Vorentwurf der Begründung zur Neuaufstellung des ... - Stadt Troisdorf
Vorentwurf der Begründung zur Neuaufstellung des ... - Stadt Troisdorf
Vorentwurf der Begründung zur Neuaufstellung des ... - Stadt Troisdorf
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<strong>Begründung</strong><br />
<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
<strong>Vorentwurf</strong>, Stand: 26.08.2013
<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
Der Bürgermeister<br />
B e g r ü n d u n g<br />
gemäß § 9 Abs. 8 (i. V. m. § 3 Abs. 1 u. § 4 Abs. 1) BauGB<br />
Flächennutzungsplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
<strong>Neuaufstellung</strong> – <strong>Vorentwurf</strong> 2013<br />
Inhaltsverzeichnis s. letzte Seite<br />
1 Einführung<br />
1.1. Aufgabe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
Die Planung <strong>der</strong> baulichen Entwicklung <strong>der</strong> Städte und Gemeinde erfolgt im Rahmen<br />
<strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltung. Sie ist ein in Artikel 28 <strong>des</strong> Grundgesetzes verankertes<br />
Grundprinzip <strong>der</strong> freiheitlich demokratischen Grundordnung und gibt den<br />
Kommunen die Möglichkeit, öffentliche Aufgaben <strong>der</strong> örtlichen Gemeinschaft selbständig<br />
zu erfüllen. Beschlussorgan sind die in Wahlen demokratisch legitimierten<br />
Räte. Pflichtaufgabe je<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und Gemeinde ist es, auf Grundlage <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Bauleitplanung eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen. Im<br />
Wege <strong>der</strong> Bauleitplanung nach dem Baugesetzbuch (BauGB) wird die bauliche und<br />
sonstige Nutzung <strong>der</strong> Grundstücke nach einem bun<strong>des</strong>einheitlichen, zweistufigen<br />
Planungsverfahren festgelegt. Bauleitpläne sind <strong>der</strong> großmaßstäbliche Flächennutzungsplan<br />
für das gesamte <strong>Stadt</strong>- o<strong>der</strong> Gemeindegebiet als vorbereiten<strong>der</strong> Bauleitplan<br />
und die kleinmaßstäblichen Bebauungspläne als verbindliche Bauleitpläne für<br />
abgegrenzte Teilbereiche. Bauleitpläne müssen aufgestellt o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t werden,<br />
sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung erfor<strong>der</strong>lich ist. Im gestuften<br />
Planungssystem <strong>der</strong> Bauleitplanung ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan als übergeordnetes<br />
städtebauliches Gesamtkonzept Voraussetzung für die Aufstellung von Bebauungsplänen.<br />
Daher ist notwendig, dass in je<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und Gemeinde ein Flächennutzungsplan<br />
existiert, <strong>der</strong> den aktuellen planungspolitischen Zielen entspricht.<br />
Der Flächennutzungsplan stellt für das gesamte <strong>Stadt</strong>- o<strong>der</strong> Gemeindegebiet die sich<br />
aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><br />
Grundstücksflächen dar. Die Darstellung erfolgt dem vorbereitenden Charakter <strong>des</strong><br />
Planes entsprechend nur in den Grundzügen, nicht parzellenscharf. Der Flächennutzungsplan<br />
hat die Funktion, die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Raum<br />
auf einer überordneten Maßstabsebene im Hinblick auf ihre grundsätzliche Vereinbarkeit<br />
zu koordinieren. Die grundstücksbezogene städtebauliche Ordnung im Detail<br />
wird in den Bebauungsplänen festgesetzt, die aus den Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
zu entwickeln sind (Entwicklungsgebot).<br />
Seite 1<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Als vorgeschalteter, vorbereiten<strong>der</strong> Bauleitplan entfaltet <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />
gegenüber den Eigentümern und Nutzungsberechtigten <strong>der</strong> Grundstücke keine unmittelbare<br />
Rechtswirkung. Der Flächennutzungsplan ist allerdings für die Entwicklung<br />
von Bebauungsplänen und die Beurteilung von Bauvorhaben im Außenbereich beachtlich<br />
und für an<strong>der</strong>e Behörden verbindlich, soweit seine Inhalte mit <strong>der</strong> Behörde<br />
abgestimmt worden sind.<br />
Wegen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sieht das BauGB<br />
eine Genehmigung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes durch die höhere Verwaltungsbehörde<br />
vor. Mit <strong>der</strong> präventiven Prüfung <strong>des</strong> rechtmäßigen Zustandekommens <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplanes dient sie <strong>der</strong> Rechtssicherheit <strong>des</strong> Planes.<br />
1.2. Zeitlicher und methodischer Planungsablauf<br />
Durch Beschluss vom 15.04.2010 <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschusses <strong>des</strong> Rates <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> vom wurde die <strong>Stadt</strong>verwaltung mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
beauftragt. Die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes fußt auf<br />
dem längerfristigen Leitbild „<strong>Troisdorf</strong>: Projekt Zukunft“ und den aus <strong>der</strong> Fortschreibung<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanes gewonnen Entwicklungsstrategien und Zielen <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung, die in ihrer übergeordneten Gültigkeit keiner Überarbeitung bedurften.<br />
Leitbild <strong>Troisdorf</strong>: Projekt Zukunft<br />
Verän<strong>der</strong>ung – die neue Konstante<br />
Prägen<strong>des</strong> Merkmal <strong>der</strong> Gegenwart sind kontinuierliche und globale Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen,<br />
<strong>der</strong> Kommunikationsformen und Informationskanäle. …<br />
Unsere Stärken sind unsere Basis für die nächsten Schritte<br />
<strong>Troisdorf</strong> verfügt als Lebens-, Wirtschafts- und Verkehrsraum über großes Potenzial. Seine Stärken sind sehr vielfältig,<br />
zahlreiche Ansätze für eine positive <strong>Stadt</strong>entwicklung sind bereits vorhanden:<br />
Günstige geografische Lage und Anbindung an wichtige Verkehrsträger<br />
Fahrradfreundlichkeit<br />
Große und vielfältige Naturflächen<br />
Differenzierte Gewerbestruktur<br />
Gute medizinische Versorgung<br />
Großes Angebot sozialer Einrichtungen (Kin<strong>der</strong>gärten, -tagesstätten, Altenheime)<br />
Breites umfassen<strong>des</strong> Bildungsangebot<br />
Lebendige <strong>Stadt</strong>kultur<br />
und natürlich: die Menschen <strong>Troisdorf</strong>s – weltoffen, tolerant, multikulturell, international, umgänglich, integrativ<br />
Unsere Schwächen sind unsere Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Die Zukunftsfähigkeit einer <strong>Stadt</strong> hängt auch davon ab, wie konstruktiv die <strong>Stadt</strong> mit ihren Schwächen umgeht, ob sie diese als<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung begreift. In <strong>Troisdorf</strong> suchen wir für folgende Themen nach neuen Wegen:<br />
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<br />
Funktionsmängel in <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt und hoher Kaufkraftabfluss<br />
ÖPNV-Angebot innerhalb <strong>Troisdorf</strong>s<br />
Mangeln<strong>des</strong> Selbstbewusstsein als <strong>Troisdorf</strong>er Bürger/in<br />
Geringe Identifikation <strong>der</strong> Ortsteilbewohner/innen mit <strong>der</strong> Gesamtstadt<br />
Angebote für Jugendliche<br />
Un<strong>zur</strong>eichende innerstädtische Freizeitflächen und -angebote<br />
Verän<strong>der</strong>ungen beginnen bei uns und werden durch uns gestaltet<br />
Auf dem gemeinsamen Weg in die <strong>Troisdorf</strong>er Zukunft ist je<strong>der</strong> einzelne wichtig – genauso wie wir zusammen wichtig sind. Das<br />
bedeutet, dass wir uns einbringen, mitgestalten, Verantwortung übernehmen und kooperieren, kurz: gemeinsam leben und<br />
handeln. In <strong>Troisdorf</strong> sind die Menschen Ausgangs- und Mittelpunkt unserer Zukunftsgestaltung.<br />
Unsere Aktionsfel<strong>der</strong><br />
Die für <strong>Troisdorf</strong> wichtigsten Aktionsfel<strong>der</strong> sind: Familie, Kin<strong>der</strong>, Senioren – Jugend, Schüler – Innenstadt – <strong>Stadt</strong>entwicklung,<br />
Wohnen, Mobilität – Bildung/Ausbildung – Wirtschaft – Kunst und Kultur – Freizeit und Sport – Image …<br />
Abb. 1: Vom Rat beschlossenes Leitbild<br />
Seite 2<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Das Leitbild wurde in einem dreijährigen Arbeitsprozess zugleich als Grundlage für<br />
ein neues <strong>Stadt</strong>marketingkonzept entwickelt. 1 Seit 2003 sind die tragenden Leitbildbegriffe<br />
„unsere Werte“, „Miteinan<strong>der</strong>“ und „Familie“ Teil einer Kommunikationsstrategie,<br />
die sich auch an die <strong>Troisdorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger wendet. „<strong>Troisdorf</strong> –<br />
eine Familien-Angelegenheit“ 2 ist seitdem zusammen mit dem aktuellen Logo <strong>zur</strong><br />
<strong>Stadt</strong>marke geworden. Es zeigt die Eigenständigkeit <strong>der</strong> 12 <strong>Stadt</strong>teile in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Gesamtstadt und verkörpert dieses Leitbild, das sich über ein Jahrzehnt<br />
als tragfähig und sehr erfolgreich erwiesen hat. 3 So besteht <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplanes kein Anlass, an diesem authentischen und nach wie vor aktuellen<br />
Leitbild Korrekturen vorzunehmen. Es dient weiterhin als informelle Grundlage<br />
auch <strong>der</strong> räumlichen Planung.<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung verfolgt die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ebenfalls<br />
bereits seit vielen Jahren unverän<strong>der</strong>t die gleichen Ziele. Sie sind dem übergeordneten<br />
Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und eines qualifizierten Wachstums verpflichtet.<br />
Der Erarbeitungsprozess <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes setzt<br />
auf dem vorhandenen Leitbild und den unverän<strong>der</strong>t gültigen Zielvorstellungen für die<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung auf.<br />
Auch bei den unmittelbaren Grundlagen für die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
konnte teilweise auf vorhandene Daten und Planwerke direkt <strong>zur</strong>ückgegriffen<br />
werden. Die Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes <strong>zur</strong> öffentlichen Infrastruktur<br />
sind aus den regelmäßig fortgeschriebenen Bedarfsplänen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
abgeleitet wie sie z. B. in den Bereichen Schulentwicklung, Kin<strong>der</strong>tagesstättenbedarf<br />
o<strong>der</strong> Sportstättenbedarf verfügbar sind.<br />
Für die Einschätzung <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung wurde auf die ebenfalls fortgeschriebenen<br />
Bedarfs- und Angebotsanalysen <strong>der</strong> städtischen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungs-<br />
u. <strong>Stadt</strong>marketinggesellschaft TROWISTA GmbH <strong>zur</strong>ückgegriffen sowie auf<br />
die Grundlagen <strong>des</strong> Gewerbeflächenmasterplanes von 2007.<br />
Das Ausgleichs- und Kompensationsflächenkataster <strong>des</strong> städtischen Ökokontos lieferte<br />
Grundlagen <strong>zur</strong> Darstellung von Maßnahmenflächen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege<br />
und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Flächennutzungsplan.<br />
Die klimatischen Grundlagendaten wurden wegen ihrer längerfristigen Gültigkeit aus<br />
dem Klimagutachten <strong>des</strong> Deutschen Wetterdienstes von 1997 übernommen.<br />
Als Beitrag <strong>der</strong> Denkmalpflege <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung sind die Ergebnisse <strong>des</strong> 2010<br />
vom Rat beschlossenen Denkmalpflegplanes in die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
eingeflossen. Der Denkmalpflegplan ist in einem Zeitraum von vier Jahren<br />
von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als Unterer Denkmalbehörde aufgestellt worden. Er liefert<br />
ein umfassen<strong>des</strong> Bild über Bau- und Bodendenkmäler in <strong>Troisdorf</strong>, ihre Entstehung<br />
1 Die Projektdokumentation ist veröffentlicht auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> unter<br />
http://www.troisdorf.de/Extern/ebooks/doku_projekt_zukunft_eBook/pdf/doku_projekt_zukunft.pdf<br />
2 2002 im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> von <strong>der</strong> Kölner Werbeagentur Klautzsch und Grey entwickelt<br />
3 Wettbewerbsentwurf von Carsten Moog<br />
Seite 3<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
und historische Einbindung sowie erhaltenswerte Siedlungen und Einzelgebäude mit<br />
entsprechenden Maßnahmenempfehlungen 4 .<br />
Zielaussagen <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
1. Wohnbauflächenentwicklung<br />
Gewandelte Wohnbedürfnisse berücksichtigen<br />
Eigenentwicklung ermöglichen, an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Region mit Augenmaß teilnehmen<br />
Wohnbedarf durch Nachhaltigkeitsprüfung qualifizieren, soweit wie möglich durch Innenentwicklung decken<br />
Art und Maß <strong>der</strong> Verdichtung an bestehende Strukturen anpassen<br />
Nachverdichtung in städtebaulich vertretbarem Umfang<br />
Pendlerzahlen reduzieren, Bindung von Berufseinpendlern an den Wohnstandort <strong>Troisdorf</strong><br />
Neue Wohnbauflächen an vorhandene Flächen anschließen<br />
Vorhandene Infrastrukturen soweit wie möglich auslasten<br />
Angepasst an den Charakter vorhandener Quartiere Funktionsmischungen auch erhalten<br />
2. Gewerbeflächen und wirtschaftliche Entwicklung<br />
Ständige Anpassung und Optimierung <strong>der</strong> kommunale Rahmenbedingungen <strong>zur</strong> Sicherung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Lebensgrundlagen<br />
Qualifiziertes Wachstum an Arbeitsstätten, vorrangig zukunftsorientierte Branchen, Mix mit Synergieeffekten<br />
Arbeitsplatzintensive, emissionsarme und innovationsträchtige Betriebe sowie Dienstleistungsunternehmen<br />
bevorzugt ansiedeln<br />
Flächeninanspruchnahme im Wesentlichen auf die vorhandenen gewerblichen Bauflächen beschränken<br />
Erfor<strong>der</strong>nis neuer Ergänzungsflächen kritisch prüfen und nur beson<strong>der</strong>s begründet in Anspruch nehmen<br />
Möglichkeiten eines Gewerbeflächenrecyclings nutzen<br />
Verbrauchernahe Versorgungsstrukturen erhalten und stärken<br />
Innenstadt als Hauptversorgungszentrum stärken, „Dienstleistungsstandort Bahnhof“ entwickeln<br />
Standortvorteil <strong>des</strong> Flughafens Köln-Bonn nutzen<br />
3. Umwelt- und Lebensqualität<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesse in Gang setzen und för<strong>der</strong>n<br />
Berücksichtigung von Klimaschutz und Klimaanpassung<br />
Flächenverbrauch minimieren<br />
Vorhandene Grünachsen als Verbindungselemente zwischen <strong>der</strong> freien Landschaft und dem besiedelten<br />
Raum erhalten<br />
Qualitativ hochwertige Grünkorridore entwickeln, „Grün in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>“ weiterentwickeln<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> erneuerbaren Energiegewinnung (solar optimierte Gebäu<strong>des</strong>tellung) bei Neuplanungen<br />
berücksichtigen<br />
Flächenversiegelungen bei Neubauvorhaben reduzieren<br />
Energie und Ressourcen sparen<strong>des</strong> Bauen för<strong>der</strong>n<br />
Entsiegelungs- u. Begrünungsmaßnahmen im Bestand för<strong>der</strong>n<br />
4. Verkehrsentwicklung<br />
Verkehrsmittel <strong>des</strong> Umweltverbun<strong>des</strong> (ÖPNV/Fahrrad/Fußgänger) unterstützen<br />
Nachhaltige Wirkung <strong>des</strong> Modellprojektes Fahrradfreundliches <strong>Troisdorf</strong> sichern, Nahmobilität för<strong>der</strong>n<br />
Angebot <strong>des</strong> ÖPNV nachfrageorientiert verbessern<br />
Gewerbegebiete an den ÖPNV anbinden<br />
Bahnhof <strong>Troisdorf</strong> und die Haltepunkte in Spich und Friedrich-Wilhelms-Hütte attraktivieren<br />
Hochbelastete Ortsdurchfahrten durch Ortsumgehungen und sonstige Maßnahmen entlasten<br />
In entlasteten Ortsdurchfahrten Wohnumfeldqualität <strong>zur</strong>ückgewinnen<br />
Wohnquartiere von Schleichverkehren weitestgehend freihalten<br />
Abb. 2: <strong>Stadt</strong>entwicklungsziele<br />
Soweit Planungsgrundlagen für ein aktuelles räumliches Gesamtkonzept fehlten<br />
wurden diese neu erarbeitet. Der Umfang <strong>der</strong> Arbeiten erfor<strong>der</strong>te eine Vergabe dieser<br />
Planungsleistungen an fachlich spezialisierte Büros. Mit <strong>der</strong> Hinzuziehung exter-<br />
4 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Schriftenreihe <strong>des</strong> Archivs <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Band 31,<br />
November 2010, fachgutachterlich erarbeit vom Architekturbüro Vogt-Werling (Marianne Vogt-Werling<br />
und Prof. Dr. Michael Werling), Bergisch Gladbach<br />
Seite 4<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
ner Fachbüros für die Erstellung <strong>der</strong> notwendigen sachlichen Teilkonzepte konnte<br />
zugleich eine gründliche gutachterliche Beratung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschusses<br />
sichergestellt werden, die allen Beschlüssen über Teilkonzepte ergänzend <strong>zur</strong> fachlichen<br />
Begleitung durch die Verwaltung voranging.<br />
1.2.1 Erstellung sachlicher Teilkonzepte<br />
Folgende wesentliche Teilkonzepte wurden als Bausteine für den Flächennutzungsplan<br />
neu erarbeitet:<br />
Fortschreibung <strong>des</strong> Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>zur</strong> Aktualisierung<br />
<strong>des</strong> Datenbestan<strong>des</strong>, Entwicklung eines differenzierten Zentrenkonzeptes<br />
und Abgrenzung von zentralen Versorgungsbereichen <strong>zur</strong> Übernahme in den Flächennutzungsplan<br />
(Abschluss 2011)<br />
Die Fortschreibung <strong>des</strong> Einzelhandelskonzeptes berücksichtigt die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>des</strong> Einzelhandelserlasses 2008 und trifft eine aktualisierte Abgrenzung <strong>der</strong> zentralen<br />
Versorgungsbereiche in konkretisierter Planschärfe gegenüber dem Konzept<br />
2006. Sie ist Grundlage für die Steuerung <strong>des</strong> Einzelhandels auch auf Ebene <strong>des</strong><br />
Flächenutzungsplanes und begründet ein gestuftes Zentrenkonzept <strong>zur</strong> Sicherung<br />
gewachsener, verbrauchernaher Versorgungsstrukturen.<br />
Handlungskonzept Wohnen <strong>zur</strong> aktuellen Erfassung von Angebot und Nachfrage<br />
<strong>zur</strong> Vertiefung <strong>der</strong> vorliegenden regionalen Wohnungsmarktuntersuchungen (Abschluss<br />
2012)<br />
Das Konzept enthält Aussagen und Prognosen zum Wohnbedarf sowie den verfügbaren<br />
Flächenressourcen und Mobilisierungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Innenentwicklung. Es<br />
zeigt die möglichen Entwicklungspfade und den daraus resultierenden Außenentwicklungsanteil<br />
auf, einschließlich einer groben räumlichen Verortung.<br />
Fortschreibung <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplanes (FEP) <strong>zur</strong> Überprüfung und Weiterentwicklung<br />
<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> an öffentlichen Grünflächen in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, Untersuchung<br />
<strong>der</strong> grünplanerischen Einbindungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Außenpotenzialflächen<br />
für den Wohnungsbau (Abschluss 2012)<br />
Die Fortschreibung <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplanes stellt das Angebot an öffentlichen<br />
Grünflächen in <strong>Troisdorf</strong> den empfohlenen Ausstattungsstandards gegenüber<br />
und bewertet die Situation in <strong>Troisdorf</strong> einschließlich <strong>der</strong> Erreichbarkeit von Grünflächen<br />
und öffentlicher Kin<strong>der</strong>spielplätzen.<br />
Allgemeine Artenschutz-Vorprüfung <strong>zur</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> artenschutzrechtlichen<br />
Belange und vertieftes Artenschutzkonzeptes zum Steinkauzvorkommen,<br />
Schwerpunkt Freiraum <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar-Müllekoven (Abschluss 2013).<br />
Durch eine überschlägige Vorabschätzung <strong>des</strong> Artenspektrums und <strong>der</strong> Wirkfaktoren<br />
bezüglich <strong>der</strong> „verfahrenskritischen“ Vorkommen von Tierarten werden auf Ebene<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes artenschutzrechtliche Konflikte erkannt. Es wird auf<br />
Grundlage einer prognostischen Beurteilung geprüft, ob im Rahmen nachgelagerter<br />
Planungs- und Zulassungsverfahren eine artenschutzkonforme Konfliktlösung zu erwarten<br />
ist.<br />
Seite 5<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Landwirtschaftlicher Fachbeitrag <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
(Abschluss 2012).<br />
Die Landwirtschaft steht in <strong>Troisdorf</strong> in erheblicher Konkurrenz zu Flächenansprüchen<br />
an<strong>der</strong>er Nutzungen. Der landwirtschaftliche Fachbeitrag dient dazu, die Folgen<br />
von Flächenverlusten für die Landwirte und ihre Familien besser beurteilen zu können.<br />
Untersuchung <strong>der</strong> altbergbauliche Situation in <strong>Troisdorf</strong> als historische Recherche<br />
<strong>zur</strong> Abgrenzung und Gefährdungsabschätzung (Abschluss 2012)<br />
Aufgrund von Schadensereignissen sind von den Bergbehörden 2004 Karten mit<br />
bergbaulichen Einwirkungsbereichen herausgegeben worden, die das Altbergbaugebiet<br />
Wahner Heide weiträumig abgrenzten. Aufgrund <strong>der</strong> unsicheren Informationslage<br />
umfasste <strong>der</strong> Einwirkungsbereich 60 % <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes. Um bei <strong>der</strong> Aufstellung<br />
von Bebauungsplänen o<strong>der</strong> bei Einzelbauvorhaben eine kleinteilige altbergbauliche<br />
Standortbewertung soweit wie möglich zu vermeiden, werden in <strong>der</strong> Untersuchung<br />
die altbergbaulichen Einwirkungsbereiche <strong>zur</strong> Kennzeichnung im Flächennutzungsplan<br />
fundiert abgegrenzt und einer übergreifenden Gefährdungsbeurteilung unterzogen.<br />
Fortschreibung <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) als kommunales Verkehrskonzept<br />
mit Erstellung eines computergestützten Verkehrsmodells für das<br />
übergeordnete Straßennetz (Teile 1 und 2 sind 2013 abgeschlossen, Teil 3 ist<br />
noch in Arbeit)<br />
Die Fortschreibung <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes berücksichtigt die schon eingetretenen<br />
und zukünftig noch zu erwartenden städtebaulichen und demografischen<br />
Strukturverän<strong>der</strong>ungen im Rahmen einer strategischen Verkehrsplanung. Er zeigt<br />
Schwachstellen auf und gibt handlungsbezogene Maßnahmenempfehlungen <strong>zur</strong><br />
Umsetzung <strong>des</strong> Strategiekonzeptes, insbeson<strong>der</strong>e auch im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsmittelwahl<br />
und <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nahmobilität. Das mit dem Verkehrsmodell<br />
entwickelte Verkehrsnetz ist Grundlage für die Beurteilung aller zukünftigen verkehrsrelevanten<br />
Planungen. Mit dem Verkehrsmodell können die Auswirkungen im Verkehrsnetz<br />
untersucht und prognostiziert werden. Die Ermittlung <strong>des</strong> für die Darstellung<br />
im Flächennutzungsplan relevanten Straßennetzes basiert auf diesem Verkehrsmodell.<br />
Integriertes Klimaschutzkonzept <strong>zur</strong> Erstellung einer CO 2 -Bilanz und <strong>der</strong> Ermittlung<br />
von Energieeinspar- und CO 2 -Min<strong>der</strong>ungspotenzialen mit Empfehlungen und<br />
Maßnahmen für den Klimaschutz (Teil 1 ist 2013 abgeschlossen, Teil 2 und 3 ist<br />
noch in Arbeit).<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Klimaschutzkonzeptes werden die klimaschutzrelevanten Handlungsfel<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung bearbeitet. Sie betreffen auch den Flächennutzungsplan<br />
hinsichtlich Umfang und Verteilung <strong>der</strong> weiteren Siedlungsentwicklung und dem<br />
Ziel einer kompakten und energieeffizienten Siedlungsstruktur. Das Klimaschutzkonzept<br />
soll auch Aussagen treffen <strong>zur</strong> beson<strong>der</strong>en Eignung von Standorten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
<strong>zur</strong> Nutzung erneuerbarer Energien wie z. B. Geothermie, Fernwärme o<strong>der</strong><br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />
Seite 6<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Insgesamt erstreckte sich die Grundlagenarbeit über 3 Jahre. Soweit vom Koordinationsaufwand<br />
leistbar, wurden die Konzepte parallel entwickelt, um den Erarbeitungsprozess<br />
auch im Interesse <strong>der</strong> Aktualität <strong>der</strong> Fachbeiträge zeitlich zu straffen.<br />
Abb. 3: Ablaufplan Erarbeitung <strong>der</strong> kommunalen Planungsgrundlagen<br />
1.2.2 Frühzeitige Beteiligung<br />
Mit dem vorliegenden <strong>Vorentwurf</strong> werden die Öffentlichkeit sowie die Behörden und<br />
Träger Öffentlicher Belange erstmals an <strong>der</strong> Planung beteiligt.<br />
Der Öffentlichkeit wird in Bürgerveranstaltungen Gelegenheit <strong>zur</strong> Information und<br />
Erörterung gegeben. Zusätzlich werden die Planunterlagen im Rathaus während einer<br />
angemessener Frist ausgelegt und im Internet veröffentlicht mit Gelegenheit <strong>zur</strong><br />
Stellungnahme. Auch Einzeltermine <strong>zur</strong> Erörterung werden angeboten.<br />
Den Behörden und Trägern Öffentlicher Belange wird ebenso in angemessener Frist<br />
Gelegenheit <strong>zur</strong> Stellungnahme gegeben. Behördengespräche schließen sich nach<br />
Bedarf an. Ziel ist es, das <strong>Neuaufstellung</strong>sverfahren bis 2015 abzuschließen.<br />
2 Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes<br />
2.1. Lage im Raum, Verkehrserschließung<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> liegt am Übergang zwischen Nie<strong>der</strong>rhein und Mittelrhein zwischen<br />
Köln und Bonn in <strong>der</strong> Kern-Rand-Zone bei<strong>der</strong> Verdichtungsräume. Sie ist mit<br />
75.595 Einwohnern 5 die größte <strong>Stadt</strong> <strong>des</strong> Rhein-Sieg-Kreises, <strong>der</strong> sich bei<strong>der</strong>seits<br />
<strong>des</strong> Rheines um die Bun<strong>des</strong>stadt Bonn erstreckt. In den heutigen <strong>Stadt</strong>grenzen ist<br />
<strong>Troisdorf</strong> am 01.08.1969 im Rahmen <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung im Lande<br />
Nordrhein-Westfalen entstanden durch Zusammenschluss <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> mit<br />
seinerzeit rd. 20.000 Einwohnern mit <strong>der</strong> Gemeinde Sieglar sowie Teilen <strong>der</strong> Ämter<br />
Lohmar und Menden. Die neue <strong>Stadt</strong> hatte damals rd. 49.000 Einwohner. Mit Überschreiten<br />
<strong>der</strong> Schwelle von 60.000 Einwohnern ist <strong>Troisdorf</strong> seit 1991 Große kreisangehörige<br />
<strong>Stadt</strong>.<br />
5 Lan<strong>des</strong>betrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT. NRW), Bevölkerungsstatistik, Stand<br />
30.06.2012<br />
Seite 7<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Das 62 km 2 große <strong>Stadt</strong>gebiet ist naturräumlich geprägt durch die Lage im Südosten<br />
<strong>der</strong> Kölner Bucht zwischen den südlichen Ausläufern <strong>des</strong> Bergischen Lan<strong>des</strong> mit <strong>der</strong><br />
Wahner Heide im Norden und den Flussauen <strong>der</strong> Agger und <strong>der</strong> Sieg, die im Osten<br />
und Süden das <strong>Stadt</strong>gebiet begrenzen. Die Flussauen wie auch die Wahner Heide<br />
sind FFH-Gebiete 6 mit europäischer Bedeutung für den Naturschutz. Sie sind zugleich<br />
bedeutsam für die Erholung <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Troisdorf</strong> und <strong>der</strong> Region.<br />
In <strong>der</strong> Wahner Heide, z. T. auf <strong>Troisdorf</strong>er Gebiet, liegt <strong>der</strong> Verkehrsflughafen Köln-<br />
Bonn, an den <strong>Troisdorf</strong> über die Bun<strong>des</strong>autobahn A 59 direkt angebunden ist. Sie ist<br />
Teil <strong>des</strong> überregionalen Autobahnnetzes und durchschneidet das <strong>Stadt</strong>gebiet. Zugleich<br />
erfüllt sie die Funktion einer regionalen <strong>Stadt</strong>autobahn, an die <strong>Troisdorf</strong> mit<br />
zwei Anschlussstellen (<strong>Troisdorf</strong> und Spich) angebunden ist. Die Anschlussstelle<br />
Porz/Lind liegt nahe <strong>der</strong> nördlichen <strong>Stadt</strong>grenze. Die Bahnstrecken Köln-Koblenz-<br />
Frankfurt und die ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt verlaufen direkt durch das<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet und verbinden <strong>Troisdorf</strong> über Köln und Siegburg mit dem europäischen<br />
Schnellverkehrseisenbahnnetz. In <strong>Troisdorf</strong> halten Regionalzüge und S-Bahnzüge.<br />
Köln-Porz<br />
Lohmar<br />
<strong>Troisdorf</strong><br />
Siegburg<br />
St. Augustin<br />
Abb. 4: <strong>Troisdorf</strong> – Lage im Raum<br />
6 Richtlinie Flor, Fauna, Habitat <strong>der</strong> Europäischen Union vom 21. Mai 1992 <strong>zur</strong> Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen<br />
Lebensräume sowie <strong>der</strong> wildlebenden Tiere und Pflanzen<br />
Seite 8<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die Verteilung <strong>der</strong> Nutzungsarten im <strong>Stadt</strong>gebiet zeigt einen überdurchschnittlichen<br />
Gebäude-, Frei- u. Betriebsflächenanteil und weist damit auf einen höheren Verstädterungsgrad<br />
hin. Dieser geht zu Lasten <strong>der</strong> Landwirtschaftsflächen, <strong>der</strong>en Anteil im<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet mit 21,6 % nur halb so hoch ist wie im Kreis- o<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>durchschnitt.<br />
Allein aus dieser Flächenverteilung zeigt sich die schwierige Situation für die Landwirtschaft<br />
in einem stark suburbanisierten Raum wie <strong>Troisdorf</strong> und die Konkurrenz<br />
unter den Flächennutzungsansprüchen.<br />
Die Waldfläche liegt mit 28,7 % ähnlich hoch wie im Kreisgebiet und deutlich über<br />
dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt. Der relativ große Waldanteil resultiert aus den großflächigen<br />
Natur- und Landschaftsschutzgebieten, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wahner Heide, die auf<br />
Dauer gesichert sind mit allen positiven Effekten für Klima und Umwelt.<br />
Der hohe Verkehrsflächenanteil erklärt sich durch flächenintensive Verkehrsanlagen<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet, insbeson<strong>der</strong>e den Flughafen, aber auch Bahnanlagen. Darin zeigt<br />
sich auch die allgemein gute Erschließung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> und das relativ dichte<br />
klassifiziertes Straßennetz im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />
Abb. 5: Nutzungsarten nach Katasterfläche in <strong>Troisdorf</strong> 7<br />
Das <strong>Stadt</strong>gebiet hat eine charakteristische lanzettförmige Kontur mit einer von Südwest<br />
nach Nordost gekippten Achse. <strong>Troisdorf</strong> grenzt unmittelbar an zwei weitere<br />
Mittelzentren, die Kreisstadt Siegburg und die <strong>Stadt</strong> St. Augustin sowie die Oberzentren<br />
Köln im Norden und Bonn im Süden. Allein die Kernstädte von Siegburg, St. Augustin<br />
und <strong>Troisdorf</strong> bilden zusammen in unmittelbarer Nähe eine gemeinsame, geglie<strong>der</strong>te<br />
<strong>Stadt</strong>fläche von weit über 100.000 Einwohnern. Weitere Nachbarstädte sind<br />
die Städte Rösrath und Lohmar im Bereich <strong>der</strong> Wahner Heide und die <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>-<br />
7 Quelle: IT.NRW, Lan<strong>des</strong>datenbank, Stand: 17.07.2012<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
kassel auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse am Rhein. Die Abstände <strong>der</strong> Nachbarstädte zu <strong>Troisdorf</strong><br />
betragen von Ortsmitte zu Ortsmitte folgende Entfernungen (Luftlinie):<br />
- Siegburg 3,8 km (39.980 Einw.)<br />
- St. Augustin 4,5 km (55.781 Einw.)<br />
- Lohmar 4,7 km (31.200 Einw.)<br />
- Nie<strong>der</strong>kassel 8,8 km (37.757 Einw.)<br />
- Rösrath 9,5 km (27.288 Einw.)<br />
- Bonn 9,9 km (324.899 Einw.)<br />
- Köln 20 km (1.007.119 Einw.) 8<br />
Abb. 6: Verwaltungsglie<strong>der</strong>ung – <strong>Troisdorf</strong> in <strong>der</strong> Region 9<br />
2.2. <strong>Stadt</strong>räumliche Glie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>Troisdorf</strong> glie<strong>der</strong>t sich heute in 12 <strong>Stadt</strong>teile, die aufgrund ihrer siedlungsgeschichtlichen<br />
Entwicklung unterschiedliche Gesichter haben. Aufgrund <strong>der</strong> geringen zentralörtlichen<br />
Bedeutung <strong>Troisdorf</strong>s in vorindustrieller Zeit sind die Ortszentren als dörfliche<br />
Kerne entstanden. Erst durch die starke Zunahme an Einwohnern im 19. und 20<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t bedingt durch die Ansiedlung von Großindustrie entstanden städtische<br />
Strukturen mit einer verdichteteren Bebauung. Diese konzentrierten sich bei<strong>der</strong>seits<br />
<strong>der</strong> Bahnstrecke und <strong>der</strong> alten Handelsstraße Köln-Frankfurt (heute Bun<strong>des</strong>straße<br />
B 8) als Siedlungsband zwischen Köln-Porz und Siegburg. Hier liegt heute das<br />
8 Stand aller Einwohnerzahlen: 30.06.2012<br />
9 Ausschnitt Verwaltungsglie<strong>der</strong>ungskarte IT NRW, Geschäftsbereich Statistik, Graphiken Zensus<br />
2011, http://www.it.nrw.de/statistik/z/daten/grafiken_zensus.pdf, S. 5, zuletzt aufgerufen 03.06.2013<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Hauptsiedlungsgebiet von <strong>Troisdorf</strong> mit den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, <strong>Troisdorf</strong>-<br />
West, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Oberlar und Spich.<br />
B8<br />
Bahnstrecke<br />
A 59<br />
Abb. 7: <strong>Troisdorf</strong> – <strong>Stadt</strong>teilglie<strong>der</strong>ung<br />
Die dörflichen Strukturen haben sich westlich dieses Siedlungsban<strong>des</strong> auf einer Nebenachse<br />
entlang <strong>der</strong> Sieg als beliebte Wohnstandorte weiterentwickelt. Die Autobahn<br />
A 59 trennt diese <strong>Stadt</strong>teile vom Hauptsiedlungsgebiet. Hauptort im westlichen<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Sieglar mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilergänzung Rotter See, die ein<br />
Nebenzentrum bildet. In allen diesen <strong>Stadt</strong>eilen liegen Wohnlagen im Einflussbereich<br />
<strong>der</strong> Bahnstrecken und <strong>der</strong> A 59. Darüber hinaus belasten die stark befahrenen<br />
Hauptverkehrsstraßen, insbeson<strong>der</strong>e die B 8 und die L 332, die Anwohner in den<br />
Ortsdurchfahrten. Betroffen sind die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>, Spich, Sieglar, Eschmar und<br />
Kriegsdorf. Bergheim wird von <strong>der</strong> L 269 tangiert. Altenrath liegt solitär im äußersten<br />
Norden in <strong>der</strong> Wahner Heide. Altenrath und Teile von <strong>Troisdorf</strong>-Mitte sind auch von<br />
Fluglärm betroffen. Die Ausrichtung <strong>der</strong> flughafennahen Siedlungsachse parallel <strong>zur</strong><br />
Hauptstart- und Landebahn vermeidet jedoch direkte Überflüge, sodass nur Randbereiche<br />
betroffen sind.<br />
2.2.1 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
In <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, dem größten <strong>Stadt</strong>teil, leben rd. 20 % <strong>der</strong> Wohnbevölkerung. Er<br />
bildet den Siedlungsschwerpunkt von <strong>Troisdorf</strong> auf <strong>der</strong> Nordostseite <strong>der</strong> Bahnstrecke<br />
mit wichtigen zentralen Infrastruktureinrichtungen (Post, Krankenhaus, Schulen, Mu-<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
seen, <strong>Stadt</strong>halle, Rathaus) und dem Bahnhof <strong>Troisdorf</strong>. Der Busbahnhof <strong>Troisdorf</strong> ist<br />
als mo<strong>der</strong>ne Umsteigeanlage errichtet worden und wird durch eine Bike+Ride-Anlage<br />
sowie ein Parkhaus ergänzt, dass auch Park+Ride-Funktion übernimmt. In <strong>der</strong> 300 m<br />
entfernten Innenstadt liegt das Hauptversorgungszentrum für die gesamte <strong>Stadt</strong>. Im<br />
Rahmen einer 10-jährigen <strong>Stadt</strong>sanierung seit Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre ist die Innenstadt<br />
im zentralen Abschnitt <strong>der</strong> Kölner Straße einschließlich Nebenstraßen vom<br />
Verkehr befreit worden. Eine ausgedehnte Fußgängerzone ist von 1978 bis 1987 an<br />
die Stelle <strong>der</strong> Ortsdurchfahrt getreten und hat die Funktion und Bedeutung <strong>der</strong> Innenstadt<br />
dadurch erheblich verbessert. Der Verkehr wird seitdem auf einer neuen<br />
Straße südlich um die Innenstadt herumgeführt. Unweit <strong>der</strong> Innenstadt bildet die<br />
Burg Wissem ein kulturelles Zentrum als Keimzelle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Sie war <strong>der</strong> Stammsitz<br />
<strong>der</strong> Herren von <strong>Troisdorf</strong> (Truhtesdorf). Der Burgpark erfüllt die Funktion eines zentralen<br />
<strong>Stadt</strong>parkes, <strong>der</strong> in die südlichen Waldflächen <strong>der</strong> Wahner Heide übergeht.<br />
Entlang <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstraßen sind größere Bereiche gemischt genutzt (Wohnen<br />
und Gewerbe), meist in einem Gebäude vereinigt mit gewerblicher Nutzung im<br />
Erdgeschoss und Wohnnutzung in den Obergeschossen. Nur kleinräumig gibt es rein<br />
gewerblich genutzte Bereiche. Zwischen dem Waldrand <strong>der</strong> Wahner Heide und <strong>der</strong><br />
Aggeraue sind ausgedehnte Wohnbereiche entstanden. Die Siedlung Altenforst ist<br />
hier als Großwohnanlage <strong>der</strong> 1970er Jahre entstanden Zur Wohnraumversorgung<br />
<strong>der</strong> belgischen Soldaten und ihrer rd. 5.000 Familien in <strong>der</strong> ehemaligen Garnison<br />
<strong>Troisdorf</strong> ist im Bereich <strong>der</strong> Lohmarer Straße in den 1950er Jahren eine eigene Siedlung<br />
errichtet worden.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte weist das größte geschlossene Wohnsiedlungsgebiet<br />
auf. Entlang <strong>der</strong> B 8 und in <strong>der</strong> Innenstadt ist die Bebauung weitgehend dreigeschossig,<br />
in Einzelfällen auch höher. Ansonsten dominiert eine zweigeschossige Bebauung.<br />
Das am Waldrand gelegene Aggerstadion fasst 10.000 Zuschauern und bietet mit<br />
weiteren Trainingsplätzen beste Bedingungen für den Amateur- und Hochleistungssport.<br />
Das Aggerstadion und viele an<strong>der</strong>e mo<strong>der</strong>ne Sportanlagen in den übrigen<br />
<strong>Stadt</strong>teilen begründen den Ruf <strong>Troisdorf</strong>s als Sportstadt.<br />
Zwischen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und dem <strong>Stadt</strong>teil Spich liegt auf <strong>der</strong> Hauptsiedlungsachse -<br />
eingebettet in den Waldrand <strong>der</strong> Wahner Heide das Werksgelände <strong>der</strong> früheren Dynamit-Nobel<br />
AG (heute Industriepark <strong>Troisdorf</strong>), dem größten <strong>Troisdorf</strong>er Industrieareal.<br />
Es glie<strong>der</strong>t sich in das geschlossene Industrieparkgelände mit vermieteten Objekten<br />
und einen im Rahmen <strong>der</strong> Revitalisierung <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> freigestellten, neu<br />
erschlossenen Gewerbe- und Industriepark für gewerbliche Einzelinvestoren.<br />
2.2.2 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich<br />
In Richtung Köln-Porz schließt sich auf <strong>der</strong> Hauptsiedlungsachse <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Spich<br />
an, <strong>der</strong> als zweitgrößter <strong>Stadt</strong>teil rd. 17 % <strong>der</strong> Wohnbevölkerung aufnimmt. Sein<br />
Zentrum und <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Wohnbebauung liegen nordöstlich <strong>der</strong> Bahnstrecke.<br />
Spich ist mit einem S-Bahn-Haltepunkt an den regionalen Schienenverkehr angebunden.<br />
Am S-Bahn-Haltepunkt befindet sich eine mo<strong>der</strong>ne Umsteigeanlage für<br />
Linienbusse und eine Park+Ride- sowie Bike+Ride-Anlage. Das örtliche Versorgungszentrum<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils liegt 300 m entfernt im historischen Ortskern an <strong>der</strong> B 8<br />
(Hauptstraße) und hat seitlich angelagert in den 1970er Jahren einen durch eine<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Neubebauung geformten „Marktplatz“ erhalten, <strong>der</strong> überwiegend die Funktion eines<br />
Parkplatzes erfüllt. Wie in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte sind entlang <strong>der</strong> B 8 (Hauptstraße) Bereiche<br />
durch gemischte Nutzungen (Wohnen und Gewerbe) gekennzeichnet. Die Bauhöhe<br />
ist an <strong>der</strong> Hauptstraße größtenteils dreigeschossig, in Einzelfällen höher, ansonsten<br />
ist sie ein bis zweigeschossig. Spich weist im Kirchweg zentrumsnah eine<br />
Hochhauswohnanlage <strong>der</strong> 1970er Jahre auf.<br />
Die nordöstlichen Wohnlagen in Spich grenzen an das Waldgebiet am Südrand <strong>der</strong><br />
Wahner Heide und sind ein bevorzugter Wohnstandort. Nach Norden, Westen und<br />
Süden konzentrieren sich in Spich große neue Gewerbegebiete, die den Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> gewerblichen Entwicklung in den letzten 40 Jahren gebildet haben, zuletzt<br />
mit <strong>der</strong> Umnutzung <strong>der</strong> belgischen Kaserne Camp Spich in einen mo<strong>der</strong>nen Gewerbe-<br />
und Industriepark. An <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze zu Köln sind im Zuge <strong>der</strong> Nassauskiesung<br />
die Spicher Seen entstanden. Das Gebiet ist teils rekultiviert, teils wird es gewerblich<br />
genutzt.<br />
2.2.3 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West ist ein zweigeteilter <strong>Stadt</strong>teil westlich <strong>der</strong> Bahnstrecke bzw. im Gleisdreieck<br />
<strong>der</strong> beiden Bahnstrecken. Der <strong>Stadt</strong>teilschwerpunkt liegt auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
<strong>des</strong> Bahnhofs. Durch eine durchgehende Unterführung besteht ein unmittelbarer Anschluss<br />
an Bahnhof und Innenstadt und es können die Versorgungsmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> nahe gelegenen Innenstadt mit in Anspruch genommen werden. Die Mannstaedt-<br />
Werkssiedlung „Rote Kolonie“ bildet einen eigenen historischen Siedlungskern in<br />
diesem Teil von <strong>Troisdorf</strong>-West. Die Bauhöhen schwanken, sind überwiegend zweigeschossig,<br />
erreichen in Teilbereichen aber auch im verdichteteren Wohnungsbau<br />
bis zu vier Geschossen.<br />
Das vielfältige Schulangebot in den <strong>Stadt</strong>teilen wird in <strong>Troisdorf</strong> durch eine Gesamtschule<br />
ergänzt, die gut erreichbar im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West untergebracht ist. Unmittelbar<br />
anschließend an die Gesamtschule entsteht <strong>der</strong> Sportpark Oberlar mit mo<strong>der</strong>nsten<br />
Anlagen für den Vereinssport.<br />
Eine vom übrigen <strong>Stadt</strong>teil abgesetzt Lage hat das Gleisdreieck. Hier liegt das<br />
Werksgelände <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke, einem Walzwerk <strong>zur</strong> Herstellung warm gewalzter<br />
Stahlprofile. Das Werk gehört zu den größten Einzelbetrieben in <strong>Troisdorf</strong>.<br />
Vor dem Werksgelände ist die Werkssiedlung „Kasino-Viertel“ entstanden aus <strong>der</strong><br />
sich eine das gesamte nördliche Gleisdreieck ausfüllende bis zu dreigeschossige<br />
Bebauung entwickelt hat. Sie weist überwiegend Wohnnutzung auf, z. T. aber auch<br />
in Gemengelage mit gewerblicher Nutzung. Versorgungseinrichtungen sind im Gleisdreieck<br />
nicht vorhanden.<br />
Neben dem „Kasino-Viertel“ ist ein kleineres Gewerbegebiet (Kasinostr.) neben dem<br />
Werksgelände <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke neu entstanden. Ein weiteres Gewerbegebiet<br />
(Josef-Kitz-Str.) ist westlich durch Abteilung von aufgegebenen Werksflächen entstanden.<br />
2.2.4 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />
Die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>-West und Friedrich-Wilhelms-Hütte bilden ein geschlossenes<br />
Siedlungsgebiet, unterteilt von <strong>der</strong> rechtsrheinischen Bahnstrecke und <strong>der</strong> L 332<br />
(Willy-Brandt-Ring), die als anbaufreie Lan<strong>des</strong>straße die <strong>Stadt</strong>teile trennt. Die eben-<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
falls früher <strong>zur</strong> Mannstadt-Hütte gehörende Arbeitersiedlung „Schwarze Kolonie“ bildet<br />
den Kern <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Friedrich-Wilhelms-Hütte, <strong>der</strong> im Wesentlichen erst nach<br />
1945 entstanden ist, mit zwei Großwohnanlagen aus den 1970er Jahren. Zentral,<br />
nahe <strong>der</strong> am stärksten verdichteten Bebauung ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Friedrich-Wilhelm-<br />
Hütte angelegt worden. Die Bebauung erreicht eine Höhe von bis zu vier Geschossen,<br />
in den Großwohnanlagen auch höher.<br />
Die zentralen Versorgungseinrichtungen dienen weitgehend <strong>der</strong> Nahversorgung und<br />
haben ihren Schwerpunkt in <strong>der</strong> Mendener Straße. Sie gehen dort entlang <strong>der</strong> Bahnlinie<br />
in eine gewerbliche Nutzung über. Dort liegt <strong>der</strong> S-Bahn-Haltepunkt Friedrich-<br />
Wilhelms-Hütte.<br />
2.2.5 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar<br />
Eine Nebenachse <strong>der</strong> Besiedlung folgt <strong>der</strong> Hangkante <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse an <strong>der</strong><br />
Sieg, die bis <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>kassel am rechten Rheinufer reicht. Die Anbindung an<br />
die Hauptachse stellt <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Oberlar dar, <strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> Südwestseite <strong>der</strong><br />
Bahnstrecke bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Sieglarer Straße entwickelt hat. Auch hier liegt eine<br />
Werkssiedlung <strong>der</strong> Mannstaedt-Werke, die Siedlung „Elisabethstraße“, die Anfang<br />
<strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts errichtet worden ist. Die Bauhöhe erreicht im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar<br />
selten vier Geschosse, nur in Einzelfällen ist die Bebauung auch noch höher.<br />
Die Sieglarer Straße ist das örtliche Nahversorgungszentrum. An die südwestlich <strong>der</strong><br />
Bahnstrecke gelegenen Gewerbegebiete <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Spich schließt Oberlar mit<br />
eigenen Gewerbeflächen an. Der Oberlarer Park liegt als <strong>Stadt</strong>teilpark zwischen dem<br />
Gewerbegebiet und den Wohnlagen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils. Die südöstliche Grenze <strong>des</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teils ist nicht wahrnehmbar. Hier ist Oberlar mit <strong>Troisdorf</strong>-West zusammengewachsen.<br />
2.2.6 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar<br />
Eine weitere deutliche Zäsur im Siedlungsgefüge ähnlich den Eisenbahnstrecken<br />
bildet die Bun<strong>des</strong>autobahn A 59. Sie begrenzt die räumliche Ausdehnung <strong>der</strong> zuvor<br />
beschriebenen <strong>Stadt</strong>teile. Sieglar ist heute <strong>der</strong> drittgrößte <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teil und<br />
war ehemals bis 1969 neben <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine selbständige Gemeinde, zu <strong>der</strong><br />
neben Spich alle <strong>Stadt</strong>teile auf <strong>der</strong> Siedlungsachse entlang <strong>der</strong> Sieg gehörten. Das<br />
historische Ortszentrum weist eine heterogene Bebauung auf, die teils dörflich, teils<br />
auch städtisch bis großstädtisch anmutet mit hohen Verwaltungsgebäuden. Der zentrale<br />
Versorgungsbereich um die Kerpstraße ist relativ klein. Ein großer Teil <strong>des</strong> Zentrums<br />
wird von einer neueren Wohnanlage eingenommen. Im Übrigen sind Teile <strong>des</strong><br />
alten Ortskerns auch noch durch Mischnutzung gekennzeichnet. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Autobahn<br />
sind in den 1970er Jahren Punkthochhäuser und eine Großwohnanlage entstanden.<br />
Die Bauhöhen liegen dort bei sieben Geschossen, sonst bewegen sie sich<br />
in den Wohnlagen allgemein zwischen ein und zwei Geschossen, teilweise drei Geschossen,<br />
im Zentrum aber auch bis zu sechs Geschossen.<br />
Sieglar verfügt über das größte Schulzentrum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Mit dem Berufskolleg <strong>des</strong><br />
Rhein-Sieg-Kreises und <strong>der</strong> Industriemeisterschule sind dort auch regionale Bildungseinrichtungen<br />
angesiedelt. Sieglar ist auch Standort für das zweite <strong>Troisdorf</strong>er<br />
Krankenhaus.<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Zum <strong>Stadt</strong>teil Sieglar gehört ein Gewerbegebiet an <strong>der</strong> A 59, das größtenteils das<br />
Betriebsgelände <strong>der</strong> Fa. Reifenhäuser umfasst, einem <strong>der</strong> größten Einzelbetriebe in<br />
<strong>Troisdorf</strong>. Dort werden Maschinen <strong>zur</strong> Verarbeitung von Kunststoffen gefertigt. In<br />
zentraler Lage von Sieglar liegt <strong>der</strong> Betriebssitz <strong>der</strong> Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft<br />
mit Ihrem Betriebshof für Linienbusse und Rangierlokomotiven <strong>zur</strong> Bedienung<br />
<strong>der</strong> Kleinbahnstrecken.<br />
Die südlichen Wohnlagen von Sieglar grenzen unmittelbar an die Siegaue und sind<br />
ein bevorzugter Wohnstandort.<br />
2.2.7 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See<br />
Nördlich vom Sieglarer Schulzentrum schließt sich <strong>der</strong> in den 1980er Jahren angelegte<br />
Wohnpark Rotter See an, <strong>der</strong> inzwischen westlich <strong>der</strong> A 59 einen eigenen<br />
<strong>Stadt</strong>teil bildet. Die höher verdichtete Bebauung hat ein städtisches Gepräge und<br />
orientiert sich für die dominierenden Mehrfamilienhäuser an <strong>der</strong> klassischen Blockbebauung.<br />
In den Randbereichen sind auch Einfamilienhäuser entstanden. Die Bauhöhen<br />
liegen zwischen ein und zwei Geschossen bei den Einfamilienhäusern und<br />
drei bis vier Geschossen für die Mehrfamilienhäuser.<br />
In <strong>der</strong> geographischen Mitte <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils befindet sich ein kleines Nahversorgungszentrum,<br />
dass durch ein SB-Warenhaus mit angeschlossenem Fachmarktzentrum an<br />
<strong>der</strong> Spicher Straße weitgehend seine ursprüngliche Funktion verloren hat. Zusammen<br />
mit Fach- und Nahversorgungs-Discountmärkten und einem Bau- und Hobbymarkt<br />
hat sich an <strong>der</strong> Spicher Straße in <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See ein großflächiger Einzelhandelsstandort<br />
mit erheblicher Bedeutung für alle westlichen <strong>Stadt</strong>teile entwickelt.<br />
Der für den <strong>Stadt</strong>teil namensgebende Rotter See liegt als ehemaliger, inzwischen<br />
rekultivierter Baggersee zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen Rotter See und Kriegsdorf. Das<br />
Seeufer ist auf <strong>der</strong> Seite <strong>des</strong> Wohnparks parkartig gestaltet. Nördlich <strong>des</strong> Sees um<br />
das historische Haus Rott ist mit dem neuen <strong>Stadt</strong>teil die Grünanlage Haus Rott entstanden.<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft haben die Rhein-Sieg-Werkstätten eine<br />
neue Werkstatt für geistig Behin<strong>der</strong>te errichtet, die größte im Rhein-Sieg-Kreis. Weitere<br />
gewerbliche Nutzungen sind im <strong>Stadt</strong>teil nicht angesiedelt.<br />
2.2.8 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf<br />
Kriegsdorf ist als einziger <strong>Stadt</strong>teil im westlichen <strong>Stadt</strong>gebiet vollständig von Freiraum<br />
umgeben. Er hat in Teilen noch ländliches Gepräge mit einigen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben. Mehrere sind in den nahen Außenbereich ausgesiedelt, um die<br />
Produktionsbedingungen zu verbessern. Den Ortskern bildet die Reichensteinstraße<br />
als alte Dorfstraße mit teilweiser Mischnutzung. Nahversorgung ist nur ansatzweise<br />
vorhanden. Bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> alten Ortslage ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil als Wohnstandort ausgebaut<br />
worden. Das reizvolle landschaftliche Umfeld und ruhige Wohnverhältnisse verschaffen<br />
den Kriegsdorfer Wohngebieten eine hohe Lagegunst. Die Bebauung erreicht<br />
Bauhöhen von ein bis zwei Geschossen.<br />
Mit dem Airport-Gewerbepark Junkersring liegt im <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf das zuletzt<br />
entstandene große Gewerbegebiet <strong>Troisdorf</strong>s, das grenzüberschreitend auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> Nachbarstadt Nie<strong>der</strong>kassel seine Fortsetzung finden soll. Zwischen dem<br />
Gewerbegebiet und den Wohnlagen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Kriegsdorf liegt <strong>der</strong> Golfplatz<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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<strong>Troisdorf</strong>. Zusammen mit an<strong>der</strong>en Sport- und Freizeitangeboten im Umfeld ist hier<br />
ein sportives Zentrum entstanden mit Eissporthalle, Reiterhof, Tennisanlage, Soccer-<br />
Dome, Kletterhalle und Bowling-Center, das so im Rhein-Sieg-Kreis nur in <strong>Troisdorf</strong><br />
zu finden ist.<br />
2.2.9 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar<br />
Übergangslos geht die Bebauung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Sieglar in das Siedlungsgebiet<br />
Eschmar über. Der <strong>Stadt</strong>teil hat sich aus einem Straßendorf entwickelt und zeigt in<br />
<strong>der</strong> Ortsdurchfahrt z. T. noch dörflichen Charakter. Die südlichen Wohnlagen sind<br />
auch hier durch die Lage <strong>zur</strong> Siegaue bevorzugt. Im Norden ist in den 1970er Jahren<br />
die Gartenstadt Eschmar im verdichteten Flachbau entstanden mit einer im Wesentlichen<br />
auf das kleine Nahversorgungszentrum beschränkten hochverdichteten mehrgeschossigen<br />
Bebauung. Hier erreicht die Bebauung Höhen von bis zu 5 Geschossen,<br />
ansonsten bewegen sich die Bauhöhen zwischen ein und zwei Geschossen, z.<br />
T. auch drei Geschossen. Die alte Ortslage weist teilweise Mischnutzung auf ohne<br />
nennenswerte Nahversorgung. Am Vorgebirgsblick ist <strong>der</strong> Parkfriedhof Eschmar entstanden<br />
mit friedhofsbezogenen Gewerbebetrieben (Gärtnerei, Steinmetz, etc.).<br />
Nördlich im Freiraum liegt <strong>der</strong> Eschmarer See, eine ehemalige Nassauskiesung. Die<br />
Rekultivierung <strong>des</strong> Sees ist weitgehend abgeschlossen. Im Anschluss bei<strong>der</strong>seits<br />
<strong>des</strong> Eschmarer Sees sind Trockenauskiesungen im Betrieb mit längerfristigen Genehmigungen.<br />
An diesem Standort hat sich auch eine Bauschutt-Recycling-Anlage<br />
mit ebenfalls befristeter Genehmigung angesiedelt.<br />
2.2.10 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven<br />
Nach einer gut 300 m breiten Freiraumzäsur, die einen wichtigen Biotopverbund zwischen<br />
Siegaue und Nie<strong>der</strong>terrasse darstellt, schließt sich auf <strong>der</strong> Siedlungsachse<br />
entlang <strong>der</strong> Sieg in Richtung Südwesten nach Eschmar <strong>der</strong> im Ortskern ebenfalls<br />
ländlich anmutende <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven an. Er geht unmittelbar in den benachbarten<br />
<strong>Stadt</strong>teil Bergheim über. Die alte Dorfstraße in Müllekoven ist teilweise von<br />
Mischnutzung geprägt, weist aber kaum Nahversorgungsmöglichkeiten auf. Die Bebauung<br />
ist ein- bis zweigeschossig. Die Wohnlagen am Rande <strong>der</strong> Siegaue sind von<br />
hoher Qualität. Im <strong>Stadt</strong>teil gibt es kein rein gewerblich genutztes Gebiet.<br />
2.2.11 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Bergheim ist durch seine Lage am Hochufer <strong>der</strong> Sieg geprägt mit dem<br />
Siegmündungsgebiet in den Rhein und dem Discholl, einem Sieg-Altarm. Bergheim<br />
grenzt dort an die Nachbarstädte Bonn und Nie<strong>der</strong>kassel. Das Wohngebiet „Am<br />
Krausacker“ ist eine im Wesentlichen in 10 Jahren realisierte Entwicklungsmaßnahme<br />
<strong>zur</strong> Deckung <strong>des</strong> dringenden Wohnbedarfs, begonnen 1999. Am Elly-Heuss-<br />
Knapp-Platz besteht in geringem Umfang eine Nahversorgungsmöglichkeit. Die Nahversorgung<br />
im alten Ortszentrum Bergheim erreicht auch nur die Größe einer Nahversorgungslage.<br />
An <strong>der</strong> Grenze zu Müllekoven existiert jedoch, integriert in die<br />
Wohnbaufläche, ein Nahversorgungsmarkt. Ein weiterer großflächiger Nahversorgungsmarkt<br />
ist peripher am Ortsrand in <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong> Neubaugebietes „Am Krausacker“<br />
angesiedelt. Die Bebauung im <strong>Stadt</strong>teil ist bis zu drei Geschosse hoch, ansonsten<br />
findet sich fast ausschließlich eine ein- bis zweigeschossige Bebauung.<br />
Seite 16<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Bergheim besitzt ein eigenes kleineres Gewerbegebiet südlich <strong>der</strong> Rheinstraße<br />
(L332).<br />
Das in <strong>der</strong> Siegaue gelegenen Ausflugslokal „Zur Siegfähre“ mit <strong>der</strong> Möglichkeit für<br />
Fußgänger und Radfahrer, dort über die Sieg überzusetzen, ist ein regional bekanntes<br />
Ausflugsziel im <strong>Stadt</strong>teil.<br />
Nördlich im Freiraum liegt <strong>der</strong> Mondorfer See, eine vor kurzem abgeschlossene Nassauskiesung<br />
mit einigen angrenzenden Trockenauskiesungsflächen. Die Rekultivierung<br />
<strong>des</strong> Sees ist noch nicht abgeschlossen.<br />
2.2.12 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath<br />
Von dem zusammenhängenden Siedlungsbereich räumlich getrennt liegt im Norden<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes in <strong>der</strong> Wahner Heide <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Altenrath, <strong>der</strong> sich ursprünglich<br />
als Streusiedlung entwickelt hat. Nachdem das kleine Heidedorf bis 1938 Jahren<br />
vollständig geräumt und in den Truppenübungsplatz Wahner Heide einbezogen worden<br />
ist, konnte es erst nach Rückkauf durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in den 1980er Jahren<br />
planungsrechtlich im Bestand gesichert werden. Zugleich wurden Flächen zwischen<br />
den einzelnen Siedlungsansätzen planmäßig aufgesiedelt. Die Bebauung ist ein- bis<br />
zweigeschossig. Teile <strong>der</strong> Altbebauung sind Siedlungssplitter im Außenbereich geblieben,<br />
umgeben von den Landschafts- und Naturschutzgebieten <strong>der</strong> Wahner Heide.<br />
Teilweise liegen sie auch in <strong>der</strong> Lärmschutzzone <strong>des</strong> Flughafens und finden<br />
schon von daher ihre Beschränkung in <strong>der</strong> räumlichen Entwicklung.<br />
Unmittelbar im Naturschutzgebiet <strong>der</strong> Wahner Heide liegt die zweite ehemalige belgische<br />
Kaserne in <strong>Troisdorf</strong>, das Camp Altenrath, das im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen<br />
für den Ausbau <strong>des</strong> Kölner Autobahnringes vollständig renaturiert worden<br />
ist.<br />
<strong>Stadt</strong>teil<br />
Einwohner<br />
insgesamt<br />
Anteil<br />
Gesamtstadt<br />
Ausländische<br />
Einwohner<br />
Anteil<br />
im <strong>Stadt</strong>teil<br />
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte 16.075 20,1 % 2.667 16,6 %<br />
Spich 12.796 16,7 % 1.059 8,3 %<br />
Sieglar 8.939 11,7 % 953 10,7 %<br />
Friedrich-Wilhelms-Hütte 7.222 9,4 % 1.247 17,3 %<br />
Oberlar 6.057 7,9 % 1.065 17,6 %<br />
Bergheim 5.713 7,2 % 291 5,1 %<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West 5.498 7,5 % 783 14,2 %<br />
Rotter See 3.962 5,2 % 310 7,8 %<br />
Eschmar 3.101 4,1 % 168 5,4 %<br />
Kriegsdorf 3.037 4,0 % 133 4,4 %<br />
Altenrath 2.342 3,0 % 92 3,9 %<br />
Müllekoven 1.855 2,4 % 55 3,0 %<br />
76.597 8.823 11,5 %<br />
Tab. 1: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile nach Einwohnerzahl (Stand 31.12.2012) 10<br />
10 Einwohnerstatistik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> (abweichend von <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>statistik mit Zeitwohnsitzen)<br />
Seite 17<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
2.3. Siedlungsentwicklung<br />
Die <strong>Troisdorf</strong>er Siedlungsentwicklung reicht etwa 1.500 Jahren <strong>zur</strong>ück. „Das Bild <strong>der</strong><br />
heute sichtbaren ländlichen Besiedlung prägte sich nach <strong>der</strong> fränkischen Landnahme<br />
aus, die <strong>der</strong> römischen Vorherrschaft folgte. Im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet sind es ab<br />
etwa 500 n. Chr. die Höfe, Adelssitze und Dörfer, die das Gebiet <strong>der</strong> kaum besiedelten<br />
Mittelterrasse nutzen und so bis in die Neuzeit in den Blick kommen. Nach <strong>der</strong><br />
fränkischen Besiedlung vollzieht sich im Mittelalter u. a. ein Kampf um die Vorherrschaft<br />
<strong>der</strong> Erzbischöfe von Köln auch im Raum <strong>Troisdorf</strong>, in <strong>des</strong>sen Verlauf die Burgenbesitzer<br />
massiv gefor<strong>der</strong>t werden. In dieser Zeit, vom 9. bis zum 13. Jh., wird das<br />
Bild <strong>der</strong> Dörfer, die heute die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ausmachen, wie auch das Bild <strong>der</strong><br />
Landschaft entscheidend geprägt. Das Grundnetz aus Entwicklungskernen wurde<br />
damit gelegt, die im Wesentlichen den heutigen <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teilen entsprechen.“<br />
11<br />
Die Siedlungsentwicklung über die weiteren Jahrhun<strong>der</strong>te verläuft sehr langsam auf<br />
den begrenzten wirtschaftlichen Grundlagen einer Agrargesellschaft. Die gesamtgesellschaftlichen<br />
Bedingungen und die Lebensumstände <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
boten nur begrenzte Möglichkeiten für eine Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung.<br />
Bescheidene Siedlungserweiterungen folgten bestehenden Straßen- und Wegeverläufen<br />
o<strong>der</strong> entwickelten sich an einigen Ortsrän<strong>der</strong>n. Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
kündigt sich in Deutschland allmählich <strong>der</strong> Übergang <strong>zur</strong> Industriegesellschaft an mit<br />
einem einsetzende gesellschaftlichen Wandel, Fortschritten auf dem Gebiet <strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />
und wirtschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen. Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts beginnt<br />
in <strong>Troisdorf</strong> die Ansiedlung industrieller Großbetriebe.<br />
„Im Jahre 1825 kommt es <strong>zur</strong> Gründung <strong>der</strong> Sieg-Rheinischen-Hütten AG – den späteren<br />
Mannstaedt-Werken - durch den Obergeometer Windgassen. Drei Gründe hatten<br />
den Unternehmer die Sieg-Agger-Nie<strong>der</strong>ung als Standort für seinen Betrieb wählen<br />
lassen: Erstens die Nähe <strong>des</strong> Erzes, zweitens die Nähe und <strong>der</strong> Vorrat an Holzkohle<br />
aus den umliegenden Wäl<strong>der</strong>n und drittens die Wasserkraft. Zu diesem Zweck<br />
kaufte er die Mühlen am Sieglarer Mühlengraben und erwarb damit die notwendigen<br />
Wasserrechte. Die Errichtung <strong>der</strong> Hütte erweist sich demnach als rohstoff- und energieorientiert,<br />
wie es für die frühen Industrieanlagen typisch war.“ 12 Eisen- und Manganerzvorkommen<br />
wurden in <strong>der</strong> nahen Wahner Heide ausgebeutet. Bis 1880 wurde<br />
für die Friedrich-Wilhelms-Hütte Raseneisenstein aus Spich geför<strong>der</strong>t. 13<br />
Während dieser Zeit siedelten sich Zulieferbetriebe und weiterverarbeitende Betriebe<br />
<strong>der</strong> Eisen- und Stahlbranche an, die <strong>Troisdorf</strong> zu einem Industriestandort machten.<br />
1910 werden die Eisenhütte und das Walzwerk vom Kölner Industriellen Louis<br />
Mannstaedt übernommen und in großem Umfang <strong>zur</strong> Betriebsverlagerung <strong>des</strong> bisherigen<br />
Betriebes aus Köln-Kalk ausgebaut. Er lässt die „Kolonie-Siedlungen“ <strong>zur</strong> Unterbringung<br />
<strong>der</strong> neuen Arbeitskräfte errichten. „Für die Umwandlung <strong>Troisdorf</strong>s von<br />
einer unbedeutenden, agrarisch strukturierten Siedlung zu <strong>der</strong> größten Industriestadt<br />
<strong>des</strong> Kreises ist allerdings ebenso <strong>der</strong> im Jahre 1886/87 erfolgte Bau <strong>der</strong> „Zündhüt-<br />
11 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd., Seite 14<br />
12 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd., Seite 216<br />
13 De<strong>der</strong>ichs, Matthias in : <strong>Troisdorf</strong>er Jahreshefte XXXI/2001, S. 84-90<br />
Seite 18<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
chen- und Sprengkapselfabrik“ – <strong>der</strong> späteren Dynamit-Nobel AG – mit verantwortlich.<br />
Da sich <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> dieses in je<strong>der</strong> Hinsicht einflussreichen Werkes schon recht<br />
früh auch mit <strong>der</strong> Kunststoffproduktion beschäftigte, gab es in dieser Sparte ebenso<br />
beeindruckende Folgeindustrien“. 14 1905 gelingt <strong>der</strong> Dynamit Nobel AG mit <strong>der</strong> Celluloid-Produktion<br />
<strong>der</strong> Einstieg in dieses zukunftsweisende Geschäftsfeld. <strong>Troisdorf</strong><br />
wird zum Sitz <strong>der</strong> Hauptverwaltung. 1954 wird hier das erste in Serie hergestellte<br />
Kunststofffenster mit dem Markennamen Trocal vorgestellt und eröffnet eine Serie<br />
von weltbekannten Markennamen mit <strong>der</strong> Vorsilbe Tro… als Zeichen Ihrer Herkunft.<br />
Die Ansiedlung und Entwicklung <strong>der</strong> beiden Großbetriebe Mannstaedt-Werke und<br />
Dynamit-Nobel wurde durch den Bau <strong>der</strong> Köln-Gießener Eisenbahn 1854 (Siegstrecke<br />
Richtung Frankfurt) und <strong>Troisdorf</strong>–Nie<strong>der</strong>lahnstein (Rheinstrecke) 1871 begünstigt,<br />
die <strong>Troisdorf</strong> mit dem Eisenbahnnetz in Deutschland verbanden. Die beiden<br />
Großbetriebe prägten über 100 Jahre die Wirtschaftsstruktur in <strong>Troisdorf</strong> und waren<br />
<strong>der</strong> Motor für die Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung. Dies führte „zunächst im<br />
Umfeld <strong>der</strong> Industrie (<strong>Troisdorf</strong>, Spich, Oberlar) zu prägenden Ortserweiterungen. Im<br />
<strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte entstanden die ersten Werkswohnungen für die<br />
Arbeiter und Angestellten <strong>der</strong> Eisenhüttenschmelze und damit <strong>der</strong> Siedlungsimpuls<br />
für eine weitere bis in unsere Zeit anhaltende städtebauliche Entwicklung.<br />
„In <strong>der</strong> Folgezeit … hatte <strong>Troisdorf</strong> im Vergleich zu den umliegenden Ortschaften<br />
(und späteren <strong>Stadt</strong>teilen) durch seine sprunghaft entwickelte Industrie das größte<br />
Wachstum zu verzeichnen. Dies drückte sich nicht nur in <strong>der</strong> Verdichtung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Siedlungsfläche aus, son<strong>der</strong>n es entstanden weitere Viertel in den Randlagen,<br />
die zu einer deutlichen Ausweitung <strong>des</strong> Ortes beitrugen. Dies gilt, wenn auch<br />
nicht in dieser Intensität wie in <strong>Troisdorf</strong>, auch für Oberlar und Spich. In den an<strong>der</strong>en<br />
<strong>Stadt</strong>teilen beschränkt sich dies eher auf die weitere Verdichtung bzw. behutsame<br />
städtebauliche Erweiterung in Form von Bebauungs- und Siedlungsstreifen entlang<br />
<strong>der</strong> historischen Bebauung.“ 15<br />
Eine Son<strong>der</strong>entwicklung beginnt 1936 für das kleine Heidedorf Altenrath durch die<br />
Einbeziehung in den Truppenübungsplatz Wahner Heide, die endgültig erst mit dem<br />
Rückkauf in <strong>der</strong> 1980er Jahren gelingt, nachdem die Ausbaupläne für den Flughafen<br />
nicht weiterverfolgt worden sind. In den übrigen Ortsteilen verän<strong>der</strong>ten die mit dem<br />
Wirtschaftsaufschwung entstehenden Nachkriegsbauten das Ortsbild jedoch stark.<br />
„Die beiden Industrieanlagen in <strong>Troisdorf</strong> (Klöckner-Mannstaedt-Werke und Dynamit-<br />
Nobel AG) entwickelten sich weiter und waren schon in den 1950er Jahren wie<strong>der</strong> an<br />
führen<strong>der</strong> Stelle, nicht nur in <strong>Troisdorf</strong>, son<strong>der</strong>n auch <strong>des</strong> gesamten Rhein-Sieg-<br />
Kreises. Im Schatten dieser Großindustrie konnten die Klein- und mitteständischen<br />
Betriebe ebenfalls erneut Fuß fassen, was auch <strong>zur</strong> Ausweisung neuer Gewerbeflächen<br />
führte. Der wirtschaftliche Erfolg und <strong>der</strong> Zuzug neuer Einwohner ließ in kürzester<br />
Zeit neuen mo<strong>der</strong>nen Wohnraum entstehen. Diese Entwicklung lässt sich für die<br />
<strong>Stadt</strong>teile Oberlar und Spich – wenn auch nicht in <strong>der</strong> Intensität wie in <strong>Troisdorf</strong> –<br />
nachvollziehen. In den übrigen <strong>Stadt</strong>teilen werden ebenfalls neue Besiedelungsflächen<br />
hinzugewonnen.“ 16<br />
14 Denkmalpflegeplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Schriftenreihe <strong>des</strong> Archivs <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Band 31,<br />
November 2010, Seite 216, 217<br />
15 Denkmalpflegeplan, ebd.,S. 15<br />
16 Denkmalpflegeplan, ebd.,S. 15<br />
Seite 19<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die Beschäftigtenzahlen in den beiden industriellen Großbetrieben erreichten 1961<br />
mit 23.509 Beschäftigten ihren vorläufigen Höchststand. 17 Der einsetzende Strukturwandel<br />
und <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Globalisierung führten danach zu einem erheblichen<br />
Verlust von Arbeitsplätzen. Um die Anfälligkeit <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Wirtschaft gegen konjunkturelle<br />
und strukturelle Krisen zu verringern, wurden in <strong>der</strong> Folge insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Spich große neue Gewerbeflächen <strong>zur</strong> Ansiedlung mittelständischer Betriebe geschaffen.<br />
Damit gelang es die Verluste an Arbeitskräften mehr als aufzufangen. Der<br />
Dynamit-Nobelkonzern existiert seit 2004 nicht mehr. Die <strong>Troisdorf</strong>er Betriebsflächen<br />
wurden nach Zwischenerwerb durch die städtische Entwicklungsgesellschaft an die<br />
Fa. Keystone verkauft, die als Dienstleister den Gebäudebestand verwaltet und an<br />
einzelne Firmen vermietet. Im gleichen Jahr begann im Camp Spich die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Konversionsmaßnahme, die zu einer weiteren Stabilisierung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Grundlagen beiträgt.<br />
Durch den anhaltenden Zuwachs an Wohn- und Arbeitsstätten sind die Flächenreserven<br />
<strong>der</strong> Siedlungsentwicklung nach dem <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennutzungsplan<br />
weitgehend ausgeschöpft. Die Siedlungsentwicklung erreicht oft auch natürliche<br />
Grenzen, insbeson<strong>der</strong>e die großräumigen Schutzgebiete für Natur und Landschaft<br />
o<strong>der</strong> Verkehrstrassen, sodass ein Ende <strong>der</strong> äußeren Entwicklung absehbar ist. Daher<br />
ist bereits seit mehreren Jahrzehnten parallel zu Siedlungserweiterungen auch<br />
eine gezielte Innenentwicklung nicht nur <strong>zur</strong> Umnutzung gewerblicher Bereiche betrieben<br />
worden, son<strong>der</strong>n auch <strong>zur</strong> Verdichtung <strong>des</strong> Wohnungsbestan<strong>des</strong> im bestehenden<br />
Siedlungsgebiet.<br />
Abb. 8: Siedlungsentwicklung von 1823 -1955 und heutige <strong>Stadt</strong>ausdehnung (grau) 18<br />
17 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, DBE GmbH, Stuttgart, Deutsche Gesellschaft für<br />
Landentwicklung GmbH, Bad Homburg, Planerbüro Zlonicky, Essen, Israel Institute of Urban –Studie<br />
Ltd., Tel Aviv, April 1972, Seite 27 – später auch als „<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan“ veröffentlicht<br />
18 Denkmalpflegplan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, ebd.,S. 17<br />
Seite 20<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
3 Übergeordnete Planungsvorgaben<br />
3.1. Anpassung an die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung<br />
Das Recht und die Pflicht <strong>zur</strong> kommunalen Bauleitplanung ist nach § 1 Abs. 4<br />
BauGB zugleich mit <strong>der</strong> Maßgabe verbunden, die eigenen Pläne <strong>der</strong> übergeordneten<br />
räumlichen Gesamtplanung anzupassen. Nach § 1 <strong>des</strong> Raumordnungsgesetzes <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong> (ROG) 19 ist <strong>der</strong> Gesamtraum <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland und seine<br />
Teilräume durch zusammenfassende, überörtliche und fachübergreifende Raumordnungspläne,<br />
zu entwickeln, zu ordnen und zu sichern. Die Anpassung <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
ist dabei keine „Einbahnstraße“. Sie ist gebunden an eine Beteiligung <strong>der</strong><br />
Kommunen an <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Raumordnungspläne, die eine Anpassungspflicht<br />
auslösen sollen. Das im ROG verankerte Gegenstromprinzip soll eine angemessene<br />
Berücksichtigung örtlicher Interessen bei <strong>der</strong> Abwägung mit überörtlichen Belangen<br />
sicherstellen. Zur differenzierten Abwägung <strong>der</strong> Interessen unterscheidet § 3 ROG<br />
zwischen Zielen <strong>der</strong> Raumordnung als verbindliche Vorgaben sowie Grundsätzen<br />
<strong>der</strong> Raumordnung als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- o<strong>der</strong> Ermessensentscheidungen<br />
auf <strong>der</strong> nachgeordneten Planungsebene.<br />
Nach § 8 Abs. 1 ROG erfolgt die Raumordnung zweistufig. So sind in den Län<strong>der</strong>n<br />
ein Raumordnungsplan für das Lan<strong>des</strong>gebiet (lan<strong>des</strong>weiter Raumordnungsplan) und<br />
Raumordnungspläne für <strong>des</strong>sen Teilräume (Regionalpläne) aufzustellen.<br />
Abb. 9: Räumliches Planungssystem 20<br />
Die Pläne <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>raumordnung werden in Nordrhein-Westfalen auf Grundlage<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes (LPlG) aufgestellt. 21 Raumordnungspläne auf Lande-<br />
19 Raumordnungsgesetz (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt geän<strong>der</strong>t d. Gesetz<br />
v. 31.7.2009 (BGBl. I S. 2585)<br />
20 Bun<strong>des</strong>amt für Bauwesen und Raumordnung, Raumordnungsbericht 2011, Bonn 2012, S. 128<br />
Seite 21<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
ebene sind das als Gesetz beschlossene Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm (§ 16) und<br />
<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan (§17) <strong>der</strong> obersten Lan<strong>des</strong>planungsbehörde. Auf regionaler<br />
Ebene sind es i. d. R. die Regionalpläne, die von den Regionalräten bei den<br />
Regionalplanungsbehörden (Bezirksregierungen) aufgestellt werden.<br />
3.2. Großräumige Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung<br />
Die städtebauliche Entwicklung einer Kommune wird maßgeblich von <strong>der</strong> großräumigen<br />
Entwicklung bestimmt, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Regionalentwicklung, die in den Teilräumen<br />
<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland aufgrund ihrer individuellen geographischen<br />
und sozioökonomischen Grundvoraussetzungen unterschiedlich verläuft.<br />
<strong>Troisdorf</strong> liegt am südlichen Ende <strong>des</strong> Verdichtungsraumes Rhein/Ruhr, <strong>der</strong> achsial<br />
mit dem Verdichtungsraum Rhein/Main verbunden ist. Die Entwicklung dieser Raumstruktur<br />
resultiert aus den Bedingungen <strong>der</strong> ersten Industrialisierung im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
in <strong>der</strong> das Eisenbahnnetz entstand und begonnen wurde, das Straßennetz für<br />
den motorisierten Straßenverkehr auszubauen. Die achsiale Ausprägung <strong>der</strong> Siedlungsstruktur<br />
folgt bis heute diesen Verkehrslinien mit dem Ziel, entlang leistungsfähiger<br />
Verkehrswege die Besiedelung zu konzentrieren.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Troisdorf</strong><br />
Hessen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Abb. 10: Großräumige siedlungsstrukturelle Lage <strong>Troisdorf</strong>s<br />
Einwohnerdichtekarte, dunkelrot Verdichtungsräume 22<br />
21 Neufassung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes vom 03.05.2005 (GV. NRW. S. 430), zuletzt geän<strong>der</strong>t d.<br />
Gesetz v. vom 29. Januar 2013 (GV. NRW S. 33)<br />
22 Ausschnitt Karte Bevölkerungsdichte (Einwohner je km 2 ) Raumordnungsbericht 2005, ebd., S. 16<br />
Seite 22<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
<strong>Troisdorf</strong><br />
Abb. 11: Bevölkerungsprognose 2025, Verän<strong>der</strong>ung zu 2055<br />
blau (-), gelb (+/-), rot (+), <strong>Troisdorf</strong> + 3 bis + 10 % 23<br />
Der Wandel <strong>der</strong> Bedingungen in den Verdichtungsräumen seit <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong><br />
Raumstruktur führt dazu, dass Verdichtungsräume nicht per se Wachstumskerne <strong>der</strong><br />
Siedlungsentwicklung bleiben. Vielmehr können wichtige Funktionsverluste und <strong>der</strong><br />
damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen negative Entwicklungsprozesse auslösen.<br />
Bei einer genaueren Betrachtung <strong>der</strong> Raumentwicklung auf regionaler Ebene zeigen<br />
sich deutliche Unterschiede in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> großräumigen Verdichtungsräume.<br />
Die Bevölkerungsprognose 2025 für das Bun<strong>des</strong>gebiet geht von einer weiteren<br />
Ausprägung <strong>der</strong> aktuellen Entwicklungstendenzen aus. Während <strong>der</strong> nördliche Teil<br />
<strong>des</strong> Verdichtungsraumes Rhein/Ruhr von einer negativen Bevölkerungsentwicklung<br />
gekennzeichnet sein wird, bleibt die Entwicklung im südlichen Teil nach <strong>der</strong> prognostizierten<br />
Entwicklung auf einem relativ stabilen Wachstumspfad.<br />
Sowohl die Zuwan<strong>der</strong>ung aus an<strong>der</strong>en Staaten nach Deutschland als auch die Binnenwan<strong>der</strong>ung<br />
innerhalb Deutschlands werden getragen von einem mobilen Bevölkerungsanteil,<br />
<strong>der</strong> seinen Wohnort nach den ökonomischen Voraussetzungen wählt,<br />
insbeson<strong>der</strong>e nach <strong>der</strong> Arbeitsplatzsituation. Die wirtschaftliche Stärke o<strong>der</strong> Schwäche<br />
eines Raumes steuert unmittelbar den Wan<strong>der</strong>ungssaldo. Im Raumordnungsbericht<br />
2005 wird eine Zahl von 8 Mio. Menschen jährlich genannt, die innerhalb<br />
Deutschlands umzieht. Allerdings entfallen 7 Mio. auf den Umzug in benachbarte<br />
Gemeinden o<strong>der</strong> Kreise.<br />
23 BBR-Berichte Kompakt 2/2008, Bevölkerungsprognose 2025, S. 2, Abb. Künftige kleinräumige<br />
Bevölkerungsdynamik<br />
Seite 23<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Abb. 12: Langfristig prognostizierte großräumige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 24<br />
In den Verdichtungsräumen bestand lange Zeit eine Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung. Von<br />
diesem Suburbanisierungsprozess profitierten die Umlandgemeindentypen wie<br />
<strong>Troisdorf</strong> beson<strong>der</strong>s. Auch wenn sich dieser Prozess abschwächt, bleibt er ein wesentlicher<br />
Faktor für Wan<strong>der</strong>ungsgewinne wie die Attraktivität <strong>des</strong> Gesamtraumes.<br />
Welche Faktoren die Attraktivität bestimmen, machen die inzwischen regelmäßig und<br />
flächendeckend in Deutschland und Europa durchgeführten Rankings deutlich, z. B.<br />
<strong>der</strong> Zukunftsatlas <strong>der</strong> Prognos AG. 25<br />
24 Raumordnungsbericht 2005, ebd., S. 33<br />
25 http://www.prognos.com/Zukunftsatlas-2010-Regionen.753.0.html<br />
Seite 24<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
3.3. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />
Das zuletzt durch Gesetz vom 17.12.2009 geän<strong>der</strong>te Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm<br />
(LePro) von 1974 ist durch Ablauf <strong>der</strong> befristeten Geltungsdauer am 31.12.2011 außer<br />
Kraft getreten.<br />
Die Lan<strong>des</strong>regierung hat einen neuen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan 2025 angekündigt, in<br />
den auch Regelungstatbestände <strong>des</strong> bisherigen LePro zum Einzelhandel mit aufgenommen<br />
werden sollen. Die Regelungen <strong>des</strong> § 24a LePro <strong>zur</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Zulässigkeit<br />
von Factory Outlet Centern (Direktvertriebszentren) hatten nach dem Urteil<br />
<strong>des</strong> Verfassungsgerichtshof <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW vom 26.08.2009 und dem Urteil <strong>des</strong><br />
Oberverwaltungsgerichtes Münster vom 30.09.2009 wegen <strong>der</strong> festgestellten unzulässigen<br />
Einschränkung <strong>der</strong> kommunalen Planungshoheit beson<strong>der</strong>s im Fokus gestanden.<br />
Vor diesem Hintergrund sowie neuen verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen für<br />
die Raumordnung ist die Erarbeitung eines neuen umfassenden Lan<strong>des</strong>entwicklungsplans<br />
vorsehen. Wegen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Dringlichkeit neuer lan<strong>des</strong>planerischer<br />
Ziele zum Einzelhandel liegt bereits ein „Sachlicher LEP-Teilplan Großflächiger Einzelhandel“<br />
im Entwurf vor, <strong>der</strong> auch bereits das Beteiligungsverfahren durchlaufen<br />
hat. Dieser neue Teilplan <strong>des</strong> LEP ist bisher aber auch noch nicht wirksam geworden.<br />
Im bisher noch gültigen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW)<br />
von 1995 26 ist <strong>Troisdorf</strong> im Kartenteil A (Siedlungsräumliche Grundstruktur, zentralörtliche<br />
Glie<strong>der</strong>ung und Entwicklungsachsen) als Mittelzentrum in einer Ballungsrandzone<br />
dargestellt. Die Hauptsiedlungsachse <strong>Troisdorf</strong>s im Verlauf <strong>der</strong> überörtlichen<br />
Verkehrsinfrastruktur zwischen den Verdichtungsräumen Rhein/Ruhr und<br />
Rhein/Main zählt zu den dargestellten „Großräumigen Achsen von europäischer Bedeutung“.<br />
Der Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) trifft ergänzende Freiraumdarstellungen<br />
nach dem Stand <strong>der</strong> Regionalpläne 1995. Daher ist die 2003 wirksam gewordene<br />
<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Regionalplans Köln, Teilabschnitt Bonn/Rhein-Sieg hier<br />
noch nicht berücksichtigt, sodass <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf noch als Freiraum dargestellt<br />
ist. Erkennbares Ziel <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>planung ist ebenfalls die Erhaltung von Freiraum<br />
zwischen den Ortsteilen Eschmar und Müllekoven. Bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> A 59 südlich<br />
<strong>der</strong> Anschlussstelle <strong>Troisdorf</strong> ist ebenfalls eine Freiraumdarstellung getroffen worden.<br />
In diesem Bereich war seinerzeit ein <strong>Stadt</strong>teilpark angedacht, <strong>der</strong> ggf. im Rahmen<br />
einer erfolgreichen Bewerbung für eine Lan<strong>des</strong>gartenschau realisiert werden<br />
sollte. Diese Darstellung entspricht nicht mehr den aktuellen städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen<br />
für diesen Bereich. Durch die Errichtung <strong>des</strong> Solarparkes<br />
Oberlar in diesem Bereich wurden die Möglichkeiten einer Freiraumentwicklung inzwischen<br />
weiter eingeschränkt.<br />
Die Darstellung von Waldgebieten ist bereits auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanes<br />
eine Vorgabe für den Flächennutzungsplan, entsprechende Darstellungen<br />
zu entwickeln, die im bisherigen Flächennutzungsplan fehlen. Die Gebiete für<br />
den Schutz <strong>der</strong> Natur entsprechen den Zielen und Schutzausweisungen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Landschaftsplanung. Dasselbe gilt für die wasserrechtlichen Darstellungen, die<br />
im Rahmen <strong>der</strong> wasserrechtlichen Fachplanungen abzustimmen sind.<br />
26 Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) vom 11.05.1995 (GV. NW. 1995 S. 532)<br />
Seite 25<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
1<br />
entsprechend dem Stand <strong>der</strong> Gebietsentwicklungsplanung im<br />
Feb. 1995<br />
Abb. 13: Ausschnitt LEP 1995 NRW, Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) 27<br />
Der 1998 ergänzend zum Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan als sachlicher Teilplan erneut<br />
aufgestellte Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan „Schutz vor Fluglärm“ 28 trifft Regelungen <strong>zur</strong><br />
Zulässigkeit von Wohnnutzung (auch in Mischgebieten) innerhalb <strong>der</strong> im Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />
festgelegten Lärmschutzzonen. Der Plan geht auf den Vorgängerplan<br />
LEP IV <strong>zur</strong>ück, auf dem <strong>der</strong> sachliche Teilplan von 1998 fußt. Die Vorgaben <strong>des</strong> LEP<br />
27 http://www.ihkbonn.de/fileadmin/dokumente/Downloads/Standortpolitik/LEP_Karte.RegBez.Koeln.pdf<br />
, zuletzt aufgerufen<br />
31.05.2013<br />
28 Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan Schutz vor Fluglärm vom 17.08.1998 (GV. NW. 1998 S. 512)<br />
Seite 26<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
IV wurden bereits in den <strong>Troisdorf</strong>er Flächennutzungsplan von 1973 übernommen.<br />
Ziel <strong>der</strong> Planung ist es, keine neue Ausweisung von Bauland im Lärmeinwirkungsbereich<br />
von Flughäfen und Flugplätze zuzulassen. Das Planungsinstrument mit drei<br />
definierten Lärmschutzzonen A, B und C hat sich vom Grundsatz bewährt. <strong>Troisdorf</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet ist in den <strong>Stadt</strong>teilen Altenrath und <strong>Troisdorf</strong>-Mitte durch die Lärmschutzzone<br />
C betroffen. Der Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan stellt es hier an<strong>der</strong>s als in den<br />
Zonen A und B in das Ermessen <strong>der</strong> Regionalplanungsbehörden, unter beson<strong>der</strong>er<br />
Beachtung <strong>der</strong> erheblichen Lärmbelastung Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) darzustellen.<br />
Im Regionalplan führte dies im Einvernehmen mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> <strong>zur</strong><br />
Nichtberücksichtigung als ASB, sodass z. B. die Wohnlagen Rambusch und Waldsiedlung<br />
in Altenrath keine weitere Entwicklungsmöglichkeit erhielten.<br />
Abb. 14: Ausschnitt LEP 1998 NRW, Teilplan Schutz vor Fluglärm<br />
3.4. Ziele <strong>des</strong> Regionalplanes<br />
Die Regionalpläne legen nach § 18 LPlG auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramms<br />
und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanes die regionalen Ziele <strong>der</strong> Raumordnung<br />
für alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen im Planungsgebiet<br />
fest. Sie erfüllen z. T. auch die Funktion eines Fachplanes und zwar die eines Landschaftsrahmenplanes<br />
im Sinne <strong>des</strong> Landschaftsgesetzes (LG) und eines forstlichen<br />
Rahmenplanes gemäß <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>forstgesetzes (LFoG). Sie sind die Schnittstelle<br />
<strong>der</strong> Raumordnung <strong>zur</strong> Bauleitplanung. Die Anpassungspflicht <strong>der</strong> Bauleitplanung an<br />
die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung bezieht sich unmittelbar auf die Ziele und Grundsätze <strong>der</strong><br />
Regionalplanung. Die auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Regionalplanung zeichnerisch konkretisierten<br />
Ziele haben dabei eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung und binden die Bauleitplanung<br />
in <strong>der</strong> Planschärfe <strong>der</strong> Regionalpläne unmittelbar. Die Verordnung <strong>zur</strong> Durchführung<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>planungsgesetzes regelt in § 35 detailliert die Inhalte <strong>der</strong> Regionalpläne<br />
einschließlich <strong>der</strong> zu verwendenden Planzeichnungen. 29<br />
Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region Bonn/Rhein-<br />
Sieg wurde im Jahre 2003 nach damaliger Bezeichnung als Gebietsentwicklungsplan<br />
aufgestellt. Er legt in seinem Geltungsbereich die regionalen Ziele <strong>der</strong> Raumordnung<br />
und Lan<strong>des</strong>planung für die räumliche Entwicklung fest und koordiniert alle raumbedeutsamen<br />
Maßnahmen. Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> ist 2004 <strong>zur</strong> Umnutzung <strong>der</strong> Kaserne<br />
Camp Spich die 2. Regionalplanän<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Darstellung von Camp Spich als<br />
Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich durchgeführt worden.<br />
3.4.1 Räumlich-funktionale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Siedlungsbereiche<br />
Für die räumliche Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächennutzungen werden durch zeichnerische<br />
Darstellungen im Regionalplan Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) und Bereiche<br />
für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) vorgegeben.<br />
Im ASB können gemäß textlicher Zielsetzung alle Baugebietskategorien <strong>der</strong> Baunutzungsverordnung<br />
(BauNVO) im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung entwickelt werden, außer<br />
Industriegebiete für erheblich belästigende Gewerbebetriebe, die einem GIB vorbehalten<br />
sind. Gewerbegebiete können somit im ASB und GIB ausgewiesen werden.<br />
Regionale ASB-Ziele und ASB für zweckgebundene Nutzungen sind in <strong>Troisdorf</strong><br />
nicht verzeichnet. Solitäre Ortschaften mit einer Aufnahmefähigkeit von weniger als<br />
2.000 Einwohnern werden nicht als ASB dargestellt, ohne das damit eine Einschränkung<br />
für die Bauleitplanung verbunden ist.<br />
Als allgemeines Ziel dürfen im GIB keine an<strong>der</strong>en Baugebiete als Industrie- und Gewerbegebiete<br />
entwickelt werden. Ebenso sind Son<strong>der</strong>gebiete für großflächigen Einzelhandel<br />
im GIB ausgeschlossen. Die Darstellung von zentralen Versorgungsbereichen<br />
im Sinne <strong>der</strong> bisherigen Siedlungsschwerpunkte nach ehemals § 6 LePro sind<br />
auch nicht möglich. Als weiteres textliches Ziel ist für GIB eine relative Bodenschutzklausel<br />
formuliert, dass unbebaute Flächen erst nach vorheriger Prüfung <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeit<br />
brachliegen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig nicht genutzter Flächen in Anspruch<br />
genommen werden dürfen. Nutzungskonflikte an Nahtstellen von ASB und<br />
GIB sind innerhalb <strong>des</strong> GIB durch geeignete Maßnahmen zu bewältigen.<br />
Als regionales Ziel ist eine abschnittsweise Inanspruchnahme <strong>des</strong> interkommunalen<br />
Gewerbegebietes <strong>Troisdorf</strong>/Nie<strong>der</strong>kassel (Airport Gewerbepark Junkersring) festgelegt.<br />
Dieses Ziel ist bereits aus Gründen <strong>der</strong> unterschiedlichen Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />
Grundstücksflächen und aus erschließungstechnischen Gründen verwirklicht. GIB für<br />
zweckgebundene Nutzungen sind in <strong>Troisdorf</strong> nicht vorhanden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> getroffenen zeichnerischen Darstellungen für das <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />
<strong>Troisdorf</strong> lassen sich die textlichen Zielvorgaben für ASB und GIB stimmig umsetzen.<br />
3.4.2 Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze<br />
Ein Bereich <strong>zur</strong> Sicherung und zum Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB)<br />
ist im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet im Bereich <strong>des</strong> Eschmarer und Mondorfer Sees darge-<br />
29 Lan<strong>des</strong>planungsgesetz DVO – LPlG DVO v. 08.06.2010 i. d. F. <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsverordnung v.<br />
13.03.2012 (GV. NRW. S. 146)<br />
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stellt (BSAB 14). Da durch die Urteile <strong>des</strong> OVG Münster vom 15.12.2011 und<br />
08.05.2012 erhebliche Rechtsunsicherheiten hinsichtlich <strong>der</strong> Tragfähigkeit <strong>der</strong> Konzentrationswirkung<br />
<strong>des</strong> Regionalplanes in Bezug auf die dargestellten Abgrabungsbereiche<br />
bestehen, sind die Darstellungen <strong>des</strong> Regionales nicht <strong>zur</strong> unmittelbaren<br />
Übernahme in den Flächennutzungsplan geeignet. Eine Entscheidung für das Erfor<strong>der</strong>nis<br />
<strong>der</strong> planerischen Steuerung in <strong>Troisdorf</strong> ist auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
zu treffen.<br />
3.4.3 Freiraum<br />
Freiraumbereiche für zweckgebundene Nutzungen, Freizeit, Erholung und Fremdenverkehr<br />
sind in <strong>Troisdorf</strong> nicht dargestellt.<br />
Zur Glie<strong>der</strong>ung, Sicherung und nachhaltigen Entwicklung <strong>des</strong> im LEP NRW dargestellten<br />
Freiraums stellt <strong>der</strong> Regionalplan in Überlagerung mit Allgemeinen Freiräumen<br />
und Agrarbereichen (AFAB) Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur (BSN), Bereiche<br />
für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft und landschaftsorientierte Erholung (BSLE), Regionale<br />
Grünzüge, Waldbereiche sowie Oberflächengewässer und Bereiche mit Grundwasser-<br />
und Gewässerschutzfunktionen (BGG) dar. Die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Vorbehaltsfläche<br />
<strong>des</strong> AFAB ist nur bei unabweisbarem Bedarf gemäß Zielvorgabe <strong>des</strong><br />
Regionalplanes möglich. Ansonsten sind dort die Produktionsbedingungen im Sinne<br />
einer nachhaltigen Landwirtschaft zu erhalten o<strong>der</strong> zu verbessern.<br />
3.4.4 Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> Landschaft, landschaftsorientierte<br />
Erholung und regionale Grünzüge<br />
Die Darstellung basiert auf <strong>der</strong> Biotoptypenkartierung <strong>des</strong> LANUV. Als Vorrangfläche<br />
haben die Ziele <strong>der</strong> BSN in <strong>der</strong> Überlagerung mit AFAB und Waldbereichen Vorrang.<br />
In <strong>Troisdorf</strong> sind die vorhandenen FFH-Gebiete und das Gebiet <strong>der</strong> Spicher Seen,<br />
das Entwicklungspotenzial zum Naturschutzgebiet hat, als BSN dargestellt. Folgende<br />
Regionalplan-Nrn. sind zugeordnet: SU-23 (Siegtal zwischen Siegburg und Mündung<br />
in den Rhein), SU-37 (Spicher Seen), Su-38 (Aggeraue und Sülzzufluss zwischen<br />
Lohmar und <strong>Troisdorf</strong>) und SU-40 (Wahner Heide).<br />
Als Pufferzonen zu den BSN sind BSLE dargestellt, die im Konfliktfall i. d. R. wie<br />
BSN Vorrang haben. Für Camp Altenrath enthält <strong>der</strong> Regionalplan durch die BSLE-<br />
Ausweisung das Ziel <strong>der</strong> Renaturierung mit dem textlichen Entwicklungsziel eines<br />
BSN.<br />
Die Regionalen Grünzüge nehmen nach <strong>der</strong> Zielvorgabe <strong>des</strong> Regionalplanes notwendige<br />
Ausgleichsfunktionen im Verdichtungsraum wahr, unmittelbar im Umfeld<br />
<strong>des</strong> Siedlungsbereiches. Sie sichern die Ortsrän<strong>der</strong> gegen eine bauliche Inanspruchnahme.<br />
Sie sollen zugleich auch <strong>der</strong> siedlungsräumlichen Glie<strong>der</strong>ung und<br />
dem ökologischen Ausgleich dienen und dürfen im Regelfall nicht für an<strong>der</strong>e Zwecke,<br />
auch nicht für kommunale Infrastruktur, beansprucht werden. In <strong>Troisdorf</strong> sind fast<br />
alle Freiraumbereiche mit <strong>der</strong> Grünzugsignatur überlagert, größtenteils bis unmittelbar<br />
an den ASB heran. Für die äußeren Entwicklungsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />
ergibt sich daraus ein Konfliktpotenzial.<br />
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3.4.5 Waldbereiche<br />
Waldbereich sind zu erhalten und fortzuentwickeln. In <strong>der</strong> Überlagerung mit BSN hat<br />
im Konfliktfall <strong>der</strong> BSN Vorrang.<br />
3.4.6 Wasser, Hochwasserschutz<br />
Überschwemmungsbereiche sind – soweit sie bei einem 100-jährigen Hochwasser<br />
überschwemmt werden – von entgegenstehenden Nutzungen, insbeson<strong>der</strong>e von<br />
zusätzlichen Baugebieten in <strong>der</strong> Bauleitplänen freizuhalten.<br />
Zur Vergrößerung <strong>des</strong> Rückhaltevermögens sind geeignete Bereiche als Retentionsraum<br />
<strong>zur</strong>ückzugewinnen. In Vorranggebieten, soweit sie über die gesetzlich festgesetzten<br />
Überschwemmungsgebiete hinausgehen, sowie in Extremhochwasser-<br />
Bereichen sollen die Kommunen auf das Risiko <strong>der</strong> Hochwassergefährdung im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung hinweisen.<br />
Abb. 15: Unterscheidung und Abgrenzung von Vorbehalts- und Vorrangflächen im hochwassergefährdeten<br />
Bereich 30<br />
Bereiche mit Grundwasser- und Gewässerschutzfunktion (BGG) sind zu erhalten.<br />
Dem Gewässerschutz ist bei Konflikten Vorrang ein<strong>zur</strong>äumen. In <strong>Troisdorf</strong> ist das<br />
Wasserwerk Eschmar <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke <strong>Troisdorf</strong> als Bereich G 3.5 dargestellt.<br />
30 Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, textl. Darstellung, Teilabschnitt Bonn/Rhein-Sieg, S.<br />
79, http://www.bezregkoeln.nrw.de/brk_internet/gremien/regionalplanung/teilabschnitt_bonn_rheinsieg/textliche_darstellung/<br />
textband.pdf, zuletzt aufgerufen 31.05.2013<br />
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Abb. 16: Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt<br />
Region Bonn/Rhein-Sieg, 2. Auflage (Stand 2009) 31<br />
3.4.7 Schienen- und Linienverkehr<br />
Neue Baugebiete sollen vorrangig in fußläufiger Entfernung<br />
von Haltestellen <strong>des</strong> schienengebundenen öffentlichen<br />
Nahverkehrs errichtet werden. Es sollen geeignete<br />
Standorte für den kombinierten Güterverkehr entwickelt<br />
werden. In <strong>Troisdorf</strong> sind die S-Bahn-Haltepunkte bereits<br />
im Umfeld dicht bebaut. Standorte für den Umschlag im<br />
kombinierten Güterverkehr gibt es aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Troisdorf</strong> im <strong>Stadt</strong>gebiet keine.<br />
31 http://www.bezregkoeln.de/brk_internet/gremien/regionalplanung/teilabschnitt_bonn_rheinsieg/index.html<br />
(zuletzt aufgerufen<br />
31.05.2013)<br />
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3.4.8 Straßen- und Luftverkehr<br />
Die zeichnerischen Darstellungen sind für das regional bedeutsame Straßennetz aus<br />
dem klassifizierten Straßenbestand und den Straßenbedarfsplanungen entnommen.<br />
Die L 332n und auch die L 274n sind als planfestgestellte bzw. linienbestimmte Straßenbauvorhaben<br />
im Regionalplan enthalten. Kreisstraßen sind nicht dargestellt.<br />
Der LEP „Schutz vor Fluglärm“ gilt unmittelbar.<br />
3.4.9 Windkraft<br />
Der Regionalplan verzichtet auf die Darstellung von Vorrangbereichen für Windenergieanlagen.<br />
Eine Überlagerung mit Freiraumfunktionen ist weitgehend möglich, nicht<br />
jedoch mit BSN und Flugplatzbereichen.<br />
Ansonsten enthält <strong>der</strong> Regionalplan keine Aussagen <strong>zur</strong> Energieversorgung mit konventionellen<br />
o<strong>der</strong> erneuerbaren Energien.<br />
3.4.10 Abfallentsorgungsanlagen<br />
Außerhalb <strong>der</strong> zeichnerisch dargestellten Standortbereiche sind regionalbedeutsame<br />
Abfalldeponien nicht zulässig. Standorte für Abfallbehandlungsanlagen sollen auf<br />
Flächen geplant werden, die in <strong>der</strong> Bauleitplanung als gewerbliche Bauflächen dargestellt<br />
sind. In <strong>Troisdorf</strong> ist die Son<strong>der</strong>abfalldeponie Spich als Freiraumbereich mit<br />
<strong>der</strong> zweckgebundenen Nutzung Abfalldeponie D 3.2 dargestellt.<br />
3.4.11 Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen<br />
Unter <strong>der</strong> Regionalplan-Nr. 3.5 ist die Kläranlage Müllekoven III mit <strong>der</strong> zweckgebundenen<br />
Nutzung „Abwasserbehandlungs- und Abwassereinigungsanlage“ im Freiraum<br />
dargestellt.<br />
4 Bisher gelten<strong>der</strong> Flächennutzungsplan und die nachfolgende<br />
städtebauliche Entwicklung<br />
Der bisher geltende Flächennutzungsplan ist aus Anlass <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />
1969 aufgestellt worden. Der Beschluss <strong>zur</strong> Einleitung <strong>des</strong> Verfahrens wurde<br />
am 17.12.1969 gefasst. Als integraler Bestandteil einer Kommunalen Entwicklungsplanung<br />
wurde <strong>der</strong> Flächennutzungsplan über drei Jahre erarbeitet. 32<br />
4.1. Zielvorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklungsplanung wurde seinerzeit nach einer Analyse <strong>der</strong> Strukturdaten<br />
eine Prognose erstellt. Der Flächennutzungsplan war von einer für diese<br />
Zeit typischen, hohen Wachstumserwartung geprägt, die <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> damaligen<br />
Entwicklung entsprach. Grenzen <strong>des</strong> Wachstums waren kaum absehbar.<br />
32 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, DBE GmbH, Stuttgart, Deutsche Gesellschaft für<br />
Landentwicklung GmbH, Bad Homburg, Planerbüro Zlonicky, Essen, Israel Institute of Urban –Studie<br />
Ltd., Tel Aviv, April 1972 – später auch als „<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan“ veröffentlicht<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Abgeleitet aus <strong>der</strong> Prognose wurden Grundsätze für die weitere Entwicklung aufgestellt,<br />
die <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlagen entsprachen, mit angemessener<br />
Teilhabe <strong>Troisdorf</strong>s an <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung und <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>des</strong> Lebensstandards in <strong>der</strong> Region. So war es das Ziel, <strong>Troisdorf</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />
kommunalwirtschaftlichen Möglichkeiten so attraktiv wie möglich zu gestalten. 33 . Dazu<br />
gehörte auch Vorsorge zu treffen für einen ausreichenden Gestaltungsspielraum<br />
in <strong>der</strong> Flächenverfügbarkeit. In diesem Sinne geht <strong>der</strong> Flächennutzungsplan „in seinen<br />
Zielsetzungen über das Maß hinaus, dass üblicherweise von einem Flächennutzungsplan<br />
an Flächenausweisungen für einen überschaubaren Zeitraum von etwa 5<br />
bis 10 Jahren erwartet wird.“ 34 Die Ausweisungen entsprachen „einer weitsichtigen<br />
Auslegung“ <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes.“<br />
Im Sinne dieser Zielvorstellung sollte <strong>Troisdorf</strong> zu einem leistungsfähigen Mittelzentrum<br />
im Zentrale-Orte-System <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>planung ausgebaut werden. In diesem gestuften<br />
System <strong>zur</strong> Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung mit zentralen Einrichtungen <strong>der</strong><br />
Wirtschaft, Verwaltung, Bildung und Kultur nehmen die Nachbarstädte Köln und<br />
Bonn als Oberzentren die höchste Hierarchiestufe ein, gefolgt von den Mittelzentren<br />
und den Grundzentren. Oberzentren dienen <strong>der</strong> Deckung <strong>des</strong> spezialisierten höheren<br />
Bedarfs in Ihrem Einzugsbereich, Mittelzentren dem gehobenen Bedarf und<br />
Grundzentren dienen <strong>der</strong> Grundversorgung. 35 Aufgrund <strong>der</strong> Bedeutung <strong>Troisdorf</strong>s als<br />
Arbeitsplatzschwerpunkt und wegen <strong>der</strong> hohen Kaufkraft <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong> Beschäftigten,<br />
die seinerzeit noch 17 % über dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt lag, sollte die stark unterentwickelte<br />
Einzelhandelsstruktur nachhaltig verbessert werden. 36 Die Kommunale<br />
Neuglie<strong>der</strong>ung bot neue Möglichkeiten einer räumlich-funktionalen Arbeitsteilung in<br />
einer <strong>Stadt</strong>, um diese Aufgaben nun besser bewältigen zu können. Sanierungsplanungen<br />
waren insbeson<strong>der</strong>e für <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, aber auch für Spich und Oberlar<br />
vorgesehen. Die B 8 sollte ebenso wie die Sieglarer Staße einen 4-streifigen Ausbau<br />
erhalten. Durch diese zentralörtlichen Ausbaumaßnahmen sollte das Sinken <strong>des</strong><br />
Pendlerüberschusses aufgehalten werden. Eine wichtige Zielmarke auf dem Weg<br />
<strong>Troisdorf</strong>s zu einer seiner wirtschaftlichen Bedeutung angemessenen Mittelstadt war<br />
das Erreichen <strong>der</strong> Marke von 60.000 Einwohnern und dem Status einer Großen<br />
kreisangehörigen <strong>Stadt</strong>. 37<br />
An gewerblichen Bauflächen wurden rd. 285 ha dargestellt, die weitgehend von den<br />
beiden Großbetrieben (Dynamit Nobel AG, ca. 110 ha) und Mannstaedt-Werke<br />
(60 ha) sowie durch das alte Industriegebiet Oberlar (ca. 60 ha) im Bestand eingenommen<br />
wurden. Die lan<strong>des</strong>planerische Standortausweisung für ein neues zusätzliches<br />
Gewerbegebiet für den Aufbau eines mittelständischen Betriebsbesatzes in <strong>der</strong><br />
Größenordnung von 200 ha im Westen von Spich, zwischen Bahnlinie und B 8, wurde<br />
nicht aufgegriffen. Statt<strong>des</strong>sen wurde ein 55 ha großes Gebiet im Norden von<br />
Spich dargestellt (heutiges Gewerbegebiet Belgische Allee) und für eine Diversifizie-<br />
33 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 107<br />
34 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 234, 2011 lag die Kaufkraft in <strong>Troisdorf</strong> 1,4 %<br />
über dem Bun<strong>des</strong>durchschnitt (http://www.rhein-siegkreis.de/imperia/md/content/cms100/wirtschaft2/daten_fakten/zahlenspiegel_2012_rsk.pdf)<br />
35 Vergl. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm vom 16.06.2007., § 22 Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung<br />
36 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 41,<br />
37 Vergl. § 4 GO NRW, Übernahme <strong>der</strong> Aufgaben Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung, Schwerbehin<strong>der</strong>tenrecht<br />
u. örtl. Katastrophenschutz<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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ung <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Wirtschaftsschaftsstruktur als ausreichend angesehen. Dies sollte<br />
sich im Nachhinein als Fehleinschätzung erweisen.<br />
4.2. Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973<br />
Für die demografische und räumliche Entwicklung wurden 75.000 Einwohner für das<br />
Jahr 1985 prognostiziert bei einer Neuausweisung von 365,3 ha Wohnbauland. Dies<br />
entspricht bei einer dargestellten Gesamtfläche von 1.411 ha Wohnbauland einer<br />
Bruttowohndichte von 53 EW (Einwohnern)/ha. Eine Schwankungsbreite bis 78.000<br />
Einwohner mit einer Bruttowohndichte 38 von 55 EW/ha wurde ebenso unterstellt wie<br />
eine deutliche Anhebung <strong>der</strong> Dichte durch konzipierte Hochhäuser bei <strong>der</strong> Erweiterung<br />
von Friedrich-Wilhelms-Hütte und verdichtetem Geschosswohnungsbau bei <strong>der</strong><br />
Sanierung <strong>der</strong> Ortskerne von <strong>Troisdorf</strong> und Spich. Nach dem Dichtemodell von 1973<br />
wurde das <strong>Stadt</strong>gebiet in Zonen und Teilzonen unterteilt und dafür die Nachverdichtungspotenziale<br />
ermittelt. Bei Realisierung <strong>der</strong> dort unterstellten Gebäudeabbrüche<br />
im Zuge von Flächensanierungen lag die Obergrenze <strong>der</strong> Aufnahmefähigkeit bei<br />
110.000 Einwohnern mit einer Bruttowohndichte von 78 EW/ha.<br />
<strong>Troisdorf</strong><br />
Wohnsiedlungsbereich (ha)<br />
Ortsteile<br />
ausgewiesene Fläche<br />
davon<br />
bebaut<br />
geplant<br />
brutto netto brutto netto brutto<br />
<strong>Troisdorf</strong> (Mitte u. West) 305,6 180,1 275,6 155,1 30,0<br />
Oberlar 111,5 76,7 88,9 56,7 22,6<br />
Friedrich-Wilhelms-Hütte 144,6 91,3 119,6 71,3 25,0<br />
Spich 334,4 214,1 234,4 144,1 100,0<br />
Sieglar (u. Rotter See) 252,2 159,1 152,2 89,1 100,0<br />
Kriegsdorf 62,6 39,1 47,9 29,8 14,7<br />
Eschmar 78,6 63,7 40,6 33,7 38,0<br />
Bergheim-Müllekoven 121,5 79,3 86,5 54,3 35,0<br />
Summen 1.411,0 903,4 1045,7 634,1 365,3<br />
Altenrath ist mit konstanter Fläche u. Einwohnerzahl als Ortslage in <strong>der</strong> Freizone im Sinne<br />
<strong>des</strong> GEP-Entwurfes nicht in die Berechnung eingegangen.<br />
Tab. 2: Flächenbilanz Wohnsiedlungsbereich Flächennutzungsplan 1973 39<br />
4.3. Entwicklung <strong>der</strong> Ziel- und Dichtevorstellungen seit 1973<br />
Nach den städtebaulichen Ziel- und Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
wurde bis Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre geplant und gebaut; sowohl in <strong>der</strong> Innenstadt von<br />
38 Die Bruttowohndichte gibt die Anzahl <strong>der</strong> Einwohner je ha Wohnbaufläche an einschließlich <strong>der</strong><br />
Straßen, öffentlichen Grünflächen und Gemeindarfseinrichtungen in dem betreffenden Siedlungsgebiet.<br />
39 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 228 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 234<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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<strong>Troisdorf</strong> als auch in Spich und Sieglar. In neuen Wohngebieten wurden ebenfalls<br />
Hochhäuser konzipiert, beson<strong>der</strong>s augenfällig in Friedrich-Wilhelms-Hütte, aber auch<br />
in <strong>Troisdorf</strong>, Spich und Sieglar.<br />
Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre wurden diese Planungsvorstellungen zunehmend in Frage<br />
gestellt und wichen im Bestand einer behutsamen <strong>Stadt</strong>erneuerung. Im Neubaugebiet<br />
Wohnpark Rotter See orientierte man sich wie<strong>der</strong> an einer geschlossenen, maximal<br />
drei- bis viergeschossigen Bebauung. Auch die erhaltende Erneuerung durch<br />
die Aufstellung von Erhaltungssatzungen, die Festsetzung von erhaltenswerten Objekten<br />
und die Ausweisung von Denkmalbereichen kennzeichnet den Wertewandel.<br />
So fällt auch die erste flächendeckende Aufnahme <strong>des</strong> Denkmalbestan<strong>des</strong> 1988 in<br />
diese Zeit.<br />
Die neuen Ziele konnten sich nur mit reduzierten Dichtevorstellungen erfüllen lassen.<br />
Dies resultierte aus <strong>der</strong> stärkeren Erhaltung vorhandener Bausubstanz, aber auch<br />
aus <strong>der</strong> Notwendigkeit, sich wohnungsmarktwirtschaftlich auf die abnehmende Akzeptanz<br />
von hochverdichteten Wohnangeboten einzustellen. So erlebte <strong>der</strong> ein- bis<br />
zweigeschossige Flachbau in Form von Doppel- und Reihenhäusern, aber auch das<br />
kleine, oft nur maximal dreigeschossige Mehrfamilienhaus eine Renaissance, die bis<br />
heute anhält.<br />
Verän<strong>der</strong>t hatten sich auch die architektonischen Vorstellungen, die in den 1980er<br />
Jahren als Reaktion auf das (später oft undichte) Flachdach <strong>der</strong> 1970er Jahre wie<strong>der</strong><br />
durch geneigte Dachformen geprägt waren. Erst in den letzten 10 bis 15 Jahren werden<br />
wie<strong>der</strong> Flach- o<strong>der</strong> Pultdächer verstärkt nachgefragt, oft in Verbindung mit Staffelgeschossen,<br />
die Raum für große Dachterrassen geben.<br />
<strong>Troisdorf</strong> erreicht heute im Durchschnitt eine Dichte von fast 59 EW/ha, die deutlich<br />
über den 1973 unterstellten Dichten von 53 EW/ha (=75.000 EW) bzw. 55 EW/ha<br />
(=78.000 EW) liegt. So vielfältig wie die <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile sind auch <strong>der</strong>en Dichten,<br />
von knapp 40 EW/ha einer ländlichen Siedlungsstruktur in Altenrath bis 73 EW/a<br />
in Friedrich-Wilhelms-Hütte.<br />
<strong>Stadt</strong>teil Einwohner Brutto-<br />
Bauland ha<br />
Brutto- Wohndichte<br />
EW/ha<br />
m 2 / EW<br />
m 2 / WE<br />
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte 16.075 ca. 279,3 ca. 57,6, ca. 173,8 ca. 347,6<br />
Spich 12.796 ca. 221,9 ca. 57,8 ca. 173,4 ca. 346,8<br />
Sieglar 8.939 ca.171,5 ca. 52,1 ca. 191,9 ca. 383,7<br />
Friedrich-Wilhelms-Hütte 7.222 ca. 98,8 ca. 73,1 ca. 136,8 ca. 273,6<br />
Oberlar 6.057 ca. 98,7 ca. 61,4 ca. 163,0 ca. 325,9<br />
Bergheim 5.713 ca. 98,2 ca. 58,2 ca. 171,9 ca. 343,8<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West 5.498 ca. 80,3 ca. 68,5 ca. 146,1 ca. 292,1<br />
Rotter See 3.962 ca. 36,0 ca. 110,0 ca. 90,9 ca. 181,7<br />
Eschmar 3.101 ca. 64,0 ca. 48,5 ca. 206,4 ca. 412,8<br />
Kriegsdorf 3.037 ca. 63,2 ca. 48,1 ca. 208,1 ca. 416,2<br />
Altenrath 2.342 ca. 58,7 ca. 39,9 ca. 250,6 ca. 501,3<br />
Müllekoven 1.855 ca. 39,0 ca. 48,0 ca. 210,2 ca. 420,5<br />
76.597 ca. 1.309 58,5 ca. 171,0 ca. 341,9<br />
Tab. 3: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile, überschlägige Ermittlung städtebaulicher Kennwerte (Stand<br />
31.12.2012) 40<br />
40 Einwohnerstatistik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> (abweichend von <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>statistik mit Zweitwohnsitzen),<br />
Brutto-Bauland abgegriffen aus TK 25, Juni 2013, Abweichungsgenauigkeit 5-10%<br />
Seite 35<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Das Beispiel <strong>des</strong> Wohnparkes Rotter See zeigt, dass bei einem relativ hohen Geschosswohnungsbauanteil<br />
mit bis zu vier Geschossen erhebliche Wohndichten erreichbar<br />
sind, die heute auch als angemessene Dichte im Kern <strong>des</strong> Verdichtungsraumes<br />
angesehen werden. Bedingt durch die relativ kleine Bezugsfläche weist <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teil statistisch mit 110 EW/ha eine beson<strong>der</strong>s hohe Dichte auf, die höchste<br />
Wohndichte in <strong>Troisdorf</strong>.<br />
4.4. Städtebauliche Entwicklung seit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanaufstellung<br />
1973<br />
Einen Überblick über die bisherige städtebauliche Entwicklung gibt ein Vergleich <strong>der</strong><br />
wichtigsten Strukturdaten seit Aufstellung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973. Dabei<br />
wird unterschieden in einen ersten Zeitabschnitt bis zum Volkszählungsjahr 1987,<br />
das zugleich auch die Zeit kennzeichnet, in <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong> ein Paradigmenwechsel<br />
von einem rein quantitativen Wachstum zu einem zunehmend qualitativ definierten<br />
Wachstum festzustellen ist. Das Vergleichsjahr 1987 bietet sich auch an, weil zeitnah<br />
1985 <strong>der</strong> Prognosezeitraum für die Erstaufstellung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes endete<br />
und die tatsächliche Entwicklung mit <strong>der</strong> erwarteten verglichen werden kann.<br />
Während sich aus <strong>der</strong> weiteren Rückschau langfristige, stabile Strukturmerkmale wie<br />
auch <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ung in Entwicklungsprozessen zeigen, bietet <strong>der</strong> Blick auf den<br />
zeitlichen Nahbereich <strong>der</strong> letzten gut 20 Jahre die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen<br />
und ihre Reichweite zu beurteilen und ggf. in die Zukunft fortzuschreiben.<br />
4.4.1 Strukturdaten- Entwicklung 1970 bis 1987<br />
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in <strong>der</strong> Region und in <strong>Troisdorf</strong> seit 40 Jahren<br />
ungebrochen positiv. Verglichen mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> 20 Jahre von 1950 bis<br />
1970, in <strong>der</strong> die Bevölkerung von 31.234 Einwohnern um fast genau 20.000 Einwohner<br />
gestiegen ist (+64 %), setzte sich dieser Trend allerdings nicht wie 1970 noch<br />
erwartet fort. Der Zugewinn an Einwohnern lag in den 17 Jahren von 1970 bis 1987<br />
bei „nur“ 8.808 Einwohnern (+ 17 %). Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen<br />
Zunahme von 518 Einwohnern.<br />
Bedingt durch den hohen Anteil an Industriebeschäftigten stieg auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
Gastarbeiter 1987 auf über 10 %. Viele <strong>der</strong> ausländischen Arbeitnehmer blieben auf<br />
Dauer in Deutschland und holten ihre Familien nach <strong>Troisdorf</strong>. Seitdem bildet die<br />
Gruppe <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger mit ausländischen Wurzeln einen festen Bestandteil<br />
<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Bevölkerung.<br />
Die Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerung hatte eine solide Basis in einer positiven natürlichen<br />
Bevölkerungsentwicklung überlagert mit Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen. <strong>Troisdorf</strong> bezog seine<br />
Gewinne vor allem aus Nahwan<strong>der</strong>ungen, insbeson<strong>der</strong>e aus Köln, die Motor für<br />
den Suburbanisierungsprozess in <strong>der</strong> Kern-Rand-Zone <strong>des</strong> Verdichtungsraumes waren.<br />
Zwar wurde die prognostizierte Zielzahl von 75.000 Einwohnern für 1985 nicht<br />
erreicht. Dafür stimmte aber die gebaute Zahl an Wohnungen sehr genau mit <strong>der</strong><br />
prognostizierten Anzahl überein, sodass die Flächeninanspruchnahme für Wohnbauzwecke<br />
<strong>der</strong> Prognose entsprach. Ganz erheblich unterschätzt wurde die sinkende<br />
Belegungsdichte durch Abnahme <strong>der</strong> Haushaltsgrößen und die Verwirklichung höhe-<br />
Seite 36<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
er Wohnflächenansprüche. Die Wohnungsbelegungsziffer 41 fiel in 17 Jahren von 3,5<br />
im Jahre 1970 auf 2,3 im Jahre 1987. Prognostiziert waren „höchstens 2,7“ 42 . Eine<br />
<strong>der</strong>artige Steigerung <strong>der</strong> Wohnfläche je Einwohner war nur möglich, weil sich auch<br />
die materielle Situation <strong>der</strong> Wohnbevölkerung besser entwickelt hatte als ursprünglich<br />
angenommen und eine Finanzierung von mehr Wohnfläche erlaubte.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> „weitsichtig ausgelegten“ Planung blieb auch bei Erreichen <strong>der</strong> Zielzahl<br />
<strong>der</strong> Wohnungen genug Reserve im Flächennutzungsplan für eine weitere bauliche<br />
Entwicklung, sodass eine <strong>Neuaufstellung</strong> entbehrlich war. Es bestand 1987 noch<br />
eine Wohnbauflächenreserve von 273,8 ha. 43<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze in <strong>Troisdorf</strong> entwickelte sich stetig weiter. Sie blieb aber,<br />
auch bedingt durch die abnehmende Arbeitsplatzdichte im produzierenden Gewerbe<br />
im Zuge von Automation und Rationalisierung, hinter <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Wohnbevölkerung<br />
<strong>zur</strong>ück. Es begannen die Freisetzung von Arbeitskräften in <strong>der</strong> Produktion<br />
<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Großbetriebe und <strong>der</strong> wirtschaftliche Strukturwandel. Die Arbeitsplätze<br />
im produzierenden Gewerbe blieben zwar auf hohem Niveau, gingen aber bereits<br />
<strong>zur</strong>ück. Neue Einwohner hatten somit zunehmend auch außerhalb von <strong>Troisdorf</strong> ihren<br />
Arbeitsplatz. Der Pendlerüberschuss von <strong>Troisdorf</strong> als Arbeitsstättenschwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Industrie nahm dadurch kontinuierlich ab. Die Dienstleistungsarbeitsplätze hatten<br />
sich 1987 bereits mehr als verdoppelt.<br />
<strong>Troisdorf</strong> in Zahlen<br />
Volkszähl.<br />
1950<br />
Volkszähl.<br />
1970<br />
Prognose<br />
1985<br />
Volkszähl.<br />
1987<br />
Bevölkerung 31.234 51.271 75.000 60.079<br />
Auslän<strong>der</strong>anteil 7,6 % - 10,3%<br />
Bevölkerungsdichte EW/km 2 502 824 1.200 980<br />
Wohnungen 6.771 14.560 26.300 26.392<br />
Belegungsdichte 4,6 3,5 2,85 2,3<br />
Erwerbspersonen 11.989 21.178 30.650 26.988<br />
Arbeitslose Keine Angabe Keine Angabe - 1.836<br />
Arbeitsplätze 15.280 22.919 30.000 23.985<br />
Produzieren<strong>des</strong> Gewerbe 11.563 18.798 21.000 18.757<br />
Dienstleistungen 2.959 4.086 8.000 10.057<br />
Pendlersaldo 3.824 2.484 0 2.800<br />
Tab. 4: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1970 - 1987 44<br />
41 Die Wohnungsbelegungsziffer (auch Wohnungsbelegungsquote genannt) gibt an, wie viele Einwohner<br />
in einer Wohnung leben.<br />
42 Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S.152 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 157<br />
43 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986. 3,6 ha <strong>des</strong> PLEWA-Gelän<strong>des</strong> (heute<br />
Siedlung „Auf dem Zechenacker“ wurden im Verfahren als Wohnbaufläche erhalten und sind bei <strong>der</strong><br />
genannten Zahl berücksichtigt, abweichend vom Erläuterungsbericht, <strong>der</strong> nicht korrigiert wurde.<br />
44 Quelle: Kommunale Entwicklungsplanung <strong>Troisdorf</strong>, ebd. S. 2 bzw. <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan S. 3,<br />
Einzelabfragen https://www.lan<strong>des</strong>datenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon, zuletzt aufgerufen<br />
10.06.2013<br />
Seite 37<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
4.4.2 Strukturdaten - Entwicklung 1987 bis 2011<br />
In den 24 Jahren bis 2011 ist die Einwohnerzahl noch einmal um 12.329 Einwohner<br />
gestiegen. Das entspricht im Durchschnitt 513 Einwohnern im Jahr wie in dem vorherigen<br />
Zeitraum. Die 1990er Jahre waren von dringendem Wohnbedarf und starker<br />
Bautätigkeit bestimmt. Die Bevölkerungskurve flacht sich erst nach <strong>der</strong> Jahrtausendwende<br />
ab. Die Zuwachsraten blieben aber deutlich höher als im Lan<strong>des</strong>durchschnitt.<br />
Konjunkturelle Schwankungen in <strong>der</strong> wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wirkten<br />
sich auf die Region und <strong>Troisdorf</strong> nur abgeschwächt aus. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
ist wie in einigen an<strong>der</strong>en Städten im näheren Kernraum <strong>des</strong> Verdichtungsgebietes<br />
Köln-Bonn in den letzten Jahren noch positiv verlaufen.<br />
Die Wan<strong>der</strong>ungssalden nahmen im Trend stärker ab und schwankten zuletzt um den<br />
Nullpunkt. Nahwan<strong>der</strong>ungen sind bei den Zu- und Fortzügen weiterhin am häufigsten.<br />
Die höchsten Wan<strong>der</strong>ungsgewinne werden aus den benachbarten Großstädten<br />
Köln und Bonn erzielt. Die Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung hat an Bedeutung verloren, da<br />
Köln und Bonn selbst erhebliche Wan<strong>der</strong>ungsgewinne aufnehmen. Wan<strong>der</strong>ungsverluste<br />
aus <strong>Troisdorf</strong> gehen überwiegend an das weitere Kreisgebiet bzw. sind Fernwan<strong>der</strong>ungen.<br />
Der Auslän<strong>der</strong>anteil ist fast stabil geblieben und beträgt nach dem<br />
Zensus 2011 bei einer nach unten korrigierten Einwohnerzahl 11%, das ist <strong>der</strong><br />
höchste Anteil im Kreisgebiet nach Eitorf mit 11,6 %. 45<br />
Die Wohnungsbelegungsdichte ist weiter kontinuierlich gesunken und betrug 2011<br />
genau 2,0, sodass statistisch gesehen jede <strong>Troisdorf</strong>er Wohnung durchschnittlich nur<br />
noch von 2 Personen bewohnt wird. 46<br />
Abb. 17: Bevölkerungsentwicklung <strong>Troisdorf</strong> 47<br />
45 Zum Vergleich: Bonn 12,0 %, Köln 16,4 % (Quelle: http://www.it.nrw.de/statistik/z/index.html , zuletzt<br />
aufgerufen 13.06.2013)<br />
46 Dieser Wert entspricht dem Bun<strong>des</strong>durchschnitt (Quelle:<br />
https://www.<strong>des</strong>tatis.de/DE/Publikationen/StatistischesJahrbuch/Bauen.pdf, zuletzt aufgerufen<br />
10.06.2013)<br />
Seite 38<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die beiden großen <strong>Troisdorf</strong>er Industriebetriebe, die Dynamit-Nobel AG und die<br />
Roheisen verarbeitenden Mannstaedt-Werke erlebten in <strong>der</strong> Zeit zwischen 1987 und<br />
2011 einschneidende Verän<strong>der</strong>ungen, die für die Dynamit Nobel AG mit <strong>der</strong> Auflösung<br />
<strong>des</strong> Konzerns endetet. Nach Trennung <strong>der</strong> Kunststoffsparte von <strong>der</strong> Dynamit<br />
Nobel AG hatte die Hüls-<strong>Troisdorf</strong> AG große Teile <strong>des</strong> Werksgelän<strong>des</strong> übernommen.<br />
Mehrfache Umfirmierungen und Verkäufe folgten. Schließlich wurden auf dem<br />
Werksgelän<strong>des</strong> immer mehr Geschäftsbereiche als selbständige Firmen abgespalten.<br />
Im Zuge dieses Strukturwandels mussten in erheblichem Umfang Arbeitsplatzverluste<br />
hingenommen werden. 2004 wurde <strong>der</strong> einstige Weltkonzern, <strong>der</strong> seit 1938<br />
seinen Sitz in <strong>Troisdorf</strong> hatte, nach abermaligem Verkauf aufgeteilt und aufgelöst.<br />
Auch die Mannstaedt-Werke wechselten mehrfach den Eigentümer und mussten die<br />
Belegschaft schrittweise immer wie<strong>der</strong> reduzieren, sodass es dort heute deutlich weniger<br />
als eintausend Beschäftigte gibt. Die Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe<br />
gingen entsprechend stark um rd. 40 % <strong>zur</strong>ück. Als Reaktion auf diese Entwicklung<br />
verfolgt die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> schon seit Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre die Ausweisung und<br />
Entwicklung neuer Gewerbegebiete auf kommunalem Bauland, um die Arbeitsplatzverluste<br />
in <strong>der</strong> Großindustrie durch neue Arbeitsplätze in weniger krisenanfälligen<br />
mittelständischen Betrieben auszugleichen. Diese Strategie trug in den Folgejahren<br />
Früchte und machte den <strong>Troisdorf</strong>er Arbeitsmarkt unabhängiger von den Großbetrieben.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe konnte sich nach einer<br />
Halbierung in den letzten Jahren stabilisieren.<br />
Durch die Arbeitsplatzverluste bei den Großbetrieben verkehrt sich <strong>der</strong> bis 1987 noch<br />
positive Pendlersaldo in einen negativen und <strong>der</strong> Dienstleistungssektor nimmt weiter<br />
zu.<br />
<strong>Troisdorf</strong> in Zahlen<br />
Volkszähl.<br />
1987<br />
2000 2010<br />
Zensus<br />
2011<br />
Bevölkerung 60.079 72.678 75.369 (75.608) 72.408<br />
Auslän<strong>der</strong>anteil 10,3% 14,5% 13,5% (13,6 %) 11,0%<br />
Bevölkerungsdichte EW/km 2 980 1.169 1.212 (1.216) 1.164<br />
Wohnungen 26.392 32.872 34.728 (34.791) 35.055<br />
Belegungsdichte 2,3 2,2 2,1 (2,2) 2,0<br />
Erwerbspersonen 26.988 36.676** 37.680<br />
Arbeitslose 1.836 2.667 2.674 (2.589) 1.810<br />
Sozialvers.pfl. Beschäftigte 23.985 22.448 24.044 24.919*<br />
Produzieren<strong>des</strong> Gewerbe 18.757 7.355 7.922 8.178*<br />
Dienstleistungen 10.057 12.949** 16.110 16.728*<br />
Pendlersaldo 2.800 -4.434 -1.667 -2.320<br />
Tab. 5: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1987- 2011 48<br />
(Fortschreibungsdaten zum Vergleich), *Stichtag 30.06.11, keine Zensusdaten<br />
**Stichtag 30.06.2011, ***Stichtag 30.06.1999<br />
47 Quelle: Kommunalprofil IT.NRW Lan<strong>des</strong>datenbank, Stand: 17.07.2012<br />
48 Quelle: Kommunalprofil 2012 (Daten bis 2011) http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05382068.pdf,<br />
Gemeinden nrw Ausgabe 2000, 2010, 2011, 2012 (Daten Vorjahre)<br />
https://webshop.it.nrw.de/gratis/Z049%20201200.pdf<br />
Seite 39<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
4.4.3 Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Die Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen zeigt, dass die Kernstadt, die <strong>Stadt</strong>teile<br />
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte und <strong>Troisdorf</strong>-West sowie Oberlar bereits 1971 in ihrer Entwicklung<br />
weitgehend abgeschlossen waren. In 40 Jahren konnten <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West zusammen nur noch um ca. 700 Einwohner zunehmen. Dementsprechend<br />
sinkt <strong>der</strong> Anteil dieser <strong>Stadt</strong>teile an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Oberlar ist in einer<br />
ähnlichen Lage und hat sogar eine rückläufige Einwohnerzahl.<br />
Spich hatte im Verhältnis <strong>der</strong> Gesamteinwohnerentwicklung mit rd. 3.000 zusätzlichen<br />
Einwohnern eine durchschnittliche Zunahme. Der Bevölkerungsanteil blieb daher<br />
stabil. Für Sieglar und Rotter See ist 1995 ein Entwicklungssprung ablesbar, <strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Neuerrichtung <strong>des</strong> seit 1999 selbständigen <strong>Stadt</strong>teil Rotter See begründet ist.<br />
Durch eine Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerung um fast 6.000 Personen bis 1995 steigt <strong>der</strong><br />
Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung deutlich. Friedrich-Wilhelms-Hütte hat seinen Anteil<br />
an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung bis 1995 fast verdoppeln können und stagniert jetzt<br />
bei <strong>der</strong> baulichen Entwicklung mit <strong>der</strong> Folge eines wie<strong>der</strong> sinkenden Anteils. Bergheim<br />
mit dem Entwicklungsbereich „Am Krausacker“ hat nach 1995 mit einer überdurchschnittlichen<br />
Zunahme von fast 3.000 Einwohnern den Anteil an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
ebenfalls erhöhen können. Die übrigen <strong>Stadt</strong>teile weisen alle eine mo<strong>der</strong>ate<br />
Zunahme auf, Müllekoven eine unterdurchschnittliche, rückläufige Tendenz.<br />
1971 1995 2012<br />
<strong>Stadt</strong>teil 49<br />
Anteil<br />
Anteil<br />
Anteil<br />
Einw. gesamt<br />
gesamt Einw. gesamt<br />
Tdf.-Mitte + Tdf.-West 20.835 38,8 % 21.384 30,1 % 21.573 28,2 %<br />
Spich 8.952 16,7 % 10.963 15,4 % 12.796 16,7 %<br />
Sieglar + Rotter See 6.903 12,9 % 12.453 17,5 % 14.437 18,9 %<br />
Friedrich-Wilh.-Hütte 3.080 5,7 % 7.616 10,7 % 7.222 9,4 %<br />
Oberlar 6.404 11,9 % 6.007 8,4 % 6.057 7,9 %<br />
Bergheim 2.884 5,4 % 3.936 5,5 % 5.713 7,2 %<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West - - - - -<br />
Rotter See - - - - -<br />
Eschmar 849 1, 6 % 2.927 4,1 % 3.101 4,1 %<br />
Kriegsdorf 1.361 2,5 % 2.010 2,8 % 3.037 4,0 %<br />
Altenrath 1.041 1,9 % 1.986 2,7 % 2.342 3,0 %<br />
Müllekoven 1.372 2,6 % 1.913 2,7 % 1.855 2,4 %<br />
53.686 71.141 76.597<br />
Tab. 6: Einwohnerentwicklung 1971- 2011 50<br />
4.4.4 Wohnbauflächenentwicklung<br />
Der Flächennutzungsplan von 1973 stellte eine geplante (unbebaute) Wohnbaufläche<br />
von 365,3 ha dar. Aus Anlass <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes mit<br />
dem Ziel, nicht benötigte Wohnbauflächen zu reduzieren, wurde 1987 eine Wohnbauflächenbilanz<br />
durchgeführt mit dem Ergebnis, dass noch 273,78 ha verfügbar<br />
49 Die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>-West und Rotter See sind erst 1999 gebildet worden, sodass für die Vergleichbarkeit<br />
<strong>der</strong> Zahlen die Anteile den Statteilen <strong>Troisdorf</strong> bzw. Sieglar hinzugerechnet sind.<br />
50 Gemeindeeigene Statistik mit Zweitwohnsitzen<br />
Seite 40<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
waren. 51 Im Rahmen <strong>der</strong> 33. und 36. Än<strong>der</strong>ung wurden insgesamt 74,7 ha Wohnbaufläche<br />
<strong>zur</strong>ückgenommen, von denen 5,3 ha später wie<strong>der</strong> <strong>zur</strong>ückgeholt worden sind.<br />
Hintergrund <strong>der</strong> Bauflächenreduzierung war eine Umorientierung <strong>der</strong> Wachstumsziele<br />
von einem rein quantitativen Wachstum zu einem qualitativen Wachstum. Dies ist<br />
im Kontext <strong>der</strong> damaligen Zeit zu sehen. Nach <strong>der</strong> dritten Ölkrise 1982/83 und ihren<br />
wirtschaftlichen Folgen waren die Wachstumserwartungen ernsthaft erschüttert. Die<br />
politische Zeitenwende in Osteuropa sowie <strong>der</strong> damit verbundene ungeahnte wirtschaftliche<br />
Aufschwung und Zuzug von Einwohnern in Deutschland waren noch nicht<br />
absehbar. Von 1982 bis 1985 hatte die Einwohnerzahl nur noch um 300 Einwohner<br />
jährlich zugenommen, sodass für längere Zeit eine nur noch langsame Bevölkerungsentwicklung<br />
angenommen wurde. Insbeson<strong>der</strong>e war das zügige Überschreiten<br />
<strong>der</strong> Grenze von 60.000 Einwohnern bereits seit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan von 1980<br />
in Frage gestellt. Absehbar war bereits damals, dass die 1970 prognostizierte Zielzahl<br />
für 1985 von 75.000 Einwohnern nicht erreicht wird. Für 1990 wurden immerhin<br />
63.000 Einwohner erwartet, eine Größe, die die tatsächliche Entwicklung mit einer<br />
Abweichung von rd. -1.500 Einwohner nicht völlig verfehlt hat. 52 .<br />
Diesem an sich fortschrittlichen Paradigmenwechsel sind viele Kommunen in <strong>der</strong><br />
Flächennutzungsplanung aus pragmatischen Gründen nicht gefolgt, um die Bauflächenreserven<br />
für zukünftige Entwicklungen ungeachtet <strong>des</strong> aktuell niedrigeren Bedarfs<br />
weiterhin planerisch vorzuhalten. Dem Beschluss <strong>des</strong> Rates vom 30.09.1986<br />
lag die Überlegung zugrunde, dass auch nach Rücknahme bzw. Umwidmung von<br />
65,15 ha Wohnbaufläche noch ca. 208,63 ha Wohnbaureserveflächen verbleiben,<br />
die bei einem linear fortgesetzten Flächenverbrauch seinerzeit von 10 ha/Jahr für<br />
min<strong>des</strong>tens 20 Jahre reichten. 53 Es erschien unverhältnismäßig und planerisch nicht<br />
gerechtfertigt, über diesen Zeitraum hinaus für eine nicht absehbare zukünftige Entwicklung<br />
dauerhaft Flächen vorzuhalten.<br />
Den größten Verlust an Wohnbaufläche stellte jedoch schon seit 1981 die Umwidmung<br />
fast aller Wohnbauflächen zwischen Kriegsdorfer Straße und den Spicher<br />
Seen in Gewerbefläche dar, die rd. 87 ha ausmachte. Im Gegenzug wurden insgesamt<br />
41,9 ha Wohnbauland zusätzlich durch Planän<strong>der</strong>ungen dargestellt. Der tatsächliche<br />
Verbrauch an Bruttowohnbaufläche 54 im Außenbereich von 1973 bis 2011<br />
entspricht einer jährlichen Inanspruchnahme von 6,9 ha.<br />
Lage Änd.-Nr. ha<br />
Altenrath 12, 29 28.3<br />
Bergheim, Am Krausacker 71 6,0<br />
Spich, Holun<strong>der</strong>weg 78 3,0<br />
Kriegsdorf, Im Schonsfeld 91 11,0<br />
Fr.-Wilh.-Hütte, Fitz-Erler-Straße 97 1,1<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West, Moselstraße 102 2.4<br />
Gesamt 41,9<br />
Tab. 7: Wohnbauflächenneudarstellung 1973 – 2011<br />
51 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986<br />
52 Fortschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanes, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung Dr. Jansen, Köln, März<br />
1980, S. 26 ff.<br />
53 Erläuterungsbericht <strong>zur</strong> 36. FNP-Än<strong>der</strong>ung vom 18.04.1986<br />
54 Bruttowohnbaufläche ist die Bezugsgröße <strong>zur</strong> Bruttowohndichte, vergl. Fußnote 37, S. 33<br />
Seite 41<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Verän<strong>der</strong>ung<br />
Ausgangswert 1973 +365,3<br />
Rücknahme Wohnbauflächen - 69,4<br />
Umwidmung Gewerbe - 87,1<br />
Neudarstellungen + 41,9<br />
Saldo 280,7<br />
Gesamtwohnflächenverbrauch -203,4<br />
Flächenreserve 2011 19,0<br />
Tab. 8: Wohnbauflächenbilanz 1973 – 2011<br />
Die Flächenbilanz <strong>der</strong> letzten 40 Jahre zeigt, dass die Wohnbauflächenreserve im<br />
Flächennutzungsplan nunmehr auf 19 ha abgeschmolzen ist, verteilt auf 5 Einzelflächen.<br />
Ein Überblick über die räumliche Verteilung <strong>der</strong> realisierten Wohnbaugebiete<br />
veranschaulicht noch einmal die Einwohnerentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen. <strong>Troisdorf</strong>-<br />
Mitte, <strong>Troisdorf</strong>-West und Oberlar, waren bereits weitgehend geschlossen bebaut<br />
und haben kaum noch an <strong>der</strong> Entwicklung teilgenommen, während alle übrigen<br />
<strong>Stadt</strong>teile eine erhebliche Weiterentwicklung erfahren haben.<br />
ha<br />
Abb. 18: Schwerpunkte <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung 1973- 2012<br />
(rot), verbliebene Reserveflächen (gelb)<br />
Seite 42<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Zur Entlastung <strong>des</strong> Bodenmarktes und <strong>zur</strong> effektiven Nutzung <strong>des</strong> Baulan<strong>des</strong> im<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Bereitstellung hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> seit 1973 fast fortlaufend kommunale<br />
Wohnbaulandmaßnahmen durchgeführt. Durch den Verkauf kommunalen Baulan<strong>des</strong><br />
sollte auch weiten Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung die Möglichkeit <strong>des</strong> Grun<strong>der</strong>werbs<br />
<strong>zur</strong> Eigentumsbildung gegeben werden, da <strong>Troisdorf</strong> aufgrund <strong>der</strong> industriell geprägten<br />
Entwicklung eine unter dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt liegende Eigentumsquote aufweist.<br />
Die Eigentumsquote liegt auch unter <strong>der</strong> Quote <strong>der</strong> Nachbarstädte.<br />
Die erste kommunale Baumaßnahme in den 1970er Jahren war die Gartenstadt<br />
Eschmar, im zeitlichen Anschluss entstand von 1980 bis 1990 <strong>der</strong> Wohnpark Rotter<br />
See. In den 1990er Jahren wurde in Kriegsdorf (Pirolweg, Händelstraße) kommunales<br />
Bauland angeboten, ab dem Jahr 2000 für ca. 10 Jahre im Entwicklungsgebiet<br />
„Am Krausacker“ in Bergheim. Parallel dazu wurden in Spich und an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen<br />
auch größere private Freiflächen in Orts- und Ortsrandlage als Wohnbauland erschlossen.<br />
Von 2008 bis 2014 ist das Wohngebiet „Im Schonsfeld“ in Kriegsdorf auf<br />
kommunalem Bauland entstanden.<br />
4.4.5 Entwicklung <strong>der</strong> Mischbauflächen und zentralen Versorgungsbereiche<br />
Der Flächennutzungsplan von 1973 hatte viele diffuse Altbaugebiete als Wohnbaufläche<br />
überplant, die vom Bestand durch eine Mischung von Wohnnutzung und<br />
kleingewerblicher o<strong>der</strong> handwerklicher Nutzung geprägt waren. Ziel <strong>der</strong> Planung war<br />
die weitgehende Verlagerung <strong>der</strong> gewerblichen Nutzungen im Zuge von Abbruch und<br />
Neubau. Die sich wesentlich langsamer als erwartet vollziehende Verän<strong>der</strong>ung im<br />
Bestand führte zu <strong>der</strong> Notwendigkeit, auch Mischgebiete im Bestand absichern zu<br />
müssen und im Flächennutzungsplan parallel im Wege einer Än<strong>der</strong>ung gemischte<br />
Baufläche anstatt Wohnbaufläche darzustellen.<br />
Um auf die städtebauliche Entwicklung in den altbebauten Ortskernen stärker Einfluss<br />
zu nehmen, wurden im Jahr 2000 für die <strong>Stadt</strong>teile <strong>Troisdorf</strong>, Spich, Sieglar und<br />
Oberlar Vorkaufsrechtssatzungen erlassen. Im Geltungsbereich dieser Satzungen<br />
sind die als entwicklungsbedürftig angesehenen Teilbereiche <strong>der</strong> Ortskerne definiert<br />
worden. Die Beseitigung von Entwicklungshemmnissen auf einzelnen Grundstücken,<br />
die nur durch eine Grundstücksneuordnung gelöst werden können, dient einer funktionsgerechten<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> Zentren, insbeson<strong>der</strong>e für den Einzelhandel<br />
und die Versorgung.<br />
Diese Zielvorstellung liegt auch dem Handlungskonzept Innenstadt zugrunde, das<br />
die Maßnahmen in <strong>der</strong> Innenstadt auf <strong>der</strong> Grundlage eines integrierten Planungskonzeptes<br />
koordiniert. Um auch hier eigene Entwicklungsimpulse auslösen zu können,<br />
wurde die Innenstadt am 18.09.2012 zugleich als <strong>Stadt</strong>umbaugebiet gemäß<br />
§ 171b Abs. 2 BauGB förmlich festgelegt. Für Maßnahmen wie die Neugestaltung<br />
<strong>der</strong> Fußgängerzone, die die finanzielle Leistungskraft <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> übersteigen,<br />
besteht damit die Möglichkeit <strong>der</strong> Beantragung von Städtebauför<strong>der</strong>ungsmitteln.<br />
2011 wurde <strong>zur</strong> Sicherung einer verbrauchernahen, zentrenorientierten Versorgung<br />
das fortgeschriebene Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
beschlossen. 55 Ziel <strong>des</strong> Konzeptes ist eine Konzentration von Einzelhandel und<br />
55 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept für die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, CIMA GmbH, Köln, Oktober<br />
2010<br />
Seite 43<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
an<strong>der</strong>en zentrenrelevanten Nutzungen in den gewachsenen zentralen Ortslagen <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong>, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Innenstadt von <strong>Troisdorf</strong>. Zusätzlich zu den zentralen Versorgungsbereichen<br />
sind im <strong>Stadt</strong>gebiet für nicht zentrenrelevante Sortimente und die<br />
Nahversorgung auch großflächige Einzelstandorte zugelassen worden. Die Nahversorger<br />
stellen in peripheren <strong>Stadt</strong>lagen Ergänzungsstandorte dar. Im Kernbereich <strong>der</strong><br />
Standortagglomeration Spicher Straße sind auch zentrenrelevante Nutzungen zulässig,<br />
da sich mit <strong>der</strong> Schaffung <strong>des</strong> neuen <strong>Stadt</strong>teils Rotter See <strong>der</strong> Einwohnerschwerpunkt<br />
dorthin verschoben hat und das Sieglarer Zentrum bisher nur eingeschränkt<br />
in <strong>der</strong> Lage war, Verkaufsflächen in <strong>der</strong> benötigten Größenordnung aufzunehmen.<br />
Abb. 19: Zentrale Versorgungsbereiche und solitäre Ergänzungsstandorte<br />
Die Lage <strong>Troisdorf</strong>s zwischen zwei nahen Oberzentren und im unmittelbaren gemeinsamen<br />
Verflechtungsraum mit zwei starken Mittelzentren, <strong>der</strong> Kreisstadt Siegburg<br />
und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> St. Augustin, stellt für den Einzelhandel eine starke Konkurrenzsituation<br />
dar. Trotzdem ist es <strong>Troisdorf</strong> durch die Schaffung <strong>der</strong> Fußgängerzone bis<br />
1988 gelungen, ein <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>größe angemessenes Einzelhandelsangebot vorzuhalten,<br />
dass vorrangig den eigenen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt und zugleich<br />
Kaufkraft und Arbeitsplätze im örtlichen Handel bindet. Obwohl die Verkaufshttp://www.troisdorf.de/MediaLibrary/Content/web/de/wirtschaft_bauen/<strong>Stadt</strong>planung/<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
/S004_PDF-2b_Konz_For_<strong>Troisdorf</strong>2010.pdf, zuletzt aufgerufen 13.06.2013<br />
Seite 44<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
fläche in <strong>der</strong> Innenstadt von 44.230 m 2 bei <strong>der</strong> (vollständigen) Fertigstellung <strong>der</strong> Fußgängerzone<br />
im Jahre 1988 auf 31.155 m 2 im Jahre 2010 gesunken ist. Dies ist im<br />
Wesentlichen durch die Nachfolgenutzungen <strong>des</strong> ehemaligen Hertie-Warenhauses<br />
bedingt, die größere Teile <strong>der</strong> ehemaligen Verkaufsfläche nicht mehr in Anspruch<br />
nehmen. Mit <strong>der</strong> neu errichteten Wilhelm-Hamacher-Passage am Standort <strong>des</strong> ehemaligen<br />
Bürgerhauses hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine zentrale <strong>Stadt</strong>umbaumaßnahme<br />
durchgeführt, um rd. 7.000 m 2 neue Verkaufsfläche wie<strong>der</strong> dauerhaft in <strong>der</strong> Innenstadt<br />
zu etablieren.<br />
Kaufkraft 2005/ 2010<br />
Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer 102,7 / 100,6<br />
Nachfragevolumen im Einzugsbereich 396,4 Mio. € / 408,6 Mio. €<br />
Umsatzvolumen 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />
Nachfragevolumen Innenstadt 107,4 Mio. €<br />
Umsatzvolumen Innenstadt 127,7 Mio. € / 127,2 Mio. €<br />
Verkaufsfläche 83.002 m 2 / 84.515 m 2<br />
Verkaufsfläche 83.002 m 2 / 84.515 m 2<br />
Einzelhandelsbetriebe 452 / 437<br />
Verkaufsfläche je Einwohner 1,08 m 2 / 1,10 m 2<br />
Bun<strong>des</strong>durchschnitt 1,40 m 2 / 1,46 m 2<br />
Verkaufsflächenanteil Lebensmittel 28,6 % / 31,0 %<br />
Umsatzanteil Lebensmittel 39,9 % / 41,6 %<br />
Verkaufsflächenanteil Leitsortiment Textilien 14,0 % / 13,6 %<br />
Umsatzanteil Leitsortiment Textilien 12,1 % / 12,2 %<br />
Verkaufsfläche Innenstadt 30.400 m 2 / 31.155 m 2<br />
Kaufkraftbindung 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />
Einzelhandelsumsatz 322,8 Mio. € / 318,2 Mio. €<br />
Handelszentralität 56 insgesamt 81 / 78<br />
Tab. 9: Marktdaten 2005/2010 für den <strong>Troisdorf</strong>er Einzelhandel 57<br />
4.4.6 Gewerbeflächentwicklung<br />
Die Gewerbeflächenentwicklung wurde seit 1973 kontinuierlich von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
gesteuert. Die erheblichen Flächenreserven <strong>des</strong> Flächenutzungsplanes von<br />
1973 verschafften <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> günstige Voraussetzungen für eine aktive Baulandpolitik.<br />
Im Rahmen einer vorausschauenden Bodenbevorratung wurden wie im Wohnungsbau<br />
frühzeitig Flächen erworben, die einen Flächenpool bildeten, aus dem nach Bedarf<br />
gewerbliches Bauland aktiviert werden konnte.<br />
Mit dem Gewerbegebiet „Belgische Allee“ nahe <strong>der</strong> seinerzeit neuen Autobahn A 59<br />
und <strong>der</strong> Anschlussstelle Porz/Lind entstand das erste große Gewerbe- und Industriegebiet<br />
neuer Prägung mit einem kleinteiligeren Firmenbesatz. Durch Aufgabe <strong>des</strong><br />
Autobahnprojektes A 15 n durch die Wahner Heide mit einem Autobahnkreuz an den<br />
Spicher Seen und den Verzicht auf die in Spich abzweigende S-Bahn-Trasse für eine<br />
Flughafenschleife konnte eine doppelte Diagonalzerschneidung <strong>des</strong> Gewerbegebietes<br />
Belgische Allee vermieden werden. Dadurch wurden 6,5 ha zusätzliches gewerbliches<br />
Bruttobauland für das insgesamt 65,6 ha große Gewerbegebiet hinzugewonnen.<br />
56 100 – X= Kaufkraftabfluss, 100 + X= Kaufkraftzufluss<br />
57 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept, ebd.<br />
Seite 45<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
In Zeitabschnitten von etwa jeweils 10 Jahren wurden in Spich weitere drei neue<br />
Gewerbegebiete erschlossen (Biberweg/Heuserweg, Langbaurghstraße, Luxemburger<br />
Straße), die die gesamte Fläche zwischen <strong>der</strong> Autobahn A 59 und <strong>der</strong> Ortslage<br />
Spich einnehmen. Wesentliche Voraussetzung für diese Entwicklung war die 1996<br />
dem Verkehr übergebene neue Anschlussstelle Spich an <strong>der</strong> Autobahn A 59. Durch<br />
sie sind die neuen Gebiete auf kurzem Wege und ohne Beeinträchtigung von Wohngebieten<br />
direkt an das Fernstraßennetz angebunden.<br />
2002 erfolgte mit dem Beginn <strong>der</strong> Erschließung <strong>des</strong> Airport-Gewerbeparkes Junkersring<br />
die Inanspruchnahme auch <strong>der</strong> südwestlich <strong>der</strong> Autobahn A 59 gelegenen Flächen,<br />
um den anhaltenden Bedarf an Gewerbeflächen in <strong>der</strong> Region zu decken. Die<br />
Maßnahme geht auf ein regionales Gewerbeflächenentwicklungskonzept <strong>zur</strong>ück und<br />
diente auch <strong>der</strong> Kompensation für wegfallende Arbeitsplätze aufgrund <strong>des</strong> Bonn-<br />
Berlin-Beschlusses. So sind in dem Gebiet auch Dienstleistungsarbeitsplätze entstanden,<br />
u. a. das DHL-Innovation-Center und <strong>der</strong> DHL-Campus. Der größte Arbeitgeber<br />
im gesamten Spicher Gewerbebereich ist ein Briefzentrum <strong>der</strong> Deutschen Post<br />
AG am Heuserweg mit 1.000 Arbeitsplätzen. Insgesamt konnten dort in den letzten<br />
30 Jahren 340 Firmen mit über 5.000 Arbeitsplätzen angesiedelt werden.<br />
Im Jahre 2001 hatten die belgischen Streitkräfte unerwartet eine Aufgabe ihrer Kasernenstandorte<br />
in Deutschland angekündigt. Die im Jahr 2003 vorgelegte Vorstudie<br />
kam zu dem Ergebnis, dass <strong>der</strong> rd. 50 ha Bruttobauland große Standort am besten<br />
als Industrie- und Gewerbegebiet umzunutzen ist. Die periphere Lage <strong>des</strong> Gebietes<br />
umgeben von Waldflächen sowie die unmittelbare Nähe zum Flughafen, aber auch<br />
<strong>zur</strong> Autobahn A 59, sind beson<strong>der</strong>e Merkmale, die das Gebiet für eine standortbezogene<br />
gewerbliche und industrielle Nutzung qualifizieren. Die Konversionsplanung für<br />
den Industriepark Belgische Allee - Camp Spich wird seit 2004 durchgeführt. Die<br />
Durchführung <strong>der</strong> Planung, die seinerzeit mit dem Verkauf eines großen Grundstücks<br />
<strong>zur</strong> Errichtung einer Brotfabrik begonnen wurde, steht nach 10 Jahren kurz vor dem<br />
Abschluss.<br />
Gewerbeflächenreserve 2013<br />
Camp Spich 3.5<br />
Airport-Gewerbepark Junkersring 4,3<br />
Industriepark 10,2<br />
Kaiserstraße 2,9<br />
Kasinostraße 1,1<br />
Ehem. Orica-Gelände 8,0<br />
Langbaurghstraße 1,8<br />
Josef-Kitz-Straße 3,0<br />
Gesamt<br />
34,6 ha<br />
Tab. 10: Wesentliche Gewerbeflächenreserven (> 1 ha) 58<br />
2006 hat die <strong>Stadt</strong> sämtliche Flächen <strong>des</strong> Werksgelän<strong>des</strong> von HT-Troplast übernommen<br />
und übertrug die Werksinfrastruktur auf die eigens dafür geschaffene städtischen<br />
Tochtergesellschaft Industriepark <strong>Troisdorf</strong> GmbH. Die vermieteten Gewerbeimmobilien<br />
wurden an die private T-Park GmbH weiterverkauft und die wie<strong>der</strong> aufzubereitenden<br />
Entwicklungsflächen an die städtische Tropark GmbH. Auf diese Weise<br />
begleitete die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> aktiv den Prozess <strong>der</strong> Auflösung <strong>des</strong> größten in<br />
<strong>Troisdorf</strong> ansässigen Industriebetriebes und erarbeitete eine Entwicklungsplanung<br />
ha<br />
58 Bestandsaufnahme zum Gewerbeflächenkonzept <strong>des</strong> Rhein-Sieg-Kreises, Stand .04/2013<br />
Seite 46<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
für eine Folgenutzung, um eine zügige Revitalisierung von zwischenzeitlich brach<br />
gefallenen Gewerbeflächen zu erreichen.<br />
Aus den Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes von 1973 und den Än<strong>der</strong>ungen<br />
in gewerbliche Baufläche in den Folgejahren besteht <strong>zur</strong>zeit (2013) noch eine Flächenreserve<br />
von rd. 35 ha für gewerbliche Nutzungen.<br />
Abb. 20: Schwerpunkte <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung von 1973-2012<br />
(dunkelblau), verbliebene Reserveflächen (hellblau)<br />
4.4.7 Freiraumentwicklung<br />
Der Flächennutzungsplan von 1973 setzte <strong>der</strong> baulichen Entwicklung entlang <strong>der</strong><br />
Sieg <strong>zur</strong> Auenlandschaft Grenzen, die von <strong>der</strong> Freiraumseite nicht durch Landschaftsschutz<br />
gesichert waren. Nur die Flächen vor dem Deich standen unter Landschaftsschutz.<br />
Mit <strong>der</strong> erstmaligen Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes Nr. 6 (Siegmündung),<br />
die am 28.05.1986 in Kraft trat, wurde das Deichvorland als Naturschutzgebiet<br />
festgesetzt und das Hinterland bis <strong>zur</strong> Siedlungskante <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse als<br />
Landschaftsschutzgebiet gesichert. Die Abgrenzung folgte exakt <strong>der</strong> Bauflächendarstellung<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes. Mit dieser einvernehmlichen Status-Quo-<br />
Abgrenzung zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis als Träger <strong>der</strong> Landschaftsplanung und<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als Trägerin <strong>der</strong> städtebaulichen Planungshoheit ist die bauliche<br />
Seite 47<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Entwicklung dieser <strong>Stadt</strong>teile in Richtung Siegaue endgültig zum Abschluss gekommen.<br />
Der Geltungsbereich <strong>des</strong> Landschaftsplanes ist inzwischen als FFH-Gebiet<br />
(Fauna-Flora-Habitat-Richtline 92/43 EWG vom 21.05.1992) für den Aufbau und den<br />
Schutz eines ökologischen Netzes „Natura 2000“ in Europa gemeldet.<br />
Für das Gebiet <strong>der</strong> Wahner Heide bestand bereits 1973 ein Naturschutzgebiet mit<br />
einem vorgelagerten Landschaftsschutzgebiet. Allerdings war das Landschaftsschutzgebiet<br />
nicht so stringent abgegrenzt wie das <strong>des</strong> Landschaftsplanes Nr. 6. Aus<br />
Anlass <strong>der</strong> Meldung <strong>der</strong> Wahner Heide als FFH-Gebiet ist <strong>der</strong> Landschaftsplan Nr.<br />
15 aufgestellt und am 23.06.2007 in Kraft getreten. Das Landschaftsschutzgebiet<br />
wurde einvernehmlich mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> enger am Siedlungsbereich abgegrenzt.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Ortslage Altenrath erfolgte ebenso die Ausweisung von zwei<br />
ortsnahen Flächen zusätzlich als Landschaftsschutzgebiet.<br />
Mit dem am 05.01.1991 in Kraft getretenen Landschaftsplan Nr. 7 (Siegburg – <strong>Troisdorf</strong><br />
– St. Augustin) ist an <strong>der</strong> Straße Zum Alten Tor eine Fläche hinter dem Aggerdeich<br />
zusätzlich in das Landschaftsschutzgebiet einbezogen worden, auch hier einvernehmlich<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>.<br />
Abb. 21: Entwicklung städtischer Grünflächen (dunkelgrün) und Sicherung<br />
ortsrandnaher Landschaftsschutzgebiete (hellgrün) 1973-2012<br />
Seite 48<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
1979 wurde erstmals ein Grünrahmenplan für das <strong>Stadt</strong>gebiet beschlossen. Der Plan<br />
sollte <strong>zur</strong> Verwirklichung <strong>des</strong> damaligen Slogans „<strong>Troisdorf</strong> – Industriestadt im Grünen“<br />
dienen. Der Grünrahmenplan wurde als landschaftsplanerisches Gutachten<br />
zum Flächennutzungsplan erarbeitet 59 und 1993 fortgeschrieben. 60<br />
Der Grünrahmenplan legte im <strong>Stadt</strong>gebiet 9 Grünzüge und 7 Grünverbindungen fest.<br />
Jedem <strong>Stadt</strong>teil wurde darüber hinaus ein Ortsteilpark zugeordnet. Neben den vorhandenen<br />
Parkanlagen in <strong>Troisdorf</strong> (Burgpark, Hirschpark, Waldpark) und dem neu<br />
geschaffenen 6 ha großen Burgpark in Spich wurden <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Friedrich-<br />
Wilhelms-Hütte, <strong>der</strong> Oberlarer Park, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Haus Rott und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark<br />
am Mühlengraben in Sieglar vorgeschlagen und auch umgesetzt. Nicht realisiert<br />
wurde <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilpark Eschmar, <strong>der</strong> im Zuge einer Nassauskiesung und Vereinigung<br />
von Eschmarer und Mondorfer See entstehen sollte. Da die Nassauskiesung<br />
aus Gründen <strong>des</strong> Grundwasserschutzes später von <strong>der</strong> Bezirksregierung Köln nicht<br />
mehr genehmigt wurde, konnten diese Überlegungen nicht weiterverfolgt werden.<br />
Für <strong>Troisdorf</strong> wurde ein großer Fehlbedarf an Kleingärten angenommen. Es wurden<br />
<strong>zur</strong> Deckung <strong>des</strong> Bedarfs zwei Standorte vorgeschlagen, von <strong>der</strong> die Kleingartenanlage<br />
Sieglar / Rotter See an <strong>der</strong> Uckendorfer Straße realisiert wurde. Als zweiter<br />
Standort wurde eine Kleigartenanalage in <strong>der</strong> Sieglarer Siegaue vorgeschlagen, die<br />
mit den Entwicklungszielen <strong>des</strong> einige Zeit später aufgestellten Landschaftsplanes<br />
Nr. 6 nicht mehr vereinbar war. Der Freiraumentwicklungsplan von 1993 setzte sich<br />
erstmals mit den städtebaulichen Auswirkungen <strong>der</strong> neuen Trasse <strong>der</strong> sog. „Kleinen<br />
Nordumgehung“ auseinan<strong>der</strong>, die für die Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>des</strong> Planfeststellungsverfahrens<br />
für die L 332n, Ortsumgehung Sieglar/Eschmar, als Linie gewählt worden<br />
war. Der Plan schlägt hier eine „Neue Parklandschaft“ vor.<br />
Die im Flächennutzungsplan 1973 neu dargestellte Friedhofsfläche für den<br />
Parkfriedhof Eschmar wird in verkleinerter Form realisiert, in Abstimmung mit <strong>der</strong><br />
Neutrassierung <strong>der</strong> L 332n. Als bedeutende private Grünplanungsmaßnahme erhielt<br />
<strong>Troisdorf</strong> 2009 nördlich von Kriegsdorf einen Golfplatz, <strong>der</strong> die Wohnlage dort noch<br />
einmal aufwertete und eine Pufferfunktion zum Airport Gewerbepark Junkersring erfüllt.<br />
4.4.8 Verkehrsentwicklung<br />
Am 12.06.1990 wurde ein neuer Verkehrsentwicklungsplan vom Rat beschlossen. 61<br />
Zentraler Bestandteil <strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes war eine integrierte Verkehrsplanung.<br />
Die Aspekte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verträglichkeit wurden ebenso mit einbezogen wie<br />
alle Verkehrsarten, nicht nur <strong>der</strong> motorisierte Verkehr. <strong>Troisdorf</strong> beteiligte sich <strong>des</strong>halb<br />
auch bereits 1988 am Modellprojekt „Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden<br />
in NRW“ und legte ein Jahr später das Radverkehrskonzept <strong>Troisdorf</strong> vor, nach dem<br />
in <strong>der</strong> Folgezeit in dem Lan<strong>des</strong>för<strong>der</strong>projekt „Fahrradfreundliches <strong>Troisdorf</strong> (FFT)“ die<br />
Radverkehrsanlagen in <strong>Troisdorf</strong> fahrradfreundlich ausgebaut wurden. Das Projekt<br />
endete 1996.<br />
59 Grünrahmenplan Landschaftsplaner Götte und Parrandier, Frankfurt 1979<br />
60 Freiraumentwicklungsplan <strong>Troisdorf</strong>, Erläuterungsbericht, Frankfurt, Juni 1993<br />
61 Verkehrsentwicklungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Planerbüro Südstadt, Köln, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover 1989<br />
Seite 49<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Das Jahr 1988 ist für die Verkehrsplanung in <strong>Troisdorf</strong> auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht bedeutend,<br />
da in diesem Jahr vor dem OVG Münster <strong>der</strong> 1. Planfeststellungsbeschluss<br />
für die L 332n – Ortsumgehung Sieglar-Eschmar scheiterte und die Planungen mit<br />
<strong>der</strong> Linienbestimmung neu begonnen werden mussten. Anstelle <strong>der</strong> alten ortsnahen<br />
Trassierung wurde danach die „Kleine Nordumgehung“ als mittige Trassierung zwischen<br />
Eschmar/Sieglar und Kriegsdorf weiterverfolgt und letztlich 2008 mit Erfolg<br />
bestandskräftig planfestgestellt. Durch die lange Planungszeit kam die Ortsrandentwicklung<br />
in Sieglar und Eschmar ganz zum Erliegen, da das laufende Planverfahren<br />
nicht durch eine heranrückende Bebauung gefährdet werden sollte. Aus diesem Umstand<br />
heraus liegen heute die meisten noch verfügbaren Entwicklungsflächen <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in diesem Bereich.<br />
L 274n<br />
3332<br />
74n<br />
K 29n<br />
3332<br />
74n<br />
L 332a<br />
3332<br />
74n<br />
L 332n<br />
3332<br />
74n<br />
L 269n<br />
3332<br />
74n<br />
Abb. 22: Geplante anbaufreie Schnellstraßen als Rückgrat <strong>des</strong><br />
<strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>straßennetzes (schwarz realisiert, rot Planung)<br />
Für den ersten Abschnitt <strong>der</strong> L 332a Ortsumgehung <strong>Troisdorf</strong>-Siegburg (heute Willy-<br />
Brandt-Ring) in Richtung Siegburg wurden in den 1980er Jahren Bebauungspläne<br />
als planungsrechtliche Grundlage aufgestellt. Die Straße wurde 1994 dem Verkehr<br />
übergeben und stellt seitdem eine <strong>der</strong> wichtigsten Straßenverbindungen in <strong>Troisdorf</strong><br />
dar. Die Sieglarer Straße in Oberlar und die Frankfurter Straße in <strong>Troisdorf</strong> wurden<br />
durch die Straßenbaumaßnahme wirksam entlastet.<br />
Seite 50<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Der Flächennutzungsplan von 1973 enthält als weitere Umgehungsstraße die K 29n,<br />
Ortsumgehung Kriegsdorf, <strong>der</strong>en Bau 2013 begonnen wurde.<br />
Die Linienführung für die L 274n in Spich wurde 1981 wie von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
vorgeschlagen geän<strong>der</strong>t und als Verlängerung <strong>der</strong> Belgischen Allee durch das Spicher<br />
Seengebiet hindurch festgelegt. Das Planverfahren ist jedoch über eine ergänzende<br />
Umweltverträglichkeitsstudie zum Linienbestimmungsverfahren, die auch alternative<br />
Verläufe mit betrachtet, nicht hinausgekommen. Die L 247n soll eine leistungsfähige<br />
Verbindung zwischen <strong>der</strong> L 269n und <strong>der</strong> B 8 herstellen. Die L 269n tangiert<br />
die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> nur am westlichen Ortsrand von Bergheim.<br />
Große Bedeutung hat für <strong>Troisdorf</strong> die 2002 in Betrieb genommene ICE-<br />
Neubaustrecke Köln-Rhein-Main. Im Zuge <strong>der</strong> Planungen wurden entlang <strong>der</strong> Strecke<br />
im Bereich von Wohn- und Geschäftslagen aktive und passive Schallschutzvorkehrungen<br />
durchgeführt.<br />
4.5. Flächennutzungsplanän<strong>der</strong>ungen seit 1973<br />
Der Flächennutzungsplan wurde durch Bekanntmachung <strong>der</strong> Genehmigung <strong>des</strong> Regierungspräsidenten<br />
am 24.10.1973 wirksam. Seitdem ist er in 40 Jahren in vielfältiger<br />
Weise geän<strong>der</strong>t worden, um die Darstellungen <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen<br />
Entwicklung anzupassen. 103 Än<strong>der</strong>ungen wurden bisher eingeleitet, von denen<br />
79 rechtswirksam abgeschlossen worden sind. Dies entspricht durchschnittlich<br />
einem Bedarf von 2 Än<strong>der</strong>ungen im Jahr, um den Flächennutzungsplan jeweils den<br />
gewandelten Zielaussagen anzupassen.<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes seit 1973<br />
Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr. Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr. Jahr Än<strong>der</strong>ungs-Nr.<br />
1974 - 1987 36, 2000 73, 74<br />
1975 - 1988 40 2001 75<br />
1976 1, 2, 3, 4, 5, 6 1989 41, 42, 43 2002 62<br />
1977 9 1990 - 2003 78, 82<br />
1978 10, 1991 44, 49, 53 2004 72, 81<br />
1979 13,14,15,16,17,19 1992 45, 50 2005 85, 87<br />
1980 12, 20 1993 46, 52 2006 89<br />
1981 18, 25 1994 55 2007 88, 91, 93<br />
1982 21, 22, 24 1995 47, 58 2008 77, 80, 94, 96<br />
1983 25, 26 1996 57, 59, 65 2009 97, 98, 100<br />
1984 31, 32 1997 - 2010 -<br />
1985 29, 33 1998 54, 61, 68 2011 101<br />
1986 36, 37 1999 64, 70, 71 2012 102<br />
Tab. 11: Verteilung <strong>der</strong> wirksamen Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes auf die Jahre<br />
Seite 51<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die allermeisten Än<strong>der</strong>ungen betrafen Einzelflächen, die oft im Parallelverfahren mit<br />
<strong>der</strong> Aufstellung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung eines Bebauungsplanes durchgeführt worden sind.<br />
Oft wurde auch für Standortausweisungen von Gemeinbedarfsflächen <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />
geän<strong>der</strong>t. Daneben gab es jedoch auch Än<strong>der</strong>ungen größeren Umfangs,<br />
in <strong>der</strong> die Nutzungszuweisung größerer Flächen geän<strong>der</strong>t wurde. Z. t. wurde<br />
auch einer Reihe von Einzelflächen in einem gemeinsamen Verfahren geän<strong>der</strong>t. Die<br />
nachfolgenden wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen skizzieren die Entwicklungslinien <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />
zwischen 1973 und 2012.<br />
4.5.1 Rücknahme von Wohnbauflächen<br />
Die 33. Än<strong>der</strong>ung diente 1985 <strong>der</strong> Rücknahme von 14,8 ha Wohnbaufläche, von denen<br />
3,5 ha bereits in das damalige Landschaftsschutzgebiet hineinreichten. Zur Erhaltung<br />
„<strong>des</strong> sicherungswürdigen Wald- und Seenbestan<strong>des</strong>“ wurde die Wohnbaufläche<br />
bis hinter die Fabrikanlage (PLEWA-Werke, heute Siedlung „Auf dem Zechenacker“)<br />
<strong>zur</strong>ückgenommen.<br />
In <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung wurden 1987 in noch größerem Umfang und außerhalb von beson<strong>der</strong>en<br />
Konfliktbereichen zu an<strong>der</strong>en Nutzungen 59,9 ha Wohnbauflächen <strong>zur</strong>ückgenommen<br />
und statt<strong>des</strong>sen Fläche für die Landwirtschaft dargestellt.<br />
Abb. 23: Wohnbaupotenzialflächen Handlungskonzeptes Wohnen 2012 im Geltungsbereich<br />
<strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes <strong>zur</strong> Rücknahme von Bauflächen<br />
Seite 52<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Für 2,4 ha im <strong>Stadt</strong>teil Spich wurde die Än<strong>der</strong>ung später wie<strong>der</strong> rückgängig gemacht<br />
(64. u. 78. Än<strong>der</strong>ung für die Baugebiete Fichtenweg und Holun<strong>der</strong>weg). Ebenso im<br />
<strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf, in dem 1994 wie<strong>der</strong> 1,9 ha für das Baugebiet Pirolweg im Rahmen<br />
<strong>der</strong> 59. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes als Wohnbaufläche dargestellt<br />
wurden. Im <strong>Stadt</strong>teil Bergheim erfolgte die erneute Darstellung einer 1 ha großen<br />
Fläche als Wohnbaufläche 2005 durch die 87. Än<strong>der</strong>ung (Andreas-Nockher-Str.).<br />
Die im Handlungskonzept Wohnen 2012 für die erfor<strong>der</strong>liche zukünftige städtebauliche<br />
Entwicklung identifizierten Potenzialflächen liegen größtenteils im Geltungsbereich<br />
<strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes, da es sich hier um geeignete<br />
Wohnbauflächen am Ortsrand handelt, die an an<strong>der</strong>er Stelle so nicht mehr <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stehen.<br />
4.5.2 Wohnbauflächenerweiterungen und -anpassungen<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Altenrath war 1973 noch von <strong>der</strong> Genehmigung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
ausgenommen worden, da <strong>der</strong> Ort bis auf Weiteres den Beschränkungen <strong>des</strong><br />
Truppenübungsplatzes unterlag. 1979 erfolgte erstmalig in <strong>der</strong> 12. Än<strong>der</strong>ung eine<br />
Bauflächendarstellung, die bereits den größten Teil <strong>der</strong> neuen 26,5 ha großen<br />
Wohnbauflächen inmitten <strong>der</strong> einzelnen Siedlungssplitter umfasste. Die Än<strong>der</strong>ung<br />
Nr. 29 betraf eine ergänzende ca. 1,8 ha große Arrondierung im Westen, die 37. Än<strong>der</strong>ung<br />
stellte im Wesentlichen Anpassungen dar. Ziel <strong>der</strong> Planung war vorrangig,<br />
dem durch den Militärstatus lange Zeit vernachlässigten, überalterten <strong>Stadt</strong>teil wie<strong>der</strong><br />
eine zukunftsfähige Einwohnerbasis zu geben und attraktiv für Familien zu machen<br />
und weniger, mit <strong>der</strong> Maßnahme den allgemeinen Wohnbedarf zu decken.<br />
Bei <strong>der</strong> 71. Än<strong>der</strong>ung 1999 stand <strong>der</strong> Aspekt dringen<strong>der</strong> Wohnbedarf im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Die Än<strong>der</strong>ung bereitete die Ausweisung <strong>des</strong> Entwicklungsbereiches „Am<br />
Krausacker“ in Bergheim vor. Die Wohnbauflächenreserve stand zwar im Flächennutzungsplan<br />
seit 1973 noch <strong>zur</strong> Verfügung, jedoch wurde zusätzlich zu <strong>der</strong> 17 ha<br />
großen Brutto-Baufläche eine angrenzende 6 ha große Fläche <strong>zur</strong> Arrondierung benötigt,<br />
um eine zusammenhängende Nettobaufläche in <strong>der</strong> angestrebten Größe für<br />
ca. 600 Wohneinheiten entwickeln zu können.<br />
2003 wurde die 78. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Neuausweisung von 3,0 ha min<strong>der</strong> genutzter Gemeinbedarfsfläche<br />
(Abenteuerspielplatz) und von Ackerflächen für das Wohngebiet<br />
Holun<strong>der</strong>weg in Spich abgeschlossen.<br />
Die 91. Än<strong>der</strong>ung betraf das Baugebiet „Im Schonsfeld“ in Kriegsdorf. Es sollte 2007<br />
auf einer 11 ha großen Fläche entwickelt werden, die im Rahmen einer vorausschauenden<br />
Bodenbevorratung frühzeitig als späteres kommunales Bauland angekauft<br />
worden war. Es war die einzige und letzte potenzielle Baulandfläche dieser<br />
Größe im Eigentum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Die Fläche war noch nicht im Flächennutzungsplan<br />
von 1973 dargestellt, weil Kriegsdorf erst mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Regionalplanes<br />
2003 erstmals als Allgemeiner Siedlungsbereich anerkannt wurde und <strong>des</strong>halb zuvor<br />
die bauliche Entwicklung auf Eigenentwicklung beschränkt war. Die Wohnungsmarktanalyse<br />
für den Rhein-Sieg-Kreis bestätigte 2006 als erste große Wohnungsmarktuntersuchung<br />
den weiter in <strong>der</strong> Region bestehenden Wohnbedarf 62 , <strong>der</strong> durch<br />
das Baugebiet gedeckt werden sollte. Die Maßnahme schloss zeitlich als kommunale<br />
62 Empirica, qualitative Marktforschung, <strong>Stadt</strong>- u. Strukturforschung GmbH, Köln Juli 2006<br />
Seite 53<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Baulandmaßnahme an das Entwicklungsgebiet „Am Krausacker an, in dem zu dieser<br />
Zeit bereits nur noch Restgrundstücke angeboten werden konnten.<br />
Die 97. Än<strong>der</strong>ung stellt 2009 eine 1,1 ha große Fläche für die Landwirtschaft in Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />
als Wohnbaufläche dar (Arrondierung einer Bauzeile an <strong>der</strong> nur<br />
einseitig bebauten Fritz-Erler-Straße).<br />
In <strong>der</strong> 2012 abgeschlossenen 102. Än<strong>der</strong>ung werden 2,4 ha Wohnbaufläche auf<br />
ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen an <strong>der</strong> Moselstraße dargestellt.<br />
4.5.3 Umwidmung von Wohnbaufläche in gemischte Baufläche<br />
In <strong>der</strong> 20., 22., 25., 31 und 32 Än<strong>der</strong>ung wurden von 1981 bis 1984 sowie <strong>der</strong> 44.<br />
Än<strong>der</strong>ung 1989 u. a. in großem Umfang Wohnbauflächen in gemischte Bauflächen<br />
geän<strong>der</strong>t, da <strong>der</strong> Bestand von <strong>der</strong> Ausweisung im Flächennutzungsplanes deutlich<br />
abwich. Teilweise wurde die Än<strong>der</strong>ung in gemischte Baufläche auch mit <strong>der</strong> Lage an<br />
stark befahrenen Straßen begründet.<br />
4.5.4 Umwidmung von gemischter Baufläche in Wohnbaufläche<br />
In <strong>der</strong> 42. Än<strong>der</strong>ung wurde 1989 die alte Dorflage von Müllekoven wegen nur noch<br />
ausgeübter Wohnung als Wohnbaufläche dargestellt, in <strong>der</strong> 51. Än<strong>der</strong>ung 1992 ein<br />
Teil <strong>des</strong> Sieglarer Zentrum.<br />
4.5.5 Umwidmung von Wohnbaufläche in Gewerbeflächen, Neuausweisungen<br />
und Erweiterungen von Gewerbeflächen<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> 20. Än<strong>der</strong>ung wurde 1981 begonnen, die westlich von Spich gelegene<br />
Wohnbaureserve in gewerbliche Bauflächen umzuwidmen, um neue Gewerbegebiete<br />
für die Ansiedlung mittelständischer Betriebe zu schaffen.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> 24. Än<strong>der</strong>ung wurde 1982 <strong>der</strong> zuvor als Wohnbaufläche dargestellte<br />
Bereich <strong>des</strong> heutigen Gewerbegebietes Luxemburger Straße als gewerbliche Baufläche<br />
dargestellt.<br />
Für die weitgehende Umwidmung <strong>der</strong> letzten in Spich westlich <strong>der</strong> Bahn noch dargestellten<br />
Wohnbauflächen in gewerbliche Baufläche wurden 1993 für das Gewerbegebiet<br />
Langbaurghstraße (46. Än<strong>der</strong>ung) und 1998 für das Gewerbegebiet Redcarstraße<br />
(54. Än<strong>der</strong>ung) Än<strong>der</strong>ungsverfahren abgeschlossen. Erhalten blieb die Wohnbauflächendarstellung<br />
nur für ein kleines Wohngebiet (Stockemer Straße).<br />
1993 wurde <strong>zur</strong> Erweiterung <strong>des</strong> Gewerbegebietes Bergheim auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen die 52. Än<strong>der</strong>ung wirksam durchgeführt.<br />
Die 57. Än<strong>der</strong>ung sicherte 1996 das Gewerbegebiet Zündorfer Weg planungsrechtlich<br />
ab.<br />
Die 75. Än<strong>der</strong>ung wurde 2001 für das neue interkommunale Gewerbegebiet Junkersring<br />
an <strong>der</strong> neu geschaffenen Anschlussstelle Spich an <strong>der</strong> A 59 durchgeführt. Der<br />
Gewerbeflächenbedarf im Rhein-Sieg-Kreis wurde 1995 gutachterlich ermittelt und<br />
im Rahmen <strong>der</strong> 9. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Gebietsentwicklungsplanes von 1983 regionalplanerisch<br />
gesichert und dann in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung umgesetzt.<br />
Seite 54<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die 85. Än<strong>der</strong>ung diente 2005 <strong>der</strong> Schaffing <strong>der</strong> planungsrechtlichen Voraussetzungen<br />
für die Durchführung <strong>der</strong> Konversionsmaßnahme Camp Spich.<br />
4.5.6 Neuausweisung und Än<strong>der</strong>ung von Son<strong>der</strong>bauflächen<br />
Für das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt wurde 1981 an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze<br />
zu Köln grenzüberschreitend die 18. Än<strong>der</strong>ung durchgeführt <strong>zur</strong> Darstellung einer<br />
Son<strong>der</strong>baufläche für die Hauptverwaltung in Flughafennähe in <strong>der</strong> Wahner Heide.<br />
Die Darstellung diente <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> weiteren baulichen Entwicklung unter Neuabgrenzung<br />
<strong>des</strong> umgebenden Landschaftsschutzgebietes.<br />
In <strong>der</strong> 19. Än<strong>der</strong>ung wurde 1979 eine Son<strong>der</strong>baufläche für die Eissporthalle am Rotter<br />
See dargestellt.<br />
Die 43. Än<strong>der</strong>ung 1989 stellte an <strong>der</strong> Autobahnanschlussstelle <strong>Troisdorf</strong> an <strong>der</strong> A 59<br />
eine Son<strong>der</strong>baufläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Hotel“ dar.<br />
Die 45. Än<strong>der</strong>ung diente 1992 <strong>der</strong> Ausweisung einer Son<strong>der</strong>baufläche für ein Spaßbad<br />
am Rotter See neben <strong>der</strong> Eissporthalle.<br />
In <strong>der</strong> 50. Än<strong>der</strong>ung wurden 1992 erstmals Son<strong>der</strong>bauflächen für großflächigen Einzelhandel<br />
(Knauber Hobby-Markt in <strong>der</strong> Spicher Str.) dargestellt.<br />
Die 60. Än<strong>der</strong>ung schaffte 1998 durch eine Son<strong>der</strong>bauflächendarstellung für Großflächigen<br />
Einzelhandel die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den vergrößerten<br />
Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>des</strong> durch Brand zerstörten SB-Warenhauses an <strong>der</strong> Spicher<br />
Straße einschließlich angeglie<strong>der</strong>tem Ladenzentrum.<br />
1996 wurde die 65. Än<strong>der</strong>ung für ein Möbelhaus und einen Baumarkt mit Gartencenter<br />
am Gewerbestern Spich (Nie<strong>der</strong>lasseler Str.) wirksam. 1999 erfolgten in <strong>der</strong> 70.<br />
Än<strong>der</strong>ung Anpassungen.<br />
Die letzte neue Darstellung einer Son<strong>der</strong>baufläche wurde 2008 als 94. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong><br />
Umsetzung <strong>des</strong> Einzelhandelskonzeptes in Bergheim durchgeführt. Um dort eine<br />
Versorgungslücke im <strong>Stadt</strong>gebiet zu schließen, wurde eine Son<strong>der</strong>baufläche für einen<br />
großflächigen Nahversorgungsmarkt dargestellt (Zum Kalkofen).<br />
Für die Standortausweisung „Solarpark Oberlar“ wurde 2009 eine 7,8 ha große Fläche<br />
für die Landwirtschaft als Fläche für Versorgungsanlagen dargestellt.<br />
4.5.7 Weiterentwicklung von Grünflächendarstellungen<br />
Die 21. Än<strong>der</strong>ung hatte 1982 zum Ziel, einen Teil <strong>des</strong> Wohnparkes Rotter See als<br />
Grünfläche für die Kleingartenanlage Sieglar / Rotter See darzustellen.<br />
Die 22. Än<strong>der</strong>ung hatte 1982 u. a. die Umsetzung <strong>des</strong> neu aufgestellten Grünrahmenplanes<br />
zum Inhalt. 63<br />
Die 35. Än<strong>der</strong>ung 1989 diente <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Flächen in <strong>der</strong> Wasserschutzzone II<br />
für das DN-Wasserwerk Oberlar. Im Flächennutzungsplan wurden überlagernd mit<br />
einer Grünfläche erstmals auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>des</strong> neuen 1987 in Kraft getretenen<br />
Baugesetzbuches Flächen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege und Entwicklung von Natur und<br />
63 Grünrahmenplan <strong>Troisdorf</strong>, Götte + Parrandier, Freie Landschaftsarchitekten, Frankfurt, April 1979<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Landschaft dargestellt. Die Teilaufforstung und Bepflanzung <strong>der</strong> Fläche sollte <strong>der</strong><br />
Gestaltungsverbesserung dienen.<br />
Die Anpassung an den 1983 rechtskräftig gewordenen Landschaftsplan Nr. 6<br />
(Siegaue) erfolgte im Wege einer nachrichtlichen Übernahme <strong>der</strong> neuen Grenze <strong>des</strong><br />
Landschaftsschutzgebietes unmittelbar am Ortsrand Sieglar, Eschmar und Bergheim-Müllekoven.<br />
In <strong>der</strong> 46. Än<strong>der</strong>ung wurde 1992 in Spich zwischen dem neu dargestellten Gewerbegebiet<br />
Langbaurghstraße und <strong>der</strong> Wohnnutzung im Bereich Sternenviertel / Friedhof<br />
eine Grünfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Parkanlage“ als trennen<strong>der</strong> Grünzug<br />
dargestellt.<br />
In <strong>der</strong> 80. Än<strong>der</strong>ung wurden 2008 die Erweiterungsflächen <strong>des</strong> Friedhofes Friedrich-<br />
Wilhelms-Hütte gesichert.<br />
2007 wurde die 88. Än<strong>der</strong>ung für die Anlage eines Golfplatzes (9-Loch einschließlich<br />
Erweiterung auf 18-Loch) abgeschlossen.<br />
Die 93. Än<strong>der</strong>ung hatte 2007 die Renaturierung von Camp Altenrath zum Inhalt und<br />
stellte den Bereich als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege und Entwicklung<br />
von Natur und Landschaft dar.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> 100. Än<strong>der</strong>ung werden am Rande <strong>des</strong> Gewerbegebietes Belgische Allee<br />
im Konfliktbereich mit unterirdischen Leitungen 10,5 ha Gewerbefläche zugunsten<br />
von Grünfläche <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />
4.5.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Darstellung von Hauptverkehrsstraßen und örtlichen<br />
Verkehrszügen<br />
Die 20. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes stellte 1981 die Innenstadtumgehung<br />
Theodor-Heuss-Ring als Hauptverkehrszug dar, ebenfalls die Poststraße und ihre<br />
Verlängerung entlang <strong>der</strong> Bahn sowie die Bonner Straße.<br />
In <strong>der</strong> 24. Än<strong>der</strong>ung wurde 1982 die aufgegebene Linienführung <strong>der</strong> A 15n durch die<br />
Wahner Heide aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen und durch eine<br />
neue Linienführung als geplante L 274n ersetzt (Ranzeler Straße mit Anbindung an<br />
die B 8). Außerdem entfiel die Darstellung <strong>der</strong> in Spich abzweigenden S-Bahn-<br />
Schleife <strong>zur</strong> Flughafenanbindung. Der Anschluss <strong>der</strong> K 29 an die A 59 (Anschlussstelle<br />
Spich) wurde in den Flächennutzungsplan aufgenommen sowie die Darstellung<br />
<strong>der</strong> Luxemburger Straße als letztes bisher noch nicht in den Flächennutzungsplan<br />
aufgenommenes Teilstück <strong>der</strong> seinerzeit als „Südumgehung Spich“ projektierten<br />
Ringstraße um die südwestlich <strong>der</strong> Bahn gelegenen Ortslage.<br />
1992 wurde im Rahmen <strong>der</strong> 51. Än<strong>der</strong>ung die Kriegsdorfer Straße als Fortführung<br />
<strong>der</strong> K 29 mit Anschluss an die Lülsdorfer Straße nicht mehr als Hauptverkehrszug<br />
dargestellt.<br />
Die 62. Än<strong>der</strong>ung hatte 2002 die Anpassung <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
an die Planfeststellung <strong>der</strong> L 332n zum Inhalt.<br />
4.5.9 Abgrabungs- und Windkraftkonzentrationszonen<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Die 26. Än<strong>der</strong>ung hatte 1983 erstmals das Ziel, die Abgrabung im nordwestlichen<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet an <strong>der</strong> Grenze <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong> Nie<strong>der</strong>kassel zu steuern. Die Darstellung bezog<br />
sich auf die Festlegung <strong>der</strong> „endgültigen Grenzen“ <strong>des</strong> Eschmarer Sees, <strong>der</strong> im Norden<br />
eine kopfförmige Erweiterung erhielt.<br />
1979 wurde die 79. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Darstellung einer Abgrabungskonzentrationszone<br />
eingeleitet. Damit sollten die umfangreichen Anträge auf Trockenabgrabungen, die<br />
inzwischen nur noch zugelassen wurden, in ihrem Umfang und ihrer räumlichen Verteilung<br />
gesteuert werden. Das Verfahren wurde aufgrund fehlen<strong>der</strong> rechtlicher Möglichkeiten<br />
einer Volumenbegrenzung nicht weiterverfolgt. Inzwischen sind auch die in<br />
Betracht kommenden Flächen weitgehend ausgebeutet, sodass in absehbarer Zeit<br />
die Rekultivierung zu erwarten ist.<br />
Die 89. Än<strong>der</strong>ung wurde 2006 wirksam und stellte eine Windkraftkonzentrationszone<br />
für zwei Einzelanlagen dar bis zu einer Rotorblatt-Höhe von max. 100 m über Grund.<br />
4.6. Wirksame Berichtigungen<br />
Für das <strong>Stadt</strong>gebiet sind bisher 12 Flächennutzungsplanberichtigungen durchgeführt<br />
worden <strong>zur</strong> Anpassung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes an neue Festsetzungen von Bebauungsplänen<br />
<strong>der</strong> Innenentwicklung. Zwei Verfahren wurden nach dem BauG-<br />
Maßnahmengesetz von 1990 durchgeführt, die restlichen Verfahren auf Grundlage<br />
<strong>des</strong> 2007 eingeführten neuen § 13a BauGB.<br />
Die 4. Berichtigung hat den Abriss <strong>des</strong> Bürgerhauses und die Neuerrichtung einer<br />
Einkaufspassage in <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt vorbereitet.<br />
5 Anlass und Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Aus <strong>der</strong> vorgenannten Kurzdarstellung <strong>der</strong> wichtigsten Än<strong>der</strong>ung wird deutlich, dass<br />
die Zielaussagen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes und <strong>der</strong>en <strong>Begründung</strong> sich auf eine<br />
Vielzahl einzelner Aktenvorgänge verteilen, die erst ein halbwegs aktuelles Bild <strong>der</strong><br />
beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung geben. Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
ist es, dies in einem aktuellen Plan und <strong>Begründung</strong>sdokument<br />
zusammenzuführen und einer aktuellen Abwägung zugänglich zu machen.<br />
5.1. Anlass <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan von 1973 bisher immer noch Reserveflächen beinhaltete,<br />
in einzelnen Fällen auch neue Außenentwicklungsflächen im Zuge von Än<strong>der</strong>ungsverfahren<br />
gewonnen werden konnten, ging die Reichweite <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
deutlich über die in <strong>der</strong> Prognose <strong>zur</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> 1973 erfassten 10<br />
bis 15 Jahre hinaus. Nunmehr sind allerdings fast alle Wohnbauflächenreserven<br />
ausgeschöpft.<br />
Durch die lange Zeit <strong>der</strong> Aktualisierung im Wege von vielen Än<strong>der</strong>ungen stellt sich<br />
<strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan heute immer weniger als Gesamtkonzept aller Fachplanungen<br />
dar. Die Aktualität <strong>der</strong> bisherigen Fachplanungen war äußerst unterschiedlich.<br />
Auf Grundlage <strong>der</strong> zeitlich konzentrierten Neuerarbeitung soll unter Abwägung<br />
aller fachlichen Belange –ggf. auch von Zielkonflikten - eine Übernahme in<br />
die neue Gesamtplanung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes erfolgen.<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Ein wesentliches Defizit <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes von 1973 liegt darin, dass es<br />
zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Planaufstellung noch keine formalisierte Umweltprüfung nach heutigen<br />
Maßstäben gab. Einzelän<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes betrachteten<br />
später auch bei <strong>der</strong> Umweltprüfung allenfalls nur erweiterte Teilräume, jedoch nicht<br />
das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet. Die Abwägung gerade von qualifizierten, notwendigen Flächenansprüchen<br />
an den Freiraum ist jedoch immer mehr nur noch im Gesamtzusammenhang<br />
möglich, in dem alle im <strong>Stadt</strong>gebiet möglichen Alternativen abgeprüft<br />
werden. Dies zeigt sich umso deutlicher, je mehr die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> an die Grenzen<br />
ihrer räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten stößt und Alternativen nur noch in beschränktem<br />
Umfang <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />
Neben den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine umweltgerechte Planung haben sich die demographischen<br />
und sozioökonomischen Rahmenbedingungen seit 1973 z. T. ganz erhebliche<br />
geän<strong>der</strong>t und erfor<strong>der</strong>n ein neues schlüssiges Gesamtkonzept, das auf die<br />
neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen eingeht. Dabei soll auf die räumlichen Auswirkungen <strong>der</strong><br />
aktuell absehbaren Anfor<strong>der</strong>ungen aller gesellschaftlicher Lebensbereiche (Wirtschaft,<br />
Wohnen, Kultur und Freizeit) eingegangen werden.<br />
5.2. Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Der Flächennutzungsplan dient <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong> aktuellen städtebaulichen<br />
Zielvorstellungen, wie sie in den Zielaussagen <strong>zur</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung (Kapitel 1.2) genannt<br />
sind. Während die Siedlungsentwicklung in <strong>der</strong> Vergangenheit immer zu Lasten<br />
von Freiflächen gegangen ist und damit die Basis <strong>der</strong> dort wirtschaftenden Betriebe<br />
eingeschränkt hat, erscheint es für den Planungshorizont <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong><br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes, also den Zeitraum bis 2025/2030, zumin<strong>des</strong>t für die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> gewerblichen Bauflächen möglich, den Flächenverbrauch erheblich<br />
zu senken und dann auf Null zu reduzieren. Nach einer über 100-jährigen industriellen<br />
Entwicklung wächst <strong>der</strong> Bestand an min<strong>der</strong>- und untergenutzten Flächenarealen<br />
an den Altstandorten. Die Teilnahme <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> am Projekt „Flächenpool<br />
NRW“ <strong>der</strong> LEG Urban GmbH hat hier erste Wege aufgezeigt, die weiter gegangen<br />
werden sollen.<br />
Aber auch bei <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung zeichnet sich eine Entlastung <strong>der</strong><br />
Fläche durch den Demographischen Wandel ab, auch wenn gestiegene Wohnbedürfnisse<br />
und immer noch weiter abnehmende Haushaltsgrößen den Wohnflächenbedarf<br />
zunächst noch steigen lassen und ein Neubaubedarf durch Zuwan<strong>der</strong>ung in<br />
gewissem Umfange zu berücksichtigen sein wird. Die Steuerung <strong>der</strong> Innenentwicklung<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage eines fortgeschriebenen Baulücken- und Potenzialflächenkataster<br />
soll daher Bestandteil <strong>der</strong> Umsetzung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sein.<br />
Bezogen auf die Funktion und die Darstellungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
werden mit <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Planes insbeson<strong>der</strong>e die nachstehenden<br />
Ziele verfolgt:<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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Weiterentwicklung <strong>der</strong> siedlungsräumlichen Grundstruktur für den Zeithorizont<br />
2025/2030<br />
Reduzierung <strong>des</strong> Flächenverbrauchs<br />
Neue Wohnbauflächenausweisungen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> beabsichtigten<br />
siedlungsräumlichen Glie<strong>der</strong>ung und <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 2025<br />
Erhaltung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Grundlagen ohne wesentlichen neuen Flächenverbrauch<br />
für Gewerbe und Industrie<br />
Sicherung vorhandener Gewerbeflächen für bestehende gewerbliche Nutzungen<br />
und die gewerbliche Nachnutzung aufgegebener Flächen<br />
Übernahme <strong>der</strong> zentralen Versorgungsbereiche aus dem Einzelhandelskonzept<br />
in den Flächennutzungsplan <strong>zur</strong> Erhaltung gewachsener Versorgungsstrukturen<br />
Nutzungsfestlegung von entwidmeten Flächen <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG (insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Bahnhofsbereich)<br />
Anpassung <strong>der</strong> Grünflächendarstellungen an den Freiraumentwicklungsplan<br />
2012<br />
Einbeziehung <strong>des</strong> städtischen Ausgleichsflächenkatasters in die Darstellungen<br />
im Außenbereich<br />
Berücksichtigung von Waldflächen als stadt- und freiraumplanerische Strukturelemente<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Darstellungsmöglichkeiten von Vorranggebieten (Konzentrationszonen)<br />
für Abgrabungen und Windenergie<br />
Überprüfung und Aktualisierung <strong>des</strong> dargestellten Straßen- und Radwegenetzes<br />
für den überörtlichen Verkehr und den örtlichen Hauptverkehr auf Grundlage<br />
<strong>des</strong> Verkehrsentwicklungsplanes<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>des</strong> Lärmaktionsplanes 2013, Prüfung <strong>der</strong><br />
Darstellungsmöglichkeiten von bestehenden und geplanten Schallschutzanlagen<br />
Übernahme <strong>der</strong> gutachterlichen Abgrenzung <strong>der</strong> altbergbaulichen Situation<br />
<strong>Troisdorf</strong><br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
6 Räumliches Entwicklungskonzept und Leitlinien einer nachhaltigen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
6.1. Räumliches Entwicklungskonzept<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> bietet mit seiner punktachsialen Siedlungsstruktur gute Voraussetzungen<br />
für eine günstige Zuordnung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>strukturelemente. Die Hauptsiedlungsachse<br />
mir höherer Siedlungsdichte ist durch drei Bahn- bzw. S-Bahn-<br />
Haltepunkte erschlossen in <strong>der</strong>en Einzugsbereich ein großer Anteil <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />
Bevölkerung lebt. Damit die Haltepunkte auch von weiter entfernten Standorten erreicht<br />
werden können, sind die Haltepunkte zentrale Knotenpunkte im Radverkehrsnetz.<br />
Weil das <strong>Stadt</strong>gebiet im Hauptsiedlungsbereich nur eine mäßig bewegte Topographie<br />
aufweist, bestehen in <strong>Troisdorf</strong> gute Voraussetzungen für den Radverkehr.<br />
Neben einer Vernetzung <strong>der</strong> Haltepunkte mit dem Busliniennetz bestehen am Bahnhof<br />
<strong>Troisdorf</strong> und am Haltepunkt Spich P+R-Angebote.<br />
Die B 8 und A 59 bilden parallel die übergeordnete Straßenverkehrserschließung.<br />
Die räumlichen Voraussetzungen für den Ausbau sowohl <strong>der</strong> Autobahn als auch <strong>der</strong><br />
S-Bahn-Strecke sind grundsätzlich gegeben. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> geht davon aus,<br />
dass diese überörtlichen Verkehrssysteme, die eine wichtige Voraussetzung für die<br />
Funktions- und Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Wirtschafts- und Lebensraum Köln-Bonn sind,<br />
in <strong>der</strong> Zukunft angemessen optimiert werden, um die Raumerschließung dauerhaft<br />
auf hohem Niveau zu sichern.<br />
Die Optimierung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Verkehrserschließung auf <strong>der</strong> westlichen<br />
Nebensiedlungsachse hat beson<strong>der</strong>e Bedeutung für die Lebensqualität in den vom<br />
Durchgangsverkehr betroffenen <strong>Stadt</strong>teilen. Die Beeinträchtigungen auf <strong>der</strong> schmalen<br />
Siedlungsachse wirken auf einen relativ großen Bereich ein von ansonsten hochattraktiven<br />
Wohnstandorte ein. Die Einleitung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> L 332n, Ortsumgehung<br />
Sieglar/Eschmar, stellt eine wesentliche Verbesserung für diese <strong>Stadt</strong>teile in<br />
Aussicht.<br />
<strong>Troisdorf</strong> verfügt über wertvolle und für die Naherholung beliebte Landschaftsräume.<br />
Wahner Heide, Agger- und Siegaue weisen bedeutende naturräumliche Qualitäten<br />
auf. Aber auch die agrarisch intensiv genutzte Kulturlandschaft auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>terrasse<br />
ist am Rande <strong>der</strong> Kernzone <strong>des</strong> Verdichtungsraumes wichtiger Ausgleichsraum<br />
für Natur und Naherholung. Auf <strong>der</strong> schmaleren Nebenachse sind die umgebenden<br />
Landschaftsräume beson<strong>der</strong>s schnell zu erreichen und machen mit die Attraktivität<br />
dieser <strong>Stadt</strong>teile aus, die außerdem überschaubar sind und teilweise auch räumlich<br />
ihre eigene Identität bewahrt haben.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Hauptsiedlungsachse verfügt nur noch über begrenzte innere Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Auf <strong>der</strong> Nebenentwicklungsachse stellt die Mobilisierung<br />
von Potenzialen <strong>der</strong> Innenentwicklung ein strukturelles Problem dar. Das Bauland<br />
befindet sich oft als Vermögensanlage im Besitz angestammter Familien, die we<strong>der</strong><br />
für den Eigenbedarf noch aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Mobilisierung angewiesen<br />
sind. Aus diesen Gründen wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> auch bei sinkenden<br />
Wachstumsraten in <strong>der</strong> Region an <strong>der</strong> regionalen Gesamtentwicklung nur partizipieren<br />
können, wenn auch in einem gewissen Min<strong>des</strong>tumfang äußere Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für die Zukunft erhalten bleiben. Die Flächennutzungsplanung hat die<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Aufgabe, den zukünftigen städtebaulichen Entwicklungsbedarf in den siedlungsstrukturell<br />
geeigneten Suchräumen quantitativ und qualitativ zu qualifizieren.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> einvernehmlich getroffenen, engen Abgrenzung<br />
<strong>des</strong> Siedlungsbereiches zu den nordöstlich und südöstlich an die Siedlungsbereiche<br />
angrenzenden Natur- und Landschaftsschutzgebiete beschränken sich die äußeren<br />
Entwicklungsmöglichkeiten prinzipiell weitgehend auf den nordwestlichen Siedlungsrand.<br />
Hier wird die Glie<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Siedlungsgebietes maßgeblich durch die 2008<br />
abgeschlossenen Planungen <strong>zur</strong> Führung <strong>der</strong> L 332n, Ortsumgehung Sieglar/Eschmar<br />
und <strong>der</strong> K 29n, Ortsumgehung Kriegsdorf, bestimmt. Die Entscheidung,<br />
diese Straßen zentral in den Freiraum zwischen die <strong>Stadt</strong>teile Sieglar/Eschmar, Rotter<br />
See und Kriegsdorf zu legen, wurde von <strong>der</strong> Planungsmaxime <strong>des</strong> § 50 BImSchG<br />
dominiert, den Schallschutz an den Straßen durch Abstand zu den genannten <strong>Stadt</strong>teilen<br />
zu gewährleisten. Siedlungsstrukturell hat dies nicht nur <strong>zur</strong> Konsequenz, dass<br />
Freiraum in relativ großem Umfang zerschnitten und verlärmt wird, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Bildung einer Siedlungsschranke. Dies deckt sich jedoch mit den langfristigen Entwicklungsvorstellungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, den <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf in den heutigen<br />
Qualitäten einer siedlungsräumlichen Solitärlage zu erhalten und ein Zusammenwachsen<br />
mit Sieglar zu vermeiden (s. Ratsbeschluss <strong>zur</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> bisherigen<br />
Flächennutzungsplanes). Insofern besteht die Entwicklungsvorstellung, den<br />
straßenbegleitenden Freiraum als innerstädtischen Grünzug auszubilden wie es<br />
erstmals im Freiraumentwicklungsplan von 1992 angedacht war. Kriegsdorf bildet in<br />
diesem räumlichen Entwicklungskonzept einen Vorposten im ansonsten von Besiedlung<br />
freigehaltenen Agrarbereich nordwestlich <strong>der</strong> L 332n.<br />
Nach Norden ist Kriegsdorf durch die Grün- und Freizeittrasse Golfplatz/Haus Rott<br />
vom Airportgewerbepark Junkersring an <strong>der</strong> A 59 siedlungsräumlich getrennt. Nach<br />
dem im Regionalplan dargestellten Siedlungsbereich für Kriegsdorf sind die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für den <strong>Stadt</strong>teil selbst eingeschränkt. Eine abschließende Ortsrandentwicklung<br />
in begrenztem Umfang wird von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> als raumverträglich<br />
angesehen.<br />
Die Lücke in <strong>der</strong> Nebensiedlungsachse zwischen Eschmar und Müllekoven hat beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung für den Biotopverbund zwischen Nie<strong>der</strong>terrasse und Siegaue.<br />
Die Suchräume für eine äußere Siedlungsentwicklungsmöglichkeit beschränken sich<br />
daher auf Arrondierungsmöglichkeiten zwischen dem heutigen Ortsrand Sieglar/Eschmar<br />
bzw. Bergheim-Müllekoven und dem Verlauf <strong>der</strong> L 332 in ihrer künftigen<br />
Streckenführung. Insbeson<strong>der</strong>e in Sieglar bestehen wegen <strong>der</strong> jahrzehntelangen<br />
Straßenplanung und dem damit verbundenen Planungsstopp in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
Arrondierungsmöglichkeiten am Ortsrand, die im Rahmen <strong>des</strong> Wohnbedarfs genutzt<br />
werden sollen. Die siedlungsräumlichen Qualitäten eines geglie<strong>der</strong>ten Ortsran<strong>des</strong>,<br />
<strong>der</strong> sich mit dem straßenbegleitenden Freiraum verzahnt, sollen erhalten bleiben. Ein<br />
wohnverträglicher Abstand <strong>zur</strong> geplanten Ortsumgehung <strong>der</strong> L 332n kann gewahrt<br />
werden, was jedoch nicht ausschließt, dass für einen effizienten Umgang mit <strong>der</strong><br />
Ressource Boden in Teilabschnitten auch landschaftsgerecht gestaltete Lärmschutzwälle<br />
in Betracht kommen.<br />
Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> westlichen <strong>Stadt</strong>gebietes durch die Umgehungsstraßen führt <strong>zur</strong><br />
Zerschneidung <strong>des</strong> bisher agrarisch genutzten Landschaftsraumes mit negativen<br />
Auswirkungen für die Landwirtschaft und Landtiere. Im Planfeststellungsverfahren für<br />
die L 332n sind dafür geeignete Ausgleichsmaßen festgesetzt worden, ebenso im<br />
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Bebauungsplanverfahren für die K 29n. Nachteile für die Bewirtschaftung <strong>der</strong> Flächen<br />
(Flächenentzug, Zerschneidungsschäden) werden durch ein gemeinsames<br />
Flurbereinigungsverfahren für beide Straßenbaumaßnahmen durchgeführt. Klimatisch<br />
hat die Einbettung <strong>des</strong> Rotter Sees in einen innerstädtischen Grünzug positive<br />
Auswirkungen gegenüber einer Siedlungsentwicklung<br />
Weitere Arrondierungsmöglichkeiten bestehen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> A 59 südlich <strong>der</strong> Anschlussstelle<br />
<strong>Troisdorf</strong>, die jedoch erheblich durch Autobahnlärm beeinträchtigt sind.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass auf <strong>der</strong> Westseite <strong>der</strong> A 59 die Autobahn dicht gesäumt<br />
wird von einem breiten Band an Hochspannungsfreileitungen, besteht hier <strong>zur</strong>zeit<br />
keine Möglichkeit für wirksame Schallschutzvorkehrungen. Das Problem konnte bereits<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Rotter See nicht gelöst werden. Die Fläche<br />
unter dem Leitungsband ist teilweise mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen belegt<br />
und bildet westlich <strong>der</strong> Autobahn ein grünes Band, das nur im Bereich <strong>des</strong> Gewerbeund<br />
Son<strong>der</strong>gebietes Sieglar durch eine Leitungsunterbauung unterbrochen wird.<br />
Auf <strong>der</strong> Ostseite <strong>der</strong> A 59 bestehen günstigere Verhältnisse. Zwar verlaufen auch<br />
dort unterirdische Leitungen parallel <strong>zur</strong> Autobahn, jedoch nehmen diese einen nicht<br />
so breiten Korridor ein, sodass noch in einem näheren Abstand Lärmschutzanlagen<br />
platziert werden können, vorzugsweise auch als landschaftsgerechtere Wallgestaltung.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Lärmaktionsplanung 2008 und 2013 wurde nachgewiesen,<br />
dass eine konkret geplante Lärmschutzmaßnahme <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> im Bereich<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils Friedrich-Wilhelms-Hütte (Fritz-Erler-Straße) auch wesentlich <strong>zur</strong><br />
Lärmmin<strong>der</strong>ung für die bestehende Bebauung beiträgt. Zum effizienten, ressourcenschonenden<br />
Umgang mit den wertvollen verbliebenen Baulandflächen, die <strong>Troisdorf</strong><br />
noch hat, ist hier eine Siedlungsentwicklung bis hinter den Lärmschutzwall Ziel <strong>der</strong><br />
Planung. Nördlich davon liegt an <strong>der</strong> A 59 das Solarkraftwerk Oberlar, das als Photovoltaik-Freiflächenanlage<br />
die verlärmte Fläche an <strong>der</strong> Autobahn nutzt. Soweit eine<br />
Bauflächendarstellung <strong>des</strong> Arrondierungsbereiches östlich <strong>der</strong> A 59 mit <strong>der</strong> im Regionalplan<br />
ausgewiesenen Darstellung als regionalem Grünzug nicht vereinbar ist, wird<br />
die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> eine Än<strong>der</strong>ung dieser Darstellung aus den vorgenannten Gründen<br />
beantragen.<br />
Die Arrondierungsflächen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Autobahn liegen in unmittelbarer Zuordnung<br />
zu den Hauptsiedlungsflächen und Siedlungsschwerpunkten und stellen aus<br />
diesem Grunde eine hochrangige Optionsfläche <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung dar. Für<br />
die westlich <strong>der</strong> Autobahn gelegene Fläche in Sieglar ist die Bewältigung <strong>des</strong> Schallschutzkonfliktes<br />
schwierig. Mit dem im vordringlichen Bedarf befindlichen Ausbau <strong>der</strong><br />
A 59 auf 6 bzw. 7 Fahrstreifen muss das Schallschutzproblem jedoch insgesamt,<br />
auch für die bestehende Bebauung gelöst werden, sodass die Fläche nicht allein aus<br />
diesem Grund als Potenzialfläche ausscheidet.<br />
Die restriktiven Vorgaben <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung für den <strong>Stadt</strong>teil<br />
Altenrath leiten sich aus <strong>der</strong> solitären Lage umgeben von Landschaftsschutz- und<br />
Naturschutzgebieten ab. Die Lärmeinwirkungen <strong>des</strong> Flughafens lassen lan<strong>des</strong>planerisch<br />
ebenfalls keine äußere Entwicklung zu. Das gilt auch für die bestehenden Außenbereichslagen.<br />
Aus den dargestellten räumlichen Zwängen heraus wird ersichtlich, dass die zukünftige<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> ganz an<strong>der</strong>s als vor 40 Jahren von den noch <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stehenden Entwicklungsflächen limitiert wird. Deshalb wird es erfor<strong>der</strong>lich sein,<br />
das <strong>Stadt</strong>gebiet eher kleinteiliger an den Ortsrän<strong>der</strong>n ab<strong>zur</strong>unden und den Sied-<br />
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lungsflächenbedarf auf die noch <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Flächen zu verteilen. Einer<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Entwicklungsbereichs „Am Krausacker“ nach Norden, wo im<br />
Regionalplan Siedlungsbereichsfläche dargestellt ist, steht <strong>der</strong>zeit die Lage <strong>des</strong><br />
Sportplatzes und <strong>der</strong> Tennisplätze entgegen, die bereits ein Zwangspunkt für die<br />
Entwicklungsmaßnahme „Am Krausacker“ waren.<br />
Solar-Kraftwerk<br />
Abb. 24: Räumliches Glie<strong>der</strong>ungskonzept <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes, Suchräume<br />
für äußere Entwicklungsmöglichkeiten (violett)<br />
6.2. Leitlinien einer nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
20 Jahre nachdem <strong>der</strong> Club of Rome 1972 die „Grenzen <strong>des</strong> Wachstums“ darlegte,<br />
wurde Nachhaltigkeit auf <strong>der</strong> Umweltkonferenz 1992 (Konferenz <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />
für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro) zum globalen Leitbild.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Umweltkonferenz (u.a. Agenda 21) und die 1994 verabschiedete<br />
Charta von Aalborg (Charta <strong>der</strong> Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg<br />
<strong>zur</strong> Zukunftsbeständigkeit) waren wichtige Ausgangspunkte für die Aktivitäten im<br />
Rahmen <strong>der</strong> „Lokalen Agenda 21“.<br />
Der Klimaschutz und die Energiewende (die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung<br />
in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität mit erneuerbaren Ener-<br />
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gien) sind die großen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> nächsten Jahrzehnte. Städte und Gemeinden<br />
zählen zu den Hauptakteuren.<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ist geprägt von interdisziplinären Planungen mit integrierten<br />
Lösungen (Städtebau und Architektur, Verkehr und Freiraum, Technik und<br />
Form). Auf den verschiedenen Planungsebenen (Regionalplan, Flächennutzungsplan,<br />
Bebauungsplan, Bauliches Konzept) werden die Grundlagen für die nächste<br />
Planungsebene gelegt:<br />
Auf Ebene <strong>der</strong> Vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungsplan) werden die<br />
Nutzungen und die Erschließung festgelegt mit dem Ziel eine flächensparende städtische<br />
Grundstruktur zu erreichen. Die Lage <strong>der</strong> neuen Baugebiete zu bestehenden<br />
Zentren, sowie <strong>zur</strong> (sozialen) Infrastruktur wird optimiert. Nutzungsmöglichkeiten von<br />
regenerativen Energien (Erdwärme, Windenergie, etc.) werden berücksichtigt.<br />
Auf Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan/VEP, ggf. mit städtebaulichem<br />
Vertrag) werden u. a. die städtebauliche Struktur und die Orientierung <strong>der</strong><br />
Gebäude (Nutzung von Solarenergie) festgelegt. Im städtebaulichen Energiekonzept<br />
wird ein Anschluss an ein BHKW/Nahwärmenetz berücksichtigt und Grundlagen für<br />
die Integration von regenerativen Energien in das Quartier o<strong>der</strong> in die Gebäude (Solarenergienutzung)<br />
definiert.<br />
Auf Ebene <strong>der</strong> Gebäude werden übergeordnete städtebauliche Nachhaltigkeitsvorgaben<br />
im architektonischen Konzept und in <strong>der</strong> Gebäudetechnik umgesetzt.<br />
6.2.1 Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung hat eine Optimierung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bereiche zum Ziel.<br />
Wesentliche Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung sind:<br />
Begrenzung <strong>der</strong> Flächeninanspruchnahme für neue Siedlungsfläche -<br />
Vorrang <strong>der</strong> Innenentwicklung vor Inanspruchnahme von Siedlungserweiterungsflächen<br />
im Außenbereich. Flächensparende Erschließung in neuen Baugebieten.<br />
Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren (regenerativen) Energien - Gebäudeintegrierte<br />
Solarenergienutzung, Biomasse, etc.<br />
Orientierung <strong>der</strong> Siedlungsstruktur auf den ÖPNV - Neue Bauflächen im<br />
Einzugsbereich von Bahn-Haltepunkten und Bushaltestellen. Anpassung <strong>des</strong><br />
Busnetzes an die Siedlungsstruktur.<br />
Eine angemessene städtebauliche Verdichtung - qualifizierte städtebauliche<br />
Dichten orientiert an den Obergrenzen <strong>der</strong> BauNVO (für die jeweiligen<br />
Baugebiete) und eine ÖPNV-orientierte Verdichtung.<br />
<strong>Stadt</strong>verträglicher Verkehr und umweltgerechte Mobilität - Attraktivität und<br />
Anteil <strong>des</strong> ÖPNV und <strong>des</strong> Fußgänger- und Radverkehrs am Modal Split erhöhen.<br />
Prüfung von innovativen ÖPNV-Konzepten (höhere ÖPNV-Taktung durch<br />
kleinere Busse; Schnellbuslinien) und sonstige Verkehrs-Innovationen (Car-<br />
Sharing-Standorte; Radschnellwege; etc.).<br />
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Ausnutzung von Kapazitätsreserven im MIV (Verkehrslenkung; erhöhte Personenbelegung/Mitfahrten)<br />
Gestaltung <strong>des</strong> öffentlichen Raums - Stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong> Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Fußgänger und Radfahrer und eine erhöhte Aufenthaltsqualität<br />
im öffentlichen Raum.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> kurzen Wege - <strong>Stadt</strong>teile und städtische Zentren (<strong>Stadt</strong>zentrum,<br />
Nebenzentren) stärken und polyzentrale Siedlungsstrukturen schaffen<br />
Ausgewogene Verteilung <strong>der</strong> städtischen Nutzungen und <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
– Nutzungsmischung; soziale Mischung; demographische Mischung<br />
<strong>Stadt</strong>klima und Klimaanpassung - Sicherung von stadtklimatisch wertvollen<br />
Flächen; Durchgrünung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes; Verbesserung <strong>des</strong> Mikroklimas;<br />
Regenwasserrückhaltung und –versickerung.<br />
Vielfältiges städtisches Freiraum- und Grünflächensystem<br />
6.2.2 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>Troisdorf</strong><br />
Der Flächennutzungsplan stellt die geplante Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> in den<br />
nächsten 10-15 Jahren bzw. bis ca. 2025-2030 dar. Der vorliegende <strong>Vorentwurf</strong> <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans <strong>Troisdorf</strong> orientiert sich an Leitlinien <strong>der</strong> nachhaltigen und<br />
umweltgerechten <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung. Die Darstellungen<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes sind größtenteils an die bestehende Siedlungsstruktur<br />
gebunden, die im Sinne nachhaltiger Siedlungsentwicklung gute Voraussetzungen<br />
bietet. Vieles was nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ausmacht ist in<br />
<strong>Troisdorf</strong> verwirklicht. Dazu zählt insbeson<strong>der</strong>e<br />
die polyzentrische Struktur <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes<br />
die vorrangige Siedlungsentwicklung auf <strong>der</strong> Siedlungshauptachse mit S-<br />
Bahn-Anbindung (die allerdings jetzt an Grenzen stößt)<br />
eine angemessene Verdichtung im Einzugsbereich <strong>der</strong> S-Bahn-Haltestellen<br />
ein relativ frühes Umsteuern <strong>zur</strong> Vermeidung zu hoher Verdichtungen mit einseitigen<br />
Bewohnerstrukturen<br />
die Reduzierung <strong>des</strong> Flächenverbrauchs, Aufbereitung und nach Nachnutzung<br />
von altindustriealisierten Flächen im Industriepark <strong>Troisdorf</strong> durch die Tropark<br />
GmbH<br />
die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Radverkehrs als nachhaltiges, umweltgerechtes Verkehrsmittel<br />
die Sicherung <strong>der</strong> Landschaftsräume im <strong>Stadt</strong>gebiet gegenüber Siedlungsinteressen<br />
durch Unterstützung <strong>der</strong> Unterschutzstellung siedlungsnaher Flächen<br />
(Industriestadt im Grünen)<br />
die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>grüns durch Erlass einer Baumschutzsatzung, Pflanzung<br />
von Straßenbäumen, Aufstellung eines Grünrahmenplanes und Anlage<br />
von <strong>Stadt</strong>teilparks, Grünzügen und Grünverbindungen, sonstige Begrünungs-<br />
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maßnahmen im Innen- und Außenbereich bereits vor Inkrafttreten <strong>der</strong> naturschutzrechtlichen<br />
Eingriffsregelung, Aufbau eines Ausgleichsflächenkatasters<br />
die Bewahrung <strong>des</strong> historischen Erbes durch die Ausweisung von Denkmalbereichen<br />
und Aufstellung eines Denkmalpflegeplanes<br />
die Gewinnung und För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Einsatzes erneuerbarer Energien, Erhaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke <strong>Troisdorf</strong> als lokalen Energiedienstleister mit entsprechen<strong>der</strong><br />
energiepolitischen Ausrichtung, Errichtung <strong>des</strong> Solarkraftwerkes<br />
Oberlar <strong>zur</strong> direkten Versorgung von 1.000 Haushalten mit Solarstrom, Gründung<br />
<strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Bürgersolargenossenschaft <strong>Stadt</strong>solar, Solar-<br />
Dachkataster, Programm TroSolar für die solarenergetische Nutzung städtischer<br />
Gebäude, Engagement in erneuerbare Energien auch außerhalb <strong>des</strong><br />
<strong>Stadt</strong>gebietes über die <strong>Stadt</strong>werke im Rahmen <strong>des</strong> Projektverbun<strong>des</strong> „Green-<br />
GECCO“<br />
<strong>der</strong> Aufbau eines Gewerbeflächen- und eines Baulücken- und Potenzialflächenkatasters<br />
<strong>zur</strong> genauen Beobachtung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Innenentwicklung<br />
Auf Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans bedeutet nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung vor<br />
allem Vorrang für die Innenentwicklung. Neue Bauflächen werden überwiegend<br />
innerhalb bereits bebauter Siedlungsbereiche sowie als Arrondierungen bestehen<strong>der</strong><br />
Siedlungsbereiche ausgewiesen. Ziel ist eine Ergänzung <strong>der</strong> bestehenden<br />
<strong>Stadt</strong>teile durch ökologisch und städtebaulich hochwertige neue Wohnquartiere.<br />
Ziele <strong>der</strong> Innenentwicklung sind im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext hauptsächlich:<br />
Mobilisierung <strong>der</strong> innerörtlichen Bauflächenpotentiale im Bestand und die Beseitigung<br />
von Hemmnissen für die Aktivierung von Baulücken.<br />
Behutsame Nachverdichtungen durch Ergänzungsbauten und eine intensivere<br />
Nutzung von schon bebauten bzw. versiegelten Flächen (Brachflächen, untergenutzte<br />
Flächen).<br />
Aufwertung bestehen<strong>der</strong> Wohnquartiere und Stärkung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile mit hohem<br />
Baulückenbestand.<br />
Durch die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Baulückenmanagements kann die Innenentwicklung<br />
gestärkt werden. Die Ausweisungen im Flächennutzungsplan stellen eine ausgewogene<br />
Verteilung <strong>der</strong> städtischen Nutzungen dar, die dem Leitbild <strong>der</strong> „<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong><br />
kurzen Wege“ folgen. Die Stärkung <strong>der</strong> polyzentralen Struktur <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und die<br />
Stärkung <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt im regionalen Kontext (Hierarchie <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
<strong>Troisdorf</strong> - Nebenzentren Spich und Sieglar – an<strong>der</strong>e <strong>Stadt</strong>teilzentren) trägt zu einer<br />
Verkehrsvermeidung durch <strong>Stadt</strong>planung bei und för<strong>der</strong>t den stadtverträglichen Verkehr<br />
und eine umweltfreundliche Mobilität.<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
6.2.3 Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke<br />
<strong>Troisdorf</strong> hat sich in den letzten 10 Jahren im „Flächenverbrauch“ (Flächeninanspruchnahme<br />
für Siedlungs-und Verkehrszwecke) vom Lan<strong>des</strong>durchschnitt, auch in<br />
<strong>der</strong> Größenklasse <strong>der</strong> Großen selbständigen Städte, abkoppeln können. Obwohl in<br />
diese Zeit verschiedene gewerbliche Flächenentwicklungen in Spich und die Wohnbau-Entwicklungsmaßnahme<br />
„Am Krausacker“ mit <strong>der</strong> Inanspruchnahme von 23 ha<br />
Bruttobauland gefallen sind, hat sich <strong>der</strong> langjährige Durchschnittsverbrauch von ca.<br />
10 ha/Jahr im Zeitraum von 2004 bis 2008 auf 4,75 ha/ Jahr halbiert. Die abnehmende<br />
Tendenz endete erst mit Beginn <strong>der</strong> neuen kommunalen Wohnbaumaßnahme „Im<br />
Schonsfeld“. Von 2008 bis 2011 betrug <strong>der</strong> Siedlungsflächenverbrauch insgesamt<br />
5,8 ha/Jahr. Über den gesamten Zeitraum von 2000 bis 2011 erreichte <strong>der</strong> Anstieg<br />
einen Durchschnitt von 8,3 ha/Jahr. Er setzte sich aus einem Anteil von ca. 3,8<br />
ha/Jahr gewerblichem Nettobauland 64 (entsprechend ca. 4,8 ha gewerblichem Bruttobauland)<br />
sowie rd. 3,5 ha Wohnbauland zusammen.<br />
Abb. 25: Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung 2000-2011 65<br />
Die Bun<strong>des</strong>regierung hat im Jahr 2002 in Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel ausgegeben,<br />
den Flächenverbrauch in Deutschland auf 30 ha/Tag bis zum Jahr 2020 zu<br />
senken. Dies entspricht gegenüber dem Bezugszeitraum von 1997-2000 einer Reduzierung<br />
auf weniger als ein Viertel. In <strong>Troisdorf</strong> wird eine weitere Flächenreduzierung<br />
ab dem Zeitpunkt anzunehmen sein, wenn die gewerblichen Bauflächen vollständig<br />
64 TROWISTA, Vortrag <strong>des</strong> Geschäftsführers Jürgen Sturm vor dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss am<br />
10.06.2010<br />
65 IT.NRW Kommunalprofil <strong>Troisdorf</strong>, Stand: 17.07.2012<br />
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Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
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aufgebraucht sind und die Neuinanspruchnahme von Flächen nur noch über ein Flächenrecycling<br />
im Rahmen eines Flächenmanagements möglich sein wird.<br />
6.2.4 Klimaschutz und erneuerbare Energien<br />
Der 2007 erarbeiteten erste Bericht <strong>der</strong> Potenzialstudie „EnergieRegion Rhein-Sieg“<br />
hat gezeigt, dass <strong>Troisdorf</strong> über ein rechnerisches Potenzial an eigenen erneuerbaren<br />
Energien im <strong>Stadt</strong>gebiet verfügt, das bis zu 78 % <strong>des</strong> Energiebedarfs decken<br />
könnte. Der Grad <strong>der</strong> energetischen Selbstversorgung liegt 2010 bei ca. 9 %. Die<br />
2009 als zweiter Bericht für die „EnergieRegion Rhein-Sieg“ vorgelegte Studie „Maßnahmen<br />
und Projekte“ stellt eine Bestandsaufnahme und Bewertung <strong>der</strong> aktuellen<br />
Handlungsansätze in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden dar. Die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Troisdorf</strong> hat aufgrund dieser Studie ihre energiepolitischen Schwerpunkte an den<br />
Hauptpotenzialen Solar- und Geothermie ausgerichtet. Die Nutzung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Dachflächen im <strong>Stadt</strong>gebiet steht dabei nach wie vor an erster Stelle. Trotz <strong>der</strong><br />
relativ langsamen Zuwachsmöglichkeiten ist die Nutzung von sonst an<strong>der</strong>s nicht genutzten<br />
Dachflächen die flächenschonendste und damit nachhaltigste Möglichkeit <strong>der</strong><br />
Gewinnung von Solarenergie. Eine <strong>der</strong> größten städtischen Anlagen ist im Zuge einer<br />
ohnehin erfor<strong>der</strong>lichen Erneuerung auf dem Tribünendach <strong>des</strong> Aggerstadions<br />
installiert worden.<br />
Abb. 19: Hohes Solarkraft- und Geothermiepotenzial in <strong>Troisdorf</strong> 66<br />
Ein kommunales Klimaschutzkonzept mit einem Maßnahmenplan für die nächsten 10<br />
Jahre befindet sich <strong>der</strong>zeit noch in Arbeit und liegt voraussichtlich Ende 2013 vor.<br />
6.2.5 Energiesparsiedlungen<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Pilotprojektes „50 Solarsiedlungen für NRW“ wurde im Entwicklungsbereich<br />
„Am Krausacker“ 2010 die erste Solarsiedlung für 20 Wohneinheiten in<br />
<strong>Troisdorf</strong> gebaut. Gegenwärtig wir im Rahmen <strong>des</strong> Pilotprojektes „100 Klimaschutzsiedlungen<br />
für NRW“ in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte die erste innerstädtische Klimaschutzsiedlung<br />
mit 60 Wohneinheiten realisiert.<br />
Innerhalb bestehen<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile (Innenentwicklung) könnten in Baulücken o<strong>der</strong> heute<br />
untergenutzten Flächen neue kleinere Klimaschutzquartiere im Bestand nach<br />
66 Potenzialstudie EnergieRegion Rhein-Sieg, ARC, Salzburg 2010<br />
Seite 68<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
dem Vorbild <strong>der</strong> innerstädtischen Klimaschutzsiedlung in <strong>der</strong> Kölner Straße entstehen.<br />
Diese Flächen könnten aufgrund <strong>der</strong> vorhandenen Erschließung kurz- bis mittelfristig<br />
mobilisiert werden. Eine Mischung aus Neubauten und energetischen Sanierungen<br />
im Bestand würde zu einer städtebaulichen Aufwertung <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
führen und bietet ein hohes Potential für innovative städtebauliche Energiekonzepte.<br />
<strong>Stadt</strong>teile mit guter o<strong>der</strong> sehr guter ÖPNV-Anbindung, einer eher urbanen Struktur<br />
und hohem Bauflächenpotential im Bestand (z.B. Spich, Sieglar) eignen sich beson<strong>der</strong>s<br />
für diese Art von gemischt-genutzten urbanen Öko-<strong>Stadt</strong>quartieren.<br />
Die <strong>zur</strong> Bedarfsdeckung vorgesehenen Wohnbauentwicklungsflächen in Bergheim,<br />
Eschmar und Sieglar bieten hohes Potential für neue Solar- und Klimaschutzsiedlungen,<br />
ggf. als Modell-Nullenergie-Siedlung, im individuellen Wohnungsbau (verdichtete<br />
Einfamilienhäuser).<br />
Eine weitere Klimaschutzsiedlung (Thema Geothermie) könnte aufgrund <strong>der</strong> günstigen<br />
lokalen Gegebenheiten im <strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte entstehen.<br />
Das Potential für nachhaltige Entwicklungen in Gewerbegebieten, die verstärkte<br />
Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien bieten bisher kaum genutzte<br />
Möglichkeiten, die gerade im <strong>Troisdorf</strong>er Kontext interessant sind.<br />
7 <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
Im Flächennutzungsplan wird nur die allgemeine Art <strong>der</strong> baulichen Nutzung dargestellt<br />
(Bauflächen). Auf die beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> baulichen Nutzung (Baugebiete) wird<br />
mit Ausnahme von Son<strong>der</strong>gebieten ebenso verzichtet wie auf das allgemeine Maß<br />
<strong>der</strong> baulichen Nutzung o<strong>der</strong> die Geschosszahl. Das <strong>Stadt</strong>gebiet ist überwiegend mit<br />
Bebauungspläne überplant, die Einzelheiten regeln. Der Flächennutzungsplan basierte<br />
bisher auf dieser Systematik, die sich bewährt hat und beibehalten werden soll.<br />
7.1. Wohnbauflächen<br />
Die Darstellungen <strong>der</strong> Wohnbauflächen entsprechen weitestgehend dem baulichen<br />
Wohnbaubestand. Auf eine Umwidmung größerer Bestände durch Abbruch und<br />
Neubebauung - wie noch im Flächennutzungsplan von 1973 dargestellt- <strong>zur</strong> Umnutzung<br />
gemischter Bauflächen in Wohnbauflächen, wird im Wesentlichen verzichtet.<br />
Die durchmischten, kompakteren Bereiche sollen, soweit sie funktionsfähig sind und<br />
außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereiches von Vorkaufssatzungen liegen, erhalten werden.<br />
Oft sind dort auch erhaltenswerte Gebäude zu finden.<br />
Flächenneudarstellungen bewegen sich im Rahmen <strong>der</strong> im Handlungskonzept Wohnen<br />
entwickelten Wohnungsbedarfsprognose 2025/2030 67 .<br />
7.1.1 Übergeordnete Trends und Rahmenbedingungen <strong>des</strong> Wohnungsbedarfs<br />
Der Wohnbedarf ist auf <strong>der</strong> Grundlage einer Wohnbedarfsprognose vorgenommen<br />
worden. „Die wichtigsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Entwicklungen und<br />
Trends auf <strong>der</strong> Nachfrage- sowie auf <strong>der</strong> Angebotsseite auf dem Wohnungsmarkt<br />
lassen sich in Kurzform wie folgt umreißen:<br />
67 Handlungskonzept Wohnen 2025, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung Dr. Jansen, Abschlussbericht November<br />
2011, vom <strong>Stadt</strong>entwicklungsausschuss, beschlossen am 19.04.2012<br />
Seite 69<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Sinkende Bevölkerungszahlen und zunehmende Überalterung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
Verkleinerung <strong>der</strong> durchschnittlichen Haushaltsgröße, aber Zunahme <strong>der</strong><br />
Wohnfläche pro Einwohner<br />
Flexiblere und vielfältigere Wohn- und Lebensformen und damit einhergehende<br />
fortschreitende Segregation <strong>des</strong> Wohnungsmarkts<br />
Regional unterschiedliche Entwicklung <strong>der</strong> Wohnungsmärkte, Gleichzeitigkeit<br />
von Wohnungsmarktsegmenten mit Überangebot (Leerstände) und Unterangebot<br />
(hohes Preisniveau)<br />
Bedeutungszuwachs innerstädtischer Wohnstandorte<br />
Mit diesen Trends gewinnt die Prognose einer Wohnungsnachfrage eine neue Dimension.<br />
Nicht mehr das Gegenüberstellen einer wachsenden Nachfrage mit den<br />
Flächenkapazitäten für den Wohnungsbau steht im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die Dimensionierung<br />
und Verortung von Über- und Unterkapazitäten in den einzelnen<br />
Segmenten <strong>des</strong> Wohnungsmarkts sowie Standortfragen und Qualitätsmerkmale.“ 68<br />
7.1.2 Bevölkerungsprognose 2025<br />
„Zur Bevölkerungsentwicklung im <strong>Stadt</strong>gebiet bis zum Jahr 2025 liegt eine Reihe von<br />
Prognosen vor:<br />
Die Bertelsmann-Stiftung geht in ihrer im Jahr 2005 erstellten Prognose von<br />
einer Fortsetzung <strong>des</strong> bisherigen Bevölkerungszuwachses aus und erwartet<br />
für das Jahr 2025 insgesamt ca. 78.044 EinwohnerInnen.<br />
Das IT NRW unterscheidet zwei Varianten mit unterschiedlichen Annahmen<br />
<strong>zur</strong> Wan<strong>der</strong>ungsentwicklung. Bei Variante A wird nur eine leichte Zunahme<br />
<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung angesetzt, die in Verbindung mit <strong>der</strong> rückläufigen natürlichen<br />
Bevölkerungsentwicklung eine in <strong>der</strong> Gesamtheit abnehmende Gesamtbevölkerung<br />
ergibt. Variante B hingegen erwartet eine Zunahme <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungen<br />
in einer Größenordnung, welche den aus <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />
zu erwartenden Rückgang mehr als kompensiert und zu einem Zuwachs<br />
<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung führt. Die Differenz zwischen beiden Varianten<br />
liegt bei ca. 8.800 Einwohnern.“ 69<br />
Die aktuelle Gemeindemodellrechnung von IT.NRW, Stand 17.07.2012 70 (vor Auswertung<br />
<strong>des</strong> Zensus 2011 – eine Gemeindemodellrechnung auf Grundlage <strong>des</strong> Zensus<br />
lag noch nicht vor) geht für <strong>Troisdorf</strong> bis 2020 von 77.940 und bis 2030 von<br />
80.150 Einwohnern aus. Diese Zahlen erscheinen aus örtlicher Sicht, insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch vor dem Hintergrund <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Zensusauswertung 2011 nach unten korrigierten<br />
Einwohnerzahlen, nicht realistisch. Aber auch von <strong>der</strong> Flächenverfügbarkeit<br />
wären diese Zuwachsraten kaum zu bewältigen.<br />
68 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 59<br />
69 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 50<br />
Seite 70<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Gesamtbevölkerung 2008 2011 2020 2025 Veränd. 2030 Veränd.<br />
IT.NRW<br />
Fortschr. 2012 74.940 77.940 104,0 % 80.150 107,0 %<br />
IT.NRW % Zensus 72.408 75.304 104,0 % 77.477 107,0<br />
Modell Kolb<br />
Variante A 73.500<br />
Modell Kolb<br />
Variante B 75.700<br />
Tab. 12: Verschiedene Modellrechnungen 2008 – 2030 im Vergleich, gelb unterlegt die Auswahvariante<br />
Bevölkerungsmodell nach Prof. Kolb (Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe)<br />
Legt man die für das neue Basisjahr 2011 tatsächlich ermittelte Bevölkerungszahl<br />
<strong>des</strong> Zensus von 72.408 für die Steigerungsraten zugrunde, ergäbe sich für 2020 eine<br />
Bevölkerungszahl von 75.304 Menschen, für 2030 wären es 77.477.<br />
Die Infrastrukturplanung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> stützt sich auf Prognoserechnungen <strong>der</strong><br />
Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe 71 . Hier gehen zum einen die in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
erfassten Bevölkerungszahlen ein, die von den fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen<br />
<strong>des</strong> IT NRW abweichen. Zum an<strong>der</strong>en erfolgt eine regelmäßige Aktualisierung<br />
<strong>der</strong> Prognose, indem aktuelle Entwicklungen (z. B. die tatsächlichen Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen<br />
<strong>des</strong> letzten Jahres) berücksichtigt werden. Zudem ermöglicht dieser<br />
Ansatz auch kleinräumige Aussagen innerhalb <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebiets. Der Korridor, <strong>der</strong><br />
sich aus den Prognoserechnungen ergibt, bewegt sich zwischen ca. 73.500 Einwohnern<br />
im Jahr 2025 bei Variante A (= rückläufige Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen, untere<br />
Variante) und ca. 75.700 Einwohnern bei Variante B (= Zunahme Wan<strong>der</strong>ung, obere<br />
Variante). Der Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-<br />
Sieg/Ahrweiler (:rak) 72 hat in den Jahren 2005 bis 2007 ein regionales Handlungskonzept<br />
Wohnen erstellt. Die Prognosen wurden auf <strong>der</strong> Grundlage von den Bevölkerungszahlen<br />
<strong>des</strong> Jahres 2005 für alle Gemeinden <strong>des</strong> :rak erstellt Die dem Konzept<br />
zugrunde liegenden Annahmen und Daten gehen für das Jahr 2020 von einer<br />
deutlich positiveren Bevölkerungsentwicklung aus und erwarten für <strong>Troisdorf</strong> in verschiedenen<br />
Varianten eine Bevölkerungszunahme von 1 bis 5 % aus bzw. 5 bis 10%<br />
aus, d.h. ca. 78.500 Einwohnern in <strong>der</strong> unteren und ca. 82.000 Einwohnern in <strong>der</strong><br />
oberen Variante.“ 73<br />
Die nachfolgende Wohnungsbedarfsprognose geht von <strong>der</strong> unteren Variante A <strong>der</strong><br />
Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe aus. Die Auswahl <strong>der</strong> unteren Variante A berücksichtigt<br />
die raumstrukturellen Voraussetzungen und die stadtentwicklungspolitischen Ziele<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, die weitere Neubauflächen im Außenbereich nur in begrenztem<br />
Umfang möglich und sinnvoll erscheinen lassen. Außerdem besteht bei Auswahl<br />
<strong>der</strong> unteren Variante A nur eine Prognoseunsicherheit nach oben, sodass bei einer<br />
Verfehlung <strong>der</strong> prognostizierten Zielzahl nicht die Gefahr von Überkapazitäten zu<br />
70 IT.NRW, Kommunalprofil <strong>Troisdorf</strong>, S. 9<br />
71 http://schulentwicklungsplanung.org/html/bevoelkerungsmodell.html<br />
72 Der Regionale Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak) ist<br />
eine Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Städte u. Gemeinden, Kreise u. <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>stadt Bonn, http://regionbonn.de/daten/rak_projekte/wohnen2020/regionales_handlungskonzept_wohnen_2020_abschlussberi<br />
cht.pdf<br />
73 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 50<br />
Seite 71<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
efürchten ist. Im Falle einer gänzlich an<strong>der</strong>s verlaufenden „stürmischen“ Entwicklung<br />
oberhalb <strong>der</strong> Variante B bestünde die Möglichkeit, Entwicklungsziele im Rahmen<br />
<strong>des</strong> ständigen Wohnbauflächenmonitorings auch ein Stück weit anzupassen,<br />
um negative Folgen für die <strong>Stadt</strong>entwicklung abzuwenden. Realistisch erscheint ein<br />
solches Entwicklungsszenario <strong>der</strong>zeit jedoch nicht.<br />
7.1.3 Wohnungsbedarfsprognose 2025<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Wohnungsbauleistung auf Grundlage <strong>der</strong> Variante<br />
A <strong>der</strong> Hil<strong>des</strong>heimer Planungsgruppe das Minimum <strong>der</strong> Wohnungsbauleistung darstellt,<br />
die erfor<strong>der</strong>lich ist, um <strong>Troisdorf</strong> nicht von <strong>der</strong> Wohnungsbauentwicklung in <strong>der</strong><br />
Region abzukoppeln. Die Prognosebetrachtung zeigt trotz aller Unsicherheiten aber<br />
auch, dass von <strong>der</strong> Nachfrageseite ein höherer Bedarf nicht ausgeschlossen werden<br />
kann und eine größere Zahl an Wohnungssuchenden aus <strong>der</strong> Region bei einem entsprechenden<br />
Wohnungsangebot darüber hinaus in <strong>Troisdorf</strong> gebunden werden könnte.<br />
Über den Neubaubedarf auf Basis <strong>der</strong> Einwohnerentwicklung sind folgende weitere<br />
Faktoren bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>des</strong> Wohnbedarfs zu berücksichtigen gewesen:<br />
Ersatzbedarf aus Abgang an Wohnungen durch Abriss, Umwidmungen und<br />
Zusammenlegungen von Wohnungen. Der Ersatzbedarf wird mit 0,1 % <strong>des</strong><br />
Wohnungsbestands je Jahr angenommen.<br />
Leerstandsreserve, die die Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt berücksichtigt<br />
und die zwingend erfor<strong>der</strong>lich ist, um die Umzugsbewegungen auf dem<br />
Wohnungsmarkt erst zu ermöglichen. Im Prognosezeitraum wird von einer<br />
Leerstandsreserve von 3 % <strong>des</strong> Wohnungszuwachses ausgegangen.<br />
Auflockerungsbedarf aus <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wohnansprüche (Tendenz<br />
zu mehr Wohnfläche je Person) und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Haushaltsstruktur<br />
(Tendenz zu kleineren Haushalten). Als Parameter wird die Belegungsziffer, d.<br />
h. die Anzahl <strong>der</strong> Personen, die in einer Wohnung leben gewählt.<br />
Aus <strong>der</strong> Prognose ergibt sich für die Anzahl benötigter Wohnungen, die im neuen<br />
Basisjahr 2011 <strong>des</strong> Zensus zum Stichtag 09.05.2011 die Zahl von 35.055 Wohnungen<br />
betrug, folgen<strong>des</strong> Bild: 74<br />
Entwicklungsvariante A<br />
Der Wohnbedarf wird um das Jahr 2020 seinen Höhepunkt bei über 36.000 Wohnungen<br />
erreichen und danach langsam abnehmen. 2030 wird <strong>der</strong> Wohnbedarf bereits<br />
um über 1.000 Wohnungen wie<strong>der</strong> gesunken sein.<br />
74 Die Wohnbedarfsberechnung im Handlungskonzept Wohnen erfolgte aufgrund <strong>der</strong> höheren Zahlen<br />
vor 2011<br />
Seite 72<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Abb. 26: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante A für 73.500 EW 75<br />
Entwicklungsvariante B<br />
Der Wohnbedarf wird weiter bis etwa zum Jahr 2030 auf deutlich über 38.000 Wohnungen<br />
ansteigen und erst zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt überschreiten.<br />
Abb. 27: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante B für 75.700 EW 76<br />
Der Vergleich bei<strong>der</strong> Entwicklungsvarianten für den Wohnungsbau zeigt auch, dass<br />
<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> unteren Variante A schon 2020 erwartete sinkende Bedarf noch Reserven<br />
für einen günstigeren Verlauf bietet.<br />
7.1.4 Wohnbauflächenbedarfsprognose 2025<br />
75 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 63<br />
76 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 63<br />
Seite 73<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Wohnbedarfszahlen in Wohnbaufläche ist die angenommene<br />
Wohndichte ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor. Daraus ergibt sich <strong>der</strong> konkrete zusätzliche<br />
Flächenbedarf, <strong>der</strong> dem Flächenangebot gegenübergestellt wird.<br />
Wie dargestellt lagen dem Flächennutzungsplan von 1973 verschiedene Dichteszenarien<br />
zugrunde, die jeweils zu unterschiedlichen Wohnungszahlen führten. Das<br />
„richtige“ Maß für die bauliche Dichte ist eine wesentliche Abwägungsentscheidung<br />
in <strong>der</strong> Wohnflächenbedarfsprognose. Eine hohe Dichte ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten<br />
grundsätzlich positiv. Sie reduziert die Inanspruchnahme von Grund<br />
und Boden, vermeidet längere Wege für die Bewohner und sichert ein gutes Angebot<br />
von ausgelasteter, konzentrierter Infrastruktur. Die Verdichtung von Wohnungen findet<br />
jedoch dort ihre Grenzen, wo einseitiger Bewohnerstrukturen entstehen, weil die<br />
Akzeptanz auf dem Wohnungsmarkt fehlt und das städtebauliche Umfeld von <strong>der</strong><br />
angestrebten Dichte völlig abweicht. Dann fehlt auch das Verständnis bei den Anwohnern,<br />
die schnell einen „sozialen Brennpunkt“ befürchten.<br />
Aus den vorgenannten Gründen unterstellt die Wohnflächenbedarfsprognose eine<br />
Dichte von 350 m 2 /Wohneinheit (WE), wie sie heute im Bestand in <strong>Troisdorf</strong> vorzufinden<br />
ist, z. B. als Durchschnittsdichte in den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>-Mitte, Spich,<br />
Sieglar und Bergheim. Damit ist gewährleistet, dass <strong>der</strong> zusätzliche Wohnbedarf<br />
spannungsfrei in die <strong>Stadt</strong>teile integriert werden kann, sei es als Baulückenschließung,<br />
Potenzialflächenentwicklung im Innenbereich o<strong>der</strong> Ortsran<strong>der</strong>weiterung.<br />
Abb. 28: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />
Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 (Bezugsjahr 2009) 77<br />
Bei <strong>der</strong> unterstellten Dichte ist von einer Mischung <strong>der</strong> Wohnformen ausgegangen<br />
worden, ähnlich wie sie auch in den Referenzstadtteilen vorzufinden ist. Bei einer<br />
Beschränkung allein auf den Einfamilienhausbau, und dann mit einem sehr hohen<br />
77 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 62<br />
Seite 74<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Anteil flächenintensiver freistehen<strong>der</strong> Einzelhäuser, ist die angesetzte Wohndichte<br />
nicht zu erreichen. Dennoch wird ein Übergewicht im Einfamilienhausbau gesehen,<br />
da <strong>Troisdorf</strong>s Attraktivität im Rahmen <strong>der</strong> Kern-Rand-Wan<strong>der</strong>ung bei zunehmen<strong>der</strong><br />
Flächenknappheit in <strong>der</strong> Region in <strong>der</strong> Wohnform <strong>des</strong> Ein- und Zweifamilienhauses<br />
liegen wird, das sich hier eher verwirklichen lässt als in Köln o<strong>der</strong> Bonn. Die Verteilung<br />
<strong>des</strong> Wohnbedarfs auf die Marktsegmente von Ein- und Zweifamilienhäuser und<br />
Wohnungen im Geschosswohnungsbau wird daher im Verhältnis von zwei Dritteln zu<br />
einem Drittel prognostiziert.<br />
Jahr 1 WE 2 WE 1+2 WE > 3 WE Gesamt<br />
Anteil<br />
> 3 WE<br />
1990 7.784 5.332 13.116 14.296 27.412 52,2 %<br />
1995 8.221 5.578 13.799 16.330 30.129 54,2 %<br />
2000 8.840 5.772 14.612 17.786 32.398 54,9 %<br />
2005 9.774 5.882 15.656 18.401 34.057 51.0 %<br />
2010 10.145 5.898 16.043 18.645 34.728 53,8 %<br />
2011 10.183 5.894 16.077 18.741 34.818 53,8 %<br />
Tab. 13: Wohnungsbestand in <strong>Troisdorf</strong> nach Marktsegmenten 1990 – 2011<br />
(WE = Wohneinheiten) 78<br />
Abb. 29: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />
Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 nach Marktsegmenten (Bezugsjahr 2009) 79<br />
78 IT.NRW, Lan<strong>des</strong>datenbank, Werteabruf 14.06.2013<br />
79 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 65<br />
Seite 75<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
Spich<br />
Sieglar<br />
F.-Wilhelms-Hütte<br />
Oberlar<br />
Bergheim<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West<br />
Rotter See<br />
Eschmar<br />
Kriegsdorf<br />
Altenrath<br />
Müllekoven<br />
Gesamtzahl / Anteil<br />
Gesamtfläche in ha<br />
Der ermittelte Bedarf von 956 Wohnungen in Ein- Zweifamilienhäusern und 1.408<br />
Wohnungen in Mehrfamilienhäusern benötigt bei <strong>der</strong> unterstellten Bruttowohndichte<br />
von 350 m 2 /WE einen Flächenbedarf von rd. 50 ha.<br />
„In <strong>der</strong> Standortverteilung ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Geschosswohnungsbau,<br />
d.h. neue Mehrfamilienhäuser, überwiegend in bereits verdichteten <strong>Stadt</strong>bereichen -<br />
vielfach in Form von Baulückenschließungen - realisiert wird, und daher nur eine untergeordnete<br />
Bedeutung bei die Entwicklung neuer Wohngebiete innehat, die ganz<br />
überwiegend an den Ortsrän<strong>der</strong>n entstehen. In den siedlungsstrukturellen Randlagen<br />
wird sich auch zukünftig <strong>der</strong> klassische Ein- und Zweifamilienhausbau fortsetzen.<br />
Dabei dürften allerdings auch weiterhin die Bereiche bessere Vermarktungschancen<br />
aufweisen, die näher an Infrastruktureinrichtungen gelegen sind.“ 80<br />
7.1.5 Neuausweisungsbedarf an Wohnbauflächen<br />
Um den Bedarf an neuer Wohnbaufläche, die noch nicht im Flächennutzungsplan<br />
dargestellt ist, ermitteln zu können, ist <strong>der</strong> Flächenbedarf mit den noch bestehenden<br />
Wohnbauflächenreserven zu verrechnen. Dabei ist neben den noch bestehenden<br />
Wohnbauflächenreserven „Auf <strong>der</strong> Grünen Wiese“ die Aktivierung bestehen<strong>der</strong><br />
Wohnbauflächen im Innenbereich von Bedeutung. Das sind klassische Baulücken<br />
ebenso wie größere unbebaute Freiflächen im Innenbereich, die für eine Bebauung<br />
grundsätzlich geeignet sind. Es ist einzuschätzen, inwieweit diese Flächen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Innenentwicklung <strong>der</strong> nächsten 10 bis 15 Jahre mobilisiert werden können.<br />
Baulücken<br />
Der Bestand an Baulücken wurde erstmals für den <strong>Stadt</strong>entwicklungsbericht 1981<br />
erhoben. 2011 erfolgte eine erneute Erhebung für den Zeitraum von 1991 bis 2011,<br />
die neben Baulücken auch die Potenzialflächen mit erfasste.<br />
Baulückenbestand in <strong>Troisdorf</strong> 2011<br />
11,4 21,,8 17,4 0,7 8,9 13,1 0,8 0,0 13,0 7,6 0,5 4,8 100 %<br />
74 164 140 16 73 104 28 0 99 55 6 38 797<br />
4,01 7,80 6,19 0.61 3,09 4,65 1,04 0 4,60 2,66 0,03 1,58 36,50<br />
Tab. 14: Baulückenbestand nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />
In <strong>Troisdorf</strong> existierten im Jahre 2011 797 Baulücken mit einer Gesamtgrundstücksfläche<br />
von 36,5 ha. Mit 164 Baulücken und einer Fläche von 7,8 ha weist Spich das<br />
höchst Baulückenpotenzial auf, gefolgt von Sieglar mit 140 Baulücken und einer Flä-<br />
80 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 68<br />
Seite 76<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
Spich<br />
Sieglar<br />
F.-Wilhelms-Hütte<br />
Oberlar<br />
Bergheim<br />
<strong>Troisdorf</strong>-West<br />
Rotter See<br />
Eschmar<br />
Kriegsdorf<br />
Altenrath<br />
Müllekoven<br />
Gesamtzahl /.<br />
Jährl. Baulüclenmobiliesierung<br />
Gesamtfläche in ha<br />
che von 6,2 ha. <strong>Troisdorf</strong> weist mit 4,0 ha Baulücken einen relativ geringen Wert auf<br />
wie auch Oberlar, die ihre Baulückenreserven wegen fehlenden Außenentwicklungsmöglichkeiten<br />
schon weit ausgeschöpft haben. Friedrich-Wilhelms-Hütte und<br />
Rotter See weisen mit den geringsten bzw. gar keinen Baulückenbestand auf, da hier<br />
überwiegend kommunales Bauland mit Bebauungsverpflichtung veräußert worden<br />
ist. An<strong>der</strong>s verhält es sich in den ländlich geprägten westlichen <strong>Stadt</strong>teilen, die gemessen<br />
an ihrer Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Baulücken aufweisen.<br />
Für die Abschätzung <strong>der</strong> Mobilisierungsquote in <strong>der</strong> Zukunft wurde die Baulückenmobilisierung<br />
von 1991 bis 2011 erhoben.<br />
Baulückenmobilisierung 1991 - 2011<br />
1,91 2,63 1,72 3,85 1,32 2,69 2,16 5,00 1,73 3,10 4,30 2,5 2,4 %<br />
Baulückenschließungen 1991-2011<br />
32 61 43 14 12 44 9 9 28 17 11 26 306<br />
2,48 6,15 2,94 1,59 1,02 3,63 0,75 2,23 2,30 1,94 1.12 1,60 27,83<br />
Baulückenbestand 1991<br />
106 173 174 27 81 113 35 9 120 43 15 63 959<br />
6,50 11,2 8,60 2,10 4,05 6,80 1,74 2,23 6,70 3,12 1,30 3,15 57,90<br />
Tab. 15: Baulückenmobilisierung nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />
In den 20 Jahren von 1991 bis 2011 wurden von 959 bestehenden Baulücken in<br />
1991 insgesamt 653 Baulücken geschlossen. Damit wurden 30,0 ha Baufläche einer<br />
Bebauung zugeführt. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Baulückenmobilisierung<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet von 2,4 %. Über den Zeitraum von 20 Jahren wurden<br />
68,0 % <strong>der</strong> Baulücken geschlossen.<br />
Erhoben wurde auch die Baulückenneubildung in Gebieten, die seit 1991 erschlossen<br />
wurden. Hier ist festzustellen das in den Gebieten, in denen kein kommunales<br />
Bauland mit einer Mobilisierungsquote von 100 % erschlossen wurde, 144 neue Baulücken<br />
mit einer Gesamtfläche von 6,38 ha entstanden sind. Diese verhältnismäßig<br />
geringe Zahl ist auf die kommunalen Baulandmaßnahmen, insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklungsmaßnahme<br />
„Am Krausacker“ <strong>zur</strong>ückzuführen, die die Baulandentwicklung<br />
in dieser Zeit dominiert hat. Da sich die Gesamtfläche <strong>der</strong> Baulücken inzwischen erheblich<br />
verringert hat und <strong>der</strong> Zuwachs erheblich geringer als <strong>der</strong> Abgang ist, kann<br />
die Baulückenmobilisierung höchstens mit <strong>der</strong> bisherigen Quote als Trend bis 2025<br />
verlängert werden. Somit kann bis 2025 mit einer Baulückenmobilsierung von<br />
max. 12 ha Brutto-Wohnbauland gerechnet werden.<br />
Seite 77<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Innere Potenzialflächen<br />
Für die inneren Potenzialflächen wurde die gleiche Erhebung durchgeführt. Es wurden<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet 88 innere Wohnbauland-Potenzialflächen erhoben mit einer Gesamtgröße<br />
von 18,5 ha. 1991 gab es 139 innere Potenzialflächen mit einer Gesamtgröße<br />
von 59,89 ha. In <strong>der</strong> Zeit von 1991 bis 2011 wurden 51 Potenzialflächen mit<br />
einer Fläche von 41,38 ha <strong>der</strong> inneren baulichen Entwicklung zugeführt. Die durchschnittliche<br />
Mobilisierungsquote liegt bei 3,45 % jährlich, über 20 Jahren sind 69,1 %<br />
aller Potenzialflächen bebaut worden. Aus den bei den Baulücken genannten Gründen<br />
kann auch von keiner Erhöhung <strong>der</strong> Quote ausgegangen werden. Es ist vielmehr<br />
davon auszugehen, dass die schwierigeren Flächen <strong>zur</strong>ückgeblieben sind. So dürfte<br />
die Fortsetzung <strong>der</strong> bisherigen Entwicklung schon ein ambitioniertes Ziel sein. Dies<br />
entspräche einer Potenzialflächenentwicklung bis 2025 von rd. 6 ha Brutto-<br />
Wohnbauland.<br />
Bestehende Bauflächenreserven<br />
Im Flächennutzungsplan sind ca. 19 ha Wohnbauland im Außenbereich dargestellt,<br />
die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen noch nicht in<br />
Anspruch genommen worden waren. Im Neubaugebiet „Im Schonsfeld“ sind inzwischen<br />
2013 die letzten Grundstücke veräußert worden. Die Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />
in den letzten 5 Jahren zeigt, dass Grundstücksangebote sofort vom Markt<br />
absorbiert werden. Ohne beson<strong>der</strong>e Werbemaßnahmen wurde das Bauland zügig<br />
vergeben, oft gab es mehr Bewerber als in den Bauabschnitten zu vergebende<br />
Grundstücke. Bis Ende 2014 wird die in <strong>der</strong> Gesamtflächenreserve enthaltene Flächenreserve<br />
von 3,3 ha <strong>des</strong> Baugebietes „Im Schonsfeld“ realisiert sein. Dasselbe<br />
gilt für zwei weitere kleinere Flächen, die vom Handlungskonzept Wohnen erfasst<br />
wurden und zusammen 1,9 ha groß sind. Somit ist mit Stand 2014 von einer – auch<br />
nur in Teilen verfügbaren restlichen Außenentwicklungsreserve von rd. 15 ha auszugehen.<br />
Ermittlung <strong>des</strong> äußeren Entwicklungsbedarfs<br />
Der Nettoentwicklungsbedarf für die äußere Entwicklung wird gebildet durch Abzug<br />
<strong>des</strong> inneren Entwicklungspotenzials und <strong>der</strong> noch bestehenden Bauflächenreserve<br />
vom ermittelten Wohnbedarf 2025. Daraus ergibt sich ein Fehlbedarf von rd. 17 ha,<br />
<strong>der</strong> nur durch Außenentwicklung gedeckt werden kann. Da die bisherige Bauflächenreserve<br />
im Außenbereich mit in Anspruch genommen wird, ergibt sich ein Verhältnis<br />
von Innenentwicklung zu Außenentwicklung von 1:1,8. Im Durchführungszeitraum<br />
<strong>des</strong> neuen Flächennutzungsplanes wird es das Ziel sein, dieses Verhältnis noch auf<br />
1:1,5 zu senken, längerfristig auch darunter.<br />
Über diesen Flächenansatz hinaus ist eine Reservefläche von min<strong>des</strong>tens 10 % <strong>der</strong><br />
Fläche, die in Anspruch genommen werden soll, zusätzlich darzustellen. Diese Fläche<br />
kommt dann <strong>zur</strong> Umsetzung, wenn im Rahmen <strong>der</strong> Durchführung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
vorgesehene Flächen ausfallen. Die fehlende Verfügbarkeit von Flächen<br />
kann verschiedene Ursachen haben. Z. B. können sich bei <strong>der</strong> vertieften Umweltprüfung<br />
im Bebauungsplanverfahren neue Erkenntnisse ergeben, die bei <strong>der</strong> Abschichtung<br />
<strong>der</strong> Umweltbelange auf <strong>der</strong> Maßstabsebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
noch nicht erkennbar waren. Auch <strong>der</strong> Zwischenerwerb von Entwicklungsflächen für<br />
kommunale Baulandmaßnahmen wird erleichtert, wenn eine Auswahlmöglichkeit von<br />
Seite 78<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächen verbleibt. Letztlich spielt auch die zeitliche Verfügbarkeit eine Rolle. Der so<br />
ermittelte Gesamtbedarf liegt bei 37 ha, von denen aber nur max. 32 ha in Anspruch<br />
genommen werden sollen. Der Rest ist als längerfristige Wohnbauflächenreserve<br />
anzusehen.<br />
Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025<br />
A Flächenbedarf Wohnungsbedarfsprognose<br />
ca. 50 ha<br />
Inneres Entwicklungspotenzial<br />
Äußerer Entwicklungsanteil<br />
B 1 Baulückenmobilisierung<br />
B 2 Potenzialflächenentwicklung<br />
Zwischensumme B 1 + B 2<br />
C Bauflächenreserve bisherige FNP-Darstellung<br />
D Saldo Flächenfehlbedarf = A - (B 1 + B 2) - C<br />
Gesamtaußenentwicklungsbedarf C + D<br />
E Neue freie Reserve<br />
Gesamtdarstellungsbedarf C + D + E<br />
ca. 12 ha<br />
ca. 6 ha<br />
ca. 18 ha<br />
ca. 15 ha<br />
ca. 17 ha<br />
ca. 32 ha<br />
ca. 5 ha<br />
ca. 37 ha<br />
Tab. 16: Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025<br />
(<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />
7.1.6 Äußere Entwicklung neuer Wohnbauflächen<br />
Auf Grundlage <strong>des</strong> nachgewiesenen Wohnbedarfs sind in dem dargelegten Rahmen<br />
Wohnbauflächen neu im Außenbereich dargestellt. Im Handlungskonzept Wohnen<br />
wurden in den durch das stadträumliche Glie<strong>der</strong>ungskonzept aufgezeigten Suchräumen<br />
städtebaulich geeignete Flächen identifiziert. 81 Sie liegen größtenteils im Allgemeinen<br />
Siedlungsbereich (ASB) <strong>des</strong> Regionalplanes. Für die bestehenden Rest- und<br />
Reserveflächen besteht min<strong>des</strong>tens eine Darstellung im Flächennutzungsplan, teilweise<br />
bestehen auch rechtverbindliche Bebauungspläne.<br />
Bei <strong>der</strong> Fläche Nr. 10 (Roncallistraße) am Ortseingang von Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />
liegen nach Gesprächen mit <strong>der</strong> Regionalplanungsbehörde Flächenanteile dieses<br />
Standortes in dem im Regionalplan angrenzend dargestellten Regionalen Grünzug.<br />
Wie aus dem stadträumlichen Glie<strong>der</strong>ungskonzept ersichtlich, folgt <strong>der</strong> Autobahn<br />
A 59 durch <strong>Troisdorf</strong> auf <strong>der</strong> östlichen Seite nur ein schmaler Saum an Grünfläche,<br />
<strong>der</strong> oft nur den Min<strong>des</strong>tabstand <strong>der</strong> Bauverbotszone von 40 m einhält. Nach den<br />
städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> erfüllt dieser Streifen<br />
an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> westliche breite Streifen unter den Hochspannungsfreileitungen keine<br />
Freiraumfunktion höherer Bedeutung. Im Flächennutzungsplanvorentwurf ist diese<br />
Fläche <strong>des</strong>halb als Vorbehaltsfläche für eine Wohnbauflächendarstellung gekennzeichnet,<br />
für die die Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplanes beantragt werden soll.<br />
Die 2009 erstmals erhobenen Prüfflächen sind vorbehaltlich <strong>der</strong> weiteren Umweltprüfung<br />
in den Flächennutzungsplan-<strong>Vorentwurf</strong> übernommen. Die Flächen erhielten bei<br />
81 Handlungskonzept Wohnen 2025, ebd., S. 73<br />
Seite 79<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
<strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen eine Nummer, die für die Artenschutzvorprüfung<br />
beibehalten wurde. Unabhängig davon erhielten die Flächen bei<br />
<strong>der</strong> Erarbeitung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanvorentwurfes eine stadtteilbezogene<br />
Nummer.<br />
Nr. 15b<br />
Nr. 15a<br />
Nr. 14<br />
Nr. 1<br />
Nr. 2<br />
Nr. 9<br />
Nr. 10<br />
Nr. 5<br />
Nr. 6<br />
Nr. 4<br />
Nr. 13<br />
Nr. 12<br />
Nr. 11<br />
Nr. 7b<br />
Nr. 7a<br />
Nr. 8<br />
Abb. 30: Übersicht über die Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 82<br />
82 Handlungskonzept Wohnen, ebd., S. 73<br />
Seite 80<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Nr.<br />
Bezeichnung/ Straße<br />
(<strong>Stadt</strong>teil)<br />
1 Im Schonsfeld<br />
(Kriegsdorf)<br />
2 Rathausstraße, Her<strong>der</strong>weg<br />
(Sieglar)<br />
3 Rathausstraße (westlicher<br />
Bereich)<br />
(Sieglar)<br />
4 Kneipweg (Arrondierung)<br />
(Sieglar)<br />
Größe Bauplanungs-<br />
Bemerkungen<br />
rechtliche Einordnung<br />
WE- Fläche<br />
ha<br />
50 3,3 B-Plan (rechtsverbindlich) 2014 realisiert<br />
45 2,1 Potenzialfläche FNP<br />
50 2,0 Potenzialfläche FNP<br />
65 3,0 Potenzialfläche Regionalplan<br />
5 Westlich Max Ernst-Straße<br />
(Eschmar)<br />
6 Gegenüber Präsenzhof<br />
(Eschmar)<br />
7 Bergheimer Straße<br />
(Eschmar)<br />
8 Wolkenburgstraße<br />
(Bergheim)<br />
9 Moselstraße<br />
(Sportpark Oberlar)<br />
10 Roncallistraße<br />
(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />
11 Roncallistraße<br />
(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />
12 Fritz-Erler-Straße<br />
(Friedrich-Wilhelms-Hütte)<br />
13 Neuer Graben<br />
(Sieglar)<br />
14 Paulstraße, Wernerstraße<br />
(Spich)<br />
15 Altes Wasserwerk<br />
(<strong>Troisdorf</strong>-Mitte)<br />
Summe 37,68<br />
65 3,0 Potenzialflächen FNP<br />
35 1,3 Potenzialflächen FNP<br />
140 7,7 Teilw. Potenzialfläche,<br />
teilw. Reg. Grünzug im<br />
Regionalplan<br />
12 0,33 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />
22 0,7 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />
110 5,0 Potenzialfläche Regionalplan<br />
30 14a: 14a: FNP<br />
1,1 14 b: B-Plan (rechtsverbindlich)<br />
14 b:<br />
0,4<br />
Tab. 17: Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen 83<br />
Vertiefte Artenschutzprüfung<br />
15 7a: 1,0<br />
7b: 1,4<br />
7a: B-Plan in Aufstellung<br />
7b: Potenzialfläche FNP<br />
33 1,5 Potenzialfläche Außenbereich<br />
45 2,2 B-Plan (rechtsverbindlich)<br />
Regionalplanän<strong>der</strong>ung<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
14b: 2013 realisiert<br />
12+18 0,75 B-Plan (rechtsverbindlich) 18 WE 2012<br />
realisiert<br />
7.2. Gewerbliche Bauflächen<br />
Gewerbliche Bauflächen sind nur im Umfang <strong>der</strong> bisherigen Darstellungen in die<br />
<strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes übernommen. Über die noch bestehende<br />
Flächenreserve im bisherigen Flächennutzungsplan hinaus werden keine neuen<br />
Flächen dargestellt. Aufgrund <strong>der</strong> stadträumlichen Glie<strong>der</strong>ung wird die gewerbliche<br />
Bauflächenentwicklung als abgeschlossen angesehen. Im Industriepark <strong>Troisdorf</strong><br />
stehen kurzfristig 10,2 ha wie<strong>der</strong> aufbereitete Gewerbe- und Industriefläche <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Die 4,3 ha große Flächenreserve <strong>des</strong> Airport Gewerbeparkes Junkersring<br />
83 Handlungskonzept Wohnen, ebd., S. 75<br />
Seite 81<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
steht für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum noch <strong>zur</strong> Verfügung. Die Flächenreserven<br />
im Camp Spich werden auch eher kurzfristig einer Verwertung zugeführt. Die<br />
größten Flächenreserven im Bestand bieten die Altindustriestandorte <strong>des</strong> ehemalgen<br />
Orica-Gelän<strong>des</strong> (Keimzelle <strong>der</strong> Zündhütchenfabrik, später Dynamit Nobel) und <strong>der</strong><br />
Mannstaedt-Werke. Die Entwicklung dort kann von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> allerdings nur indirekt<br />
beeinflusst werden. Insofern kommt künftig <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Bestandsbetriebe eine<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu, um die Standortvoraussetzungen so gut es geht zu optimieren.<br />
7.3. Gemischte Bauflächen<br />
Gemischte Bauflächen sind überwiegend bestandsbezogen dargestellt. Soweit eine<br />
Aufwertung von gemischten Bauflächen vorgesehen ist, soll damit nicht die Art <strong>der</strong><br />
Nutzung grundsätzlich geän<strong>der</strong>t werden. Gemischte Bauflächen werden als flexible<br />
Nutzungsbereiche angesehen, die konfliktträchtig sein können, aber im Sinne gegenseitiger<br />
Rücksichtnahme funktionsfähig sind. Da das Wohnen innerhalb gemischter<br />
Bauflächen außer in Kerngebieten allgemein zulässig ist, wirken diese Bauflächen<br />
und die daraus entwickelten Baugebiete einer Verödung von monofunktionalen<br />
<strong>Stadt</strong>bereichen entgegen.<br />
7.4. Zentrale Versorgungsbereiche<br />
Zentrale Versorgungsbereiche überlagern sehr oft gemischte Bauflächen in den<br />
Ortskernen, wo sich die Versorgungszentren befinden. Zum Schutz <strong>der</strong> gewachsenen<br />
Versorgungsstrukturen und <strong>der</strong> verbrauchernahen Lage im <strong>Stadt</strong>gebiet sind im<br />
Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> gemäß Einzelhandelserlass<br />
NRW zentrale Versorgungsbereiche festgelegt, die als Darstellungen in<br />
den Flächennutzungsplan übernommen werden. Damit werden diese planungsrechtlich<br />
relevanten Festlegungen in ihrem gesamtstädtischen Zusammenhang vermittelt<br />
und in ihrer Rechtswirkung deutlicher <strong>zur</strong> Geltung gebracht.<br />
7.5. Son<strong>der</strong>gebiete<br />
Im Flächennutzungsplan sind die bisherigen Son<strong>der</strong>bauflächen als Son<strong>der</strong>gebiete<br />
mit Ihrer allgemeinen Zweckbestimmung dargestellt, da diese Bauflächen Baugebietscharakter<br />
im Sinne eines sonstigen Son<strong>der</strong>gebietes nach § 11 BauNVO aufweisen.<br />
Neudarstellungen sind nicht getroffen worden. Son<strong>der</strong>gebiete für den großflächigen<br />
Einzelhandel sind insbeson<strong>der</strong>e nicht zentrenrelevante, aber großflächige<br />
Einzelhandelsbetriebe wie Bau- und Gartenmärkte. Weiterhin sind Son<strong>der</strong>gebiete als<br />
Nutzungsfestlegung aus beson<strong>der</strong>em städtebaulichen Grund dargestellt.<br />
7.6. Gemeinbedarfsflächen<br />
Gemeinbedarfsstandorte sind ab einer Min<strong>des</strong>tgröße von i. d. R. 3.000 qm flächenhaft<br />
dargestellt. Ansonsten ist <strong>der</strong> Standort durch ein sogenanntes „schwimmen<strong>des</strong>“<br />
Planzeichen (Symbol ohne Flächendarstellung) im Flächennutzungsplan enthalten.<br />
Seite 82<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
7.7. Verkehrsflächen<br />
Die Darstellung <strong>der</strong> überörtlichen Hauptverkehrsstraßen und <strong>der</strong> örtlichen Hauptverkehrszüge<br />
ist gegenüber dem bisher geltenden Flächennutzungsplan ausgedünnt<br />
worden, da dort durch die Darstellung sämtlicher Sammelstraßen das Hauptverkehrsstraßennetz<br />
nicht mehr klar ablesbar war. Ein Kriterium für die Darstellung als<br />
Hauptverkehrszug ist eine Verkehrsbelastung von min<strong>des</strong>tens 5.000 Kfz/24h o<strong>der</strong><br />
eine ausgeprägte Linienführung im Verkehrsnetz, die eine herausgehobene Bedeutung<br />
vermittelt. Im Übrigen ist das klassifizierte Straßennetz dargestellt.<br />
Da sich <strong>der</strong> Verkehrsentwicklungsplan mit den Planfallvarianten noch in <strong>der</strong> Beratung<br />
befindet, ist das dargestellte Straßennetz als vorläufig anzusehen.<br />
7.8. Flächen für die Ver- und Entsorgung<br />
Als Flächen für Ver- und Entsorgungsanlagen sind die Hauptanlagen <strong>der</strong> Abwasserbeseitigung<br />
dargestellt. Alle Bauflächen sind o<strong>der</strong> werden an die zentralen Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
<strong>des</strong> Abwasserbetriebes <strong>Troisdorf</strong> angeschlossen.<br />
Die Son<strong>der</strong>abfalldeponie Spich ist ebenso als bedeuten<strong>der</strong> Deponiestandort in den<br />
planfestgestellten Grenzen dargestellt, allerdings in <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Fa. Evonik einvernehmlich<br />
vereinbarten kleineren Ausdehnung als ehemals geplant (ohne Deponieabschnitt<br />
6).<br />
7.9. Grünflächen<br />
Der Flächennutzungsplan stellt die wesentlichen öffentlichen und privaten Grünflächen<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet dar, insbeson<strong>der</strong>e die bestehende <strong>Stadt</strong>teilsparks, Grünzüge<br />
und Grünverbindungen. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Grünflächen wurden<br />
im Rahmen <strong>des</strong> 2012 fortgeschriebenen Freiraumentwicklungsplanes überprüft.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wurden viele kleine Grünflächen aus systematischen Gründen nicht in<br />
den Flächennutzungsplan übernommen, da nach § 1 Abs. 5 BauGB <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />
die sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende<br />
Nutzung <strong>der</strong> Flächen nur in ihren Grundzügen darstellen soll. „Die Bedarfe <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Objekttypen <strong>der</strong> Grünflächen, z.B. Parkanlagen, Sportanlagen, Spielplätze,<br />
Kleingärten o<strong>der</strong> Friedhöfe wurden zunächst quantitativ an Hand von Richt- o<strong>der</strong><br />
Orientierungswerten ermittelt. Für Parkanlagen und Spielplätze als multifunktionale<br />
Grünflächen für die Freizeit- und Erholungsnutzung wurde darüber hinaus auch eine<br />
räumliche Analyse <strong>der</strong> Freiraumversorgung durchgeführt. In <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />
ist <strong>Troisdorf</strong> gut mit Grünflächen versorgt. Bei <strong>der</strong> räumlichen Analyse wurden Teilbereiche<br />
ermittelt die Versorgungsdefizite aufweisen.“ 84 Es wurden im Freiraumentwicklungsplan<br />
über 100 Flächen auf ihre Übernahme in den Flächennutzungsplan überprüft.<br />
50 neue Flächen sind hinzugekommen. Insgesamt werden 476 ha <strong>zur</strong> Übernahme<br />
in den Flächennutzungsplan empfohlen.<br />
Das System innerstädtischer Grünflächen ist im Bereich <strong>der</strong> Straßenplanungen<br />
L 332n und K 29n im Freiraumentwicklungsplan auf <strong>der</strong> Südostseite <strong>der</strong> L 332n im<br />
Sinne eines Grünzuges weiterentwickelt worden. Der Bereich zwischen <strong>der</strong> L 332n<br />
84 Freiraumentwicklungsplan ebd, S 39<br />
Seite 83<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
und <strong>der</strong> Ortslage Kriegsdorf soll weiterhin <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten<br />
bleiben.<br />
Abb. 31: Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Parkanlagen, Grünzüge und grünen<br />
Plätze mit Versorgungsradien 210 m, 420 m u. 630 m 85<br />
Beson<strong>der</strong>e Beachtung findet auch im Freiraumentwicklungsplan <strong>der</strong> erholungswirksame<br />
Landschaftsraum auf <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet. Durch das Regionalprojekt „Grünes<br />
C“ werden die Zugänge <strong>zur</strong> freien Landschaft noch einmal aufgewertet.<br />
7.10. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege u. Entwicklung von Boden,<br />
Natur u. Landschaft<br />
Aus dem Ausgleichsflächenkataster wurden für die Biotopvernetzung bedeutende<br />
Flächen dargestellt, die i. d. R. größer als 1 ha sind. Auf diese Weise wurden die bisher<br />
eher zufällig dargestellten Einzelflächen systematisch verbunden. Das Ausgleichsflächenkataster<br />
gleicht die im <strong>Stadt</strong>gebiet erfolgten Eingriffe in Natur und<br />
Landschaft im <strong>Stadt</strong>gebiet auch wie<strong>der</strong> aus. Es dient damit dem räumlichfunktionalen<br />
Zusammenhang von Eingriff und Ausgleich und hat dauerhaft Bestand.<br />
S. 85 Freirumentwicklungsplan zum Flächennutzungsplan, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten,<br />
Bonn , 30.03.2012, S. 28<br />
Seite 84<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
7.11. Flächen für die Landwirtschaft<br />
Durch den im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes beauftragten<br />
Fachbeitrag <strong>zur</strong> Landwirtschaft ist die Situation <strong>der</strong> Landwirtschaft in <strong>Troisdorf</strong> noch<br />
einmal dargestellt worden. Auch wenn aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> die Inanspruchnahme von<br />
Flächen, in den allermeisten Fällen von landwirtschaftlichen Flächen, nicht vermeidbar<br />
ist, so bekennt sich <strong>Troisdorf</strong> trotzdem zu seinen noch wenigen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Akteur in <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />
über die Produktion von Nahrungsmitteln hinaus. Sie ist zugleich Konkurrent und<br />
Partner <strong>des</strong> Naturschutzes in <strong>Troisdorf</strong>.<br />
7.12. Waldflächen<br />
Der umfangreiche Waldbestand <strong>der</strong> Wahner Heide und <strong>der</strong> Siegauenwald sind die<br />
herausragendsten‚ Waldflächen, die einer eigenständigen Darstellung als Waldfläche<br />
im Flächennutzungsplan bedürfen. <strong>Troisdorf</strong> profitiert von den positiven Wirkungen<br />
<strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> für das Klima, <strong>der</strong> in <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und in Spich im Bereich <strong>der</strong> Burg<br />
Wissem und <strong>des</strong> Hauses Broich sogar in den besiedelten Bereich hineinreicht.<br />
Abb. 32: Unmittelbar an die Siedlungslage angrenzende Naturräume<br />
und Waldflächen 86<br />
S. 86 Freiraumentwicklungsplan, ebd., S. 12<br />
Seite 85<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
7.13. Wasserflächen<br />
Wasserflächen sind im Bestand dargestellt. Neben den Fließgewässern sind die<br />
zahlreichen Baggerseen im <strong>Stadt</strong>gebiet wie <strong>der</strong> Eschmarer See, <strong>der</strong> Rotter See o<strong>der</strong><br />
die Spicher Seen als Wasserfläche dargestellt.<br />
7.14. Vorranggebiete für bestimmte Nutzungen<br />
Öffentliche Belange stehen einem Vorhaben nach § 35 Absatz 1 Nr. 2 bis 6 BauGB<br />
in <strong>der</strong> Regel auch dann entgegen, soweit hierfür durch Darstellungen im Flächennutzungsplan<br />
o<strong>der</strong> als Ziele <strong>der</strong> Raumordnung eine Ausweisung an an<strong>der</strong>er Stelle erfolgt<br />
ist. Diese Vorschrift über die Zulässigkeit von Vorhaben im Außenbereich lässt<br />
es zu, auf <strong>der</strong> Grundlage eines gemeindlichen Konzeptes bestimmte Nutzungen in<br />
festzulegenden Vorranggebieten zu konzentrieren, den Außenbereich vor den negativen<br />
Folgen stark landschaftsverän<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Vorhaben im Außenbereich zu bewahren.<br />
Praktische Bedeutung hat diese Vorschrift für Abgrabungen und Windenergieanlagen,<br />
auch als Reaktion auf Anträge, da diese nach § 15 Abs. 3 BauGB auf die<br />
Dauer eines Jahres <strong>zur</strong>ückgestellt werden können.<br />
7.14.1 Abgrabungen <strong>zur</strong> Gewinnung von Bodenschätzen<br />
Der Kies- und Sandabbau hat sowohl in Spich als auch in Eschmar seit Langem erhebliche<br />
Bedeutung. Am Mondorfer See ist die Auskiesung inzwischen zum Abschluss<br />
gekommen. Der Abbau stellt für die i. d. R. recht lange Zeit <strong>der</strong> Abbaugenehmigung<br />
eine starke Landschaftsverän<strong>der</strong>ung dar. Inzwischen sind für den abbauwürdigen<br />
Bereich weitgehend flächendeckend befristete Genehmigungen für<br />
Trockenabgrabungen erteilt worden, sodass die Bildung einer Konzentrationszone<br />
lediglich die heutigen äußeren Grenzen <strong>des</strong> Abgrabungsgebietes nachvollziehen<br />
könnte, das zudem unmittelbar an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze zu Nie<strong>der</strong>kassel liegt. Da an die<br />
<strong>Begründung</strong> einer Konzentrationszone darüber hinaus sehr hohe rechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
gestellt werden, wird die Darstellung einer Abgrabungskonzentrationszone für<br />
entbehrlich gehalten.<br />
7.14.2 Windkraftanlagen<br />
Für Windkraftanlagen wurde im Jahre 2006 durch die 89. Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
eine Vorrang- bzw. Konzentrationszone zwischen Mondorfer und<br />
Eschmarer See geschaffen für max. 4 Anlagen, zwei für die sofortige Errichtung und<br />
zwei als Nachfolgenutzung nach Abschluss <strong>der</strong> Abgrabung. Die maximale Höhe <strong>der</strong><br />
Windkraftanlagen wurde auf 100 m über Grund festgesetzt für den höchsten Punkt<br />
<strong>der</strong> Anlage (Rotorspitze). Hintergrund <strong>der</strong> Höhenbeschränkungen waren Gründe <strong>des</strong><br />
Landschaftsbil<strong>des</strong>. Die Stellungnahme <strong>der</strong> Luftfahrtbehörde begrüßte die Höhenbeschränkung,<br />
die jedoch keinen wirtschaftlichen Betrieb <strong>der</strong> Anlagen mehr zuließ. Im<br />
Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wurde bereits mit negativem<br />
Ergebnis die luftverkehrsrechtliche Genehmigungsfähigkeit von Anlagenhöhen bis<br />
150 m geklärt. Im Rahmen dieser Abstimmung wurde auch eine Genehmigungsfähigkeit<br />
bis 100 m mit dem Hinweis auf die Beeinträchtigung <strong>der</strong> Sichtflugbedingungen<br />
in Frage gestellt, insbeson<strong>der</strong>e für Helikopterflüge <strong>der</strong> auf dem benachbarten<br />
Flugplatz St. Augustin-Hangelar stationierten Fliegerstaffel <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>polizei. In Anbetracht<br />
<strong>der</strong> seit 2009 offenbar noch restriktiveren Prüfung soll an den Windenergiestandorten<br />
nicht länger festgehalten werden, da die Standorte nicht umgesetzt werden<br />
können.<br />
Seite 86<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
8 Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen<br />
Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen sind aus <strong>der</strong> fortgeschriebenen,<br />
bisher wirksamen Fassung übernommen worden. Zusätzlich wurde die Abgrenzung<br />
<strong>der</strong> altbergbaulichen Situation nach dem Fachgutachten <strong>des</strong> Büros Taberg in den<br />
Flächennutzungsplan als Kennzeichnung übernommen.<br />
9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> im Einzelnen<br />
Die Darstellungsän<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e für die Bauflächen werden im Einzelnen<br />
im Anhang II auf <strong>der</strong> Maßstabsebene <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile erläutert und begründet.<br />
Bei <strong>der</strong> überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> dargestellten Flächen handelt es sich um Bestandsdarstellungen,<br />
die nach Überprüfung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan<br />
übernommen wurden. Daneben ist <strong>der</strong> FNP durch eine Vielzahl von Kennzeichnungen<br />
und nachrichtliche Übernahmen geprägt. Die verschiedenen Flächenzu- und<br />
Abgänge treten in Anzahl und Umfang hinter diese Darstellungen <strong>zur</strong>ück.<br />
Hierbei lassen sich grundsätzlich drei Arten von Neudarstellungen unterscheiden:<br />
<br />
<br />
<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Flächen im Außenbereich, die den durch Innenentwicklung nicht<br />
gedeckten Bedarf ergänzen (Flächenneuausweisungen).<br />
Bestehende Bauflächen, die aufgrund einer Klärung, Präzisierung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> planerischen Zielsetzung bzw. <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Steuerungsfähigkeit zu an<strong>der</strong>en Darstellungen umgewidmet werden.<br />
Hierzu zählen auch Arrondierungen vorhandener Siedlungslagen durch einzelne<br />
Flurstücke. Die Än<strong>der</strong>ungen vollziehen sich i.d.R. ebenfalls kleinmaßstäblich<br />
(Flächenumwidmungen).<br />
Flächen, die mit dem Ziel einer zeichnerischen Anpassung o<strong>der</strong> einer optimierten<br />
Darstellungstiefe neu in den Flächennutzungsplan aufgenommen<br />
wurden; Diese Än<strong>der</strong>ungen vollziehen sich in <strong>der</strong> Regel im sehr kleinen Maßstab<br />
(Teile von Flurstücken). Neudarstellungen dieser Art dienen <strong>der</strong> Bereinigung<br />
einzelner Flächen, <strong>der</strong> zeichnerischen Vereinfachung sowie <strong>der</strong> Lesbarkeit.<br />
Hierbei werden einerseits geringfügige Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung<br />
von Flächen vorgenommen. An<strong>der</strong>erseits werden Flächen, die aufgrund ihres<br />
beson<strong>der</strong>s geringen Umfangs <strong>der</strong> Darstellungsschärfe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
nicht angemessen sind, den angrenzenden Darstellungen zugeordnet.<br />
Gemeinsames Merkmal <strong>der</strong> Anpassungen ist, dass die Grundzüge <strong>der</strong> bisherigen<br />
Planung beibehalten werden. (Zeichnerische Anpassungen und Anpassungen<br />
<strong>der</strong> Darstellungstiefe).<br />
Die Grenzen zwischen den Arten <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Darstellungen können im Einzelfall<br />
fließend sein.<br />
Die <strong>Begründung</strong>en für die Einzelnen <strong>der</strong> Flächenabgänge werden den jeweils neu<br />
dargestellten Flächen zugeordnet. Die geometrischen bzw. zeichnerischen Anpassungen<br />
sind nur in den Tabellen für die <strong>Stadt</strong>teile erfasst.<br />
Seite 87<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
10 Flächenbilanz<br />
Die Darstellungen <strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebenden<br />
Bodennutzung verteilen sich auf die einzelnen Flächenkategorien gemäß<br />
nachfolgen<strong>der</strong> Flächenbilanz.<br />
Flächenbilanz <strong>Neuaufstellung</strong> Flächennutzungsplan<br />
m² m² ha km²<br />
Grünflächen 5.120.517 5.12,05 5,12<br />
Waldflächen 18.019.635 1.801,9.6 18,02<br />
Son<strong>der</strong>bauflächen 297.880 29,79 0,30<br />
Wohnbauflächen 9.611.286 961,13 9,61<br />
Mischbauflächen 1.443.873 144,39 1,44<br />
Gewerbeflächen 5.375.612 537,56 5,38<br />
Gemeinbedarf 930.973 93,10 0,93<br />
Verkehrsflächen 4.401.929 440,19 4,40<br />
davon<br />
Lan<strong>des</strong>- , Kreis- u. Gemein<strong>des</strong>traßen<br />
1.169.720<br />
Bun<strong>des</strong>autobahnen 243.885<br />
Flughafen Köln-Bonn 2.453.709<br />
Eisenbahnflächen 534.612<br />
Versorgungsflächen 575.023 57,50 0,58<br />
Wasserflächen 1.418.787 141,89 1,42<br />
Flächen für die Landwirtschaft<br />
14.747.733 1.474,77 14,75<br />
Gesamt 61.943.248 6.194,33 61,94<br />
11 Umweltbericht gem. § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB<br />
11.1. Einleitung<br />
11.1.1 Kurzdarstellung <strong>des</strong> Inhalts und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong>, Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Planes mit Angaben über Standorte, Art und<br />
Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden <strong>der</strong> geplanten Flächeninanspruchnahme<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> führt das Verfahren für die <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
durch, um die Voraussetzungen für die Neuordnung <strong>der</strong> vorhandenen Flächennutzungen<br />
und die Ausweisung von zusätzlichem Wohnbauland und <strong>der</strong> dazugehörigen<br />
Erschließungsflächen zu schaffen. Mit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung werden<br />
die grundsätzlichen Vereinbarkeiten <strong>der</strong> verschiedenen Nutzungsansprüche koordiniert<br />
und im Umweltbericht hinsichtlich <strong>der</strong> möglichen Auswirkungen auf die Umwelt<br />
geprüft.<br />
Die Flächenbilanz <strong>der</strong> vorhandenen und geplanten Nutzungen ist dem Punkt 10 zu<br />
entnehmen.<br />
Seite 88<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
11.1.2 Darstellung <strong>der</strong> in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten<br />
Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes und <strong>der</strong> Art, wie diese Ziele und die<br />
Umweltbelange berücksichtigt wurden<br />
Für die Planaufstellung relevante Umweltschutzziele und umweltrelevante Daten finden<br />
sich in den verschiedenen Fachgesetzten und Fachplänen. Im Rahmen <strong>der</strong><br />
Umweltprüfung sind diese zu berücksichtigen. Für die Bewertung sind solche Strukturen<br />
und Ausprägungen <strong>der</strong> Schutzgüter von Bedeutung, die im Sinne <strong>des</strong> jeweiligen<br />
Fachgesetzes eine beson<strong>der</strong>e Rolle als Funktionsträger übernehmen. Deren<br />
Funktionsfähigkeit wird unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gesetzlichen Zielaussagen geschützt,<br />
erhalten und gegebenenfalls weiterentwickelt.<br />
Aus den gesetzlichen Grundlagen können folgende allgemeine Grundsätze und Ziele<br />
abgeleitet werden:<br />
- die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume<br />
ist auf Dauer zu sichern,<br />
- die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit <strong>der</strong> Naturgüter ist<br />
auf Dauer zu sichern,<br />
- mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden, die<br />
Funktionen <strong>des</strong> Bodens sollen nachhaltig gesichert o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellt werden,<br />
- Gewässer sind als Bestandteil <strong>des</strong> Naturhaushalts zu sichern,<br />
- Beeinträchtigungen <strong>des</strong> Klimas sind zu vermeiden, es ist auch durch Maßnahmen<br />
- <strong>des</strong> Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege zu schützen und zu verbessern,<br />
- Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre sowie Kultur- und<br />
sonstige Sachgüter sind vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen, dem<br />
Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen ist vorzubeugen,<br />
- Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie <strong>der</strong> Erholungswert von Natur und Landschaft<br />
sind auf Dauer zu sichern,<br />
- die Allgemeinheit ist vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche zu<br />
schützen, gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Geräusche ist vorzusorgen,<br />
- die biologische Vielfalt ist zu erhalten und zu entwickeln,<br />
- historische Kulturlandschaften und –Landschaftsteile von beson<strong>der</strong>er Eigenart<br />
sind zu erhalten,<br />
- Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen und sinnvoll zu nutzen.<br />
Die Planung berücksichtigt die Anfor<strong>der</strong>ungen, indem die Voraussetzungen <strong>zur</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Empfehlungen, Vorschriften sowie für die Einhaltung <strong>der</strong> Grenz- und<br />
Orientierungswerte geschaffen werden.<br />
Seite 89<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
11.2. Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umweltprüfung ermittelten<br />
Umweltauswirkungen und verwendeten technischen<br />
Verfahren<br />
11.2.1 Bestandsaufnahme <strong>der</strong> einschlägigen Aspekte <strong>des</strong> <strong>der</strong>zeitigen Umweltzustands<br />
einschließlich <strong>der</strong> Umweltmerkmale <strong>der</strong> Gebiete, die voraussichtlich<br />
erheblich beeinflusst werden<br />
Da die Umwelt nicht als Ganzes erfasst und bewertet werden kann, werden im Folgenden<br />
die einzelnen Schutzgüter in ihrem Bestand und ihren Funktionen beschrieben.<br />
Auf die im Untersuchungsgebiet relevanten Wechselwirkungen zwischen den<br />
Schutzgütern wird, sofern vorhanden, in den jeweiligen Punkten hingewiesen.<br />
11.2..1.1 Schutzgut Mensch<br />
Der Mensch wird an dieser Stelle mit seinen Bedürfnissen nach gesunden Wohnund<br />
Arbeitsverhältnissen betrachtet, die keine o<strong>der</strong> nur unerhebliche Störungen aus<br />
Immissionen aufweisen sollen. Kriterien <strong>zur</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Flächen sind daher die<br />
Freiheit von Lärm und sonstigen Immissionen und die Zugänglichkeit zu freiraumgebundenen<br />
Erholungsflächen.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
11.2..1.2 Schutzgut Tier- und Pflanzenwelt<br />
Für das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Troisdorf</strong> sind mehrere Biotopverbundkorridore dargestellt, die in<br />
den folgenden Abbildungen in <strong>der</strong> Übersicht ersichtlich sind.<br />
Abb: Biotopverbund <strong>Troisdorf</strong> – Nordteil, unmaßstäbliche Verkleinerung<br />
Quelle: Landschaftsinformationssammlung <strong>des</strong> LANUV<br />
Seite 90<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Abb.: Biotopverbundkorridor – <strong>Troisdorf</strong> Südteil, unmaßstäbliche Verkleinerung<br />
Quelle: Landschaftsinformationssammlung <strong>des</strong> LANUV<br />
Die Betroffenheit <strong>der</strong> Biotopverbundflächen durch die geplanten Flächenneufestlegungen<br />
<strong>des</strong> FNP ist in <strong>der</strong> Tabelle Schutzgüter im Anhang ersichtlich.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
Zu <strong>Neuaufstellung</strong> <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wurde für die Flächen, bei denen erhebliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen zu erwarten sind, das sind in erster Linie die Wohnbauflächenpotenziale,<br />
eine artenschutzrechtliche Vorprüfung (R. Galun<strong>der</strong>, Nümbrecht,<br />
Juni 2013) durchgeführt.<br />
11.2..1.3 Schutzgut Boden<br />
Für die Bestandserfassung <strong>der</strong> Böden wurden das Informationssystem BK 50 – Karte<br />
<strong>der</strong> schutzwürdigen Böden, Geologischer Dienst, Stand Januar 2010, sowie die Bodenkarte<br />
von Nordrhein-Westfalen, Blatt 5108, Köln-Mühlheim (Krefeld 1980) herangezogen.<br />
Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e die Schutzwürdigkeit <strong>der</strong> Böden als Archiv <strong>der</strong><br />
Natur- und Kulturgeschichte, die Schutzwürdigkeit <strong>der</strong> Böden hinsichtlich <strong>der</strong> natürlichen<br />
Bodenfruchtbarkeit und die Schutzwürdigkeit aufgrund <strong>des</strong> Biotopentwicklungspotenzials<br />
erfasst und bewertet.<br />
Weitere Kriterien sind die Belastung <strong>der</strong> Böden mit Altablagerungen, bzw. Altlasten<br />
und mit Kampfmitteln.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
Seite 91<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
11.2..1.4 Schutzgut Wasser<br />
Im <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet liegen drei Wasserschutzgebiete (WSG). Dies ist zum einen<br />
das WSG Zündorf, das im Westen weite Teile von Spich, Kriegsdorf, Rotter See,<br />
Oberlar, Sieglar und Eschmar mit <strong>der</strong> Wasserschutzzone III B umfasst. Zum an<strong>der</strong>en<br />
ist das das WSG Nie<strong>der</strong>kassel, das Teile von Müllekoven und Bergheim ebenfalls mit<br />
<strong>der</strong> Wasserschutzzone IIIB umfasst. Zum dritten befindet sich in <strong>der</strong> Siegaue das<br />
WSG Eschmar, das mit den Wasserschutzzonen II und III Teile von Sieglar, Eschmar<br />
und im Randbereich Friedrich-Wilhelms-Hütte umfasst.<br />
Die bisher unbebauten Flächen haben unabhängig von einer Schutzzonenausweisung<br />
eine Bedeutung für die Grundwasserneubildung in diesem Bereich.<br />
Die Betroffenheit <strong>der</strong> Wasserschutzgebiete durch die geplanten Flächenneufestlegungen<br />
<strong>des</strong> FNP ist in <strong>der</strong> Tabelle Schutzgüter im Anhang ersichtlich.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
11.2..1.5 Schutzgut Luft und Klima<br />
Das <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet liegt im insgesamt wärmebelasteten Rheintal. Als klimaausgleichend<br />
wirken dabei lokal begrenzt Wasser- und Waldflächen und an starken<br />
Strahlungstagen unbebaute Freiflächen, die nächtlich abkühlen.<br />
Bereits im Klimagutachten aus dem Jahr 1997 (Deutscher Wetterdienst, Essen) wurde<br />
festgestellt, dass aufgrund fehlen<strong>der</strong> Hauptwindrichtungen und häufiger Inversionswetterlagen<br />
keine eigentlichen Frischluftschneisen im zusammenhängenden<br />
Siedlungsgebiet vorhanden sind. Die nachgewiesene klimaausgleichende Wirkung<br />
von Parks, Friedhöfen etc. im Innenstadtbereich erhält daher eine hohe Bedeutung.<br />
Gleiches gilt für unbebaute Freiflächen am Siedlungsrand.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..1.6 Schutzgut Landschaft<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..1.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..1.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2.2 Prognose über die Entwicklung <strong>des</strong> Umweltzustands bei Durchführung<br />
und Nichtdurchführung <strong>der</strong> Planung<br />
Mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes und in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Durchführung<br />
von Bebauungsplänen sind zusätzlich zu den vorhandenen Vorbelastungen u. a.<br />
Wirkungen wie Verlust von Biotopstrukturen, Überbauung, Versiegelung, Neuanlage<br />
Seite 92<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
von Grünflächen und sonstigen Biotopstrukturen, Bodenverdichtung, Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />
Kleinklimas, teilweise temporäre Störungen durch Lärm und Erschütterungen und<br />
sonstige Emissionen zu erwarten. Mit <strong>der</strong> Durchführung sind aber auch Pflanzmaßnahmen<br />
und die Neugestaltung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> verbunden.<br />
Wird im weiteren Verfahren fortgeführt.<br />
11.2..2.1 Schutzgut Mensch<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..2.2 Schutzgut Tier- und Pflanzenwelt<br />
11.2..2.3 Schutzgut Boden<br />
11.2..2.4 Schutzgut Wasser<br />
11.2..2.5 Schutzgut Luft und Klima<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..2.6 Schutzgut LandschaftSchutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..2.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />
Durch die Ansprüche <strong>des</strong> Menschen mit seinen Bedürfnissen <strong>des</strong> Wohnens, <strong>der</strong> Erholung<br />
und <strong>der</strong> Bildung, bzw. <strong>der</strong> Arbeit sind die natürlichen Wechselwirkungen zwischen<br />
den Schutzgütern aufgrund von Überbauung, Versiegelung und landwirtschaftlicher<br />
Nutzung vorbelastet.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2.3 Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung , Verringerung und zum Ausgleich<br />
<strong>der</strong> nachteiligen Auswirkungen<br />
11.2..3.1 Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung und Vermin<strong>der</strong>ung<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2..3.2 Unvermeidbare Auswirkungen und <strong>der</strong>en Ausgleichbarkeit<br />
Unvermeidbar ist <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Biotopfunktionen im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung von Bebauungsplänen<br />
und Einzelvorhaben. Um das ökologische Defizit, das nicht am Ein-<br />
Seite 93<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
griffsort ausgeglichen werden kann, zu kompensieren, stehen folgende Möglichkeiten<br />
<strong>zur</strong> Verfügung:<br />
- Aufwertung und Entwicklung innerstädtischer öffentlicher Grünflächen<br />
- Inanspruchnahme <strong>des</strong> interkommunalen Ökokontos Sülz-Agger-Aue<br />
- Aufbau eines städtischen Ökokontos im Bereich <strong>der</strong> „Ackerinseln“<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.2.4 Darstellung <strong>der</strong> wichtigsten geprüften an<strong>der</strong>weitigen Lösungsvorschläge<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt.<br />
11.3. Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen,<br />
Zusammenfassung<br />
11.3.1 Beschreibung <strong>der</strong> wichtigsten Merkmale <strong>der</strong> technischen und sonstigen<br />
Verfahren bei <strong>der</strong> Umweltprüfung, Darstellung <strong>der</strong> Schwierigkeiten bei<br />
<strong>der</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Angaben<br />
Die überschlägige Ermittlung <strong>des</strong> erfor<strong>der</strong>lichen landschaftspflegerischen Kompensationsbedarfs<br />
erfolgt nach dem „Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>des</strong> Eingriffs in die Biotopfunktion“<br />
(LUDWIG 1991).<br />
Die Artenschutzrechtliche Vorprüfung erfolgt gemäß <strong>der</strong> gemeinsamen Handlungsempfehlung<br />
„Artenschutz in <strong>der</strong> Bauleitplanung und bei <strong>der</strong> baurechtlichen Zulassung<br />
von Vorhaben“ <strong>des</strong> Ministeriums für Wirtschaff, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />
NRW und <strong>des</strong> Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und<br />
Verbraucherschutz NRW (Stand 14. Januar 2011).<br />
11.3.2 Beschreibung <strong>der</strong> geplanten Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen<br />
Die Realisierung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Kompensationsmaßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> Eingriffsregelung<br />
auf <strong>der</strong> Ebene <strong>des</strong> Bebauungsplanes wird von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong><br />
selbst durchgeführt und entsprechend überwacht. Das Führen eines kommunalen<br />
Ökokontos erfolgt in enger Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis.<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
Soweit Maßnahmen <strong>des</strong> Schallschutzes erfor<strong>der</strong>lich sind, erfolgt die Überwachung,<br />
auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> bauaufsichtlichen Verfahren.<br />
11.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung<br />
Wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
Seite 94<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12 Anhänge<br />
12.1. Anhang I- Schutzgüter im Umweltbericht<br />
Tabelle: Schutzgüter im Umweltbericht – wird im weiteren Verfahren ausgeführt<br />
Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />
Spich - Fl. 15 b Spich - Fl. 22 <strong>Troisdorf</strong> Mitte - Fl. 23<br />
Handlungskonzeptes, bzw.<br />
Artenschutzgutachtens<br />
vorgesehene Festlegung Wohnen Gewerbe Gewerbe<br />
Lage<br />
Zwischen B8 und DB-Trasse,<br />
Paulstraße<br />
westlich, im Gewerbegebiet<br />
Junkersring<br />
Nördlich <strong>des</strong> ehemaligen Schießstan<strong>des</strong>,<br />
westlich <strong>der</strong> Gierlichstraße, T 175, Bl.4a<br />
Flächengröße in ha 0,4 5 ca. 4 ha<br />
bisherige Festlegung Wohnen, Mischgebiet Gewerbe, Fläche für Maßnahmen<br />
für Natur- und Landschaft<br />
Grünfläche, Forst- und Landwirtschaft<br />
Realnutzung<br />
Acker, Gebüsch, parkartige<br />
Gehölzstrukturen in den Gärten<br />
Gewerbe, Acker<br />
Forst<br />
Bemerkung<br />
Von den geplanten 5 ha sind 3, 7 ha<br />
bisher nicht umgesetzte<br />
Ausgleichsfläche.<br />
Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />
Mensch n.n. n.n. n.n.<br />
Erholung n.n. n.n. n.n.<br />
Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />
Tiere n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutzrechtliche Belange<br />
potenzielles Vorkommen von Potenzielles Vorkommen von nachgewiesen: Zauneidechse<br />
Feldlerche, Feldsperling,<br />
Rebhuhn, Wachtel,<br />
Feldlerche, Feldsperling, Rebhuhn,<br />
Wachtel, angrenzende Gebüsche:<br />
Neuntöter,Waldkauz, Jagdhabitat Neuntöter<br />
von Greifvögeln,<br />
Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse,<br />
Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />
Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />
Boden n.n. n.n. n.n.<br />
Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />
Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />
Wasser n.n. n.n. n.n.<br />
Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />
Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />
Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />
Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />
klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />
Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />
Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />
Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />
Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />
Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n n.n n.n<br />
Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />
alle Schutzgüter<br />
Seite 95<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />
Friedrich-Wilhelmshütte, Fl. 10 Friedrich-Wilhelmshütte, Fl. 21 Sieglar, Fl. 2<br />
Handlungskonzeptes, bzw.<br />
Artenschutzgutachtens<br />
vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen<br />
Lage Nördlich Roncallistraße Südlich Roncallistraße, zwischen A 59 und<br />
Friedrich-Ebert-Straße<br />
Nördlich Rathausstraße, Her<strong>der</strong>weg<br />
Flächengröße in ha 7,7 3,9 2,1<br />
bisherige Festlegung Forst- und Landwirtschaft Grünfläche, Kleingarten Wohnen<br />
Realnutzung Acker Acker Wohnen, Acker, Obstwiesen mit alten<br />
Bäumen inkl. Baumhöhlen,<br />
Pferdebeweidung, Gehölzstrukturen<br />
Bemerkung<br />
Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />
Mensch n.n. n.n. n.n.<br />
Erholung n.n. n.n. n.n.<br />
Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />
Tiere n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutzrechtliche Belange<br />
Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />
Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel<br />
Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />
Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel ,<br />
angrenzende Gehölzstrukturen: Waldkauz,<br />
Waldohreule, Greifvögel als Ansitz <strong>zur</strong> Jagd<br />
auf dem Acker<br />
Potenzielles Vorkommen von Steinkauz,<br />
Schleiereule, Feldsperling,<br />
Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse, ggf. auch an<strong>der</strong>e<br />
Arten<br />
Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />
Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />
Boden n.n. n.n. n.n.<br />
Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />
Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />
Wasser n.n. n.n. n.n.<br />
Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />
Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />
Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />
Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />
klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />
Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />
Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />
Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />
Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />
Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />
alle Schutzgüter<br />
Seite 96<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />
Sieglar, Fl. 3 Sieglar, Fl. 4 Sieglar, Fl. 13<br />
Handlungskonzeptes, bzw.<br />
Artenschutzgutachtens<br />
vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen<br />
Lage Südlich Rathausstraße Nordwestlich Kneippweg<br />
Flächengröße in ha 2 3 5<br />
bisherige Festlegung<br />
Wohnen, Forst- und Landwirschaft,<br />
Grünfläche<br />
Forst- und Landwirtschaft<br />
Grünfläche, Forst- und Landwirtschaft<br />
Realnutzung<br />
Acker, Gebüsche und parkartige<br />
Gehölzstrukturen in den Gärten<br />
Acker<br />
Acker, Gebüsche und parkartige<br />
Gehölzstrukturen in den Gärten<br />
Bemerkung<br />
Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />
Mensch n.n. n.n. n.n.<br />
Erholung n.n. n.n. n.n.<br />
Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n.<br />
Tiere n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutzrechtliche Belange<br />
potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />
Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel,<br />
Neuntöter, Waldkauz,<br />
Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse in angrenzenden<br />
Gebäuden<br />
Potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />
Rebhuhn, Wachtel<br />
potenzielles Vorkommen: Feldlerche,<br />
Feldsperling, Rebhuhn, Wachtel,<br />
Neuntöter, Waldkauz,<br />
Gebäudefle<strong>der</strong>mäuse in angrenzenden<br />
Gebäuden<br />
Pflanzen n.n. n.n. n.n.<br />
Arten und Biotope n.n. n.n. n.n.<br />
Boden n.n. n.n. n.n.<br />
Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n.<br />
Bodenart n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n.<br />
Wasser n.n. n.n. n.n.<br />
Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n.<br />
Grundwasser n.n. n.n. n.n.<br />
Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n.<br />
Klima und Luft n.n. n.n. n.n.<br />
klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n.<br />
Immissionen n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaft n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaftsbild n.n. n.n. n.n.<br />
Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n.<br />
Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Denkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n.<br />
Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n.<br />
Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n.<br />
Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n.<br />
Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />
alle Schutzgüter<br />
Seite 97<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Ortsteil - Flächennr.<strong>des</strong><br />
Bergheim - Fl. 8 Eschmar -Fl. 5 Eschmar -Fl. 6 Eschmar -Fl. 7a Eschmar -Fl. 7b<br />
Handlungskonzeptes, bzw.<br />
Artenschutzgutachtens<br />
vorgesehene Festlegung Wohnen Wohnen Wohnen Wohnen Wohnen<br />
Lage<br />
Wolkenburgstraße,<br />
westl. Ortsrand<br />
Bergheim<br />
Westlcih Max-<br />
Ernst-Straße,<br />
westl. Ortsrand<br />
Eschmar<br />
gegenüber<br />
Präsenzhof, westl.<br />
Ortsrand Eschmar<br />
südöstl. Ortsrand<br />
Eschmar zwischen<br />
Kleinbarhntrasse und<br />
Rheinstrasse<br />
südöstlich<br />
Flächengröße in ha 1,5 3 1,3 1 1,4<br />
bisherige Festlegung<br />
Forst- und<br />
Landwirtschaft<br />
Forst- und<br />
Landwirtschaft<br />
Forst- und<br />
Landwirtschaft<br />
Wohnen,<br />
Mischgebiet, Forstund<br />
Landwirtschaft<br />
Mischgebiet, Forstund<br />
Landwirtschaft<br />
Realnutzung Acker, Wohnen Acker Acker Wohnen, Gartenland,<br />
Landwirtschaft<br />
Bemerkung<br />
reich strukturierte<br />
Gartenlandschaft<br />
Wohnen,<br />
Landwirtschaft,<br />
Gartenland<br />
reich strukturierte<br />
Gartenlandschaft<br />
Schutzgüter, Bestand und Bewertung<br />
Mensch n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Erholung n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Freiheit von Geräuschen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Tiere n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Artenschutz allgemein n.n. n.n. n.n. Reichstrukturierter<br />
Lebensraum für<br />
Reichstrukturierter<br />
Lebensraum für<br />
Kleinsäuger u. Vögel, Kleinsäuger u. Vögel<br />
s. Artenschutzrechtl.<br />
Gutachten zum<br />
Bebauungsplan E 66,<br />
Bl. 5<br />
Artenschutzrechtliche Belange<br />
Potenzielles<br />
Vorkommen:<br />
Feldlerche, Rebhuhn,<br />
Wachtel, Neuntöter<br />
Potenzielles<br />
Vorkommen:<br />
Feldlerche,<br />
Rebhuhn,<br />
Wachtel,<br />
Neuntöter<br />
Potenzielles<br />
Vorkommen:<br />
Feldlerche,<br />
Rebhuhn, Wachtel,<br />
nachgewieseneseBru<br />
thabitat <strong>des</strong><br />
Steinkauz und <strong>der</strong><br />
Schleiereule<br />
Pflanzen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Arten und Biotope n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Boden n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Versiegelungsgrad n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Bodenart n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzwürdigkeit n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Wasser n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Oberflächengewässer n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Grundwasser n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Wasserschutzzone n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Klima und Luft n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
klimarelevante Freiflächen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Immissionen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaft n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Landschaftsbild n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Unzerschnittene Landschaftsräume n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Kultur- und Sachgüter n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Denkmäler n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Bodendenkmäler n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Fläche als Wirtschaftsgut n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Sonstige Sachgüter n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Wechselwirkungen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Prognose <strong>der</strong> Umweltauswirkungen auf die n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.<br />
Schutzgüter bei Durchführung <strong>der</strong> Planung -<br />
alle Schutzgüter<br />
potenzieller<br />
Lebensraum <strong>des</strong><br />
Steinkauzes<br />
Seite 98<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2. Anhang II – <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungsän<strong>der</strong>ungen<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.1 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (Tr)<br />
Steckbrief<br />
Einwohner: 16075 (Stand: Ende 2012), mit Abstand größter <strong>Stadt</strong>teil<br />
Der zentrale Versorgungsbereich <strong>der</strong> Innenstadt liegt im Herzen <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils.<br />
Im Westen wird er durch den Industrie<strong>Stadt</strong>park und das Rathaus<br />
flankiert, im Osten und Norden durch verdichtete Wohnquartiere. Die südliche<br />
Abgrenzung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bildet die Bahntrasse.<br />
<strong>Troisdorf</strong>-Mitte bildet mit dem Industrie<strong>Stadt</strong>park, <strong>der</strong> städtischen Verwaltung<br />
und <strong>der</strong> Innenstadt den <strong>Stadt</strong>teil mit <strong>der</strong> höchsten Arbeitsplatzdichte.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil ist sehr gut an das regionale und überregionale Verkehrsnetz<br />
angebunden.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Flächen<br />
im Bereich <strong>des</strong> Industrieparks und <strong>des</strong> Bahnhofareals<br />
• Westlicher Abschluss <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs durch<br />
wichtige Gemeinbedarfsflächen wie neue <strong>Stadt</strong>halle und Rathaus<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />
Grün- und Freiräume.<br />
Flächenneuausweisungen<br />
In <strong>Troisdorf</strong> – Mitte liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Tr-02<br />
Im Bereich nördlich <strong>der</strong> Mülheimer Straße westlich <strong>der</strong> Hohlsteinstraße<br />
(Tr-02) weist <strong>der</strong> wirksame Flächennutzungsplan <strong>der</strong>zeit Wohnbaufläche<br />
aus. Im Süden und Osten grenzen gewerblich genutzte Flächen an.<br />
Westlich und nördlich schließen sich Wohnbaufläche an.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Gemengelage <strong>der</strong> als Tr-02 bezeichneten Fläche, bietet es<br />
sich folgerichtig an, eine Umwidmung <strong>der</strong> Wohnbaufläche in eine gemischte<br />
Baufläche vorzunehmen, um eine Pufferwirkung zwischen <strong>der</strong><br />
bestehenden Wohnnutzung im Norden und Westen und <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Seite 99<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
zw. industriellen Nutzung im Süden und Osten zu bewirken.<br />
Die zum Teil leer stehenden ehemaligen DN Villen entlang <strong>der</strong> Mülheimer<br />
Straße und die momentane Aufstellung eines verbindlichen Bauleitplans<br />
mit dem Ziel die ehemaligen Villen in ein Mischgebiet umzuwandeln, lassen<br />
eine kurzfristige Entwicklung in eine Mischbaufläche zu.<br />
Tr-06<br />
Tr-07<br />
Tr-09<br />
Tr-10<br />
Ähnliches geschieht auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite <strong>der</strong> Kölner Straße<br />
im Bereich <strong>des</strong> Rathauses (T-06). Hier dient die Umwidmung <strong>der</strong> gemischten<br />
Baufläche in Gemeinbedarfsfläche ebenfalls <strong>der</strong> längerfristigen<br />
Sicherung dieser Nutzung.<br />
In westlicher Verlängerung <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs <strong>des</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (T-07) entsteht <strong>zur</strong>zeit die neue <strong>Stadt</strong>halle mit<br />
dem Vor- und Festplatz. Die verbindliche Bauleitplanung (T 164) setzt für<br />
den Bereich Gemeinbedarfsfläche fest. Eine Umwidmung von gewerblich<br />
genutzter Baufläche hin zu Gemeinbedarfsfläche sichert die Nutzung.<br />
Im südöstlichen Randbereich <strong>des</strong> Industrieparks <strong>Troisdorf</strong> (T-09) stellt<br />
<strong>der</strong> rechtswirksame Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1973 Grünfläche<br />
dar. Mittels einer Umwidmung in gewerbliche Baufläche, was auch <strong>der</strong><br />
eigentlichen Nutzung <strong>der</strong> Liegenschaft entspricht, wird an <strong>der</strong> Stelle nochmals<br />
Entwicklungspotential angeboten.<br />
Umgekehrt werden im nordöstlichen Bereich <strong>des</strong> Industrieparks (Tr-10)<br />
im unbeplanten Innenbereich keine Entwicklungspotentiale gesehen, weshalb<br />
die gewerbliche Baufläche zugunsten von Waldfläche <strong>zur</strong>ück genommen<br />
wird.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße zwischen Alfred-Delp-Straße und<br />
Neue Straße (Tr-18) wird gemischte Baufläche zugunsten geplanter<br />
Wohnbaufläche als Pendant <strong>zur</strong> gegenüberliegenden Wohnbaufläche an<br />
<strong>der</strong> Frankfurter Straße und für zukünftige Wohnnutzungen im rückwärtigen<br />
Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />
Tr-18<br />
Konkret sind an <strong>der</strong> Ecke Alfred-Delp-Straße / Frankfurter Straße, sowie im<br />
rückwärtigen Bereich <strong>der</strong> Frankfurter Straße Wohnhäuser ohne gewerbliche<br />
Nutzungen geplant auf Grundlage <strong>der</strong> in Aufstellung befindlichen verbindlichen<br />
Bauleitplanung.<br />
Das Entwicklungsziel dort Wohnnutzung anzusiedeln und zu stärken ist<br />
aufgrund echter Baulücken und Gewerbeleerstand kurzfristig zu realisieren.<br />
Tr-19<br />
Tr-22<br />
Im Bereich Lohmarer Straße, Am Burghof und Taubengasse (Tr-19)<br />
wird zugunsten einer Innenblockentwicklung mit Wohnbebauung die Gemeinbedarfsfläche<br />
aufgegeben und in Wohnbaufläche umgewidmet.<br />
Am Ortsausgang <strong>der</strong> Frankfurter Straße Richtung Siegburg (Tr-22)<br />
werden gemischte Bauflächen im rückwärtigen Bereich zugunsten<br />
Wohnbaufläche umgewidmet, um eine Stärkung <strong>der</strong> zukünftigen Ent-<br />
Seite 100<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
wicklung Richtung Wohnnutzung zu fokussieren.<br />
Tr-32<br />
Das Bahnhofsareal entlang <strong>der</strong> Poststraße (Tr-32) ist bislang als Fläche<br />
für den überörtlichen Verkehr mit Zweckbestimmung Bahnanlage dargestellt.<br />
Kurz- bis mittelfristiges Planungsziel soll die Entwicklung <strong>des</strong> Bahnhofareals<br />
sein. Eine Umwidmung zu gemischter Baufläche auf Grundlage<br />
<strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung T98, 2.Än<strong>der</strong>ung sollte dem Entwicklungsziel<br />
dienen.<br />
Seite 101<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
Seite 102<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.2 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West (TW)<br />
Steckbrief<br />
Einwohner: 5498 (Stand: Ende 2012)<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil ist im Südosten beson<strong>der</strong>s geprägt durch die Mannstaedt-<br />
Seite 103<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Werke GmbH, einem <strong>der</strong> größten industriellen Arbeitgeber in <strong>Troisdorf</strong>. Der<br />
Nordwestliche Bereich zwischen Bahntrasse und L 332 hingegen weist eine<br />
stark verdichtete Wohnstruktur auf.<br />
<strong>Troisdorf</strong>–West besitzt keinen eigenen zentralen Versorgungsbereich, son<strong>der</strong>n<br />
orientiert sich entwe<strong>der</strong> <strong>zur</strong> <strong>Troisdorf</strong>er Innenstadt o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Mendener<br />
Straße in Friedrich-Wilhelms-Hütte.<br />
Während <strong>der</strong> Industrialisierung entstanden, bestehen die heute unter<br />
Denkmalschutz stehenden Wohnquartiere „Rote Kolonie“ und das „Kasinoviertel“,<br />
die dem <strong>Stadt</strong>teil ein ganz beson<strong>der</strong>es Gepräge verleihen.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil beson<strong>der</strong>s zwischen L332<br />
und Bahntrasse<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Flächen<br />
im Bereich Mannstaedt und <strong>des</strong> rückwärtigen Bahnhofsareals<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />
Grün- und Freiräume gemäß <strong>des</strong> Freiraumentwicklungsplans.<br />
Flächenneuausweisungen<br />
In <strong>Troisdorf</strong>–West liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />
Flächenumwidmungen<br />
TW-01<br />
TW-10<br />
Das rückwärtige Bahnhofsareal im <strong>Stadt</strong>teil West (TW-01) birgt eine<br />
Potentialfläche von ca.1,4 ha <strong>zur</strong> Entwicklung einer Mischbaufläche für den<br />
rückwärtigen Bahnhofsbereich mit dem Ziel überwiegend gewerbliche Nutzungen<br />
aber auch Wohnnutzungen anzusiedeln.<br />
Der Rechtswirksame Flächennutzungsplan weist diese Fläche als Fläche<br />
für den überörtlichen Verkehr mit Zweckbestimmung Bahnanlage aus. Faktisch<br />
wird dieser Bereich als P+R Parkplatz genutzt, <strong>der</strong> flächenmäßig viel<br />
zu klein ist. Eine Umwidmung in eine Mischbaufläche ist somit aus wirtschaftlichen<br />
wie städtebaulichen Gründen sinnvoll.<br />
Im Bereich Bergeracker westlich angrenzend an das vorhandene<br />
Schulgelände (TW-10) befindet sich das ungenutzte Haus <strong>des</strong> Hausmeisters.<br />
Die Schule hat für diese Liegenschaft keine Verwendung mehr, womit<br />
auch die Nutzung <strong>des</strong> bisher dargestellten Gemeinbedarfs erlischt. Eine<br />
Wohnbauentwicklung an <strong>der</strong> Stelle ist aufgrund <strong>der</strong> umliegenden Wohnbauflächen<br />
sinnvoll und wünschenswert. Mit <strong>der</strong> Umwidmung in Wohnbaufläche<br />
wird die Rechtsgrundlage für eine Nachverdichtung entlang <strong>der</strong><br />
Straße Bergeracker gelegt. Der verbindliche Bauleitplan O 68, 1.Än<strong>der</strong>ung<br />
Seite 104<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
müsste allerdings für eine zukünftige Wohnnutzung entsprechend angepasst<br />
werden, da er <strong>der</strong>zeit Gemeinbedarfsfläche für den Bereich festsetzt.<br />
Im südlichen Denkmalbereich <strong>des</strong> Kasinoviertels befinden sich die Mannstaedtvilla<br />
und zwei weitere Liegenschaften ehemals leitenden<strong>der</strong> Angestellter<br />
<strong>der</strong> Mannstaedt Werke am südlichen Ende <strong>der</strong> Louis-Mannstaedt<br />
Straße. Die Fläche nördlich <strong>der</strong> Mannstaedtvilla (TW-20) und die rückwärtigen<br />
Flächen <strong>der</strong> Wohnbebauung an <strong>der</strong> Louis-Mannstaedt-Straße<br />
88-90 (TW–21) werden im <strong>der</strong>zeit rechtskräftigen Flächennutzungsplan als<br />
gewerbliche Bauflächen dargestellt.<br />
TW-20<br />
TW-21<br />
Aus städtebaulichen als auch aus Denkmal schützenden Gründen werden<br />
die gewerblichen Bauflächen zu gemischten Bauflächen umgewidmet<br />
mit folgenden Zielen:<br />
Sicherung <strong>der</strong> denkmalgeschützten, historisch entstandenen Wohnnutzung<br />
durch Anglie<strong>der</strong>ung an die bestehende Mischbaufläche<br />
Erweiterungsmöglichkeiten zwischen Mannstaedtvilla und nördlich<br />
angrenzen<strong>der</strong> Wohnbebauung.<br />
Erweiterungsmöglichkeiten im rückwärtigen Bereich <strong>der</strong> Louis-<br />
Mannstaedt-Straße 88-90<br />
Seite 105<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West<br />
Seite 106<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.3 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich (Spi)<br />
Steckbrief<br />
Spich ist mit ca. 12.800 Einwohnern (Stand Ende 2010) nach <strong>der</strong> Innenstadt<br />
<strong>Troisdorf</strong> <strong>der</strong> bevölkerungsreichste <strong>Stadt</strong>teil und eines <strong>der</strong> beiden<br />
Nebenzentren <strong>der</strong> polyzentralen Mittelstadt <strong>Troisdorf</strong>.<br />
Der Bereich entlang <strong>der</strong> Hauptstraße (zwischen <strong>der</strong> Sonnenstraße und <strong>der</strong><br />
Asselbachstraße) und entlang <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>kasseler Straße nördlich <strong>des</strong><br />
Bahnhofs Spich bildet das <strong>Stadt</strong>teilzentrum.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Spich verfügt über eine hohe Arbeitsplatzdichte in den verschiedenen<br />
Gewerbe- und Industriegebieten, sowie in den Mischgebieten.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />
Grün- und Freiräume.<br />
• Flächensparende Arrondierung bestehen<strong>der</strong> Siedlungsbereiche.<br />
• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil (insb. zwischen <strong>der</strong> Hauptstraße<br />
und <strong>der</strong> Bahnlinie).<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und öffentlichen Nutzungen<br />
entlang <strong>der</strong> Hauptstraße und im Umfeld <strong>des</strong> Bahnhofs<br />
Spich/nordöstliche Nie<strong>der</strong>kasseler Straße.<br />
Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Spich verfügt über zwei größere Entwicklungsgebiete für<br />
Wohnungsbau (Potentialfläche Paulstraße und Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher<br />
Friedhofs (Spi-11)). Die Umsetzung <strong>der</strong> Wohnnutzungen ist jedoch aufgrund<br />
(überwiegend) privater Besitzverhältnisse nur mittel- bis langfristig<br />
realisierbar.<br />
Seite 107<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Spich kommt daher eine erhöhte Bedeutung in <strong>der</strong> Aktivierung von unbebauten<br />
und untergenutzten Flächen im Bestand und <strong>der</strong> Schließung von<br />
Baulücken zu (siehe auch Handlungskonzept Wohnen).<br />
Die Baulückenentwicklung in Spich ist aktuell weniger ausgeprägt als in<br />
den an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen mit sehr guter ÖPNV Anbindung (<strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
o<strong>der</strong> Friedrich-Wilhelms-Hütte). Das Handlungskonzept Wohnen beziffert<br />
die Mobilisierungsrate für Baulücken mit 2,5% (jährlich) für die nächsten 12<br />
Jahre. (HK Wohnen S.71)<br />
Bei den bestehenden Baulücken sind allerdings vorhandene Restriktionen<br />
wie bestehende Altlasten, Eigentumsverhältnisse, etc. oft ausschlaggebend<br />
für eine schwierigere Aktivierung.<br />
Überblick Wohn-Bauflächenangebote in Spich:<br />
• Potentialfläche Paulstraße (ca. 0,4 ha),<br />
• Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher Friedhofs (ca 0,8 ha),<br />
• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />
Mobilisierung bis 2025/2035 von ca. 7,8 ha = 2,3 - 3,9 ha)<br />
• Wohnungsbau in (neuen) Mischgebieten: ca. 0,1 ha (Wohnanteil ca.<br />
50 %)<br />
Flächenneuausweisungen<br />
Spi-01<br />
Spi-11<br />
Im Bereich <strong>der</strong> gewerblichen Bauflächen an den Spicher Seen (Krötenweiher)<br />
(Spi-01) sollen bestehende Industriegebiete ergänzt werden,<br />
um so Tief- und Erdbauunternehmen mit hohem Flächenbedarf dorthin<br />
umsiedeln zu können. Die vorhandenen <strong>Troisdorf</strong>er Betriebe können aufgrund<br />
ihres Störgrads nicht in an<strong>der</strong>en Gewerbe- und Industriegebieten<br />
untergebracht werden.<br />
Die Fläche östlich <strong>des</strong> Spicher Friedhofs (Spi-11) wird im neuen FNP als<br />
Wohnbaufläche dargestellt. Die ehemals geplante Friedhofserweiterung<br />
ist nicht mehr aktuell. Die Erschließung <strong>der</strong> Fläche kann nur über private<br />
Flächen o<strong>der</strong> über das bestehende Kita-Gelände erfolgen. Die bestehende<br />
Altablagerung ist bei <strong>der</strong> Planung zu berücksichtigen.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Spi-27<br />
bis<br />
Spi-32<br />
Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung von Wohnbauflächen zu gemischten<br />
Bauflächen (Spi-27 bis Spi-38)<br />
Entlang <strong>der</strong> Hauptstraße wurden vor ca. 35 Jahren im Rahmen <strong>der</strong> 20.<br />
FNP-Än<strong>der</strong>ung auf <strong>der</strong> gesamten Länge <strong>der</strong> Hauptverkehrsstraße Mischbauflächen<br />
dargestellt. Zum damaligen Zeitpunkt waren verstärkt<br />
Seite 108<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Und<br />
Spi-34<br />
bis<br />
Spi-38<br />
Mischnutzungen (incl. das Wohnen nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe)<br />
vorhanden bzw. geplant und in Bebauungsplänen festgesetzt.<br />
Teilbereiche entsprechen heute nicht dem Gebietscharakter eines Mischgebietes<br />
(z.B. südlich <strong>der</strong> Hauptstraße/östlich <strong>der</strong> Rod<strong>der</strong>straße o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
nördliche <strong>Stadt</strong>eingang an <strong>der</strong> Hauptstraße (Spi-36)).<br />
Mit <strong>der</strong> Darstellung von Wohnbauflächen werden einerseits die tatsächlich<br />
vorhandenen Nutzungen berücksichtigt und an<strong>der</strong>erseits das Ziel verfolgt<br />
den <strong>Stadt</strong>bereich zwischen <strong>der</strong> Hauptstraße und <strong>der</strong> Bahnstrecke (insb. im<br />
Bereich nordwestlich <strong>der</strong> Lülsdorfer Straße (Spi-34)) und südöstlich <strong>der</strong><br />
Bonner Straße (Spi-27)) als Wohnstandort zu stärken.<br />
Dieser Siedlungsbereich ist heute durch Hauptverkehrsstraßen und die<br />
Bahnstrecke zerschnittenen und die sich ergebenden Wohnquartiere zwischen<br />
<strong>der</strong> verkehrlichen Infrastruktur sind relativ klein dimensioniert.<br />
Durch das Freihalten von (das Wohnen störenden) gewerblichen Nutzungen<br />
(z.B. im Bereich Karlstraße) soll die Wohnqualität nicht zusätzlich eingeschränkt<br />
werden.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität ist außerdem <strong>der</strong> Erhalt und die<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Grünzugs „In den Höhnen“ und „Auf dem Sieferod“ geplant.<br />
Gewerbliche Bauflächen im Bereich Lülsdorfer Straße / Langbaurghstraße<br />
Der allgemeine Siedlungsbereich von Spich ist durch Gewerbegebiete im<br />
(Nord-) Westen, Süden und (Süd-) Osten umgeben.<br />
Spi-10<br />
Ziel <strong>der</strong> weiteren städtebaulichen Entwicklung Spichs ist <strong>der</strong> Abbau von<br />
Nutzungskonflikten zwischen Wohnen und Gewerbe (z.B. Karlstraße;<br />
Rücknahme <strong>der</strong> GE-Flächen an <strong>der</strong> Lülsdorfer-/Nie<strong>der</strong>kasseler Straße).<br />
An<strong>der</strong>e Nutzungskonflikte (z.B. Grünzug Spich/Urbacher Straße o<strong>der</strong><br />
Hohlsteinstraße/Mülheimer Str.) wurden bzw. werden im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanverfahren<br />
- insb. durch Einschränkung <strong>der</strong> gewerblichen Nutzungen<br />
und Lärmschutzmaßnahmen - geregelt.<br />
An <strong>der</strong> Lülsdorfer Straße/Langbaurghstraße (Spi-10) wurde die weitere<br />
Ausdehnung <strong>der</strong> gewerblich genutzten Flächen begrenzt, um so die bestehenden<br />
öffentlichen Grünflächen im Süden Spichs durch neue Grünflächen<br />
zu ergänzen.<br />
Der Bereich ist im aktuellen Regionalplan teilweise als Allgemeiner Siedlungsbereich<br />
(ASB) dargestellt.<br />
Seite 109<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Bereich Auf dem Vogelsang /Langbaurghstraße<br />
Im Bereich Nie<strong>der</strong>kasseler Straße/Auf dem Vogelsang/Langbaurghstraße<br />
(Spi-07) wird eine bisher als Wohnbaufläche dargestellte Fläche künftig als<br />
gewerbliche Baufläche dargestellt. Die lärmbelastete Fläche (L 269) ist<br />
wenig geeignet für Wohnnutzungen.<br />
Spi-07<br />
Spi-06<br />
Der zwischen dem Wohngebiet Vogelsang und dem angrenzenden Gewerbegebiet<br />
bestehende Puffer (kleine Grünfläche) bleibt erhalten und wird<br />
bei Bedarf ergänzt (nördlich <strong>der</strong> Wohnnutzung). Die Darstellung än<strong>der</strong>t sich<br />
aufgrund <strong>der</strong> geringen Flächengröße <strong>der</strong> Grünfläche in W.<br />
Der Bereich westlich Vogelsang/Nie<strong>der</strong>kasseler Straße (Spi-06) ist eine<br />
durch die L 269 und die BAB lärmbelastete Fläche, die schlecht geeignet<br />
ist für Wohnnutzungen. Außerdem ist die Erschließung problematisch. Diese<br />
Fläche wird im neuen FNP als Grünfläche dargestellt.<br />
Deponie Spich<br />
Spi-39<br />
Der Bereich <strong>der</strong> Deponie Spich (Spi-39) ist im wirksamen Flächennutzungsplan<br />
als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft dargestellt. Bei <strong>der</strong><br />
aktuellen Darstellung als Fläche für Versorgungsanlage handelt es sich um<br />
eine nachrichtliche Übernahme <strong>der</strong> planfestgestellten Grenze <strong>der</strong> Deponie,<br />
abzüglich <strong>des</strong> nicht weiter verfolgten Deponieabschnitts 6 (DA 6). Die dargestellte<br />
Fläche beinhaltet den Eingangsbereich, Regenrückhalteflächen,<br />
etc.<br />
Seite 110<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Spich<br />
Seite 111<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Seite 112<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Seite 113<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.4 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar (Si)<br />
Steckbrief<br />
Bis <strong>zur</strong> städtischen Neuglie<strong>der</strong>ung im Jahre 1969 bildete <strong>der</strong> heutige <strong>Stadt</strong>teil<br />
Sieglar das Zentrum einer eigenständigen Gemeinde, für <strong>der</strong>en Namen<br />
er Pate stand. Im heutigen <strong>Stadt</strong>gebiet liegt Sieglar südwestlich <strong>der</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />
Innenstadt. Mit den bereits vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung zugehörigen<br />
<strong>Stadt</strong>teilen Oberlar, Eschmar und Rotter See bildet es einen<br />
Siedlungszusammenhang. Knapp 9.000 Einwohner machen Sieglar zum<br />
drittgrößten <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>s in dieser Hinsicht.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil ist durch räumliche Strukturen geprägt, <strong>der</strong>en Ansätze häufig<br />
weit <strong>zur</strong>ückreichen. Das Ortszentrum folgt insoweit einer kleinteiligen Ordnung<br />
und weist gemischte Nutzungsstrukturen auf. Hierzu gehört eine ausgeprägte<br />
Wohnnutzung ebenso wie vielfältige gewerbliche Betriebe, aber<br />
auch Nutzungen <strong>des</strong> Gemeinbedarfes. In Sieglar befindet sich zudem einer<br />
<strong>der</strong> zentralen Versorgungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nutzungsordnung im <strong>Stadt</strong>teilzentrum:<br />
Hierzu gehört insbeson<strong>der</strong>e das Miteinan<strong>der</strong> von Wohn- und Gewerbenutzung,<br />
aber auch die Verbesserung von Gemengelagen. Die<br />
Freiräume im Siedlungsgebiet sollen erhalten werden. Der <strong>Stadt</strong>teil<br />
Sieglar soll als Versorgungsstandort gesichert werden.<br />
Seite 114<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Vorrang <strong>der</strong> Innenentwicklung: Im <strong>Stadt</strong>teil Sieglar soll keine Entwicklung<br />
gewerblicher Bauflächen in den Außenbereich vorgenommen<br />
werden. Als <strong>Stadt</strong>teil, <strong>der</strong> einen Schwerpunkt neu zu entwickeln<strong>der</strong><br />
Wohnbauflächen bildet, findet eine qualifizierte Entwicklung<br />
von Wohnbauland auch im Außenbereich statt. Eine solche Entwicklung<br />
wird jedoch nur dann erfolgen, wenn sich Liegenschaften im<br />
Rahmen einer gesamtstädtischen Abwägung privilegiert erweisen.<br />
Durch die sparsame Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen<br />
soll die landwirtschaftliche Funktion im <strong>Stadt</strong>teil gesichert werden.<br />
Flächenneuausweisungen<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> im Regionalplan festgesetzten Allgemeinen<br />
Siedlungsbereiche werden in Sieglar Neudarstellungen vorgenommen. Es<br />
handelt sich ausschließlich um Wohnbauflächen.<br />
Si-04<br />
Si-10<br />
Si-11<br />
Die <strong>Stadt</strong>erweiterungsfläche östlich Auf dem Grend (Si-04): An dieser<br />
Stelle wird <strong>der</strong> im Regionalplan festgesetzte allgemeine Siedlungsbereich<br />
an <strong>der</strong> Grenze zum regionalen Grünzug großzügig genutzt. Die Darstellung<br />
wird weit gefasst, da die Untersuchung und Abwägung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Potenzialflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen eine beson<strong>der</strong>e Privilegierung<br />
<strong>der</strong> Fläche ergab. Der Gründe hierfür liegen in Vorteilen <strong>der</strong> Ökologie,<br />
<strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> Erschließung sowie <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur.<br />
An<strong>der</strong>e, im Regionalplan als Potenzialflächen festgesetzte Allgemeine<br />
Siedlungsbereiche, treten in dieser Hinsicht hinter die genannte Liegenschaft<br />
<strong>zur</strong>ück. Sie werden im FNP folglich nicht als Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Die Fläche rückwärtig <strong>der</strong> vorhandenen Ortslage an <strong>der</strong> Rathausstraße<br />
(Si-10): Gemäß <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ist diese Fläche für eine<br />
Wohnnutzung privilegiert. Gegenüber an<strong>der</strong>en Liegenschaften qualifiziert<br />
sie eine beson<strong>der</strong>s gute Infrastrukturausstattung im Hinblick auf soziale<br />
Einrichtungen, Einzelhandelsversorgung, Verkehr und technische Infrastrukturen.<br />
Sie wird ferner dargestellt, da sie die vorhandene Siedlung<br />
sinnvoll abrundet und eine effiziente Erschließung möglich ist. Zur besseren<br />
Berücksichtigung ökologischer Erfor<strong>der</strong>nisse tritt die Darstellung gegenüber<br />
<strong>der</strong> zugrundeliegenden Potenzialfläche <strong>zur</strong>ück. Die Aufstellung<br />
eines entsprechenden verbindlichen Bauleitplanes befindet sich in <strong>der</strong> Vorbereitung.<br />
Die Fläche entlang <strong>der</strong> Straßen Vorgebirgsblick sowie Kneippweg (Si-<br />
11): Die Fläche stellt eine Abrundung <strong>der</strong> vorhandenen Ortsrandlage dar.<br />
Mit <strong>der</strong> Darstellung als Wohnbaufläche wird zudem die Voraussetzung geschaffen,<br />
perspektivisch an die vorhandene und geplante Siedlung an <strong>der</strong><br />
Rathausstraße anzuschließen. Die hergebrachten Gründe für die Darstellung<br />
gelten entsprechend. Hinzu kommt, dass Teile <strong>der</strong> Erschließung bereits<br />
vorhanden sind und eine brachgefallene gewerbliche Liegenschaft<br />
umgenutzt werden kann.<br />
Seite 115<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenumwidmungen<br />
Si-01<br />
Si-02<br />
Si-03<br />
Si-07<br />
Si-08<br />
Si-06<br />
Si-05<br />
Teile <strong>der</strong> Fläche innerhalb <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>autobahn-Anschlussstelle <strong>Troisdorf</strong><br />
(Si-01): Es handelt sich hierbei um eine größere Anpassung zugunsten<br />
einer Darstellungsschärfe, die dem FNP angemessen ist. Aus diesem<br />
Grund wird die aktuell dargestellte Grünfläche <strong>der</strong> angrenzenden Verkehrsfläche<br />
zugeordnet.<br />
Am Abschluss <strong>der</strong> Teutonenstraße (Si-02): Die bislang als Grünfläche<br />
dargestellten Liegenschaften werden bereits vollständig zu Wohnzwecken<br />
genutzt und haben sich im Sinne dieser Nutzung verfestigt. Eine künftige<br />
Nutzung als Grünfläche ist daher unrealistisch und entspricht nicht mehr<br />
<strong>der</strong> städtebaulichen Zielsetzung. Da sich die Fläche im unbeplanten Innenbereich<br />
befindet, dient die Darstellung als Wohnbaufläche <strong>der</strong> Nutzungssicherung.<br />
Rückwärtig <strong>der</strong> Bebauung am Schmelzer Weg (Si-03): Die Umwidmung<br />
erfolgt auf einer Fläche, die straßenseitig sowie angrenzend bereits zu<br />
Wohnzwecken genutzt wird. Die Darstellung als Wohnbaufläche schafft die<br />
Voraussetzung für eine Nachverdichtung <strong>der</strong> vorhandenen Siedlung, um in<br />
einem ersten Schritt eine sinnvolle städtebauliche Abrundung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils<br />
zu gewährleisten. Zu einem späteren Zeitpunkt bildet sie einen Trittstein für<br />
eine mögliche Erweiterung <strong>der</strong> Siedlungsfläche (vgl. Si-04).<br />
Im Ortszentrum in den Bereichen Grabenstraße/ Rathausstraße (Si-07)<br />
sowie Im Kirchtal (Si-08): Es handelt sich um Liegenschaften am Rande<br />
<strong>des</strong> verdichteten <strong>Stadt</strong>teilzentrums, die im wirksamen Flächennutzungsplan<br />
als gemischte Baufläche dargestellt sind. Aus rechtlichen Gründen und bedingt<br />
durch den wirtschaftlichen Strukturwandel setzt sich hier die Wohnnutzung<br />
zunehmend durch, bauliche Neuentwicklungen gewerblicher Nutzungen<br />
sind dagegen wenig realistisch. Der Wandel zu einer überwiegenden<br />
Wohnnutzung ist in diesem Randbereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums städtebaulich<br />
sinnvoll, um Konflikte zwischen konkurrierenden Nutzungen zu<br />
vermeiden. Durch die Neudarstellung im FNP wird diesem Umstand Rechnung<br />
getragen.<br />
Soweit im Bereich Kerpstraße/ Rathausstraße (Si-06) Darstellungen gemischter<br />
Bauflächen im wirksamen FNP zugunsten von Wohnbauflächen<br />
umgewidmet wurden, so gilt die <strong>Begründung</strong> <strong>zur</strong> vorgenannten Fläche (Si-<br />
08) entsprechend. Einschränkend bestehen im Bereich <strong>der</strong> Kerpstraße jedoch<br />
Liegenschaften, die zum inneren <strong>Stadt</strong>teilkern zu rechnen sind. Soweit<br />
planungsrechtlich vertretbar, sollen hier die Verschiedenheit <strong>der</strong> Nutzungen<br />
sowie die städtebaulich Dichte, gestärkt werden. In Teilbereichen<br />
werden daher Wohnbauflächen in gemischte umgewidmet.<br />
Auch im Bereich Larstraße/ Florianstraße (Si-05) wird eine Wohnbaufläche<br />
zu einer gemischten Baufläche umgewidmet. Es handelt sich um Liegenschaften,<br />
auf denen die Wohnnutzung Mischnutzungen bereits teilweise<br />
verdrängt hat. Der rechtskräftige B-Plan verfolgt mit <strong>der</strong> Festsetzung als<br />
Mischgebiet bereits das Ziel, die Durchmischung an dieser Stelle zu erhal-<br />
Seite 116<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
ten und weiterzuentwickeln. Im Rahmen <strong>der</strong> flächennutzungsplanerischen<br />
Abwägung wird diese Zielsetzung bestätigt und die Festsetzung insoweit<br />
nachvollzogen.<br />
Si-09<br />
Im Dreieck zwischen Steinstraße, Spicher Straße und Pastor-Böhm-<br />
Straße (Si-09) hat sich ein Busbetriebshof verfestigt. Um mögliche, von<br />
Nutzungen dieser Art ausgehende Belastungen zu konzentrieren, soll <strong>der</strong><br />
vorhandene Standort planungsrechtlich gestärkt werden.<br />
Seite 117<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Sieglar<br />
Seite 118<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Seite 119<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.5 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Fried.-Wilh.-Hütte (FW)<br />
Steckbrief<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte hat 7.222 Einwohnern (Stand Ende 2012) und ist<br />
Nahversorgungszentrum in <strong>der</strong> polyzentralen Mittelstadt <strong>Troisdorf</strong>. Im Bereich<br />
entlang <strong>der</strong> Mendener Straße und entlang <strong>der</strong> Roncallistraße liegt <strong>der</strong><br />
zentrale Versorgungsbereich mit Geschäften, die hauptsächlich dem täglichen<br />
Bedarf dienen.<br />
Friedrich–Wilhelms-Hütte ist <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil mit <strong>der</strong> größten Wohndichte im<br />
<strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet. Auch hier, ähnlich wie im <strong>Stadt</strong>teil West, ist während<br />
<strong>der</strong> Industrialisierung durch die Mannstaedt–Werke eine Wohnsiedlung<br />
für Arbeiter entstanden – die sog. „Schwarze Kolonie“, die heute unter<br />
Denkmalschutz steht.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> teilweise wenigen stadtteilintegrierten<br />
Grün- und Freiräume.<br />
• Flächensparende Arrondierung potentieller Siedlungsbereiche (im<br />
Bereich Saarstraße, Roncallistraße)<br />
• Flächen-Mobilisierung im Bestand.<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Wohnqualität im <strong>Stadt</strong>teil (insb. entlang <strong>der</strong> Mendener<br />
Straße).<br />
• Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> gemischten und gewerblichen Nutzungen<br />
entlang <strong>der</strong> östlichen Mendener Straße und im Umfeld <strong>des</strong> Bahnhofs<br />
Friedrich-Wilhelm-Hütte.<br />
Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />
• Potentialfläche nördlich Roncallistraße, östlich Saarstraße (ca. 4 ha)<br />
• Innenentwicklung südlich <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Straße im rückwärtigen<br />
Bereich gegenüber <strong>des</strong> Sportplatzes<br />
Flächenneuausweisungen<br />
F-12<br />
Die Fläche nördlich <strong>der</strong> Roncallistraße, südlich <strong>der</strong> L 332 und westlich<br />
<strong>des</strong> Friedhofs (F-12) wird als neue Wohnbaufläche dargestellt. Im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Handlungskonzepts Wohnen ist diese Fläche als Potentialfläche<br />
ausgewiesen worden. Nach Rücksprache mit <strong>der</strong> Bezirksregierung werden<br />
davon ca. 4 ha mit in den ASB <strong>des</strong> Gebietsentwicklungsplans als Arrondierung<br />
aufgenommen, ohne dass eine Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplans erfolgen<br />
muss.<br />
Seite 120<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Optional und vorbehaltlich einer Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Regionalplanes auf Antrag<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> wird die oben genannte Arrondierungsfläche Richtung<br />
Autobahn erweitert und soll sich Richtung Süden bis zum rückwärtigen Bereich<br />
<strong>der</strong> Fritz-Erler-Straße und nördlich bis über zum Solarpark Oberlar<br />
erstrecken. Die optionalen neue Wohnbaufläche ist ca. 23 ha groß<br />
Flächenumwidmungen<br />
F-02<br />
F-03<br />
F-04<br />
F-05<br />
Vorhandene Mischbauflächen werden in Friedrich-Wilhelms-Hütte wie<br />
folgend begründet in Wohnbauflächen umgewidmet:<br />
Im Bereich <strong>des</strong> zentralen Versorgungsbereichs westlich entlang <strong>der</strong> Mendener<br />
Straße (F-02, F-03, F-04 und F-05) zwischen <strong>der</strong> L332 und <strong>der</strong><br />
Lürmannstraße besteht die Realnutzung beinahe ausschließlich aus<br />
Wohnnutzung. Lediglich im Bereich F-04 befindet sich ein kleines Lebensmittelgeschäft,<br />
das <strong>der</strong> Versorgung <strong>des</strong> Gebiets dient.<br />
Mit <strong>der</strong> Umwidmung von Mischbaufläche in Wohnbaufläche soll die vorhandene<br />
Wohnbebauung gestärkt werden, indem man die Flächen <strong>der</strong><br />
Realnutzung anpasst.<br />
<strong>Begründung</strong> für folgende Än<strong>der</strong>ungen von gewerblicher Baufläche zu<br />
Mischbauflächen im Bereich östlich <strong>der</strong> Mendener Straße (F-06 und F-<br />
07):<br />
Im Bereich östlich <strong>der</strong> Mendener Straße zwischen Ahrstraße und Zufahrt<br />
zum rückwärtig liegenden Discounter (F-06) kann man eine typische Gemengelage<br />
beschreiben. Im Erdgeschoss befindet sich eine Laden- und<br />
Geschäftszeile, in den darüber liegenden Etagen wird gewohnt. Da eine<br />
Wohnnutzung i. d. R. aus gewerblichen Flächen ausgeschlossen wird, konterkariert<br />
die vorhandene Nutzung mit <strong>der</strong> bestehenden dargestellten gewerblichen<br />
Baufläche im <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennutzungsplan.<br />
F-06<br />
F-07<br />
Die südliche Fläche F-07 im Bereich <strong>der</strong> S-Bahn Haltestelle S 13 in Friedrich-Wilhelms-Hütte<br />
mit einer vorhandenen gemischten Nutzung von Wohnen<br />
und Gewerbe ist eine Potentialfläche <strong>zur</strong> Entwicklung eines adäquaten<br />
Bahnhofareals.<br />
Der rechtskräftige Bebauungsplan H105, Blatt 1 setzt für die beiden Bereiche<br />
(F-06 und F-07) jeweils MI –Mischgebiet fest und bildet zwischen dem<br />
westlichen WA – allgemeinen Wohngebiet und dem östlichen GE - Gewerbegebiet<br />
ein Bindeglied.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die geän<strong>der</strong>ten Flächen F-06 und<br />
F-07 an die vorhandene Nutzung und den bestehenden Gebietscharakter<br />
angepasst werden. Gleichzeitig kann die Potentialfläche F-07 mit dem Ziel<br />
<strong>zur</strong> Entwicklung eines Bahnhofareals befriedigt werden. Die gemischten<br />
Bauflächen östlich <strong>der</strong> Mendener Straße bilden zwischen den westlich gelegenen<br />
Wohnbauflächen und <strong>der</strong> gewerblich genutzten Baufläche im Osten<br />
ein Bindeglied.<br />
Seite 121<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil FWH<br />
Seite 122<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2.6 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar (Ob)<br />
Steckbrief<br />
Auch <strong>der</strong> heutige <strong>Stadt</strong>teil Oberlar gehörte bis <strong>zur</strong> Neuglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Troisdorf</strong> 1969 <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar. Durch seine Lage zwischen dem alten<br />
Sieglarer Zentrum und <strong>der</strong> Innenstadt <strong>der</strong> neuen <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> erfüllt<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil seit nunmehr über 40 Jahren eine beson<strong>der</strong>e Verknüpfungsfunktion.<br />
Oberlar bildet einen Siedlungszusammenhang <strong>Troisdorf</strong>-Mitte und<br />
–West, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Sieglar, Rotter See sowie Spich.<br />
Mit ca. 6.000 Einwohnern ist Oberlar ein wichtiger Wohnstandort und weist<br />
stark verstädterte Strukturen auf. Der <strong>Stadt</strong>teil ist zudem Standort zahlreicher<br />
öffentlicher Einrichtungen und wird von wichtigen Verkehrsverbindungen<br />
durchlaufen. Am südlichen <strong>Stadt</strong>teilrand finden sich auch Standorte<br />
<strong>des</strong> Gewerbes sowie <strong>der</strong> Versorgung. Bedingt durch seine exponierte Lage<br />
finden sich in Oberlar verglichen mit an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Troisdorf</strong>s nur<br />
sehr wenig konventionelle Außenbereichsnutzungen.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Aufgrund seiner zentralen Lage im <strong>Stadt</strong>gefüge und dem bereits hohen<br />
Anteil bebauter Flächen steht im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar die Weiterentwicklung<br />
<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. Hierzu gehört insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Qualifizierung <strong>der</strong> Wohnfunktion sowie das Nutzen verbliebener<br />
Innenentwicklungspotenziale.<br />
In Oberlar sollen keine Flächen in den verbliebenen Außenbereich<br />
hinein entwickelt werden. Ferner sollen Gewerbe- und Son<strong>der</strong>nutzungen<br />
lediglich bestandsorientiert entwickelt werden.<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
Ob-02<br />
Flächenumwidmungen<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar finden keine Neuausweisungen von Flächen statt. In<br />
fünf Teilbereichen wurden allerdings Flächen umgewidmet:<br />
An <strong>der</strong> Kreuzung Schopenhauerstraße/ im Zehntfeld: An dem im unbeplanten<br />
Innenbereich liegenden Standort hat sich eine Wohnnutzung in einem<br />
Umfeld etabliert, die ebenfalls weit überwiegend durch das Wohnen<br />
geprägt ist. Die Nutzung fügt sich in die Umgebung ein und ist insoweit an<br />
Seite 123<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
dieser Stelle Standortgerecht. Mit <strong>der</strong> Umwidmung <strong>der</strong> vorhandenen gemischten<br />
Baufläche in eine Wohnbaufläche wird die Nutzung gesichert.<br />
Ob-04<br />
Ob-05<br />
Ob-01<br />
Ob-03<br />
An <strong>der</strong> Von-Werth-Straße, unweit <strong>des</strong> Oberlarer Platzes hat sich eine<br />
Wohnnutzung entsprechend <strong>des</strong> rechtskräftigen Durchführungsplanes verfestigt.<br />
Die Planungen, die <strong>der</strong> wirksamen Darstellung als Fläche für die<br />
Ver- und Entsorgung zugrunde lagen, sind inzwischen überholt, sodass <strong>der</strong><br />
Erhalt <strong>der</strong> Wohnnutzung gesichert werden soll.<br />
Im Bereich zwischen Talweg, Bahnstraße, Willy-Brandt-Ring und Sieglarer<br />
Straße: Bei Erstaufstellung <strong>des</strong> wirksamen FNP wurden an diesem<br />
Standort im <strong>Stadt</strong>teil Oberlar, gerade auch verglichen mit an<strong>der</strong>en Ortszentren,<br />
sehr weitgehend gemischte Bauflächen dargestellt. Wie auch in an<strong>der</strong>en<br />
<strong>Stadt</strong>teilen (vgl. dort) hat sich hier die Wohnnutzung weitestgehend<br />
durchgesetzt. Mit zunehmen<strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Mitte<br />
zum Zentrum für die Gesamtstadt haben breite Darstellungen gemischter<br />
Bauflächen für die Nebenzentren an Bedeutung verloren. Sie werden folglich<br />
auf einen zentralen Bereich an <strong>der</strong> Sieglarer Straße konzentriert, während<br />
abseits dieses Straßenzuges die Wohnnutzung weiterentwickelt werden<br />
soll. Insoweit werden in diesen Bereichen Wohnbauflächen dargestellt.<br />
An <strong>der</strong> Kreuzung Magdalenenstraße/ Mottmannstraße: Die Än<strong>der</strong>ung<br />
findet auf einer Fläche statt, die im wirksamen FNP an <strong>der</strong> Grenze zwischen<br />
<strong>der</strong> Darstellung einer gemischten Baufläche und einer Grünfläche<br />
liegt. Der rechtskräftige Bebauungsplan hat das Entwicklungsgebot nach §<br />
8 Abs. 2 BauGB insofern sehr weit ausgenutzt, als dass die Grenze <strong>der</strong><br />
beiden Flächen nach Osten gezogen wurde. Die Flächenän<strong>der</strong>ung dient<br />
somit <strong>der</strong> Klarstellung und ist eine zeichnerische Anpassung beson<strong>der</strong>er<br />
Art.<br />
Auf <strong>der</strong> Fläche <strong>des</strong> Oberlarer Platzes: Der Standort liegt zentral in Oberlar<br />
und soll künftig in seiner Funktion als Bestandteil <strong>des</strong> Ortszentrums weiterentwickelt<br />
werden. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen hierbei die ökologischen und<br />
Freiraumfunktionen. In diesem Sinne findet eine Umwidmung <strong>zur</strong> Grünfläche<br />
statt.<br />
Seite 124<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Oberlar<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.7 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim (Be)<br />
Steckbrief<br />
Der zusammenhängende Siedlungsbereich Bergheim-Müllekoven mit insg.<br />
Seite 125<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
ca. 7700 Einwohnern (Stand Ende 2010) ist ein wichtiger Wohnstandort in<br />
<strong>Troisdorf</strong> und besteht aus den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven.<br />
Die <strong>Stadt</strong>teile Bergheim und Müllekoven liegen in einer reizvollen Landschaft.<br />
Der Naturraum NSG Siegauen – ein Naherholungsschwerpunkt mit<br />
gesamtstädtischer bzw. regionaler Bedeutung - grenzt unmittelbar südöstlich<br />
an die Siedlungsbereiche.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Erhalt und behutsame Entwicklung (<strong>des</strong> städtebaulichen Erscheinungsbil<strong>des</strong>)<br />
<strong>des</strong> (historisch) gewachsenen südlichen Siedlungsran<strong>des</strong><br />
von Bergheim.<br />
Erhalt und Entwicklung <strong>der</strong> bestehenden inneren Grünzüge von<br />
Bergheim (Friedhof/Am Krausacker und „Auf dem Junker“/Balkanroute)<br />
Die vorhandenen Bebauungsdichten und das städtebaulichen Erscheinungsbild<br />
im <strong>Stadt</strong>teil sind in den historischen Bereichen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Bergheim verfügt aktuell noch über eine größere Entwicklungsfläche<br />
für Wohnungsbau. Die Potentialfläche „Wolkenburgstraße“<br />
(Priorität II im Handlungskonzept Wohnen) befindet sich an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze<br />
zu Nie<strong>der</strong>kassel, östlich <strong>der</strong> geplanten L269n.<br />
Siedlungserweiterungsflächen am nördlichen Siedlungsrand von Bergheim<br />
(Bereich im Regionalplan als ASB dargestellt) werden als Reserveflächen<br />
für zukünftige Entwicklungen bzw. für die nächste Generation gewertet.<br />
Die Nähe zum Gewerbegebiet Hertzstraße/Ampérestraße und zum Son<strong>der</strong>gebiet<br />
Nahversorgung (großflächiger Einzelhandel) und die Lage am<br />
nördlichen Siedlungsrand haben zu einer Nicht-Ausweisung <strong>der</strong> Flächen<br />
als Wohnbauflächen geführt.<br />
Da kurzfristig keine größeren neuen Wohngebiete am Siedlungsrand entstehen<br />
werden, kommt den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven auch<br />
eine hohe Bedeutung in <strong>der</strong> Aktivierung von Baulücken und untergenutzten<br />
Flächen im Innenbereich zu.<br />
Die Innenentwicklung trägt durch behutsame kleine Nachverdichtungsmaßnahmen<br />
auch zu einer Aufwertung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bei und führt zu einer<br />
ökonomischen Auslastung <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />
• Potentialfläche Wolkenburgstraße (ca. 1,5 ha),<br />
• Arrondierung „Die große Heerstraße“ (ca. 0,8 ha)<br />
• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />
Mobilisierung bis 2025/2030/2035 von ca. 4,6 ha = 1,3 – 2,3 ha)<br />
Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums Bergheim um Nahversorgung<br />
Seite 126<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Das <strong>Stadt</strong>teilzentrum im Bereich Paul-Schürmann-Platz/ Siegstraße/ Bergstraße<br />
ist im Einzelhandels- und Zentrenkonzept <strong>Troisdorf</strong> als „Nahversorgungslage“<br />
charakterisiert. Ziel <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils<br />
ist <strong>der</strong> Erhalt und die Stärkung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums.<br />
Die vorhandenen Wohnbauflächenpotentiale (Potentialfläche Wolkenburgstraße<br />
und Flächen im Bestand) können zum Erhalt und <strong>zur</strong> Entwicklung<br />
einer örtlichen Nahversorgungsstruktur im <strong>Stadt</strong>teilzentrum Bergheim beitragen.<br />
Ziel sollte es ebenfalls sein, die bestehende Nahversorgung in den Wohngebieten<br />
(z.B. Elly-Heuss-Knapp-Platz „Am Krausacker“) zu erhalten.<br />
Flächenneuausweisungen<br />
Wohnbau-Potentialfläche „Wolkenburgstraße“<br />
Das Handlungskonzept Wohnen <strong>Troisdorf</strong> identifiziert den Bereich nördlich<br />
<strong>der</strong> Wolkenburgstraße, südwestlich <strong>der</strong> Balkanroute und östlich <strong>der</strong> geplanten<br />
L 269n als Potentialfläche (Priorität II) „Wolkenburgstraße“ (Be-10) für<br />
eine Siedlungserweiterung für Wohnungsbau. Der Bereich ist im aktuellen<br />
Regionalplan für die Region Bonn/Rhein-Sieg als Allgemeiner Siedlungsbereich<br />
(ASB) dargestellt.<br />
Be-10<br />
Be-10b<br />
Die Fläche liegt zwischen <strong>der</strong> Nahversorgung Bergheim (großflächiger Einzelhandel<br />
Zum Kalkofen), dem <strong>Stadt</strong>teilzentrum Bergheim („Nahversorgungslage“)<br />
und dem <strong>Stadt</strong>teilzentrum Mondorf <strong>der</strong> Nachbargemeinde<br />
Nie<strong>der</strong>kassel. Die bestehende soziale Infrastruktur (Schule, Kita) im Umfeld<br />
ist fußläufig erreichbar.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geplanten L 269n sind Schallschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Thematik wird im Rahmen <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplanverfahren)<br />
bearbeitet.<br />
Der im wirksamen FNP als landwirtschaftliche Fläche dargestellte Bereich<br />
wird künftig als Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> westlichen Wolkenburgstraße (Be-10b) wurde bereits im<br />
Rahmen <strong>des</strong> Bebauungsplans B 110 eine Wohnbebauung beidseitig <strong>der</strong><br />
Wolkenburgstraße realisiert.<br />
Be-17<br />
Be-16<br />
Feuerwache und Arrondierung <strong>der</strong> Wohnbebauung<br />
Der Standort Ecke „Die große Heerstraße“/Eschmarer Straße eignet sich<br />
für die Ansiedlung <strong>der</strong> gemeinsamen Feuerwache <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile Bergheim,<br />
Müllekoven und Eschmar (Löschgruppe Süd) (Be-17). Der Flächenbedarf<br />
von ca. 3.000 m 2 und die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Erschließung begrenzen<br />
die möglichen Standorte.<br />
Entlang <strong>der</strong> „großen Heerstraße“ ist eine Arrondierung <strong>der</strong> Wohnbebauung<br />
in <strong>der</strong> Tiefe <strong>des</strong> Feuerwehrgrundstücks bis <strong>zur</strong> vorhandenen Bebauung<br />
Ecke Anne-Frank-Straße/Die große Heerstraße vorgesehen und im FNP<br />
Seite 127<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
dargestellt (Be-16). Da die Neuausweisung lediglich eine beidseitige Bebauung<br />
<strong>der</strong> bestehenden Erschließung „Die großen Heerstraße“ ermöglicht,<br />
respektiert die Planung die Grundsätze einer flächensparenden<br />
nachhaltigen Siedlungsentwicklung.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Abgrenzung zwischen Wohnbauflächen und gemischten<br />
Bauflächen (Be-01 bis Be-07)<br />
Be-01<br />
bis<br />
Be-07<br />
Im Umfeld <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilzentrums von Bergheim werden im wirksamen Flächennutzungsplan<br />
als Mischbauflächen dargestellte Bereiche künftig als<br />
Wohnbauflächen dargestellt. Diese Teilbereiche entsprechen heute nicht<br />
dem Gebietscharakter eines Mischgebietes (z.B. Mondorfer Straße/ Klostergasse/<br />
Glockenstraße westlich <strong>der</strong> Kirche; <strong>der</strong> südliche Teil <strong>der</strong> Bergstraße<br />
und <strong>der</strong> Siegstraße). Die reale Nutzung entspricht eher einem Allgemeinen<br />
bzw. in Teilbereichen insb. aufgrund <strong>der</strong> höheren baulichen<br />
Dichte einem Beson<strong>der</strong>en Wohngebiet.<br />
Die Mischbauflächen werden (weitgehend) an die im Einzelhandels- und<br />
Zentrenkonzept <strong>Troisdorf</strong> definierte "Nahversorgungslage Bergheim“ angepasst.<br />
Bahnflächen (Industriebahn) (Be-22)<br />
Be-22<br />
Be-08<br />
Die bestehenden Bahnflächen <strong>der</strong> Industriebahn sind im wirksamen Flächennutzungsplan<br />
als Teil <strong>der</strong> Wohnbauflächen bzw. Flächen für die Landund<br />
Forstwirtschaft dargestellt.<br />
Der aktuelle Regionalplan für die Region Bonn/Rhein-Sieg stellt die Bahnanlage<br />
als "Schienenwege" dar.<br />
Die neue Darstellung im FNP wird geän<strong>der</strong>t in Bahnanlagen.<br />
Im bestehenden Gewerbegebiet Glockenstraße/ Hertzstraße/ Ampérestraße<br />
wurde <strong>der</strong> im wirksamen Flächennutzungsplan als Versorgungsfläche<br />
Rheinstraße/ Ampérestraße (Be-08) dargestellter Bereich an die reale<br />
Nutzung als gewerbliche Baufläche angepasst.<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven (Mü)<br />
Steckbrief<br />
Der zusammenhängende Siedlungsbereich Bergheim-Müllekoven mit insg.<br />
ca. 7700 Einwohnern (Stand Ende 2010) ist ein wichtiger Wohnstandort in<br />
<strong>Troisdorf</strong> und besteht aus den <strong>Stadt</strong>teilen Bergheim und Müllekoven.<br />
Die <strong>Stadt</strong>teile Bergheim und Müllekoven liegen in einer reizvollen Landschaft.<br />
Der Naturraum NSG Siegauen – ein Naherholungsschwerpunkt mit<br />
gesamtstädtischer bzw. regionaler Bedeutung - grenzt unmittelbar südöstlich<br />
an die Siedlungsbereiche.<br />
Seite 128<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Erhalt <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile bzw. <strong>der</strong> „Freiraumzäsur“ zwischen<br />
den <strong>Stadt</strong>teilen Müllekoven und Eschmar.<br />
Erhalt und behutsame Entwicklung (<strong>des</strong> städtebaulichen Erscheinungsbil<strong>des</strong>)<br />
<strong>des</strong> (historisch) gewachsenen östlichen Siedlungsran<strong>des</strong><br />
von Müllekoven.<br />
Die vorhandenen Bebauungsdichten und das städtebaulichen Erscheinungsbild<br />
im <strong>Stadt</strong>teil sind in den historischen Bereichen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Ziel <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils sollte es auch<br />
sein, die bestehende Nahversorgung in den Wohngebieten (Dorfstraße,<br />
Lambertusstraße in Müllekoven) zu erhalten.<br />
Wohnbauflächen und Innenentwicklung<br />
Da keine größeren neuen Wohngebiete am Siedlungsrand entstehen werden,<br />
kommt dem <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven auch eine hohe Bedeutung in <strong>der</strong><br />
Aktivierung von Baulücken und untergenutzten Flächen im Innenbereich<br />
zu.<br />
Überblick Wohn-Bauflächenangebote in Müllekoven:<br />
• Baulücken im Bestand + Nachverdichtungspotentiale (ca. 30-50%<br />
Mobilisierung bis 2025/2035 von ca. 1,5 ha = 0,5 – 0,7 ha)<br />
Flächenneuausweisungen<br />
In <strong>Troisdorf</strong> – Müllekoven liegen keine Flächenneuausweisungen vor.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Gemeinbedarf im Zentrum von Müllekoven<br />
Mü-02<br />
An <strong>der</strong> Lambertusstraße/Dorfstraße (Mü-02) befinden sich heute mehrere<br />
Gemeinbedarfseinrichtungen (Schule, Kin<strong>der</strong>garten, kulturelle/sportliche<br />
Einrichtung).<br />
Die im wirksamen FNP als Gemeinbedarf dargestellte Nutzung wird künftig<br />
als „schwimmen<strong>des</strong>“ Symbol Gemeinbedarf (Schule, Kin<strong>der</strong>garten, kulturelle/sportliche<br />
Einrichtung) in <strong>der</strong> Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Die vorhandenen Nutzungen bleiben kurz- bis mittelfristig erhalten. Um<br />
langfristig eine höhere Flexibilität für Entwicklungen (z.B. Aufgabe einer <strong>der</strong><br />
Gemeinbedarfsnutzung) wird die Darstellungsform geän<strong>der</strong>t.<br />
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Bergheim u. Müllekoven<br />
Seite 129<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Seite 130<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See (RS)<br />
Steckbrief<br />
Rotter See ist <strong>der</strong> jüngste <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>s und wurde erst mit Beginn<br />
<strong>der</strong> Siedlungsentwicklung eigenständig. Vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />
gehörte die einst landwirtschaftlich genutzte Fläche <strong>zur</strong> Gemeinde<br />
Sieglar. Insbeson<strong>der</strong>e zwischen 1970 und 1990 wurde hier ein neuer <strong>Stadt</strong>teil<br />
geschaffen.<br />
Kennzeichnend für den <strong>Stadt</strong>teil Rotter See sind heute die einheitlich geplanten,<br />
markanten und robusten städtebaulichen Strukturen, die weit<br />
überwiegend dem Wohnen dienen. Der Schwerpunkt liegt auf Geschosswohnungsbauten.<br />
Insgesamt wohnen in Rotter See ca. 4.000 Menschen.<br />
Charakteristisch ist ferner die herausgehobene naturräumliche Lage, insbeson<strong>der</strong>e<br />
mit dem namensgebenden Rotter See sowie einem reichen Vegetationsbestand.<br />
Am <strong>Stadt</strong>teilrand befinden sich einige Son<strong>der</strong>nutzungen<br />
mit umfangreichen nicht-baulichen Elementen, die vor allem Freizeit- und<br />
sozialen Nutzungen dienen. Der <strong>Stadt</strong>teil ist kein Standort von Gewerbeo<strong>der</strong><br />
Industriegebieten.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Grundstruktur <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils ist weitestgehend<br />
abgeschlossen und hat sich bewährt. Der <strong>Stadt</strong>teil soll daher bestandsorientiert<br />
weiterentwickelt werden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> günstigen Lage <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils im Hinblick auf den Naturraum<br />
sowie die Verkehrsanbindung hat sich Rotter See als Standort<br />
für Son<strong>der</strong>nutzungen bewährt. Ziel ist, diese zukunftsfähig weiterzuentwickeln.<br />
Die prägenden, siedlungsnahen Natur- und Freiräume sollen gesichert<br />
und weiterentwickelt werden. Bei <strong>der</strong> Entwicklung von Son<strong>der</strong>nutzungen<br />
soll ein Schwerpunkt auf eine weitere Qualifizierung in<br />
nicht-baulicher Hinsicht vorgenommen werden.<br />
Seite 131<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
RS-01<br />
RS-03<br />
RS-02<br />
Flächenumwidmungen<br />
In <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See finden keine Flächenneuausweisungen statt, Flächenumwidmungen<br />
nur in geringfügigem Umgang. Es sind dies:<br />
Im westlichen Bereich <strong>der</strong> Uckendorfer Straße an <strong>der</strong> künftigen Behin<strong>der</strong>tenwerkstatt<br />
(RS-01) sowie zwischen Eissporthalle und vorhandener<br />
Wohnbebauung (RS-03): Am Rande <strong>der</strong> geschlossenen Bebauung wurden<br />
in den letzten Jahrzehnten Freizeitnutzungen entwickelt, welche einerseits<br />
wegen Ihres hohen Publikumsverkehrs, an<strong>der</strong>erseits wegen ihres<br />
großen Anteils an Außenanlagen an diesem Standort beson<strong>der</strong>s verträglich<br />
verwirklicht werden konnten. Die angrenzenden Liegenschaften eignen sich<br />
insofern beson<strong>der</strong>s für Nutzungen mit vergleichbaren Anfor<strong>der</strong>ungen. Mit<br />
<strong>der</strong> Flächenumwidmung wird die Voraussetzung geschaffen, in diesem<br />
Sinne hier soziale Einrichtungen zu entwickeln, insbeson<strong>der</strong>e eine Behin<strong>der</strong>tenwerkstatt<br />
(RS-01) sowie eine Kin<strong>der</strong>tagesstätte (RS-02). Die Flächen<br />
werden entsprechend als solche für den Gemeinbedarf dargestellt. Zur<br />
besseren Integration in das durch den Freiraum geprägte Umfeld werden<br />
die vorhandenen Bauflächendarstellungen verkleinert und ebenfalls Grünflächen<br />
neu dargestellt.<br />
Im Bereich zwischen Uckendorfer Straße, Lübecker Weg und Kieler<br />
Weg: Hierbei handelt es sich um eine Freifläche, die bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils noch nicht für Siedlungsfläche in Anspruch genommen wurde.<br />
Zum Erhalt siedlungsnaher Freiräume wird die vorhandene Grünfläche<br />
durch eine entsprechende Umwidmung künftig gesichert.<br />
Seite 132<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Rotter See<br />
Seite 133<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar (Em)<br />
Steckbrief<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Eschmar gehörte bis <strong>zur</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung im Jahre<br />
1969 <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar. Eschmar schließt im Siedlungszusammenhang<br />
an den heutigen <strong>Stadt</strong>teil Sieglar in südlicher Richtung an. Das Ortsbild<br />
<strong>der</strong> beiden <strong>Stadt</strong>teile bildet eine Einheit. Von weiteren angrenzenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen wie Bergheim, Müllekoven o<strong>der</strong> Kriegsdorf ist Eschmar durch<br />
eine deutliche Zäsur getrennt.<br />
Heute wohnen in dem <strong>Stadt</strong>teil gut 3.000 Menschen, was Eschmar zu einem<br />
wichtigen Wohnstandort im Nutzungsgefüge <strong>Troisdorf</strong>s macht. Daneben<br />
ist das Zentrum durch das Miteinan<strong>der</strong> mit kleineren Betrieben geprägt.<br />
Zu Eschmar gehören ausgedehnte Außenbereichsnutzungen: Vor allem<br />
landwirtschaftliche Betriebe, aber auch solche <strong>des</strong> Rohstoffabbaus. Konventionelle<br />
Gewerbe- o<strong>der</strong> Industriegebiete bestehen dagegen in Eschmar<br />
nicht.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Eschmar ist in beson<strong>der</strong>er Weise für eine künftige<br />
Wohnbaulandentwicklung geeignet. Sie soll in diesem <strong>Stadt</strong>teil<br />
auch in den Außenbereich hinein stattfinden. Gleichzeitig sollen vorhandene<br />
Innenentwicklungspotenziale so weit wie möglich genutzt<br />
werden. Hierzu dient auch eine Optimierung <strong>der</strong> Nutzungsordnung<br />
im <strong>Stadt</strong>teilzentrum.<br />
Die Vereinbarkeit mit Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Artenschutzes wird bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung neuer Flächen beson<strong>der</strong>s berücksichtigt werden. Gleiches<br />
gilt für die qualifizierte Abrundung <strong>des</strong> Ortsran<strong>des</strong> und –bil<strong>des</strong>.<br />
Durch die behutsame Entwicklung wird die ortsbildprägende Zäsur<br />
zum <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven erhalten.<br />
Die vorhandenen Außenbereichsnutzungen sollen bestandsorientiert<br />
gesichert werden, insbeson<strong>der</strong>e die Landwirtschaft und <strong>der</strong><br />
Kiesabbau. Eine Neuanlage von Gewerbe- o<strong>der</strong> Industrieflächen in<br />
den Außenbereich hinein soll nicht stattfinden.<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
Flächenneuausweisungen<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Eschmar werden in vier Bereichen Flächen in den Außenbereich<br />
hinein neu dargestellt. Dabei soll Eschmar wesentliche Funktionen bei<br />
<strong>der</strong> Entwicklung von Wohnbauland übernehmen. Zur Angebotserweiterung<br />
werden insoweit dargestellt:<br />
Seite 134<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Em-03<br />
Em-06<br />
Em-08<br />
Em-02<br />
Die Erweiterung <strong>der</strong> Gartenstadt Eschmar-West, westlich von Max-<br />
Ernst- und Rembrandtstraße: Der Bereich wird aufgrund seiner beson<strong>der</strong>en<br />
Eignung als Wohnbaufläche dargestellt. Diese ergibt sich einerseits aus <strong>der</strong><br />
Nähe zu vorhandenen (sozialen, technischen und verkehrlichen) Infrastrukturen.<br />
Daneben wird organisch an die vorhandene Wohnbebauung <strong>der</strong><br />
Gartenstadt Eschmar angeschlossen und die stadträumliche Lücke bis <strong>zur</strong><br />
künftigen Lan<strong>des</strong>straße 332 effektiv genutzt.<br />
Die <strong>Stadt</strong>teilerweiterungen Eschmar-Südwest (Em-06) und -Südost<br />
(Em-08): Diese Flächen schließen an das vorhandene, südliche Siedlungsende<br />
<strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils an und runden diesen in größerem Umfang harmonisch<br />
ab. Die Eignung <strong>der</strong> Flächen für Wohnzwecke ergibt sich zudem aus <strong>der</strong><br />
guten verkehrlichen Anbindung und beson<strong>der</strong>s aufgrund <strong>der</strong> Nähe zu vorhandenen<br />
Infrastruktureinrichtungen.<br />
Im vorhandenen Außenbereich wird zudem eine Gewerbefläche im Bereich<br />
<strong>der</strong> Kiesgrube am Eschmarer See (Em-02) neu dargestellt: Es handelt<br />
sich um eine Liegenschaft, die wesentlich durch den Kiesabbau geprägt ist<br />
und auch künftig geprägt sein wird. Um die Erfor<strong>der</strong>nisse dieser Nutzung<br />
zu berücksichtigen, gleichzeitig jedoch die von dieser Nutzung ausgehenden,<br />
möglichen Belastungen gering zu halten, schafft <strong>der</strong> FNP die Voraussetzungen<br />
für eine Konzentration auf den vorhandenen Standort. Gleichzeitig<br />
wird die Nutzung gesichert, indem durch die Darstellung <strong>der</strong> Kiesabbau<br />
gegenüber konkurrierenden Nutzungen privilegiert wird.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Flächenumwidmungen im <strong>Stadt</strong>teil Sieglar lassen sich zu sechs Bereichen<br />
zusammenfassen:<br />
Em-01<br />
Em-07<br />
Em-04<br />
An <strong>der</strong> Straße Im Kirchtal im Abschnitt zwischen Vorgebirgsblick und<br />
den Straßen Zur Mühle sowie Im Krug: Diese Bestandsorientierte Umwidmung<br />
behandelt eine Fallgruppe, die in weiteren <strong>Stadt</strong>teilen ebenfalls<br />
relevant ist, insbeson<strong>der</strong>e in den Randbereichen <strong>der</strong> Ortszentren. Hierbei<br />
überwiegt zunehmend die Wohnnutzung auf Flächen, die im wirksamen<br />
FNP als gemischte Bauflächen dargestellt sind. In Anerkennung dieses<br />
Wandels wird die Fläche neu als Wohnbaufläche dargestellt, um die<br />
Wohnnutzung weiterzuentwickeln und zu stärken.<br />
Im Bereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teilabschlusses an <strong>der</strong> Bergheimer Straße, westliche<br />
Seite: Hier wird ebenfalls eine überwiegend durch die Wohnnutzung geprägte,<br />
gemischte Baufläche in eine Wohnbaufläche umgewidmet. Die <strong>Begründung</strong><br />
<strong>zur</strong> Fläche Em-01 gilt insoweit entsprechend. Hinzu kommt, dass<br />
<strong>der</strong> genannte Bereich künftig eine Verknüpfungsfunktion am <strong>Stadt</strong>teilrand<br />
im Zusammenhang mit zu entwickelnden Wohnbauflächen (Em-06 und<br />
Em-08) bildet. Die Än<strong>der</strong>ung dient daher auch <strong>der</strong> Vermeidung wechselseitiger<br />
Störungen.<br />
Im Bereich Im Jägersgarten/ Spillbähnstraße: Hier werden Teile einer<br />
Gemeinbedarfsfläche künftig als Wohnbaufläche dargestellt. Hiermit wird<br />
Seite 135<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
die vorhandene Gemengelage insoweit qualifiziert, als dass die Gemeinbedarfsnutzungen<br />
beschränkt auf den Bestand dargestellt werden. Damit<br />
werden die Voraussetzungen geschaffen, diese Nutzungen auf ein mit <strong>der</strong><br />
Umgebung verträgliches Maß zu beschränken und die vorhandene Wohnnutzung<br />
zu stärken.<br />
Em-09<br />
Em-10<br />
Em-05<br />
Im Bereich südöstlich <strong>des</strong> Brachosweges und <strong>der</strong> Auelsgasse sowie<br />
östlich <strong>der</strong> Rheinstraße und Bergheimer Straße: Hier wird eine gemischte<br />
Baufläche dargestellt, die eine Arrondierung <strong>der</strong> vorhandenen Siedlung<br />
sowie eine stadträumliche Verknüpfung zu einer künftigen Wohnbaulandentwicklung<br />
(Em-08) bildet.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Eschmarer Mühle: Hier liegt eine Siedlung vor, die aufgrund<br />
ihres baulichen Umfanges keiner typischen Außenbereichsprägung<br />
entspricht. Hier sollen die Voraussetzungen für eine städtebauliche Qualifizierung<br />
geschaffen werden durch bessere Steuerung baulicher und landwirtschaftlicher<br />
Nutzungen. Im Vorgriff auf diese FNP-Än<strong>der</strong>ung hat bereits<br />
ein Bebauungsplan Rechtskraft erlangt.<br />
Einem Streifen nördlich <strong>der</strong> Rheinstraße im Abschnitt zwischen Im<br />
Tiefental und Bergheimer Straße: Um einen Puffer größeren Umfangs<br />
zwischen Rheinstraße und einer künftigen Wohnnutzung zu bilden und letztere<br />
somit vor Beeinträchtigungen zu schützen, wird eine wirksam dargestellte<br />
Wohnbaufläche zugunsten einer Grünfläche <strong>zur</strong>ückgenommen.<br />
Seite 136<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Eschmar<br />
Seite 137<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Seite 138<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2.11 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf (Kd)<br />
Steckbrief<br />
Das Bild <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf ist durch dörfliche Elemente<br />
bestimmt. Hierzu zählen landwirtschaftliche Liegenschaften ebenso wie<br />
markante Zäsuren in <strong>der</strong> Siedlungsstruktur, die Kriegsdorf von den angrenzenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen trennt. Vor <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung 1969 gehörte<br />
Kriegsdorf <strong>zur</strong> Gemeinde Sieglar.<br />
Mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> Neubaugebietes im Schonsfeld wurde Kriegsdorf<br />
umfangreich ergänzt und das Dorfgebiet abgerundet. Kriegsdorf ist daher<br />
mittlerweile ein bedeuten<strong>der</strong> Wohnstandort mit knapp 3.000 Einwohnern.<br />
Zum <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf gehört auch ein größeres Gewerbegebiet am Junkersring.<br />
Raumstrukturell liegt dieses jedoch näher an <strong>Troisdorf</strong>-Spich.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung Kriegsdorfs steht die<br />
Vereinbarung <strong>des</strong> Erhaltes <strong>der</strong> dörflichen Struktur mit einer behutsamen<br />
Weiterentwicklung. Im Zuge <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />
soll <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teil daher bestandsorientiert betrachtet werden.<br />
Es sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die Wohnverhältnisse<br />
im <strong>Stadt</strong>teil weiter zu verbessern. In den zentralen Bereichen<br />
soll die Abgrenzung zwischen Wohnbauflächen und dörflichen<br />
Mischnutzungen optimiert werden. Im Sinne einer gesamtstädtischen<br />
flächensparsamen Entwicklung sollen auch in Kriegsdorf<br />
hochwertige Innenentwicklungspotenziale genutzt werden.<br />
Zum Erhalt siedlungsnaher, zusammenhängen<strong>der</strong> Freiräume sollen<br />
die Zäsuren zwischen Kriegsdorf sowie den angrenzenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen erhalten und weiterentwickelt werden. Hierzu gehört auch<br />
eine Optimierung <strong>der</strong> Ortsabrundung sowie <strong>des</strong> Ortsbil<strong>des</strong>. In<br />
Kriegsdorf soll keine flächenhafte Entwicklung in den Außenbereich<br />
hinein stattfinden.<br />
Fläche<br />
Nr.<br />
Kd-01<br />
Kd-04<br />
Flächenumwidmungen<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf werden keine Flächen neu ausgewiesen. In sieben<br />
Teilbereichen werden allerdings Flächen zugunsten von Wohnbauflächen,<br />
Grünflächen sowie Flächen für die Land- und Forstwirtschaft umgewidmet.<br />
Im Bereich zwischen Reichensteinstraße, Sperberweg und Ammerweg<br />
(Kd-01) sowie im Bereich zwischen Reichensteinstraße, Birklestraße,<br />
Amselweg und Kranichweg (Kd-04) sind im Bebauungsbestand umfangreich<br />
rechtswirksam gemischte Bauflächen dargestellt. Vergleichbar mit<br />
Seite 139<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>teilen hat sich hier die Wohnnutzung real durchgesetzt. Um<br />
Beeinträchtigungen <strong>des</strong> Wohnens zu vermeiden, sollen die Liegenschaften<br />
künftig als Wohnstandort qualifiziert werden. Es erfolgt daher eine Darstellung<br />
als Wohnbaufläche.<br />
Kd-02<br />
Kd-03<br />
Kd-05<br />
Kd-06<br />
Kd-07<br />
Am südlichen Abschluss <strong>des</strong> Wachtelweges hat unter weiter Ausnutzung<br />
<strong>des</strong> Entwicklungsgebotes nach § 8 Abs. 2 BauGB eine durch Bebauungsplanung<br />
gesteuerte Entwicklung von Wohnbauland stattgefunden, die<br />
in Teilbereichen im wirksamen FNP als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft<br />
dargestellte Liegenschaften berührt. Zur Klarstellung wird eine präzisere<br />
Abgrenzung zwischen den beiden Flächenkategorien gewählt und <strong>der</strong><br />
entsprechende Standort künftig als Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Am Bussardweg, Ecke Amselweg besteht im Siedlungszusammenhang<br />
eine Freifläche, die eine Zäsur innerhalb <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils bildet. Die einstweilen<br />
planerisch vorgesehene Erweiterung <strong>der</strong> schulischen Liegenschaften ist<br />
nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich. Aufgrund <strong>der</strong> erschließungsgünstigen Lage ist die<br />
Fläche für eine Wohn-Innenentwicklung privilegiert und wird insoweit als<br />
Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Im östlichen Bereich <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>teils an <strong>der</strong> Birklestraße besteht eine<br />
Grünzäsur, welche die Siedlungslagen prägend glie<strong>der</strong>t. Ein Teilbereich<br />
<strong>des</strong> Standortes ist bislang als Wohnbaufläche dargestellt, welcher geeignet<br />
ist, die Entstehung einer Splittersiedlung zu begründen. Um dem städtebaulich<br />
bedeutsamen Freiraum Rechnung zu tragen, wird <strong>der</strong> Standort<br />
künftig als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft dargestellt.<br />
Zwischen <strong>der</strong> Reichensteinstraße und dem Amselweg besteht eine<br />
Sportanlage, die überwiegend durch nicht-bauliche Nutzungen geprägt ist.<br />
Um diese Nutzung ortsrandverträglich entwickeln zu können und den nichtbaulichen<br />
Charakter auch künftig zu erhalten, wird die Liegenschaft zu einer<br />
Grünfläche umgewidmet.<br />
Am Falkenweg, rückwärtig: Als Folgenutzung einer Hochspannungsleitung,<br />
die durch den Netzbetreiber für eine eventuelle Aufgabe vorgesehen<br />
war, enthält <strong>der</strong> wirksame FNP eine Wohnbauflächendarstellung <strong>zur</strong> Erweiterung<br />
<strong>der</strong> Ortslage. Da <strong>der</strong> Netzbetreiber mittlerweile einen langfristigen<br />
Erhalt <strong>der</strong> Leitung plant, ist die Darstellung nicht mehr sachgerechnet. Zur<br />
Gewährleistung eines Schutzabstan<strong>des</strong> zwischen Siedlungslage und<br />
Hochspannungsleitung wird <strong>der</strong> Standort zu einer Grünfläche umgewidmet.<br />
Seite 140<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf<br />
Seite 141<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Fläche<br />
Nr.<br />
12.2.10 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath (Al)<br />
Steckbrief<br />
Mit ca. 2.400 Einwohnern ist Altenrath ein kleiner <strong>Stadt</strong>teil am nördlichen<br />
Rand <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes, <strong>der</strong> über einen relativ hohen Freizeitwert aufgrund<br />
<strong>der</strong> Wahner Heide verfügt.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Altenrath hat aufgrund von Fluglärm (Flughafen Köln-Bonn)<br />
und <strong>der</strong> umgebenden LSG und NSG sehr eingeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten.<br />
Wesentliche Ziele <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />
Innenentwicklung (Umstrukturierung <strong>des</strong> Bereichs alte Mehrzweckhalle<br />
Festplatz Rübkamp, Zur Grube Versöhnung)<br />
Erhalt und Weiterentwicklung <strong>der</strong> Sport-, Freizeit- und Kultureinrichtungen.<br />
Abgrenzung Innenbereich / Außenbereich am Rambusch / Witzenbachstraße<br />
/ Waldsiedlung<br />
Mit dem Gebäude Rambusch 11 (Flurstück 3065) endet <strong>der</strong> Bebauungszusammenhang<br />
gemäß § 34 BauGB. Der (visuelle) Eindruck <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />
und Zusammengehörigkeit zu den Gebäuden an <strong>der</strong> Witzenbachstraße<br />
ist nicht gegeben. Das Gebäude Witzenbachstraße 1 (Flurstücke<br />
2956 und 3284) nimmt nicht am Bebauungszusammenhang <strong>des</strong> Ortsteils<br />
Altenrath teil.<br />
Merkmale <strong>der</strong> baulichen Dichte, <strong>der</strong> Grundstücksgrößen, <strong>der</strong> Topographie,<br />
<strong>der</strong> Erschließung und <strong>der</strong> Baukörperstellung unterstreichen diese Innenbereichsabgrenzung.<br />
Der Bereich Rambusch/Witzenbachstraße/Waldsiedlung liegt in <strong>der</strong> Nacht-<br />
Schutzzone für bestehende Flugplätze (gem. § 2 (2) Nr. 2 FluLärmG). Aus<br />
städtebaulichen Gründen ist eine Verfestigung und Ausweitung <strong>der</strong> Splittersiedlung<br />
und <strong>der</strong> bandförmigen Bebauung Witzenbachstraße/ südlicher<br />
Rambusch/ Waldsiedlung nicht wünschenswert.<br />
Seite 142<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Der nördliche Teil <strong>der</strong> Straße Rambusch (bis zum Gebäude Rambusch 11)<br />
wird entsprechend <strong>der</strong> tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten und <strong>der</strong> oben<br />
beschriebenen Abgrenzung <strong>des</strong> Außenbereichs im FNP künftig als Wohnbaufläche<br />
dargestellt (Al-01).<br />
Mit dem Gebäude Auf dem Dahl 15 (Flurstück 3320) endet <strong>der</strong> Bebauungszusammenhang<br />
gemäß § 34 BauGB. Der (visuelle) Eindruck <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />
und Zusammengehörigkeit zu den Gebäuden <strong>der</strong> Splittersiedlung<br />
Auf dem Dahl (Haunummern 23-60) ist nicht gegeben. Die Darstellung<br />
wird entsprechend angepasst (Al-03).<br />
Flächenneuausweisungen<br />
Neue Mehrzweckhalle Altenrath<br />
Für den Neubau <strong>der</strong> Mehrzweckhalle Altenrath wurden mehrere Standorte<br />
in Altenrath überprüft. Die Realisierung <strong>der</strong> Mehrzweckhalle ist an zwei<br />
leicht unterschiedlichen Alternativstandorten möglich. Die Fläche <strong>der</strong> beiden<br />
Standorte ist im wirksamen FNP als Fläche für die Land-und Forstwirtschaft<br />
dargestellt.<br />
Al-07<br />
Die beiden am südwestlichen Ortseingang gelegenen Standorte zeichnen<br />
sich insbeson<strong>der</strong>e durch eine gute MIV-Erschließung (Lan<strong>des</strong>straße L 84,<br />
Kreisstraße K 10) und eine gute Anbindung an das ÖPNV-Netz (Bushaltest.<br />
in ca. 50 m Entfernung) aus. Außerdem wurde <strong>der</strong> Standort am Ortseingang<br />
auch im Schallgutachten favorisiert. Die Anbindung an den Ort ist<br />
gegeben.<br />
Die im FNP <strong>Vorentwurf</strong> dargestellte Fläche (Al-07) am südwestlichen Ortseingang<br />
umfasst beide Alternativstandorte.<br />
Flächenumwidmungen<br />
Al-10<br />
bis<br />
Al-13<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Potential <strong>der</strong> Innenentwicklung und <strong>der</strong> Aufwertung <strong>des</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilzentrums ist <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> alten Mehrzweckhalle am Festplatz<br />
Rübkamp/Zur Grube Versöhnung (Al-10 bis Al-13).<br />
Hier können mittelfristig Wohnnutzungen und gemischte Nutzungen in<br />
zentraler Lage im <strong>Stadt</strong>teil entstehen. Das Gebiet <strong>der</strong> Umstrukturierung<br />
umfasst mittel- bis langfristig auch die angrenzenden Flächen für Gemeinbedarf.<br />
Seite 143<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Flächenübersicht (geän<strong>der</strong>te Nutzungen) – <strong>Stadt</strong>teil Altenrath<br />
Seite 144<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
13 Anhang III – Übersicht <strong>der</strong> verfügbaren Informationen<br />
13.1. Karten Schutzgebiete<br />
Natur- u. Landschaftsschutzgebiete (Karte 13.1.1)<br />
Wasserschutzgebiete (Karte 13.1.2)<br />
Altbergbauliche Situation (Karte 13.1.3)<br />
13.2. Karten Darstellungsän<strong>der</strong>ungen<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mittte ………… (Karte 13.2.1)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West …………. (Karte 13.2.2)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Spich ……………………. (Karte 13.2.3)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Sieglar …………………... (Karte 13.2.4)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Friedrich-Wilhelms-Hütte (Karte 13.2.5)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Oberlar ………………….. (Karte 13.2.6)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Bergheim ……………….. (Karte 13.2.7)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Rotter See ……………… (Karte 13.2.8)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Eschmar ………………… (Karte 13.2.9)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Kriegsdorf ………………. (Karte 13.2.10)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Altenrath ………………… (Karte 13.2.11)<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil Müllekoven ……………… (Karte 13.2.12)<br />
13.3. Gutachterliche Fachbeiträge<br />
<br />
Handlungskonzept Wohnen (Kurzfassung), Juni 2013, <strong>Stadt</strong>- u. Regionalplanung<br />
Dr. Jansen GmbH, Köln (Fachbeitrag 13.3.1)<br />
Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept – Fortschreibung, Oktober 2010,<br />
CIMA, Köln (Fachbeitrag 13.3.2)<br />
<br />
<br />
Freiraumentwicklungsplan zum Flächennutzungsplan, 30.03.2012, RMP Stephan<br />
Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn<br />
Artenschutz-Vorprüfung, September 2013, Büro Nardus, Nümbrecht (Fachbeitrag<br />
13.3.4)<br />
Ergänzenden Artenschutzkonzept zum Steinkauzvorkommen im <strong>Stadt</strong>gebiet -<br />
Schwerpunkt: Freiraum <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar-Müllekoven, (liegt noch nicht vor),<br />
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn Steinkauzkonzept (Fachbeitrag<br />
13.3.5)<br />
<br />
<br />
<br />
Grünordnungskonzept – NSG Spicher Seen, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten,<br />
Bonn, 14.05.2013 (Fachbeitrag 13.3.6)<br />
Verkehrsentwicklungsplan (<strong>der</strong>zeitiger Bearbeitungsstand <strong>zur</strong> frühzeitigen Öffentlichkeits-<br />
und Behördenbeteiligung), IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbh,<br />
Neuss, noch in Bearbeitung (Fachbeitrag 13.3.7)<br />
Klimaschutzkonzept (liegt noch nicht vor), Gertec GmbH, Essen (Fachbeitrag<br />
13.3.8)<br />
Seite 145<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Die Struktur und <strong>der</strong> Landschafwirtschaft und <strong>des</strong> Gartenbaus und <strong>der</strong>en Entwicklung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, Mai 2012, Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />
Westfalen, Düren/Köln (Fachbeitrag 13.3.9)<br />
Altbergbauliche Situation in <strong>Troisdorf</strong>, Darstellung, Abgrenzung u. Gefährdungsabschätzung,<br />
07.02.2012, Taberg Ingenieure, Lünen (Fachbeitrag<br />
13.3.10)<br />
<strong>Troisdorf</strong>, .................<br />
Im Auftrag<br />
Claus Chrispeels<br />
Co-Dezernent<br />
<strong>Troisdorf</strong>, ....................<br />
Friedhelm Herrmann<br />
Vors. <strong>Stadt</strong>enwicklungsausschuss<br />
Seite 146<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung ......................................................................................................... 1<br />
1.1. Aufgabe <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes .......................................................... 1<br />
1.2. Zeitlicher und methodischer Planungsablauf ................................................ 2<br />
1.2.1 Erstellung sachlicher Teilkonzepte ........................................................ 5<br />
1.2.2 Frühzeitige Beteiligung .......................................................................... 7<br />
2 Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes ..................................................................... 7<br />
2.1. Lage im Raum, Verkehrserschließung ..................................................... 7<br />
2.2. <strong>Stadt</strong>räumliche Glie<strong>der</strong>ung ......................................................................10<br />
2.2.1 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte ....................................................................... 11<br />
2.2.2 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich ...................................................................... 12<br />
2.2.3 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West ....................................................................... 13<br />
2.2.4 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Friedrich-Wilhelms-Hütte........................................ 13<br />
2.2.5 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar ................................................................... 14<br />
2.2.6 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar .................................................................... 14<br />
2.2.7 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See .............................................................. 15<br />
2.2.8 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf............................................................... 15<br />
2.2.9 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar ................................................................. 16<br />
2.2.10 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven ............................................................. 16<br />
2.2.11 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim................................................................ 16<br />
2.2.12 <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath................................................................. 17<br />
2.3. Siedlungsentwicklung ..............................................................................18<br />
3 Übergeordnete Planungsvorgaben .................................................................21<br />
3.1. Anpassung an die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Lan<strong>des</strong>planung .........21<br />
3.2. Großräumige Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung ...........22<br />
3.3. Lan<strong>des</strong>entwicklungsprogramm und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan ............25<br />
3.4. Ziele <strong>des</strong> Regionalplanes .........................................................................27<br />
3.4.1 Räumlich-funktionale Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Siedlungsbereiche .................... 28<br />
3.4.2 Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze ..................... 28<br />
3.4.3 Freiraum .............................................................................................. 29<br />
3.4.4 Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> Landschaft,<br />
landschaftsorientierte Erholung und regionale Grünzüge .................................. 29<br />
3.4.5 Waldbereiche ...................................................................................... 30<br />
3.4.6 Wasser, Hochwasserschutz ................................................................ 30<br />
3.4.7 Schienen- und Linienverkehr............................................................... 31<br />
3.4.8 Straßen- und Luftverkehr .................................................................... 32<br />
3.4.9 Windkraft ............................................................................................. 32<br />
3.4.10 Abfallentsorgungsanlagen ................................................................... 32<br />
3.4.11 Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen .................. 32<br />
4 Bisher gelten<strong>der</strong> Flächennutzungsplan und die nachfolgende<br />
städtebauliche Entwicklung ...................................................................................32<br />
4.1. Zielvorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973 .............................32<br />
4.2. Dichtevorstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes 1973 ........................34<br />
4.3. Entwicklung <strong>der</strong> Ziel- und Dichtevorstellungen seit 1973 .....................34<br />
4.4. Städtebauliche Entwicklung seit <strong>der</strong> Flächennutzungsplanaufstellung<br />
1973 36<br />
4.4.1 Strukturdaten- Entwicklung 1970 bis 1987 .......................................... 36<br />
4.4.2 Strukturdaten - Entwicklung 1987 bis 2011 ......................................... 38<br />
4.4.3 Bevölkerungsentwicklung in den <strong>Stadt</strong>teilen ....................................... 40<br />
Seite 147<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
4.4.4 Wohnbauflächenentwicklung............................................................... 40<br />
4.4.5 Entwicklung <strong>der</strong> Mischbauflächen und zentralen Versorgungsbereiche<br />
43<br />
4.4.6 Gewerbeflächentwicklung ................................................................... 45<br />
4.4.7 Freiraumentwicklung ........................................................................... 47<br />
4.4.8 Verkehrsentwicklung ........................................................................... 49<br />
4.5. Flächennutzungsplanän<strong>der</strong>ungen seit 1973 ...........................................51<br />
4.5.1 Rücknahme von Wohnbauflächen ...................................................... 52<br />
4.5.2 Wohnbauflächenerweiterungen und -anpassungen ............................ 53<br />
4.5.3 Umwidmung von Wohnbaufläche in gemischte Baufläche .................. 54<br />
4.5.4 Umwidmung von gemischter Baufläche in Wohnbaufläche ................ 54<br />
4.5.5 Umwidmung von Wohnbaufläche in Gewerbeflächen,<br />
Neuausweisungen und Erweiterungen von Gewerbeflächen ............................ 54<br />
4.5.6 Neuausweisung und Än<strong>der</strong>ung von Son<strong>der</strong>bauflächen ...................... 55<br />
4.5.7 Weiterentwicklung von Grünflächendarstellungen .............................. 55<br />
4.5.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Darstellung von Hauptverkehrsstraßen und örtlichen<br />
Verkehrszügen .................................................................................................. 56<br />
4.5.9 Abgrabungs- und Windkraftkonzentrationszonen ................................ 56<br />
4.6. Wirksame Berichtigungen ........................................................................57<br />
5 Anlass und Ziel <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> ................................................................57<br />
5.1. Anlass <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> .......................................................................57<br />
5.2. Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> ...........................................................................58<br />
6 Räumliches Entwicklungskonzept und Leitlinien einer nachhaltigen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung .....................................................................................................60<br />
6.1. Räumliches Entwicklungskonzept ...........................................................60<br />
6.2. Leitlinien einer nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung .....................................63<br />
6.2.1 Bausteine für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung ................................ 64<br />
6.2.2 Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung in <strong>Troisdorf</strong> .......................................... 65<br />
6.2.3 Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke .......... 67<br />
6.2.4 Klimaschutz und erneuerbare Energien .............................................. 68<br />
6.2.5 Energiesparsiedlungen ....................................................................... 68<br />
7 <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes ......................69<br />
7.1. Wohnbauflächen .......................................................................................69<br />
7.1.1 Übergeordnete Trends und Rahmenbedingungen <strong>des</strong><br />
Wohnungsbedarfs ............................................................................................. 69<br />
7.1.2 Bevölkerungsprognose 2025............................................................... 70<br />
7.1.3 Wohnungsbedarfsprognose 2025 ....................................................... 72<br />
7.1.4 Wohnbauflächenbedarfsprognose 2025 ............................................. 73<br />
7.1.5 Neuausweisungsbedarf an Wohnbauflächen ...................................... 76<br />
7.1.6 Äußere Entwicklung neuer Wohnbauflächen ...................................... 79<br />
7.2. Gewerbliche Bauflächen ...........................................................................81<br />
7.3. Gemischte Bauflächen ..............................................................................82<br />
7.4. Zentrale Versorgungsbereiche.................................................................82<br />
7.5. Son<strong>der</strong>gebiete ...........................................................................................82<br />
7.6. Gemeinbedarfsflächen ..............................................................................82<br />
7.7. Verkehrsflächen ........................................................................................83<br />
7.8. Flächen für die Ver- und Entsorgung ......................................................83<br />
7.9. Grünflächen ...............................................................................................83<br />
7.10. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, <strong>zur</strong> Pflege u. Entwicklung von<br />
Boden, Natur u. Landschaft ................................................................................84<br />
Seite 148<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
7.11. Flächen für die Landwirtschaft ................................................................85<br />
7.12. Waldflächen ...............................................................................................85<br />
7.13. Wasserflächen ...........................................................................................86<br />
7.14. Vorranggebiete für bestimmte Nutzungen ..............................................86<br />
7.14.1 Abgrabungen <strong>zur</strong> Gewinnung von Bodenschätzen ............................. 86<br />
7.14.2 Windkraftanlagen ................................................................................ 86<br />
8 Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen .....................................87<br />
9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong> im Einzelnen ..............................................87<br />
10 Flächenbilanz ....................................................................................................88<br />
11 Umweltbericht gem. § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB ..........................................88<br />
11.1. Einleitung ...................................................................................................88<br />
11.1.1 Kurzdarstellung <strong>des</strong> Inhalts und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> <strong>Neuaufstellung</strong>,<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Darstellungen <strong>des</strong> Planes mit Angaben über Standorte, Art<br />
und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden <strong>der</strong> geplanten<br />
Flächeninanspruchnahme ................................................................................. 88<br />
11.1.2 Darstellung <strong>der</strong> in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen<br />
festgelegten Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes und <strong>der</strong> Art, wie diese Ziele und die<br />
Umweltbelange berücksichtigt wurden .............................................................. 89<br />
11.2. Beschreibung und Bewertung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umweltprüfung ermittelten<br />
Umweltauswirkungen und verwendeten technischen Verfahren ....................90<br />
11.2.1 Bestandsaufnahme <strong>der</strong> einschlägigen Aspekte <strong>des</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
Umweltzustands einschließlich <strong>der</strong> Umweltmerkmale <strong>der</strong> Gebiete, die<br />
voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ..................................................... 90<br />
11.2.2 Prognose über die Entwicklung <strong>des</strong> Umweltzustands bei Durchführung<br />
und Nichtdurchführung <strong>der</strong> Planung .................................................................. 92<br />
11.2.3 Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung , Verringerung und zum<br />
Ausgleich <strong>der</strong> nachteiligen Auswirkungen ......................................................... 93<br />
11.2.4 Darstellung <strong>der</strong> wichtigsten geprüften an<strong>der</strong>weitigen<br />
Lösungsvorschläge ........................................................................................... 94<br />
11.3. Geplante Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen,<br />
Zusammenfassung ..............................................................................................94<br />
11.3.1 Beschreibung <strong>der</strong> wichtigsten Merkmale <strong>der</strong> technischen und sonstigen<br />
Verfahren bei <strong>der</strong> Umweltprüfung, Darstellung <strong>der</strong> Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />
Zusammenstellung <strong>der</strong> Angaben ....................................................................... 94<br />
11.3.2 Beschreibung <strong>der</strong> geplanten Maßnahmen <strong>zur</strong> Überwachung <strong>der</strong><br />
Umweltauswirkungen ........................................................................................ 94<br />
11.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ........................................ 94<br />
12 Anhänge .....................................................................................................95<br />
12.1. Anhang I- Schutzgüter im Umweltbericht ...............................................95<br />
12.2. Anhang II – <strong>Begründung</strong> <strong>der</strong> Darstellungsän<strong>der</strong>ungen .........................99<br />
12.2.1 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Mitte (Tr) ....................................................99<br />
12.2.2 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-West (TW) ...............................................103<br />
12.2.3 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Spich (Spi) ...............................................107<br />
12.2.4 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Sieglar (Si) ...............................................114<br />
12.2.5 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Fried.-Wilh.-Hütte (FW) ............................120<br />
12.2.6 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Oberlar (Ob) ............................................123<br />
12.2.7 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Bergheim (Be) .........................................125<br />
12.2.8 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Müllekoven (Mü) ......................................128<br />
12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Rotter See (RS) .......................................131<br />
Seite 149<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
12.2.9 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Eschmar (Em) ..........................................134<br />
12.2.11 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Kriegsdorf (Kd) ......................................139<br />
12.2.10 Än<strong>der</strong>ungen <strong>Stadt</strong>teil <strong>Troisdorf</strong>-Altenrath (Al).....................................142<br />
13 Anhang III – Übersicht <strong>der</strong> verfügbaren Informationen ...............................145<br />
13.1. Karten Schutzgebiete ..............................................................................145<br />
13.2. Karten Darstellungsän<strong>der</strong>ungen ............................................................145<br />
13.3. Gutachterliche Fachbeiträge ..................................................................145<br />
Inhaltsverzeichnis …………………………………………………………………..…....148<br />
Abbildungsverzeichnis …………………………………………………………………...151<br />
Tabellenverzeichnis ……………………………………………………………………...152<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Vom Rat beschlossenes Leitbild .................................................................... 2<br />
Abb. 2: <strong>Stadt</strong>entwicklungsziele ................................................................................... 4<br />
Abb. 3: Ablaufplan Erarbeitung <strong>der</strong> kommunalen Planungsgrundlagen ..................... 7<br />
Abb. 4: <strong>Troisdorf</strong> – Lage im Raum .............................................................................. 8<br />
Abb. 5: Nutzungsarten nach Katasterfläche in <strong>Troisdorf</strong> ............................................ 9<br />
Abb. 6: Verwaltungsglie<strong>der</strong>ung – <strong>Troisdorf</strong> in <strong>der</strong> Region ........................................ 10<br />
Abb. 7: <strong>Troisdorf</strong> – <strong>Stadt</strong>teilglie<strong>der</strong>ung ..................................................................... 11<br />
Abb. 8: Siedlungsentwicklung von 1823 -1955 und heutige <strong>Stadt</strong>ausdehnung ....... 20<br />
Abb. 9: Räumliches Planungssystem ....................................................................... 21<br />
Abb. 10: Großräumige siedlungsstrukturelle Lage <strong>Troisdorf</strong>s ................................... 22<br />
Abb. 11: Bevölkerungsprognose 2025, Verän<strong>der</strong>ung zu 2055 ................................. 23<br />
Abb. 12: Langfristig prognostizierte großräumige Bevölkerungsentwicklung in<br />
Deutschland .............................................................................................................. 24<br />
Abb. 13: Ausschnitt LEP 1995 NRW, Kartenteil B (Freiraum und Freiraumfunktion) 26<br />
Abb. 14: Ausschnitt LEP 1998 NRW, Teilplan Schutz vor Fluglärm ......................... 27<br />
Abb. 15: Unterscheidung und Abgrenzung von Vorbehalts- und Vorrangflächen im<br />
hochwassergefährdeten Bereich .............................................................................. 30<br />
Abb. 16: Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region<br />
Bonn/Rhein-Sieg, 2. Auflage (Stand 2009) ............................................................... 31<br />
Abb. 17: Bevölkerungsentwicklung <strong>Troisdorf</strong> ............................................................ 38<br />
Abb. 18: Schwerpunkte <strong>der</strong> Wohnbauflächenentwicklung 1973- 2012 ..................... 42<br />
Abb. 19: Zentrale Versorgungsbereiche und solitäre Ergänzungsstandorte ............. 44<br />
Abb. 20: Schwerpunkte <strong>der</strong> Gewerbeflächenentwicklung von 1973-2012 ................ 47<br />
Abb. 21: Entwicklung städtischer Grünflächen und Sicherung ortsrandnaher<br />
Landschaftsschutzgebiete 1973-2012 ...................................................................... 48<br />
Abb. 22: Geplante anbaufreie Schnellstraßen als Rückgrat <strong>des</strong> <strong>Troisdorf</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>straßennetzes .................................................................................................. 50<br />
Abb. 23: Wohnbaupotenzialflächen Handlungskonzept Wohnen 2012 im<br />
Geltungsbereich <strong>der</strong> 36. Än<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong> Rücknahme von Wohnbauflächen .............. 52<br />
Abb. 24: Räumliches Glie<strong>der</strong>ungskonzept <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>gebietes ................................. 63<br />
Abb. 25: Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung 2000-2011 ............................ 67<br />
Abb. 26: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante A für 73.500 EW .......... 73<br />
Abb. 27: Wohnungsbedarfsentwicklung bis 2020, Variante B für 75.700 EW .......... 73<br />
Seite 150<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013
Abb. 28: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />
Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 (Bezugsjahr 2009) ............................................ 74<br />
Abb. 29: Bedarf an zusätzlichen Wohnungen (Wohneinheiten) und zusätzlicher<br />
Wohnbaufläche bis 2020 und 2030 nach Marktsegmenten (Bezugsjahr 2009) ........ 75<br />
Abb. 30: Übersicht über die Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ........... 80<br />
Abb. 31: Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Parkanlagen, Grünzüge und grünen Plätze mit<br />
Versorgungsradien 210 m, 420 m u. 630 m.............................................................. 84<br />
Abb. 32: Unmittelbar an die Siedlungslage angrenzende Naturräume und<br />
Waldflächen .............................................................................................................. 85<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile nach Einwohnerzahl (Stand 31.12.2012) ................... 17<br />
Tab. 2: Flächenbilanz Wohnsiedlungsbereich Flächennutzungsplan 1973 .............. 34<br />
Tab. 3: <strong>Troisdorf</strong>er <strong>Stadt</strong>teile, überschlägige Ermittlung städtebaulicher Kennwerte 35<br />
Tab. 4: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1970 - 1987 ......................................... 37<br />
Tab. 5: Strukturdatenvergleich Entwicklung 1987- 2011… ....................................... 39<br />
Tab. 6: Einwohnerentwicklung 1971- 2011 ............................................................... 40<br />
Tab. 7: Wohnbauflächenneudarstellung 1973 – 2011 .............................................. 41<br />
Tab. 8: Wohnbauflächenbilanz 1973 – 2011 ............................................................ 42<br />
Tab. 9: Marktdaten 2005/2010 für den <strong>Troisdorf</strong>er Einzelhandel .............................. 45<br />
Tab. 10: Wesentliche Gewerbeflächenreserven (> 1 ha) .......................................... 46<br />
Tab. 11: Verteilung <strong>der</strong> wirksamen Än<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes auf die<br />
Jahre ........................................................................................................................ 51<br />
Tab. 12: Verschiedene Modellrechnungen 2008 – 2030 im Vergleich ...................... 71<br />
Tab. 13: Wohnungsbestand in <strong>Troisdorf</strong> nach Marktsegmenten 1990 – 2011 ......... 75<br />
Tab. 14: Baulückenbestand nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene Berechnungen)<br />
................................................................................................................................. 76<br />
Tab. 15: Baulückenmobilisierung nach <strong>Stadt</strong>teilen (<strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong>, eigene<br />
Berechnungen) ......................................................................................................... 77<br />
Tab. 16: Wohnbauflächendarstellung im Außenbereich bis 2025 ............................. 79<br />
Tab. 17: Prüfflächen <strong>des</strong> Handlungskonzeptes Wohnen ......................................... 81<br />
Seite 151<br />
Flächenutzungsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Troisdorf</strong> - <strong>Neuaufstellung</strong><br />
Frühzeitige Beteiligung, Stand: 26.08.2013