Kreises, Stand .04/2013<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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für eine Folgenutzung, um eine zügige Revitalisierung von zwischenzeitlich brach<br />

gefallenen Gewerbeflächen zu erreichen.<br />

Aus den Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes von 1973 und den Än<strong>der</strong>ungen<br />

in gewerbliche Baufläche in den Folgejahren besteht <strong>zur</strong>zeit (2013) noch eine Flächenreserve<br />

von rd. 35 ha für gewerbliche Nutzungen.<br />

Abb. 20: Schwerpunkte <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung von 1973-2012<br />

(dunkelblau), verbliebene Reserveflächen (hellblau)<br />

4.4.7 Freiraumentwicklung<br />

Der Flächennutzungsplan von 1973 setzte <strong>der</strong> baulichen Entwicklung entlang <strong>der</strong><br />

Sieg <strong>zur</strong> Auenlandschaft Grenzen, die von <strong>der</strong> Freiraumseite nicht durch Landschaftsschutz<br />

gesichert waren. Nur die Flächen vor dem Deich standen unter Landschaftsschutz.<br />

Mit <strong>der</strong> erstmaligen Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes Nr. 6 (Siegmündung),<br />

die am 28.05.1986 in Kraft trat, wurde das Deichvorland als Naturschutzgebiet<br />

festgesetzt und das Hinterland bis <strong>zur</strong> Siedlungskante <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse als<br />

Landschaftsschutzgebiet gesichert. Die Abgrenzung folgte exakt <strong>der</strong> Bauflächendarstellung<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes. Mit dieser einvernehmlichen Status-Quo-<br />

Abgrenzung zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis als Träger <strong>der</strong> Landschaftsplanung und<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als Trägerin <strong>der</strong> städtebaulichen Planungshoheit ist die bauliche<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Entwicklung dieser <strong>Stadt</strong>teile in Richtung Siegaue endgültig zum Abschluss gekommen.<br />

Der Geltungsbereich <strong>des</strong> Landschaftsplanes ist inzwischen als FFH-Gebiet<br />

(Fauna-Flora-Habitat-Richtline 92/43 EWG vom 21.05.1992) für den Aufbau und den<br />

Schutz eines ökologischen Netzes „Natura 2000“ in Europa gemeldet.<br />

Für das Gebiet <strong>der</strong> Wahner Heide bestand bereits 1973 ein Naturschutzgebiet mit<br />

einem vorgelagerten Landschaftsschutzgebiet. Allerdings war das Landschaftsschutzgebiet<br />

nicht so stringent abgegrenzt wie das <strong>des</strong> Landschaftsplanes Nr. 6. Aus<br />

Anlass <strong>der</strong> Meldung <strong>der</strong> Wahner Heide als FFH-Gebiet ist <strong>der</strong> Landschaftsplan Nr.<br />

15 aufgestellt und am 23.06.2007 in Kraft getreten. Das Landschaftsschutzgebiet<br />

wurde einvernehmlich mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> enger am Siedlungsbereich abgegrenzt.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Ortslage Altenrath erfolgte ebenso die Ausweisung von zwei<br />

ortsnahen Flächen zusätzlich als Landschaftsschutzgebiet.<br />

Mit dem am 05.01.1991 in Kraft getretenen Landschaftsplan Nr. 7 (Siegburg – <strong>Troisdorf</strong><br />

– St. Augustin) ist an <strong>der</strong> Straße Zum Alten Tor eine Fläche hinter dem Aggerdeich<br />

zusätzlich in das Landschaftsschutzgebiet einbezogen worden, auch hier einvernehmlich<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>.<br />

Abb. 21: Entwicklung städtischer Grünflächen (dunkelgrün) und Sicherung<br />

ortsrandnaher Landschaftsschutzgebiete (hellgrün) 1973-2012<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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1979 wurde erstmals ein Grünrahmenplan für das <strong>Stadt</strong>gebiet beschlossen. Der Plan<br />

sollte <strong>zur</strong> Verwirklichung <strong>des</strong> damaligen Slogans „<strong>Troisdorf</strong> – Industriestadt im Grünen“<br />

dienen. Der Grünrahmenplan wurde als landschaftsplanerisches Gutachten<br />

zum Flächennutzungsplan erarbeitet 59 und 1993 fortgeschrieben. 60<br />

Der Grünrahmenplan legte im <strong>Stadt</strong>gebiet 9 Grünzüge und 7 Grünverbindungen fest.<br />

Jedem <strong>Stadt</strong>teil wurde darüber hinaus ein Ortsteilpark zugeordnet. Neben den vorhandenen<br />

Parkanlagen in <strong>Troisdorf</strong> (Burgpark, Hirschpark, Waldpark) und dem neu<br />

geschaffenen 6 ha großen Burgpark in Spich wurden <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Friedrich-<br />

Wilhelms-Hütte, <strong>der</strong> Oberlarer Park, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Haus Rott und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark<br />

am Mühlengraben in Sieglar vorgeschlagen und auch umgesetzt. Nicht realisiert<br />

wurde <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Eschmar, <strong>der</strong> im Zuge einer Nassauskiesung und Vereinigung<br />

von Eschmarer und Mondorfer See entstehen sollte. Da die Nassauskiesung<br />

aus Gründen <strong>des</strong> Grundwasserschutzes später von <strong>der</strong> Bezirksregierung Köln nicht<br />

mehr genehmigt wurde, konnten diese Überlegungen nicht weiterverfolgt werden.<br />

Für <strong>Troisdorf</strong> wurde ein großer Fehlbedarf an Kleingärten angenommen. Es wurden<br />

<strong>zur</strong> Deckung <strong>des</strong> Bedarfs zwei Standorte vorgeschlagen, von <strong>der</strong> die Kleingartenanlage<br />

Sieglar / Rotter See an <strong>der</strong> Uckendorfer Straße realisiert wurde. Als zweiter<br />

Standort wurde eine Kleigartenanalage in <strong>der</strong> Sieglarer Siegaue vorgeschlagen, die<br />

mit den Entwicklungszielen <strong>des</strong> einige Zeit später aufgestellten Landschaftsplanes<br />

Nr. 6 nicht mehr vereinbar war. Der Freiraumentwicklungsplan von 1993 setzte sich<br />

erstmals mit den städtebaulichen Auswirkungen <strong>der</strong> neuen Trasse <strong>der</strong> sog. „Kleinen<br />

Nordumgehung“ auseinan<strong>der</strong>, die für die Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>des</strong> Planfeststellungsverfahrens<br />

für die L 332n, Ortsumgehung Sieglar/Eschmar, als Linie gewählt worden<br />

war. Der Plan schlägt hier eine „Neue Parklandschaft“ vor.<br />

Die im Flächennutzungsplan 1973 neu dargestellte Friedhofsfläche für den<br />

Parkfriedhof Eschmar wird in verkleinerter Form realisiert, in Abstimmung mit <strong>der</strong><br />

Neutrassierung <strong>der</strong> L 332n. Als bedeutende private Grünplanungsmaßnahme erhielt<br />

<strong>Troisdorf</strong> 2009 nördlich von Kriegsdorf einen Golfplatz, <strong>der</strong> die Wohnlage dort noch<br />

einmal aufwertete und eine Pufferfunktion zum Airport Gewerbepark Junkersring erfüllt.<br />

4.4.8 Verkehrsentwicklung<br />

Am 12.06.1990 wurde ein neuer Verkehrsentwicklungsplan vom Rat beschlossen. 61<br />

Zentraler Bestandteil <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes war eine integrierte Verkehrsplanung.<br />

Die Aspekte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verträglichkeit wurden ebenso mit einbezogen wie<br />

alle Verkehrsarten, nicht nur <strong>der</strong> motorisierte Verkehr. <strong>Troisdorf</strong> beteiligte sich <strong>des</strong>halb<br />

auch bereits 1988 am Modellprojekt „Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden<br />

in NRW“ und legte ein Jahr später das Radverkehrskonzept <strong>Troisdorf</strong> vor, nach dem<br />

in <strong>der</strong> Folgezeit in dem Lan<strong>des</strong>för<strong>der</strong>projekt „Fahrradfreundliches <strong>Troisdorf</strong> (FFT)“ die<br />

Radverkehrsanlagen in <strong>Troisdorf</strong> fahrradfreundlich ausgebaut wurden. Das Projekt<br />

endete 1996.<br />

59 Grünrahmenplan Landschaftsplaner Götte und Parrandier, Frankfurt 1979<br />

60 Freiraumentwicklungsplan <strong>Troisdorf</strong>, Erläuterungsbericht, Frankfurt, Juni 1993<br />

61 Verkehrsentwicklungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Planerbüro Südstadt, Köln, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover 1989<br />

Seite 49<br />

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Das Jahr 1988 ist für die Verkehrsplanung in <strong>Troisdorf</strong> auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht bedeutend,<br />

da in diesem Jahr vor dem OVG Münster <strong>der</strong> 1. Planfeststellungsbeschluss<br />

für die L 332n – Ortsumgehung Sieglar-Eschmar scheiterte und die Planungen mit<br />

<strong>der</strong> Linienbestimmung neu begonnen werden mussten. Anstelle <strong>der</strong> alten ortsnahen<br />

Trassierung wurde danach die „Kleine Nordumgehung“ als mittige Trassierung zwischen<br />

Eschmar/Sieglar und Kriegsdorf weiterverfolgt und letztlich 2008 mit Erfolg<br />

bestandskräftig planfestgestellt. Durch die lange Planungszeit kam die Ortsrandentwicklung<br />

in Sieglar und Eschmar ganz zum Erliegen, da das laufende Planverfahren<br />

nicht durch eine heranrückende Bebauung gefährdet werden sollte. Aus diesem Umstand<br />

heraus liegen heute die meisten noch verfügbaren Entwicklungsflächen <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in diesem Bereich.<br />

L 274n<br />

3332<br />

74n<br />

K 29n<br />

3332<br />

74n<br />

L 332a<br />

3332<br />

74n<br />

L 332n<br />

3332<br />

74n<br />

L 269n<br />

3332<br />

74n<br />

Abb. 22: Geplante anbaufreie Schnellstraßen als Rückgrat <strong>des</strong><br />

<strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>straßennetzes (schwarz realisiert, rot Planung)<br />

Für den ersten Abschnitt <strong>der</strong> L 332a Ortsumgehung <strong>Troisdorf</strong>-Siegburg (heute Willy-<br />

Brandt-Ring) in Richtung Siegburg wurden in den 1980er Jahren Bebauungspläne<br />

als planungsrechtliche Grundlage aufgestellt. Die Straße wurde 1994 dem Verkehr<br />

übergeben und stellt seitdem eine <strong>der</strong> wichtigsten Straßenverbindungen in <strong>Troisdorf</strong><br />

dar. Die Sieglarer Straße in Oberlar und die Frankfurter Straße in <strong>Troisdorf</strong> wurden<br />

durch die Straßenbaumaßnahme wirksam entlastet.<br />

Seite 50<br />

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Der Flächennutzungsplan von 1973 enthält als weitere Umgehungsstraße die K 29n,<br />

Ortsumgehung Kriegsdorf, <strong>der</strong>en Bau 2013 begonnen wurde.<br />

Die Linienführung für die L 274n in Spich wurde 1981 wie von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

vorgeschlagen geän<strong>der</strong>t und als Verlängerung <strong>der</strong> Belgischen Allee durch das Spicher<br />

Seengebiet hindurch festgelegt. Das Planverfahren ist jedoch über eine ergänzende<br />

Umweltverträglichkeitsstudie zum Linienbestimmungsverfahren, die auch alternative<br />

Verläufe mit betrachtet, nicht hinausgekommen. Die L 247n soll eine leistungsfähige<br />

Verbindung zwischen <strong>der</strong> L 269n und <strong>der</strong> B 8 herstellen. Die L 269n tangiert<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> nur am westlichen Ortsrand von Bergheim.<br />

Große Bedeutung hat für <strong>Troisdorf</strong> die 2002 in Betrieb genommene ICE-<br />

Neubaustrecke Köln-Rhein-Main. Im Zuge <strong>der</strong> Planungen wurden entlang <strong>der</strong> Strecke<br />

im Bereich von Wohn- und Geschäftslagen aktive und passive Schallschutzvorkehrungen<br />

durchgeführt.<br />

4.5. Flächennutzungsplanän<strong>der</strong>ungen seit 1973<br />

Der Flächennutzungsplan wurde durch Bekanntmachung <strong>der</strong> Genehmigung <strong>des</strong> Regierungspräsidenten<br />

am 24.10.1973 wirksam. Seitdem ist er in 40 Jahren in vielfältiger<br />

Weise geän<strong>der</strong>t worden, um die Darstellungen <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen<br />

Entwicklung anzupassen. 103 Än<strong>der</strong>ungen wurden bisher eingeleitet, von denen<br />

79 rechtswirksam abgeschlossen worden sind. Dies entspricht durchschnittlich<br />

einem Bedarf von 2 Än<strong>der</strong>ungen im Jahr, um den Flächennutzungsplan jeweils den<br />

gewandelten Zielaussagen anzupassen.<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes seit 1973<br />

Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr. Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr. Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr.<br />

1974 - 1987 36, 2000 73, 74<br />

1975 - 1988 40 2001 75<br />

1976 1, 2, 3, 4, 5, 6 1989 41, 42, 43 2002 62<br />

1977 9 1990 - 2003 78, 82<br />

1978 10, 1991 44, 49, 53 2004 72, 81<br />

1979 13,14,15,16,17,19 1992 45, 50 2005 85, 87<br />

1980 12, 20 1993 46, 52 2006 89<br />

1981 18, 25 1994 55 2007 88, 91, 93<br />

1982 21, 22, 24 1995 47, 58 2008 77, 80, 94, 96<br />

1983 25, 26 1996 57, 59, 65 2009 97, 98, 100<br />

1984 31, 32 1997 - 2010 -<br />

1985 29, 33 1998 54, 61, 68 2011 101<br />

1986 36, 37 1999 64, 70, 71 2012 102<br />

Tab. 11: Verteilung <strong>der</strong> wirksamen Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes auf die Jahre<br />

Seite 51<br />

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Die allermeisten Än<strong>der</strong>ungen betrafen Einzelflächen, die oft im Parallelverfahren mit<br />

<strong>der</strong> Aufstellung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung eines Bebauungsplanes durchgeführt worden sind.<br />

Oft wurde auch für Standortausweisungen von Gemeinbedarfsflächen <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />

geän<strong>der</strong>t. Daneben gab es jedoch auch Än<strong>der</strong>ungen größeren Umfangs,<br />

in <strong>der</strong> die Nutzungszuweisung größerer Flächen geän<strong>der</strong>t wurde. Z. t. wurde<br />

auch einer Reihe von Einzelflächen in einem gemeinsamen Verfahren geän<strong>der</strong>t. Die<br />

nachfolgenden wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen skizzieren die Entwicklungslinien <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

zwischen 1973 und 2012.<br />

4.5.1 Rücknahme von Wohnbauflächen<br />

Die 33. Än<strong>der</strong>ung diente 1985 <strong>der</strong> Rücknahme von 14,8 ha Wohnbaufläche, von denen<br />

3,5 ha bereits in das damalige Landschaftsschutzgebiet hineinreichten. Zur Erhaltung<br />

„<strong>des</strong> sicherungswürdigen Wald- und Seenbestan<strong>des</strong>“ wurde die Wohnbaufläche<br />

bis hinter die Fabrikanlage (PLEWA-Werke, heute Siedlung „Auf dem Zechenacker“)<br />

<strong>zur</strong>ückgenommen.<br />

In <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung wurden 1987 in noch größerem Umfang und außerhalb von beson<strong>der</strong>en<br />

Konfliktbereichen zu an<strong>der</strong>en Nutzungen 59,9 ha Wohnbauflächen <strong>zur</strong>ückgenommen<br />

und statt<strong>des</strong>sen Fläche für die Landwirtschaft dargestellt.<br />

Abb. 23: Wohnbaupotenzialflächen Handlungskonzeptes Wohnen 2012 im Geltungsbereich<br />

<strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes <strong>zur</strong> Rücknahme von Bauflächen<br />

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Für 2,4 ha im <strong>Stadt</strong>teil Spich wurde die Än<strong>der</strong>ung später wie<strong>der</strong> rückgängig gemacht<br />

(64. u. 78. Än<strong>der</strong>ung für die Baugebiete Fichtenweg und Holun<strong>der</strong>weg). Ebenso im<br />

<strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf, in dem 1994 wie<strong>der</strong> 1,9 ha für das Baugebiet Pirolweg im Rahmen<br />

<strong>der</strong> 59. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes als Wohnbaufläche dargestellt<br />

wurden. Im <strong>Stadt</strong>teil Bergheim erfolgte die erneute Darstellung einer 1 ha großen<br />

Fläche als Wohnbaufläche 2005 durch die 87. Än<strong>der</strong>ung (Andreas-Nockher-Str.).<br />

Die im Handlungskonzept Wohnen 2012 für die erfor<strong>der</strong>liche zukünftige städtebauliche<br />

Entwicklung identifizierten Potenzialflächen liegen größtenteils im Geltungsbereich<br />

<strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes, da es sich hier um geeignete<br />

Wohnbauflächen am Ortsrand handelt, die an an<strong>der</strong>er Stelle so nicht mehr <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehen.<br />

4.5.2 Wohnbauflächenerweiterungen und -anpassungen<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Altenrath war 1973 noch von <strong>der</strong> Genehmigung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

ausgenommen worden, da <strong>der</strong> Ort bis auf Weiteres den Beschränkungen <strong>des</strong><br />

Truppenübungsplatzes unterlag. 1979 erfolgte erstmalig in <strong>der</strong> 12. Än<strong>der</strong>ung eine<br />

Bauflächendarstellung, die bereits den größten Teil <strong>der</strong> neuen 26,5 ha großen<br />

Wohnbauflächen inmitten <strong>der</strong> einzelnen Siedlungssplitter umfasste. Die Än<strong>der</strong>ung<br />

Nr. 29 betraf eine ergänzende ca. 1,8 ha große Arrondierung im Westen, die 37. Än<strong>der</strong>ung<br />

stellte im Wesentlichen Anpassungen dar. Ziel <strong>der</strong> Planung war vorrangig,<br />

dem durch den Militärstatus lange Zeit vernachlässigten, überalterten <strong>Stadt</strong>teil wie<strong>der</strong><br />

eine zukunftsfähige Einwohnerbasis zu geben und attraktiv für Familien zu machen<br />

und weniger, mit <strong>der</strong> Maßnahme den allgemeinen Wohnbedarf zu decken.<br />

Bei <strong>der</strong> 71. Än<strong>der</strong>ung 1999 stand <strong>der</strong> Aspekt dringen<strong>der</strong> Wohnbedarf im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die Än<strong>der</strong>ung bereitete die Ausweisung <strong>des</strong> Entwicklungsbereiches „Am<br />

Krausacker“ in Bergheim vor. Die Wohnbauflächenreserve stand zwar im Flächennutzungsplan<br />

seit 1973 noch <strong>zur</strong> Verfügung, jedoch wurde zusätzlich zu <strong>der</strong> 17 ha<br />

großen Brutto-Baufläche eine angrenzende 6 ha große Fläche <strong>zur</strong> Arrondierung benötigt,<br />

um eine zusammenhängende Nettobaufläche in <strong>der</strong> angestrebten Größe für<br />

ca. 600 Wohneinheiten entwickeln zu können.<br />

2003 wurde die 78. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Neuausweisung von 3,0 ha min<strong>der</strong> genutzter Gemeinbedarfsfläche<br />

(Abenteuerspielplatz) und von Ackerflächen für das Wohngebiet<br />

Holun<strong>der</strong>weg in Spich abgeschlossen.<br />

Die 91. Än<strong>der</strong>ung betraf das Baugebiet „Im Schonsfeld“ in Kriegsdorf. Es sollte 2007<br />

auf einer 11 ha großen Fläche entwickelt werden, die im Rahmen einer vorausschauenden<br />

Bodenbevorratung frühzeitig als späteres kommunales Bauland angekauft<br />

worden war. Es war die einzige und letzte potenzielle Baulandfläche dieser<br />

Größe im Eigentum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Die Fläche war noch nicht im Flächennutzungsplan<br />

von 1973 dargestellt, weil Kriegsdorf erst mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Regionalplanes<br />

2003 erstmals als Allgemeiner Siedlungsbereich anerkannt wurde und <strong>des</strong>halb zuvor<br />

die bauliche Entwicklung auf Eigenentwicklung beschränkt war. Die Wohnungsmarktanalyse<br />

für den Rhein-Sieg-Kreis bestätigte 2006 als erste große Wohnungsmarktuntersuchung<br />

den weiter in <strong>der</strong> Region bestehenden Wohnbedarf 62 , <strong>der</strong> durch<br />

das Baugebiet gedeckt werden sollte. Die Maßnahme schloss zeitlich als kommunale<br />

62 Empirica, qualitative Marktforschung, <strong>Stadt</strong>- u. Strukturforschung GmbH, Köln Juli 2006<br />

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Baulandmaßnahme an das Entwicklungsgebiet „Am Krausacker an, in dem zu dieser<br />

Zeit bereits nur noch Restgrundstücke angeboten werden konnten.<br />

Die 97. Än<strong>der</strong>ung stellt 2009 eine 1,1 ha große Fläche für die Landwirtschaft in Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />

als Wohnbaufläche dar (Arrondierung einer Bauzeile an <strong>der</strong> nur<br />

einseitig bebauten Fritz-Erler-Straße).<br />

In <strong>der</strong> 2012 abgeschlossenen 102. Än<strong>der</strong>ung werden 2,4 ha Wohnbaufläche auf<br />

ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen an <strong>der</strong> Moselstraße dargestellt.<br />

4.5.3 Umwidmung von Wohnbaufläche in gemischte Baufläche<br />

In <strong>der</strong> 20., 22., 25., 31 und 32 Än<strong>der</strong>ung wurden von 1981 bis 1984 sowie <strong>der</strong> 44.<br />

Än<strong>der</strong>ung 1989 u. a. in großem Umfang Wohnbauflächen in gemischte Bauflächen<br />

geän<strong>der</strong>t, da <strong>der</strong> Bestand von <strong>der</strong> Ausweisung im Flächennutzungsplanes deutlich<br />

abwich. Teilweise wurde die Än<strong>der</strong>ung in gemischte Baufläche auch mit <strong>der</strong> Lage an<br />

stark befahrenen Straßen begründet.<br />

4.5.4 Umwidmung von gemischter Baufläche in Wohnbaufläche<br />

In <strong>der</strong> 42. Än<strong>der</strong>ung wurde 1989 die alte Dorflage von Müllekoven wegen nur noch<br />

ausgeübter Wohnung als Wohnbaufläche dargestellt, in <strong>der</strong> 51. Än<strong>der</strong>ung 1992 ein<br />

Teil <strong>des</strong> Sieglarer Zentrum.<br />

4.5.5 Umwidmung von Wohnbaufläche in Gewerbeflächen, Neuausweisungen<br />

und Erweiterungen von Gewerbeflächen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> 20. Än<strong>der</strong>ung wurde 1981 begonnen, die westlich von Spich gelegene<br />

Wohnbaureserve in gewerbliche Bauflächen umzuwidmen, um neue Gewerbegebiete<br />

für die Ansiedlung mittelständischer Betriebe zu schaffen.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> 24. Än<strong>der</strong>ung wurde 1982 <strong>der</strong> zuvor als Wohnbaufläche dargestellte<br />

Bereich <strong>des</strong> heutigen Gewerbegebietes Luxemburger Straße als gewerbliche Baufläche<br />

dargestellt.<br />

Für die weitgehende Umwidmung <strong>der</strong> letzten in Spich westlich <strong>der</strong> Bahn noch dargestellten<br />

Wohnbauflächen in gewerbliche Baufläche wurden 1993 für das Gewerbegebiet<br />

Langbaurghstraße (46. Än<strong>der</strong>ung) und 1998 für das Gewerbegebiet Redcarstraße<br />

(54. Än<strong>der</strong>ung) Än<strong>der</strong>ungsverfahren abgeschlossen. Erhalten blieb die Wohnbauflächendarstellung<br />

nur für ein kleines Wohngebiet (Stockemer Straße).<br />

1993 wurde <strong>zur</strong> Erweiterung <strong>des</strong> Gewerbegebietes Bergheim auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen die 52. Än<strong>der</strong>ung wirksam durchgeführt.<br />

Die 57. Än<strong>der</strong>ung sicherte 1996 das Gewerbegebiet Zündorfer Weg planungsrechtlich<br />

ab.<br />

Die 75. Än<strong>der</strong>ung wurde 2001 für das neue interkommunale Gewerbegebiet Junkersring<br />

an <strong>der</strong> neu geschaffenen Anschlussstelle Spich an <strong>der</strong> A 59 durchgeführt. Der<br />

Gewerbeflächenbedarf im Rhein-Sieg-Kreis wurde 1995 gutachterlich ermittelt und<br />

im Rahmen <strong>der</strong> 9. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Gebietsentwicklungsplanes von 1983 regionalplanerisch<br />

gesichert und dann in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung umgesetzt.<br />

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Die 85. Än<strong>der</strong>ung diente 2005 <strong>der</strong> Schaffing <strong>der</strong> planungsrechtlichen Voraussetzungen<br />

für die Durchführung <strong>der</strong> Konversionsmaßnahme Camp Spich.<br />

4.5.6 Neuausweisung und Än<strong>der</strong>ung von Son<strong>der</strong>bauflächen<br />

Für das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt wurde 1981 an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze<br />

zu Köln grenzüberschreitend die 18. Än<strong>der</strong>ung durchgeführt <strong>zur</strong> Darstellung einer<br />

Son<strong>der</strong>baufläche für die Hauptverwaltung in Flughafennähe in <strong>der</strong> Wahner Heide.<br />

Die Darstellung diente <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> weiteren baulichen Entwicklung unter Neuabgrenzung<br />

<strong>des</strong> umgebenden Landschaftsschutzgebietes.<br />

In <strong>der</strong> 19. Än<strong>der</strong>ung wurde 1979 eine Son<strong>der</strong>baufläche für die Eissporthalle am Rotter<br />

See dargestellt.<br />

Die 43. Än<strong>der</strong>ung 1989 stellte an <strong>der</strong> Autobahnanschlussstelle <strong>Troisdorf</strong> an <strong>der</strong> A 59<br />

eine Son<strong>der</strong>baufläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Hotel“ dar.<br />

Die 45. Än<strong>der</strong>ung diente 1992 <strong>der</strong> Ausweisung einer Son<strong>der</strong>baufläche für ein Spaßbad<br />

am Rotter See neben <strong>der</strong> Eissporthalle.<br />

In <strong>der</strong> 50. Än<strong>der</strong>ung wurden 1992 erstmals Son<strong>der</strong>bauflächen für großflächigen Einzelhandel<br />

(Knauber Hobby-Markt in <strong>der</strong> Spicher Str.) dargestellt.<br />

Die 60. Än<strong>der</strong>ung schaffte 1998 durch eine Son<strong>der</strong>bauflächendarstellung für Großflächigen<br />

Einzelhandel die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den vergrößerten<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>des</strong> durch Brand zerstörten SB-Warenhauses an <strong>der</strong> Spicher<br />

Straße einschließlich angeglie<strong>der</strong>tem Ladenzentrum.<br />

1996 wurde die 65. Än<strong>der</strong>ung für ein Möbelhaus und einen Baumarkt mit Gartencenter<br />

am Gewerbestern Spich (Nie<strong>der</strong>lasseler Str.) wirksam. 1999 erfolgten in <strong>der</strong> 70.<br />

Än<strong>der</strong>ung Anpassungen.<br />

Die letzte neue Darstellung einer Son<strong>der</strong>baufläche wurde 2008 als 94. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong><br />

Umsetzung <strong>des</strong> Einzelhandelskonzeptes in Bergheim durchgeführt. Um dort eine<br />

Versorgungslücke im <strong>Stadt</strong>gebiet zu schließen, wurde eine Son<strong>der</strong>baufläche für einen<br />

großflächigen Nahversorgungsmarkt dargestellt (Zum Kalkofen).<br />

Für die Standortausweisung „Solarpark Oberlar“ wurde 2009 eine 7,8 ha große Fläche<br />

für die Landwirtschaft als Fläche für Versorgungsanlagen dargestellt.<br />

4.5.7 Weiterentwicklung von Grünflächendarstellungen<br />

Die 21. Än<strong>der</strong>ung hatte 1982 zum Ziel, einen Teil <strong>des</strong> Wohnparkes Rotter See als<br />

Grünfläche für die Kleingartenanlage Sieglar / Rotter See darzustellen.<br />

Die 22. Än<strong>der</strong>ung hatte 1982 u. a. die Umsetzung <strong>des</strong> neu aufgestellten Grünrahmenplanes<br />

zum Inhalt. 63<br />

Die 35. Än<strong>der</strong>ung 1989 diente <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Flächen in <strong>der</strong> Wasserschutzzone II<br />

für das DN-Wasserwerk Oberlar. Im Flächennutzungsplan wurden überlagernd mit<br />

einer Grünfläche erstmals auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>des</strong> neuen 1987 in Kraft getretenen<br />

Baugesetzbuches Flächen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege und Entwicklung von Natur und<br />

63 Grünrahmenplan <strong>Troisdorf</strong>, Götte + Parrandier, Freie Landschaftsarchitekten, Frankfurt, April 1979<br />

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Landschaft dargestellt. Die Teilaufforstung und Bepflanzung <strong>der</strong> Fläche sollte <strong>der</strong><br />

Gestaltungsverbesserung dienen.<br />

Die Anpassung an den 1983 rechtskräftig gewordenen Landschaftsplan Nr. 6<br />

(Siegaue) erfolgte im Wege einer nachrichtlichen Übernahme <strong>der</strong> neuen Grenze <strong>des</strong><br />

Landschaftsschutzgebietes unmittelbar am Ortsrand Sieglar, Eschmar und Bergheim-Müllekoven.<br />

In <strong>der</strong> 46. Än<strong>der</strong>ung wurde 1992 in Spich zwischen dem neu dargestellten Gewerbegebiet<br />

Langbaurghstraße und <strong>der</strong> Wohnnutzung im Bereich Sternenviertel / Friedhof<br />

eine Grünfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Parkanlage“ als trennen<strong>der</strong> Grünzug<br />

dargestellt.<br />

In <strong>der</strong> 80. Än<strong>der</strong>ung wurden 2008 die Erweiterungsflächen <strong>des</strong> Friedhofes Friedrich-<br />

Wilhelms-Hütte gesichert.<br />

2007 wurde die 88. Än<strong>der</strong>ung für die Anlage eines Golfplatzes (9-Loch einschließlich<br />

Erweiterung auf 18-Loch) abgeschlossen.<br />

Die 93. Än<strong>der</strong>ung hatte 2007 die Renaturierung von Camp Altenrath zum Inhalt und<br />

stellte den Bereich als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege und Entwicklung<br />

von Natur und Landschaft dar.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> 100. Än<strong>der</strong>ung werden am Rande <strong>des</strong> Gewerbegebietes Belgische Allee<br />

im Konfliktbereich mit unterirdischen Leitungen 10,5 ha Gewerbefläche zugunsten<br />

von Grünfläche <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />

4.5.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Darstellung von Hauptverkehrsstraßen und örtlichen<br />

Verkehrszügen<br />

Die 20. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes stellte 1981 die Innenstadtumgehung<br />

Theodor-Heuss-Ring als Hauptverkehrszug dar, ebenfalls die Poststraße und ihre<br />

Verlängerung entlang <strong>der</strong> Bahn sowie die Bonner Straße.<br />

In <strong>der</strong> 24. Än<strong>der</strong>ung wurde 1982 die aufgegebene Linienführung <strong>der</strong> A 15n durch die<br />

Wahner Heide aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen und durch eine<br />

neue Linienführung als geplante L 274n ersetzt (Ranzeler Straße mit Anbindung an<br />

die B 8). Außerdem entfiel die Darstellung <strong>der</strong> in Spich abzweigenden S-Bahn-<br />

Schleife <strong>zur</strong> Flughafenanbindung. Der Anschluss <strong>der</strong> K 29 an die A 59 (Anschlussstelle<br />

Spich) wurde in den Flächennutzungsplan aufgenommen sowie die Darstellung<br />

<strong>der</strong> Luxemburger Straße als letztes bisher noch nicht in den Flächennutzungsplan<br />

aufgenommenes Teilstück <strong>der</strong> seinerzeit als „Südumgehung Spich“ projektierten<br />

Ringstraße um die südwestlich <strong>der</strong> Bahn gelegenen Ortslage.<br />

1992 wurde im Rahmen <strong>der</strong> 51. Än<strong>der</strong>ung die Kriegsdorfer Straße als Fortführung<br />

<strong>der</strong> K 29 mit Anschluss an die Lülsdorfer Straße nicht mehr als Hauptverkehrszug<br />

dargestellt.<br />

Die 62. Än<strong>der</strong>ung hatte 2002 die Anpassung <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

an die Planfeststellung <strong>der</strong> L 332n zum Inhalt.<br />

4.5.9 Abgrabungs- und Windkraftkonzentrationszonen<br />

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Die 26. Än<strong>der</strong>ung hatte 1983 erstmals das Ziel, die Abgrabung im nordwestlichen<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet an <strong>der</strong> Grenze <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>kassel zu steuern. Die Darstellung bezog<br />

sich auf die Festlegung <strong>der</strong> „endgültigen Grenzen“ <strong>des</strong> Eschmarer Sees, <strong>der</strong> im Norden<br />

eine kopfförmige Erweiterung erhielt.<br />

1979 wurde die 79. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Darstellung einer Abgrabungskonzentrationszone<br />

eingeleitet. Damit sollten die umfangreichen Anträge auf Trockenabgrabungen, die<br />

inzwischen nur noch zugelassen wurden, in ihrem Umfang und ihrer räumlichen Verteilung<br />

gesteuert werden. Das Verfahren wurde aufgrund fehlen<strong>der</strong> rechtlicher Möglichkeiten<br />

einer Volumenbegrenzung nicht weiterverfolgt. Inzwischen sind auch die in<br />

Betracht kommenden Flächen weitgehend ausgebeutet, sodass in absehbarer Zeit<br />

die Rekultivierung zu erwarten ist.<br />

Die 89. Än<strong>der</strong>ung wurde 2006 wirksam und stellte eine Windkraftkonzentrationszone<br />

für zwei Einzelanlagen dar bis zu einer Rotorblatt-Höhe von max. 100 m über Grund.<br />

4.6. Wirksame Berichtigungen<br />

Für das <strong>Stadt</strong>gebiet sind bisher 12 Flächennutzungsplanberichtigungen durchgeführt<br />

worden <strong>zur</strong> Anpassung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes an neue Festsetzungen von Bebauungsplänen<br />

<strong>der</strong> Innenentwicklung. Zwei Verfahren wurden nach dem BauG-<br />

Maßnahmengesetz von 1990 durchgeführt, die restlichen Verfahren auf Grundlage<br />

<strong>des</strong> 2007 eingeführten neuen § 13a BauGB.<br />

Die 4. Berichtigung hat den Abriss <strong>des</strong> Bürgerhauses und die Neuerrichtung einer<br />

Einkaufspassage in <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt vorbereitet.<br />

5 Anlass und Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Aus <strong>der</strong> vorgenannten Kurzdarstellung <strong>der</strong> wichtigsten Än<strong>der</strong>ung wird deutlich, dass<br />

die Zielaussagen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes und <strong>der</strong>en <strong>Begründung</strong> sich auf eine<br />

Vielzahl einzelner Aktenvorgänge verteilen, die erst ein halbwegs aktuelles Bild <strong>der</strong><br />

beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung geben. Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

ist es, dies in einem aktuellen Plan und <strong>Begründung</strong>sdokument<br />

zusammenzuführen und einer aktuellen Abwägung zugänglich zu machen.<br />

5.1. Anlass <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan von 1973 bisher immer noch Reserveflächen beinhaltete,<br />

in einzelnen Fällen auch neue Außenentwicklungsflächen im Zuge von Än<strong>der</strong>ungsverfahren<br />

gewonnen werden konnten, ging die Reichweite <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

deutlich über die in <strong>der</strong> Prognose <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> 1973 erfassten 10<br />

bis 15 Jahre hinaus. Nunmehr sind allerdings fast alle Wohnbauflächenreserven<br />

ausgeschöpft.<br />

Durch die lange Zeit <strong>der</strong> Aktualisierung im Wege von vielen Än<strong>der</strong>ungen stellt sich<br />

<strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan heute immer weniger als Gesamtkonzept aller Fachplanungen<br />

dar. Die Aktualität <strong>der</strong> bisherigen Fachplanungen war äußerst unterschiedlich.<br />

Auf Grundlage <strong>der</strong> zeitlich konzentrierten Neuerarbeitung soll unter Abwägung<br />

aller fachlichen Belange –ggf. auch von Zielkonflikten - eine Übernahme in<br />

die neue Gesamtplanung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes erfolgen.<br />

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Ein wesentliches Defizit <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes von 1973 liegt darin, dass es<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Planaufstellung noch keine formalisierte Umweltprüfung nach heutigen<br />

Maßstäben gab. Einzelän<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes betrachteten<br />

später auch bei <strong>der</strong> Umweltprüfung allenfalls nur erweiterte Teilräume, jedoch nicht<br />

das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet. Die Abwägung gerade von qualifizierten, notwendigen Flächenansprüchen<br />

an den Freiraum ist jedoch immer mehr nur noch im Gesamtzusammenhang<br />

möglich, in dem alle im <strong>Stadt</strong>gebiet möglichen Alternativen abgeprüft<br />

werden. Dies zeigt sich umso deutlicher, je mehr die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> an die Grenzen<br />

ihrer räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten stößt und Alternativen nur noch in beschränktem<br />

Umfang <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Neben den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine umweltgerechte Planung haben sich die demographischen<br />

und sozioökonomischen Rahmenbedingungen seit 1973 z. T. ganz erhebliche<br />

geän<strong>der</strong>t und erfor<strong>der</strong>n ein neues schlüssiges Gesamtkonzept, das auf die<br />

neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen eingeht. Dabei soll auf die räumlichen Auswirkungen <strong>der</strong><br />

aktuell absehbaren Anfor<strong>der</strong>ungen aller gesellschaftlicher Lebensbereiche (Wirtschaft,<br />

Wohnen, Kultur und Freizeit) eingegangen werden.<br />

5.2. Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Der Flächennutzungsplan dient <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong> aktuellen städtebaulichen<br />

Zielvorstellungen, wie sie in den Zielaussagen <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung (Kapitel 1.2) genannt<br />

sind. Während die Siedlungsentwicklung in <strong>der</strong> Vergangenheit immer zu Lasten<br />

von Freiflächen gegangen ist und damit die Basis <strong>der</strong> dort wirtschaftenden Betriebe<br />

eingeschränkt hat, erscheint es für den Planungshorizont <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes, also den Zeitraum bis 2025/2030, zumin<strong>des</strong>t für die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> gewerblichen Bauflächen möglich, den Flächenverbrauch erheblich<br />

zu senken und dann auf Null zu reduzieren. Nach einer über 100-jährigen industriellen<br />

Entwicklung wächst <strong>der</strong> Bestand an min<strong>der</strong>- und untergenutzten Flächenarealen<br />

an den Altstandorten. Die Teilnahme <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> am Projekt „Flächenpool<br />

NRW“ <strong>der</strong> LEG Urban GmbH hat hier erste Wege aufgezeigt, die weiter gegangen<br />

werden sollen.<br />

Aber auch bei <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung zeichnet sich eine Entlastung <strong>der</strong><br />

Fläche durch den Demographischen Wandel ab, auch wenn gestiegene Wohnbedürfnisse<br />

und immer noch weiter abnehmende Haushaltsgrößen den Wohnflächenbedarf<br />

zunächst noch steigen lassen und ein Neubaubedarf durch Zuwan<strong>der</strong>ung in<br />

gewissem Umfange zu berücksichtigen sein wird. Die Steuerung <strong>der</strong> Innenentwicklung<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage eines fortgeschriebenen Baulücken- und Potenzialflächenkataster<br />

soll daher Bestandteil <strong>der</strong> Umsetzung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sein.<br />

Bezogen auf die Funktion und die Darstellungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

werden mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Planes insbeson<strong>der</strong>e die nachstehenden<br />

Ziele verfolgt:<br />

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Weiterentwicklung <strong>der</strong> siedlungsräumlichen Grundstruktur für den Zeithorizont<br />

2025/2030<br />

Reduzierung <strong>des</strong> Flächenverbrauchs<br />

Neue Wohnbauflächenausweisungen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> beabsichtigten<br />

siedlungsräumlichen Glie<strong>der</strong>ung und <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 2025<br />

Erhaltung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlagen ohne wesentlichen neuen Flächenverbrauch<br />

für Gewerbe und Industrie<br />

Sicherung vorhandener Gewerbeflächen für bestehende gewerbliche Nutzungen<br />

und die gewerbliche Nachnutzung aufgegebener Flächen<br />

Übernahme <strong>der</strong> zentralen Versorgungsbereiche aus dem Einzelhandelskonzept<br />

in den Flächennutzungsplan <strong>zur</strong> Erhaltung gewachsener Versorgungsstrukturen<br />

Nutzungsfestlegung von entwidmeten Flächen <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG (insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Bahnhofsbereich)<br />

Anpassung <strong>der</strong> Grünflächendarstellungen an den Freiraumentwicklungsplan<br />

2012<br />

Einbeziehung <strong>des</strong> städtischen Ausgleichsflächenkatasters in die Darstellungen<br />

im Außenbereich<br />

Berücksichtigung von Waldflächen als stadt- und freiraumplanerische Strukturelemente<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Darstellungsmöglichkeiten von Vorranggebieten (Konzentrationszonen)<br />

für Abgrabungen und Windenergie<br />

Überprüfung und Aktualisierung <strong>des</strong> dargestellten Straßen- und Radwegenetzes<br />

für den überörtlichen Verkehr und den örtlichen Hauptverkehr auf Grundlage<br />

<strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>des</strong> Lärmaktionsplanes 2013, Prüfung <strong>der</strong><br />

Darstellungsmöglichkeiten von bestehenden und geplanten Schallschutzanlagen<br />

Übernahme <strong>der</strong> gutachterlichen Abgrenzung <strong>der</strong> altbergbaulichen Situation<br />

<strong>Troisdorf</strong><br />

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6 Räumliches Entwicklungskonzept und Leitlinien einer nachhaltigen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

6.1. Räumliches Entwicklungskonzept<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> bietet mit seiner punktachsialen Siedlungsstruktur gute Voraussetzungen<br />

für eine günstige Zuordnung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>strukturelemente. Die Hauptsiedlungsachse<br />

mir höherer Siedlungsdichte ist durch drei Bahn- bzw. S-Bahn-<br />

Haltepunkte erschlossen in <strong>der</strong>en Einzugsbereich ein großer Anteil <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />

Bevölkerung lebt. Damit die Haltepunkte auch von weiter entfernten Standorten erreicht<br />

werden können, sind die Haltepunkte zentrale Knotenpunkte im Radverkehrsnetz.<br />

Weil das <strong>Stadt</strong>gebiet im Hauptsiedlungsbereich nur eine mäßig bewegte Topographie<br />

aufweist, bestehen in <strong>Troisdorf</strong> gute Voraussetzungen für den Radverkehr.<br />

Neben einer Vernetzung <strong>der</strong> Haltepunkte mit dem Busliniennetz bestehen am Bahnhof<br />

<strong>Troisdorf</strong> und am Haltepunkt Spich P+R-Angebote.<br />

Die B 8 und A 59 bilden parallel die übergeordnete Straßenverkehrserschließung.<br />

Die räumlichen Voraussetzungen für den Ausbau sowohl <strong>der</strong> Autobahn als auch <strong>der</strong><br />

S-Bahn-Strecke sind grundsätzlich gegeben. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> geht davon aus,<br />

dass diese überörtlichen Verkehrssysteme, die eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Funktions- und Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Wirtschafts- und Lebensraum Köln-Bonn sind,<br />

in <strong>der</strong> Zukunft angemessen optimiert werden, um die Raumerschließung dauerhaft<br />

auf hohem Niveau zu sichern.<br />

Die Optimierung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Verkehrserschließung auf <strong>der</strong> westlichen<br />

Nebensiedlungsachse hat beson<strong>der</strong>e Bedeutung für die Lebensqualität in den vom<br />

Durchgangsverkehr betroffenen <strong>Stadt</strong>teilen. Die Beeinträchtigungen auf <strong>der</strong> schmalen<br />

Siedlungsachse wirken auf einen relativ großen Bereich ein von ansonsten hochattraktiven<br />

Wohnstandorte ein. Die Einleitung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> L 332n, Ortsumgehung<br />

Sieglar/Eschmar, stellt eine wesentliche Verbesserung für diese <strong>Stadt</strong>teile in<br />

Aussicht.<br />

<strong>Troisdorf</strong> verfügt über wertvolle und für die Naherholung beliebte Landschaftsräume.<br />

Wahner Heide, Agger- und Siegaue weisen bedeutende naturräumliche Qualitäten<br />

auf. Aber auch die agrarisch intensiv genutzte Kulturlandschaft auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse<br />

ist am Rande <strong>der</strong> Kernzone <strong>des</strong> Verdichtungsraumes wichtiger Ausgleichsraum<br />

für Natur und Naherholung. Auf <strong>der</strong> schmaleren Nebenachse sind die umgebenden<br />

Landschaftsräume beson<strong>der</strong>s schnell zu erreichen und machen mit die Attraktivität<br />

dieser <strong>Stadt</strong>teile aus, die außerdem überschaubar sind und teilweise auch räumlich<br />

ihre eigene Identität bewahrt haben.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Hauptsiedlungsachse verfügt nur noch über begrenzte innere Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Auf <strong>der</strong> Nebenentwicklungsachse stellt die Mobilisierung<br />

von Potenzialen <strong>der</strong> Innenentwicklung ein strukturelles Problem dar. Das Bauland<br />

befindet sich oft als Vermögensanlage im Besitz angestammter Familien, die we<strong>der</strong><br />

für den Eigenbedarf noch aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Mobilisierung angewiesen<br />

sind. Aus diesen Gründen wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> auch bei sinkenden<br />

Wachstumsraten in <strong>der</strong> Region an <strong>der</strong> regionalen Gesamtentwicklung nur partizipieren<br />

können, wenn auch in einem gewissen Min<strong>des</strong>tumfang äußere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für die Zukunft erhalten bleiben. Die Flächennutzungsplanung hat die<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Aufgabe, den zukünftigen städtebaulichen Entwicklungsbedarf in den siedlungsstrukturell<br />

geeigneten Suchräumen quantitativ und qualitativ zu qualifizieren.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> einvernehmlich getroffenen, engen Abgrenzung<br />

<strong>des</strong> Siedlungsbereiches zu den nordöstlich und südöstlich an die Siedlungsbereiche<br />

angrenzenden Natur- und Landschaftsschutzgebiete beschränken sich die äußeren<br />

Entwicklungsmöglichkeiten prinzipiell weitgehend auf den nordwestlichen Siedlungsrand.<br />

Hier wird die Glie<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Siedlungsgebietes maßgeblich durch die 2008<br />

abgeschlossenen Planungen <strong>zur</strong> Führung <strong>der</strong> L 332n, Ortsumgehung Sieglar/Eschmar<br />

und <strong>der</strong> K 29n, Ortsumgehung Kriegsdorf, bestimmt. Die Entscheidung,<br />

diese Straßen zentral in den Freiraum zwischen die <strong>Stadt</strong>teile Sieglar/Eschmar, Rotter<br />

See und Kriegsdorf zu legen, wurde von <strong>der</strong> Planungsmaxime <strong>des</strong> § 50 BImSchG<br />

dominiert, den Schallschutz an den Straßen durch Abstand zu den genannten <strong>Stadt</strong>teilen<br />

zu gewährleisten. Siedlungsstrukturell hat dies nicht nur <strong>zur</strong> Konsequenz, dass<br />

Freiraum in relativ großem Umfang zerschnitten und verlärmt wird, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Bildung einer Siedlungsschranke. Dies deckt sich jedoch mit den langfristigen Entwicklungsvorstellungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, den <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf in den heutigen<br />

Qualitäten einer siedlungsräumlichen Solitärlage zu erhalten und ein Zusammenwachsen<br />

mit Sieglar zu vermeiden (s. Ratsbeschluss <strong>zur</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> bisherigen<br />

Flächennutzungsplanes). Insofern besteht die Entwicklungsvorstellung, den<br />

straßenbegleitenden Freiraum als innerstädtischen Grünzug auszubilden wie es<br />

erstmals im Freiraumentwicklungsplan von 1992 angedacht war. Kriegsdorf bildet in<br />

diesem räumlichen Entwicklungskonzept einen Vorposten im ansonsten von Besiedlung<br />

freigehaltenen Agrarbereich nordwestlich <strong>der</strong> L 332n.<br />

Nach Norden ist Kriegsdorf durch die Grün- und Freizeittrasse Golfplatz/Haus Rott<br />

vom Airportgewerbepark Junkersring an <strong>der</strong> A 59 siedlungsräumlich getrennt. Nach<br />

dem im Regionalplan dargestellten Siedlungsbereich für Kriegsdorf sind die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für den <strong>Stadt</strong>teil selbst eingeschränkt. Eine abschließende Ortsrandentwicklung<br />

in begrenztem Umfang wird von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als raumverträglich<br />

angesehen.<br />

Die Lücke in <strong>der</strong> Nebensiedlungsachse zwischen Eschmar und Müllekoven hat beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung für den Biotopverbund zwischen Nie<strong>der</strong>terrasse und Siegaue.<br />

Die Suchräume für eine äußere Siedlungsentwicklungsmöglichkeit beschränken sich<br />

daher auf Arrondierungsmöglichkeiten zwischen dem heutigen Ortsrand Sieglar/Eschmar<br />

bzw. Bergheim-Müllekoven und dem Verlauf <strong>der</strong> L 332 in ihrer künftigen<br />

Streckenführung. Insbeson<strong>der</strong>e in Sieglar bestehen wegen <strong>der</strong> jahrzehntelangen<br />

Straßenplanung und dem damit verbundenen Planungsstopp in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

Arrondierungsmöglichkeiten am Ortsrand, die im Rahmen <strong>des</strong> Wohnbedarfs genutzt<br />

werden sollen. Die siedlungsräumlichen Qualitäten eines geglie<strong>der</strong>ten Ortsran<strong>des</strong>,<br />

<strong>der</strong> sich mit dem straßenbegleitenden Freiraum verzahnt, sollen erhalten bleiben. Ein<br />

wohnverträglicher Abstand <strong>zur</strong> geplanten Ortsumgehung <strong>der</strong> L 332n kann gewahrt<br />

werden, was jedoch nicht ausschließt, dass für einen effizienten Umgang mit <strong>der</strong><br />

Ressource Boden in Teilabschnitten auch landschaftsgerecht gestaltete Lärmschutzwälle<br />

in Betracht kommen.<br />

Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> westlichen <strong>Stadt</strong>gebietes durch die Umgehungsstraßen führt <strong>zur</strong><br />

Zerschneidung <strong>des</strong> bisher agrarisch genutzten Landschaftsraumes mit negativen<br />

Auswirkungen für die Landwirtschaft und Landtiere. Im Planfeststellungsverfahren für<br />

die L 332n sind dafür geeignete Ausgleichsmaßen festgesetzt worden, ebenso im<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Bebauungsplanverfahren für die K 29n. Nachteile für die Bewirtschaftung <strong>der</strong> Flächen<br />

(Flächenentzug, Zerschneidungsschäden) werden durch ein gemeinsames<br />

Flurbereinigungsverfahren für beide Straßenbaumaßnahmen durchgeführt. Klimatisch<br />

hat die Einbettung <strong>des</strong> Rotter Sees in einen innerstädtischen Grünzug positive<br />

Auswirkungen gegenüber einer Siedlungsentwicklung<br />

Weitere Arrondierungsmöglichkeiten bestehen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> A 59 südlich <strong>der</strong> Anschlussstelle<br />

<strong>Troisdorf</strong>, die jedoch erheblich durch Autobahnlärm beeinträchtigt sind.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass auf <strong>der</strong> Westseite <strong>der</strong> A 59 die Autobahn dicht gesäumt<br />

wird von einem breiten Band an Hochspannungsfreileitungen, besteht hier <strong>zur</strong>zeit<br />

keine Möglichkeit für wirksame Schallschutzvorkehrungen. Das Problem konnte bereits<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Rotter See nicht gelöst werden. Die Fläche<br />

unter dem Leitungsband ist teilweise mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen belegt<br />

und bildet westlich <strong>der</strong> Autobahn ein grünes Band, das nur im Bereich <strong>des</strong> Gewerbeund<br />

Son<strong>der</strong>gebietes Sieglar durch eine Leitungsunterbauung unterbrochen wird.<br />

Auf <strong>der</strong> Ostseite <strong>der</strong> A 59 bestehen günstigere Verhältnisse. Zwar verlaufen auch<br />

dort unterirdische Leitungen parallel <strong>zur</strong> Autobahn, jedoch nehmen diese einen nicht<br />

so breiten Korridor ein, sodass noch in einem näheren Abstand Lärmschutzanlagen<br />

platziert werden können, vorzugsweise auch als landschaftsgerechtere Wallgestaltung.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Lärmaktionsplanung 2008 und 2013 wurde nachgewiesen,<br />

dass eine konkret geplante Lärmschutzmaßnahme <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> im Bereich<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Friedrich-Wilhelms-Hütte (Fritz-Erler-Straße) auch wesentlich <strong>zur</strong><br />

Lärmmin<strong>der</strong>ung für die bestehende Bebauung beiträgt. Zum effizienten, ressourcenschonenden<br />

Umgang mit den wertvollen verbliebenen Baulandflächen, die <strong>Troisdorf</strong><br />

noch hat, ist hier eine Siedlungsentwicklung bis hinter den Lärmschutzwall Ziel <strong>der</strong><br />

Planung. Nördlich davon liegt an <strong>der</strong> A 59 das Solarkraftwerk Oberlar, das als Photovoltaik-Freiflächenanlage<br />

die verlärmte Fläche an <strong>der</strong> Autobahn nutzt. Soweit eine<br />

Bauflächendarstellung <strong>des</strong> Arrondierungsbereiches östlich <strong>der</strong> A 59 mit <strong>der</strong> im Regionalplan<br />

ausgewiesenen Darstellung als regionalem Grünzug nicht vereinbar ist, wird<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine Än<strong>der</strong>ung dieser Darstellung aus den vorgenannten Gründen<br />

beantragen.<br />

Die Arrondierungsflächen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Autobahn liegen in unmittelbarer Zuordnung<br />

zu den Hauptsiedlungsflächen und Siedlungsschwerpunkten und stellen aus<br />

diesem Grunde eine hochrangige Optionsfläche <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung dar. Für<br />

die westlich <strong>der</strong> Autobahn gelegene Fläche in Sieglar ist die Bewältigung <strong>des</strong> Schallschutzkonfliktes<br />

schwierig. Mit dem im vordringlichen Bedarf befindlichen Ausbau <strong>der</strong><br />

A 59 auf 6 bzw. 7 Fahrstreifen muss das Schallschutzproblem jedoch insgesamt,<br />

auch für die bestehende Bebauung gelöst werden, sodass die Fläche nicht allein aus<br />

diesem Grund als Potenzialfläche ausscheidet.<br />

Die restriktiven Vorgaben <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung für den <strong>Stadt</strong>teil<br />

Altenrath leiten sich aus <strong>der</strong> solitären Lage umgeben von Landschaftsschutz- und<br />

Naturschutzgebieten ab. Die Lärmeinwirkungen <strong>des</strong> Flughafens lassen lan<strong>des</strong>planerisch<br />

ebenfalls keine äußere Entwicklung zu. Das gilt auch für die bestehenden Außenbereichslagen.<br />

Aus den dargestellten räumlichen Zwängen heraus wird ersichtlich, dass die zukünftige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> ganz an<strong>der</strong>s als vor 40 Jahren von den noch <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehenden Entwicklungsflächen limitiert wird. Deshalb wird es erfor<strong>der</strong>lich sein,<br />

das <strong>Stadt</strong>gebiet eher kleinteiliger an den Ortsrän<strong>der</strong>n ab<strong>zur</strong>unden und den Sied-<br />

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lungsflächenbedarf auf die noch <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Flächen zu verteilen. Einer<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Entwicklungsbereichs „Am Krausacker“ nach Norden, wo im<br />

Regionalplan Siedlungsbereichsfläche dargestellt ist, steht <strong>der</strong>zeit die Lage <strong>des</strong><br />

Sportplatzes und <strong>der</strong> Tennisplätze entgegen, die bereits ein Zwangspunkt für die<br />

Entwicklungsmaßnahme „Am Krausacker“ waren.<br />

Solar-Kraftwerk<br />

Abb. 24: Räumliches Glie<strong>der</strong>ungskonzept <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes, Suchräume<br />

für äußere Entwicklungsmöglichkeiten (violett)<br />

6.2. Leitlinien einer nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

20 Jahre nachdem <strong>der</strong> Club of Rome 1972 die „Grenzen <strong>des</strong> Wachstums“ darlegte,<br />

wurde Nachhaltigkeit auf <strong>der</strong> Umweltkonferenz 1992 (Konferenz <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro) zum globalen Leitbild.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Umweltkonferenz (u.a. Agenda 21) und die 1994 verabschiedete<br />

Charta von Aalborg (Charta <strong>der</strong> Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg<br />

<strong>zur</strong> Zukunftsbeständigkeit) waren wichtige Ausgangspunkte für die Aktivitäten im<br />

Rahmen <strong>der</strong> „Lokalen Agenda 21“.<br />

Der Klimaschutz und die Energiewende (die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung<br />

in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität mit erneuerbaren Ener-<br />

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gien) sind die großen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> nächsten Jahrzehnte. Städte und Gemeinden<br />

zählen zu den Hauptakteuren.<br />

Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ist geprägt von interdisziplinären Planungen mit integrierten<br />

Lösungen (Städtebau und Architektur, Verkehr und Freiraum, Technik und<br />

Form). Auf den verschiedenen Planungsebenen (Regionalplan, Flächennutzungsplan,<br />

Bebauungsplan, Bauliches Konzept) werden die Grundlagen für die nächste<br />

Planungsebene gelegt:<br />

Auf Ebene <strong>der</strong> Vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungsplan) werden die<br />

Nutzungen und die Erschließung festgelegt mit dem Ziel eine flächensparende städtische<br />

Grundstruktur zu erreichen. Die Lage <strong>der</strong> neuen Baugebiete zu bestehenden<br />

Zentren, sowie <strong>zur</strong> (sozialen) Infrastruktur wird optimiert. Nutzungsmöglichkeiten von<br />

regenerativen Energien (Erdwärme, Windenergie, etc.) werden berücksichtigt.<br />

Auf Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan/VEP, ggf. mit städtebaulichem<br />

Vertrag) werden u. a. die städtebauliche Struktur und die Orientierung <strong>der</strong><br />

Gebäude (Nutzung von Solarenergie) festgelegt. Im städtebaulichen Energiekonzept<br />

wird ein Anschluss an ein BHKW/Nahwärmenetz berücksichtigt und Grundlagen für<br />

die Integration von regenerativen Energien in das Quartier o<strong>der</strong> in die Gebäude (Solarenergienutzung)<br />

definiert.<br />

Auf Ebene <strong>der</strong> Gebäude werden übergeordnete städtebauliche Nachhaltigkeitsvorgaben<br />

im architektonischen Konzept und in <strong>der</strong> Gebäudetechnik umgesetzt.<br />

6.2.1 Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung hat eine Optimierung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bereiche zum Ziel.<br />

Wesentliche Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung sind:<br />

Begrenzung <strong>der</strong> Flächeninanspruchnahme für neue Siedlungsfläche -<br />

Vorrang <strong>der</strong> Innenentwicklung vor Inanspruchnahme von Siedlungserweiterungsflächen<br />

im Außenbereich. Flächensparende Erschließung in neuen Baugebieten.<br />

Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren (regenerativen) Energien - Gebäudeintegrierte<br />

Solarenergienutzung, Biomasse, etc.<br />

Orientierung <strong>der</strong> Siedlungsstruktur auf den ÖPNV - Neue Bauflächen im<br />

Einzugsbereich von Bahn-Haltepunkten und Bushaltestellen. Anpassung <strong>des</strong><br />

Busnetzes an die Siedlungsstruktur.<br />

Eine angemessene städtebauliche Verdichtung - qualifizierte städtebauliche<br />

Dichten orientiert an den Obergrenzen <strong>der</strong> BauNVO (für die jeweiligen<br />

Baugebiete) und eine ÖPNV-orientierte Verdichtung.<br />

<strong>Stadt</strong>verträglicher Verkehr und umweltgerechte Mobilität - Attraktivität und<br />

Anteil <strong>des</strong> ÖPNV und <strong>des</strong> Fußgänger- und Radverkehrs am Modal Split erhöhen.<br />

Prüfung von innovativen ÖPNV-Konzepten (höhere ÖPNV-Taktung durch<br />

kleinere Busse; Schnellbuslinien) und sonstige Verkehrs-Innovationen (Car-<br />

Sharing-Standorte; Radschnellwege; etc.).<br />

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Ausnutzung von Kapazitätsreserven im MIV (Verkehrslenkung; erhöhte Personenbelegung/Mitfahrten)<br />

Gestaltung <strong>des</strong> öffentlichen Raums - Stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong> Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Fußgänger und Radfahrer und eine erhöhte Aufenthaltsqualität<br />

im öffentlichen Raum.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege - <strong>Stadt</strong>teile und städtische Zentren (<strong>Stadt</strong>zentrum,<br />

Nebenzentren) stärken und polyzentrale Siedlungsstrukturen schaffen<br />

Ausgewogene Verteilung <strong>der</strong> städtischen Nutzungen und <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

– Nutzungsmischung; soziale Mischung; demographische Mischung<br />

<strong>Stadt</strong>klima und Klimaanpassung - Sicherung von stadtklimatisch wertvollen<br />

Flächen; Durchgrünung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes; Verbesserung <strong>des</strong> Mikroklimas;<br />

Regenwasserrückhaltung und –versickerung.<br />

Vielfältiges städtisches Freiraum- und Grünflächensystem<br />

6.2.2 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>Troisdorf</strong><br />

Der Flächennutzungsplan stellt die geplante Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in den<br />

nächsten 10-15 Jahren bzw. bis ca. 2025-2030 dar. Der vorliegende <strong>Vorentwurf</strong> <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans <strong>Troisdorf</strong> orientiert sich an Leitlinien <strong>der</strong> nachhaltigen und<br />

umweltgerechten <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung. Die Darstellungen<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sind größtenteils an die bestehende Siedlungsstruktur<br />

gebunden, die im Sinne nachhaltiger Siedlungsentwicklung gute Voraussetzungen<br />

bietet. Vieles was nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ausmacht ist in<br />

<strong>Troisdorf</strong> verwirklicht. Dazu zählt insbeson<strong>der</strong>e<br />

die polyzentrische Struktur <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes<br />

die vorrangige Siedlungsentwicklung auf <strong>der</strong> Siedlungshauptachse mit S-<br />

Bahn-Anbindung (die allerdings jetzt an Grenzen stößt)<br />

eine angemessene Verdichtung im Einzugsbereich <strong>der</strong> S-Bahn-Haltestellen<br />

ein relativ frühes Umsteuern <strong>zur</strong> Vermeidung zu hoher Verdichtungen mit einseitigen<br />

Bewohnerstrukturen<br />

die Reduzierung <strong>des</strong> Flächenverbrauchs, Aufbereitung und nach Nachnutzung<br />

von altindustriealisierten Flächen im Industriepark <strong>Troisdorf</strong> durch die Tropark<br />

GmbH<br />

die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Radverkehrs als nachhaltiges, umweltgerechtes Verkehrsmittel<br />

die Sicherung <strong>der</strong> Landschaftsräume im <strong>Stadt</strong>gebiet gegenüber Siedlungsinteressen<br />

durch Unterstützung <strong>der</strong> Unterschutzstellung siedlungsnaher Flächen<br />

(Industriestadt im Grünen)<br />

die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>grüns durch Erlass einer Baumschutzsatzung, Pflanzung<br />

von Straßenbäumen, Aufstellung eines Grünrahmenplanes und Anlage<br />

von <strong>Stadt</strong>teilparks, Grünzügen und Grünverbindungen, sonstige Begrünungs-<br />

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maßnahmen im Innen- und Außenbereich bereits vor Inkrafttreten <strong>der</strong> naturschutzrechtlichen<br />

Eingriffsregelung, Aufbau eines Ausgleichsflächenkatasters<br />

die Bewahrung <strong>des</strong> historischen Erbes durch die Ausweisung von Denkmalbereichen<br />

und Aufstellung eines Denkmalpflegeplanes<br />

die Gewinnung und För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Einsatzes erneuerbarer Energien, Erhaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke <strong>Troisdorf</strong> als lokalen Energiedienstleister mit entsprechen<strong>der</strong><br />

energiepolitischen Ausrichtung, Errichtung <strong>des</strong> Solarkraftwerkes<br />

Oberlar <strong>zur</strong> direkten Versorgung von 1.000 Haushalten mit Solarstrom, Gründung<br />

<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Bürgersolargenossenschaft <strong>Stadt</strong>solar, Solar-<br />

Dachkataster, Programm TroSolar für die solarenergetische Nutzung städtischer<br />

Gebäude, Engagement in erneuerbare Energien auch außerhalb <strong>des</strong><br />

<strong>Stadt</strong>gebietes über die <strong>Stadt</strong>werke im Rahmen <strong>des</strong> Projektverbun<strong>des</strong> „Green-<br />

GECCO“<br />

<strong>der</strong> Aufbau eines Gewerbeflächen- und eines Baulücken- und Potenzialflächenkatasters<br />

<strong>zur</strong> genauen Beobachtung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Innenentwicklung<br />

Auf Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans bedeutet nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung vor<br />

allem Vorrang für die Innenentwicklung. Neue Bauflächen werden überwiegend<br />

innerhalb bereits bebauter Siedlungsbereiche sowie als Arrondierungen bestehen<strong>der</strong><br />

Siedlungsbereiche ausgewiesen. Ziel ist eine Ergänzung <strong>der</strong> bestehenden<br />

<strong>Stadt</strong>teile durch ökologisch und städtebaulich hochwertige neue Wohnquartiere.<br />

Ziele <strong>der</strong> Innenentwicklung sind im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext hauptsächlich:<br />

Mobilisierung <strong>der</strong> innerörtlichen Bauflächenpotentiale im Bestand und die Beseitigung<br />

von Hemmnissen für die Aktivierung von Baulücken.<br />

Behutsame Nachverdichtungen durch Ergänzungsbauten und eine intensivere<br />

Nutzung von schon bebauten bzw. versiegelten Flächen (Brachflächen, untergenutzte<br />

Flächen).<br />

Aufwertung bestehen<strong>der</strong> Wohnquartiere und Stärkung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile mit hohem<br />

Baulückenbestand.<br />

Durch die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Baulückenmanagements kann die Innenentwicklung<br />

gestärkt werden. Die Ausweisungen im Flächennutzungsplan stellen eine ausgewogene<br />

Verteilung <strong>der</strong> städtischen Nutzungen dar, die dem Leitbild <strong>der</strong> „<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong><br />

kurzen Wege“ folgen. Die Stärkung <strong>der</strong> polyzentralen Struktur <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und die<br />

Stärkung <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt im regionalen Kontext (Hierarchie <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

<strong>Troisdorf</strong> - Nebenzentren Spich und Sieglar – an<strong>der</strong>e <strong>Stadt</strong>teilzentren) trägt zu einer<br />

Verkehrsvermeidung durch <strong>Stadt</strong>planung bei und för<strong>der</strong>t den stadtverträglichen Verkehr<br />

und eine umweltfreundliche Mobilität.<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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6.2.3 Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke<br />

<strong>Troisdorf</strong> hat sich in den letzten 10 Jahren im „Flächenverbrauch“ (Flächeninanspruchnahme<br />

für Siedlungs-und Verkehrszwecke) vom Lan<strong>des</strong>durchschnitt, auch in<br />

<strong>der</strong> Größenklasse <strong>der</strong> Großen selbständigen Städte, abkoppeln können. Obwohl in<br />

diese Zeit verschiedene gewerbliche Flächenentwicklungen in Spich und die Wohnbau-Entwicklungsmaßnahme<br />

„Am Krausacker“ mit <strong>der</strong> Inanspruchnahme von 23 ha<br />

Bruttobauland gefallen sind, hat sich <strong>der</strong> langjährige Durchschnittsverbrauch von ca.<br />

10 ha/Jahr im Zeitraum von 2004 bis 2008 auf 4,75 ha/ Jahr halbiert. Die abnehmende<br />

Tendenz endete erst mit Beginn <strong>der</strong> neuen kommunalen Wohnbaumaßnahme „Im<br />

Schonsfeld“. Von 2008 bis 2011 betrug <strong>der</strong> Siedlungsflächenverbrauch insgesamt<br />

5,8 ha/Jahr. Über den gesamten Zeitraum von 2000 bis 2011 erreichte <strong>der</strong> Anstieg<br />

einen Durchschnitt von 8,3 ha/Jahr. Er setzte sich aus einem Anteil von ca. 3,8<br />

ha/Jahr gewerblichem Nettobauland 64 (entsprechend ca. 4,8 ha gewerblichem Bruttobauland)<br />

sowie rd. 3,5 ha Wohnbauland zusammen.<br />

Abb. 25: Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung 2000-2011 65<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung hat im Jahr 2002 in Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel ausgegeben,<br />

den Flächenverbrauch in Deutschland auf 30 ha/Tag bis zum Jahr 2020 zu<br />

senken. Dies entspricht gegenüber dem Bezugszeitraum von 1997-2000 einer Reduzierung<br />

auf weniger als ein Viertel. In <strong>Troisdorf</strong> wird eine weitere Flächenreduzierung<br />

ab dem Zeitpunkt anzunehmen sein, wenn die gewerblichen Bauflächen vollständig<br />

64 TROWISTA, Vortrag <strong>des</strong> Geschäftsführers Jürgen Sturm vor dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss am<br />

10.06.2010<br />

65 IT.NRW Kommunalprofil <strong>Troisdorf</strong>, Stand: 17.07.2012<br />

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aufgebraucht sind und die Neuinanspruchnahme von Flächen nur noch über ein Flächenrecycling<br />

im Rahmen eines Flächenmanagements möglich sein wird.<br />

6.2.4 Klimaschutz und erneuerbare Energien<br />

Der 2007 erarbeiteten erste Bericht <strong>der</strong> Potenzialstudie „EnergieRegion Rhein-Sieg“<br />

hat gezeigt, dass <strong>Troisdorf</strong> über ein rechnerisches Potenzial an eigenen erneuerbaren<br />

Energien im <strong>Stadt</strong>gebiet verfügt, das bis zu 78 % <strong>des</strong> Energiebedarfs decken<br />

könnte. Der Grad <strong>der</strong> energetischen Selbstversorgung liegt 2010 bei ca. 9 %. Die<br />

2009 als zweiter Bericht für die „EnergieRegion Rhein-Sieg“ vorgelegte Studie „Maßnahmen<br />

und Projekte“ stellt eine Bestandsaufnahme und Bewertung <strong>der</strong> aktuellen<br />

Handlungsansätze in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden dar. Die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Troisdorf</strong> hat aufgrund dieser Studie ihre energiepolitischen Schwerpunkte an den<br />

Hauptpotenzialen Solar- und Geothermie ausgerichtet. Die Nutzung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Dachflächen im <strong>Stadt</strong>gebiet steht dabei nach wie vor an erster Stelle. Trotz <strong>der</strong><br />

relativ langsamen Zuwachsmöglichkeiten ist die Nutzung von sonst an<strong>der</strong>s nicht genutzten<br />

Dachflächen die flächenschonendste und damit nachhaltigste Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Solarenergie. Eine <strong>der</strong> größten städtischen Anlagen ist im Zuge einer<br />

ohnehin erfor<strong>der</strong>lichen Erneuerung auf dem Tribünendach <strong>des</strong> Aggerstadions<br />

installiert worden.<br />

Abb. 19: Hohes Solarkraft- und Geothermiepotenzial in <strong>Troisdorf</strong> 66<br />

Ein kommunales Klimaschutzkonzept mit einem Maßnahmenplan für die nächsten 10<br />

Jahre befindet sich <strong>der</strong>zeit noch in Arbeit und liegt voraussichtlich Ende 2013 vor.<br />

6.2.5 Energiesparsiedlungen<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Pilotprojektes „50 Solarsiedlungen für NRW“ wurde im Entwicklungsbereich<br />

„Am Krausacker“ 2010 die erste Solarsiedlung für 20 Wohneinheiten in<br />

<strong>Troisdorf</strong> gebaut. Gegenwärtig wir im Rahmen <strong>des</strong> Pilotprojektes „100 Klimaschutzsiedlungen<br />

für NRW“ in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte die erste innerstädtische Klimaschutzsiedlung<br />

mit 60 Wohneinheiten realisiert.<br />

Innerhalb bestehen<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile (Innenentwicklung) könnten in Baulücken o<strong>der</strong> heute<br />

untergenutzten Flächen neue kleinere Klimaschutzquartiere im Bestand nach<br />

66 Potenzialstudie EnergieRegion Rhein-Sieg, ARC, Salzburg 2010<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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dem Vorbild <strong>der</strong> innerstädtischen Klimaschutzsiedlung in <strong>der</strong> Kölner Straße entstehen.<br />

Diese Flächen könnten aufgrund <strong>der</strong> vorhandenen Erschließung kurz- bis mittelfristig<br />

mobilisiert werden. Eine Mischung aus Neubauten und energetischen Sanierungen<br />

im Bestand würde zu einer städtebaulichen Aufwertung <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

führen und bietet ein hohes Potential für innovative städtebauliche Energiekonzepte.<br />

<strong>Stadt</strong>teile mit guter o<strong>der</strong> sehr guter ÖPNV-Anbindung, einer eher urbanen Struktur<br />

und hohem Bauflächenpotential im Bestand (z.B. Spich, Sieglar) eignen sich beson<strong>der</strong>s<br />

für diese Art von gemischt-genutzten urbanen Öko-<strong>Stadt</strong>quartieren.<br />

Die <strong>zur</strong> Bedarfsdeckung vorgesehenen Wohnbauentwicklungsflächen in Bergheim,<br />

Eschmar und Sieglar bieten hohes Potential für neue Solar- und Klimaschutzsiedlungen,<br />

ggf. als Modell-Nullenergie-Siedlung, im individuellen Wohnungsbau (verdichtete<br />

Einfamilienhäuser).<br />

Eine weitere Klimaschutzsiedlung (Thema Geothermie) könnte aufgrund <strong>der</strong> günstigen<br />

lokalen Gegebenheiten im <strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte entstehen.<br />

Das Potential für nachhaltige Entwicklungen in Gewerbegebieten, die verstärkte<br />

Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien bieten bisher kaum genutzte<br />

Möglichkeiten, die gerade im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext interessant sind.<br />

7 <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

Im Flächennutzungsplan wird nur die allgemeine Art <strong>der</strong> baulichen Nutzung dargestellt<br />

(Bauflächen). Auf die beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> baulichen Nutzung (Baugebiete) wird<br />

mit Ausnahme von Son<strong>der</strong>gebieten ebenso verzichtet wie auf das allgemeine Maß<br />

<strong>der</strong> baulichen Nutzung o<strong>der</strong> die Geschosszahl. Das <strong>Stadt</strong>gebiet ist überwiegend mit<br />

Bebauungspläne überplant, die Einzelheiten regeln. Der Flächennutzungsplan basierte<br />

bisher auf dieser Systematik, die sich bewährt hat und beibehalten werden soll.<br />

7.1. Wohnbauflächen<br />

Die Darstellungen <strong>der</strong> Wohnbauflächen entsprechen weitestgehend dem baulichen<br />

Wohnbaubestand. Auf eine Umwidmung größerer Bestände durch Abbruch und<br />

Neubebauung - wie noch im Flächennutzungsplan von 1973 dargestellt- <strong>zur</strong> Umnutzung<br />

gemischter Bauflächen in Wohnbauflächen, wird im Wesentlichen verzichtet.<br />

Die durchmischten, kompakteren Bereiche sollen, soweit sie funktionsfähig sind und<br />

außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereiches von Vorkaufssatzungen liegen, erhalten werden.<br />

Oft sind dort auch erhaltenswerte Gebäude zu finden.<br />

Flächenneudarstellungen bewegen sich im Rahmen <strong>der</strong> im Handlungskonzept Wohnen<br />

entwickelten Wohnungsbedarfsprognose 2025/2030 67 .<br />

7.1.1 Übergeordnete Trends und Rahmenbedingungen <strong>des</strong> Wohnungsbedarfs<br />

Der Wohnbedarf ist auf <strong>der</strong> Grundlage einer Wohnbedarfsprognose vorgenommen<br />

worden. „Die wichtigsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Entwicklungen und<br />

Trends auf <strong>der</strong> Nachfrage- sowie auf <strong>der</strong> Angebotsseite auf dem Wohnungsmarkt<br />

lassen sich in Kurzform wie folgt umreißen:<br />

67 Handlungskonzept Wohnen 2025, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung Dr. Jansen, Abschlussbericht November<br />

2011, vom <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss, beschlossen am 19.04.2012<br />

Seite 69<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Sinkende Bevölkerungszahlen und zunehmende Überalterung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Verkleinerung <strong>der</strong> durchschnittlichen Haushaltsgröße, aber Zunahme <strong>der</strong><br />

Wohnfläche pro Einwohner<br />

Flexiblere und vielfältigere Wohn- und Lebensformen und damit einhergehende<br />

fortschreitende Segregation <strong>des</strong> Wohnungsmarkts<br />

Regional unterschiedliche Entwicklung <strong>der</strong> Wohnungsmärkte, Gleichzeitigkeit<br />

von Wohnungsmarktsegmenten mit Überangebot (Leerstände) und Unterangebot<br />

(hohes Preisniveau)<br />

Bedeutungszuwachs innerstädtischer Wohnstandorte<br />

Mit diesen Trends gewinnt die Prognose einer Wohnungsnachfrage eine neue Dimension.<br />

Nicht mehr das Gegenüberstellen einer wachsenden Nachfrage mit den<br />

Flächenkapazitäten für den Wohnungsbau steht im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die Dimensionierung<br />

und Verortung von Über- und Unterkapazitäten in den einzelnen<br />

Segmenten <strong>des</strong> Wohnungsmarkts sowie Standortfragen und Qualitätsmerkmale.“ 68<br />

7.1.2 Bevölkerungsprognose 2025<br />

„Zur Bevölkerungsentwicklung im <strong>Stadt</strong>gebiet bis zum Jahr 2025 liegt eine Reihe von<br />

Prognosen vor:<br />

Die Bertelsmann-Stiftung geht in ihrer im Jahr 2005 erstellten Prognose von<br />

einer Fortsetzung <strong>des</strong> bisherigen Bevölkerungszuwachses aus und erwartet<br />

für das Jahr 2025 insgesamt ca. 78.044 EinwohnerInnen.<br />

Das IT NRW unterscheidet zwei Varianten mit unterschiedlichen Annahmen<br />

<strong>zur</strong> Wan<strong>der</strong>ungsentwicklung. Bei Variante A wird nur eine leichte Zunahme<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung angesetzt, die in Verbindung mit <strong>der</strong> rückläufigen natürlichen<br />

Bevölkerungsentwicklung eine in <strong>der</strong> Gesamtheit abnehmende Gesamtbevölkerung<br />

ergibt. Variante B hingegen erwartet eine Zunahme <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungen<br />

in einer Größenordnung, welche den aus <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />

zu erwartenden Rückgang mehr als kompensiert und zu einem Zuwachs<br />

<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung führt. Die Differenz zwischen beiden Varianten<br />

liegt bei ca. 8.800 Einwohnern.“ 69<br />

Die aktuelle Gemeindemodellrechnung von IT.NRW, Stand 17.07.2012 70 (vor Auswertung<br />

<strong>des</strong> Zensus 2011 – eine Gemeindemodellrechnung auf Grundlage <strong>des</strong> Zensus<br />

lag noch nicht vor) geht für <strong>Troisdorf</strong> bis 2020 von 77.940 und bis 2030 von<br />

80.150 Einwohnern aus. Diese Zahlen erscheinen aus örtlicher Sicht, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch vor dem Hintergrund <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Zensusauswertung 2011 nach unten korrigierten<br />

Einwohnerzahlen, nicht realistisch. Aber auch von <strong>der</strong> Flächenverfügbarkeit<br />

wären diese Zuwachsraten kaum zu bewältigen.<br />

68 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 59<br />

69 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 50<br />

Seite 70<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Gesamtbevölkerung 2008 2011 2020 2025 Veränd. 2030 Veränd.<br />

IT.NRW<br />

Fortschr. 2012 74.940 77.940 104,0 % 80.150 107,0 %<br />

IT.NRW % Zensus 72.408 75.304 104,0 % 77.477 107,0<br />

Modell Kolb<br />

Variante A 73.500<br />

Modell Kolb<br />

Variante B 75.700<br />

Tab. 12: Verschiedene Modellrechnungen 2008 – 2030 im Vergleich, gelb unterlegt die Auswahvariante<br />

Bevölkerungsmodell nach Prof. Kolb (Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe)<br />

Legt man die für das neue Basisjahr 2011 tatsächlich ermittelte Bevölkerungszahl<br />

<strong>des</strong> Zensus von 72.408 für die Steigerungsraten zugrunde, ergäbe sich für 2020 eine<br />

Bevölkerungszahl von 75.304 Menschen, für 2030 wären es 77.477.<br />

Die Infrastrukturplanung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> stützt sich auf Prognoserechnungen <strong>der</strong><br />

Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe 71 . Hier gehen zum einen die in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

erfassten Bevölkerungszahlen ein, die von den fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen<br />

<strong>des</strong> IT NRW abweichen. Zum an<strong>der</strong>en erfolgt eine regelmäßige Aktualisierung<br />

<strong>der</strong> Prognose, indem aktuelle Entwicklungen (z. B. die tatsächlichen Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen<br />

<strong>des</strong> letzten Jahres) berücksichtigt werden. Zudem ermöglicht dieser<br />

Ansatz auch kleinräumige Aussagen innerhalb <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebiets. Der Korridor, <strong>der</strong><br />

sich aus den Prognoserechnungen ergibt, bewegt sich zwischen ca. 73.500 Einwohnern<br />

im Jahr 2025 bei Variante A (= rückläufige Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen, untere<br />

Variante) und ca. 75.700 Einwohnern bei Variante B (= Zunahme Wan<strong>der</strong>ung, obere<br />

Variante). Der Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-<br />

Sieg/Ahrweiler (:rak) 72 hat in den Jahren 2005 bis 2007 ein regionales Handlungskonzept<br />

Wohnen erstellt. Die Prognosen wurden auf <strong>der</strong> Grundlage von den Bevölkerungszahlen<br />

<strong>des</strong> Jahres 2005 für alle Gemeinden <strong>des</strong> :rak erstellt Die dem Konzept<br />

zugrunde liegenden Annahmen und Daten gehen für das Jahr 2020 von einer<br />

deutlich positiveren Bevölkerungsentwicklung aus und erwarten für <strong>Troisdorf</strong> in verschiedenen<br />

Varianten eine Bevölkerungszunahme von 1 bis 5 % aus bzw. 5 bis 10%<br />

aus, d.h. ca. 78.500 Einwohnern in <strong>der</strong> unteren und ca. 82.000 Einwohnern in <strong>der</strong><br />

oberen Variante.“ 73<br />

Die nachfolgende Wohnungsbedarfsprognose geht von <strong>der</strong> unteren Variante A <strong>der</strong><br />

Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe aus. Die Auswahl <strong>der</strong> unteren Variante A berücksichtigt<br />

die raumstrukturellen Voraussetzungen und die stadtentwicklungspolitischen Ziele<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, die weitere Neubauflächen im Außenbereich nur in begrenztem<br />

Umfang möglich und sinnvoll erscheinen lassen. Außerdem besteht bei Auswahl<br />

<strong>der</strong> unteren Variante A nur eine Prognoseunsicherheit nach oben, sodass bei einer<br />

Verfehlung <strong>der</strong> prognostizierten Zielzahl nicht die Gefahr von Überkapazitäten zu<br />

70 IT.NRW, Kommunalprofil <strong>Troisdorf</strong>, S. 9<br />

71 http://schulentwicklungsplanung.org/html/bevoelkerungsmodell.html<br />

72 Der Regionale Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak) ist<br />

eine Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Städte u. Gemeinden, Kreise u. <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>stadt Bonn, http://regionbonn.de/daten/rak_projekte/wohnen2020/regionales_handlungskonzept_wohnen_2020_abschlussberi<br />

cht.pdf<br />

73 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 50<br />

Seite 71<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


efürchten ist. Im Falle einer gänzlich an<strong>der</strong>s verlaufenden „stürmischen“ Entwicklung<br />

oberhalb <strong>der</strong> Variante B bestünde die Möglichkeit, Entwicklungsziele im Rahmen<br />

<strong>des</strong> ständigen Wohnbauflächenmonitorings auch ein Stück weit anzupassen,<br />

um negative Folgen für die <strong>Stadt</strong>entwicklung abzuwenden. Realistisch erscheint ein<br />

solches Entwicklungsszenario <strong>der</strong>zeit jedoch nicht.<br />

7.1.3 Wohnungsbedarfsprognose 2025<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Wohnungsbauleistung auf Grundlage <strong>der</strong> Variante<br />

A <strong>der</strong> Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe das Minimum <strong>der</strong> Wohnungsbauleistung darstellt,<br />

die erfor<strong>der</strong>lich ist, um <strong>Troisdorf</strong> nicht von <strong>der</strong> Wohnungsbauentwicklung in <strong>der</strong><br />

Region abzukoppeln. Die Prognosebetrachtung zeigt trotz aller Unsicherheiten aber<br />

auch, dass von <strong>der</strong> Nachfrageseite ein höherer Bedarf nicht ausgeschlossen werden<br />

kann und eine größere Zahl an Wohnungssuchenden aus <strong>der</strong> Region bei einem entsprechenden<br />

Wohnungsangebot darüber hinaus in <strong>Troisdorf</strong> gebunden werden könnte.<br />

Über den Neubaubedarf auf Basis <strong>der</strong> Einwohnerentwicklung sind folgende weitere<br />

Faktoren bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>des</strong> Wohnbedarfs zu berücksichtigen gewesen:<br />

Ersatzbedarf aus Abgang an Wohnungen durch Abriss, Umwidmungen und<br />

Zusammenlegungen von Wohnungen. Der Ersatzbedarf wird mit 0,1 % <strong>des</strong><br />

Wohnungsbestands je Jahr angenommen.<br />

Leerstandsreserve, die die Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt berücksichtigt<br />

und die zwingend erfor<strong>der</strong>lich ist, um die Umzugsbewegungen auf dem<br />

Wohnungsmarkt erst zu ermöglichen. Im Prognosezeitraum wird von einer<br />

Leerstandsreserve von 3 % <strong>des</strong> Wohnungszuwachses ausgegangen.<br />

Auflockerungsbedarf aus <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wohnansprüche (Tendenz<br />

zu mehr Wohnfläche je Person) und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Haushaltsstruktur<br />

(Tendenz zu kleineren Haushalten). Als Parameter wird die Belegungsziffer, d.<br />

h. die Anzahl <strong>der</strong> Personen, die in einer Wohnung leben gewählt.<br />

Aus <strong>der</strong> Prognose ergibt sich für die Anzahl benötigter Wohnungen, die im neuen<br />

Basisjahr 2011 <strong>des</strong> Zensus zum Stichtag 09.05.2011 die Zahl von 35.055 Wohnungen<br />

betrug, folgen<strong>des</strong> Bild: 74<br />

Entwicklungsvariante A<br />

Der Wohnbedarf wird um das Jahr 2020 seinen Höhepunkt bei über 36.000 Wohnungen<br />

erreichen und danach langsam abnehmen. 2030 wird <strong>der</strong> Wohnbedarf bereits<br />

um über 1.000 Wohnungen wie<strong>der</strong> gesunken sein.<br />

74 Die Wohnbedarfsberechnung im Handlungskonzept Wohnen erfolgte aufgrund <strong>der</strong> höheren Zahlen<br />

vor 2011<br />

Seite 72<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Abb. 26: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante A für 73.500 EW 75<br />

Entwicklungsvariante B<br />

Der Wohnbedarf wird weiter bis etwa zum Jahr 2030 auf deutlich über 38.000 Wohnungen<br />

ansteigen und erst zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt überschreiten.<br />

Abb. 27: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante B für 75.700 EW 76<br />

Der Vergleich bei<strong>der</strong> Entwicklungsvarianten für den Wohnungsbau zeigt auch, dass<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> unteren Variante A schon 2020 erwartete sinkende Bedarf noch Reserven<br />

für einen günstigeren Verlauf bietet.<br />

7.1.4 Wohnbauflächenbedarfsprognose 2025<br />

75 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 63<br />

76 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 63<br />

Seite 73<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Wohnbedarfszahlen in Wohnbaufläche ist die angenommene<br />

Wohndichte ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor. Daraus ergibt sich <strong>der</strong> konkrete zusätzliche<br />

Flächenbedarf, <strong>der</strong> dem Flächenangebot gegenübergestellt wird.<br />

Wie dargestellt lagen dem Flächennutzungsplan von 1973 verschiedene Dichteszenarien<br />

zugrunde, die jeweils zu unterschiedlichen Wohnungszahlen führten. Das<br />

„richtige“ Maß für die bauliche Dichte ist eine wesentliche Abwägungsentscheidung<br />

in <strong>der</strong> Wohnflächenbedarfsprognose. Eine hohe Dichte ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten<br />

grundsätzlich positiv. Sie reduziert die Inanspruchnahme von Grund<br />

und Boden, vermeidet längere Wege für die Bewohner und sichert ein gutes Angebot<br />

von ausgelasteter, konzentrierter Infrastruktur. Die Verdichtung von Wohnungen findet<br />

jedoch dort ihre Grenzen, wo einseitiger Bewohnerstrukturen entstehen, weil die<br />

Akzeptanz auf dem Wohnungsmarkt fehlt und das städtebauliche Umfeld von <strong>der</strong><br />

angestrebten Dichte völlig abweicht. Dann fehlt auch das Verständnis bei den Anwohnern,<br />

die schnell einen „sozialen Brennpunkt“ befürchten.<br />

Aus den vorgenannten Gründen unterstellt die Wohnflächenbedarfsprognose eine<br />

Dichte von 350 m 2 /Wohneinheit (WE), wie sie heute im Bestand in <strong>Troisdorf</strong> vorzufinden<br />

ist, z. B. als Durchschnittsdichte in den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, Spich,<br />

Sieglar und Bergheim. Damit ist gewährleistet, dass <strong>der</strong> zusätzliche Wohnbedarf<br />

spannungsfrei in die <strong>Stadt</strong>teile integriert werden kann, sei es als Baulückenschließung,<br />

Potenzialflächenentwicklung im Innenbereich o<strong>der</strong> Ortsran<strong>der</strong>weiterung.<br />

Abb. 28: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />

Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 (Bezugsjahr 2009) 77<br />

Bei <strong>der</strong> unterstellten Dichte ist von einer Mischung <strong>der</strong> Wohnformen ausgegangen<br />

worden, ähnlich wie sie auch in den Referenzstadtteilen vorzufinden ist. Bei einer<br />

Beschränkung allein auf den Einfamilienhausbau, und dann mit einem sehr hohen<br />

77 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 62<br />

Seite 74<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Anteil flächenintensiver freistehen<strong>der</strong> Einzelhäuser, ist die angesetzte Wohndichte<br />

nicht zu erreichen. Dennoch wird ein Übergewicht im Einfamilienhausbau gesehen,<br />

da <strong>Troisdorf</strong>s Attraktivität im Rahmen <strong>der</strong> Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Flächenknappheit in <strong>der</strong> Region in <strong>der</strong> Wohnform <strong>des</strong> Ein- und Zweifamilienhauses<br />

liegen wird, das sich hier eher verwirklichen lässt als in Köln o<strong>der</strong> Bonn. Die Verteilung<br />

<strong>des</strong> Wohnbedarfs auf die Marktsegmente von Ein- und Zweifamilienhäuser und<br />

Wohnungen im Geschosswohnungsbau wird daher im Verhältnis von zwei Dritteln zu<br />

einem Drittel prognostiziert.<br />

Jahr 1 WE 2 WE 1+2 WE > 3 WE Gesamt<br />

Anteil<br />

> 3 WE<br />

1990 7.784 5.332 13.116 14.296 27.412 52,2 %<br />

1995 8.221 5.578 13.799 16.330 30.129 54,2 %<br />

2000 8.840 5.772 14.612 17.786 32.398 54,9 %<br />

2005 9.774 5.882 15.656 18.401 34.057 51.0 %<br />

2010 10.145 5.898 16.043 18.645 34.728 53,8 %<br />

2011 10.183 5.894 16.077 18.741 34.818 53,8 %<br />

Tab. 13: Wohnungsbestand in <strong>Troisdorf</strong> nach Marktsegmenten 1990 – 2011<br />

(WE = Wohneinheiten) 78<br />

Abb. 29: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />

Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 nach Marktsegmenten (Bezugsjahr 2009) 79<br />

78 IT.NRW, Lan<strong>des</strong>datenbank, Werteabruf 14.06.2013<br />

79 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 65<br />

Seite 75<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

Spich<br />

Sieglar<br />

F.-Wilhelms-Hütte<br />

Oberlar<br />

Bergheim<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West<br />

Rotter See<br />

Eschmar<br />

Kriegsdorf<br />

Altenrath<br />

Müllekoven<br />

Gesamtzahl / Anteil<br />

Gesamtfläche in ha<br />

Der ermittelte Bedarf von 956 Wohnungen in Ein- Zweifamilienhäusern und 1.408<br />

Wohnungen in Mehrfamilienhäusern benötigt bei <strong>der</strong> unterstellten Bruttowohndichte<br />

von 350 m 2 /WE einen Flächenbedarf von rd. 50 ha.<br />

„In <strong>der</strong> Standortverteilung ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Geschosswohnungsbau,<br />

d.h. neue Mehrfamilienhäuser, überwiegend in bereits verdichteten <strong>Stadt</strong>bereichen -<br />

vielfach in Form von Baulückenschließungen - realisiert wird, und daher nur eine untergeordnete<br />

Bedeutung bei die Entwicklung neuer Wohngebiete innehat, die ganz<br />

überwiegend an den Ortsrän<strong>der</strong>n entstehen. In den siedlungsstrukturellen Randlagen<br />

wird sich auch zukünftig <strong>der</strong> klassische Ein- und Zweifamilienhausbau fortsetzen.<br />

Dabei dürften allerdings auch weiterhin die Bereiche bessere Vermarktungschancen<br />

aufweisen, die näher an Infrastruktureinrichtungen gelegen sind.“ 80<br />

7.1.5 Neuausweisungsbedarf an Wohnbauflächen<br />

Um den Bedarf an neuer Wohnbaufläche, die noch nicht im Flächennutzungsplan<br />

dargestellt ist, ermitteln zu können, ist <strong>der</strong> Flächenbedarf mit den noch bestehenden<br />

Wohnbauflächenreserven zu verrechnen. Dabei ist neben den noch bestehenden<br />

Wohnbauflächenreserven „Auf <strong>der</strong> Grünen Wiese“ die Aktivierung bestehen<strong>der</strong><br />

Wohnbauflächen im Innenbereich von Bedeutung. Das sind klassische Baulücken<br />

ebenso wie größere unbebaute Freiflächen im Innenbereich, die für eine Bebauung<br />

grundsätzlich geeignet sind. Es ist einzuschätzen, inwieweit diese Flächen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Innenentwicklung <strong>der</strong> nächsten 10 bis 15 Jahre mobilisiert werden können.<br />

Baulücken<br />

Der Bestand an Baulücken wurde erstmals für den <strong>Stadt</strong>entwicklungsbericht 1981<br />

erhoben. 2011 erfolgte eine erneute Erhebung für den Zeitraum von 1991 bis 2011,<br />

die neben Baulücken auch die Potenzialflächen mit erfasste.<br />

Baulückenbestand in <strong>Troisdorf</strong> 2011<br />

11,4 21,,8 17,4 0,7 8,9 13,1 0,8 0,0 13,0 7,6 0,5 4,8 100 %<br />

74 164 140 16 73 104 28 0 99 55 6 38 797<br />

4,01 7,80 6,19 0.61 3,09 4,65 1,04 0 4,60 2,66 0,03 1,58 36,50<br />

Tab. 14: Baulückenbestand nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />

In <strong>Troisdorf</strong> existierten im Jahre 2011 797 Baulücken mit einer Gesamtgrundstücksfläche<br />

von 36,5 ha. Mit 164 Baulücken und einer Fläche von 7,8 ha weist Spich das<br />

höchst Baulückenpotenzial auf, gefolgt von Sieglar mit 140 Baulücken und einer Flä-<br />

80 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 68<br />

Seite 76<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

Spich<br />

Sieglar<br />

F.-Wilhelms-Hütte<br />

Oberlar<br />

Bergheim<br />

<strong>Troisdorf</strong>-West<br />

Rotter See<br />

Eschmar<br />

Kriegsdorf<br />

Altenrath<br />

Müllekoven<br />

Gesamtzahl /.<br />

Jährl. Baulüclenmobiliesierung<br />

Gesamtfläche in ha<br />

che von 6,2 ha. <strong>Troisdorf</strong> weist mit 4,0 ha Baulücken einen relativ geringen Wert auf<br />

wie auch Oberlar, die ihre Baulückenreserven wegen fehlenden Außenentwicklungsmöglichkeiten<br />

schon weit ausgeschöpft haben. Friedrich-Wilhelms-Hütte und<br />

Rotter See weisen mit den geringsten bzw. gar keinen Baulückenbestand auf, da hier<br />

überwiegend kommunales Bauland mit Bebauungsverpflichtung veräußert worden<br />

ist. An<strong>der</strong>s verhält es sich in den ländlich geprägten westlichen <strong>Stadt</strong>teilen, die gemessen<br />

an ihrer Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Baulücken aufweisen.<br />

Für die Abschätzung <strong>der</strong> Mobilisierungsquote in <strong>der</strong> Zukunft wurde die Baulückenmobilisierung<br />

von 1991 bis 2011 erhoben.<br />

Baulückenmobilisierung 1991 - 2011<br />

1,91 2,63 1,72 3,85 1,32 2,69 2,16 5,00 1,73 3,10 4,30 2,5 2,4 %<br />

Baulückenschließungen 1991-2011<br />

32 61 43 14 12 44 9 9 28 17 11 26 306<br />

2,48 6,15 2,94 1,59 1,02 3,63 0,75 2,23 2,30 1,94 1.12 1,60 27,83<br />

Baulückenbestand 1991<br />

106 173 174 27 81 113 35 9 120 43 15 63 959<br />

6,50 11,2 8,60 2,10 4,05 6,80 1,74 2,23 6,70 3,12 1,30 3,15 57,90<br />

Tab. 15: Baulückenmobilisierung nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />

In den 20 Jahren von 1991 bis 2011 wurden von 959 bestehenden Baulücken in<br />

1991 insgesamt 653 Baulücken geschlossen. Damit wurden 30,0 ha Baufläche einer<br />

Bebauung zugeführt. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Baulückenmobilisierung<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet von 2,4 %. Über den Zeitraum von 20 Jahren wurden<br />

68,0 % <strong>der</strong> Baulücken geschlossen.<br />

Erhoben wurde auch die Baulückenneubildung in Gebieten, die seit 1991 erschlossen<br />

wurden. Hier ist festzustellen das in den Gebieten, in denen kein kommunales<br />

Bauland mit einer Mobilisierungsquote von 100 % erschlossen wurde, 144 neue Baulücken<br />

mit einer Gesamtfläche von 6,38 ha entstanden sind. Diese verhältnismäßig<br />

geringe Zahl ist auf die kommunalen Baulandmaßnahmen, insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklungsmaßnahme<br />

„Am Krausacker“ <strong>zur</strong>ückzuführen, die die Baulandentwicklung<br />

in dieser Zeit dominiert hat. Da sich die Gesamtfläche <strong>der</strong> Baulücken inzwischen erheblich<br />

verringert hat und <strong>der</strong> Zuwachs erheblich geringer als <strong>der</strong> Abgang ist, kann<br />

die Baulückenmobilisierung höchstens mit <strong>der</strong> bisherigen Quote als Trend bis 2025<br />

verlängert werden. Somit kann bis 2025 mit einer Baulückenmobilsierung von<br />

max. 12 ha Brutto-Wohnbauland gerechnet werden.<br />

Seite 77<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Innere Potenzialflächen<br />

Für die inneren Potenzialflächen wurde die gleiche Erhebung durchgeführt. Es wurden<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet 88 innere Wohnbauland-Potenzialflächen erhoben mit einer Gesamtgröße<br />

von 18,5 ha. 1991 gab es 139 innere Potenzialflächen mit einer Gesamtgröße<br />

von 59,89 ha. In <strong>der</strong> Zeit von 1991 bis 2011 wurden 51 Potenzialflächen mit<br />

einer Fläche von 41,38 ha <strong>der</strong> inneren baulichen Entwicklung zugeführt. Die durchschnittliche<br />

Mobilisierungsquote liegt bei 3,45 % jährlich, über 20 Jahren sind 69,1 %<br />

aller Potenzialflächen bebaut worden. Aus den bei den Baulücken genannten Gründen<br />

kann auch von keiner Erhöhung <strong>der</strong> Quote ausgegangen werden. Es ist vielmehr<br />

davon auszugehen, dass die schwierigeren Flächen <strong>zur</strong>ückgeblieben sind. So dürfte<br />

die Fortsetzung <strong>der</strong> bisherigen Entwicklung schon ein ambitioniertes Ziel sein. Dies<br />

entspräche einer Potenzialflächenentwicklung bis 2025 von rd. 6 ha Brutto-<br />

Wohnbauland.<br />

Bestehende Bauflächenreserven<br />

Im Flächennutzungsplan sind ca. 19 ha Wohnbauland im Außenbereich dargestellt,<br />

die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen noch nicht in<br />

Anspruch genommen worden waren. Im Neubaugebiet „Im Schonsfeld“ sind inzwischen<br />

2013 die letzten Grundstücke veräußert worden. Die Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

in den letzten 5 Jahren zeigt, dass Grundstücksangebote sofort vom Markt<br />

absorbiert werden. Ohne beson<strong>der</strong>e Werbemaßnahmen wurde das Bauland zügig<br />

vergeben, oft gab es mehr Bewerber als in den Bauabschnitten zu vergebende<br />

Grundstücke. Bis Ende 2014 wird die in <strong>der</strong> Gesamtflächenreserve enthaltene Flächenreserve<br />

von 3,3 ha <strong>des</strong> Baugebietes „Im Schonsfeld“ realisiert sein. Dasselbe<br />

gilt für zwei weitere kleinere Flächen, die vom Handlungskonzept Wohnen erfasst<br />

wurden und zusammen 1,9 ha groß sind. Somit ist mit Stand 2014 von einer – auch<br />

nur in Teilen verfügbaren restlichen Außenentwicklungsreserve von rd. 15 ha auszugehen.<br />

Ermittlung <strong>des</strong> äußeren Entwicklungsbedarfs<br />

Der Nettoentwicklungsbedarf für die äußere Entwicklung wird gebildet durch Abzug<br />

<strong>des</strong> inneren Entwicklungspotenzials und <strong>der</strong> noch bestehenden Bauflächenreserve<br />

vom ermittelten Wohnbedarf 2025. Daraus ergibt sich ein Fehlbedarf von rd. 17 ha,<br />

<strong>der</strong> nur durch Außenentwicklung gedeckt werden kann. Da die bisherige Bauflächenreserve<br />

im Außenbereich mit in Anspruch genommen wird, ergibt sich ein Verhältnis<br />

von Innenentwicklung zu Außenentwicklung von 1:1,8. Im Durchführungszeitraum<br />

<strong>des</strong> neuen Flächennutzungsplanes wird es das Ziel sein, dieses Verhältnis noch auf<br />

1:1,5 zu senken, längerfristig auch darunter.<br />

Über diesen Flächenansatz hinaus ist eine Reservefläche von min<strong>des</strong>tens 10 % <strong>der</strong><br />

Fläche, die in Anspruch genommen werden soll, zusätzlich darzustellen. Diese Fläche<br />

kommt dann <strong>zur</strong> Umsetzung, wenn im Rahmen <strong>der</strong> Durchführung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

vorgesehene Flächen ausfallen. Die fehlende Verfügbarkeit von Flächen<br />

kann verschiedene Ursachen haben. Z. B. können sich bei <strong>der</strong> vertieften Umweltprüfung<br />

im Bebauungsplanverfahren neue Erkenntnisse ergeben, die bei <strong>der</strong> Abschichtung<br />

<strong>der</strong> Umweltbelange auf <strong>der</strong> Maßstabsebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

noch nicht erkennbar waren. Auch <strong>der</strong> Zwischenerwerb von Entwicklungsflächen für<br />

kommunale Baulandmaßnahmen wird erleichtert, wenn eine Auswahlmöglichkeit von<br />

Seite 78<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächen verbleibt. Letztlich spielt auch die zeitliche Verfügbarkeit eine Rolle. Der so<br />

ermittelte Gesamtbedarf liegt bei 37 ha, von denen aber nur max. 32 ha in Anspruch<br />

genommen werden sollen. Der Rest ist als längerfristige Wohnbauflächenreserve<br />

anzusehen.<br />

Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025<br />

A Flächenbedarf Wohnungsbedarfsprognose<br />

ca. 50 ha<br />

Inneres Entwicklungspotenzial<br />

Äußerer Entwicklungsanteil<br />

B 1 Baulückenmobilisierung<br />

B 2 Potenzialflächenentwicklung<br />

Zwischensumme B 1 + B 2<br />

C Bauflächenreserve bisherige FNP-Darstellung<br />

D Saldo Flächenfehlbedarf = A - (B 1 + B 2) - C<br />

Gesamtaußenentwicklungsbedarf C + D<br />

E Neue freie Reserve<br />

Gesamtdarstellungsbedarf C + D + E<br />

ca. 12 ha<br />

ca. 6 ha<br />

ca. 18 ha<br />

ca. 15 ha<br />

ca. 17 ha<br />

ca. 32 ha<br />

ca. 5 ha<br />

ca. 37 ha<br />

Tab. 16: Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025<br />

(<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />

7.1.6 Äußere Entwicklung neuer Wohnbauflächen<br />

Auf Grundlage <strong>des</strong> nachgewiesenen Wohnbedarfs sind in dem dargelegten Rahmen<br />

Wohnbauflächen neu im Außenbereich dargestellt. Im Handlungskonzept Wohnen<br />

wurden in den durch das stadträumliche Glie<strong>der</strong>ungskonzept aufgezeigten Suchräumen<br />

städtebaulich geeignete Flächen identifiziert. 81 Sie liegen größtenteils im Allgemeinen<br />

Siedlungsbereich (ASB) <strong>des</strong> Regionalplanes. Für die bestehenden Rest- und<br />

Reserveflächen besteht min<strong>des</strong>tens eine Darstellung im Flächennutzungsplan, teilweise<br />

bestehen auch rechtverbindliche Bebauungspläne.<br />

Bei <strong>der</strong> Fläche Nr. 10 (Roncallistraße) am Ortseingang von Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />

liegen nach Gesprächen mit <strong>der</strong> Regionalplanungsbehörde Flächenanteile dieses<br />

Standortes in dem im Regionalplan angrenzend dargestellten Regionalen Grünzug.<br />

Wie aus dem stadträumlichen Glie<strong>der</strong>ungskonzept ersichtlich, folgt <strong>der</strong> Autobahn<br />

A 59 durch <strong>Troisdorf</strong> auf <strong>der</strong> östlichen Seite nur ein schmaler Saum an Grünfläche,<br />

<strong>der</strong> oft nur den Min<strong>des</strong>tabstand <strong>der</strong> Bauverbotszone von 40 m einhält. Nach den<br />

städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> erfüllt dieser Streifen<br />

an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> westliche breite Streifen unter den Hochspannungsfreileitungen keine<br />

Freiraumfunktion höherer Bedeutung. Im Flächennutzungsplanvorentwurf ist diese<br />

Fläche <strong>des</strong>halb als Vorbehaltsfläche für eine Wohnbauflächendarstellung gekennzeichnet,<br />

für die die Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplanes beantragt werden soll.<br />

Die 2009 erstmals erhobenen Prüfflächen sind vorbehaltlich <strong>der</strong> weiteren Umweltprüfung<br />

in den Flächennutzungsplan-<strong>Vorentwurf</strong> übernommen. Die Flächen erhielten bei<br />

81 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 73<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


<strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen eine Nummer, die für die Artenschutzvorprüfung<br />

beibehalten wurde. Unabhängig davon erhielten die Flächen bei<br />

<strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanvorentwurfes eine stadtteilbezogene<br />

Nummer.<br />

Nr. 15b<br />

Nr. 15a<br />

Nr. 14<br />

Nr. 1<br />

Nr. 2<br />

Nr. 9<br />

Nr. 10<br />

Nr. 5<br />

Nr. 6<br />

Nr. 4<br />

Nr. 13<br />

Nr. 12<br />

Nr. 11<br />

Nr. 7b<br />

Nr. 7a<br />

Nr. 8<br />

Abb. 30: Übersicht über die Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 82<br />

82 Handlungskonzept Wohnen, ebd., S. 73<br />

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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Nr.<br />

Bezeichnung/ Straße<br />

(<strong>Stadt</strong>teil)<br />

1 Im Schonsfeld<br />

(Kriegsdorf)<br />

2 Rathausstraße, Her<strong>der</strong>weg<br />

(Sieglar)<br />

3 Rathausstraße (westlicher<br />

Bereich)<br />

(Sieglar)<br />

4 Kneipweg (Arrondierung)<br />

(Sieglar)<br />

Größe Bauplanungs-<br />

Bemerkungen<br />

rechtliche Einordnung<br />

WE- Fläche<br />

ha<br />

50 3,3 B-Plan (rechtsverbindlich) 2014 realisiert<br />

45 2,1 Potenzialfläche FNP<br />

50 2,0 Potenzialfläche FNP<br />

65 3,0 Potenzialfläche Regionalplan<br />

5 Westlich Max Ernst-Straße<br />

(Eschmar)<br />

6 Gegenüber Präsenzhof<br />

(Eschmar)<br />

7 Bergheimer Straße<br />

(Eschmar)<br />

8 Wolkenburgstraße<br />

(Bergheim)<br />

9 Moselstraße<br />

(Sportpark Oberlar)<br />

10 Roncallistraße<br />

(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />

11 Roncallistraße<br />

(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />

12 Fritz-Erler-Straße<br />

(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />

13 Neuer Graben<br />

(Sieglar)<br />

14 Paulstraße, Wernerstraße<br />

(Spich)<br />

15 Altes Wasserwerk<br />

(<strong>Troisdorf</strong>-Mitte)<br />

Summe 37,68<br />

65 3,0 Potenzialflächen FNP<br />

35 1,3 Potenzialflächen FNP<br />

140 7,7 Teilw. Potenzialfläche,<br />

teilw. Reg. Grünzug im<br />

Regionalplan<br />

12 0,33 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />

22 0,7 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />

110 5,0 Potenzialfläche Regionalplan<br />

30 14a: 14a: FNP<br />

1,1 14 b: B-Plan (rechtsverbindlich)<br />

14 b:<br />

0,4<br />

Tab. 17: Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 83<br />

Vertiefte Artenschutzprüfung<br />

15 7a: 1,0<br />

7b: 1,4<br />

7a: B-Plan in Aufstellung<br />

7b: Potenzialfläche FNP<br />

33 1,5 Potenzialfläche Außenbereich<br />

45 2,2 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />

Regionalplanän<strong>der</strong>ung<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

14b: 2013 realisiert<br />

12+18 0,75 B-Plan (rechtsverbindlich) 18 WE 2012<br />

realisiert<br />

7.2. Gewerbliche Bauflächen<br />

Gewerbliche Bauflächen sind nur im Umfang <strong>der</strong> bisherigen Darstellungen in die<br />

<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes übernommen. Über die noch bestehende<br />

Flächenreserve im bisherigen Flächennutzungsplan hinaus werden keine neuen<br />

Flächen dargestellt. Aufgrund <strong>der</strong> stadträumlichen Glie<strong>der</strong>ung wird die gewerbliche<br />

Bauflächenentwicklung als abgeschlossen angesehen. Im Industriepark <strong>Troisdorf</strong><br />

stehen kurzfristig 10,2 ha wie<strong>der</strong> aufbereitete Gewerbe- und Industriefläche <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Die 4,3 ha große Flächenreserve <strong>des</strong> Airport Gewerbeparkes Junkersring<br />

83 Handlungskonzept Wohnen, ebd., S. 75<br />

Seite 81<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


steht für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum noch <strong>zur</strong> Verfügung. Die Flächenreserven<br />

im Camp Spich werden auch eher kurzfristig einer Verwertung zugeführt. Die<br />

größten Flächenreserven im Bestand bieten die Altindustriestandorte <strong>des</strong> ehemalgen<br />

Orica-Gelän<strong>des</strong> (Keimzelle <strong>der</strong> Zündhütchenfabrik, später Dynamit Nobel) und <strong>der</strong><br />

Mannstaedt-Werke. Die Entwicklung dort kann von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> allerdings nur indirekt<br />

beeinflusst werden. Insofern kommt künftig <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Bestandsbetriebe eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu, um die Standortvoraussetzungen so gut es geht zu optimieren.<br />

7.3. Gemischte Bauflächen<br />

Gemischte Bauflächen sind überwiegend bestandsbezogen dargestellt. Soweit eine<br />

Aufwertung von gemischten Bauflächen vorgesehen ist, soll damit nicht die Art <strong>der</strong><br />

Nutzung grundsätzlich geän<strong>der</strong>t werden. Gemischte Bauflächen werden als flexible<br />

Nutzungsbereiche angesehen, die konfliktträchtig sein können, aber im Sinne gegenseitiger<br />

Rücksichtnahme funktionsfähig sind. Da das Wohnen innerhalb gemischter<br />

Bauflächen außer in Kerngebieten allgemein zulässig ist, wirken diese Bauflächen<br />

und die daraus entwickelten Baugebiete einer Verödung von monofunktionalen<br />

<strong>Stadt</strong>bereichen entgegen.<br />

7.4. Zentrale Versorgungsbereiche<br />

Zentrale Versorgungsbereiche überlagern sehr oft gemischte Bauflächen in den<br />

Ortskernen, wo sich die Versorgungszentren befinden. Zum Schutz <strong>der</strong> gewachsenen<br />

Versorgungsstrukturen und <strong>der</strong> verbrauchernahen Lage im <strong>Stadt</strong>gebiet sind im<br />

Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> gemäß Einzelhandelserlass<br />

NRW zentrale Versorgungsbereiche festgelegt, die als Darstellungen in<br />

den Flächennutzungsplan übernommen werden. Damit werden diese planungsrechtlich<br />

relevanten Festlegungen in ihrem gesamtstädtischen Zusammenhang vermittelt<br />

und in ihrer Rechtswirkung deutlicher <strong>zur</strong> Geltung gebracht.<br />

7.5. Son<strong>der</strong>gebiete<br />

Im Flächennutzungsplan sind die bisherigen Son<strong>der</strong>bauflächen als Son<strong>der</strong>gebiete<br />

mit Ihrer allgemeinen Zweckbestimmung dargestellt, da diese Bauflächen Baugebietscharakter<br />

im Sinne eines sonstigen Son<strong>der</strong>gebietes nach § 11 BauNVO aufweisen.<br />

Neudarstellungen sind nicht getroffen worden. Son<strong>der</strong>gebiete für den großflächigen<br />

Einzelhandel sind insbeson<strong>der</strong>e nicht zentrenrelevante, aber großflächige<br />

Einzelhandelsbetriebe wie Bau- und Gartenmärkte. Weiterhin sind Son<strong>der</strong>gebiete als<br />

Nutzungsfestlegung aus beson<strong>der</strong>em städtebaulichen Grund dargestellt.<br />

7.6. Gemeinbedarfsflächen<br />

Gemeinbedarfsstandorte sind ab einer Min<strong>des</strong>tgröße von i. d. R. 3.000 qm flächenhaft<br />

dargestellt. Ansonsten ist <strong>der</strong> Standort durch ein sogenanntes „schwimmen<strong>des</strong>“<br />

Planzeichen (Symbol ohne Flächendarstellung) im Flächennutzungsplan enthalten.<br />

Seite 82<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


7.7. Verkehrsflächen<br />

Die Darstellung <strong>der</strong> überörtlichen Hauptverkehrsstraßen und <strong>der</strong> örtlichen Hauptverkehrszüge<br />

ist gegenüber dem bisher geltenden Flächennutzungsplan ausgedünnt<br />

worden, da dort durch die Darstellung sämtlicher Sammelstraßen das Hauptverkehrsstraßennetz<br />

nicht mehr klar ablesbar war. Ein Kriterium für die Darstellung als<br />

Hauptverkehrszug ist eine Verkehrsbelastung von min<strong>des</strong>tens 5.000 Kfz/24h o<strong>der</strong><br />

eine ausgeprägte Linienführung im Verkehrsnetz, die eine herausgehobene Bedeutung<br />

vermittelt. Im Übrigen ist das klassifizierte Straßennetz dargestellt.<br />

Da sich <strong>der</strong> Verkehrsentwicklungsplan mit den Planfallvarianten noch in <strong>der</strong> Beratung<br />

befindet, ist das dargestellte Straßennetz als vorläufig anzusehen.<br />

7.8. Flächen für die Ver- und Entsorgung<br />

Als Flächen für Ver- und Entsorgungsanlagen sind die Hauptanlagen <strong>der</strong> Abwasserbeseitigung<br />

dargestellt. Alle Bauflächen sind o<strong>der</strong> werden an die zentralen Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

<strong>des</strong> Abwasserbetriebes <strong>Troisdorf</strong> angeschlossen.<br />

Die Son<strong>der</strong>abfalldeponie Spich ist ebenso als bedeuten<strong>der</strong> Deponiestandort in den<br />

planfestgestellten Grenzen dargestellt, allerdings in <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Fa. Evonik einvernehmlich<br />

vereinbarten kleineren Ausdehnung als ehemals geplant (ohne Deponieabschnitt<br />

6).<br />

7.9. Grünflächen<br />

Der Flächennutzungsplan stellt die wesentlichen öffentlichen und privaten Grünflächen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet dar, insbeson<strong>der</strong>e die bestehende <strong>Stadt</strong>teilsparks, Grünzüge<br />

und Grünverbindungen. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Grünflächen wurden<br />

im Rahmen <strong>des</strong> 2012 fortgeschriebenen Freiraumentwicklungsplanes überprüft.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e wurden viele kleine Grünflächen aus systematischen Gründen nicht in<br />

den Flächennutzungsplan übernommen, da nach § 1 Abs. 5 BauGB <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />

die sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende<br />

Nutzung <strong>der</strong> Flächen nur in ihren Grundzügen darstellen soll. „Die Bedarfe <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Objekttypen <strong>der</strong> Grünflächen, z.B. Parkanlagen, Sportanlagen, Spielplätze,<br />

Kleingärten o<strong>der</strong> Friedhöfe wurden zunächst quantitativ an Hand von Richt- o<strong>der</strong><br />

Orientierungswerten ermittelt. Für Parkanlagen und Spielplätze als multifunktionale<br />

Grünflächen für die Freizeit- und Erholungsnutzung wurde darüber hinaus auch eine<br />

räumliche Analyse <strong>der</strong> Freiraumversorgung durchgeführt. In <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />

ist <strong>Troisdorf</strong> gut mit Grünflächen versorgt. Bei <strong>der</strong> räumlichen Analyse wurden Teilbereiche<br />

ermittelt die Versorgungsdefizite aufweisen.“ 84 Es wurden im Freiraumentwicklungsplan<br />

über 100 Flächen auf ihre Übernahme in den Flächennutzungsplan überprüft.<br />

50 neue Flächen sind hinzugekommen. Insgesamt werden 476 ha <strong>zur</strong> Übernahme<br />

in den Flächennutzungsplan empfohlen.<br />

Das System innerstädtischer Grünflächen ist im Bereich <strong>der</strong> Straßenplanungen<br />

L 332n und K 29n im Freiraumentwicklungsplan auf <strong>der</strong> Südostseite <strong>der</strong> L 332n im<br />

Sinne eines Grünzuges weiterentwickelt worden. Der Bereich zwischen <strong>der</strong> L 332n<br />

84 Freiraumentwicklungsplan ebd, S 39<br />

Seite 83<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


und <strong>der</strong> Ortslage Kriegsdorf soll weiterhin <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten<br />

bleiben.<br />

Abb. 31: Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Parkanlagen, Grünzüge und grünen<br />

Plätze mit Versorgungsradien 210 m, 420 m u. 630 m 85<br />

Beson<strong>der</strong>e Beachtung findet auch im Freiraumentwicklungsplan <strong>der</strong> erholungswirksame<br />

Landschaftsraum auf <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet. Durch das Regionalprojekt „Grünes<br />

C“ werden die Zugänge <strong>zur</strong> freien Landschaft noch einmal aufgewertet.<br />

7.10. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege u. Entwicklung von Boden,<br />

Natur u. Landschaft<br />

Aus dem Ausgleichsflächenkataster wurden für die Biotopvernetzung bedeutende<br />

Flächen dargestellt, die i. d. R. größer als 1 ha sind. Auf diese Weise wurden die bisher<br />

eher zufällig dargestellten Einzelflächen systematisch verbunden. Das Ausgleichsflächenkataster<br />

gleicht die im <strong>Stadt</strong>gebiet erfolgten Eingriffe in Natur und<br />

Landschaft im <strong>Stadt</strong>gebiet auch wie<strong>der</strong> aus. Es dient damit dem räumlichfunktionalen<br />

Zusammenhang von Eingriff und Ausgleich und hat dauerhaft Bestand.<br />

S. 85 Freirumentwicklungsplan zum Flächennutzungsplan, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten,<br />

Bonn , 30.03.2012, S. 28<br />

Seite 84<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


7.11. Flächen für die Landwirtschaft<br />

Durch den im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes beauftragten<br />

Fachbeitrag <strong>zur</strong> Landwirtschaft ist die Situation <strong>der</strong> Landwirtschaft in <strong>Troisdorf</strong> noch<br />

einmal dargestellt worden. Auch wenn aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> die Inanspruchnahme von<br />

Flächen, in den allermeisten Fällen von landwirtschaftlichen Flächen, nicht vermeidbar<br />

ist, so bekennt sich <strong>Troisdorf</strong> trotzdem zu seinen noch wenigen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Akteur in <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

über die Produktion von Nahrungsmitteln hinaus. Sie ist zugleich Konkurrent und<br />

Partner <strong>des</strong> Naturschutzes in <strong>Troisdorf</strong>.<br />

7.12. Waldflächen<br />

Der umfangreiche Waldbestand <strong>der</strong> Wahner Heide und <strong>der</strong> Siegauenwald sind die<br />

herausragendsten‚ Waldflächen, die einer eigenständigen Darstellung als Waldfläche<br />

im Flächennutzungsplan bedürfen. <strong>Troisdorf</strong> profitiert von den positiven Wirkungen<br />

<strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> für das Klima, <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und in Spich im Bereich <strong>der</strong> Burg<br />

Wissem und <strong>des</strong> Hauses Broich sogar in den besiedelten Bereich hineinreicht.<br />

Abb. 32: Unmittelbar an die Siedlungslage angrenzende Naturräume<br />

und Waldflächen 86<br />

S. 86 Freiraumentwicklungsplan, ebd., S. 12<br />

Seite 85<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


7.13. Wasserflächen<br />

Wasserflächen sind im Bestand dargestellt. Neben den Fließgewässern sind die<br />

zahlreichen Baggerseen im <strong>Stadt</strong>gebiet wie <strong>der</strong> Eschmarer See, <strong>der</strong> Rotter See o<strong>der</strong><br />

die Spicher Seen als Wasserfläche dargestellt.<br />

7.14. Vorranggebiete für bestimmte Nutzungen<br />

Öffentliche Belange stehen einem Vorhaben nach § 35 Absatz 1 Nr. 2 bis 6 BauGB<br />

in <strong>der</strong> Regel auch dann entgegen, soweit hierfür durch Darstellungen im Flächennutzungsplan<br />

o<strong>der</strong> als Ziele <strong>der</strong> Raumordnung eine Ausweisung an an<strong>der</strong>er Stelle erfolgt<br />

ist. Diese Vorschrift über die Zulässigkeit von Vorhaben im Außenbereich lässt<br />

es zu, auf <strong>der</strong> Grundlage eines gemeindlichen Konzeptes bestimmte Nutzungen in<br />

festzulegenden Vorranggebieten zu konzentrieren, den Außenbereich vor den negativen<br />

Folgen stark landschaftsverän<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Vorhaben im Außenbereich zu bewahren.<br />

Praktische Bedeutung hat diese Vorschrift für Abgrabungen und Windenergieanlagen,<br />

auch als Reaktion auf Anträge, da diese nach § 15 Abs. 3 BauGB auf die<br />

Dauer eines Jahres <strong>zur</strong>ückgestellt werden können.<br />

7.14.1 Abgrabungen <strong>zur</strong> Gewinnung von Bodenschätzen<br />

Der Kies- und Sandabbau hat sowohl in Spich als auch in Eschmar seit Langem erhebliche<br />

Bedeutung. Am Mondorfer See ist die Auskiesung inzwischen zum Abschluss<br />

gekommen. Der Abbau stellt für die i. d. R. recht lange Zeit <strong>der</strong> Abbaugenehmigung<br />

eine starke Landschaftsverän<strong>der</strong>ung dar. Inzwischen sind für den abbauwürdigen<br />

Bereich weitgehend flächendeckend befristete Genehmigungen für<br />

Trockenabgrabungen erteilt worden, sodass die Bildung einer Konzentrationszone<br />

lediglich die heutigen äußeren Grenzen <strong>des</strong> Abgrabungsgebietes nachvollziehen<br />

könnte, das zudem unmittelbar an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze zu Nie<strong>der</strong>kassel liegt. Da an die<br />

<strong>Begründung</strong> einer Konzentrationszone darüber hinaus sehr hohe rechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gestellt werden, wird die Darstellung einer Abgrabungskonzentrationszone für<br />

entbehrlich gehalten.<br />

7.14.2 Windkraftanlagen<br />

Für Windkraftanlagen wurde im Jahre 2006 durch die 89. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

eine Vorrang- bzw. Konzentrationszone zwischen Mondorfer und<br />

Eschmarer See geschaffen für max. 4 Anlagen, zwei für die sofortige Errichtung und<br />

zwei als Nachfolgenutzung nach Abschluss <strong>der</strong> Abgrabung. Die maximale Höhe <strong>der</strong><br />

Windkraftanlagen wurde auf 100 m über Grund festgesetzt für den höchsten Punkt<br />

<strong>der</strong> Anlage (Rotorspitze). Hintergrund <strong>der</strong> Höhenbeschränkungen waren Gründe <strong>des</strong><br />

Landschaftsbil<strong>des</strong>. Die Stellungnahme <strong>der</strong> Luftfahrtbehörde begrüßte die Höhenbeschränkung,<br />

die jedoch keinen wirtschaftlichen Betrieb <strong>der</strong> Anlagen mehr zuließ. Im<br />

Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wurde bereits mit negativem<br />

Ergebnis die luftverkehrsrechtliche Genehmigungsfähigkeit von Anlagenhöhen bis<br />

150 m geklärt. Im Rahmen dieser Abstimmung wurde auch eine Genehmigungsfähigkeit<br />

bis 100 m mit dem Hinweis auf die Beeinträchtigung <strong>der</strong> Sichtflugbedingungen<br />

in Frage gestellt, insbeson<strong>der</strong>e für Helikopterflüge <strong>der</strong> auf dem benachbarten<br />

Flugplatz St. Augustin-Hangelar stationierten Fliegerstaffel <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>polizei. In Anbetracht<br />

<strong>der</strong> seit 2009 offenbar noch restriktiveren Prüfung soll an den Windenergiestandorten<br />

nicht länger festgehalten werden, da die Standorte nicht umgesetzt werden<br />

können.<br />

Seite 86<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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8 Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen<br />

Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen sind aus <strong>der</strong> fortgeschriebenen,<br />

bisher wirksamen Fassung übernommen worden. Zusätzlich wurde die Abgrenzung<br />

<strong>der</strong> altbergbaulichen Situation nach dem Fachgutachten <strong>des</strong> Büros Taberg in den<br />

Flächennutzungsplan als Kennzeichnung übernommen.<br />

9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> im Einzelnen<br />

Die Darstellungsän<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e für die Bauflächen werden im Einzelnen<br />

im Anhang II auf <strong>der</strong> Maßstabsebene <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile erläutert und begründet.<br />

Bei <strong>der</strong> überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> dargestellten Flächen handelt es sich um Bestandsdarstellungen,<br />

die nach Überprüfung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan<br />

übernommen wurden. Daneben ist <strong>der</strong> FNP durch eine Vielzahl von Kennzeichnungen<br />

und nachrichtliche Übernahmen geprägt. Die verschiedenen Flächenzu- und<br />

Abgänge treten in Anzahl und Umfang hinter diese Darstellungen <strong>zur</strong>ück.<br />

Hierbei lassen sich grundsätzlich drei Arten von Neudarstellungen unterscheiden:<br />

<br />

<br />

<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Flächen im Außenbereich, die den durch Innenentwicklung nicht<br />

gedeckten Bedarf ergänzen (Flächenneuausweisungen).<br />

Bestehende Bauflächen, die aufgrund einer Klärung, Präzisierung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> planerischen Zielsetzung bzw. <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Steuerungsfähigkeit zu an<strong>der</strong>en Darstellungen umgewidmet werden.<br />

Hierzu zählen auch Arrondierungen vorhandener Siedlungslagen durch einzelne<br />

Flurstücke. Die Än<strong>der</strong>ungen vollziehen sich i.d.R. ebenfalls kleinmaßstäblich<br />

(Flächenumwidmungen).<br />

Flächen, die mit dem Ziel einer zeichnerischen Anpassung o<strong>der</strong> einer optimierten<br />

Darstellungstiefe neu in den Flächennutzungsplan aufgenommen<br />

wurden; Diese Än<strong>der</strong>ungen vollziehen sich in <strong>der</strong> Regel im sehr kleinen Maßstab<br />

(Teile von Flurstücken). Neudarstellungen dieser Art dienen <strong>der</strong> Bereinigung<br />

einzelner Flächen, <strong>der</strong> zeichnerischen Vereinfachung sowie <strong>der</strong> Lesbarkeit.<br />

Hierbei werden einerseits geringfügige Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung<br />

von Flächen vorgenommen. An<strong>der</strong>erseits werden Flächen, die aufgrund ihres<br />

beson<strong>der</strong>s geringen Umfangs <strong>der</strong> Darstellungsschärfe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

nicht angemessen sind, den angrenzenden Darstellungen zugeordnet.<br />

Gemeinsames Merkmal <strong>der</strong> Anpassungen ist, dass die Grundzüge <strong>der</strong> bisherigen<br />

Planung beibehalten werden. (Zeichnerische Anpassungen und Anpassungen<br />

<strong>der</strong> Darstellungstiefe).<br />

Die Grenzen zwischen den Arten <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Darstellungen können im Einzelfall<br />

fließend sein.<br />

Die <strong>Begründung</strong>en für die Einzelnen <strong>der</strong> Flächenabgänge werden den jeweils neu<br />

dargestellten Flächen zugeordnet. Die geometrischen bzw. zeichnerischen Anpassungen<br />

sind nur in den Tabellen für die <strong>Stadt</strong>teile erfasst.<br />

Seite 87<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


10 Flächenbilanz<br />

Die Darstellungen <strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebenden<br />

Bodennutzung verteilen sich auf die einzelnen Flächenkategorien gemäß<br />

nachfolgen<strong>der</strong> Flächenbilanz.<br />

Flächenbilanz <strong>Neuaufstellung</strong> Flächennutzungsplan<br />

m² m² ha km²<br />

Grünflächen 5.120.517 5.12,05 5,12<br />

Waldflächen 18.019.635 1.801,9.6 18,02<br />

Son<strong>der</strong>bauflächen 297.880 29,79 0,30<br />

Wohnbauflächen 9.611.286 961,13 9,61<br />

Mischbauflächen 1.443.873 144,39 1,44<br />

Gewerbeflächen 5.375.612 537,56 5,38<br />

Gemeinbedarf 930.973 93,10 0,93<br />

Verkehrsflächen 4.401.929 440,19 4,40<br />

davon<br />

Lan<strong>des</strong>- , Kreis- u. Gemein<strong>des</strong>traßen<br />

1.169.720<br />

Bun<strong>des</strong>autobahnen 243.885<br />

Flughafen Köln-Bonn 2.453.709<br />

Eisenbahnflächen 534.612<br />

Versorgungsflächen 575.023 57,50 0,58<br />

Wasserflächen 1.418.787 141,89 1,42<br />

Flächen für die Landwirtschaft<br />

14.747.733 1.474,77 14,75<br />

Gesamt 61.943.248 6.194,33 61,94<br />

11 Umweltbericht gem. § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB<br />

11.1. Einleitung<br />

11.1.1 Kurzdarstellung <strong>des</strong> Inhalts und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong>, Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Planes mit Angaben über Standorte, Art und<br />

Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden <strong>der</strong> geplanten Flächeninanspruchnahme<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> führt das Verfahren für die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

durch, um die Voraussetzungen für die Neuordnung <strong>der</strong> vorhandenen Flächennutzungen<br />

und die Ausweisung von zusätzlichem Wohnbauland und <strong>der</strong> dazugehörigen<br />

Erschließungsflächen zu schaffen. Mit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung werden<br />

die grundsätzlichen Vereinbarkeiten <strong>der</strong> verschiedenen Nutzungsansprüche koordiniert<br />

und im Umweltbericht hinsichtlich <strong>der</strong> möglichen Auswirkungen auf die Umwelt<br />

geprüft.<br />

Die Flächenbilanz <strong>der</strong> vorhandenen und geplanten Nutzungen ist dem Punkt 10 zu<br />

entnehmen.<br />

Seite 88<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


11.1.2 Darstellung <strong>der</strong> in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten<br />

Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes und <strong>der</strong> Art, wie diese Ziele und die<br />

Umweltbelange berücksichtigt wurden<br />

Für die Planaufstellung relevante Umweltschutzziele und umweltrelevante Daten finden<br />

sich in den verschiedenen Fachgesetzten und Fachplänen. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Umweltprüfung sind diese zu berücksichtigen. Für die Bewertung sind solche Strukturen<br />

und Ausprägungen <strong>der</strong> Schutzgüter von Bedeutung, die im Sinne <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Fachgesetzes eine beson<strong>der</strong>e Rolle als Funktionsträger übernehmen. Deren<br />

Funktionsfähigkeit wird unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gesetzlichen Zielaussagen geschützt,<br />

erhalten und gegebenenfalls weiterentwickelt.<br />

Aus den gesetzlichen Grundlagen können folgende allgemeine Grundsätze und Ziele<br />

abgeleitet werden:<br />

- die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume<br />

ist auf Dauer zu sichern,<br />

- die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit <strong>der</strong> Naturgüter ist<br />

auf Dauer zu sichern,<br />

- mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden, die<br />

Funktionen <strong>des</strong> Bodens sollen nachhaltig gesichert o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellt werden,<br />

- Gewässer sind als Bestandteil <strong>des</strong> Naturhaushalts zu sichern,<br />

- Beeinträchtigungen <strong>des</strong> Klimas sind zu vermeiden, es ist auch durch Maßnahmen<br />

- <strong>des</strong> Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege zu schützen und zu verbessern,<br />

- Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre sowie Kultur- und<br />

sonstige Sachgüter sind vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen, dem<br />

Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen ist vorzubeugen,<br />

- Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie <strong>der</strong> Erholungswert von Natur und Landschaft<br />

sind auf Dauer zu sichern,<br />

- die Allgemeinheit ist vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche zu<br />

schützen, gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Geräusche ist vorzusorgen,<br />

- die biologische Vielfalt ist zu erhalten und zu entwickeln,<br />

- historische Kulturlandschaften und –Landschaftsteile von beson<strong>der</strong>er Eigenart<br />

sind zu erhalten,<br />

- Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen und sinnvoll zu nutzen.<br />

Die Planung berücksichtigt die Anfor<strong>der</strong>ungen, indem die Voraussetzungen <strong>zur</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Empfehlungen, Vorschriften sowie für die Einhaltung <strong>der</strong> Grenz- und<br />

Orientierungswerte geschaffen werden.<br />

Seite 89<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


11.2. Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umweltprüfung ermittelten<br />

Umweltauswirkungen und verwendeten technischen<br />

Verfahren<br />

11.2.1 Bestandsaufnahme <strong>der</strong> einschlägigen Aspekte <strong>des</strong> <strong>der</strong>zeitigen Umweltzustands<br />

einschließlich <strong>der</strong> Umweltmerkmale <strong>der</strong> Gebiete, die voraussichtlich<br />

erheblich beeinflusst werden<br />

Da die Umwelt nicht als Ganzes erfasst und bewertet werden kann, werden im Folgenden<br />

die einzelnen Schutzgüter in ihrem Bestand und ihren Funktionen beschrieben.<br />

Auf die im Untersuchungsgebiet relevanten Wechselwirkungen zwischen den<br />

Schutzgütern wird, sofern vorhanden, in den jeweiligen Punkten hingewiesen.<br />

11.2..1.1 Schutzgut Mensch<br />

Der Mensch wird an dieser Stelle mit seinen Bedürfnissen nach gesunden Wohnund<br />

Arbeitsverhältnissen betrachtet, die keine o<strong>der</strong> nur unerhebliche Störungen aus<br />

Immissionen aufweisen sollen. Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Flächen sind daher die<br />

Freiheit von Lärm und sonstigen Immissionen und die Zugänglichkeit zu freiraumgebundenen<br />

Erholungsflächen.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

11.2..1.2 Schutzgut Tier- und Pflanzenwelt<br />

Für das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Troisdorf</strong> sind mehrere Biotopverbundkorridore dargestellt, die in<br />

den folgenden Abbildungen in <strong>der</strong> Übersicht ersichtlich sind.<br />

Abb: Biotopverbund <strong>Troisdorf</strong> – Nordteil, unmaßstäbliche Verkleinerung<br />

Quelle: Landschaftsinformationssammlung <strong>des</strong> LANUV<br />

Seite 90<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Abb.: Biotopverbundkorridor – <strong>Troisdorf</strong> Südteil, unmaßstäbliche Verkleinerung<br />

Quelle: Landschaftsinformationssammlung <strong>des</strong> LANUV<br />

Die Betroffenheit <strong>der</strong> Biotopverbundflächen durch die geplanten Flächenneufestlegungen<br />

<strong>des</strong> FNP ist in <strong>der</strong> Tabelle Schutzgüter im Anhang ersichtlich.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

Zu <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wurde für die Flächen, bei denen erhebliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zu erwarten sind, das sind in erster Linie die Wohnbauflächenpotenziale,<br />

eine artenschutzrechtliche Vorprüfung (R. Galun<strong>der</strong>, Nümbrecht,<br />

Juni 2013) durchgeführt.<br />

11.2..1.3 Schutzgut Boden<br />

Für die Bestandserfassung <strong>der</strong> Böden wurden das Informationssystem BK 50 – Karte<br />

<strong>der</strong> schutzwürdigen Böden, Geologischer Dienst, Stand Januar 2010, sowie die Bodenkarte<br />

von Nordrhein-Westfalen, Blatt 5108, Köln-Mühlheim (Krefeld 1980) herangezogen.<br />

Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e die Schutzwürdigkeit <strong>der</strong> Böden als Archiv <strong>der</strong><br />

Natur- und Kulturgeschichte, die Schutzwürdigkeit <strong>der</strong> Böden hinsichtlich <strong>der</strong> natürlichen<br />

Bodenfruchtbarkeit und die Schutzwürdigkeit aufgrund <strong>des</strong> Biotopentwicklungspotenzials<br />

erfasst und bewertet.<br />

Weitere Kriterien sind die Belastung <strong>der</strong> Böden mit Altablagerungen, bzw. Altlasten<br />

und mit Kampfmitteln.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

Seite 91<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


11.2..1.4 Schutzgut Wasser<br />

Im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet liegen drei Wasserschutzgebiete (WSG). Dies ist zum einen<br />

das WSG Zündorf, das im Westen weite Teile von Spich, Kriegsdorf, Rotter See,<br />

Oberlar, Sieglar und Eschmar mit <strong>der</strong> Wasserschutzzone III B umfasst. Zum an<strong>der</strong>en<br />

ist das das WSG Nie<strong>der</strong>kassel, das Teile von Müllekoven und Bergheim ebenfalls mit<br />

<strong>der</strong> Wasserschutzzone IIIB umfasst. Zum dritten befindet sich in <strong>der</strong> Siegaue das<br />

WSG Eschmar, das mit den Wasserschutzzonen II und III Teile von Sieglar, Eschmar<br />

und im Randbereich Friedrich-Wilhelms-Hütte umfasst.<br />

Die bisher unbebauten Flächen haben unabhängig von einer Schutzzonenausweisung<br />

eine Bedeutung für die Grundwasserneubildung in diesem Bereich.<br />

Die Betroffenheit <strong>der</strong> Wasserschutzgebiete durch die geplanten Flächenneufestlegungen<br />

<strong>des</strong> FNP ist in <strong>der</strong> Tabelle Schutzgüter im Anhang ersichtlich.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

11.2..1.5 Schutzgut Luft und Klima<br />

Das <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet liegt im insgesamt wärmebelasteten Rheintal. Als klimaausgleichend<br />

wirken dabei lokal begrenzt Wasser- und Waldflächen und an starken<br />

Strahlungstagen unbebaute Freiflächen, die nächtlich abkühlen.<br />

Bereits im Klimagutachten aus dem Jahr 1997 (Deutscher Wetterdienst, Essen) wurde<br />

festgestellt, dass aufgrund fehlen<strong>der</strong> Hauptwindrichtungen und häufiger Inversionswetterlagen<br />

keine eigentlichen Frischluftschneisen im zusammenhängenden<br />

Siedlungsgebiet vorhanden sind. Die nachgewiesene klimaausgleichende Wirkung<br />

von Parks, Friedhöfen etc. im Innenstadtbereich erhält daher eine hohe Bedeutung.<br />

Gleiches gilt für unbebaute Freiflächen am Siedlungsrand.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..1.6 Schutzgut Landschaft<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..1.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..1.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2.2 Prognose über die Entwicklung <strong>des</strong> Umweltzustands bei Durchführung<br />

und Nichtdurchführung <strong>der</strong> Planung<br />

Mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes und in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Durchführung<br />

von Bebauungsplänen sind zusätzlich zu den vorhandenen Vorbelastungen u. a.<br />

Wirkungen wie Verlust von Biotopstrukturen, Überbauung, Versiegelung, Neuanlage<br />

Seite 92<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


von Grünflächen und sonstigen Biotopstrukturen, Bodenverdichtung, Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

Kleinklimas, teilweise temporäre Störungen durch Lärm und Erschütterungen und<br />

sonstige Emissionen zu erwarten. Mit <strong>der</strong> Durchführung sind aber auch Pflanzmaßnahmen<br />

und die Neugestaltung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> verbunden.<br />

Wird im weiteren Verfahren fortgeführt.<br />

11.2..2.1 Schutzgut Mensch<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..2.2 Schutzgut Tier- und Pflanzenwelt<br />

11.2..2.3 Schutzgut Boden<br />

11.2..2.4 Schutzgut Wasser<br />

11.2..2.5 Schutzgut Luft und Klima<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..2.6 Schutzgut LandschaftSchutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..2.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />

Durch die Ansprüche <strong>des</strong> Menschen mit seinen Bedürfnissen <strong>des</strong> Wohnens, <strong>der</strong> Erholung<br />

und <strong>der</strong> Bildung, bzw. <strong>der</strong> Arbeit sind die natürlichen Wechselwirkungen zwischen<br />

den Schutzgütern aufgrund von Überbauung, Versiegelung und landwirtschaftlicher<br />

Nutzung vorbelastet.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2.3 Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung , Verringerung und zum Ausgleich<br />

<strong>der</strong> nachteiligen Auswirkungen<br />

11.2..3.1 Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung und Vermin<strong>der</strong>ung<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2..3.2 Unvermeidbare Auswirkungen und <strong>der</strong>en Ausgleichbarkeit<br />

Unvermeidbar ist <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Biotopfunktionen im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung von Bebauungsplänen<br />

und Einzelvorhaben. Um das ökologische Defizit, das nicht am Ein-<br />

Seite 93<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


griffsort ausgeglichen werden kann, zu kompensieren, stehen folgende Möglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> Verfügung:<br />

- Aufwertung und Entwicklung innerstädtischer öffentlicher Grünflächen<br />

- Inanspruchnahme <strong>des</strong> interkommunalen Ökokontos Sülz-Agger-Aue<br />

- Aufbau eines städtischen Ökokontos im Bereich <strong>der</strong> „Ackerinseln“<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.2.4 Darstellung <strong>der</strong> wichtigsten geprüften an<strong>der</strong>weitigen Lösungsvorschläge<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />

11.3. Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen,<br />

Zusammenfassung<br />

11.3.1 Beschreibung <strong>der</strong> wichtigsten Merkmale <strong>der</strong> technischen und sonstigen<br />

Verfahren bei <strong>der</strong> Umweltprüfung, Darstellung <strong>der</strong> Schwierigkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Angaben<br />

Die überschlägige Ermittlung <strong>des</strong> erfor<strong>der</strong>lichen landschaftspflegerischen Kompensationsbedarfs<br />

erfolgt nach dem „Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>des</strong> Eingriffs in die Biotopfunktion“<br />

(LUDWIG 1991).<br />

Die Artenschutzrechtliche Vorprüfung erfolgt gemäß <strong>der</strong> gemeinsamen Handlungsempfehlung<br />

„Artenschutz in <strong>der</strong> Bauleitplanung und bei <strong>der</strong> baurechtlichen Zulassung<br />

von Vorhaben“ <strong>des</strong> Ministeriums für Wirtschaff, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />

NRW und <strong>des</strong> Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und<br />

Verbraucherschutz NRW (Stand 14. Januar 2011).<br />

11.3.2 Beschreibung <strong>der</strong> geplanten Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen<br />

Die Realisierung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Kompensationsmaßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> Eingriffsregelung<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Bebauungsplanes wird von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />

selbst durchgeführt und entsprechend überwacht. Das Führen eines kommunalen<br />

Ökokontos erfolgt in enger Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis.<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

Soweit Maßnahmen <strong>des</strong> Schallschutzes erfor<strong>der</strong>lich sind, erfolgt die Überwachung,<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> bauaufsichtlichen Verfahren.<br />

11.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung<br />

Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

Seite 94<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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12 Anhänge<br />

12.1. Anhang I- Schutzgüter im Umweltbericht<br />

Tabelle: Schutzgüter im Umweltbericht – wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />

Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />

Spich - Fl. 15 b Spich - Fl. 22 <strong>Troisdorf</strong> Mitte - Fl. 23<br />

Handlungskonzeptes, bzw.<br />

Artenschutzgutachtens<br />

vorgesehene Festlegung Wohnen Gewerbe Gewerbe<br />

Lage<br />

Zwischen B8 und DB-Trasse,<br />

Paulstraße<br />

westlich, im Gewerbegebiet<br />

Junkersring<br />

Nördlich <strong>des</strong> ehemaligen Schießstan<strong>des</strong>,<br />

westlich <strong>der</strong> Gierlichstraße, T 175, Bl.4a<br />

Flächengröße in ha 0,4 5 ca. 4 ha<br />

bisherige Festlegung Wohnen, Mischgebiet Gewerbe, Fläche für Maßnahmen<br />

für Natur- und Landschaft<br />

Grünfläche, Forst- und Landwirtschaft<br />

Realnutzung<br />

Acker, Gebüsch, parkartige<br />

Gehölzstrukturen in den Gärten<br />

Gewerbe, Acker<br />

Forst<br />

Bemerkung<br />

Von den geplanten 5 ha sind 3, 7 ha<br />

bisher nicht umgesetzte<br />

Ausgleichsfläche.<br />

Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />

Mensch n.n. n.n. n.n.<br />

Erholung n.n. n.n. n.n.<br />

Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />

Tiere n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutzrechtliche Belange<br />

potenzielles Vorkommen von Potenzielles Vorkommen von nachgewiesen: Zauneidechse<br />

Feldlerche, Feldsperling,<br />

Rebhuhn, Wachtel,<br />

Feldlerche, Feldsperling, Rebhuhn,<br />

Wachtel, angrenzende Gebüsche:<br />

Neuntöter,Waldkauz, Jagdhabitat Neuntöter<br />

von Greifvögeln,<br />

Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse,<br />

Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />

Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />

Boden n.n. n.n. n.n.<br />

Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />

Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />

Wasser n.n. n.n. n.n.<br />

Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />

Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />

Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />

Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />

klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />

Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />

Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />

Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />

Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />

Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n n.n n.n<br />

Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />

alle Schutzgüter<br />

Seite 95<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />

Friedrich-Wilhelmshütte, Fl. 10 Friedrich-Wilhelmshütte, Fl. 21 Sieglar, Fl. 2<br />

Handlungskonzeptes, bzw.<br />

Artenschutzgutachtens<br />

vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen<br />

Lage Nördlich Roncallistraße Südlich Roncallistraße, zwischen A 59 und<br />

Friedrich-Ebert-Straße<br />

Nördlich Rathausstraße, Her<strong>der</strong>weg<br />

Flächengröße in ha 7,7 3,9 2,1<br />

bisherige Festlegung Forst- und Landwirtschaft Grünfläche, Kleingarten Wohnen<br />

Realnutzung Acker Acker Wohnen, Acker, Obstwiesen mit alten<br />

Bäumen inkl. Baumhöhlen,<br />

Pferdebeweidung, Gehölzstrukturen<br />

Bemerkung<br />

Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />

Mensch n.n. n.n. n.n.<br />

Erholung n.n. n.n. n.n.<br />

Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />

Tiere n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutzrechtliche Belange<br />

Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />

Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel<br />

Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />

Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel ,<br />

angrenzende Gehölzstrukturen: Waldkauz,<br />

Waldohreule, Greifvögel als Ansitz <strong>zur</strong> Jagd<br />

auf dem Acker<br />

Potenzielles Vorkommen von Steinkauz,<br />

Schleiereule, Feldsperling,<br />

Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse, ggf. auch an<strong>der</strong>e<br />

Arten<br />

Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />

Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />

Boden n.n. n.n. n.n.<br />

Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />

Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />

Wasser n.n. n.n. n.n.<br />

Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />

Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />

Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />

Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />

klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />

Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />

Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />

Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />

Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />

Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />

alle Schutzgüter<br />

Seite 96<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />

Sieglar, Fl. 3 Sieglar, Fl. 4 Sieglar, Fl. 13<br />

Handlungskonzeptes, bzw.<br />

Artenschutzgutachtens<br />

vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen<br />

Lage Südlich Rathausstraße Nordwestlich Kneippweg<br />

Flächengröße in ha 2 3 5<br />

bisherige Festlegung<br />

Wohnen, Forst- und Landwirschaft,<br />

Grünfläche<br />

Forst- und Landwirtschaft<br />

Grünfläche, Forst- und Landwirtschaft<br />

Realnutzung<br />

Acker, Gebüsche und parkartige<br />

Gehölzstrukturen in den Gärten<br />

Acker<br />

Acker, Gebüsche und parkartige<br />

Gehölzstrukturen in den Gärten<br />

Bemerkung<br />

Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />

Mensch n.n. n.n. n.n.<br />

Erholung n.n. n.n. n.n.<br />

Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />

Tiere n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutzrechtliche Belange<br />

potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />

Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel,<br />

Neuntöter, Waldkauz,<br />

Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse in angrenzenden<br />

Gebäuden<br />

Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />

Rebhuhn, Wachtel<br />

potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />

Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel,<br />

Neuntöter, Waldkauz,<br />

Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse in angrenzenden<br />

Gebäuden<br />

Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />

Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />

Boden n.n. n.n. n.n.<br />

Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />

Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />

Wasser n.n. n.n. n.n.<br />

Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />

Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />

Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />

Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />

klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />

Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />

Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />

Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />

Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />

Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />

Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />

Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />

alle Schutzgüter<br />

Seite 97<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />

Bergheim - Fl. 8 Eschmar -Fl. 5 Eschmar -Fl. 6 Eschmar -Fl. 7a Eschmar -Fl. 7b<br />

Handlungskonzeptes, bzw.<br />

Artenschutzgutachtens<br />

vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen Wohnen Wohnen<br />

Lage<br />

Wolkenburgstraße,<br />

westl. Ortsrand<br />

Bergheim<br />

Westlcih Max-<br />

Ernst-Straße,<br />

westl. Ortsrand<br />

Eschmar<br />

gegenüber<br />

Präsenzhof, westl.<br />

Ortsrand Eschmar<br />

südöstl. Ortsrand<br />

Eschmar zwischen<br />

Kleinbarhntrasse und<br />

Rheinstrasse<br />

südöstlich<br />

Flächengröße in ha 1,5 3 1,3 1 1,4<br />

bisherige Festlegung<br />

Forst- und<br />

Landwirtschaft<br />

Forst- und<br />

Landwirtschaft<br />

Forst- und<br />

Landwirtschaft<br />

Wohnen,<br />

Mischgebiet, Forstund<br />

Landwirtschaft<br />

Mischgebiet, Forstund<br />

Landwirtschaft<br />

Realnutzung Acker, Wohnen Acker Acker Wohnen, Gartenland,<br />

Landwirtschaft<br />

Bemerkung<br />

reich strukturierte<br />

Gartenlandschaft<br />

Wohnen,<br />

Landwirtschaft,<br />

Gartenland<br />

reich strukturierte<br />

Gartenlandschaft<br />

Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />

Mensch n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Erholung n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Tiere n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n. Reichstrukturierter<br />

Lebensraum für<br />

Reichstrukturierter<br />

Lebensraum für<br />

Kleinsäuger u. Vögel, Kleinsäuger u. Vögel<br />

s. Artenschutzrechtl.<br />

Gutachten zum<br />

Bebauungsplan E 66,<br />

Bl. 5<br />

Artenschutzrechtliche Belange<br />

Potenzielles<br />

Vorkommen:<br />

Feldlerche, Rebhuhn,<br />

Wachtel, Neuntöter<br />

Potenzielles<br />

Vorkommen:<br />

Feldlerche,<br />

Rebhuhn,<br />

Wachtel,<br />

Neuntöter<br />

Potenzielles<br />

Vorkommen:<br />

Feldlerche,<br />

Rebhuhn, Wachtel,<br />

nachgewieseneseBru<br />

thabitat <strong>des</strong><br />

Steinkauz und <strong>der</strong><br />

Schleiereule<br />

Pflanzen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Arten und Biotope n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Boden n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Bodenart n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Wasser n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Grundwasser n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Klima und Luft n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Immissionen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaft n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Landschaftsbild n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Denkmäler n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />

Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />

alle Schutzgüter<br />

potenzieller<br />

Lebensraum <strong>des</strong><br />

Steinkauzes<br />

Seite 98<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2. Anhang II – <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungsän<strong>der</strong>ungen<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.1 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (Tr)<br />

Steckbrief<br />

Einwohner: 16075 (Stand: Ende 2012), mit Abstand größter <strong>Stadt</strong>teil<br />

Der zentrale Versorgungsbereich <strong>der</strong> Innenstadt liegt im Herzen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils.<br />

Im Westen wird er durch den Industrie<strong>Stadt</strong>park und das Rathaus<br />

flankiert, im Osten und Norden durch verdichtete Wohnquartiere. Die südliche<br />

Abgrenzung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bildet die Bahntrasse.<br />

<strong>Troisdorf</strong>-Mitte bildet mit dem Industrie<strong>Stadt</strong>park, <strong>der</strong> städtischen Verwaltung<br />

und <strong>der</strong> Innenstadt den <strong>Stadt</strong>teil mit <strong>der</strong> höchsten Arbeitsplatzdichte.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil ist sehr gut an das regionale und überregionale Verkehrsnetz<br />

angebunden.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Flächen<br />

im Bereich <strong>des</strong> Industrieparks und <strong>des</strong> Bahnhofareals<br />

• Westlicher Abschluss <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs durch<br />

wichtige Gemeinbedarfsflächen wie neue <strong>Stadt</strong>halle und Rathaus<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />

Grün- und Freiräume.<br />

Flächenneuausweisungen<br />

In <strong>Troisdorf</strong> – Mitte liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Tr-02<br />

Im Bereich nördlich <strong>der</strong> Mülheimer Straße westlich <strong>der</strong> Hohlsteinstraße<br />

(Tr-02) weist <strong>der</strong> wirksame Flächennutzungsplan <strong>der</strong>zeit Wohnbaufläche<br />

aus. Im Süden und Osten grenzen gewerblich genutzte Flächen an.<br />

Westlich und nördlich schließen sich Wohnbaufläche an.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Gemengelage <strong>der</strong> als Tr-02 bezeichneten Fläche, bietet es<br />

sich folgerichtig an, eine Umwidmung <strong>der</strong> Wohnbaufläche in eine gemischte<br />

Baufläche vorzunehmen, um eine Pufferwirkung zwischen <strong>der</strong><br />

bestehenden Wohnnutzung im Norden und Westen und <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Seite 99<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


zw. industriellen Nutzung im Süden und Osten zu bewirken.<br />

Die zum Teil leer stehenden ehemaligen DN Villen entlang <strong>der</strong> Mülheimer<br />

Straße und die momentane Aufstellung eines verbindlichen Bauleitplans<br />

mit dem Ziel die ehemaligen Villen in ein Mischgebiet umzuwandeln, lassen<br />

eine kurzfristige Entwicklung in eine Mischbaufläche zu.<br />

Tr-06<br />

Tr-07<br />

Tr-09<br />

Tr-10<br />

Ähnliches geschieht auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite <strong>der</strong> Kölner Straße<br />

im Bereich <strong>des</strong> Rathauses (T-06). Hier dient die Umwidmung <strong>der</strong> gemischten<br />

Baufläche in Gemeinbedarfsfläche ebenfalls <strong>der</strong> längerfristigen<br />

Sicherung dieser Nutzung.<br />

In westlicher Verlängerung <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs <strong>des</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (T-07) entsteht <strong>zur</strong>zeit die neue <strong>Stadt</strong>halle mit<br />

dem Vor- und Festplatz. Die verbindliche Bauleitplanung (T 164) setzt für<br />

den Bereich Gemeinbedarfsfläche fest. Eine Umwidmung von gewerblich<br />

genutzter Baufläche hin zu Gemeinbedarfsfläche sichert die Nutzung.<br />

Im südöstlichen Randbereich <strong>des</strong> Industrieparks <strong>Troisdorf</strong> (T-09) stellt<br />

<strong>der</strong> rechtswirksame Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1973 Grünfläche<br />

dar. Mittels einer Umwidmung in gewerbliche Baufläche, was auch <strong>der</strong><br />

eigentlichen Nutzung <strong>der</strong> Liegenschaft entspricht, wird an <strong>der</strong> Stelle nochmals<br />

Entwicklungspotential angeboten.<br />

Umgekehrt werden im nordöstlichen Bereich <strong>des</strong> Industrieparks (Tr-10)<br />

im unbeplanten Innenbereich keine Entwicklungspotentiale gesehen, weshalb<br />

die gewerbliche Baufläche zugunsten von Waldfläche <strong>zur</strong>ück genommen<br />

wird.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße zwischen Alfred-Delp-Straße und<br />

Neue Straße (Tr-18) wird gemischte Baufläche zugunsten geplanter<br />

Wohnbaufläche als Pendant <strong>zur</strong> gegenüberliegenden Wohnbaufläche an<br />

<strong>der</strong> Frankfurter Straße und für zukünftige Wohnnutzungen im rückwärtigen<br />

Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />

Tr-18<br />

Konkret sind an <strong>der</strong> Ecke Alfred-Delp-Straße / Frankfurter Straße, sowie im<br />

rückwärtigen Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße Wohnhäuser ohne gewerbliche<br />

Nutzungen geplant auf Grundlage <strong>der</strong> in Aufstellung befindlichen verbindlichen<br />

Bauleitplanung.<br />

Das Entwicklungsziel dort Wohnnutzung anzusiedeln und zu stärken ist<br />

aufgrund echter Baulücken und Gewerbeleerstand kurzfristig zu realisieren.<br />

Tr-19<br />

Tr-22<br />

Im Bereich Lohmarer Straße, Am Burghof und Taubengasse (Tr-19)<br />

wird zugunsten einer Innenblockentwicklung mit Wohnbebauung die Gemeinbedarfsfläche<br />

aufgegeben und in Wohnbaufläche umgewidmet.<br />

Am Ortsausgang <strong>der</strong> Frankfurter Straße Richtung Siegburg (Tr-22)<br />

werden gemischte Bauflächen im rückwärtigen Bereich zugunsten<br />

Wohnbaufläche umgewidmet, um eine Stärkung <strong>der</strong> zukünftigen Ent-<br />

Seite 100<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


wicklung Richtung Wohnnutzung zu fokussieren.<br />

Tr-32<br />

Das Bahnhofsareal entlang <strong>der</strong> Poststraße (Tr-32) ist bislang als Fläche<br />

für den überörtlichen Verkehr mit Zweckbestimmung Bahnanlage dargestellt.<br />

Kurz- bis mittelfristiges Planungsziel soll die Entwicklung <strong>des</strong> Bahnhofareals<br />

sein. Eine Umwidmung zu gemischter Baufläche auf Grundlage<br />

<strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung T98, 2.Än<strong>der</strong>ung sollte dem Entwicklungsziel<br />

dienen.<br />

Seite 101<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

Seite 102<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.2 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West (TW)<br />

Steckbrief<br />

Einwohner: 5498 (Stand: Ende 2012)<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil ist im Südosten beson<strong>der</strong>s geprägt durch die Mannstaedt-<br />

Seite 103<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Werke GmbH, einem <strong>der</strong> größten industriellen Arbeitgeber in <strong>Troisdorf</strong>. Der<br />

Nordwestliche Bereich zwischen Bahntrasse und L 332 hingegen weist eine<br />

stark verdichtete Wohnstruktur auf.<br />

<strong>Troisdorf</strong>–West besitzt keinen eigenen zentralen Versorgungsbereich, son<strong>der</strong>n<br />

orientiert sich entwe<strong>der</strong> <strong>zur</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Mendener<br />

Straße in Friedrich-Wilhelms-Hütte.<br />

Während <strong>der</strong> Industrialisierung entstanden, bestehen die heute unter<br />

Denkmalschutz stehenden Wohnquartiere „Rote Kolonie“ und das „Kasinoviertel“,<br />

die dem <strong>Stadt</strong>teil ein ganz beson<strong>der</strong>es Gepräge verleihen.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil beson<strong>der</strong>s zwischen L332<br />

und Bahntrasse<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Flächen<br />

im Bereich Mannstaedt und <strong>des</strong> rückwärtigen Bahnhofsareals<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />

Grün- und Freiräume gemäß <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplans.<br />

Flächenneuausweisungen<br />

In <strong>Troisdorf</strong>–West liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />

Flächenumwidmungen<br />

TW-01<br />

TW-10<br />

Das rückwärtige Bahnhofsareal im <strong>Stadt</strong>teil West (TW-01) birgt eine<br />

Potentialfläche von ca.1,4 ha <strong>zur</strong> Entwicklung einer Mischbaufläche für den<br />

rückwärtigen Bahnhofsbereich mit dem Ziel überwiegend gewerbliche Nutzungen<br />

aber auch Wohnnutzungen anzusiedeln.<br />

Der Rechtswirksame Flächennutzungsplan weist diese Fläche als Fläche<br />

für den überörtlichen Verkehr mit Zweckbestimmung Bahnanlage aus. Faktisch<br />

wird dieser Bereich als P+R Parkplatz genutzt, <strong>der</strong> flächenmäßig viel<br />

zu klein ist. Eine Umwidmung in eine Mischbaufläche ist somit aus wirtschaftlichen<br />

wie städtebaulichen Gründen sinnvoll.<br />

Im Bereich Bergeracker westlich angrenzend an das vorhandene<br />

Schulgelände (TW-10) befindet sich das ungenutzte Haus <strong>des</strong> Hausmeisters.<br />

Die Schule hat für diese Liegenschaft keine Verwendung mehr, womit<br />

auch die Nutzung <strong>des</strong> bisher dargestellten Gemeinbedarfs erlischt. Eine<br />

Wohnbauentwicklung an <strong>der</strong> Stelle ist aufgrund <strong>der</strong> umliegenden Wohnbauflächen<br />

sinnvoll und wünschenswert. Mit <strong>der</strong> Umwidmung in Wohnbaufläche<br />

wird die Rechtsgrundlage für eine Nachverdichtung entlang <strong>der</strong><br />

Straße Bergeracker gelegt. Der verbindliche Bauleitplan O 68, 1.Än<strong>der</strong>ung<br />

Seite 104<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


müsste allerdings für eine zukünftige Wohnnutzung entsprechend angepasst<br />

werden, da er <strong>der</strong>zeit Gemeinbedarfsfläche für den Bereich festsetzt.<br />

Im südlichen Denkmalbereich <strong>des</strong> Kasinoviertels befinden sich die Mannstaedtvilla<br />

und zwei weitere Liegenschaften ehemals leitenden<strong>der</strong> Angestellter<br />

<strong>der</strong> Mannstaedt Werke am südlichen Ende <strong>der</strong> Louis-Mannstaedt<br />

Straße. Die Fläche nördlich <strong>der</strong> Mannstaedtvilla (TW-20) und die rückwärtigen<br />

Flächen <strong>der</strong> Wohnbebauung an <strong>der</strong> Louis-Mannstaedt-Straße<br />

88-90 (TW–21) werden im <strong>der</strong>zeit rechtskräftigen Flächennutzungsplan als<br />

gewerbliche Bauflächen dargestellt.<br />

TW-20<br />

TW-21<br />

Aus städtebaulichen als auch aus Denkmal schützenden Gründen werden<br />

die gewerblichen Bauflächen zu gemischten Bauflächen umgewidmet<br />

mit folgenden Zielen:<br />

Sicherung <strong>der</strong> denkmalgeschützten, historisch entstandenen Wohnnutzung<br />

durch Anglie<strong>der</strong>ung an die bestehende Mischbaufläche<br />

Erweiterungsmöglichkeiten zwischen Mannstaedtvilla und nördlich<br />

angrenzen<strong>der</strong> Wohnbebauung.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten im rückwärtigen Bereich <strong>der</strong> Louis-<br />

Mannstaedt-Straße 88-90<br />

Seite 105<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West<br />

Seite 106<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.3 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich (Spi)<br />

Steckbrief<br />

Spich ist mit ca. 12.800 Einwohnern (Stand Ende 2010) nach <strong>der</strong> Innenstadt<br />

<strong>Troisdorf</strong> <strong>der</strong> bevölkerungsreichste <strong>Stadt</strong>teil und eines <strong>der</strong> beiden<br />

Nebenzentren <strong>der</strong> polyzentralen Mittelstadt <strong>Troisdorf</strong>.<br />

Der Bereich entlang <strong>der</strong> Hauptstraße (zwischen <strong>der</strong> Sonnenstraße und <strong>der</strong><br />

Asselbachstraße) und entlang <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>kasseler Straße nördlich <strong>des</strong><br />

Bahnhofs Spich bildet das <strong>Stadt</strong>teilzentrum.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Spich verfügt über eine hohe Arbeitsplatzdichte in den verschiedenen<br />

Gewerbe- und Industriegebieten, sowie in den Mischgebieten.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />

Grün- und Freiräume.<br />

• Flächensparende Arrondierung bestehen<strong>der</strong> Siedlungsbereiche.<br />

• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil (insb. zwischen <strong>der</strong> Hauptstraße<br />

und <strong>der</strong> Bahnlinie).<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und öffentlichen Nutzungen<br />

entlang <strong>der</strong> Hauptstraße und im Umfeld <strong>des</strong> Bahnhofs<br />

Spich/nordöstliche Nie<strong>der</strong>kasseler Straße.<br />

Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Spich verfügt über zwei größere Entwicklungsgebiete für<br />

Wohnungsbau (Potentialfläche Paulstraße und Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher<br />

Friedhofs (Spi-11)). Die Umsetzung <strong>der</strong> Wohnnutzungen ist jedoch aufgrund<br />

(überwiegend) privater Besitzverhältnisse nur mittel- bis langfristig<br />

realisierbar.<br />

Seite 107<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Spich kommt daher eine erhöhte Bedeutung in <strong>der</strong> Aktivierung von unbebauten<br />

und untergenutzten Flächen im Bestand und <strong>der</strong> Schließung von<br />

Baulücken zu (siehe auch Handlungskonzept Wohnen).<br />

Die Baulückenentwicklung in Spich ist aktuell weniger ausgeprägt als in<br />

den an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen mit sehr guter ÖPNV Anbindung (<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

o<strong>der</strong> Friedrich-Wilhelms-Hütte). Das Handlungskonzept Wohnen beziffert<br />

die Mobilisierungsrate für Baulücken mit 2,5% (jährlich) für die nächsten 12<br />

Jahre. (HK Wohnen S.71)<br />

Bei den bestehenden Baulücken sind allerdings vorhandene Restriktionen<br />

wie bestehende Altlasten, Eigentumsverhältnisse, etc. oft ausschlaggebend<br />

für eine schwierigere Aktivierung.<br />

Überblick Wohn-Bauflächenangebote in Spich:<br />

• Potentialfläche Paulstraße (ca. 0,4 ha),<br />

• Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher Friedhofs (ca 0,8 ha),<br />

• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />

Mobilisierung bis 2025/2035 von ca. 7,8 ha = 2,3 - 3,9 ha)<br />

• Wohnungsbau in (neuen) Mischgebieten: ca. 0,1 ha (Wohnanteil ca.<br />

50 %)<br />

Flächenneuausweisungen<br />

Spi-01<br />

Spi-11<br />

Im Bereich <strong>der</strong> gewerblichen Bauflächen an den Spicher Seen (Krötenweiher)<br />

(Spi-01) sollen bestehende Industriegebiete ergänzt werden,<br />

um so Tief- und Erdbauunternehmen mit hohem Flächenbedarf dorthin<br />

umsiedeln zu können. Die vorhandenen <strong>Troisdorf</strong>er Betriebe können aufgrund<br />

ihres Störgrads nicht in an<strong>der</strong>en Gewerbe- und Industriegebieten<br />

untergebracht werden.<br />

Die Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher Friedhofs (Spi-11) wird im neuen FNP als<br />

Wohnbaufläche dargestellt. Die ehemals geplante Friedhofserweiterung<br />

ist nicht mehr aktuell. Die Erschließung <strong>der</strong> Fläche kann nur über private<br />

Flächen o<strong>der</strong> über das bestehende Kita-Gelände erfolgen. Die bestehende<br />

Altablagerung ist bei <strong>der</strong> Planung zu berücksichtigen.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Spi-27<br />

bis<br />

Spi-32<br />

Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung von Wohnbauflächen zu gemischten<br />

Bauflächen (Spi-27 bis Spi-38)<br />

Entlang <strong>der</strong> Hauptstraße wurden vor ca. 35 Jahren im Rahmen <strong>der</strong> 20.<br />

FNP-Än<strong>der</strong>ung auf <strong>der</strong> gesamten Länge <strong>der</strong> Hauptverkehrsstraße Mischbauflächen<br />

dargestellt. Zum damaligen Zeitpunkt waren verstärkt<br />

Seite 108<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Und<br />

Spi-34<br />

bis<br />

Spi-38<br />

Mischnutzungen (incl. das Wohnen nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe)<br />

vorhanden bzw. geplant und in Bebauungsplänen festgesetzt.<br />

Teilbereiche entsprechen heute nicht dem Gebietscharakter eines Mischgebietes<br />

(z.B. südlich <strong>der</strong> Hauptstraße/östlich <strong>der</strong> Rod<strong>der</strong>straße o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

nördliche <strong>Stadt</strong>eingang an <strong>der</strong> Hauptstraße (Spi-36)).<br />

Mit <strong>der</strong> Darstellung von Wohnbauflächen werden einerseits die tatsächlich<br />

vorhandenen Nutzungen berücksichtigt und an<strong>der</strong>erseits das Ziel verfolgt<br />

den <strong>Stadt</strong>bereich zwischen <strong>der</strong> Hauptstraße und <strong>der</strong> Bahnstrecke (insb. im<br />

Bereich nordwestlich <strong>der</strong> Lülsdorfer Straße (Spi-34)) und südöstlich <strong>der</strong><br />

Bonner Straße (Spi-27)) als Wohnstandort zu stärken.<br />

Dieser Siedlungsbereich ist heute durch Hauptverkehrsstraßen und die<br />

Bahnstrecke zerschnittenen und die sich ergebenden Wohnquartiere zwischen<br />

<strong>der</strong> verkehrlichen Infrastruktur sind relativ klein dimensioniert.<br />

Durch das Freihalten von (das Wohnen störenden) gewerblichen Nutzungen<br />

(z.B. im Bereich Karlstraße) soll die Wohnqualität nicht zusätzlich eingeschränkt<br />

werden.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität ist außerdem <strong>der</strong> Erhalt und die<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Grünzugs „In den Höhnen“ und „Auf dem Sieferod“ geplant.<br />

Gewerbliche Bauflächen im Bereich Lülsdorfer Straße / Langbaurghstraße<br />

Der allgemeine Siedlungsbereich von Spich ist durch Gewerbegebiete im<br />

(Nord-) Westen, Süden und (Süd-) Osten umgeben.<br />

Spi-10<br />

Ziel <strong>der</strong> weiteren städtebaulichen Entwicklung Spichs ist <strong>der</strong> Abbau von<br />

Nutzungskonflikten zwischen Wohnen und Gewerbe (z.B. Karlstraße;<br />

Rücknahme <strong>der</strong> GE-Flächen an <strong>der</strong> Lülsdorfer-/Nie<strong>der</strong>kasseler Straße).<br />

An<strong>der</strong>e Nutzungskonflikte (z.B. Grünzug Spich/Urbacher Straße o<strong>der</strong><br />

Hohlsteinstraße/Mülheimer Str.) wurden bzw. werden im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanverfahren<br />

- insb. durch Einschränkung <strong>der</strong> gewerblichen Nutzungen<br />

und Lärmschutzmaßnahmen - geregelt.<br />

An <strong>der</strong> Lülsdorfer Straße/Langbaurghstraße (Spi-10) wurde die weitere<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> gewerblich genutzten Flächen begrenzt, um so die bestehenden<br />

öffentlichen Grünflächen im Süden Spichs durch neue Grünflächen<br />

zu ergänzen.<br />

Der Bereich ist im aktuellen Regionalplan teilweise als Allgemeiner Siedlungsbereich<br />

(ASB) dargestellt.<br />

Seite 109<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Bereich Auf dem Vogelsang /Langbaurghstraße<br />

Im Bereich Nie<strong>der</strong>kasseler Straße/Auf dem Vogelsang/Langbaurghstraße<br />

(Spi-07) wird eine bisher als Wohnbaufläche dargestellte Fläche künftig als<br />

gewerbliche Baufläche dargestellt. Die lärmbelastete Fläche (L 269) ist<br />

wenig geeignet für Wohnnutzungen.<br />

Spi-07<br />

Spi-06<br />

Der zwischen dem Wohngebiet Vogelsang und dem angrenzenden Gewerbegebiet<br />

bestehende Puffer (kleine Grünfläche) bleibt erhalten und wird<br />

bei Bedarf ergänzt (nördlich <strong>der</strong> Wohnnutzung). Die Darstellung än<strong>der</strong>t sich<br />

aufgrund <strong>der</strong> geringen Flächengröße <strong>der</strong> Grünfläche in W.<br />

Der Bereich westlich Vogelsang/Nie<strong>der</strong>kasseler Straße (Spi-06) ist eine<br />

durch die L 269 und die BAB lärmbelastete Fläche, die schlecht geeignet<br />

ist für Wohnnutzungen. Außerdem ist die Erschließung problematisch. Diese<br />

Fläche wird im neuen FNP als Grünfläche dargestellt.<br />

Deponie Spich<br />

Spi-39<br />

Der Bereich <strong>der</strong> Deponie Spich (Spi-39) ist im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft dargestellt. Bei <strong>der</strong><br />

aktuellen Darstellung als Fläche für Versorgungsanlage handelt es sich um<br />

eine nachrichtliche Übernahme <strong>der</strong> planfestgestellten Grenze <strong>der</strong> Deponie,<br />

abzüglich <strong>des</strong> nicht weiter verfolgten Deponieabschnitts 6 (DA 6). Die dargestellte<br />

Fläche beinhaltet den Eingangsbereich, Regenrückhalteflächen,<br />

etc.<br />

Seite 110<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Spich<br />

Seite 111<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Seite 112<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Seite 113<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.4 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar (Si)<br />

Steckbrief<br />

Bis <strong>zur</strong> städtischen Neuglie<strong>der</strong>ung im Jahre 1969 bildete <strong>der</strong> heutige <strong>Stadt</strong>teil<br />

Sieglar das Zentrum einer eigenständigen Gemeinde, für <strong>der</strong>en Namen<br />

er Pate stand. Im heutigen <strong>Stadt</strong>gebiet liegt Sieglar südwestlich <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />

Innenstadt. Mit den bereits vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung zugehörigen<br />

<strong>Stadt</strong>teilen Oberlar, Eschmar und Rotter See bildet es einen<br />

Siedlungszusammenhang. Knapp 9.000 Einwohner machen Sieglar zum<br />

drittgrößten <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>s in dieser Hinsicht.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil ist durch räumliche Strukturen geprägt, <strong>der</strong>en Ansätze häufig<br />

weit <strong>zur</strong>ückreichen. Das Ortszentrum folgt insoweit einer kleinteiligen Ordnung<br />

und weist gemischte Nutzungsstrukturen auf. Hierzu gehört eine ausgeprägte<br />

Wohnnutzung ebenso wie vielfältige gewerbliche Betriebe, aber<br />

auch Nutzungen <strong>des</strong> Gemeinbedarfes. In Sieglar befindet sich zudem einer<br />

<strong>der</strong> zentralen Versorgungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nutzungsordnung im <strong>Stadt</strong>teilzentrum:<br />

Hierzu gehört insbeson<strong>der</strong>e das Miteinan<strong>der</strong> von Wohn- und Gewerbenutzung,<br />

aber auch die Verbesserung von Gemengelagen. Die<br />

Freiräume im Siedlungsgebiet sollen erhalten werden. Der <strong>Stadt</strong>teil<br />

Sieglar soll als Versorgungsstandort gesichert werden.<br />

Seite 114<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Vorrang <strong>der</strong> Innenentwicklung: Im <strong>Stadt</strong>teil Sieglar soll keine Entwicklung<br />

gewerblicher Bauflächen in den Außenbereich vorgenommen<br />

werden. Als <strong>Stadt</strong>teil, <strong>der</strong> einen Schwerpunkt neu zu entwickeln<strong>der</strong><br />

Wohnbauflächen bildet, findet eine qualifizierte Entwicklung<br />

von Wohnbauland auch im Außenbereich statt. Eine solche Entwicklung<br />

wird jedoch nur dann erfolgen, wenn sich Liegenschaften im<br />

Rahmen einer gesamtstädtischen Abwägung privilegiert erweisen.<br />

Durch die sparsame Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen<br />

soll die landwirtschaftliche Funktion im <strong>Stadt</strong>teil gesichert werden.<br />

Flächenneuausweisungen<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> im Regionalplan festgesetzten Allgemeinen<br />

Siedlungsbereiche werden in Sieglar Neudarstellungen vorgenommen. Es<br />

handelt sich ausschließlich um Wohnbauflächen.<br />

Si-04<br />

Si-10<br />

Si-11<br />

Die <strong>Stadt</strong>erweiterungsfläche östlich Auf dem Grend (Si-04): An dieser<br />

Stelle wird <strong>der</strong> im Regionalplan festgesetzte allgemeine Siedlungsbereich<br />

an <strong>der</strong> Grenze zum regionalen Grünzug großzügig genutzt. Die Darstellung<br />

wird weit gefasst, da die Untersuchung und Abwägung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Potenzialflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen eine beson<strong>der</strong>e Privilegierung<br />

<strong>der</strong> Fläche ergab. Der Gründe hierfür liegen in Vorteilen <strong>der</strong> Ökologie,<br />

<strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> Erschließung sowie <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur.<br />

An<strong>der</strong>e, im Regionalplan als Potenzialflächen festgesetzte Allgemeine<br />

Siedlungsbereiche, treten in dieser Hinsicht hinter die genannte Liegenschaft<br />

<strong>zur</strong>ück. Sie werden im FNP folglich nicht als Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Die Fläche rückwärtig <strong>der</strong> vorhandenen Ortslage an <strong>der</strong> Rathausstraße<br />

(Si-10): Gemäß <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ist diese Fläche für eine<br />

Wohnnutzung privilegiert. Gegenüber an<strong>der</strong>en Liegenschaften qualifiziert<br />

sie eine beson<strong>der</strong>s gute Infrastrukturausstattung im Hinblick auf soziale<br />

Einrichtungen, Einzelhandelsversorgung, Verkehr und technische Infrastrukturen.<br />

Sie wird ferner dargestellt, da sie die vorhandene Siedlung<br />

sinnvoll abrundet und eine effiziente Erschließung möglich ist. Zur besseren<br />

Berücksichtigung ökologischer Erfor<strong>der</strong>nisse tritt die Darstellung gegenüber<br />

<strong>der</strong> zugrundeliegenden Potenzialfläche <strong>zur</strong>ück. Die Aufstellung<br />

eines entsprechenden verbindlichen Bauleitplanes befindet sich in <strong>der</strong> Vorbereitung.<br />

Die Fläche entlang <strong>der</strong> Straßen Vorgebirgsblick sowie Kneippweg (Si-<br />

11): Die Fläche stellt eine Abrundung <strong>der</strong> vorhandenen Ortsrandlage dar.<br />

Mit <strong>der</strong> Darstellung als Wohnbaufläche wird zudem die Voraussetzung geschaffen,<br />

perspektivisch an die vorhandene und geplante Siedlung an <strong>der</strong><br />

Rathausstraße anzuschließen. Die hergebrachten Gründe für die Darstellung<br />

gelten entsprechend. Hinzu kommt, dass Teile <strong>der</strong> Erschließung bereits<br />

vorhanden sind und eine brachgefallene gewerbliche Liegenschaft<br />

umgenutzt werden kann.<br />

Seite 115<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenumwidmungen<br />

Si-01<br />

Si-02<br />

Si-03<br />

Si-07<br />

Si-08<br />

Si-06<br />

Si-05<br />

Teile <strong>der</strong> Fläche innerhalb <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>autobahn-Anschlussstelle <strong>Troisdorf</strong><br />

(Si-01): Es handelt sich hierbei um eine größere Anpassung zugunsten<br />

einer Darstellungsschärfe, die dem FNP angemessen ist. Aus diesem<br />

Grund wird die aktuell dargestellte Grünfläche <strong>der</strong> angrenzenden Verkehrsfläche<br />

zugeordnet.<br />

Am Abschluss <strong>der</strong> Teutonenstraße (Si-02): Die bislang als Grünfläche<br />

dargestellten Liegenschaften werden bereits vollständig zu Wohnzwecken<br />

genutzt und haben sich im Sinne dieser Nutzung verfestigt. Eine künftige<br />

Nutzung als Grünfläche ist daher unrealistisch und entspricht nicht mehr<br />

<strong>der</strong> städtebaulichen Zielsetzung. Da sich die Fläche im unbeplanten Innenbereich<br />

befindet, dient die Darstellung als Wohnbaufläche <strong>der</strong> Nutzungssicherung.<br />

Rückwärtig <strong>der</strong> Bebauung am Schmelzer Weg (Si-03): Die Umwidmung<br />

erfolgt auf einer Fläche, die straßenseitig sowie angrenzend bereits zu<br />

Wohnzwecken genutzt wird. Die Darstellung als Wohnbaufläche schafft die<br />

Voraussetzung für eine Nachverdichtung <strong>der</strong> vorhandenen Siedlung, um in<br />

einem ersten Schritt eine sinnvolle städtebauliche Abrundung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils<br />

zu gewährleisten. Zu einem späteren Zeitpunkt bildet sie einen Trittstein für<br />

eine mögliche Erweiterung <strong>der</strong> Siedlungsfläche (vgl. Si-04).<br />

Im Ortszentrum in den Bereichen Grabenstraße/ Rathausstraße (Si-07)<br />

sowie Im Kirchtal (Si-08): Es handelt sich um Liegenschaften am Rande<br />

<strong>des</strong> verdichteten <strong>Stadt</strong>teilzentrums, die im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

als gemischte Baufläche dargestellt sind. Aus rechtlichen Gründen und bedingt<br />

durch den wirtschaftlichen Strukturwandel setzt sich hier die Wohnnutzung<br />

zunehmend durch, bauliche Neuentwicklungen gewerblicher Nutzungen<br />

sind dagegen wenig realistisch. Der Wandel zu einer überwiegenden<br />

Wohnnutzung ist in diesem Randbereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums städtebaulich<br />

sinnvoll, um Konflikte zwischen konkurrierenden Nutzungen zu<br />

vermeiden. Durch die Neudarstellung im FNP wird diesem Umstand Rechnung<br />

getragen.<br />

Soweit im Bereich Kerpstraße/ Rathausstraße (Si-06) Darstellungen gemischter<br />

Bauflächen im wirksamen FNP zugunsten von Wohnbauflächen<br />

umgewidmet wurden, so gilt die <strong>Begründung</strong> <strong>zur</strong> vorgenannten Fläche (Si-<br />

08) entsprechend. Einschränkend bestehen im Bereich <strong>der</strong> Kerpstraße jedoch<br />

Liegenschaften, die zum inneren <strong>Stadt</strong>teilkern zu rechnen sind. Soweit<br />

planungsrechtlich vertretbar, sollen hier die Verschiedenheit <strong>der</strong> Nutzungen<br />

sowie die städtebaulich Dichte, gestärkt werden. In Teilbereichen<br />

werden daher Wohnbauflächen in gemischte umgewidmet.<br />

Auch im Bereich Larstraße/ Florianstraße (Si-05) wird eine Wohnbaufläche<br />

zu einer gemischten Baufläche umgewidmet. Es handelt sich um Liegenschaften,<br />

auf denen die Wohnnutzung Mischnutzungen bereits teilweise<br />

verdrängt hat. Der rechtskräftige B-Plan verfolgt mit <strong>der</strong> Festsetzung als<br />

Mischgebiet bereits das Ziel, die Durchmischung an dieser Stelle zu erhal-<br />

Seite 116<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


ten und weiterzuentwickeln. Im Rahmen <strong>der</strong> flächennutzungsplanerischen<br />

Abwägung wird diese Zielsetzung bestätigt und die Festsetzung insoweit<br />

nachvollzogen.<br />

Si-09<br />

Im Dreieck zwischen Steinstraße, Spicher Straße und Pastor-Böhm-<br />

Straße (Si-09) hat sich ein Busbetriebshof verfestigt. Um mögliche, von<br />

Nutzungen dieser Art ausgehende Belastungen zu konzentrieren, soll <strong>der</strong><br />

vorhandene Standort planungsrechtlich gestärkt werden.<br />

Seite 117<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Sieglar<br />

Seite 118<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Seite 119<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.5 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Fried.-Wilh.-Hütte (FW)<br />

Steckbrief<br />

Friedrich Wilhelms-Hütte hat 7.222 Einwohnern (Stand Ende 2012) und ist<br />

Nahversorgungszentrum in <strong>der</strong> polyzentralen Mittelstadt <strong>Troisdorf</strong>. Im Bereich<br />

entlang <strong>der</strong> Mendener Straße und entlang <strong>der</strong> Roncallistraße liegt <strong>der</strong><br />

zentrale Versorgungsbereich mit Geschäften, die hauptsächlich dem täglichen<br />

Bedarf dienen.<br />

Friedrich–Wilhelms-Hütte ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil mit <strong>der</strong> größten Wohndichte im<br />

<strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet. Auch hier, ähnlich wie im <strong>Stadt</strong>teil West, ist während<br />

<strong>der</strong> Industrialisierung durch die Mannstaedt–Werke eine Wohnsiedlung<br />

für Arbeiter entstanden – die sog. „Schwarze Kolonie“, die heute unter<br />

Denkmalschutz steht.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />

Grün- und Freiräume.<br />

• Flächensparende Arrondierung potentieller Siedlungsbereiche (im<br />

Bereich Saarstraße, Roncallistraße)<br />

• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil (insb. entlang <strong>der</strong> Mendener<br />

Straße).<br />

• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Nutzungen<br />

entlang <strong>der</strong> östlichen Mendener Straße und im Umfeld <strong>des</strong> Bahnhofs<br />

Friedrich-Wilhelm-Hütte.<br />

Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />

• Potentialfläche nördlich Roncallistraße, östlich Saarstraße (ca. 4 ha)<br />

• Innenentwicklung südlich <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Straße im rückwärtigen<br />

Bereich gegenüber <strong>des</strong> Sportplatzes<br />

Flächenneuausweisungen<br />

F-12<br />

Die Fläche nördlich <strong>der</strong> Roncallistraße, südlich <strong>der</strong> L 332 und westlich<br />

<strong>des</strong> Friedhofs (F-12) wird als neue Wohnbaufläche dargestellt. Im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Handlungskonzepts Wohnen ist diese Fläche als Potentialfläche<br />

ausgewiesen worden. Nach Rücksprache mit <strong>der</strong> Bezirksregierung werden<br />

davon ca. 4 ha mit in den ASB <strong>des</strong> Gebietsentwicklungsplans als Arrondierung<br />

aufgenommen, ohne dass eine Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplans erfolgen<br />

muss.<br />

Seite 120<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Optional und vorbehaltlich einer Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplanes auf Antrag<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> wird die oben genannte Arrondierungsfläche Richtung<br />

Autobahn erweitert und soll sich Richtung Süden bis zum rückwärtigen Bereich<br />

<strong>der</strong> Fritz-Erler-Straße und nördlich bis über zum Solarpark Oberlar<br />

erstrecken. Die optionalen neue Wohnbaufläche ist ca. 23 ha groß<br />

Flächenumwidmungen<br />

F-02<br />

F-03<br />

F-04<br />

F-05<br />

Vorhandene Mischbauflächen werden in Friedrich-Wilhelms-Hütte wie<br />

folgend begründet in Wohnbauflächen umgewidmet:<br />

Im Bereich <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs westlich entlang <strong>der</strong> Mendener<br />

Straße (F-02, F-03, F-04 und F-05) zwischen <strong>der</strong> L332 und <strong>der</strong><br />

Lürmannstraße besteht die Realnutzung beinahe ausschließlich aus<br />

Wohnnutzung. Lediglich im Bereich F-04 befindet sich ein kleines Lebensmittelgeschäft,<br />

das <strong>der</strong> Versorgung <strong>des</strong> Gebiets dient.<br />

Mit <strong>der</strong> Umwidmung von Mischbaufläche in Wohnbaufläche soll die vorhandene<br />

Wohnbebauung gestärkt werden, indem man die Flächen <strong>der</strong><br />

Realnutzung anpasst.<br />

<strong>Begründung</strong> für folgende Än<strong>der</strong>ungen von gewerblicher Baufläche zu<br />

Mischbauflächen im Bereich östlich <strong>der</strong> Mendener Straße (F-06 und F-<br />

07):<br />

Im Bereich östlich <strong>der</strong> Mendener Straße zwischen Ahrstraße und Zufahrt<br />

zum rückwärtig liegenden Discounter (F-06) kann man eine typische Gemengelage<br />

beschreiben. Im Erdgeschoss befindet sich eine Laden- und<br />

Geschäftszeile, in den darüber liegenden Etagen wird gewohnt. Da eine<br />

Wohnnutzung i. d. R. aus gewerblichen Flächen ausgeschlossen wird, konterkariert<br />

die vorhandene Nutzung mit <strong>der</strong> bestehenden dargestellten gewerblichen<br />

Baufläche im <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennutzungsplan.<br />

F-06<br />

F-07<br />

Die südliche Fläche F-07 im Bereich <strong>der</strong> S-Bahn Haltestelle S 13 in Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />

mit einer vorhandenen gemischten Nutzung von Wohnen<br />

und Gewerbe ist eine Potentialfläche <strong>zur</strong> Entwicklung eines adäquaten<br />

Bahnhofareals.<br />

Der rechtskräftige Bebauungsplan H105, Blatt 1 setzt für die beiden Bereiche<br />

(F-06 und F-07) jeweils MI –Mischgebiet fest und bildet zwischen dem<br />

westlichen WA – allgemeinen Wohngebiet und dem östlichen GE - Gewerbegebiet<br />

ein Bindeglied.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die geän<strong>der</strong>ten Flächen F-06 und<br />

F-07 an die vorhandene Nutzung und den bestehenden Gebietscharakter<br />

angepasst werden. Gleichzeitig kann die Potentialfläche F-07 mit dem Ziel<br />

<strong>zur</strong> Entwicklung eines Bahnhofareals befriedigt werden. Die gemischten<br />

Bauflächen östlich <strong>der</strong> Mendener Straße bilden zwischen den westlich gelegenen<br />

Wohnbauflächen und <strong>der</strong> gewerblich genutzten Baufläche im Osten<br />

ein Bindeglied.<br />

Seite 121<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil FWH<br />

Seite 122<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2.6 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar (Ob)<br />

Steckbrief<br />

Auch <strong>der</strong> heutige <strong>Stadt</strong>teil Oberlar gehörte bis <strong>zur</strong> Neuglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Troisdorf</strong> 1969 <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar. Durch seine Lage zwischen dem alten<br />

Sieglarer Zentrum und <strong>der</strong> Innenstadt <strong>der</strong> neuen <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> erfüllt<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil seit nunmehr über 40 Jahren eine beson<strong>der</strong>e Verknüpfungsfunktion.<br />

Oberlar bildet einen Siedlungszusammenhang <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und<br />

–West, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Sieglar, Rotter See sowie Spich.<br />

Mit ca. 6.000 Einwohnern ist Oberlar ein wichtiger Wohnstandort und weist<br />

stark verstädterte Strukturen auf. Der <strong>Stadt</strong>teil ist zudem Standort zahlreicher<br />

öffentlicher Einrichtungen und wird von wichtigen Verkehrsverbindungen<br />

durchlaufen. Am südlichen <strong>Stadt</strong>teilrand finden sich auch Standorte<br />

<strong>des</strong> Gewerbes sowie <strong>der</strong> Versorgung. Bedingt durch seine exponierte Lage<br />

finden sich in Oberlar verglichen mit an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>s nur<br />

sehr wenig konventionelle Außenbereichsnutzungen.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Aufgrund seiner zentralen Lage im <strong>Stadt</strong>gefüge und dem bereits hohen<br />

Anteil bebauter Flächen steht im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar die Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. Hierzu gehört insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Qualifizierung <strong>der</strong> Wohnfunktion sowie das Nutzen verbliebener<br />

Innenentwicklungspotenziale.<br />

In Oberlar sollen keine Flächen in den verbliebenen Außenbereich<br />

hinein entwickelt werden. Ferner sollen Gewerbe- und Son<strong>der</strong>nutzungen<br />

lediglich bestandsorientiert entwickelt werden.<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

Ob-02<br />

Flächenumwidmungen<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar finden keine Neuausweisungen von Flächen statt. In<br />

fünf Teilbereichen wurden allerdings Flächen umgewidmet:<br />

An <strong>der</strong> Kreuzung Schopenhauerstraße/ im Zehntfeld: An dem im unbeplanten<br />

Innenbereich liegenden Standort hat sich eine Wohnnutzung in einem<br />

Umfeld etabliert, die ebenfalls weit überwiegend durch das Wohnen<br />

geprägt ist. Die Nutzung fügt sich in die Umgebung ein und ist insoweit an<br />

Seite 123<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


dieser Stelle Standortgerecht. Mit <strong>der</strong> Umwidmung <strong>der</strong> vorhandenen gemischten<br />

Baufläche in eine Wohnbaufläche wird die Nutzung gesichert.<br />

Ob-04<br />

Ob-05<br />

Ob-01<br />

Ob-03<br />

An <strong>der</strong> Von-Werth-Straße, unweit <strong>des</strong> Oberlarer Platzes hat sich eine<br />

Wohnnutzung entsprechend <strong>des</strong> rechtskräftigen Durchführungsplanes verfestigt.<br />

Die Planungen, die <strong>der</strong> wirksamen Darstellung als Fläche für die<br />

Ver- und Entsorgung zugrunde lagen, sind inzwischen überholt, sodass <strong>der</strong><br />

Erhalt <strong>der</strong> Wohnnutzung gesichert werden soll.<br />

Im Bereich zwischen Talweg, Bahnstraße, Willy-Brandt-Ring und Sieglarer<br />

Straße: Bei Erstaufstellung <strong>des</strong> wirksamen FNP wurden an diesem<br />

Standort im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar, gerade auch verglichen mit an<strong>der</strong>en Ortszentren,<br />

sehr weitgehend gemischte Bauflächen dargestellt. Wie auch in an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Stadt</strong>teilen (vgl. dort) hat sich hier die Wohnnutzung weitestgehend<br />

durchgesetzt. Mit zunehmen<strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />

zum Zentrum für die Gesamtstadt haben breite Darstellungen gemischter<br />

Bauflächen für die Nebenzentren an Bedeutung verloren. Sie werden folglich<br />

auf einen zentralen Bereich an <strong>der</strong> Sieglarer Straße konzentriert, während<br />

abseits dieses Straßenzuges die Wohnnutzung weiterentwickelt werden<br />

soll. Insoweit werden in diesen Bereichen Wohnbauflächen dargestellt.<br />

An <strong>der</strong> Kreuzung Magdalenenstraße/ Mottmannstraße: Die Än<strong>der</strong>ung<br />

findet auf einer Fläche statt, die im wirksamen FNP an <strong>der</strong> Grenze zwischen<br />

<strong>der</strong> Darstellung einer gemischten Baufläche und einer Grünfläche<br />

liegt. Der rechtskräftige Bebauungsplan hat das Entwicklungsgebot nach §<br />

8 Abs. 2 BauGB insofern sehr weit ausgenutzt, als dass die Grenze <strong>der</strong><br />

beiden Flächen nach Osten gezogen wurde. Die Flächenän<strong>der</strong>ung dient<br />

somit <strong>der</strong> Klarstellung und ist eine zeichnerische Anpassung beson<strong>der</strong>er<br />

Art.<br />

Auf <strong>der</strong> Fläche <strong>des</strong> Oberlarer Platzes: Der Standort liegt zentral in Oberlar<br />

und soll künftig in seiner Funktion als Bestandteil <strong>des</strong> Ortszentrums weiterentwickelt<br />

werden. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen hierbei die ökologischen und<br />

Freiraumfunktionen. In diesem Sinne findet eine Umwidmung <strong>zur</strong> Grünfläche<br />

statt.<br />

Seite 124<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Oberlar<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.7 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim (Be)<br />

Steckbrief<br />

Der zusammenhängende Siedlungsbereich Bergheim-Müllekoven mit insg.<br />

Seite 125<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


ca. 7700 Einwohnern (Stand Ende 2010) ist ein wichtiger Wohnstandort in<br />

<strong>Troisdorf</strong> und besteht aus den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven.<br />

Die <strong>Stadt</strong>teile Bergheim und Müllekoven liegen in einer reizvollen Landschaft.<br />

Der Naturraum NSG Siegauen – ein Naherholungsschwerpunkt mit<br />

gesamtstädtischer bzw. regionaler Bedeutung - grenzt unmittelbar südöstlich<br />

an die Siedlungsbereiche.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Erhalt und behutsame Entwicklung (<strong>des</strong> städtebaulichen Erscheinungsbil<strong>des</strong>)<br />

<strong>des</strong> (historisch) gewachsenen südlichen Siedlungsran<strong>des</strong><br />

von Bergheim.<br />

Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> bestehenden inneren Grünzüge von<br />

Bergheim (Friedhof/Am Krausacker und „Auf dem Junker“/Balkanroute)<br />

Die vorhandenen Bebauungsdichten und das städtebaulichen Erscheinungsbild<br />

im <strong>Stadt</strong>teil sind in den historischen Bereichen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Bergheim verfügt aktuell noch über eine größere Entwicklungsfläche<br />

für Wohnungsbau. Die Potentialfläche „Wolkenburgstraße“<br />

(Priorität II im Handlungskonzept Wohnen) befindet sich an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze<br />

zu Nie<strong>der</strong>kassel, östlich <strong>der</strong> geplanten L269n.<br />

Siedlungserweiterungsflächen am nördlichen Siedlungsrand von Bergheim<br />

(Bereich im Regionalplan als ASB dargestellt) werden als Reserveflächen<br />

für zukünftige Entwicklungen bzw. für die nächste Generation gewertet.<br />

Die Nähe zum Gewerbegebiet Hertzstraße/Ampérestraße und zum Son<strong>der</strong>gebiet<br />

Nahversorgung (großflächiger Einzelhandel) und die Lage am<br />

nördlichen Siedlungsrand haben zu einer Nicht-Ausweisung <strong>der</strong> Flächen<br />

als Wohnbauflächen geführt.<br />

Da kurzfristig keine größeren neuen Wohngebiete am Siedlungsrand entstehen<br />

werden, kommt den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven auch<br />

eine hohe Bedeutung in <strong>der</strong> Aktivierung von Baulücken und untergenutzten<br />

Flächen im Innenbereich zu.<br />

Die Innenentwicklung trägt durch behutsame kleine Nachverdichtungsmaßnahmen<br />

auch zu einer Aufwertung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bei und führt zu einer<br />

ökonomischen Auslastung <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />

• Potentialfläche Wolkenburgstraße (ca. 1,5 ha),<br />

• Arrondierung „Die große Heerstraße“ (ca. 0,8 ha)<br />

• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />

Mobilisierung bis 2025/2030/2035 von ca. 4,6 ha = 1,3 – 2,3 ha)<br />

Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums Bergheim um Nahversorgung<br />

Seite 126<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Das <strong>Stadt</strong>teilzentrum im Bereich Paul-Schürmann-Platz/ Siegstraße/ Bergstraße<br />

ist im Einzelhandels- und Zentrenkonzept <strong>Troisdorf</strong> als „Nahversorgungslage“<br />

charakterisiert. Ziel <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils<br />

ist <strong>der</strong> Erhalt und die Stärkung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums.<br />

Die vorhandenen Wohnbauflächenpotentiale (Potentialfläche Wolkenburgstraße<br />

und Flächen im Bestand) können zum Erhalt und <strong>zur</strong> Entwicklung<br />

einer örtlichen Nahversorgungsstruktur im <strong>Stadt</strong>teilzentrum Bergheim beitragen.<br />

Ziel sollte es ebenfalls sein, die bestehende Nahversorgung in den Wohngebieten<br />

(z.B. Elly-Heuss-Knapp-Platz „Am Krausacker“) zu erhalten.<br />

Flächenneuausweisungen<br />

Wohnbau-Potentialfläche „Wolkenburgstraße“<br />

Das Handlungskonzept Wohnen <strong>Troisdorf</strong> identifiziert den Bereich nördlich<br />

<strong>der</strong> Wolkenburgstraße, südwestlich <strong>der</strong> Balkanroute und östlich <strong>der</strong> geplanten<br />

L 269n als Potentialfläche (Priorität II) „Wolkenburgstraße“ (Be-10) für<br />

eine Siedlungserweiterung für Wohnungsbau. Der Bereich ist im aktuellen<br />

Regionalplan für die Region Bonn/Rhein-Sieg als Allgemeiner Siedlungsbereich<br />

(ASB) dargestellt.<br />

Be-10<br />

Be-10b<br />

Die Fläche liegt zwischen <strong>der</strong> Nahversorgung Bergheim (großflächiger Einzelhandel<br />

Zum Kalkofen), dem <strong>Stadt</strong>teilzentrum Bergheim („Nahversorgungslage“)<br />

und dem <strong>Stadt</strong>teilzentrum Mondorf <strong>der</strong> Nachbargemeinde<br />

Nie<strong>der</strong>kassel. Die bestehende soziale Infrastruktur (Schule, Kita) im Umfeld<br />

ist fußläufig erreichbar.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> geplanten L 269n sind Schallschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Thematik wird im Rahmen <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplanverfahren)<br />

bearbeitet.<br />

Der im wirksamen FNP als landwirtschaftliche Fläche dargestellte Bereich<br />

wird künftig als Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> westlichen Wolkenburgstraße (Be-10b) wurde bereits im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Bebauungsplans B 110 eine Wohnbebauung beidseitig <strong>der</strong><br />

Wolkenburgstraße realisiert.<br />

Be-17<br />

Be-16<br />

Feuerwache und Arrondierung <strong>der</strong> Wohnbebauung<br />

Der Standort Ecke „Die große Heerstraße“/Eschmarer Straße eignet sich<br />

für die Ansiedlung <strong>der</strong> gemeinsamen Feuerwache <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile Bergheim,<br />

Müllekoven und Eschmar (Löschgruppe Süd) (Be-17). Der Flächenbedarf<br />

von ca. 3.000 m 2 und die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Erschließung begrenzen<br />

die möglichen Standorte.<br />

Entlang <strong>der</strong> „großen Heerstraße“ ist eine Arrondierung <strong>der</strong> Wohnbebauung<br />

in <strong>der</strong> Tiefe <strong>des</strong> Feuerwehrgrundstücks bis <strong>zur</strong> vorhandenen Bebauung<br />

Ecke Anne-Frank-Straße/Die große Heerstraße vorgesehen und im FNP<br />

Seite 127<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


dargestellt (Be-16). Da die Neuausweisung lediglich eine beidseitige Bebauung<br />

<strong>der</strong> bestehenden Erschließung „Die großen Heerstraße“ ermöglicht,<br />

respektiert die Planung die Grundsätze einer flächensparenden<br />

nachhaltigen Siedlungsentwicklung.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung zwischen Wohnbauflächen und gemischten<br />

Bauflächen (Be-01 bis Be-07)<br />

Be-01<br />

bis<br />

Be-07<br />

Im Umfeld <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums von Bergheim werden im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

als Mischbauflächen dargestellte Bereiche künftig als<br />

Wohnbauflächen dargestellt. Diese Teilbereiche entsprechen heute nicht<br />

dem Gebietscharakter eines Mischgebietes (z.B. Mondorfer Straße/ Klostergasse/<br />

Glockenstraße westlich <strong>der</strong> Kirche; <strong>der</strong> südliche Teil <strong>der</strong> Bergstraße<br />

und <strong>der</strong> Siegstraße). Die reale Nutzung entspricht eher einem Allgemeinen<br />

bzw. in Teilbereichen insb. aufgrund <strong>der</strong> höheren baulichen<br />

Dichte einem Beson<strong>der</strong>en Wohngebiet.<br />

Die Mischbauflächen werden (weitgehend) an die im Einzelhandels- und<br />

Zentrenkonzept <strong>Troisdorf</strong> definierte "Nahversorgungslage Bergheim“ angepasst.<br />

Bahnflächen (Industriebahn) (Be-22)<br />

Be-22<br />

Be-08<br />

Die bestehenden Bahnflächen <strong>der</strong> Industriebahn sind im wirksamen Flächennutzungsplan<br />

als Teil <strong>der</strong> Wohnbauflächen bzw. Flächen für die Landund<br />

Forstwirtschaft dargestellt.<br />

Der aktuelle Regionalplan für die Region Bonn/Rhein-Sieg stellt die Bahnanlage<br />

als "Schienenwege" dar.<br />

Die neue Darstellung im FNP wird geän<strong>der</strong>t in Bahnanlagen.<br />

Im bestehenden Gewerbegebiet Glockenstraße/ Hertzstraße/ Ampérestraße<br />

wurde <strong>der</strong> im wirksamen Flächennutzungsplan als Versorgungsfläche<br />

Rheinstraße/ Ampérestraße (Be-08) dargestellter Bereich an die reale<br />

Nutzung als gewerbliche Baufläche angepasst.<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven (Mü)<br />

Steckbrief<br />

Der zusammenhängende Siedlungsbereich Bergheim-Müllekoven mit insg.<br />

ca. 7700 Einwohnern (Stand Ende 2010) ist ein wichtiger Wohnstandort in<br />

<strong>Troisdorf</strong> und besteht aus den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven.<br />

Die <strong>Stadt</strong>teile Bergheim und Müllekoven liegen in einer reizvollen Landschaft.<br />

Der Naturraum NSG Siegauen – ein Naherholungsschwerpunkt mit<br />

gesamtstädtischer bzw. regionaler Bedeutung - grenzt unmittelbar südöstlich<br />

an die Siedlungsbereiche.<br />

Seite 128<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Erhalt <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile bzw. <strong>der</strong> „Freiraumzäsur“ zwischen<br />

den <strong>Stadt</strong>teilen Müllekoven und Eschmar.<br />

Erhalt und behutsame Entwicklung (<strong>des</strong> städtebaulichen Erscheinungsbil<strong>des</strong>)<br />

<strong>des</strong> (historisch) gewachsenen östlichen Siedlungsran<strong>des</strong><br />

von Müllekoven.<br />

Die vorhandenen Bebauungsdichten und das städtebaulichen Erscheinungsbild<br />

im <strong>Stadt</strong>teil sind in den historischen Bereichen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Ziel <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils sollte es auch<br />

sein, die bestehende Nahversorgung in den Wohngebieten (Dorfstraße,<br />

Lambertusstraße in Müllekoven) zu erhalten.<br />

Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />

Da keine größeren neuen Wohngebiete am Siedlungsrand entstehen werden,<br />

kommt dem <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven auch eine hohe Bedeutung in <strong>der</strong><br />

Aktivierung von Baulücken und untergenutzten Flächen im Innenbereich<br />

zu.<br />

Überblick Wohn-Bauflächenangebote in Müllekoven:<br />

• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />

Mobilisierung bis 2025/2035 von ca. 1,5 ha = 0,5 – 0,7 ha)<br />

Flächenneuausweisungen<br />

In <strong>Troisdorf</strong> – Müllekoven liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Gemeinbedarf im Zentrum von Müllekoven<br />

Mü-02<br />

An <strong>der</strong> Lambertusstraße/Dorfstraße (Mü-02) befinden sich heute mehrere<br />

Gemeinbedarfseinrichtungen (Schule, Kin<strong>der</strong>garten, kulturelle/sportliche<br />

Einrichtung).<br />

Die im wirksamen FNP als Gemeinbedarf dargestellte Nutzung wird künftig<br />

als „schwimmen<strong>des</strong>“ Symbol Gemeinbedarf (Schule, Kin<strong>der</strong>garten, kulturelle/sportliche<br />

Einrichtung) in <strong>der</strong> Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Die vorhandenen Nutzungen bleiben kurz- bis mittelfristig erhalten. Um<br />

langfristig eine höhere Flexibilität für Entwicklungen (z.B. Aufgabe einer <strong>der</strong><br />

Gemeinbedarfsnutzung) wird die Darstellungsform geän<strong>der</strong>t.<br />

Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Bergheim u. Müllekoven<br />

Seite 129<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Seite 130<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See (RS)<br />

Steckbrief<br />

Rotter See ist <strong>der</strong> jüngste <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>s und wurde erst mit Beginn<br />

<strong>der</strong> Siedlungsentwicklung eigenständig. Vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />

gehörte die einst landwirtschaftlich genutzte Fläche <strong>zur</strong> Gemeinde<br />

Sieglar. Insbeson<strong>der</strong>e zwischen 1970 und 1990 wurde hier ein neuer <strong>Stadt</strong>teil<br />

geschaffen.<br />

Kennzeichnend für den <strong>Stadt</strong>teil Rotter See sind heute die einheitlich geplanten,<br />

markanten und robusten städtebaulichen Strukturen, die weit<br />

überwiegend dem Wohnen dienen. Der Schwerpunkt liegt auf Geschosswohnungsbauten.<br />

Insgesamt wohnen in Rotter See ca. 4.000 Menschen.<br />

Charakteristisch ist ferner die herausgehobene naturräumliche Lage, insbeson<strong>der</strong>e<br />

mit dem namensgebenden Rotter See sowie einem reichen Vegetationsbestand.<br />

Am <strong>Stadt</strong>teilrand befinden sich einige Son<strong>der</strong>nutzungen<br />

mit umfangreichen nicht-baulichen Elementen, die vor allem Freizeit- und<br />

sozialen Nutzungen dienen. Der <strong>Stadt</strong>teil ist kein Standort von Gewerbeo<strong>der</strong><br />

Industriegebieten.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Grundstruktur <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils ist weitestgehend<br />

abgeschlossen und hat sich bewährt. Der <strong>Stadt</strong>teil soll daher bestandsorientiert<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> günstigen Lage <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils im Hinblick auf den Naturraum<br />

sowie die Verkehrsanbindung hat sich Rotter See als Standort<br />

für Son<strong>der</strong>nutzungen bewährt. Ziel ist, diese zukunftsfähig weiterzuentwickeln.<br />

Die prägenden, siedlungsnahen Natur- und Freiräume sollen gesichert<br />

und weiterentwickelt werden. Bei <strong>der</strong> Entwicklung von Son<strong>der</strong>nutzungen<br />

soll ein Schwerpunkt auf eine weitere Qualifizierung in<br />

nicht-baulicher Hinsicht vorgenommen werden.<br />

Seite 131<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

RS-01<br />

RS-03<br />

RS-02<br />

Flächenumwidmungen<br />

In <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See finden keine Flächenneuausweisungen statt, Flächenumwidmungen<br />

nur in geringfügigem Umgang. Es sind dies:<br />

Im westlichen Bereich <strong>der</strong> Uckendorfer Straße an <strong>der</strong> künftigen Behin<strong>der</strong>tenwerkstatt<br />

(RS-01) sowie zwischen Eissporthalle und vorhandener<br />

Wohnbebauung (RS-03): Am Rande <strong>der</strong> geschlossenen Bebauung wurden<br />

in den letzten Jahrzehnten Freizeitnutzungen entwickelt, welche einerseits<br />

wegen Ihres hohen Publikumsverkehrs, an<strong>der</strong>erseits wegen ihres<br />

großen Anteils an Außenanlagen an diesem Standort beson<strong>der</strong>s verträglich<br />

verwirklicht werden konnten. Die angrenzenden Liegenschaften eignen sich<br />

insofern beson<strong>der</strong>s für Nutzungen mit vergleichbaren Anfor<strong>der</strong>ungen. Mit<br />

<strong>der</strong> Flächenumwidmung wird die Voraussetzung geschaffen, in diesem<br />

Sinne hier soziale Einrichtungen zu entwickeln, insbeson<strong>der</strong>e eine Behin<strong>der</strong>tenwerkstatt<br />

(RS-01) sowie eine Kin<strong>der</strong>tagesstätte (RS-02). Die Flächen<br />

werden entsprechend als solche für den Gemeinbedarf dargestellt. Zur<br />

besseren Integration in das durch den Freiraum geprägte Umfeld werden<br />

die vorhandenen Bauflächendarstellungen verkleinert und ebenfalls Grünflächen<br />

neu dargestellt.<br />

Im Bereich zwischen Uckendorfer Straße, Lübecker Weg und Kieler<br />

Weg: Hierbei handelt es sich um eine Freifläche, die bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils noch nicht für Siedlungsfläche in Anspruch genommen wurde.<br />

Zum Erhalt siedlungsnaher Freiräume wird die vorhandene Grünfläche<br />

durch eine entsprechende Umwidmung künftig gesichert.<br />

Seite 132<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Rotter See<br />

Seite 133<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar (Em)<br />

Steckbrief<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Eschmar gehörte bis <strong>zur</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung im Jahre<br />

1969 <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar. Eschmar schließt im Siedlungszusammenhang<br />

an den heutigen <strong>Stadt</strong>teil Sieglar in südlicher Richtung an. Das Ortsbild<br />

<strong>der</strong> beiden <strong>Stadt</strong>teile bildet eine Einheit. Von weiteren angrenzenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen wie Bergheim, Müllekoven o<strong>der</strong> Kriegsdorf ist Eschmar durch<br />

eine deutliche Zäsur getrennt.<br />

Heute wohnen in dem <strong>Stadt</strong>teil gut 3.000 Menschen, was Eschmar zu einem<br />

wichtigen Wohnstandort im Nutzungsgefüge <strong>Troisdorf</strong>s macht. Daneben<br />

ist das Zentrum durch das Miteinan<strong>der</strong> mit kleineren Betrieben geprägt.<br />

Zu Eschmar gehören ausgedehnte Außenbereichsnutzungen: Vor allem<br />

landwirtschaftliche Betriebe, aber auch solche <strong>des</strong> Rohstoffabbaus. Konventionelle<br />

Gewerbe- o<strong>der</strong> Industriegebiete bestehen dagegen in Eschmar<br />

nicht.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Eschmar ist in beson<strong>der</strong>er Weise für eine künftige<br />

Wohnbaulandentwicklung geeignet. Sie soll in diesem <strong>Stadt</strong>teil<br />

auch in den Außenbereich hinein stattfinden. Gleichzeitig sollen vorhandene<br />

Innenentwicklungspotenziale so weit wie möglich genutzt<br />

werden. Hierzu dient auch eine Optimierung <strong>der</strong> Nutzungsordnung<br />

im <strong>Stadt</strong>teilzentrum.<br />

Die Vereinbarkeit mit Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Artenschutzes wird bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung neuer Flächen beson<strong>der</strong>s berücksichtigt werden. Gleiches<br />

gilt für die qualifizierte Abrundung <strong>des</strong> Ortsran<strong>des</strong> und –bil<strong>des</strong>.<br />

Durch die behutsame Entwicklung wird die ortsbildprägende Zäsur<br />

zum <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven erhalten.<br />

Die vorhandenen Außenbereichsnutzungen sollen bestandsorientiert<br />

gesichert werden, insbeson<strong>der</strong>e die Landwirtschaft und <strong>der</strong><br />

Kiesabbau. Eine Neuanlage von Gewerbe- o<strong>der</strong> Industrieflächen in<br />

den Außenbereich hinein soll nicht stattfinden.<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

Flächenneuausweisungen<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Eschmar werden in vier Bereichen Flächen in den Außenbereich<br />

hinein neu dargestellt. Dabei soll Eschmar wesentliche Funktionen bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung von Wohnbauland übernehmen. Zur Angebotserweiterung<br />

werden insoweit dargestellt:<br />

Seite 134<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Em-03<br />

Em-06<br />

Em-08<br />

Em-02<br />

Die Erweiterung <strong>der</strong> Gartenstadt Eschmar-West, westlich von Max-<br />

Ernst- und Rembrandtstraße: Der Bereich wird aufgrund seiner beson<strong>der</strong>en<br />

Eignung als Wohnbaufläche dargestellt. Diese ergibt sich einerseits aus <strong>der</strong><br />

Nähe zu vorhandenen (sozialen, technischen und verkehrlichen) Infrastrukturen.<br />

Daneben wird organisch an die vorhandene Wohnbebauung <strong>der</strong><br />

Gartenstadt Eschmar angeschlossen und die stadträumliche Lücke bis <strong>zur</strong><br />

künftigen Lan<strong>des</strong>straße 332 effektiv genutzt.<br />

Die <strong>Stadt</strong>teilerweiterungen Eschmar-Südwest (Em-06) und -Südost<br />

(Em-08): Diese Flächen schließen an das vorhandene, südliche Siedlungsende<br />

<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils an und runden diesen in größerem Umfang harmonisch<br />

ab. Die Eignung <strong>der</strong> Flächen für Wohnzwecke ergibt sich zudem aus <strong>der</strong><br />

guten verkehrlichen Anbindung und beson<strong>der</strong>s aufgrund <strong>der</strong> Nähe zu vorhandenen<br />

Infrastruktureinrichtungen.<br />

Im vorhandenen Außenbereich wird zudem eine Gewerbefläche im Bereich<br />

<strong>der</strong> Kiesgrube am Eschmarer See (Em-02) neu dargestellt: Es handelt<br />

sich um eine Liegenschaft, die wesentlich durch den Kiesabbau geprägt ist<br />

und auch künftig geprägt sein wird. Um die Erfor<strong>der</strong>nisse dieser Nutzung<br />

zu berücksichtigen, gleichzeitig jedoch die von dieser Nutzung ausgehenden,<br />

möglichen Belastungen gering zu halten, schafft <strong>der</strong> FNP die Voraussetzungen<br />

für eine Konzentration auf den vorhandenen Standort. Gleichzeitig<br />

wird die Nutzung gesichert, indem durch die Darstellung <strong>der</strong> Kiesabbau<br />

gegenüber konkurrierenden Nutzungen privilegiert wird.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Flächenumwidmungen im <strong>Stadt</strong>teil Sieglar lassen sich zu sechs Bereichen<br />

zusammenfassen:<br />

Em-01<br />

Em-07<br />

Em-04<br />

An <strong>der</strong> Straße Im Kirchtal im Abschnitt zwischen Vorgebirgsblick und<br />

den Straßen Zur Mühle sowie Im Krug: Diese Bestandsorientierte Umwidmung<br />

behandelt eine Fallgruppe, die in weiteren <strong>Stadt</strong>teilen ebenfalls<br />

relevant ist, insbeson<strong>der</strong>e in den Randbereichen <strong>der</strong> Ortszentren. Hierbei<br />

überwiegt zunehmend die Wohnnutzung auf Flächen, die im wirksamen<br />

FNP als gemischte Bauflächen dargestellt sind. In Anerkennung dieses<br />

Wandels wird die Fläche neu als Wohnbaufläche dargestellt, um die<br />

Wohnnutzung weiterzuentwickeln und zu stärken.<br />

Im Bereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilabschlusses an <strong>der</strong> Bergheimer Straße, westliche<br />

Seite: Hier wird ebenfalls eine überwiegend durch die Wohnnutzung geprägte,<br />

gemischte Baufläche in eine Wohnbaufläche umgewidmet. Die <strong>Begründung</strong><br />

<strong>zur</strong> Fläche Em-01 gilt insoweit entsprechend. Hinzu kommt, dass<br />

<strong>der</strong> genannte Bereich künftig eine Verknüpfungsfunktion am <strong>Stadt</strong>teilrand<br />

im Zusammenhang mit zu entwickelnden Wohnbauflächen (Em-06 und<br />

Em-08) bildet. Die Än<strong>der</strong>ung dient daher auch <strong>der</strong> Vermeidung wechselseitiger<br />

Störungen.<br />

Im Bereich Im Jägersgarten/ Spillbähnstraße: Hier werden Teile einer<br />

Gemeinbedarfsfläche künftig als Wohnbaufläche dargestellt. Hiermit wird<br />

Seite 135<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


die vorhandene Gemengelage insoweit qualifiziert, als dass die Gemeinbedarfsnutzungen<br />

beschränkt auf den Bestand dargestellt werden. Damit<br />

werden die Voraussetzungen geschaffen, diese Nutzungen auf ein mit <strong>der</strong><br />

Umgebung verträgliches Maß zu beschränken und die vorhandene Wohnnutzung<br />

zu stärken.<br />

Em-09<br />

Em-10<br />

Em-05<br />

Im Bereich südöstlich <strong>des</strong> Brachosweges und <strong>der</strong> Auelsgasse sowie<br />

östlich <strong>der</strong> Rheinstraße und Bergheimer Straße: Hier wird eine gemischte<br />

Baufläche dargestellt, die eine Arrondierung <strong>der</strong> vorhandenen Siedlung<br />

sowie eine stadträumliche Verknüpfung zu einer künftigen Wohnbaulandentwicklung<br />

(Em-08) bildet.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Eschmarer Mühle: Hier liegt eine Siedlung vor, die aufgrund<br />

ihres baulichen Umfanges keiner typischen Außenbereichsprägung<br />

entspricht. Hier sollen die Voraussetzungen für eine städtebauliche Qualifizierung<br />

geschaffen werden durch bessere Steuerung baulicher und landwirtschaftlicher<br />

Nutzungen. Im Vorgriff auf diese FNP-Än<strong>der</strong>ung hat bereits<br />

ein Bebauungsplan Rechtskraft erlangt.<br />

Einem Streifen nördlich <strong>der</strong> Rheinstraße im Abschnitt zwischen Im<br />

Tiefental und Bergheimer Straße: Um einen Puffer größeren Umfangs<br />

zwischen Rheinstraße und einer künftigen Wohnnutzung zu bilden und letztere<br />

somit vor Beeinträchtigungen zu schützen, wird eine wirksam dargestellte<br />

Wohnbaufläche zugunsten einer Grünfläche <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />

Seite 136<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Eschmar<br />

Seite 137<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Seite 138<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2.11 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf (Kd)<br />

Steckbrief<br />

Das Bild <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf ist durch dörfliche Elemente<br />

bestimmt. Hierzu zählen landwirtschaftliche Liegenschaften ebenso wie<br />

markante Zäsuren in <strong>der</strong> Siedlungsstruktur, die Kriegsdorf von den angrenzenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen trennt. Vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung 1969 gehörte<br />

Kriegsdorf <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar.<br />

Mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> Neubaugebietes im Schonsfeld wurde Kriegsdorf<br />

umfangreich ergänzt und das Dorfgebiet abgerundet. Kriegsdorf ist daher<br />

mittlerweile ein bedeuten<strong>der</strong> Wohnstandort mit knapp 3.000 Einwohnern.<br />

Zum <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf gehört auch ein größeres Gewerbegebiet am Junkersring.<br />

Raumstrukturell liegt dieses jedoch näher an <strong>Troisdorf</strong>-Spich.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung Kriegsdorfs steht die<br />

Vereinbarung <strong>des</strong> Erhaltes <strong>der</strong> dörflichen Struktur mit einer behutsamen<br />

Weiterentwicklung. Im Zuge <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

soll <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil daher bestandsorientiert betrachtet werden.<br />

Es sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die Wohnverhältnisse<br />

im <strong>Stadt</strong>teil weiter zu verbessern. In den zentralen Bereichen<br />

soll die Abgrenzung zwischen Wohnbauflächen und dörflichen<br />

Mischnutzungen optimiert werden. Im Sinne einer gesamtstädtischen<br />

flächensparsamen Entwicklung sollen auch in Kriegsdorf<br />

hochwertige Innenentwicklungspotenziale genutzt werden.<br />

Zum Erhalt siedlungsnaher, zusammenhängen<strong>der</strong> Freiräume sollen<br />

die Zäsuren zwischen Kriegsdorf sowie den angrenzenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen erhalten und weiterentwickelt werden. Hierzu gehört auch<br />

eine Optimierung <strong>der</strong> Ortsabrundung sowie <strong>des</strong> Ortsbil<strong>des</strong>. In<br />

Kriegsdorf soll keine flächenhafte Entwicklung in den Außenbereich<br />

hinein stattfinden.<br />

Fläche<br />

Nr.<br />

Kd-01<br />

Kd-04<br />

Flächenumwidmungen<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf werden keine Flächen neu ausgewiesen. In sieben<br />

Teilbereichen werden allerdings Flächen zugunsten von Wohnbauflächen,<br />

Grünflächen sowie Flächen für die Land- und Forstwirtschaft umgewidmet.<br />

Im Bereich zwischen Reichensteinstraße, Sperberweg und Ammerweg<br />

(Kd-01) sowie im Bereich zwischen Reichensteinstraße, Birklestraße,<br />

Amselweg und Kranichweg (Kd-04) sind im Bebauungsbestand umfangreich<br />

rechtswirksam gemischte Bauflächen dargestellt. Vergleichbar mit<br />

Seite 139<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen hat sich hier die Wohnnutzung real durchgesetzt. Um<br />

Beeinträchtigungen <strong>des</strong> Wohnens zu vermeiden, sollen die Liegenschaften<br />

künftig als Wohnstandort qualifiziert werden. Es erfolgt daher eine Darstellung<br />

als Wohnbaufläche.<br />

Kd-02<br />

Kd-03<br />

Kd-05<br />

Kd-06<br />

Kd-07<br />

Am südlichen Abschluss <strong>des</strong> Wachtelweges hat unter weiter Ausnutzung<br />

<strong>des</strong> Entwicklungsgebotes nach § 8 Abs. 2 BauGB eine durch Bebauungsplanung<br />

gesteuerte Entwicklung von Wohnbauland stattgefunden, die<br />

in Teilbereichen im wirksamen FNP als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft<br />

dargestellte Liegenschaften berührt. Zur Klarstellung wird eine präzisere<br />

Abgrenzung zwischen den beiden Flächenkategorien gewählt und <strong>der</strong><br />

entsprechende Standort künftig als Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Am Bussardweg, Ecke Amselweg besteht im Siedlungszusammenhang<br />

eine Freifläche, die eine Zäsur innerhalb <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bildet. Die einstweilen<br />

planerisch vorgesehene Erweiterung <strong>der</strong> schulischen Liegenschaften ist<br />

nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich. Aufgrund <strong>der</strong> erschließungsgünstigen Lage ist die<br />

Fläche für eine Wohn-Innenentwicklung privilegiert und wird insoweit als<br />

Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Im östlichen Bereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils an <strong>der</strong> Birklestraße besteht eine<br />

Grünzäsur, welche die Siedlungslagen prägend glie<strong>der</strong>t. Ein Teilbereich<br />

<strong>des</strong> Standortes ist bislang als Wohnbaufläche dargestellt, welcher geeignet<br />

ist, die Entstehung einer Splittersiedlung zu begründen. Um dem städtebaulich<br />

bedeutsamen Freiraum Rechnung zu tragen, wird <strong>der</strong> Standort<br />

künftig als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft dargestellt.<br />

Zwischen <strong>der</strong> Reichensteinstraße und dem Amselweg besteht eine<br />

Sportanlage, die überwiegend durch nicht-bauliche Nutzungen geprägt ist.<br />

Um diese Nutzung ortsrandverträglich entwickeln zu können und den nichtbaulichen<br />

Charakter auch künftig zu erhalten, wird die Liegenschaft zu einer<br />

Grünfläche umgewidmet.<br />

Am Falkenweg, rückwärtig: Als Folgenutzung einer Hochspannungsleitung,<br />

die durch den Netzbetreiber für eine eventuelle Aufgabe vorgesehen<br />

war, enthält <strong>der</strong> wirksame FNP eine Wohnbauflächendarstellung <strong>zur</strong> Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Ortslage. Da <strong>der</strong> Netzbetreiber mittlerweile einen langfristigen<br />

Erhalt <strong>der</strong> Leitung plant, ist die Darstellung nicht mehr sachgerechnet. Zur<br />

Gewährleistung eines Schutzabstan<strong>des</strong> zwischen Siedlungslage und<br />

Hochspannungsleitung wird <strong>der</strong> Standort zu einer Grünfläche umgewidmet.<br />

Seite 140<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf<br />

Seite 141<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Fläche<br />

Nr.<br />

12.2.10 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath (Al)<br />

Steckbrief<br />

Mit ca. 2.400 Einwohnern ist Altenrath ein kleiner <strong>Stadt</strong>teil am nördlichen<br />

Rand <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes, <strong>der</strong> über einen relativ hohen Freizeitwert aufgrund<br />

<strong>der</strong> Wahner Heide verfügt.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Altenrath hat aufgrund von Fluglärm (Flughafen Köln-Bonn)<br />

und <strong>der</strong> umgebenden LSG und NSG sehr eingeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten.<br />

Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

Innenentwicklung (Umstrukturierung <strong>des</strong> Bereichs alte Mehrzweckhalle<br />

Festplatz Rübkamp, Zur Grube Versöhnung)<br />

Erhalt und Weiterentwicklung <strong>der</strong> Sport-, Freizeit- und Kultureinrichtungen.<br />

Abgrenzung Innenbereich / Außenbereich am Rambusch / Witzenbachstraße<br />

/ Waldsiedlung<br />

Mit dem Gebäude Rambusch 11 (Flurstück 3065) endet <strong>der</strong> Bebauungszusammenhang<br />

gemäß § 34 BauGB. Der (visuelle) Eindruck <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />

und Zusammengehörigkeit zu den Gebäuden an <strong>der</strong> Witzenbachstraße<br />

ist nicht gegeben. Das Gebäude Witzenbachstraße 1 (Flurstücke<br />

2956 und 3284) nimmt nicht am Bebauungszusammenhang <strong>des</strong> Ortsteils<br />

Altenrath teil.<br />

Merkmale <strong>der</strong> baulichen Dichte, <strong>der</strong> Grundstücksgrößen, <strong>der</strong> Topographie,<br />

<strong>der</strong> Erschließung und <strong>der</strong> Baukörperstellung unterstreichen diese Innenbereichsabgrenzung.<br />

Der Bereich Rambusch/Witzenbachstraße/Waldsiedlung liegt in <strong>der</strong> Nacht-<br />

Schutzzone für bestehende Flugplätze (gem. § 2 (2) Nr. 2 FluLärmG). Aus<br />

städtebaulichen Gründen ist eine Verfestigung und Ausweitung <strong>der</strong> Splittersiedlung<br />

und <strong>der</strong> bandförmigen Bebauung Witzenbachstraße/ südlicher<br />

Rambusch/ Waldsiedlung nicht wünschenswert.<br />

Seite 142<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Der nördliche Teil <strong>der</strong> Straße Rambusch (bis zum Gebäude Rambusch 11)<br />

wird entsprechend <strong>der</strong> tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten und <strong>der</strong> oben<br />

beschriebenen Abgrenzung <strong>des</strong> Außenbereichs im FNP künftig als Wohnbaufläche<br />

dargestellt (Al-01).<br />

Mit dem Gebäude Auf dem Dahl 15 (Flurstück 3320) endet <strong>der</strong> Bebauungszusammenhang<br />

gemäß § 34 BauGB. Der (visuelle) Eindruck <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />

und Zusammengehörigkeit zu den Gebäuden <strong>der</strong> Splittersiedlung<br />

Auf dem Dahl (Haunummern 23-60) ist nicht gegeben. Die Darstellung<br />

wird entsprechend angepasst (Al-03).<br />

Flächenneuausweisungen<br />

Neue Mehrzweckhalle Altenrath<br />

Für den Neubau <strong>der</strong> Mehrzweckhalle Altenrath wurden mehrere Standorte<br />

in Altenrath überprüft. Die Realisierung <strong>der</strong> Mehrzweckhalle ist an zwei<br />

leicht unterschiedlichen Alternativstandorten möglich. Die Fläche <strong>der</strong> beiden<br />

Standorte ist im wirksamen FNP als Fläche für die Land-und Forstwirtschaft<br />

dargestellt.<br />

Al-07<br />

Die beiden am südwestlichen Ortseingang gelegenen Standorte zeichnen<br />

sich insbeson<strong>der</strong>e durch eine gute MIV-Erschließung (Lan<strong>des</strong>straße L 84,<br />

Kreisstraße K 10) und eine gute Anbindung an das ÖPNV-Netz (Bushaltest.<br />

in ca. 50 m Entfernung) aus. Außerdem wurde <strong>der</strong> Standort am Ortseingang<br />

auch im Schallgutachten favorisiert. Die Anbindung an den Ort ist<br />

gegeben.<br />

Die im FNP <strong>Vorentwurf</strong> dargestellte Fläche (Al-07) am südwestlichen Ortseingang<br />

umfasst beide Alternativstandorte.<br />

Flächenumwidmungen<br />

Al-10<br />

bis<br />

Al-13<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Potential <strong>der</strong> Innenentwicklung und <strong>der</strong> Aufwertung <strong>des</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrums ist <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> alten Mehrzweckhalle am Festplatz<br />

Rübkamp/Zur Grube Versöhnung (Al-10 bis Al-13).<br />

Hier können mittelfristig Wohnnutzungen und gemischte Nutzungen in<br />

zentraler Lage im <strong>Stadt</strong>teil entstehen. Das Gebiet <strong>der</strong> Umstrukturierung<br />

umfasst mittel- bis langfristig auch die angrenzenden Flächen für Gemeinbedarf.<br />

Seite 143<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Altenrath<br />

Seite 144<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


13 Anhang III – Übersicht <strong>der</strong> verfügbaren Informationen<br />

13.1. Karten Schutzgebiete<br />

Natur- u. Landschaftsschutzgebiete (Karte 13.1.1)<br />

Wasserschutzgebiete (Karte 13.1.2)<br />

Altbergbauliche Situation (Karte 13.1.3)<br />

13.2. Karten Darstellungsän<strong>der</strong>ungen<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mittte ………… (Karte 13.2.1)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West …………. (Karte 13.2.2)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Spich ……………………. (Karte 13.2.3)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Sieglar …………………... (Karte 13.2.4)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte (Karte 13.2.5)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Oberlar ………………….. (Karte 13.2.6)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Bergheim ……………….. (Karte 13.2.7)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Rotter See ……………… (Karte 13.2.8)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Eschmar ………………… (Karte 13.2.9)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf ………………. (Karte 13.2.10)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Altenrath ………………… (Karte 13.2.11)<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven ……………… (Karte 13.2.12)<br />

13.3. Gutachterliche Fachbeiträge<br />

<br />

Handlungskonzept Wohnen (Kurzfassung), Juni 2013, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung<br />

Dr. Jansen GmbH, Köln (Fachbeitrag 13.3.1)<br />

Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept – Fortschreibung, Oktober 2010,<br />

CIMA, Köln (Fachbeitrag 13.3.2)<br />

<br />

<br />

Freiraumentwicklungsplan zum Flächennutzungsplan, 30.03.2012, RMP Stephan<br />

Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn<br />

Artenschutz-Vorprüfung, September 2013, Büro Nardus, Nümbrecht (Fachbeitrag<br />

13.3.4)<br />

Ergänzenden Artenschutzkonzept zum Steinkauzvorkommen im <strong>Stadt</strong>gebiet -<br />

Schwerpunkt: Freiraum <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar-Müllekoven, (liegt noch nicht vor),<br />

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn Steinkauzkonzept (Fachbeitrag<br />

13.3.5)<br />

<br />

<br />

<br />

Grünordnungskonzept – NSG Spicher Seen, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten,<br />

Bonn, 14.05.2013 (Fachbeitrag 13.3.6)<br />

Verkehrsentwicklungsplan (<strong>der</strong>zeitiger Bearbeitungsstand <strong>zur</strong> frühzeitigen Öffentlichkeits-<br />

und Behördenbeteiligung), IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbh,<br />

Neuss, noch in Bearbeitung (Fachbeitrag 13.3.7)<br />

Klimaschutzkonzept (liegt noch nicht vor), Gertec GmbH, Essen (Fachbeitrag<br />

13.3.8)<br />

Seite 145<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Die Struktur und <strong>der</strong> Landschafwirtschaft und <strong>des</strong> Gartenbaus und <strong>der</strong>en Entwicklung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Mai 2012, Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />

Westfalen, Düren/Köln (Fachbeitrag 13.3.9)<br />

Altbergbauliche Situation in <strong>Troisdorf</strong>, Darstellung, Abgrenzung u. Gefährdungsabschätzung,<br />

07.02.2012, Taberg Ingenieure, Lünen (Fachbeitrag<br />

13.3.10)<br />

<strong>Troisdorf</strong>, .................<br />

Im Auftrag<br />

Claus Chrispeels<br />

Co-Dezernent<br />

<strong>Troisdorf</strong>, ....................<br />

Friedhelm Herrmann<br />

Vors. <strong>Stadt</strong>enwicklungsausschuss<br />

Seite 146<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einführung ......................................................................................................... 1<br />

1.1. Aufgabe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes .......................................................... 1<br />

1.2. Zeitlicher und methodischer Planungsablauf ................................................ 2<br />

1.2.1 Erstellung sachlicher Teilkonzepte ........................................................ 5<br />

1.2.2 Frühzeitige Beteiligung .......................................................................... 7<br />

2 Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes ..................................................................... 7<br />

2.1. Lage im Raum, Verkehrserschließung ..................................................... 7<br />

2.2. <strong>Stadt</strong>räumliche Glie<strong>der</strong>ung ......................................................................10<br />

2.2.1 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte ....................................................................... 11<br />

2.2.2 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich ...................................................................... 12<br />

2.2.3 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West ....................................................................... 13<br />

2.2.4 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Friedrich-Wilhelms-Hütte........................................ 13<br />

2.2.5 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar ................................................................... 14<br />

2.2.6 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar .................................................................... 14<br />

2.2.7 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See .............................................................. 15<br />

2.2.8 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf............................................................... 15<br />

2.2.9 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar ................................................................. 16<br />

2.2.10 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven ............................................................. 16<br />

2.2.11 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim................................................................ 16<br />

2.2.12 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath................................................................. 17<br />

2.3. Siedlungsentwicklung ..............................................................................18<br />

3 Übergeordnete Planungsvorgaben .................................................................21<br />

3.1. Anpassung an die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung .........21<br />

3.2. Großräumige Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung ...........22<br />

3.3. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan ............25<br />

3.4. Ziele <strong>des</strong> Regionalplanes .........................................................................27<br />

3.4.1 Räumlich-funktionale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Siedlungsbereiche .................... 28<br />

3.4.2 Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze ..................... 28<br />

3.4.3 Freiraum .............................................................................................. 29<br />

3.4.4 Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> Landschaft,<br />

landschaftsorientierte Erholung und regionale Grünzüge .................................. 29<br />

3.4.5 Waldbereiche ...................................................................................... 30<br />

3.4.6 Wasser, Hochwasserschutz ................................................................ 30<br />

3.4.7 Schienen- und Linienverkehr............................................................... 31<br />

3.4.8 Straßen- und Luftverkehr .................................................................... 32<br />

3.4.9 Windkraft ............................................................................................. 32<br />

3.4.10 Abfallentsorgungsanlagen ................................................................... 32<br />

3.4.11 Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen .................. 32<br />

4 Bisher gelten<strong>der</strong> Flächennutzungsplan und die nachfolgende<br />

städtebauliche Entwicklung ...................................................................................32<br />

4.1. Zielvorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973 .............................32<br />

4.2. Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973 ........................34<br />

4.3. Entwicklung <strong>der</strong> Ziel- und Dichtevorstellungen seit 1973 .....................34<br />

4.4. Städtebauliche Entwicklung seit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanaufstellung<br />

1973 36<br />

4.4.1 Strukturdaten- Entwicklung 1970 bis 1987 .......................................... 36<br />

4.4.2 Strukturdaten - Entwicklung 1987 bis 2011 ......................................... 38<br />

4.4.3 Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen ....................................... 40<br />

Seite 147<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


4.4.4 Wohnbauflächenentwicklung............................................................... 40<br />

4.4.5 Entwicklung <strong>der</strong> Mischbauflächen und zentralen Versorgungsbereiche<br />

43<br />

4.4.6 Gewerbeflächentwicklung ................................................................... 45<br />

4.4.7 Freiraumentwicklung ........................................................................... 47<br />

4.4.8 Verkehrsentwicklung ........................................................................... 49<br />

4.5. Flächennutzungsplanän<strong>der</strong>ungen seit 1973 ...........................................51<br />

4.5.1 Rücknahme von Wohnbauflächen ...................................................... 52<br />

4.5.2 Wohnbauflächenerweiterungen und -anpassungen ............................ 53<br />

4.5.3 Umwidmung von Wohnbaufläche in gemischte Baufläche .................. 54<br />

4.5.4 Umwidmung von gemischter Baufläche in Wohnbaufläche ................ 54<br />

4.5.5 Umwidmung von Wohnbaufläche in Gewerbeflächen,<br />

Neuausweisungen und Erweiterungen von Gewerbeflächen ............................ 54<br />

4.5.6 Neuausweisung und Än<strong>der</strong>ung von Son<strong>der</strong>bauflächen ...................... 55<br />

4.5.7 Weiterentwicklung von Grünflächendarstellungen .............................. 55<br />

4.5.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Darstellung von Hauptverkehrsstraßen und örtlichen<br />

Verkehrszügen .................................................................................................. 56<br />

4.5.9 Abgrabungs- und Windkraftkonzentrationszonen ................................ 56<br />

4.6. Wirksame Berichtigungen ........................................................................57<br />

5 Anlass und Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> ................................................................57<br />

5.1. Anlass <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> .......................................................................57<br />

5.2. Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> ...........................................................................58<br />

6 Räumliches Entwicklungskonzept und Leitlinien einer nachhaltigen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung .....................................................................................................60<br />

6.1. Räumliches Entwicklungskonzept ...........................................................60<br />

6.2. Leitlinien einer nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung .....................................63<br />

6.2.1 Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ................................ 64<br />

6.2.2 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>Troisdorf</strong> .......................................... 65<br />

6.2.3 Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke .......... 67<br />

6.2.4 Klimaschutz und erneuerbare Energien .............................................. 68<br />

6.2.5 Energiesparsiedlungen ....................................................................... 68<br />

7 <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes ......................69<br />

7.1. Wohnbauflächen .......................................................................................69<br />

7.1.1 Übergeordnete Trends und Rahmenbedingungen <strong>des</strong><br />

Wohnungsbedarfs ............................................................................................. 69<br />

7.1.2 Bevölkerungsprognose 2025............................................................... 70<br />

7.1.3 Wohnungsbedarfsprognose 2025 ....................................................... 72<br />

7.1.4 Wohnbauflächenbedarfsprognose 2025 ............................................. 73<br />

7.1.5 Neuausweisungsbedarf an Wohnbauflächen ...................................... 76<br />

7.1.6 Äußere Entwicklung neuer Wohnbauflächen ...................................... 79<br />

7.2. Gewerbliche Bauflächen ...........................................................................81<br />

7.3. Gemischte Bauflächen ..............................................................................82<br />

7.4. Zentrale Versorgungsbereiche.................................................................82<br />

7.5. Son<strong>der</strong>gebiete ...........................................................................................82<br />

7.6. Gemeinbedarfsflächen ..............................................................................82<br />

7.7. Verkehrsflächen ........................................................................................83<br />

7.8. Flächen für die Ver- und Entsorgung ......................................................83<br />

7.9. Grünflächen ...............................................................................................83<br />

7.10. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege u. Entwicklung von<br />

Boden, Natur u. Landschaft ................................................................................84<br />

Seite 148<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


7.11. Flächen für die Landwirtschaft ................................................................85<br />

7.12. Waldflächen ...............................................................................................85<br />

7.13. Wasserflächen ...........................................................................................86<br />

7.14. Vorranggebiete für bestimmte Nutzungen ..............................................86<br />

7.14.1 Abgrabungen <strong>zur</strong> Gewinnung von Bodenschätzen ............................. 86<br />

7.14.2 Windkraftanlagen ................................................................................ 86<br />

8 Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen .....................................87<br />

9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> im Einzelnen ..............................................87<br />

10 Flächenbilanz ....................................................................................................88<br />

11 Umweltbericht gem. § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB ..........................................88<br />

11.1. Einleitung ...................................................................................................88<br />

11.1.1 Kurzdarstellung <strong>des</strong> Inhalts und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong>,<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Planes mit Angaben über Standorte, Art<br />

und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden <strong>der</strong> geplanten<br />

Flächeninanspruchnahme ................................................................................. 88<br />

11.1.2 Darstellung <strong>der</strong> in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen<br />

festgelegten Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes und <strong>der</strong> Art, wie diese Ziele und die<br />

Umweltbelange berücksichtigt wurden .............................................................. 89<br />

11.2. Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umweltprüfung ermittelten<br />

Umweltauswirkungen und verwendeten technischen Verfahren ....................90<br />

11.2.1 Bestandsaufnahme <strong>der</strong> einschlägigen Aspekte <strong>des</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Umweltzustands einschließlich <strong>der</strong> Umweltmerkmale <strong>der</strong> Gebiete, die<br />

voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ..................................................... 90<br />

11.2.2 Prognose über die Entwicklung <strong>des</strong> Umweltzustands bei Durchführung<br />

und Nichtdurchführung <strong>der</strong> Planung .................................................................. 92<br />

11.2.3 Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung , Verringerung und zum<br />

Ausgleich <strong>der</strong> nachteiligen Auswirkungen ......................................................... 93<br />

11.2.4 Darstellung <strong>der</strong> wichtigsten geprüften an<strong>der</strong>weitigen<br />

Lösungsvorschläge ........................................................................................... 94<br />

11.3. Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen,<br />

Zusammenfassung ..............................................................................................94<br />

11.3.1 Beschreibung <strong>der</strong> wichtigsten Merkmale <strong>der</strong> technischen und sonstigen<br />

Verfahren bei <strong>der</strong> Umweltprüfung, Darstellung <strong>der</strong> Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

Zusammenstellung <strong>der</strong> Angaben ....................................................................... 94<br />

11.3.2 Beschreibung <strong>der</strong> geplanten Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong><br />

Umweltauswirkungen ........................................................................................ 94<br />

11.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ........................................ 94<br />

12 Anhänge .....................................................................................................95<br />

12.1. Anhang I- Schutzgüter im Umweltbericht ...............................................95<br />

12.2. Anhang II – <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungsän<strong>der</strong>ungen .........................99<br />

12.2.1 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (Tr) ....................................................99<br />

12.2.2 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West (TW) ...............................................103<br />

12.2.3 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich (Spi) ...............................................107<br />

12.2.4 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar (Si) ...............................................114<br />

12.2.5 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Fried.-Wilh.-Hütte (FW) ............................120<br />

12.2.6 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar (Ob) ............................................123<br />

12.2.7 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim (Be) .........................................125<br />

12.2.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven (Mü) ......................................128<br />

12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See (RS) .......................................131<br />

Seite 149<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar (Em) ..........................................134<br />

12.2.11 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf (Kd) ......................................139<br />

12.2.10 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath (Al).....................................142<br />

13 Anhang III – Übersicht <strong>der</strong> verfügbaren Informationen ...............................145<br />

13.1. Karten Schutzgebiete ..............................................................................145<br />

13.2. Karten Darstellungsän<strong>der</strong>ungen ............................................................145<br />

13.3. Gutachterliche Fachbeiträge ..................................................................145<br />

Inhaltsverzeichnis …………………………………………………………………..…....148<br />

Abbildungsverzeichnis …………………………………………………………………...151<br />

Tabellenverzeichnis ……………………………………………………………………...152<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Vom Rat beschlossenes Leitbild .................................................................... 2<br />

Abb. 2: <strong>Stadt</strong>entwicklungsziele ................................................................................... 4<br />

Abb. 3: Ablaufplan Erarbeitung <strong>der</strong> kommunalen Planungsgrundlagen ..................... 7<br />

Abb. 4: <strong>Troisdorf</strong> – Lage im Raum .............................................................................. 8<br />

Abb. 5: Nutzungsarten nach Katasterfläche in <strong>Troisdorf</strong> ............................................ 9<br />

Abb. 6: Verwaltungsglie<strong>der</strong>ung – <strong>Troisdorf</strong> in <strong>der</strong> Region ........................................ 10<br />

Abb. 7: <strong>Troisdorf</strong> – <strong>Stadt</strong>teilglie<strong>der</strong>ung ..................................................................... 11<br />

Abb. 8: Siedlungsentwicklung von 1823 -1955 und heutige <strong>Stadt</strong>ausdehnung ....... 20<br />

Abb. 9: Räumliches Planungssystem ....................................................................... 21<br />

Abb. 10: Großräumige siedlungsstrukturelle Lage <strong>Troisdorf</strong>s ................................... 22<br />

Abb. 11: Bevölkerungsprognose 2025, Verän<strong>der</strong>ung zu 2055 ................................. 23<br />

Abb. 12: Langfristig prognostizierte großräumige Bevölkerungsentwicklung in<br />

Deutschland .............................................................................................................. 24<br />

Abb. 13: Ausschnitt LEP 1995 NRW, Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) 26<br />

Abb. 14: Ausschnitt LEP 1998 NRW, Teilplan Schutz vor Fluglärm ......................... 27<br />

Abb. 15: Unterscheidung und Abgrenzung von Vorbehalts- und Vorrangflächen im<br />

hochwassergefährdeten Bereich .............................................................................. 30<br />

Abb. 16: Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region<br />

Bonn/Rhein-Sieg, 2. Auflage (Stand 2009) ............................................................... 31<br />

Abb. 17: Bevölkerungsentwicklung <strong>Troisdorf</strong> ............................................................ 38<br />

Abb. 18: Schwerpunkte <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung 1973- 2012 ..................... 42<br />

Abb. 19: Zentrale Versorgungsbereiche und solitäre Ergänzungsstandorte ............. 44<br />

Abb. 20: Schwerpunkte <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung von 1973-2012 ................ 47<br />

Abb. 21: Entwicklung städtischer Grünflächen und Sicherung ortsrandnaher<br />

Landschaftsschutzgebiete 1973-2012 ...................................................................... 48<br />

Abb. 22: Geplante anbaufreie Schnellstraßen als Rückgrat <strong>des</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />

<strong>Stadt</strong>straßennetzes .................................................................................................. 50<br />

Abb. 23: Wohnbaupotenzialflächen Handlungskonzept Wohnen 2012 im<br />

Geltungsbereich <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Rücknahme von Wohnbauflächen .............. 52<br />

Abb. 24: Räumliches Glie<strong>der</strong>ungskonzept <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes ................................. 63<br />

Abb. 25: Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung 2000-2011 ............................ 67<br />

Abb. 26: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante A für 73.500 EW .......... 73<br />

Abb. 27: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante B für 75.700 EW .......... 73<br />

Seite 150<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013


Abb. 28: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />

Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 (Bezugsjahr 2009) ............................................ 74<br />

Abb. 29: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />

Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 nach Marktsegmenten (Bezugsjahr 2009) ........ 75<br />

Abb. 30: Übersicht über die Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ........... 80<br />

Abb. 31: Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Parkanlagen, Grünzüge und grünen Plätze mit<br />

Versorgungsradien 210 m, 420 m u. 630 m.............................................................. 84<br />

Abb. 32: Unmittelbar an die Siedlungslage angrenzende Naturräume und<br />

Waldflächen .............................................................................................................. 85<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile nach Einwohnerzahl (Stand 31.12.2012) ................... 17<br />

Tab. 2: Flächenbilanz Wohnsiedlungsbereich Flächennutzungsplan 1973 .............. 34<br />

Tab. 3: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile, überschlägige Ermittlung städtebaulicher Kennwerte 35<br />

Tab. 4: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1970 - 1987 ......................................... 37<br />

Tab. 5: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1987- 2011… ....................................... 39<br />

Tab. 6: Einwohnerentwicklung 1971- 2011 ............................................................... 40<br />

Tab. 7: Wohnbauflächenneudarstellung 1973 – 2011 .............................................. 41<br />

Tab. 8: Wohnbauflächenbilanz 1973 – 2011 ............................................................ 42<br />

Tab. 9: Marktdaten 2005/2010 für den <strong>Troisdorf</strong>er Einzelhandel .............................. 45<br />

Tab. 10: Wesentliche Gewerbeflächenreserven (> 1 ha) .......................................... 46<br />

Tab. 11: Verteilung <strong>der</strong> wirksamen Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes auf die<br />

Jahre ........................................................................................................................ 51<br />

Tab. 12: Verschiedene Modellrechnungen 2008 – 2030 im Vergleich ...................... 71<br />

Tab. 13: Wohnungsbestand in <strong>Troisdorf</strong> nach Marktsegmenten 1990 – 2011 ......... 75<br />

Tab. 14: Baulückenbestand nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />

................................................................................................................................. 76<br />

Tab. 15: Baulückenmobilisierung nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene<br />

Berechnungen) ......................................................................................................... 77<br />

Tab. 16: Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025 ............................. 79<br />

Tab. 17: Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ......................................... 81<br />

Seite 151<br />

Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />

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